Beiträge von Wiesner19

    Ich habe früher als Staatsanwalt gearbeitet und wenn ich so einige Beiträge hier lese bin ich nur froh das Juristen in den genannten Fällen entscheiden und nicht das Bauchgefühl von Menschen ala Wiesner19.

    Eine große Gefahr in der Strafverfolgung wäre nämlich wenn nur emotional entschieden werden würde. Und in dem Magdeburger Fall mag zwar die Entscheidung verwundern, sie ist aber rechtlich nicht zu beanstanden - wobei aber offenbar die StA hier den Beschwerdeweg einschlagen will.

    Man wird sehen wie hier das Gericht entscheiden wird.


    Btw.: Häftlinge tragen übrigen nicht "schwarz-weiß" gestreift. Blauer Jeansstoff ist angesagt.

    Das hat 0 mit „Bauchgefühl“ zu tun, und es geht nicht um "emotionale" Entscheidungen".

    Wir haben jetzt hier zumindest gelernt, dass es, da gebe ich Breumel recht, offenbar ausreichend gute Gesetze gibt, die von Juristen eben in der Praxis (die Urteile sind oft hanebüchend) nicht voll ausgeschöpft werden. (es gibt in Deutschland genügend übrigens Fälle mit 12- oder 13-jährigen Tätern, die Frage nach dem Alter der Strafmündigkeit bleibt also relevant). Wenn „Voltaire“ als ehemaliger Richter mit deutschen Gesetzen argumentiert, dann ist das freilich erstmal richtig, formal, aber im Rahmen einer Diskussion darf man schon einmal die Frage aufwerfen, was sie überhaupt wert sind, die guten deutschen Gesetze, denn andere Länder sehen es ganz anders – handeln und richten anders! Eingedenk der Tatsache, dass deutsche Juristen traditionell der Maxime frönen „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, sollte man da eben vorsichtig sein. Juristen wie Kaltenbrunner oder Frank waren es, die in Nürnberg auf der Anklagebank saßen. Am Ende des NS-Regimes wurde man von der deutschen Justiz schon zum Tode verurteilt und geköpft, wenn man nur im engen, kleinen privaten Kreis ein Spottlied auf den GröFaz sang …

    Ein paar Jahre später kann man jemanden aufschlitzen und töten – und kommt mit viel Glück und einem durchgeknallten psychiatrischen Gutachter mit einer Bewährungsstrafe davon … Das „Recht“ ist eben eine subjektive Konstruktion, in jedem Land gibt es ein anderes Konstrukt – wiewohl freilich niemand zur Stele des Hammurabi zurück will, aber das steht nun in Deutschland ja nun als Letztes zu befürchten. :lache


    By the way: Was die Häftlingskluft anbelangt, Voltaire - ich nehme es mal als Satire. Aber als ich die gute Thea Dorn da gestern sah, konnte ich es fast nicht glauben. :lache

    Nachtrag:

    Das „Literarische Quartett“, wir sind ja in einem Bücherforum, hat sich der Problematik soeben auch gleich angenommen. Gastgeberin Thea Dorn saß da in weiß-grün gestreifter Knastkleidung, vermutlich hat man sie für ihre Gewaltphantasien in ihren ersten Büchern inhaftiert. :grin Ihr Gegenüber, Hochkaräter Salman Rushdie, ein typisches Opfer, dem Meuchelmord knapp entkommen. Der weltberühmte Autor tanzte, wie er neulich berichtete, auf dem Parkplatz vor der Haftanstalt, in der der Attentäter inhaftiert ist – und noch sehr, sehr lange sitzen wird. Vergeltung!

    Ich könnte jetzt mein Fachwissen zur Thematik beitragen, ich bezweifle gerade nur, dass Du in Deinem Brass etwas zur dazu hören möchtest, und gewiss habe ich mit Mitgefühl den Opfern und ihren Angehörigen.

    :grin Sorry, auch breumel, schon wieder abgeregt, ich stoße nur laufend in jüngster Zeit und gerade vorhin auf so schier unglaubliche Fälle. Das "und gewiss habe ich Mitgefühl den Opfern und ihren Angehörigen." deutet daraufhin, wohin die Reise ABER geht :grin

    Nur zu!

    14jährige sind bereits strafmündig, und es gibt genügend Gesetze. Sie müssen nur angewendet werden. Gefängnisse bessern keine Menschen, sie verbessern nur deren Kontakte zur kriminellen Szene.


    Und die Legalisierung von Cannabis finde ich völlig korrekt, obwohl ich noch nie Drogen genommen habe.

    Das ist doch eine völlig haltlose, alberne These.

    1. Klar verbessern sie Kontakte zur kriminellen Szene, aber nur für die, die ohnehin auf dem Weg in die Kriminalität sind. Zumeist gilt: Wer mal im Knast saß, will auch nicht wieder rein!

    2. Es hat einen Abschreckungseffekt für andere potentielle Täter. Nichts zu tun oder wenig zu tun ist geradezu ein Freibrief fürs nächste Mal oder die nächsten Täter. Es geht um Opferschutz! Sollte zumindestens so sein. Und die Strafe muss sofort erfolgen, nicht erst in zwei Jahren oder so. Erstmal einkassieren. Frage mal die Profis aus der Praxis in Berlin. Mittlerweile haben das sogar die Deppen im Richteramt oft gepeilt.

    3. Vielleicht sollte man mal an die Opfer (falls noch lebend) oder ihre Angehörigen. Was meinst du, wie die sich fühlen, wenn sie den Mörder ihres Liebsten kurz darauf wieder im Supermarkt begegnen.


    Cannabis-Legalisierung ist natürlich ok.

    ... von der ekelhaft laschen deutschen Lulli-Justiz in manchen Fällen von Gewalt und Mord. Da treten drei Halbwüchsige in Magdeburg vor ein paar Tagen einen 33-Jährigen, der ihr Vater hätte sein können, tot. „Jetzt mach' ich den endgültig platt“ (O-Ton 14-jähriger Rotzlöffel) - und die Richterruine hält es nicht für nötig, die gleich mal einzukassieren, da angeblich keine Tötungsabsicht vorgelegen hätte. Ja, der hat die wieder laufen lassen. Da werden zwei 17-jährige (!) Ukrainer von einem 14-jährigen Rotzlöffel just for fun erstochen, erstochen!, ein paar Tage später woanders ein Obdachloser auch von einem 14-Jährigen, die vielen „Einzelfälle“ summieren sich gewaltig – und die Politik hält es nicht für nötig, mal über eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters oder andere geeignete Maßnahmen nachzudenken.

    Kaum aber hat ein Politaktivist mal ein blaues Auge (verurteilenswert und schlimm genug!), schon wird nach Strafverschärfung gerufen, und die Plapperrunden in der Flimmerkiste sind voll davon.

    „Etwas ist faul im Staate Dänemark“ (Hamlet)

    Ich bin selbst in einem Ostseebad aufgewachsen und kenne die Geschichte der Region sehr gut. Glaubte ich wenigstens bislang, denn auf diese Problematik stieß ich bisher kaum. Dass Hitler sich nur in ein bereits gemachtes antisemitisches Bett gelegt hat, war klar, aber dass die Situation der Juden schon am Ende des 19. Jhdts einigermaßen übel war, und dann auch noch an der geliebten Ostsee, das hätte ich nicht gedacht: Ausgrenzung, Beleidigung, Verspottung, Unerwünschtsein usw. -

    Eine wichtige Arbeit, die die Autorin hier geleistet hat.


    ASIN/ISBN: 3949302174

    Etwas aus amüsanten Rubrik "Autoren beschimpfen Autoren"


    "Er führt seine Leser aufs Scheißhaus und schließt sie dort ein."


    Oskar Wilde über George Moore


    "Ich wusste ja, dass er ungebildet ist. Ich wusste ja, dass er dumm ist, aber ich wusste nicht, dass er so albern sein kann."


    Hofmannsthal über den großen Thomas Mann


    "Seine grässlich langen Öden sind überflüssig"


    Benn über Hölderlin

    Ich dachte nun, es ging Dir um Primatengehabe des Publikums.

    Ja, um das ging es mir auch. Ich habe schon Boxveranstaltungen besucht, aber noch nie direkt eine MMA-Veranstaltung. Dachte, das ginge da auch so zu. Wenn dem nicht so sein sollte, habe ich mich geirrt. Auch beim Boxen geht das zumeist sehr zivilisiert zu, kommt immer drauf an, wo, welche Situation usw., und zumindest früher war das so. Das war auch nur ein fix dahingeworfenes Gleichnis. Konnte nicht wissen, dass das sofort ein Alarmsignal bei dir auslöst. ;):grin

    Ichh abe früher viel in der Richtung gemacht. Ich hatte bis vor drei Jahren, als mir eine schwere Schulterarthrose diagnosiziert wurde, immer noch einen Sandsack im Keller hängen - und auch bearbeitet.

    MMA ist doch eher Boxer+asiatischer Kampfkünstler. Ringen sehe ich da eher weniger ...

    Wenn du mit asiatischer Kampfkünstler Judoka meinst, liegst du nicht falsch. Die Hebel sind teilweise gleich. Aber du hast beim Ringen eben keine Jacke, die viele Würfe und Würgen vorausetzt, und Ringen ist genauso effektiv. Als MMA-Kämpfer trägst du keine Jacke ... Wenn du jetzt bei asiatischen Kampflünsten z.B. Karate meinst, da wird auch mit den Fäusten angegriffen. Ist auch lange nicht so effektiv wie Boxen, Kickboxen oder MMA. Die großen sogenannten Kampfkünstler versagen in der Regel immer, wenn sie gegen einen starken MMA-Kämpfer antreten müssen. Das liegt am Vollkontakt, an der Härte, der Praxis dieser Kampfsportarten.

    Nee, warum auch? Ist was komplett anderes :)

    Isst nix komplett anderes.

    Das Boxen ist immer noch der entscheidende Anteil am MMA. So greift man auch an.

    Die Kicks sind auch elemantar, aber nicht ganz so wie das klassische Boxen. Dazu kommen dann noch die wichtigen Bodentechniken. Auch elementar, um beim Wort elementar zu bleiben. EIn guter Boxer und ein guter Ringer = schon fast ein guter MMA-Kämpfer.

    Da mein Sohn diesen Sport ausübt und regelmäßig an Wettkämpfen teilnimmt, ua zB in Dublin bei den Jugendmeisterschaften eine Silbermedaille geholt hat.. tatsächlich? Danke für den Hinweis, das war mir nicht gar nicht bekannt. :)

    Nichts gegen MMA, dein Sohnemann wird dich gut verteidigen können, aber hast du schon mal z.B. eine Boxveranstaltung besucht? :grin

    Ich fand den deutschen Beitrag nicht schlecht, der Junge kann singen, muss aber noch an seiner Gestik arbeiten. Dass er sich wie ein ungeübter Silberrücken gegen die Brust trommelte, gehört eher in die Zuschauerränge einer MMA-Veranstaltung.

    Ich hätte Israel auch 12 Punkte gegeben, mir gefiel der Beitrag, aber nur wenn ich nicht gewusst hätte, dass sie 2x umschreiben mussten aus politischen Gründen. So ließ ich es ganz sein.

    Viele Songs erschienen mir austauschbar. Außergewöhnliches, wie auch früher nur manchmal (Abba gehörte dazu), war nicht dabei, wie ich fand.

    Witzig war die Reaktion von UK auf ihre Ergebnisse. Sie haben der Welt den Britpop geschenkt – und nun … Sie haben der Welt den Fußball geschenkt – und nun ...

    Das Gepfeife und Gegröle bei jedem Punkt für Israel, viele Zuschauer sind ja auch großflächig angepöbelt worden vor dem Eingang, war widerlich. In der Halle hätte man das schlecht unterbinden können, aber was sich da vor dem Eingang abspielte – Strafanzeigen!

    Ansonsten habe ich mir das seit Jahren nicht mehr angesehen, auch zwischenzeitlich gestern oft kurz umgeschaltet – die Schlacht am Little Bighorn auf arte war auch spannend – , aber insgesamt hat es mir gefallen. Auch die vielen Spannungsmomente am Ende. Kann man sich geben.

    … weil ich gestern erfahren habe, dass eine Freudin aus Ausbildungszeiten den Kampf gegen den Krebs verloren hat. Auch wenn wir uns nur noch gelegentlich gehört/gesehen haben, bin ich ziemlich geschockt. Sie hat ihre Diagnose erst im Herbsr 2023 bekommen. Ging alles ganz schön schnell.

    Tut mir sehr leid. Das Fieseste, was einem Menschen passieren kann.

    "I am just a musical prostitute, my dear."

    Freddie Mercury


    Ich kann mich noch ganz dunkel erinnern an die Sorgen, die sich eine Journalistin eines DDR-Magazins (Tempo?) um "Queen" machte. Sie wären ja Studienabbrecher, hätten keine richtigen Berufe usw. Irgendwann müssten sie ja ins normale Leben zurückkehren, und dann ständen sie vor dem Nichts. :lache


    Hier mal etwas Wunderhübsches:


    "… Ein junger Mann, den ich sehr liebe

    Weil er bezaubernd ist und nett

    Der sagte neulich, dass er mich

    Zur Ehefrau gern hätt'

    Doch weil er leider schrecklich arm wär'

    Hätt' er zu fragen nicht gewagt

    Da habe ich als Antwort ihm

    Nur Folgendes gesagt

    Ich brauche keine Millionen

    Mir fehlt kein Pfennig zum Glück

    Ich brauche weiter nichts

    Als nur Musik, Musik, Musik"



    Marikka Röck ist großartig, sehr schön und sehr talentiert. Wenn ich sie sehe in dieser großartigen Inszenierung - schießen aber immer kurz Bilder von Massenmord und Folter rein. Ganz kann man das Heile-Welt-Szenario nicht von dem trennen, was wir heute wissen: Unbeschreibliches - eine singuläre Bestialität ...

    Ach so, ich dachte, es handelt sich um die Spanische Wegschnecke. Bei uns sind stellen sie mindestens 95% der Nacktschnecken. Dass Tigerschnegel und Weinbergschnecken andere Schnecken fressen, auch ihre Gelege, weißt du ja.

    Ich brauche dir wohl keine Beispiele über invasive Arten und ihr Wirken anzuführen. Bist ja beschlagen. Aber für die Spanische Wegschnecke wärest du vermutlich auch in den nächsten Wald gefahren.

    :lache Mannomann, jetzt muss ich ja als echter Bösewicht rüberkommen.

    Bei einem unglücklichen Ereignis, welches bereits eingetreten, also nicht mehr zu ändern ist, soll man sich nicht einmal den Gedanken, daß dem anders sein könnte, noch weniger den, wodurch es hätte abgewendet werden können, erlauben ... Vielmehr mache man es wie der König David, der, so lange sein Sohn krank daniederlag, den Jehova unablässig mit Bitten und Flehen bestürmte; als er aber gestorben war, ein Schnippchen schlug und nicht weiter daran dachte. Wer aber dazu nicht leichtsinnig genug ist, flüchte sich auf den fatalistischen Standpunkt, indem er sich die große Wahrheit verdeutlicht, daß alles, was geschieht, notwendig eintritt, also unabwendbar ist.

    Bei allem dem ist diese Regel einseitig. Sie taugt zwar zu unserer unmittelbaren Erleichterung und Beruhigung bei Unglücksfällen: allein wenn an diesen, wie doch meistens, unsere eigene Nachlässigkeit oder Verwegenheit, wenigstens zum Teil, schuld ist; so ist die wiederholte, schmerzliche Überlegung, wie dem hätte vorgebeugt werden können, zu unserer Witzigung und Besserung, also für die Zukunft, eine heilsame Selbstzüchtigung. Und gar offenbar begangene Fehler sollen wir nicht, wie wir doch pflegen, vor uns selber zu entschuldigen, oder zu beschönigen, oder zu verkleinern suchen, sondern sie uns eingestehn und in ihrer ganzen Größe deutlich uns vor Augen bringen, um den Vorsatz, sie künftig zu vermeiden, fest fassen zu können. Freilich hat man sich dabei den großen Schmerz der Unzufriedenheit mit sich selbst anzutun.


    ASIN/ISBN: 3868205314


    Würde ich mir mitnehmen auf eine einsame Insel.

    Sprit sparen, wäre angesagt. :lache Das Aussetzen in feier Wildbahn kann dem dortigen Ökosystem massiv schaden. Entweder sie fressen die anssässige Flora: kann fatal sein. Oder aber sie verhungern. Dann aber hättest du dein Problem nur verlagert.

    Sie haben nur wenige Neuronen und 0 oder kaum Schmerzempfinden. Man ging noch vor relativ kurzer Zeit davon aus, dass sogar Fische kaum Schmerzempfinden haben, das ist mittlerweile klar von der Wissenschaft widerlegt. Aber das runterzubrechen auf Schnecken wäre Unsinn. Wenn doch (das weiß niemand so genau, mittlerweile gehen die Neurowissenschaften davon aus, dass sogar Insekten gewisse Glücksgefühle zum Beispiel haben können), dann aber nur äußerst geringfügig. Absammeln und schmerzfrei töten! Das ist die Devise. Ich zerschneide sie immer.

    Kam mir im Kampf gegen die Schnecken fast oft vor wie weiland der große Hannibal, der gegen die Römer siegte und siegte und am Ende schon gegen den Sohn eines ehemaligen Gegners antreten musste, um dann doch noch geschlagen zu werden. ;)