"...Nun habe ich mich doch wieder für etwas gerechtfertigt, was ich eigentlich nicht rechtfertigen muss: dass ich das Buch durch mein verstandesbetontes Denken und Hinterfragen offenbar nicht so gelesen und aufgefasst habe, wie das von der Autorin erhofft war. Vielleicht war der Anspruch an mich als Leserin einfach zu hoch."
Also, ich muss sagen, hier weht wirklich harscher Wind.
Ich mache doch auch nichts anderes, als zu hinterfragen.
Wenn es, Bouquineur, Deine Einstellung ist, an Erfahrungen, die Du nicht selbst gemacht hast ( Zitat) nicht zu glauben, dann müssen wir uns sicher missverstehen, denn als Schriftstellerin ist es meine Aufgabe und mein Selbstverständnis, Geschehnisse als Erfahrungen zu schildern, die andere nicht gemacht haben. Das ist, wie ich finde, auch ein wesentlicher Bestandteil des Lesens.
Was das mit einem zu hohen Anspruch zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich wollte aber Deine Gefühle nicht kränken, sollte ich das getan haben, tut es mir Leid.
"Ich glaube man sollte sich die Möglichkeit für spätere Aha-Erlebnisse nicht ganz verbauen und vielleicht auch einige "Fragen" unbeantwortet lassen - wie es ja im wirklichen Leben auch nicht für alles eine plausible Erklärung gibt und manchmal ist die Vorstellung von einer Möglichkeit viel schöner als die glatten harten Tatschen."
Ja, aber manchmal sind Tatsachen auch nur Wunschdenken, oder unvollständige Informationen, Parameter, die aus unserer Weltordnung entspringen, aber anderswo keine Gültigkeit haben.
Ich finde es einfach wichtig, die Möglichkeit zur Andersartigkeit bestehen zu lassen.
Mir reicht das jetzt auch erstmal zum Thema.
Viola Alvarez