Beiträge von Wiesner19

    ... von widerlichen Vollidioten.

    Vorhin. Die S-Bahn hält, u.a. will ein Schwarzafrikaner einsteigen, ich habe ihn genau im Blickfeld. Plötzlich trifft ihn eine Flasche, die beim Aufprall in 1000 Stücke zerplatzt. Sie muss schon vorher kaputt gewesen sein oder einen großen Sprung gehabt haben. Wäre fatal gewesen, wenn er am Kopf getroffen worden wäre, oder ein Splitter ihm oder anderen in die Augen geraten wäre. Er schaut zum Werfer, der von meiner Position aus nicht zu sehen ist. Kein Mucks von dem oder ihm, er steigt ein und versucht es wegzulächeln. Eine junge Frau fragt ihn, ob er verletzt sei, er verneint.

    S-Bahn fährt an, nur Kinder und Passanten noch, die es nicht gewesen sein können. Die Identität des Täters bleibt im Dunkeln, aber er muss ebenfalls eingestiegen sein.

    Möcht' nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer bei sowas ist.

    Man muss die Serie "Killing Eve" nicht zwingend mögen, aber hat gestern zufällig jemand 22.30 Uhr die Folge "Nettes Gesicht" von "Killing Eve" gesehen und kennt das Klavierstück, das irgendwann zwischen Minute 5 und 10 in Villanelles Wohnung im Hintergrund lief ??? Keine Etüde, Sonatine, Sonate, Ballade, Klavierkonzert usw. ... eher eine Fantasie, traumhaft schön, aber ich kenne es nicht.

    https://www.zdf.de/serien/kill…e/nettes-gesicht-100.html

    "Hitze" von Gary Disher. Yep, ich bin mit - dem nun auch in die Jahre gekommenen Gangster - Wyatt in Down Under. Bei Garry Disher und seiner Wyatt-Reihe kann man nix groß falsch machen. Disher erfindet das Rad nicht neu, aber die Plots sind gut und solide (in einem früheren Fall sogar mit einem genialen, unerhörten, einen nahezu sprachlos machenden Paukenschlag) und irgendwann mag man den schweigsamen "Loner" Wyatt sehr ...

    Und wenn es stimmt, was ab und zu berichtet wird, nehmen es Manche privat ja nicht so ernst mit dem Umweltschutz, und es gibt mit Sicherheit auch viele Mitläufer.

    Habe ich gelesen, doch das fand ich hier noch besser:

    https://taz.de/19-Jaehriger-verdraengt-Rentnerin/!5906627/

    Schade :grin, hatte jetzt noch auf einen zweiten Fall gehofft, über den man so richtig und herzlich ablachen kann, aber das ist einfach nur tieftraurig. Die Idiotie einer gewissenlosen, zu Geld gekommenen Schicht zuzüglich gebuchter Advokaten, die sich nicht entböden, den „Eigenbedarf“ u.a. mit Engagement für Organisationen wie "Fri..." zu begründen, diskreditiert zuallererst jene und nicht zuletzt auch den Berufsstand der Juristen, und zeigt auch eindrucksvoll, wie es um die Moral eines Teiles der Organisationen und ihres Umfeldes bestellt ist. Müßig, Heine zu zitieren „Denn sie predigten öffentlich ...

    Widerlich!

    Und wenn es stimmt, was ab und zu berichtet wird, nehmen es Manche privat ja nicht so ernst mit dem Umweltschutz, und es gibt mit Sicherheit auch viele Mitläufer.

    Es gab vor ein paar Monaten den Fall, dass zwei Angehörige der "Letzten Generation" (der Name ist gewagt :grin, die Menschheit als Gattung wird auch den absoluten worst case überstehen, wenn auch stark dezimiert ...) nach Bali geflogen sind. Auf Nachfrage in der Zentrale hieß es, das sei Privatsache der beiden. Ja, dämlicher geht es nicht mehr :lache

    Ansonsten haben sie freilich recht, die Uhr steht ganz kurz vor Zwölf, das stimmt, es ist leider nur die falsche, eher dämliche und kontraproduktive Strategie ...

    Myst – schon mal gesehen! Das Dresdner Team (wie auch das Rostocker Polizeiruf-Team) wie immer stark, und der Autor liefert jetzt mindestens zum 2.x einen spannenden und auch sonst gelungenen Serienmörderplot ab, bei dem man diesmal – ein Whodunnit bis zum Ende hin – auch als geübter Krimikonsument erst relativ spät auf den Täter kommt, so weit ich mich erinnere.

    Das Serienmörder-Phänomen ist so alt wie die Menschheit. Bedenkt man, dass die Gewaltkriminalität seit dem Mittelalter nach neueren Forschungen kontinuierlich gesunken ist, muss es vor Jahrhunderten noch sehr viel übler gewesen sein, zumal Möglichkeiten der Aufklärung erheblich geringer waren als heute … Manches, was in alten Chroniken steht, ist freilich stark übertrieben – so wie auch die Berichte über die Anzahl von Toten in Kriegen in mittelalterlichen Choniken manchmal übertrieben sind. So sah ich vor zwei, drei Jahrem eine Doku über die gute alte Elisabeth Bathory („Blutgräfin“), die ganz objektiv gar nicht sooooo viele Jungfrauen ermordet haben kann, wie in Chroniken stand und auch in der Doku noch vermutet wurde, obwohl es doch schon einige waren. Interessant, dass auch Autoren explizit an diesem Fall immer interessiert waren. :grin Sie wurde quasi auch zu einer Figur der Popkultur.

    4-4,5/5

    William Ernest Henley

    Out of the night that covers me,Black as the pit from pole to pole,I thank whatever gods may beFor my unconquerable soul.


    In the fell clutch of circumstanceI have not winced nor cried aloud.Under the bludgeonings of chanceMy head is bloody, but unbowed.


    Beyond this place of wrath and tearsLooms but the horror of the shade,And yet the menace of the yearsFinds and shall find me unafraid.


    It matters not how strait the gate,How charged with punishments the scroll,I am the master of my fate:I am the captain of my soul.
    Aus finstrer Nacht, die mich umragt,durch Dunkelheit mein’ Geist ich quäl.Ich dank, welch Gott es geben mag,dass unbezwung’n ist meine Seel.


    Trotz Pein, die mir das Leben war,man sah kein Zucken, sah kein Toben.Des Schicksals Schläg in großer Schar.Mein Haupt voll Blut, doch stets erhob’n.


    Jenseits dies Orts voll Zorn und Tränen,ragt auf der Alp der Schattenwelt.Stets finden mich der Welt Hyänen.Die Furcht an meinem Ich zerschellt.


    Egal, wie schmal das Tor, wie groß,wieviel Bestrafung ich auch zähl.Ich bin der Meister meines Los’.Ich bin der Käpt’n meiner Seel.


    Draußen zu heiß ;), darum eine der sehr sehenswerten arte-Dokus - diesmal über den Ku-Klux-Klan:


    Der Ku-Klux-Klan - Eine Geschichte des Hasses (2/2) | Doku HD Reupload | ARTE - YouTube


    Das Gedicht wählte Timothy McVeigh, der Oklahoma-Attentäter, als Botschaft anstelle eines letzten persönlichen Wortes vor seiner Hinrichtung. Selten wurde Poesie so missbraucht.

    McVeigh war weniger Rassist als Regierungsgegner. Was ein einzelner (er hatte nur 2 Helfer) anrichten kann, sieht man hier eindruckvoll. "Es steht 168:1 für mich", meinte er zynisch.

    Die Doku ist großartig. Mir fiel Heine ein, der angesichts der Bestialität gegenüber den Schwarzen sinngemäß schrieb, dass die Herrschaft der Fürsten furchtbar drückend, aber nichts schlimmer sei als die "Herrschaft des Pöbels". Heine starb 1856. Das ging dann in den Südstaaten weiter und weiter ...

    Grandioser Polizeiruf! Klasse! Gelungene Variation des Kleistschen Kohlhaas-Motivs, und die Analogie zum Kultfilm „Falling down“ liegt auf der Hand. Großartig, was sie da rausholt aus ihrer Rolle, brilllant ihr Spiel.

    Das Ganze bricht - exzellent - ein wenig mit Konventionen eines Plots dieser Art. Das Lächeln, die offene Genugtuung nach ihren Taten – durchaus gewagt, denn grundsätzlich ist sie sympathisch und keinesfalls eine Sadistin. Sie ist durch Menschen und Umstände schwer gedemütgt worden und in eine scheinbar aussichtslose existentielle Notlage geraten ….

    Der Besitz einer effektiven Waffe macht das Szenario erst möglich (ist übrigens viel schwieriger mit einer Pistole zu treffen als in Filmen suggeriert. Das verlangt Übung, wenn die Distanz zum Ziel größer als ein paar Meter ist. Ihre Makarow war beim Militär damals meine Standardwaffe)

    Erst die Waffe ermöglicht ihr, gewissermaßen Ankläger, Richter und Vollstrecker zu sein - alles in einer Person, wenn auch nur für kurze Zeit ...

    5/5

    Nach 3-Sat-Preisträger Piekars Auftritt vorhin mal gegoogelt, was gleichzeitig gestreckter Zeige- und kleiner Finger AUCH bedeuten können: „Italiener hingegen verhöhnen mit der „mano cornuta“ (gehörnte Hand) betrogene Ehemänner und -frauen.“ :grin


    Leider erst gestern und nur bei den letzten 1,5 Texten eingeschaltet, freue mich aber, dass die Leupi einen Preis bekommen hat, insbesondere nachdem der Text von Tingler so übel verrissen wurde „tendenziell totalitär“.


    Am Ende wies die Bachmann-Preisträgerin noch daraufhin, dass ihr Text um intensives Putzen Ausschnitt eines Romans war, was daraufhn deutet, dass im Text vermutlich in erster Linie (und ausschließlich?) ein Neurotiker gezeichnet wird (eben doch „konventionell“) und dann von der Jury zuviel hinein interpretiert wurde (Doppelbödigkeit usw.) , aber das ist Literatur.


    Es ist den Klagenfurthern zu danken, diese großartige Veranstaltung weiterhin möglich zu machen.

    Den Text von Jayrome C. Robinet und die dazugehörige Diskussion habe ich mir in der Nacht noch einmal angeschaut, weil ich beides gut und bemerkenswert fand.

    Dabei kam die Überlegung auf, wie zielführend ein Text ist, der nur ein Ausschnitt aus einem Roman ist :gruebel Eigentlich lassen sich solche Fragmente schlecht vergleichen mit echten Kurzgeschichten oder Texten, die extra für den Wettbewerb um den Bachmann-Preis geschrieben wurden - finde ich. Da kann immer die Ausrede, wenn etwas zu kurz angeschnitten wird oder unvollständig erscheint, gesagt werden, dass das im Roman erschöpfend ausgebaut wird.

    Wie findet Ihr das?

    Finde ich nicht. So billig ließe sich die Jury nicht austricksen, denke ich. Das muss man schon viel cleverer machen, so wie einst Katrin Passig, in deren Text sich die Jury gespiegelt sah :grin , soweit ich mich dunkel erinnere.

    Im Übrigen sehen Jury und Verantwortliche das natürlich nicht so, sonst würde man das nicht zulassen.

    Wawerzinek gewann damals mit einem Ausschnitt aus einem seiner Romane. Es ging um die Beziehung zu seiner Mutter. Na, wenn das nicht preisverdächtig

    ist. :lache;)

    This is the Law of the Yukon, that only the Strong shall thrive; That surely the Weak shall perish, and only the Fit survive.


    Robert W. Service


    Der da diese markigen Worte schrieb, arbeitete in Dawson in einer Bank und zog es später dann doch vor im warmen Frankreich zu bleiben.

    Du fragtest, Lese-rina , im anderen Faden nach der Leseliste …

    „Die Reise ans Ende der Nacht“ machte ich ja nun fast – in Variation – selbst. :grin;)

    Nesbò - „Das fünfte Zeichen“ las ich vollständig. Guter Krimi, interessante Figuren mit Tiefgang, ausgefeilter, gut konstruierter Plot (da besteht dann immer die Gefahr, dass Kritiker behaupten „zu konstruiert“), aber man kann es nicht jedem rechtmachen, das hatte man z.B. damals auch bei dem genialen "Zehn kleine Negerlein" von Agatha Christie moniert, die Realität aber übertrifft jede Phantasie …

    Und zur Hälfte „Eine kurze Geschichte von fast allem“ von Bill Bryson, den ich grundsätzlich sehr gerne lese. Allerdings bezweifelte ich im Vorfeld, dass er als naturwissenschaftlicher Laie der selbstgestellten Aufgabe gewachsen war. Darum schnitt ich das Buch vorher durch (aus Gewichts- und Platzgründen :grin) und nahm nur die erste Hälfte mit. Ärgerlich, denn er hat ein großartiges Buch geschrieben, das (wie immer bei ihm) Spaß gemacht hat und dass ich auch sonst mit Gewinn gelesen habe.

    Noch nicht ausgelesen: Gary Disher „Hitze“ aus der Wyatt-Reihe - auch gut.

    ... weil mir mein missglückter Urlaub noch in den Knochen hängt.

    Ein letztes Mal eine Solotour per Kanu auf einem kanadischen Fluss, dachte ich mir, und vergaß einmal mehr, wie alt ich schon bin. Ich bin ein wildniserfahrener Kanute und habe schon Flüsse befahren, die sich selbst einheimische, erfahrene Kanuten im besten Alter nicht getrauen zu fahren, aber es hat eben alles seine Zeit. Gleich in der ersten Nacht auf dem Zeltplatz holte ich mir was weg, denn es war saukalt, ganz selten dort um diese Jahreszeit, fast ein Novum. Ich hatte mir das Wetter natürlich vorher angeschaut, war verblüfft gewesen und davon ausgegangen, dass es nur ein ganz kurzes Zwischenspiel war, aber ich sollte mich irren. Das ging noch zwei Wochen so weiter. Ich fühlte mich mies, aber unbestimmtes Krankheitsgefühl hin oder her, ich organisierte dann auch vor Ort die Tour, Stress, man darf nichts vergessen, ich kaufte mir ein gebrauchtes Kanu und fuhr dann - unvernünftigerweise - los. Just als ich auf einem 60km langen See war, bekam ich eine akute Bronchitis. Es gab kein Zurück, ich musste durch den verdammten See, bis der Fluss wieder weitgehend den Transport des Kanus übernehmen würde. Zu meinem großen Ärger fuhren 4x Motorboote an mir vorbei – mit aufgeschnallten Kanus. Vor 15 Jahren, als ich das letzte mal vor Ort war, gab es das noch nicht. Der Großteil der Kanuten lässt sich das Kanu heutzutage eben einfach durch den See (keinerlei Strömung, Bewältigung ausschließlich durch Muskelkraft) transportieren, um erst danach einzusetzen. Die Zeit ist an dir vorbeigegangen, alter Junge, dachte ich. Ich war durch die Bronchitis völlig entkräftet, musste nach jedem Paddeltag einen Tag aussetzen, das Wetter war mies, und als wollte es sich auch noch über mich lustig machen, hatte ich auch noch Gegenwind (sehr selten dort), so dass ich teilweise kaum von der Stelle kam. Als nach 7 Tagen (früher brauchte ich 1,5 bis 2) dann der Fluss wieder übernahm, wurde es kurzzeitig schön warm und regenfrei, und ich genoss die zwei Tage im schönsten Abschnitt des Flusses (kristallklares Wasser), wiewohl immer noch entkräftet, Auswurf usw. Dann regnete es wieder öfter, einmal fand ich Schutz in einem kleinen Blockhaus. Ein Kanadier versuchte abends die Tür zu öffnen, ich hatte sie zugezogen mit einem dafür vorgesehenen Faden. Ich bedeutete ihm zu warten, bis ich den Faden abgehängt hatte. Er stöhnte, aber ich hatte wenig Lust auf einen Bären im Haus. Er schaute mich grimmig an und fragte, ob ich da übernachten wolle, ich bejahte, er verschwand. Ich hatte ihn schon vorher gesehen, er war auch mit einem Kanu unterwegs. Hättest du ihm doch anbieten sollen, auch dort zu übernachten, dachte ich noch, das gebietet die Höflichkeit, denn eine fette Regenwolke bewegte sich wieder in Richtung Blockhaus, ich rannte hinterher, aber er war schon wieder weg. Am nächsten Tag ignorierten mich die Kanadier, die ich immer mal wieder traf. Ich hörte heraus, dass er ihnen irgendeine Schauergeschichte („er weigerte sich, ihn da schlafen zu lassen“) vertickt hatte. Klar hätte ich ihn sofort einladen müssen, aber er war ein unsympathischer Typ, tat auch gleich drei Schritte rückwärts, als wir uns gegenüber standen (viel Knoblauch :grin, glaubte nicht, dass er da auch pennen wolle, und er war ja vor allem nicht mal auf die Idee gekommen, einfach zu fragen. Selbstverständlich hätte er da schlafen können. Das ist doch klar. Auch genug Platz da drin. Man hilft sich immer in der Wildnis. Aber ich bin nicht auf die Welt gekommen, um jedem die Wünsche von den Lippen abzulesen.

    Das gipfelte dann darin, dass 2x einer von den einheimischen Kanadiern vor mir herfuhr, offenbar um die besten Angelplätze zu sichern. Einmal auch mein verlogener Besucher. Paddelte wie ein Wilder. Hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte ihn mir gegriffen, als er dann anlandete ...

    So viel übrigens auch zu menschenfreier Natur.

    An größeren Säugetieren sah ich außer ein paar Bibern und den üblichen niedlichen Squirrels – nichts, Null, nada, niente. Das hatte ich auch noch nicht. Früher war ich immer vielen Tieren begegnet: Elchen, Wölfen, Luchsen, Bären … und das ist schließlich die Würze einer solchen Reise.

    Apropos Squirrels: Auf dem Zeltplatz bissen sie mir dann einen leeren Farbeimer durch (nutzte ich als wasserdichten Packsack). Nicht schlecht, die Jungs. Sie hatten beobachtet, wie ich einen Kanten Brot dort reinsteckte)

    Auch der sorgsam gepflegte Einzelgängermythos „Du und die Natur“ ;) hatte sich – auch durch die physische Schwäche infolge Entkräftung – in Nichts aufgelöst. So einsam habe ich mich selten gefühlt. Ich hatte Depressionen, während mir früher immer das Herz aufgegangen war in freier Natur. Dann rutschte ich einmal beim Anlanden aus und nahm ein Bad im 5 Grad warmen Fluss. Knöchel dabei verrenkt, jede Menge hübscher blauer Flecken usw. Mein Glück, dass ich die Heckleine fest in der Hand gehalten hatte, sonst hätte ich noch das Boot verloren – der absolute worst case. Schlimmer, als wenn mir das Bier ausgegangen wäre, was zum Glück nicht passierte :lache

    Auch der Mythos des legendären Flusses war längst passè. Ich kannte ihn ja schon. Trotz majestätischer Natur langweilte es mich mittlerweile schon fast. Warum zum Teufel bist du nicht woanders hingefahren? schalt ich mich. Es gibt noch genug interessante Gegenden, die man noch nicht kennt. O Mann!

    In einem Dorf, eigentlich nur eine Zwischenstation, brach ich dann ab, verscherbelte mein Kanu für einen Appel und ein Ei, schenkte dem sympathischen Kanadier meine Ausrüstung (war für ihn wie Weihnachten: Grillgitter, Gummistiefel, Plane, Schwamm, Leftovers wie Konserven, Öl, Salz, Zucker usw.) und buchte später in der Landeshauptstadt um.

    Hier angekommen, schlief ich erstmal komplette 12 Stunden durch, während ich sonst mit Schlafstörungen zu kämpfen habe – das sagt schon alles. :grin

    Die Jagd


    Ein kleines Mädchen lügt, und eine Hexenjagd auf den Beschuldigten beginnt. Sehr hübsch aufgezeigt die Mechanismen dieser Hexenjagd, gilt auch für Gerüchte. Gibt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie, die ergab, das Gerüchten manchmal sogar oft wider besseres Wissen geglaubt wird: ein Resultat der Kulturgeschichte des Homo sapiens, da er sehr lange auf die mündliche Übertragung von Informationen angewiesen war. Tja, der Mensch bleibt was er immer war: ein Primat. So weit wie Ortega y Gasset ("Wenn die Masse aus eigenem Antrieb handelt, so tut sie es nur auf eine Art: Sie lyncht." muss man gar nicht gehen. Wäre auch übertrieben.

    Der Beschuldigte agiert nicht besonders klug, wehrt sich aber.

    Am Ende, als alles aufgeklärt war und die Situation sich normalisert hat, schießt jemand auf ihn während einer Jagd. Soll heißen: Bewirf jemanden mit Scheiße. Etwas bleibt immer kleben.

    Grandios: Mads Mikkelsen.

    4,5/5