Beiträge von Wiesner19

    ach was, es gibt doch auch noch die Eifel und Harz Krimis, sowie die, die an Nord und Ostsee spielen. dazu die Tatorte aus diversen Städten und die ganzen Sokos und den Polizeiruf nicht zu vergessen….. Und die Rosenheim Cops!


    Ganz offensichtlich werden Krimis in Deutschland gerne gekuckt, egal wo sie spielen. Wobei ich gestehen muss, wir kucken die schon auch gerne…. Nicht alle, aber doch einige. Allerdings eher wegen der Ermittler als wegen der Schauplätze. Den Nürnberg Tatort kann ich nicht kucken, weil mir da immer auffällt, was für Nonsens Fahrten die so durch die Stadt machen.

    Na ja, liegt schon auch daran, dass hier so viele Krimis geschaut werden. Stimmt schon. Trotzdem ist das nur ein Teil der Wahrheit. Und die erwähnten Vorabendkrimis sind so was von dermaßen flach, dass es schon peinlich ist. Schreiben auch immer dieselben Leute - wie am Fließband. und machen einen Haufen Kohle so. Ich weiß das, denn ich wollte so auch mal Geld verdienen. :grin

    Ich komme nun nicht vom Fach, man braucht eine Ausbildung zum Drehbuchautor. Aber ein Treatment habe ich verkauft, der Stoff sollte dann aber nicht produziert werden, zumal er auch recht kompliziert angelegt war.

    Aber wer weiß, irgendwann setzen sie vielleicht ihre eigenen Leute ran. Da läuft extrem viel über Beziehungen, Quereinsteiger haben kaum Chancen.

    uswusf.

    Wer skandinavische Krimis mag, aber auf Weltschmerz und ausufernde Dialoge à laKurt Wallander einmal verzichten möchte, dem sei "GSI Göteborg" anempfohlen. Die dritte Staffel (2015 gedreht, die erste fast 20 Jahre vorher) ist in der ZDF-Mediathek zu finden. Schnell, hart, kompromisslos, es fließt viel Blut. Auch für die Polizisten der Spezialeinheit ist es hier nötig, bis an die Grenzen der Legalität zu gehen und teilweise darüber hinaus. Der Umgang mit Informanten, die permanent unter Lebensgefahr arbeiten, wird kritisch hinterfragt, und eine Staffel wird einem echten Informanten, der tatsächlich in den Bandenkriegen vor Jahren zwischen Hells Angels und Bandidos arbeitete, gewidmet. Er kommt dann im Abspann auch zu Wort.

    Mit nur wenigen Strichen werden in der Serie Figuren exquisit gezeichnet. Manche vergisst man nicht so schnell. Eine Polizistin, die einen der Gangster als Informanten betreut, beginnt widerwillig, ihn zu mögen, was immer nur angedeutet wird. Weniger ist da manchmal mehr, kein Platz für Plattheiten, und hier gelingt das großartig. Im Finale kommt es dann sogar zu einer Zusammenarbeit eigentlich unversöhnlicher Gegner.

    Ein Highlight, altert nicht, schon jetzt ein Klassiker des Genres.

    Ich sitze gerade vor der Glotze. Heute Abend gibt es in der ARD erst einen Rom-Krimi, danach folgt ein Amsterdam-Krimi. Das darauf nicht noch der ultimative Kroatien-Krimi kommt, erstaunt mich jetzt wirklich. Wird das in Ungarn, Polen, Spanien, Holland, Italien, Kroatien, England oder Frankreich auch so praktiziert? Ich denke, nicht. Wenn man überlegt, warum die Rundfunkgebühren so hoch sind in D, kann man hier schon anfangen.

    Wir haben doch auch Meere, Wälder, Berge und kulturelle Metropolen wie Bielefeld oder Schwedt :grin Oder glauben die Macher, man muss den reiselustigen Deutschen mal andere Regionen zeigen? Klar springt für alle Beteiligten und Verantwortlichen mindestens eine kostenlose Reise in die entsprechende Region dabei raus, in der dann in aller Regel ein Durchschnittskrimi verbrochen wird, und irgendwie muss man die Rundfunkgebühren ja auch transparent verballern, aber das Geld könnte man auch sparen oder besser platzieren, finde ich. Wie wärs mal mit etwas Größerem – wie einst die großen Weihnachtsvierteiler, die gerne woanders spielen können wie „Michael Strogoff“, Zwei Jahre Ferien“, Der Seewolf“ - die nicht nur wir als Kinder damals verschlungen haben.

    Gewalt - Steven Pinker

    Wiesner19 ,das interessiert mich als "Mittelaltermensch" nun ganz besonders. Auf welche Studie(n) beziehst Du Dich da genau? Die möchte ich mir mal gerne näher ansehen.:wave

    Gewalt - Steven Pinker


    In der Steinzeit starb etwa jeder Zehnte durch Gewalt. Aus mittelalterlichen Chroniken ergibt sich ein langsamer, aber stetiger Fall der Zahlen (schau mal ins Buch. Er führt Quellen an). Selbst das extrem gewalttätige 20. Jhdt. reicht trotz zweier Weltkriege plus Verbrechen bezogen auf die Gesamtzahl Homo sapiens auf dem Planeten nicht an die Steinzeit ran.

    Umwelt/Klima-Doku im TV


    Vor vielen Jahren lief eine (zweiteilige?) Doku im TV über den Klimawandel, das ganze war wie ein Spielfilm inszeniert mit Originaleinspielungen aus Tageschau, Heute, Zeitungen usw., mir fällt einfach nicht mehr ein wie die hieß, ist auch schon bestimmt 15 Jahre oder länger her. Kann sich jemand daran erinnern? Es würde mich interessieren, wie richtig die Macher damals lagen. Im Grunde wurde immer wieder die Frage gestellt, wie konnte es passieren, denn...

    Ich hoffe, jemand erinnert sich!

    Habe ich nicht gesehen, aber Hoimar von Ditfurth 1978 (!!!):


    ... das ich nicht so vernagelt war zu glauben, dass es sich für 1,5 Tage nicht lohne, an die Ostsee zu fahren. Gestern Abend noch schwamm ich dem Sonnenuntergang entgegen (obwohl Regen angesagt war). So weit draußen war ich wohl noch nie als Schwimmer allein. Stille da draußen. Die See ging ruhig, das Wasser hatte phantastische 19 Grad, und ich wundere mich, dass die Ostsee, das sanfte Meer, mir noch immer neue Stimmungen beschert, obwohl ich direkt ein paar hundert Meter neben ihr aufgewachsen bin.

    Dem ist nicht so. Flick verdient 6,5 Millionen pro Jahr, Klopp 18 Mio. , und gerade wer viel verdient, will oft immer mehr verdienen. Scheint kurios, entspringt aber möglicherweise einer ganz speziellen psychischen Konstitution, die es manchmal auch erst ermöglicht, soviel Kohle zu machen.

    Beim letzten Punkt gebe ich dir aber recht. Die Rolle von Trainern wird oft überschätzt. Weiß ich noch aus meiner eigenen Zeit: Kreisklasse Jugend vor 1000 Jahren. ;)


    Nachtrag: dass Klopp nicht zu dieser Kategorie gehört und es ihm primär um seinen Verein geht, glaube ich gern.

    Übrigens jetzt, da sich die Spielstärke der einzelnen Nationen immer mehr annähert - früher in den Siebzigern war das noch ganz anders - spielt der gute alte Zufall beim Fußball vermutlich eine noch größere Rolle als man ihm ohnehin zugestehen möchte.

    Jetzt isser ja weg. Ich bin gespannt wer folgt, habe so gar keinen Plan. Ich bin ja immer noch für Klopp, aber der wird es wohl nicht.

    Na ja, mit oben zitiertem Spruch geht der Hansi wohl aber als der Bundestrainer mit dem ausufernsten Selbstbewusstsein in die Fußball-Geschichte ein. :lache

    Klopp, glaube ich, wird es später mal. Er will uch erstmal noch richtig Kohle machen auf dem freien Markt.

    Einige Filme angetestet in dieser Woche, prime mal wieder abgemeldet, daher nur TV-Auswahl, und wie immer bleibe ich nur bei wenigen. Drei diesmal:

    -„Ein todsicherer Plan“. Ein vielfach preisgekrönter deutscher TV-Krimi. Der ebenfalls mehrfach preisgekrönte Drehbuchautor hat die Muddi aller Bankraub-Geiselnahme-Movies – “Hundstage“ mit Al Pacino – gewiss mehrfach gesehen. Herausgekommen ist ein extrem spannnender, tempo- und wendungsreicher Krimi, mit gelungen Seitenhieben auf zweifelhafte Bank-Praktiken. Manchmal geht’s halt auch hierzulande.

    -Das bestätigte sich bald: Ein Romanautor hatte eine grandiose Idee für seinen Erstling, und die deutsch/österreichische Verfilmung seines Alpenwesterns „Das finstere Tal“ dürfte die Krönung seiner Mühe gewesen sein. Sehr atmosphärisch. Ganz stark!

    -Ja, und vorhin sah ich noch „8 Blickwinkel“ (Vantage Point). Es handelt sich m.E. nicht um 8 Blickwinkel, wobei ich mir nicht sicher bin und ihn mir noch ein zweites Mal anschauen müsste, aber es steht zu vermuten, das verbrachen einmal mehr die deutschen Titelgeber, die für Verbrechen dieser Art mindestens jeweils zu 48 Stunden nonstop Rosamunde Pilcher bestraft werden müssten. … (Und jetzt weiß ich es genau: Es sind 6 Blickwinkel. Wiki löst das en Detail auf.)

    Perfekt konstruiert und durchdacht, das Ganze. Tempo und Action ohne Ende, und hier ohne übertrieben zu wirken, was selbst die Krawumm-Fraktion oder die (wachsende Anzahl der ) Loide mit einer Millisekunden-Aufmerksamkeitsspanne bestätigen dürften.

    Hab jetzt richtig Lust, mal wieder so ein langes Hitchcock Wochenende zu machen oder so.

    Da muss dann unbedingt neben:

    Marnie

    Der Fremd im Zug

    Der unsichtbare Dritte

    Die Vögel

    Der zerrissene Vorhang

    Der Mann, der zuviel wusste

    Psycho

    Über den Dächern von Nizza

    uswusf.

    auch sein letztes Werk, die wunderhübsche Krminalkomödie

    "Familiengrab" mit rein. :grin

    Wer morgen nicht allzu früh raus muss und auf Krimis abfährt: 22.40 auf arte : Rififi am Karfreitag (The long good friday). Ein Klassiker des britischen Kriminalfilms, in dem ein mächtiger Londoner Unterweltboss plötzlich von einem unsichtbaren Gegner attackiert wird. Wer traut sich das?

    Bob Hoskins und die phantastische Helen Mirren in Paraderollen.

    "setzt Dick Francis den vielen namenlosen, unbesungenen Helden hinter den Pferdesport-Kulissen, den Tierärzten, ein Denkmal."


    Dieser Satz allein ist es wert, den guten alten, soliden Dick Francis mal wieder zu lesen. Man kann da sowieso nix falsch machen.

    Ich selbst habe Tiermedizin studiert, auch ein gutes Physikum (Vordiplom), war also quasi locker durch, der Rest wäre kein Problem gewesen, dann aber habe ich in den klinischen Semstern zu lange ausgesetzt. Aufhänger war das "Erstmal -Reisen-wollen" nach der Wende. Das hätte ich auch nach einem Abschluss machen können, ich :bonk   :bonkSo kam ein Stein ins Rollen .... Ich setzte dann auch aus anderen privaten Gründen zu lange aus. Nach damaliger Approbationsordnung war man draußen, wenn in den klinischen Semestern länger als ein Jahr aussetzte.

    Hätte von vorne anfangen müssen. Wollte ich nicht.

    Sei es, wie es sei. Die Suizidrate von Tierärzten gehört zu den höchsten aller Berufsgruppen. Sie leisten Enormes, und es wird nicht genügend gewürdigt. Sie schlagen sich mit säumigen Zahlern rum (in der Humanmedizin läuft das über die Krankenkassen), sie sind unterbezahlt, uswusf.

    Mal wieder einen Francis lesen ...