Beiträge von Wiesner19

    Ich sehe gerade mit großer Begeisterung: "Der Doktor und das liebe Vieh":-] Das ist für mich eine richtige entspannte Wohlfühl-Serie.


    ASIN/ISBN: B08P8QKD2N

    Yep, ich war noch ein halbes Kind, als das Original in D lief. Die Neuverfilmung braucht sich nicht zu verstecken. Der frühere Farnon kam noch etwas cholerischer rüber, die Bauern frecher und schroffer: „Na, wird ja Zeit das der VERDAMMTE Tierarzt endlich kommt!“ Nicht nur einmal brüllte man so etwas in der Art Herriot damals entgegen, Herriot, der irgendwie nicht so recht zu dem harten Job eines Landtierarztes passte, wie ich damals fand.

    Heute die Story mit dem Wellensittich, die man schon damals brachte. Ja, kein Wunder, dass der arme Vogel das nicht überlebte: Tristan griff ihn heute wie weiland der Seewolf die rohe Kartoffel.

    Insgesamt Wohlfühlfernsehen, finde ich auch. Sehr nett, sehr warmherzig, erinnert einen an gute Zeiten.

    Hm … wenn ich so drüber nachdenke: Du könntest recht haben, Irri! Wir wissen allle, dass Drachen wie die Vögel ursprünglich von den Dinosauriern abstammen. Drachen sogar von Tyrannosaurus rex persönlich. Als sie den gigantischen Asteroiden vor 65 Mio. Jahren auf die Erde zurasen sahen, wuchsen einem König und einer Königin der schrecklichen Echsen pltözlich Flügel. So entstanden

    Drachen …

    Ich habe damals übrigens den Drachen seziert, der von dem fiesen Siegfried in der Nibelungensage ermordet wurde. Das Drachenhirn ist im Verhältnis zur Körpergröße zwar relativ klein, aber bei der anschließen histologischen Untersuchung stellte sich heraus, dass die Nervenzellen wie auch bei Vögeln dichter und anders gepackt sind und eine effektivere Vernetzung ermöglichen. Wie die klügsten Vögel mit ihren Minihirnen sind die Drachen also locker so klug wie die klügsten Säugetiere, Drachen vermutlich sogar noch klüger; und da sie wie Nostradamus auch in die Zukunft blicken konnten, sah der Drache plötzlich das ganze Elend des 20. Jhdt. vor sich, und er sah auch wie Revolutionäre, die wie Dany ursprünglich etwas Gutes wollten – einmal im Besitz der Macht zu Tyrannen mutierten. Nachdem John Snow die liebe Mutti so niederträchtig gemeuchelt hatte, dachte sich der Drache also: Eigentlich doch gar nicht so schlecht, außerdem ist er mein Onkel. Und da sich der Drache dem kategorischen Imperativ Kants verpflichtet fühlte, beschloss er, den guten Jon Snow nicht zu rösten.

    Yep, so wird ein Schuh draus. :grin

    Is ja auch egal :lache Er hat Jon halt nix getan, das zählt.

    :lache

    Eines muss ich doch noch ablassen: Fantasy heißt nicht, das immer grundsätzlich alles möglich ist. Geschichten haben eine eigene Logik. Die Gesetze der Dramaturgie reichen bis zu Aristoteles zurück. Zur Logik von Geschichten gehört auch, dass Figuren ihrem Naturell entsprechen und ihre Handlungen letztlich (!!!) schlüssig ihren Motivationen folgen ...

    Aber: "Er hat Jon halt nix getan, das zählt." :lache:lache Danke dafür!

    Der Drachen war von Anfang an nur ein Drachen, wie man ihn aus den klassischen Heldensagen kennt. Als solcher wurde er aufgebaut, als solcher agierte er auch bis zur allerletzten Episode, 33. Minute oder so. Und dann war er noch einer, der ausschließlich (!!!!) auf seine Mutter hörte und kein Probem damit hatte, tausende Menschen auf ihren Wunsch hin zu liquidieren. Und plötzlich wird er eine Sekunde nach besagter Szene zu einem Moralphilosophen. Und siehe die anderen Argumente! Irri, wir kommen da nicht zusammen. Schönen Restkarfreitag noch! :)

    Das hatte mich auch sehr gewundert. Ich habe es mir damit erklärt, dass er Jon Schnee aufgrund seiner Abstammung vielleicht als ebenbürtig zu Dany betrachtet und ihn entsprechend respektiert hat.

    Nein, davon weiß er ja gar nichts! Er hört doch nicht die Konversation der beiden ab, während die beiden im Schloss darüber sprechen. Auch das setzte wieder eine menschliche Intelligenz voraus.

    Außerdem wäre er dann nur ein "Verwandter" dritten Grades. :grin

    Man hätte Snow als "Vater" des Drachen aufbauen müssen, dann hätte das vielleicht (!!!) funktioniert. Aber nein, das war wirklich kompletter Bullshit. Der Drache, der seiner Mutter bedingslos ergeben war. Und das direkt nach dem absoluten, kaum vorbereiteten Überhammer.

    Wie gesagt, die Serie ist trotzdem für mich geradezu ein absolutes Erlebnis gewesen. Grandios!

    Welches meinst Du genau?


    Ich meine die Reaktion des Drachens auf ebenjene Schlüsselszene. Kein "Logikloch" an sich, da gibt es andere, aber das widerspricht so total der Natur des Drachens, seinem natürlichen Verhältnis zur "Mutter" und sämtlichen vorherigen Geschehnissen. Auch setzt das seine Fähigkeit zu einer moralischen Wertung voraus. Dazu sind ja nicht mal viele Menschen in der Lage. :grin

    So ging es mir auch. Auch wenn The Office das Original ist, hatte ich immer das Gefühl, einen Stromberg-Klon zu sehen...

    Ging mir so wie Euch. Oft assoziiert man auch das, was man zuerst und lange vorher sieht auch mit anderen, zumeist guten Erinnerungen, so dass ein Original ohnehin zumeist besser erscheint als eine Neuauflage, obwohl es manchmal gar nicht so ist. Hier war es nun umgekehrt.

    Aber auch so wirkte „The Office“ irgendwie geschwätzig, dünnflüssig und langweilig.



    Nochmal zu „Game of Thrones“. Wie ich jetzt las, gab es eine (natürlich sinnlose) Petition mit 1,7 Millionen Unterschriften dafür, dass die 8. Staffel neugedreht werden sollte. :lache

    Wäre also nicht nur ich bei der bemängelten Schlüsselszene und dem fetten Logikloch in der letzten Folge der letzten Staffel am liebsten in den Bildschirm gesprungen. :fetch:grin Aber es zeigt doch, welche Sogwirkung die fesselnde Serie entfaltete.

    Tja, bei "Game of Thrones" fiel mir Nietzsche ein:


    Wandle zurück, in die Fußstapfen tretend, in welchen die Menschheit ihren leidvollen großen Gang durch die Wüste der Vergangenheit machte: so bist du am gewissesten belehrt, wohin alle spätere Menschheit nicht wieder gehen kann oder darf.

    So, gerade durch mit „Game of Thrones“. Das Ende deutete sich zwar schon lange an, aber dann so überhastet runtergebrochen, ist schade für eine Serie, die einen so lange Zeit in Atem hielt. Der Eindruck mag aber auch der Sympathie für eine Figur geschuldet sein, die man sehr lange mochte.

    Allein es bleibt ein faszinierendes, grandioses Epos. Die Fantasy-Elemente mal ausgenomen, gibt es nichts oder kaum was darin, dass es in der Geschichte nicht schon gegeben hätte …

    Bin verdammt froh, dass ich noch auf diese Serie gekommen bin.

    Wo gehts denn hin wenn ich fragen darf?:fisch


    Geht einmal mehr nach Kanada. Ich habe schon viele Monate allein in der kanadischen Wildnis verbracht, ist allerdings schon 1000 Jahre her. Mittlerweile übrigens soll sich sich „Condor“ ziemlich affig haben, was Übergepäck anbelangt, wenn man den asozialen Medien ausnahmsweise Glauben schenkt, darum teste ich den seit Urzeiten ausstehenden „Zauberberg“ des hochverehrten Thomas Mann erstmal (mit 50 Gramm) an. ;) Ohnehin wird kein Buch aus der Aufzählung die Tour physisch überstehen, reine Gewichts-Frage, da muss man pragmatisch sein :lache

    Das hochinteressante Statement der Salonlöwin kann ich natürlich noch nicht beurteilen, die Lektüre liegt erst vor mir, ich bin gespannt, habe ihr Statement als solches erstmal „geliked“, klar. Hatte auch Dostojewski auf dem Schirm, aber nein, könnte mich vielleicht runterziehen …

    Mir geht das Herz auf, wenn ich dann nach all den Strapazen draußen in menschenfreier Natur bin, es war immer so, ich hatte meine größten Momente dort draußen, allerdings sind mir die Gedankenspiele des Philosophen um „Geworfenheit“ sehr nahe …

    Da ich schwer in die Jahre gekommen bin, lasse ich es diesmal ruhig angehen, fahre einen "Weicheier" :lache- Fluss, den ich früher (mit einer großen Portion irrationaler Verachtung) niemals gefahren wäre. Schon jetzt mache ich mir Gedanken um läppische Details, z.B . etwa ob es nicht besser wäre, an einem eigentlich avisierten (auch offiziellen, mit Tisch und Sitzbank) Rastplatz NICHT anzulegen (soll ein riesiger Schwarzbär dort wohnen :lache), denn es könnte – explizit im Frühsommer - im schlimmsten Falle eine Überraschung der delikaten Art auf mich warten, und das hätte dann duchaus etwas von Russisch Roulette ... :lache

    Aber sowieso: Nein, ich kann nicht anders, einmal muss ich da noch raus … :lache

    Und, um den Kreis zu schließen: Bücher, Bücher, Bücher sind dort – essentiell!

    Ich habe erst zwei Bücher in diesem Jahr gelesen, aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaber in nicht allzu ferner Zeit verschwinde ich mit Kanu, Zelt und Angelzeug für knappe 6 Wochen in der Wildnis, wenn nicht wieder was dazwischenkommt ((letztes Jahr 3 Tage vor Abflug Covid 19 - Diagnose :fetch )).


    Mal sehen, wie weit ich komme:


    Reise ans Ende der Nacht – Louis Ferdinand Cèline

    Zauberberg – Thomas Mann (die ersten 300 Seiten)

    Hitze – Gary Disher

    Das Haus an der Düne - Agatha Christie

    Koma – Jo Nesbo

    Eine kurze Geschichte von fast allem – Bill Bryson

    (vielleicht noch "Das Nebelhaus" - Eric Berg)

    Für Stromberg-Fans vielleicht ganz interessant: Die britische Vorlage für Stromberg „The Office“ läuft heute 20.15 auf One. Ansichtssache, aber „Stromberg“ ist m.M. nach keinesfalls ein Epigone, gefällt mir sogar besser als das Original, wiewohl man schon sagen muss, dass viel bis ins Detail abgekupfert wurde. Auch Herbst hat sich seinen Vorgänger sehr genau angeschaut. Das fängt bei unscheinbarsten Gesten an.

    Ich wäre selbstverständlich sowieso bei Staffel 7 GoT geblieben.

    Khaleesi wartet … :grin

    Na ja, Seepferdchen liebe ich nur in natura. Sah mal eins beim Tauchen im Indik. Ich saß 2011 auf der Leipziger Buchmesse mal kurz bei zwei Damen, die Gedichte in diesem Stil tiefernst und bedeutungsschwanger vortrugen und musste mir ein Grinsen verkneifen, aber das muss natürlich 0 und nix heißen. So hat eben jeder seine Vorlieben und Abneigungnen. Ich pariere mal mit:


                                       


    Fisches Nachtgesang

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    Christian Morgenstern

    Viel schauspielerische Leistung konnte man von Leo nicht sehen - das war bei dem Bart, den dicken Klamotten etc. gar nicht möglich.


    Ein typischer Fall, wo ein Schauspieler einen längst überfälligen Oskar für eine letztlich weniger starke schauspielerische Leistung bekommen hat.

    :grin Der Bart ist völlig sekundär und mindert die schauspielerische Leistung 0. Mimik wird in allererster Linie von Augen und Mund bestimmt. Ein schönes Beispiel für Möglichkeiten mimischer Muskulatur ist crazy Kinski. Unvergessen die Szene eines Spaghettiewestern, in der er einfach (nur) eine Seite der Oberlippe beben lässt, als wäre der Krakatau gerade ausgebrochen. Nie zuvor ein bessere Darstellung von unterdrückter Wut gesehen.

    Leonardo di Caprios Spiel war grandios. Wer hätte gedacht, dass aus diesem Milchgesicht noch ein großer Schauspieler wird?!

    Ja, gestern im Montagskino lief „The Revenant“. Man entdeckt doch immer mal wieder wahre Perlen wie diesen Überlebenskampf in traumhaft schöner, aber unbarmherziger Natur. Genauso muss es damals gewesen sein.

    Allein die Attacke der Grizzlymama anfangs auf den guten Leo ließ mich regungslos verharren. Exakt so grausam läuft das in reality ab. Ein furchtbarer Tod für jene, die ihn erlitten. Grizzlies sind mächtiger als die großen Raubkatzen, aber als Omnivoren nicht so geübt wie diese im Töten. Der Todeskampf des durchgeknallten kalifornischen Beachboys, der jeden Sommer unter Grizzlies lebte – ohne Schusswaffe, er soll teilweise nicht mal ein Bärenspray dabei gehabt haben – dauerte 6 Minuten! 6 unendliche Minuten („Grizzlyman“ von Werner Herzog sei Interessierten empfohlen). ... ...

    ... ... ...

    Oh“, rief ein Glas Burgunder


    „Oh“, rief ein Glas Burgunder,

    „Oh Mond, du göttliches Wunder!

    Du gießt aus silberner Schale

    Das liebestaumelnde, fahle,

    Trunkene Licht wie sengende Glut

    Hin über das nachtigallene Land –“

    Da rief der Mond, indem er verschwand:

    „Ich weiß, ich weiß! Schon gut! Schon gut!“


    Ringelnatz

    Hat mich schon als Kind fasziniert :grin:


    "Wenn wir aber überwunden oder überrumpelt werden sollten, wollen wir Feuer ins Pulver stecken und dann lustig und in guter Gesellschaft zur Hölle fahren."


    Bartholomew Roberts (einer der erfolgreichsten Piraten aller Zeiten)