Beiträge von dracoma

    Bei Peter ging es mir so, dass er mir immer lieber wurde, je mehr ich über ihn "gelernt" habe und es hat mir wirklich leid getan, dass es keine andere Lösung gab.

    Eben. Mir tut es auch leid um diesen anständigen Menschen, den hätte ich gerne leben lassen.

    . Sie trösten sich mit einander in ihrer Einsamkeit - und die Initiative dazu geht von ihr aus - obwohl sie weiß, dass er fortgeht sobald die Bauarbeiten beendet sind.

    Ja, das ist mir klar, Luisa sieht die Dinge so, wie sie sind, und sie ist zufrieden mit dem, was sie bekommen kann.

    Mir ist natürlich auch klar, dass Du in dem Roman keine neue "Baustelle" eröffnen kannst, indem Luisa z. B. Rabatz macht oder dergleichen. Damit hätte der Roman seine Stringenz verloren.


    Mich interessiert einfach das Handwerkliche am Schreiben, weil ich es nicht kann. Daher mein Nachfragen zu Alternativen etc. bzw. zu allem, was in einem Autorenkopf so herumgeht. Ich will damit aber nicht lästig sein.

    da gibt es auch öfter mal Überraschungen, wenn ein Nebencharakter sich plötzlich selbstständig macht und wichtig wird.

    Ist es so, dass sich Charaktere eigenständig entwickeln, also quasi ihr eigenes Leben entwickeln? Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.

    ASIN/ISBN: 346200378X



    Verlagsinformation:


    Wie hilft uns Literatur in den dunkelsten und einsamsten Momenten des Lebens? Und wie schreibe ich selbst über den Schmerz ohne Pathos, einfach und klar? Helga Schubert hat so viel bei Anton Tschechow gelernt. Über das Leben und das Schreiben.

    Helga Schubert erzählt in diesem persönlichen, traurig-schönen Buch von ihrer ersten Begegnung mit Tschechow, ihrer ersten Lektüre seiner Erzählung »Gram«, die sie erschüttert und gerettet hat. Sie schaut genau: Wie hat er das gemacht? Was ist die Kunst seines Schreibens, wie funktioniert sein Handwerk? Sie berichtet von seinem Leben, davon, wie er als Arzt für seine Patienten, wie er als Familienmensch für seine Eltern und Geschwister da war.

    Wie er die Gesellschaft anderer brauchte für seine Geschichten, und wie sie ihn vom Arbeiten abhielt. Es war ein Leben zwischen Überforderung und Mitleid mit allen, mit den Menschen, den Tieren, der Kreatur. Helga Schubert war auf Spurensuche in Jalta auf der Krim, in Moskau und in ihrem eigenen Leben und Schreiben. Entstanden ist ein unglaublich intensives, literarisches Porträt ihres Tschechows.


    Mein Lese-Eindruck:


    „Bücher meines Lebens“ – so lautet der Titel einer Buchreihe, die Volker Weidermann im Verlag Kiepenheuer & Witsch herausgibt. Der Reihentitel macht die Sache spannend. Gibt es Bücher, die das Leben der Autoren maßgeblich beeinflusst haben, es verändert haben? Die ihn langfristig begeistern, aus welchem Grund auch immer? Haben die Verfasser eine besondere Affinität zu einem Autor, und wenn ja, warum? Lassen sie sich künstlerisch in ihrem eigenen Schaffen von seinem Werk beeindrucken? Der Titel lässt das alles offen, aber auf alle Fälle erwartet den Leser eine sehr persönliche Auseinandersetzung.


    Helga Schubert musste nicht überlegen: sie wollte über Tschechow schreiben. Das Werk Tschechows begleitet sie von Kindheit an, und eine seiner Erzählungen hat ihr Leben entscheidend beeinflusst. Diese Erzählung heißt „Gram“, eine kurze Geschichte über einen einfachen russischen Lohnkutscher, der seine Frau und nun seinen einzigen Sohn hat begraben müssen. „Wem klage ich meinen Schmerz...?“ In seiner Not sucht er einen Menschen, dem er sein tiefes Leid klagen kann, aber er wird wiederholt abgewiesen, sodass er schließlich nur bei seinem alten Pferd sein Herz erleichtern kann. Eine schöne Geschichte, kunstvoll mit ihren Wiederholungen, im Märchenton geschrieben, sehr berührend – und diese Geschichte sei es, erzählt sie, die sie von dem Schritt „in den Abgrund“ abgehalten habe. Sie liest diese Geschichte, als sie das Scheitern ihrer Ehe erkennt. Ob man den Tod eines Kindes vergleichen kann mit der Erkenntnis, dass der Ehemann fremdgeht?


    Aber wie man das auch sieht: Frau Schubert hat sich mit dieser Geschichte an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen. Sie hat gelernt, nicht in Selbstmitleid zu versinken und niemals eine Situation als aussichtslos zu bewerten. Und darum geht es.


    Helga Schubert nähert sich Tschechow aber nicht als Trostsuchende an, sondern eher auf der handwerklichen und spirituellen Ebene, von Autor zu Autor. Sie will wissen, wie er seine Konzentration sicherte, wie er sein Privatleben organisierte, wie er erzählte und auch, welche menschlich wesentlichen Botschaften er in seinem Werk transportierte.


    Und so gelingt ihr ein sehr persönliches Bild dieses Altmeisters. Sie ist inzwischen doppelt so alt geworden wie Tschechow, der mit nur 44 Jahren starb. Sie bereist seine Wohnorte, trifft seine Nichte, besucht sein Grab, liest seine Notizbücher, besucht die Museen etc. und setzt die Lebensphasen Tschechows immer in Bezug zu ihrer eigenen Lebensphase. Und so entsteht ein sehr persönliches Bild dieses Mannes, der mit seinem Schreiben seine Familie ernährte, der als Arzt die medizinische Versorgung während der Cholera-Epidemie betrieb, Schulen für Arme baute, einen aufrüttelnden Bericht über die Gefängnisinsel Sachalin schrieb und bei dieser Selbstaufopferung ständig Mühe hatte, sich Freiräume für das Schreiben zu schaffen.


    Und immer steht die Frage dahinter: was kann sie von ihm lernen? Wie den Spagat finden zwischen Barmherzigkeit und Mitleid einerseits und einer kühlen Betrachtung andererseits? Und so nennt sie das kleine Buch auch sehr treffend „Eine Brücke zu Anton Pawlowitsch Tschechow“.


    08/10 Pkt.

    Was soll ich sagen? Es ist der Plot meines Romans.

    Ja natürlich! Und Du wirst Dir etwas dabei gedacht haben.

    Bei meiner nicht so glatten Version - Peter überlebt, Peter und Helene bleiben zusammen und finden ihr kleines Glück, Piero kommt vielleicht statt Peter um oder arrangiert sich, was weiß ich - also bei meiner Version wären die meisten Leser vermutlich unzufrieden.

    :wave

    Aber das wusste man damals nicht. Man konnte sich die unterschiedlichen Beschwerden, erst Atemnot, dann Schwächeanfälle und Bauchkrämpfe nicht erklären.

    Solche Informationen gefallen mir an dem Buch: ob das jetzt technische Details sind oder Arbeitsbedingungen oder wie hier diese unerklärliche Krankheit.

    Vielleicht habe ich das überhört - aber wie bekam man diesen Wurm in den Griff? Nur mit dem Sud?? Weißt Du da Näheres?

    Peters Tod hat mich sehr berührt, und Helenes Trauer zeigt ja auch, wie sehr sie ihn gemocht hat. Er war halt doch ihr bester Freund.

    Peter ist ja fast überirdisch gut gezeichnet worden, als Kontrastfigur zu Ruedi, der in der gleichen Situation anders entscheidet. Peter ist da souveräner und bereit, Helene zu schützen, während Ruedi "seine" Johanna der allgemeinen und der gesetzlichen Ächtung preisgibt.

    Aber ich frage mich, wieso ein so sympathischer Charakter wie Peter sterben muss, nur damit der Weg Pieros zu Helene wieder frei wird.

    Auch Luisa, Pieros Geliebte, handelt ünberirdisch gut - für meine Begriffe. Da hat sie jahrelang ein Verhältnis mit ihrem Mieter, die beiden wohnen und leben zusammen, hat sie da nicht die Vorstellung einer neuen Ehe entwickelt? Sie lässt ihn so leicht ziehen!

    Mir geht das bisschen zu glatt ab.


    Dieser Abschnitt wimmelt vor Fehlern:

    Mir tut es auch leid für KarinS , dieser Ärger bei einem so schönen Buch!

    Ich bin froh, dass ich diese Fehler bei dem Hörbuch nicht höre!

    Ich habe gerade Glück mit meinen Büchern. Das Glück mit diesem Buch habe ich mir allerdings erkämpft.

    Ein Backstein von fast 1100 Seiten, und zwischendurch gelegentlich "ziagat" - aber letzten Endes ein Lese-Erlebnis der besonderen Art.

    ASIN/ISBN: B0BSG3DMR3


    John Irving, Der letzte Sessellift


    Ein opulenter Roman, in dem Irving sein Personal und seine Themen wieder auftreten lässt, aber dieses Mal reifer, tiefer. Irving ist ein begnadeter Erzähler und ich hoffe, dass dieser Roman nicht, wie er ankündigte, sein eigener "Letzter Sessellift" ist.


    Meinen Lese-Eindruck habe ich gerade eingestellt.

    ASIN/ISBN: 3257072228


    Klappentext:


    1941 in Aspen, Colorado. Die 18-jährige Rachel tritt bei den Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat New Hampshire zurückkehrt. Ihr Sohn Adam wächst in einer unkonventionellen Familie auf, die allen Fragen über die bewegte Vergangenheit ausweicht. Jahre später macht er sich deshalb auf die Suche nach Antworten in Aspen. Im Hotel Jerome, in dem er gezeugt wurde, trifft Adam auf einige Geister. Doch werden sie weder die ersten noch die letzten sein, die er sieht.


    Mein Lese-Eindruck:


    „Es gibt mehr als nur eine Art zu lieben!“


    Irvings Roman umfasst die Spanne von 60 Jahren, in denen wir das Leben des Adam Brewster verfolgen. Adam wächst vaterlos auf, und so wird die Suche nach seinem Vater zu einem der Motoren des Romans. Seine Mutter ist begeisterte Skilehrerin, und Adam weiß nur eines: er wurde gezeugt im Hotel Jerome im Ski-Ort Aspen. Dieses Hotel wird daher zu einem Bezugspunkt des Romans.


    Als Irving-Fan war für mich dieser Roman so etwas wie das Hotel Jerome. Ich fühlte mich sofort zuhause, weil ich fast alle bekannten Motive und Erzählweisen dort wiedergetroffen habe. Da waren sie wieder !: die gesellschaftlichen Außenseiter, die skurrilen Gestalten, die Kleinen, bizarre Episoden wie die Hochzeit der Mutter, Wien und Wiener Schmäh mitsamt der Zither-Musik gehören auch dazu, ebenso der Ringer-Sport, Sex in unterschiedlichen Orientierungen, die alleinerziehende Mutter und natürlich auch der Bär, der sich allerdings listig versteckte. Mir kam dieser Reigen wie die Schlussszene in einem Zirkus vor, in der alle Artisten noch einmal gebündelt auftreten und sich verabschieden. Sollte es tatsächlich Irvings Abschied vom Erzählen sein?


    Irvings Themen sind ebenfalls nicht neu. Er stellt ein Familienmodell vor, das sich nicht um gesellschaftliche Erwartungen kümmert, sondern dessen Mitglieder ihre Bedürfnisse und ihre Andersartigkeit konsequent ausleben können. Diese Familie wird nicht nur durch verwandtschaftliche Verhältnisse zusammengehalten, sondern es ist ein starkes emotionales Band, das sehr verschiedene Menschen zusammenbindet und füreinander einstehen lässt. Hier gelingen ihm wunderschöne und anrührende Bilder. Ich denke da besonders an die Gedenkfeier für den in Vietnam gefallenen Freund, als dessen Vater, immerhin ein hochdekorierter Offizier, die Schützlinge seines Sohnes zur Gedenkfeier einlädt : ein Trupp von verlausten, verlotterten und ausgehungerten Menschen, die aus den gesellschaftlichen Rastern herausgefallen sind. Im Zusammenhang mit dem Familienthema steht ein zweites Thema: das der ungehinderten sexuellen Orientierung, für die Irving schon immer mit aller Vehemenz eingetreten ist.


    Ein neues Thema klingt jedoch an: das des Verschwindens und des Todes. Ein zunehmend elegisch werdender Ton zieht sich durch das Buch, verstärkt durch das Auftreten von Gespenstern und dem Einfügen von Drehbüchern; immerhin halten Filme auch die Verstorbenen lebendig. Die Schlusskapitel zeigen in beeindruckender Verdichtung das immer schneller werdende Vergehen der Zeit, das mit immer häufiger werdenden Altersangaben gezeigt wird, dazu kommen ruhelos wirkende stringente Sätze – ein schöner erzählerischer Kunstgriff!


    Die Biographie des Adam Brewster erinnert in weiten Teilen an Irvings eigene Biografie, so dass man Adam getrost als Irvings Alter Ego auffassen kann. Die Themen, die Adam umtreiben, sind daher auch die Themen, mit denen sich Irving in den USA unbeliebt gemacht hatte, z. B. seine kritische Stellungnahme zum Vietnamkrieg und zum Abtreibungsverbot. Und so vermengt sich die autofiktionale Biografie mit der Zeitgeschichte, ein großes Panorama der amerikanischen Gesellschaft tut sich auf, und in den Passagen über die Macht der Katholischen Kirche oder die Ignoranz Reagans gegenüber AIDS spürt man die Empörung des Autors.


    Das Lesen des fast 1100 Seiten starken Romans wird erschwert durch zu viele Wiederholungen, und auch die standardisierten Umschreibungen der Personen wurden mir mit der Zeit lästig. Auch die genauen Informationen über diverse globale Skiweltmeisterschaften etc. verstärkten vielleicht das Lokalkolorit, aber waren in dieser Ausführlichkeit nicht notwendig. Der Roman wurde damit gelegentlich schwammig und verlor seine Prägnanz.


    Umso mehr ist Irvings souveräne Erzählkunst hervorzuheben, die den Leser wieder einfängt und in die Geschichte zurückzieht.


    09/10 Pkt.

    Insbesondere "von Stockalper", gibt es doch bei uns in Brig (wo ich aufgewachsen bin), das Stockalper-Schloss. Ich nehme an, dass der damalige Schlossherr ein Vorfahre von unserem Stockalper im Buch war. Das war für unsere Region eine sehr wichtige Familie, die viel Handel betrieb und Kaspar Jodok von Stokalper hat Schulen gegründet, die heute noch bestehen.

    Ist ja interessant! Wir haben früher in der Gegend oft Ski-Urlaub mit den Kindern gemacht und an das Stockalper-Schloss, ein mächtiger Bau, erinnere ich mich gut. Ich hätte das ohne Deinen Hinweis gar nicht mit dem Buch in Verbindung gebracht

    Aber gerade in Johannas Fall fand ich es von den Eltern, die es sich durchaus hätten leisten können, unglaublich hart und gefühllos.

    Das fand ich auch. Ich hatte den Eindruck, dass sie keine Chance hatten, das Kind zu behalten.

    Immerhin wäre das doch für den Staatssäckel auch billiger gewesen!

    Man solle mir die Kerzen nur anzünden" :Vaterschaftsklagen und Unzuchtsfälle im

    Kanton Uri des 19. Jahrnhunderts"

    Danke für den Link, ich habe das mit Interesse gelesen, weil ich den Begriff "Genießverhör" noch nie gehört habe.

    Einige der Frauen waren in einer abhängigen Situation, weil der Kindsvater ihr Dienstherr war. Das erinnert mich an die aktuellen Diskussionen über sexualisierten Machtmissbrauch.

    Höhenangst gehört nicht zu meinen Problemen. Vielleicht hat es mich abgehärtet, dass ich als Kind viel mit meiner Familie in den Bergen wandern musste und ich jetzt schon seit Jahrzehnten im obersten Stock eines Hochhauses wohne.

    Sei froh! Höhenangst kann sich entwickeln; mein Mann hat sie auch entwickelt, ähnlich wie KarinS es beschreibt.

    Also die Göschener kamen in ihrem Buch nicht gut weg, und das hallt im Dorf tatsächlich noch nach.

    Ja, die Schweizer - die haben ein gebrochenes Verhälnis zu ihrer Geschichte...Die lassen nichts auf sich kommen.



    Hier die Legende zu Karte:


    Die Einrichtung der Baustelle in Göschenen


    1 Herstellung von Kolbenkompressoren (mit Wasser)

    2 Herstellung von Absaugemaschinen

    3 Werkstätten und Büros

    4 Herstellung von hydropneumatischen Kompressoren (also Druckluft)

    5 Großer Speisesaal

    6 Kleiner Speisesaal

    7 Große Pulverkammer

    8 Pulverkammer zum Auftauen des Dynamits

    9 Pulverkammer zum Anzünden (Einfüllen?) der Patronen

    10 Alte Pulverkammer

    11 Gießerei

    12/13 Schmiedewerkstätten

    14 Hauptbüro

    15 Umkleide für Besucher

    16 Haus der Tunnel-Aufseher

    17 Pferdestall

    18 Laden für Kohle

    19 Warenlager der Geschäfte

    20 Schreinerei

    21 Wagnerei

    22 Sägewerk

    23 Umkleide für die Arbeiter

    24 Lager für die Werkstätten (Nr. 20, 21, 22)

    25 Zugangsstraße zur Baustelle

    26 Weg zu den Speisesälen

    27 Lieferstraße

    28 Großer Steg über die Reuss

    29 Unterkunft für die Arbeiter

    30 Krankenhaus

    31/32 Sitz der Gotthard-Gesellschaft bzw. des Bau-Unternehmens

    33 Post- und Telegrafenamt

    34/35 Hotels

    Es war wohl kaum ein Trost für die Angehörigen,

    Du hast natürlich völlig Recht mit dem, was Du sagst; noch haben wir nicht das, was wir heute Sozialgesetzgebung nennen - dennoch: ich kann mir vorstellen, dass es den den Angehörigen ein (kleiner) Trost war, dass das Opfer nicht ganz vergebens war und dass der Tod einen Sinn hatte. Nicht umsonst spricht der Bundespräsident vom "Feld der Ehre". Natürlich sehen wir das heute anders.

    Aber ich sehe das wie Du: damit stiehlt sich die Baugesellschaft aus der Verantwortung und beruft sich eben auf diesen hehren Überbau von Opfertod und so fort.

    Mich würde interessieren, ob die Gotthard-Baugesellschaft irgendwelche sozialen Maßnahmen ergriff bei Tod oder Invalidität. Vielleicht erfahren wir in dem Buch noch etwas dazu.

    Bei dem Tunnelbau starben sie wohl hauptsächlich aufgrund nicht existierender Arbeitsschutzmaßnahmen und miserablen Unterbringung in total überfüllten und unhygienischen Barracken.

    Wir werden sicher davon lesen! Ich habe mich nicht informiert, sondern verlasse mich auf das Buch.

    Ich weiß noch nicht, wie die Unterbringung der Arbeiter war, sicher gab es Möglichkeiten im Dorf, aber die werden nicht ausgereicht haben.


    Ich denke, dass noch ein Unfall-Verursacher-Faktor dazukommt: der zeitliche Druck, der im Lauf der Bauarbeiten mit Sicherheit gestiegen ist.

    Neben den wichtigen Punkten, die Du hier aufgezählt hast, ist es angenehm gleich zu erfahren, wer die Gefahren überlebt hat.

    Ja, finde ich auch.

    Aber bei Helenes Mann hält uns die Autorin bisschen in der Schwebe, weil sie ihm keinen Namen gibt, und da frage ich mich natürlich, ob das ihr 2. Mann ist und ihr 1. Mann beim Tunnelbau umgekommen ist =Oetc. - also das gäbe dem Roman ja etwas Würze .