Beiträge von Schaefchen

    Zitat

    Original von Voltaire
    ...
    Und was ist denn eigentlich Doping? Muss man nicht auch den Vitamincocktail schon dazu rechnen? Und welcher Leistungssportler kennt nicht den Klümper-Cocktail? Wo beginnt Doping und wo hört es auf? Bisher ist doch alles nur Flickwerk was da von einigen Donike-Jüngern veranstaltet wird. ...


    Das ist eine gute Frage. Als Doping wird definiert, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden. Diese Grenzwerte liegen höher als bei Nichtsportlern, d.h. bis zu diesem Wert dürfen Substanzen dem Körper zugefügt werden, sicherlich aus dem Grund, weil die Spitzensportler einen höheren Salz, Mineralien, etc.-Verbrauch haben als "Normalos". Also versucht jeder Spitzensportler möglichst nahe an diesen Wert heranzukommen, ohne ihn zu überschreiten. Ist das schon Doping?


    Zitat

    Original von Voltaire
    Die Leistungen, die heute im Sport erzielt werden, sind nur möglich, weil die Sportler sich medizinisch behandeln lassen. Eine Tour de France ist für einen "Normalsportler" heute ganz einfach nicht mehr zu schaffen. Das Doping jedoch sorgt dafür, dass der Tour-Teilnehmer nur sehr geringe Regenerationsphasen benötigt um am nächsten Tag wieder seine Leistung abrufen zu können. Die Länge und Schwierigkeit der einzelnen Etappen ist eben nur mit gewissen Substanzen möglich. Um das zu wissen, muss man kein Mediziner sein.


    Das ist so nicht ganz richtig. Länge und Schwierigkeit der Etappen sind natürlich zu schaffen, aber, und das ist der Punkt: nicht in der Geschwindigkeit.


    Zitat

    Original von Voltaire
    Also, lasst doch die Leute sich ruhig dopen. Besser man macht das in aller Öffentlichkeit und legal, als das man es heimlich macht. Das es gemacht wird, wissen alle und das man es eh nicht abstellen und verhindern kann, wissen auch alle


    Resignation und Tolerierung sind meiner Meinung nach nicht der richtige Weg, denn das würde nur das Tor auf machen für weitere Manipulationen (genmanipulierte Monster-Sportler wären dann in einigen Jahren der nächste Schritt :yikes)

    Endlich! Ich finde die Entscheidung sehr gut. Ich gehe davon aus, dass die begleitenden Medienleute vorher schon Bescheid wußten, was dort dopingmäßig gelaufen ist (sie sind ja nicht blind!). Nur gab es keine Reaktionen darauf. Das war in meinen Augen Heuchelei. Nun wird endlich einmal reagiert. Die Verbände sind anscheinend nicht in der Lage (oder nicht willens?), Doping konsequent und systematisch zu verfolgen und einzudämmen. Um ernsthaft gegen Doping vorzugehen, gibt es nur noch die Möglichkeit der Medien, Sponsoren und der Öffentlichkeit, die dopingverseuchten Sportarten durch z.B. Nichtpräsenz in den Medien oder Verlust der Sponsorengelder zu drastischen, konseqenten Maßnahmen zu zwingen.
    Das gilt nicht nur im Radsport, sondern auch bei vielen Sportarten, die bei den Olympischen Spielen betrieben werden (in vielen Sportarten gibt es nicht nur Einzelfälle, sondern sie sind ebenfalls dopingverseucht).


    Ich mag Spitzensport, aber keinen dopingverseuchten.

    Ich habe dieses Buch heute zu Ende gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.
    Unspektakulär beginnend ist es der Autorin gelungen, die Spannung im Verlauf des Buches immer weiter zu steigern. Ein ums andere Mal nimmt die Geschichte eine Wendung , die alle Ahnungen, die man bezüglich des Mörders gehegt hat, zunichte machen. Lesenswert.

    Über den Drachenläufer habe ich bereits meine Meinung geäußert.
    Wer sich für Afghanistan interessiert, sollte dem Tipp von bibihexe folgen und " Der Buchhändler aus Kabul" lesen - dieses Buch ist prall gefüllt mit Eindrücken über Afghanistan. Lesenswert! Vielen Dank für den Tipp.

    Shiva Moon - Helge Timmerberg


    Kurzbeschreibung:
    Der Ganges ist Indiens Schicksalsstrom – heiliger Fluss und Lebenselixier. Vom Himalaya ergießt er sich über zweieinhalbtausend Kilometer in das bengalische Land nach Kalkutta. Helge Timmerberg ist dem Strom gefolgt, von der Quelle auf 3500 Metern Höhe, wo der Ganges aus dem Eis bricht, bis zum Delta am Indischen Ozean – zu Fuß, auf dem Boot, mit dem Zug, wie es gerade kam. Er trifft in Gangatori nackte Asketen in ihren Höhlen und durchstreift Rishikesh, die Stadt, in die die Beatles pilgerten und wo Autos, Alkohol und Fleisch verboten sind. Er mischt sich unter Bettelmönche und begegnet Sadhus, die aus den ausgekochten Schädeln ihrer Yogis trinken. Er besucht die Slums von Kalkutta ebenso wie das sechstausend Jahre alte Varanasi, die heiligste Stadt der Hindus und zugleich die Metropole der Astrologie – Madonna lässt sich dort regelmäßig ihre Sterne deuten. Es ist eine Reise im Schatten einer jahrtausendealten Kultur, aber auch im lebendigen Strudel der Menschen, die Indien sein Gesicht verleihen – eigenwillig und mit großer Kraft erzählt.


    Autor:
    Helge Timmerberg, geboren 1952 in Dorfitter (Hessen)
    mit 17 Jahren (oder 20?) Reise in den Himalaja
    im Anschluß daran Volontariat bei der "Westfälischen Allgemeinen"
    Lokalredakteur
    Journalist und Autor diverser Reisebücher
    Reporter des Lifestylemagazins "Tempo"
    Timmerberg schreibt für die wichtigsten Pressetitel der Republik, bisher u. a. in Tempo, Bunte, Süddeutsche Zeitung Magazin, Stern, Der Spiegel, Die Zeit, Die Woche, Bild, BZ, Elle, Playboy, Penthouse, Lui, Merian, Pur, Wiener, Wienerin, Allegra.
    Lebte lange Zeit in Marrakesch, Havanna, Wien, z.Zt. in Berlin


    Meine Meinung:
    Zunächst das Ergebnis vorweg: das Buch hat mir gut gefallen. Timmerberg berichtet über seine Reise entlang des Ganges, von der Quelle bis zur Mündung. Er verknüpft dies mit den Erfahrungen aus seinen 30 Jahren, in denen er Indien bereist hat, sowie mit Anekdoten und immer wieder interessanten Gedankensprüngen. Zwischendurch hatte ich den Eindruck, ein Freund erzählt mir von seiner Reise. Übersprudelnd, manchmal schnoddrig direkt, vermittelt er seine Eindrücke, die nicht ins Verklärende geraten. Ob über Bettler-Spießrutenlaufen, Selbsterfahrung, Yoga oder Geistheilerinnen: er schildert nicht nur sich selbst manches Mal mit einem Augenzwinkern, sondern auch seine Umgebung mit dem ihm eigenen Humor. Wie sagte er in einem Interview: „Und für Selbstbeweihräucherung und erhobenen Zeigefinger habe ich definitiv zu viel Humor“ – nach dem Lesen des Buches kann ich dem nur zustimmen. Sein Humor, seine Gedanken, seine Erzählweise: ein Buch, das lesenswert ist.

    :grin
    Ich danke den beiden Herren für die originellen, witzsprühenden Antworten. Ich schrieb bereits, dass ich das Buch ZWEImal gelesen habe und nun noch einmal hören: das wäre doch des Guten zu viel.
    Meine Frage hat in der Tat einen ernsthaften Hintergrund: es gibt Leute, die nicht lesen können, weil sie blind sind, und für diejenigen ist ein Hörbuch eine weitere wundervolle Möglichkeit, Literatur kennenzulernen.
    Nun habe ich mich schlau gemacht: es gibt bereits 4 Bücher des Autoren AA als DAISY-CD-ROM (CD für Blinde), aber Getrieben noch nicht. Schade, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

    Ich habe die Leserunde mit Begeisterung verfolgt und das Buch ein zweites Mal mit Genuß gelesen.
    Meine Frage: Gibt es dieses Buch als Hörbuch oder ist dies geplant? (bei einem großen Internetanbieter habe ich nichts gefunden) Gibt es überhaupt ein Buch von Andreas Altmann als Hörbuch?

    In der heutigen Tageszeitung las ich folgendes:
    "In einem Brief an die Teilnehmer einer Berliner Rosa-Luxembug-Konferenz schrieb der Inhaftierte (-gemeint ist Christian Klar-), er hoffe auf die Zeit, "die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden und die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen"."


    Nach einer solchen Äußerung stellt sich schon die Frage, ob er resozialisierungsfähig ist. Bedeutet es für ihn, den damals eingeschlagenen Weg fortzuführen? Mir ist bewußt, dass dieser Satz, losgelöst aus dem Gesamtzusammenhang, irreführend sein kann, aber ich finde ihn schon sehr bedenklich.

    Die Gabe der Seenomaden - Milda Drüke


    Kurzbeschreibung:
    Der Traum vom Aussteigen - Milda Drüke macht ihn wahr. Sie verkauft ihre Firma, hängt die Designer-Kostüme in den Schrank und sucht in Südostasien nach dem merkwürdigsten Volk der Welt: Die Bajos kennen keinen Reichtum und keinen Neid, und ihre Heimat ist das offene Meer. Wochenlang lebt die Autorin mit den Seenomaden auf ihren kleinen Hausbooten und als sie dem 80-jährigen Außenseiter Om Lahali begegnet, macht sie Erfahrungen, die ihr Leben von Grund auf verändern.


    Autorin:
    Milda Drüke, geb. 1949, absolvierte eine kaufmännische Lehre, verbrachte ein Jahr in den USA und verkaufte später die von ihr gegründete Firma Photo Management, um eine vierjährige Weltumsegelung zu starten. Seit 1991 arbeitet sie als freischaffende Autorin und Fotografin.


    Eigene Meinung:
    Dieser feinfühlige, faszinierende und liebevolle Bericht über die Seenomaden, den Bajos, die in Indonesien leben, ist wundervoll. Milda Drüke beschreibt selbst das Nichtstun auf dem Boot in einer wunderbaren Weise, das man meint, die Ruhe, die dort herrscht, empfinden zu können. Man spürt die Faszination, die diese so vollkommen von unserer europäischen Kultur abweichende Lebensweise auf die Autorin ausübt, und auch den Respekt, den sie den Menschen entgegen bringt. Wie unendlich vielschichtig doch die Lebensformen auf unserer Erde sind:auf der einen Seite Menschen, die in der kapitalistischen Welt leben und oft materielle Dinge als vermeintlich glücklichmachend und erstrebenswert empfinden, auf der anderen Seite Menschen, die sich in keinster Weise von materiellen Dingen abhängig machen und nicht weniger glücklich leben.
    Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen und für Liebhaber von Reiseliteratur ist es sehr empfehlenswert, aber auch für alle diejenigen, die neugierig sind auf unterschiedliche Lebensweisen.
    Am liebsten möchte man sofort seine Sachen packen und alles mit eigenen Augen sehen und erleben.


    Das war jetzt meine erste Rezension und ich hoffe, sie ist ok. :-)

    Ich habe dieses Buch gestern beendet und ich gehöre auch zu denjenigen, die das Buch nicht aus der Hand legen konnten. Der Schreibstil, die Geschichte, das Ende....ein wunderbares Buch. Für mich war es das erste Buch über Afghanistan und die Einblicke, die man über dieses Land und die Menschen erhält, haben bei mir das Interesse geweckt, mehr über dieses Land zu erfahren.
    Vielen Dank an bibihexe für die weiteren aufgeführten Bücher über Afghanistan :-)

    Aus Russland:


    Buddhas kleiner Finger von Viktor Pelewin


    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Pjotr Pustota, Petersburger Avangardist und Bohemien, erlebt sich in zwei verschiedenen Welten, in zwei verschiedenen Zeiten. Sein Bewusstsein und seine Erlebnisse pendeln zwischen 1919 und dem Moskau von heute und er wird sich nicht klar darüber, in welcher er lebt und welche er sich nur vorstellt. Der Autor läßt auch seine Leser in ständiger Ungewissheit und würzt sein Verwirrspiel mit bissiger Satire und fernöstlicher Mystik.

    Dieses Buch habe ich am Wochenende gelesen und es hat mich gleich gefangen genommen: eine Lebensgeschichte, die wirklich lesenswert ist.


    Sehr gut beschrieben finde ich die Entwicklung des Ansehens der Eltern: zunächst ist alles, was sie sagen, das absolut Richtige in den Augen der Kinder, doch nach und nach schwindet das Vertrauen und sie erkennen die Lügen und Schwächen der Eltern. Die Mutter ist in meinen Augen unerträglich egoistisch; der Vater, zunächst eigentlich ganz liebevoll und der Held in den Augen der Kinder, als der er sich auch selbst gerne sieht, verfällt dem Alkohol.
    Die Kinder verleben so lange eine glückliche Kindheit, bis ihnen die Unterschiede zu ihrer Umgebung auffallen. Bemerkenswert finde ich die Stärke, die die Kinder entwickelt haben, und die Kraft, ihr eigenes Leben zu leben.

    Hallo sonja und Fandorina,


    auch Euch vielen Dank für die nette Begrüßung.
    Ihr seid ja schon alte Hasen als Haudegen und Routinier. Ich bin ein "Jungspund" :lache Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal so bezeichnet werde.