Beiträge von dracoma

    ASIN/ISBN: 3492071767


    Maggie O'Farrell, Porträt einer Ehe

    Das hat mir eine Freundin geliehen, sie war begeistert.


    ASIN/ISBN: B0BRQQCYZH


    Donna Leon, Wie die Saat


    Das hat mir meine Bestseller-Lesefreundin geschickt. Und ich weiß jetzt schon, dass ich wieder auf Donna Leon hineinfallen werde, auch wenn die Strickmuster der Romans sich so ähneln, aber Brunetti ist so ein Netter, da will ich wissen, wie es ihm geht.


    ASIN/ISBN: B0BLTF2LBG


    Caroline Wahl, 22 Bahnen


    Auch von meiner Bestseller-Freundin.

    Diese Titel mit Schwimmen, Pool etc. auf dem Titel werden immer häufiger.

    Woran liegt das?

    Zufall?


    ASIN/ISBN: B0C49VZ6WY


    Verlagsinformation:


    Der neue Roman des Büchner-Preisträgers führt ins Zürich der frühen 1970er Jahre: ein bewegendes Frauenleben am Rande der Wohlstandsgesellschaft.

    Adelina, Tochter italienischer Einwanderer, arbeitet in einer Zürcher Fabrik, als sie nach kurzem Liebesglück mit einem Kind allein dasteht. Sie verliert die Stelle, die Wohnung, kämpft ums Überleben. In der größten Not lernt sie Emil kennen, einen erfolgreichen Grafiker, der ihre Schulden bezahlt und Adelina mit der kleinen Emma bei sich aufnimmt. Außer an der Liebe fehlt es an nichts. Emil kauft ein Anwesen in den Bergen des Piemont und scheint auf gemeinsames Glück zu hoffen. Aber dann verschwindet das Kind, spurlos.

    Adelina macht sich auf die Suche, begleitet von einem schweigsamen Unbekannten. Er bringt sie nach Mailand, in eine Kommune, zu Menschen, die an die Revolution glauben und Adelina versprechen, die verlorene Tochter zu finden; sie muss nur bereit sein, sich dem Kampf anzuschließen, und mit ihren Schweizer Papieren über die Grenze gehen, auf eine gefährliche Mission.


    Mein Hör-Eindruck:


    „Niemand weiß, wo Adelinas Unglück seinen Anfang nahm, aber vielleicht begann es lange vor ihrer Geburt, 45 Jahre vorher, um genau zu sein, an der Universität in Graz.“


    So beginnt der Roman, und der Leser weiß: das endet nicht gut. Er weiß aber auch, dass er nun die Ursachen für das Unglück Adelinas, der jungen Protagonistin erfährt. Es beginnt mit ihrem Großvater in Triest, ein treuer Anhänger Gabriele d’Annunzios und dann auch Mussolinis und ein Feind der Slawen. Der Großvater gibt diese Überzeugungen weiter an seinen Sohn, und der wieder an seinen Sohn Mario, der der Vater Adelinas werden wird.

    Der Vater liebt seinen einzigen Sohn Mario abgöttisch, und das Unglück beginnt damit, dass er eines Tages von einem Verwandten auf dessen slawische Wurzeln hingewiesen wird. Von Stund an überzieht der Vater den jungen Mario mit Ablehnung, einer Ablehnung, die sogar so weit geht, dass er ihn in den Krieg ziehen lässt und auf seinen Tod hofft. Mario wird ein getriebener Mensch, er ist verunsichert, an keinem Ort hält er es lange aus, schließlich zieht er mit großen Hoffnungen in die Schweiz, aber in keiner Tätigkeit kann er dauerhaft Fuß fassen, trotz herausragender intellektueller Gaben.


    Mit diesen intellektuellen Gaben ist sein einziges Kind, Adelina, nicht gesegnet. Sie verlässt die Schule als Analphabetin, und da ihr Vater bei seinem Tod horrende Schulden hinterlässt, kann sie ihre künstlerischen Talente nicht entfalten. Sie muss als ungelernte Kraft arbeiten. Und so gerät sie in die Mühle des Kapitalismus, aus der sie sich nicht mehr befreien kann, erst recht nicht, als sie für ein Kind zu sorgen hat und als Italienerin in der Schweiz Restriktionen unterliegt. Immer wieder versucht sie einen kleinen Befreiungsschlag, aber sie gerät nur immer tiefer in die Fallen eines menschenverachtenden Systems, in dem sich ihre Eltern schon verloren hatten. Sie erkennt zwar ihre Abhängigkeit, aber sie kann sich nicht daraus lösen, weil sie die zugrundeliegenden Mechanismen nicht durchschaut.


    Der Autor zeichnet diese Abhängigkeiten fast quälend nach, und es ist ihm offensichtlich ein Bedürfnis, dem Leser das Funktionieren dieser Mechanismen begreiflich zu machen. Dazu wählt er eine Figur aus, Renato, der einen langen Vortrag hält. Dieser Vortrag ist, zugegeben, didaktisch geschickt aufgebaut, aber er unterbricht die Erzählung mit seinem Theoretisieren. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn der Autor seine Sozialkritik ausschließlich über die Handlung transportiert hätte.


    Dennoch: Bärfuss‘ Blick auf die zeitgenössische Schweiz ist scharf und gnadenlos, und wenn man seine Biografie kennt, weiß man, dass er das selbst erlebt hat: bitterste Armut in einem reichen Land.


    Adelina lässt sich mitreißen und entschließt sich, den Roten Brigaden beizutreten und eine andere, gerechtere Welt zu schaffen. Aber sie verkennt, dass sie auch hier wieder in eine neue Abhängigkeit rutscht und lediglich instrumentalisiert wird. Schließlich erkennt sie völlig desillusioniert, dass ihr Leben immer ein Kampf sein wird:


    „Wie soll es weitergehen, woher soll das Geld kommen, woher die Krume Brot? - … sie hatte nichts zu geben als einen ewigen Kampf.“


    Bärfuss erzählt in immer ruhigen Ton diese Geschichte eines Scheiterns und legt dessen Ursachen bloß. Die ruhige Stimme von Sandra Hüller mit ihrem ganz besonderen Timbre macht das Hörbuch zu einem Hör-Vergnügen.


    Ein Buch zum Nachdenken.


    8/10 P.




    Ich starte mein diesjähriges Leseprojekt:

    Ein ganz ganz tolles Buch!!!!

    Ich habe das Buch gelesen und streckenweise gehört, das hat mir das Verständnis erleichtert.


    Und dann habe ich pro Tag immer das entsprechende Abenteuer in einer Zusammenfassung gelesen, und

    auch das hat mir das Verständnis erleichtert: wie James Joyce den modernen Menschen sieht. Eigentlich ein sehr abgebrühtes Menschenbild...


    Viel Vergnügen beim Lesen!

    ASIN/ISBN: B0BJMLCJW4


    Sally Greengrass, Und dann verschwand die Zeit


    Eigentlich ist das Buch eine Dystopie, aber das Erschreckende ist, dass das, was hier als Dystopie erzählt wird, bereits Wirklichkeit ist; erst heute früh habe ich in der Süddeutschen Zeitung von den Waldbränden in Kanada gelesen, deren Rauch die Luft in New Yoprk vergiftet.

    Die Autorin dreht das Schräubchen eigentlich nur ein bisschen weiter zur finalen Katastrophe. Und erzählt davon, wie eine Frau - Wissenschaftlerin, engagierte Klimaaktivistin - die Sinnlosigkeit ihres Tuns erkennt und für die Kinder ein Haus als Arche Noah herrichtet. Und die Kinder erzählen die Geschichte.

    Und dazu: einfach wunderbar ruhig in schönen Bildern erzählt.


    Ich habe eben die Rezension eingestellt.

    Klappentext:


    Auf einer Anhöhe abseits einer kleinen Stadt am Meer liegt das High House. Dort leben Grandy und seine Enkeltochter Sally sowie Caro und ihr Halbbruder Pauly. Das Haus verfügt über ein Gezeitenbecken und eine Mühle, einen Gemüsegarten und eine Scheune voller Vorräte – die Vier sind vorerst sicher vor dem steigenden Wasser, das die Stadt zu zerstören droht. Aber wie lange noch?


    Caro und ihr jüngerer Halbbruder Pauly kommen im High House an, nachdem ihr Vater und ihre Stiefmutter, zwei Umweltforscher*innen, sie aufgefordert haben, London zu verlassen, um im höher gelegenen Haus Zuflucht zu suchen. In ihrem neuen Zuhause, einem umgebauten Sommerhaus, das von Grandy und seiner Enkelin Sally betreut wird, lernen die Vier, miteinander zu leben. Doch das Leben ist anstrengend, besonders im Winter, die Vorräte sind begrenzt. Wie lange bietet das Haus noch die erhoffte Sicherheit?

    Ein atemberaubender, emotional präziser Roman über Elternschaft, Aufopferung, Liebe und das Überleben unter der Bedrohung der Auslöschung, der unter die Haut geht und zeigt, was auf dem Spiel steht.


    Zur Autorin und zur Übersetzerin (Quelle: Verlag):


    Jessie Greengrass, geboren 1982, studierte Philosophie in Cambridge und London, wo sie heute noch lebt. Ihre Erzählungssammlung »An Account of the Decline of the Great Auk, According to One Who Saw It« wurde mit renommierten britischen Literaturpreisen ausgezeichnet. Mit ihrem ersten Roman steht sie auf den Shortlists mehrerer Preise und gilt als eine der vielversprechendsten englischen Autorinnen..

    Andrea O’Brien, geboren 1967, übersetzt seit fast 20 Jahren zeitgenössische Literatur aus dem Englischen. Für ihre Übersetzungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Übersetzerstipendium des Freistaat Bayern und dem Literaturstipendium der Stadt München.


    Mein Lese-Eindruck:


    Was für ein beklemmendes Buch!

    Die Autorin erzählt von einer Dystopie, die eigentlich keine mehr ist. Das, was sie als Endzeitszenario schildert, gibt es bereits, und das macht die Lektüre so beklemmend: Dürren, Stürme, Starkregen, das Ansteigen des Meeresspiegels, Insektensterben, Migrationsbewegungen, Überschwemmungen und Waldbrände. Man denke nur an die momentanen heftigen Waldbrände in Kanada, deren Rauch das Leben in New York erschwert.


    Die Autorin geht nur einen winzigen Schritt weiter: die klimatischen Verhältnisse werden zur Katastrophe, und eine Art Sintflut bricht über England herein. Eine Klimaforscherin, die jahrelang mit ihrem Mann für den Klimaschutz gekämpft hat, erkennt die Erfolglosigkeit ihres Engagements und baut für die beiden Kinder der Familie eine Art Arche Noah: ein hochgelegenes Haus, das ehemalige Sommerhaus der Familie, wird ausgestattet mit allem, was das Überleben der Kinder auf Jahre hinaus sichern soll: vom Saatgut angefangen über Lego-Spielzeug für den kleinen Paul, Kleidung, Papier, Medikamente etc. bis hin zur autarken Strom- und Trinkwasserversorgung.

    Die Mutter sorgt auch dafür, dass ein pensionierter Hausmeister aus dem Nachbardorf und seine Enkelin in das Haus miteinziehen. Sie bringen handwerkliches und landwirtschaftliches Wissen mit und sichern damit ihr gemeinsames Überleben.


    Dieses Überleben ist alles andere als ein Ferienaufenthalt, sondern wird zunehmend geprägt von der täglichen Mühsal der Nahrungsbeschaffung und der Angst vor der Zukunft.


    Der Roman entwickelt keine Spannung, sondern lässt abwechselnd die drei jungen Menschen zu Wort kommen, die in verschiedenen Zeitebenen erzählen. Diese Mehrdimensionalität des Erzählens schafft ein breit gefächertes und eindrucksvolles Bild. In dieses Bild fügt die Autorin auch ethische Fragen ein: es geht um das Verhalten gegenüber Flüchtlingen, um das Recht des Stärkeren, und es geht auch um das Verhalten gegenüber einem Todkranken. Diese Fragen und andere werden sehr verhalten nur kurz gestreift, teilweise nur in Andeutungen formuliert– hier wäre ein längeres Verweilen gelegentlich sinnvoll gewesen.


    Insgesamt: ein beeindruckender Roman über eine Arche, die das Überleben sichert – aber wie lange? Und wofür?


    09/10 Pkt.


    ASIN/ISBN: B0BJMLCJW4


    Klappentext:


    Berlin: Eine junge Frau erzählt von ihrem neuen Job bei einem großen Fernsehsender, von ihrem neuen Chef, ihrem neuen Leben. Sie wirkt glücklich, beseelt, hoffnungsfroh, es klingt gut. Zu gut?

    In Los Angeles geht derweil eine Welt unter. Ein Mann, der damit prahlt, als Berühmtheit könne man sich gegenüber Frauen alles herausnehmen, wird Präsident der Vereinigten Staaten. Im Garten des legendären „Chateau Marmont“, diesem Nachtspielplatz verwöhnter Hollywood Kids jeden Alters, vertreibt sich eine illustre Bande auf der Flucht vor der Realität die Zeit. Auch der Erzähler ist hier – und Rose McGowan, die Schauspielerin, der man nachsagt, neuerdings irgendwie anstrengend geworden zu sein.

    Kurz darauf erschüttert der Weinstein-Skandal Hollywood, und Rose McGowan ist eine der ersten Frauen, die sexuelle Belästigung durch den bis dahin von ganz Hollywood hofierten Filmproduzenten öffentlich gemacht hat. Rose verschwindet, aber sie hinterlässt dem Erzähler eine kryptische Nachricht – oder ist es vielmehr ein Auftrag? Wieso wendet sie sich ausgerechnet an ihn?

    Von Hollywood aus verbreitet sich die #MeToo-Bewegung um die ganze Welt. Doch die alten Machtstrukturen sind widerständiger, als man in der ersten Euphorie vielleicht denken mochte.

    Zurück in Berlin findet sich der Erzähler nicht mehr nur als Liegestuhlbeobachter, sondern nun als Akteur mitten in einem unübersichtlichen Geschehen wieder, das ihn in einen tiefen persönlichen Konflikt stürzt.


    Mein Lese-Eindruck:


    Dieser Roman ist inspiriert von realen Ereignissen, er ist jedoch eine ... unabhängige fiktionale Geschichte“. Diesen Hinweis des Autors habe ich gerne gelesen, weil er mir die Möglichkeit gibt, den Roman unbelastet von den aktuellen Diskussionen als belletristische Fiktion zu lesen.

    Der Autor machte mir das aber nicht leicht; schon im 2. Kapitel befindet er sich nämlich in Gesellschaft von Rose McGowan, der Schauspielerin, die den Medien-Mogul Harvard Weinstein wegen Vergewaltigung vor Gericht zog und zur Vorkämpferin der MeToo-Bewegung wurde. Und auch in den Folgekapiteln regnet es Referenzen auf Musik-, Literatur- und Mediengrößen, allen voran der Besitzer des Senders als der beste Freund des Autors und der Chefredakteur. Also doch ein Schlüsselroman, quasi ein öffentlicher Nachklapp zu seiner mehr oder weniger erfolglosen Beschwerde?


    Was das Literarische angeht: Das Thema ist schnell auf dem Tisch. Der Ich-Erzähler begegnet in den USA den Anfängen der MeToo-Bewegung und erkennt, wieder zurück in Berlin, dasselbe Phänomen. Es geht um Machtmissbrauch in hierarchischen Strukturen, speziell im Medienbereich, konkret: um sexuelle Übergriffe gegenüber jungen Journalistinnen, die aus Scham den Übergriff nicht öffentlich machen. Und wenn sie es machen, werden sie unter Druck gesetzt, mit Verleumdungsklagen überzogen und geraten beruflich aufs Abstellgleis. Dazu kommt die populistische und menschenverachtende Medienpolitik des Senders, mit der der Ich-Erzähler schließlich so wenig klarkommt, dass die jahrelange Freundschaft zerbricht.


    Diese Themen stellt uns der Autor in einer ausgesprochen eigenwilligen Sprache vor. Schreibt er zunächst im Stakkato-Stil – abgehetzt, eilig, irrlichternd -, wird sein Erzählen im Fortgang des Romans ruhiger, und damit setzt er einen auffallenden Kontrapunkt zur immer rasanter werdenden Handlung. Mit Versalien setzt er Betonungen; an diese Schreibweise gewöhnt sich der Leser schnell.

    Ausgesprochen originell und unterhaltsam sind seine Wortschöpfungen, sein Wortwitz und seine Wortbilder : da kennt er Prominente „einbahnstraßig“, die „Aussegnungshallenatmosphäre mit unserem schweinepeinlichen Feuerschweifauto“ will er „mit etwas Heiterkeit durchlüften“, er spricht von „Meinungsfreiheit und Deinungsfreiheit“ und dergleichen. Diese Sprachspielereien schmälern das ernste Thema nicht, man kann also seinen Spaß daran haben.


    Das Thema ist unbestritten wichtig, aber dennoch bleibt nach der Lektüre ein schaler Nachgeschmack übrig. Eigentlich ist alles da: die betroffenen Frauen kommen zu Wort, ihre Stimmen wirken auch authentisch, die juristischen Winkelzüge des Sender-Eigners und seines Chefredakteurs werden vorgeführt, der sexualisierte Machtmissbrauch findet in aller Öffentlichkeit statt, jeder weiß davon, aber niemand sagt etwas, die merkwürdige Männerfreundschaft zwischen Ich-Erzähler und Sender-Besitzer, überhaupt diese patriarchalischen Strukturen und diese verlogene Formel der Einvernehmlichkeit – alles ist da.


    Aber: Hätte Stuckrad-Barre nicht mehr mit seinem Material machen können? Er bezeichnet sich selber als „fassungslos“, aber damit darf es doch nicht getan sein. Der Roman zündet einfach nicht, wie auch immer, bei den Patriarchen findet keinerlei Bewegung statt, es bleibt bei „the same procedure as any year“. Oder bildlich gesprochen: der Autor macht ein großes Fass auf und beschreibt den Inhalt, aber den Deckel kriegt er nicht drauf.


    Meiner Meinung nach hat der Autor hier eine Chance vertan.


    5 von 10 Pkt.


    ASIN/ISBN: B0BJQLCJDL

    Klappentext:


    Als Daniel Hawthorne, Ex-Polizist und Privatdetektiv, und sein »Assistent« Anthony Horowitz zu einem Literaturfestival auf die beschauliche Kanalinsel Alderney eingeladen werden, rechnen die beiden im Traum nicht damit, Hals über Kopf in eine Mordermittlung verwickelt zu werden. Aber die exklusive Runde, die sich hier versammelt hat – ein Kinderbuchautor, eine französische Lyrikerin, ein Fernsehkoch, eine blinde Wahrsagerin und ein Historiker –, macht den beiden einen Strich durch die Rechnung, und darum herum tummeln sich zudem die Bewohner der Insel, die wegen einer geplanten Stromtrasse heillos zerstritten sind.

    Und prompt wird der Mäzen des Festivals brutal ermordet, und Hawthorne und Horowitz müssen den örtlichen Polizeikräften zu Hilfe eilen. Aber erst als ein weiterer Mord geschieht, gelingt es den beiden, dem Täter auf die Spur zu kommen und nebenbei noch einige andere Geheimnisse ans Tageslicht zu holen.


    Mein Hör-Eindruck:


    Horowitz ist ein routinierter Erzähler. Er bedient sich bei A. C. Doyle und gestaltet ein Ermittlerpaar, das Sherlock Holmes und seinem Freund Dr. Watson ähnelt. Auch hier ist der Erzähler der Chronist der spektakulären Fälle, die der geniale Detektiv Hawthorne löst. Allerdings sind die Beiden nicht befreundet, und es kommt immer wieder zu Reibereien, vor allem dann, wenn dem Erzähler die überlegene und auch überhebliche Art des Detektivs sauer aufstößt.


    Die Routiniertheit des Autors zeigt sich auch daran, wie gekonnt er Realität und Fiktion miteinander vermischt. Er benennt seinen „Dr. Watson“ nach sich selber und hat dadurch die Möglichkeit, den Literaturbetrieb und seine Merkantilität, speziell das Verlagswesen, mit durchaus kritischen Kommentaren vorzustellen und in die Handlung einzubauen.


    Der Autor siedelt seine Handlung in einem Literaturfestival an. Dadurch hat er die Möglichkeit, einen großen Figurenreigen aufzustellen. Der Kreis der Verdächtigen ist also groß, als nach einem gemächlichen, aber nicht langweiligen Beginn endlich der Mord geschieht, der den Detektiv aktiv werden lässt. Jede der Figuren hätte ein Motiv, und Hawthorne kommt in seinen Ermittlungen ihren Abgründen und Geheimnissen auf die Spur.


    Ob es allerdings nötig gewesen wäre, mit einer der Figuren die Handlung um Elemente des Agentenromans auszuweiten?


    Die Lösung des Falls geschieht ebenfalls eher altmodisch ausschließlich mit Beobachtungs- und Kombinationsgabe. Dazu passt, dass der Roman auf einen spektakulären Aktionismus verzichtet, sondern der Täter wird schließlich eher leise und fern jeder Öffentlichkeit überführt.


    Das Hörbuch wird perfekt von Uve Teschner eingelesen. Mir ist die Kürzung erst nachträglich aufgefallen, als ich den Umschlag gelesen habe; ich hatte keinerlei Verständnisprobleme.


    Eine spannende, humorvolle, sehr ansprechende, kurzweilige Lektüre!


    8/10 Pkt.


    ASIN/ISBN: B0BHLHP9HB

    Klappentext

    Sommer, Sonne, Schweden-Tod:

    Im idyllischen Österlen wird der Mord an einem Antiquitätenhändler zum neuen Fall für Vollblut-Städter Peter Vinston und die lokale Jung-Kommissarin Tove Esping.

    Mitten im geruhsamen Hochsommer gerät das süd-schwedische Österlen in helle Aufregung: Auf dem bekannten Antiquitäten-Markt von Degeberga sitzt ein Händler tot in seinem Zelt, einen antiken Dolch im Rücken. Nur zu gern lässt sich der beurlaubte Mord-Ermittler Peter Vinston aus Stockholm auch in diesen Fall hineinziehen – sehr zum Ärger der jungen Kommissarin Tove Esping, die sich endlich beweisen will.

    Bald muss das ungleiche Ermittler-Duo feststellen, dass die Welt der Antiquitäten so einige schräge Typen und dunkle Geheimnisse birgt. Aber wer würde für den Fund seines Lebens einen Mord begehen?


    Mein Lese-Eindruck

    „In Schweden stirbt es sich am schönsten“ ist der 2. Band der Österlen-Reihe. Die Bände bauen offensichtlich nicht aufeinander auf, man kann sie ohne Verständnisprobleme einzeln lesen.


    Die beiden Autoren sind Routiniers, und das merkt man an vielen Punkten deutlich. Da ist zunächst einmal das Ermittlerduo, das unterschiedlicher kaum sein kann. Tove Esping ist eine junge und ehrgeizige Kommissarin, die endlich ihren ersten eigenen Mordfall eigenständig bearbeiten will. Sie ist eher ein Landei, während Peter Vinston – auf Erholungsurlaub auf dem Lande – als überzeugter Stadtmensch gezeichnet wird, der zudem eine zwanghafte Angst vor Tierhaaren und anderen Fusseleien auf seinen stets korrekten Anzügen hat. Seine Routiniertheit kontrastiert mit ihrer Unerfahrenheit, sodass es gelegentlich im Getriebe knirscht, was der Handlung aber Würze verleiht.


    Die Handlung entführt den Leser in die Welt der Antiquitätenhändler und ist recht verschachtelt. Immer neue Erkenntnisse sorgen für überraschende Wendungen, und der Leser begibt sich mit dem Ermittlerduo auf immer neue Spuren. Die Handlung ist kompliziert, aber immer schlüssig. Und es gibt nicht nur den einen Bösewicht, sondern der Mord ist der Gipfelpunkt einer Kette von Gaunereien, an denen mehrere Personen beteiligt sind.

    Die Auflösung wird schließlich, wie man es von den Agatha-Christie-Krimis kennt, in Form eines großen Tableaus geboten, bei dem alle Verdächtigen anwesend sind. Nicht nur alle Verdächtigen, sondern auch alle Besucher einer Antiquitätenmesse erleben die Auflösung in aller Öffentlichkeit mit; das hätte ich mir etwas diskreter gewünscht.


    Der Krimi verzichtet auf Leichenberge und blutige Quälereien, es gibt keine rasanten Verfolgungsjagden mit Schießereien und dergleichen. Trotzdem ist der Krimi keine Sekunde langweilig.


    Insgesamt eine spannende und flüssig zu lesende Geschichte, leicht erzählt und leicht zu lesen.

    Ein Lesespaß!


    08/10 Punkten

    Klappentext

    Auf dem Monte Somma oberhalb der mondänen, niedergehenden Stadt Pompeji werden tote Vögel gefunden. Während einer Versammlung von Vogelschützern hat der Einwanderer Jowna eine Eingebung: Wenn der Vulkan grollt, soll man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen. Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Als sich sogar der frühere Sklave Polybius dafür interessiert, schaltet sich Rufus' Frau Livia ein, und Jownas Eingebung verkehrt sich in ihr Gegenteil.

    Das Pompeji von Eugen Ruge ist eine Erfindung, die auf historischer Wahrheit beruht: ein ferner Spiegel, in dem wir uns erstaunt wiedererkennen.


    Mein Hör-Eindruck:

    Eugen Ruge entführt seine Leser in das Pompeji kurz vor dem Vulkanausbruch, und dieser drohende Ausbruch ist es auch, der das Buch strukturiert und die Handlung bestimmt.

    Ein namenloser Erzähler liest Schriftrollen vor, die uns das Leben von Jowna, genannt, Josse, vorstellen: ein Junge aus einer Flüchtlingsfamilie der Unterschicht, dessen Vater sich nach seinem Bankrott zu Tode schuftet und dessen Mutter mit Korbflechten das Schulgeld für den Sohn erarbeitet. Was ihr dieser allerdings nicht dankt: er bricht die Schule ab, streunt herum und schließt sich einer Schlägerbande an – bis er eher zufällig auf den Vogelschutzverein trifft. Dieser Verein ist eine getarnte Gruppierung von aufmüpfigen Stadtbürgern unterschiedlicher Couleur; hier finden sich Epikureer, Kyniker, Platoniker, Pythagoräer und andere zusammen und debattieren die Lage. Und hier trifft Josse auf einen Geologen und erkennt, dass Pompeji auf einem Vulkan erbaut worden ist und dass alle Anzeichen auf einen baldigen Ausbruch hindeuten.

    Josse macht sich zum Anführer einer Aussteigergruppe, die die gefährdete Stadt verlässt und eine Neugründung am Meer beschließt, in der die Willensbildung in Form einer direkten Demokratie erfolgen soll.


    Ab hier gerät Josse ins Visier der städtischen Gesellschaft und ihrer Politik, die den aufrührerischen jungen Mann als Gefahr begreifen. Josse wird nun ein Wanderer zwischen zwei Welten: einmal der Aussteigerkolonie am Meer und auf der anderen Seite bekommt er Zutritt zu den Stadtpalästen der städtischen Aristokratie. Zugleich bekommt er Zugang zu den wirtschaftlichen Überlegungen dieser Aristokratie.


    Ruge zeichnet ein erschreckendes Bild dieser Demokratie: ein Netz aus korrupten und ausbeuterischen Kapitalisten, deren Gott der Gewinn ist. Sie reden zwar von Moral und den römischen Tugenden, aber verbrämen damit lediglich ihr unsoziales Verhalten und ihre kapitalistischen Interessen. Auch die Priesterschaft ist Teil dieses Netzes und lässt sich gegen Geld instrumentalisieren.

    Josse wird mit Sex und Luxusgütern in dieses Netz eingesponnen und erweist sich als korrumpierbar. Er ist ein politischer Wendehals, der der Versuchung der Macht nicht widerstehen kann und dank eines Rhetorik-Kurses seine neue Haltung demagogisch geschickt und glaubwürdig verkaufen kann.


    Dem Leser wird ziemlich schnell klar, dass Ruge keinen historischen Roman um der Historie willen schreibt. Spätestens wenn Sätze fallen wie „Ich liebe euch doch alle“ wird klar, dass Ruge hier eine Parabel erzählt über Verführbarkeit und Ignoranz im Angesicht einer Katastrophe, und es bleibt dem Leser überlassen, wie er die Parabel auflöst.

    Ruge macht durch seine Beschreibungen aus dem musealen Pompeji eine lebendige und farbige Stadt. Als Leser geht man mit seinen Figuren durch die Stadtpaläste und liegt mit ihnen zu Tisch, um Austern und Amseln zu verspeisen, man besucht das Forum und hört den Reden zu. Ebenso lebendig und detailliert zeichnet er seine Figuren, auch die Nebenfiguren, wobei einige seiner Figuren historisch bezeugt sind wie etwa Plinius der Ältere oder Julia Felix, eine Immobilien-Großbesitzerin.


    Das Hörbuch wurde eingelesen von Ulrich Noethen, der perfekt den leicht ironischen und augenzwinkernden Ton des Erzählers trifft.


    9/10 Pkt.


    ASIN/ISBN: B0BK9WT7LZ

    der Klappentext klingt sehr speziell, bitte berichte mal, wie es Dir damit ergeht, bevor ich es mir zulege, Du weißt ja, die Platzfrage

    Ich habe erst nach Deiner Mail den Klappentext erst gelesen, und der klingt recht kitschig, finde ich. Das ist das Buch - jedenfalls bislang - auf keinen Fall. Ruge kennt offensichtlich Pompeji, aber ich frage mich inzwischen immer mehr, um was es wirklich geht.

    Eugen Ruge erzählt nämlich von einer untergehenden, korrupten Gesellschaft und dem Versuch eines Ausstiegs, und ich denke, dass da der eigentliche Schlüssel zum Roman liegt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Eugen Ruge einfach nur einen historischen Roman erzählt; was er erzählt, muss etwas mit Heute zu tun haben.


    Ich höre mir das Hörbuch an, eingelesen von Ulrich Noethen, SEHR schön. Wenn ich das Buch hätte, würde ich es Dir gerne schicken. "Du weißt ja, die Platzfrage" :) gilt hier auch!


    ASIN/ISBN: B0BK9WT7LZ

    ASIN/ISBN: B0BJNM9C6P


    Zum Autor (Quelle: Verlag):


    Nick Hornby gilt als Kultautor. Seine größten Leidenschaften sind der Fußball und die Musik, genauer: die Popmusik. Über beide Themen hat er geschrieben, mit seinem typisch britischen Humor. Bereits sein Erstling „Fußballfieber“ wurde zum Bestseller, und mit „High Fidelity“ konnte er diesen Erfolg noch übertreffen. Dabei arbeitete Hornby, der 1957 im britischen Redhill geboren wurde, nach seinem Studium in Cambridge zunächst als Lehrer. Um sich jedoch ganz dem Schreiben widmen zu können, hing er diesen Beruf an den Nagel. Der Rest ist quasi schon Legende – nicht zuletzt auch dank der erfolgreichen Verfilmungen seiner Geschichten. Nick Hornby lebt mit seiner Familie in London.


    Klappentext:


    Ein warmherziges und unterhaltsames Hörbuch über Kunst, Kreativität und die überraschenden Gemeinsamkeiten zwischen dem viktorianischen Romancier Charles Dickens und dem modernen amerikanischen Rockstar Prince.

    Mit der Bewunderung eines Fans und seinem typischen Humor und Witz zeigt uns Nick Hornby die kuriosen Ähnlichkeiten zwischen zwei auf ihre Art genialen Künstlern, die bis heute gelesen oder gehört, bewundert und nachgeahmt werden.

    Hornby untersucht die persönlichen Tragödien der beiden Ausnahmetalente, ihren sozialen Status und ihre grenzenlose Produktivität und zeigt, wie diese beiden ungleichen Männer aus verschiedenen Jahrhunderten "die Welt erleuchteten". Dabei schafft er ein anregendes Kaleidoskop über die Kreativität, die Extravaganz, die Disziplin und die Leidenschaft, die es braucht, um große Kunst zu schaffen.


    Mein Hör-Eindruck:


    Dickens und Prince? Eine erstaunliche Kombination! Was ist es, was diese beiden Künstler gemeinsam haben? Und über die Jahrhunderte hinweg verbindet? Eine Gemeinsamkeit haben sie auf alle Fälle: sie werden vom Autor verehrt, und zwar so sehr, dass ihre Portraits wie Ikonen über seinem Schreibtisch hängen, wie er am Schluss seines Essays zugibt.


    Hornby begibt sich quasi auf Spurensuche und stellt die beiden Ausnahmekünstler anhand von Schwerpunkten vor. Er hat penibel recherchiert und findet tatsächlich einige erstaunliche Parallelen. Er beginn bei der traumatischen Kindheit, die beide hatten: eine harte Jugend, die von bitterer Armut und Verlassenheit geprägt war. Beide waren gezwungen, früh auf eigenen Beinen zu stehen, und beide waren schon als junge Erwachsene sehr erfolgreich. Trotz oder wegen ihres außerordentlichen Erfolges hatten beide großen Ärger mit ihrem Agenten bzw. Verleger, der sie sehr verbitterte: Prince bekriegte sich jahrelang sehr plakativ mit seiner Plattenfirma Warners, während Dickens das Recht auf geistiges Eigentum einforderte und gegen seine Plagiatoren ausgiebig (und vergeblich) prozessierte.


    Interessant ist eine weitere Gemeinsamkeit, auf die Hornby ausführlich eingeht: Sowohl Dickens als auch Prince finden ihre Lösung darin, neue mediale Wege auszuprobieren. Dickens entscheidet sich für das Format der Fortsetzungsromane und Prince nutzt die medialen Möglichkeiten des Internets, und beide erkennen, dass es nicht ausreicht, zu komponieren und zu dichten, sondern dass sie ihre Werke entsprechend vorstellen müssen. Und so werden sie beide zu Performern: Prince in seinen aufwändigen Bühnenshows, und Dickens bei seinen theatermäßig gestalteten Lesungen, die ihm viel Geld einbrachten.


    Hornby hebt die unglaubliche und nie nachlassende Kreativität und Produktivität dieser beiden Künstler hervor, die allerdings v. a. bei Dickens auch auf wirtschaftlichem Druck beruhte. Trotzdem: beide sind ungeheuer fleißig und diszipliniert, sie verbrennen quasi, und sie hinterlassen ein gewaltiges Werk.


    Was macht ein Genie zum Genie? Welche Eigenschaften sind es, die Dickens und Prince so erfolgreich machten? Hornby hat einige Ratgeber befragt und stellt fest, dass Dickens und auch Prince offenbar alles verkehrt gemacht haben. Sie haben nicht jahrelang geübt, und, ganz wichtig, beide hatten keine Zeit zum Perfektionieren ihrer Werke: sie „wollten kreieren, nicht grübeln.“


    Es geht aber nicht nur um Dickens und Prince, sondern Hornby räsonniert auch über sein eigenes Schaffen, und damit bekommt dieser Essay einen sehr persönlichen Anstrich.


    Der Essay wird eingelesen von Thomas Nicolai, und es gelingt ihm hervorragend, mit seiner modulationsstarken Stimme den Witz und Humor dieses launigen und kurzweiligen Essays wiederzugeben.


    10/10 Pkt.

    ASIN/ISBN: 3549100485


    Gabriel Zuchtriegel, Vom Zauber des Untergangs


    Klappentext:

    Ein neuer Blick auf Pompeji und die befreiende Kraft der Kultur

    Garküchen, ein Sklavenzimmer, griechische Theater, Villen, Thermen und Tempel – die Ausgrabungen in Pompeji offenbaren eine Welt. Doch was hat sie mit uns zu tun? Gabriel Zuchtriegel, der neue Direktor des Weltkulturerbes, legt eindrucksvoll dar, dass verschüttete Altertümer, starre Ruinen und schweigende Bilder uns noch heute verändern können.

    Fast täglich kommt Gabriel Zuchtriegel bei seiner Arbeit an der Kreuzung der zwei Hauptachsen Pompejis vorbei, steht da, wo am Morgen des 25. Oktober im Jahr 79 n. Chr. eine ganze Stadt unter Asche und Geröll versank. Wenn Zuchtriegel die Skulptur des im Schlaf überraschten Fischerjungen sieht, muss er an seinen Sohn denken, der sich genauso einrollt, um nicht zu frieren. Dass solche Momente wesentlich sind, um zu vermitteln, was die Antike mit uns zu tun hat, darum geht es in diesem Buch. Gabriel Zuchtriegel bringt uns anhand der archäologischen Entdeckungen vom 19. Jahrhundert bis heute neben Ausgrabungstechniken auch Fragestellungen näher, die mit dem Wandel der Gesellschaft und unserer Gegenwart verknüpft sind. Das alles verbindet er mit seinem Werdegang als Archäologe, der Pompeji nicht nur als Weltkulturerbe erhalten möchte, sondern sich dafür einsetzt, dass alle diesen Ort als den ihren begreifen.