Beiträge von DraperDoyle

    ich hab meistens Pech mit Tatort :grin


    Aber im Gegensatz zu dir bin ich eine echte Patriotin und gucke deshalb lieber dröges deutsches Öffentlich-Rechtliches als irgendwelchen Amischeiß (für dich extra drei mal :achtungironie :achtungironie :achtungironie), zumal ich mir ja als echtes Prekariat sky gar nicht leisten kann ;-))

    mich hat der Tatort heute ein wenig geärgert. Handwerklich in Ordnung, aber leider schien es mir so, dass man in Zeiten von NSU-Terror und Hooligan-Eskalationen den reichlich abgedroschenen Politikerfloskeln ("wir sind entschieden gegen Terror von rechts UND von links!") mal wieder etwas Substanz geben wollte.
    Blöderweise ist diese Geschichte mit durchgeknallten RAF-Fuzzis, die banküberfallend durch die Lande ziehen, schon 30 Jahre her. Entsprechend sah auch das Personal aus, als sei es direkt 70er-Jahre-RAF-Fahndungsplakaten entsprungen: die Männer bärtig, die Frauen mit langen glatten Haaren und zwei Kilo Kayal um die Augen (bei uns hingen die auf der Post, wo ich als Kind regelmäßig meine paarMarkfuffzig auf dem Postsparbuch abgeliefert habe).


    Natürlich muss eine Krimi nicht realistisch sein, sollte aber, wenn er so tut als ob.

    Wieso Skrupel?
    Für mich ist ein Grab nix anderes als das letzte Haus, das man bewohnt, der Grabstein die Fassade, also irgendwie öffentlich.
    Ich hätte Skrupel, Trauernde zu fotografieren, aber Grabsteine? Allerdings hat man als Steinmetztochter wahrscheinlich eine etwas gelassenere Einstellung zum Thema.

    Ich liebe Friedhöfe auch, als Steinmetztochter habe ich schließlich meine Kindheit dort verbracht.


    In Highgate waren wir vor zig Jahren einmal. Eigentlich wollte ich zum Grab von George Eliot, ich hatte gerade meine viktorianische Phase, wir landeten aber zunächst am Grab von Karl Marx, eine breite, sehr gepflegte Silberkiespiste ließ gar nichts anderes zu.
    Sobald man aber diese Friedhofsautobahn verließ, geriet man tatsächlich direkt in einen viktorianischen Schauerroman: eingesunkene Gräber, schiefe Grabsteine, Brombeergestrüpp. Ich weiß gar nicht, ob das immer noch so ist.


    Letztes Jahr waren wir in Paris auf dem Père Lachaise, ich wollte endlich mal Jim Morrison besuchen, habe dabei aber Edith Piaf gefunden.


    Sehr gut gefallen mir die osteuropäischen Friedhöfe, hier einer von der Krim. Ich habe auch noch Fotos von einem verlassenen sibirischen Dorffriedhof, muss ich glatt mal suchen.


    Hier in Leipzig gehe ich immer mal gerne über den Südfriedhof, der ist hier gleich um die Ecke. Der beruhigt nicht nur die Nerven, sondern setzt mir auch wieder den Kopf zurecht, wenn ich mal wieder denke, dass das Leben für mich einfach zu kompliziert ist

    Kaya hat heute, als sie die Hasen für die Nacht wegsperren wollte, leider nur noch zwei kopflose Kaninchenleichen gefunden: der Marder war schneller :cry


    Ich will jetzt gar nix über die Regenbogenbrücke hören, aber es tut mir schrecklich leid um Detlef und Melanie, zwei tolle Tiere, die mir tatsächlich fehlen werden.


    Zum Glück habe ich hier eine Liebesperlenstrauch für Kaya rumstehen, von dem wir nicht wussten, wo wir ihn hinpflanzen sollen. Nun werden die beiden Süßen, die gerade in einem Karton im Schuppen lagern, wohl unter Kayas Fenster ihre letzte Ruhe finden, unter diesem Busch. Ich glaube, das ist für sie zumindest ein kleiner Trost.

    wieso streicht ihr ihr nicht einfach die Wand ohne Tapete? Wenn die Wand einigermaßen in Ordnung ist, ist das doch schicker als Raufaser.
    Ein Eimer Sumpfkalkfarbe reicht für ein normalgr0ßes Zimmer, mit 3 Eimern für 150 Euro wärt ihr da dabei. Farbe kriegt man mit Pigment für ein paar Euro an die Wand, die sind meist viel leuchtender als Abtönfarbe.

    Zitat

    Original von magali
    Das Problem ist aber zum einen das, daß man, wenn man die Entscheidung eine jeweils individuelle sein läßt, nur Beliebigkeit findet. Die eine ißt eben weniger Fleisch, die andere kauft bloß noch Kleidungsstüclke aus Hanf, die dritte gibt das Rauchen auf und der vierte verkauft sein Auto und macht Carsharing.
    Das ist ein freundliches Gesellschafttsspiel, aber keine Politik.
    Liebe Menschen, wie etwa Duve, verwechseln das in der Regel.


    Sie hat es verwechselt, scheint aber mittlerweile, hm, strenger zu sein. Als Beispiel nannte sie das Ozonloch. Hätte man es nun lieben, wie du es nennst, Menschen überlassen, ob sie einen FCKW-freien Kühlschrank kaufen wollen oder nicht, hätte sich da wohl nicht viel getan. Erst die 8politische) Entscheidung, das Zeug einfach zu verbieten, hatte den gewünschten Effekt


    Zitat

    Original von magali
    Das andere ist das Problem mit der Zeit, die Veränderungen brauchen. Liebe Menschen glauben immer, daß, sobald sie an dem Spiel teilnehmen, sich etwas schon morgen ändert. Oder übermorgen. Spätestens aber nächste Woche.


    Eine von Duves Selbsterkenntnissen war, dass sie bisher einfach zu nett war, den Leuten auf den Leim gegangen ist und dass man mit "liebsein" nicht weiter kommt


    Zitat

    Original von magali
    Weitermachen!


    Genau das macht sie wohl mit ihrem neuen Buch


    @SL: ich finde es nicht verwerlich von einer Autorin, ihr Buch auch verkaufen zu wollen :gruebel Deshalb muss ja nicht falsch sein, was drin steht.

    Ich habe gerade ein Interview mit Karen Duve über ihr neues Buch „Warum die Sache schief geht“ gehört. Da meinte sie reichlich desillusioniert, dass sie die Ansicht, die sie noch in „Anständig essen“ geäußert hat, nämlich dass der Verbraucher durch sein Konsumverhalten die Dinge, etwa die Methoden der Fleischproduktion, beeinflussen könne, so nicht mehr vertreten könne. Sondern das andere Akteure bestimmen, wie unsere Welt funktioniert, und dass man als Mensch mit normalem Sozialverhalten nie in eine dieser „Bestimmerpositionen“ gelangen könne.
    Das hört sich zwar ziemlich frustrierend, aber irgendwie auch spannend an...

    Lauben und Gärten in Leipzig um 1990


    Kurz nach der Wende zog der Fotograf Oltmanns durch Kleingartenanlagen im Leipziger Westen und hat drauf los fotografiert. Manchmal mit, aber meistens ohne Menschen, hat er so einen ganz eigentümlichen Aspekt des Alltagslebens in der DDR festgehalten
    Der Schwerpunkt dieses sehr hübschen Fotobüchleins (Bildband wäre wohl etwas übertrieben) liegt dabei allerdings auf „bauen“. Denn die Gärten selbst spielen eigentlich eine Nebenrolle, es sind die Lauben, Schuppen und sonstigen Bauten, die die Fotos dominieren.
    Oltmanns hat damit ein kleines Stück DDR eingefangen, noch bevor diese unsäglichen weißen Plastikstapelstühle sich aufmachten, auch noch den letzten Garten zu verschandeln.


    Die Fotos wirken auf den ersten Blick unspektakulär, es sind keine Traumgärten abgebildet, wie wir sie aus Gartenzeitschriften kennen, sondern zunächst einmal mehr oder weniger üppiges Grünland mit einer Laube drauf. Bei genauerer Betrachtung aber erzählen diese Bilder so manches über Mangelwirtschaft auf der einen, Improvisationstalent auf der anderen Seite:
    Da werden aus alten Türen ganze Stalllandschaften zusammengebastelt, Dachplatten aus Wellblech werden kurzerhand zu Zäunen umfunktioniert, an anderer Stelle wiederum dient alter Fußbodenbelag als Dachpappe und Dachpappe als Wandverkleidung. Ich muss zugeben, dass mich diese Fotos auch deshalb faszinierten, weil ich solche, wie sie auch Katrin Arrieta im Begleittext nennt, „Installationen“ in meinem Garten in größeren Mengen vorfand. Diese Art zu bauen und zu basteln, die wir in Anlehnung an unseren Vorbesitzer, Herrn Meißner, „zusammenmeißnern“ nennen, scheint ein weitverbreitetes Phänomen gewesen zu sein. Seltsamerweise ist das, was auf den ersten Blick ziemlich zusammengepfuscht aussieht, in Wirklichkeit erstaunlich haltbar.
    Was im Vergleich zu den heutigen Kleingärten noch auffällt, ist die Lagerhaltung. Jeder Garten hatte wohl eine Ecke, in der potentiell Nützliches aufbewahrt wurde: gebrauchte Ziegelsteine, Gehwegplatten oder Zaunslatten zeugen von einer Zeit, in der man nicht jederzeit im nächsten Baumarkt Fehlendes mal kurz besorgen konnte. Selbst Farbe schien Mangelware, denn auch wenn der Garten liebevoll gepflegt wirkt, an der Laube blättert oftmals der Lack.
    Doch trotz allen Mangels wirken die Lauben und Gärten überraschend individuell, die oft unterstellte Gleichmacherei hat zumindest im Kleingarten offensichtlich nicht funktioniert. Da sehen heute die Kleingärten mit den erwähnten Plastikstühlen, Pavillons und diesen furchtbaren solarbetriebenen Kunststein-Erdmännchen von Weltbild erheblich einheitlicher aus.
    Auch die den DDR-Bürgern gerne vorgeworfene Spießigkeit findet sich auf diesen Bildern eher selten, akkurat gemähte Rasenwüsten mit vereinzelten Koniferen gibt es kaum. Aber vielleicht kommt das dominierende, gerade so beherrschte Chaos auch daher, dass die Menschen kurz nach dem Mauerfall andere Dinge im Sinn hatten, als das Grünzeug in ihrem Garten unter Kontrolle zu halten.

    Mir ging es auch wie crycorner, es hat ziemlich lange gedauert, bis Walt bei mir verschissen hatte. Gerade angesichts Krieges der Amerikaner gegen die Drogen, der ja fast schon paranoide Züge trägt, fand ich die Idee, das ideologisch gewollt löchrige Gesundheitssystem ausgerechnet durch die Produktion von Meth auszuhebeln, fast schon subversiv.
    Erst als klar wurde, dass es Walt nur darum ging, um jeden Preis den American way of life aufrechtzuerhalten, hatte er bei mir verrissen. Aber ein klitzekleines bisschen Sympathie blieb bei mir bis zum Ende ;-)
    Wobei meine Lieblingsfigur trotzdem Gus bleibt :lache

    na, die Eulen scheint er ja erst mal nicht zu polarisieren ;-)


    Ich glaube, ich habe zum ersten mal bedauert, dass wir nur so einen Briefmarken-Fernseher haben.
    Leider scheint mir Tukur als Kommissar nach diesem Hammer-Tatort verbrannt. Was soll danach noch kommen?

    Könnte ich twittern, würde ich bei der Zeit-Aktion #1Buch1Satz dieses Buch wohl folgendermaßen beschreiben:
    Notgeile alte Säcke sitzen in Kneipen mit wechselnden Namen, saufen Bier und Tequila und versuchen, Traumfrauen untern Minirock zu glotzen.


    Wie langweilig! Denn trotz des gelungenen Versuchs, die verschiedenen Eigenheiten der mündlichen Kommunikation in einen Text zu gießen und der unbbestreitbar vorhandenen witzigen Elemente, hat es mir nach der Hälfte des Buches gereicht. Da ich bis dahin noch nicht entdeckt hatte, um was es hier eigentlich geht, die vielen Zeitsprünge (die genaugenommen eigentlich nur "Kneipensprünge" waren) mich zunehmend verwirrten und ich irgendwann feststellte, dass es mich nicht die Bohne interessiert, wie dieses Buch weitergeht, hab ich es dann einfach gelassen :gruebel

    Ja, aber ich pflege nur alte Traditionen. Mein Viertel war schließlich früher eine bekannte Tabakgemeinde. Allerdings soll dieses Zeug eher für den weniger anspruchsvollen Raucher geeignet gewesen sein, im Volksmund Stänkerino genannt.
    Ich nehme mal an, mein homegrown ist komplett ungenießbar. Aber mal sehen.

    Zitat

    Original von DraperDoyle
    Heike ist wieder bei ihren alten Besitzern :freude


    Sie war wohl schon drei Wochen verschwunden, und die Besitzer haben meine Fundmeldung erst nicht beachtet, weil ich von einer zierlichen Katze schrieb, und vor drei Wochen war sie wohl noch fett :lache


    Die Frau fing sofort an zu heulen, als ihr Heike entgegenspaziert kam und der Mann hörte gar nicht mehr auf, sich zu bedanken. Jetzt ist auch das Rätsel gelöst, warum die Katze auf den Namen Heike so schnell und zuverlässig reagierte: sie heißt in Wirklichkeit, wie originell, Tiger, natürlich englisch ausgesprochen...


    grmpf. Gestern kam ein Anruf aus dem Hause Taiger: Miez hat mal wieder das Kleinkind der Familie angegriffen und heftig das Gesicht zerkratzt. Ob ich sie nicht vielleicht doch behalten will :cry
    Der Fall ist klar: mein Kind sagt ja, mein Mann sagt nein und nun bin ich das Zünglein an der Waage. Ich meine, für eine Katze ist Heike ja gerade noch so im grünen Bereich, und wenn mich jemand zwänge, eine Katze anzuschaffen, wäre es wohl Heike. Und wer weiß, wo die sonst landet. Aber ich will keine Katze :cry

    Ich habe versucht, Quittenkonfekt zu machen :yikes


    Als das gestern abend, nach Stunden im Backofen, immer noch die Konsistenz (und Farbe :wow) von Pflaumenmus hatte, habe ich heute noch eine wenig nachgeglüht. Offenbar habe ich dabei das Ganze vulkanisiert, denn danach hatte ich drei Auflaufformen fest verbacken mit einer Masse, die die Konsistenz (und die Farbe) von Autoreifen hat :cry
    Naja, durch einweichen sollte das Ganze sich ja irgendwie lösen lassen, aber offensichtlich habe ich da ein ganz neues Verfahren zur Herstellung von Teer gefunden: durch das Wasser ist die Masse von extrem zäh zu extrem hart übergegangen. :fetch

    oja, whats app ist so eine Kinder-Seuche, die mich wahnsinnig macht :cry


    Das Kind war heute sauer, weil es nicht mitgekriegt hat, dass eine Börne-Tatort läuft, es kam wohl keine entsprechende Nachricht rein. Dass hier so ein papierenes Ding rumliegt, genannt Fernsehzeitung, in der man sich ganz gemütlich, auf dem Klo oder so, informieren kann, was denn so in der Glotze kommt, scheint ein ähnlicher Anachronismus wir, sagen wir, Pferdekutschen zu sein...