Beiträge von Schiller

    Meine persönliche Ansicht bezüglich Kafka ist sehr strittig. Ich ziehe seine Kurztexte seinen Romanen vor. "Der Prozeß" habe ich beginnen zu lesen und um ehrlich zu sein: es fiel mir sehr schwer. Ich mag seinen Schreibstil nicht. Ich respektiere und bestaune, was dieser Mann in seiner kurzen Lebenszeit vollbracht hat, doch seine Erzählungen wie "Auf der Galerie", "Der Nachbar" u.a. haben mich wesentlich mehr beeindruckt.
    "Der Prozß" ist für mich ein schwer zu kauendes Buch, nicht allein aufgrund des Schreibstils, dieses Herunterleiernden. Tut mir Leid, ich kann mich mit ihm nur schwer anfreunden. ;-) Bei den Erzählungen bin ich wesentlich offener!

    Sehr schön, Kim, eine tolle Kurzgeschichte, die man sich zu Herzen nehmen und mal durch den Kopf gehen lassen sollte!
    Mein Kompliment! Deine Protagonisten finde ich sehr interessant, beide führen einen klugen Dialog!

    Ein geniales Buch! Kalt, nicht beschönigend, an manchen Stellen amüsant (als Wallander das Telefon(kabel) aus der Wand reißen will ;-)). An manchen Stellen lief mir ein kurzer Schauer über den Rücken - die "Grausamkeit" liegt hier nicht in vulgärer Brutalität, sondern in kalter Präzision. Mankell ist ein wirklich schauriger, spannender Roman gelungen! Andere seiner Werke zu lesen ist mir bis auf "Die Hunde von Riga" leider nicht gelungen.

    Ich fürchte mich davor, mich wirklich durcharbeiten, durch"kämpfen", zu müssen. Das mage ich gar nicht an Büchern. Wenn der Anfang gut gelingt, dürfte es gelingen, wenn nicht, dann wird es schnell vorbei sein. ;-) Nichts desto trotz werde ich meine Meinung hier posten! Ich kann nur nicht sagen, wann ich damit beginnen werde.

    Meine Geschichte mit dem Buch verlief wie folgt:
    Ich erfuhr von meinem Vater von der Verfilmung des berühmten Klassikers, er erzählte mir von der Handlung, von dem Zug, der im Schnee stecken bleibt, in dem ein Mord begangen wird und dass jeder der Passagiere etwas damit zu tun habe, dass ein Mann, Hercule Poirot, versuche, den Mord aufzuklären. Ich war sofort Feuer und Flamme und kaufte mir noch am selben Tag eine Ausgabe des Buches; am nächsten Tag hatte ich es ausgelesen, so gefesselt hat mich dieser Roman!
    Als inniger, herzensgroßer Kriminalfan hat mich "Mord im Orientexpress" als einer der klassischsten Krimiromane begeistert, mitgerissen, mitfiebern lassen. Die Handlung lief wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab und die Brillanz, mit der die Queen of Crime dieses Werk vollbrachte, ist nahezu grandios! Die Handlung ist klug durchdacht und wird brillant geklärt (ein Meisterstück dieses drolligen aber nicht zu unterschätzenden Detektivs aus Belgien); die Charaktere greifen wunderbar ineinander.
    Natürlich dehnen sich die Interviews, die Befragungen Poirots. Diese wurden im Film (den ich ebenfalls sah, mit Albert Finney als Poirot) natürlich stark gekürzt (aber mit Rückblenden und Einschüben wunderbar gewürzt). Dennoch mündet alles in einer gekonnten, selbstsicheren Aufklärung, besonders im Buch, die einem ausgeklügelten roten Faden folgt, dem man wunderbar folgen kann!
    Ich habe mit großer Freude das Buch zwei-, dreimal gelesen (in gewissen Zeitabständen), muss aber besonders hervorheben, dass dies mein erstes Buch von Agatha Christie war, das ich las, und das mich dazu bewog, etliche andere ihrer Werke, in Deutsch und Englisch, zu lesen und mich für ihre Figuren der Miss Marple und des Hercules Poirot so wie den anderen Alternativen zu begeistern!
    "Mord im Orientexpress" verdanke ich das Erblühen meiner Liebe zu Kriminalromanen, die Begeisterung an der Mitverfolgung der Fälle, an der Suspense, an der Aufklärung, die in meinen Augen das Sahnehäubchen darstellt und ganz unterschiedlich sehr gut vonstatten gehen kann (ob nun alle Verdächtigen versammelt werden oder der Täter alleine gestellt wird ;)). Das Buch gab mir viel, es ist ein Brillant im Schatz der Krimis, und war so zu sagen auch der Startschuss für mein wirklich großes Lesen!

    Das Buch liegt bei mir noch auf dem "Abarbeitungsstapel". ;-) Mein Vater hat es gelesen und war sehr begeistert! Es ist eines der Bücher, die bei mir schon seit etwas längerem liegen, da sich immer irgendwelche Bücher dazwischen schieben. ^^ Ich bin gespannt, ob es mit den anderen Größen mithalten kann, denn am meisten beeindruckt haben mich bisher in diesem Format Schätzing, Hoffman und Carré.

    Nun, im Kern seines Charakters ist er sicherlich schwach; aber diese Veränderungen, dieses Schwanken, das er vollzieht, ist dennoch kraftvoll!
    Sagen wir mal so: in seinen Handlungen liegt oft Energie; in seinem Charakter weniger. Dieser schwacher Charakter zeigt sich im Bezug auf deine Beispiele besonders auch darin, wie leicht er sich bechwatzen und in die Irre führen lässt. Die Energie seiner Handlung entspringt dann seinem Zorn, mit dem er ausholt, besonders wenn er entdeckt, wie er hintergehangen wurde.
    Wir können es auch effektvoll nennen.

    Na, das passt ja prima! :) Ich habe heute den "Don Carlos" zu Ende gelesen, dann kann ich ganz frisch meine Meinung dazu posten:


    In meinen Augen ist dieses Drama ein wahrhaft großes Stück, nicht allein, weil es so lang ist (nun gut, beim Wallenstein würd' ich auch nicht meckern), sondern auch, weil seine Figuren so groß sind im Charakter!
    Allen voran der Marquis Posa, der enge und wahre Freund Carls, der Unrecht an seinem besten Freund, zulässt nur um diesen retten und ihn zum Glück verhelfen zu können. Ein Mensch mit Idealen, mit großer Leidenschaft, der sehr kühn und besonnen dem grausigen König die Stirn bietet und sogar erfolgreich ihn umgarnt! Für mich einer der wirklichen Helden dieses Dramas!
    Philipp II. hat auch etwas für sich, obwohl er grausam und kaltherzig ist, gebieterisch und machthungrig, vom Thron nicht ablassen wollend, strahlt auch er eine besondere Kraft aus, die mich beeindruckt. Gerade in den Szenen seiner menschlichen Zügen überrascht er mich am meisten! "Der König hat geweint ..."


    Auch mit diesem Stück ist Schiller ein starkes Drama gelungen! Anfangs zieht es sich etwas, manchmal hatte ich den Eindruck, es käme nicht richtig in die Gänge (Schiller selbst klagte ja über das Nicht-Enden-Wollen des Stücks), doch dann macht es einen Riesensprung und fährt richtig auf! Die Geschehnisse haben mich nahezu mitgerissen, die letzte Begegnung von Posa und Carl, das hektische Treiben zuvor, ...
    Dieses Stück ist zudem, wie Morgaine richtig sagte, vielschichtig. Ich denke, es zählt zu den Werken, die man, um sie wirklich vollends zu verstehen, mit der Zeit mehrmals lesen müsste. Beim ersten Lesen kann man bereits einiges mitnehmen, doch empfiehlt es sich, bei Stellen, an denen man ins Stocken gerät (im Lesen oder Verstehen), die Stelle oder Szene nochmals zu lesen.


    Schwach einzig allein fand ich den Schluss, der mir nicht ausgereift genug erscheint. Vielleicht fehlt mir auch der eine oder andere Faden, um Anschluss zu gewinnen, aber das Einschieben des Großinquisitors im letzten Moment, der den König belehrt, welcher dann seinen Sohn der Inquisition aussetzt - einzig gelungen am Ende wiederum war das letzte Aufbäumen des Königs. Sein Handeln kann man werten, wie man will, doch in seinem Handeln und Aufrichten lag sehr viel Kraft!


    Alles in allem ein gelungenes und beeindruckendes Stück - in der Kürze liegt die Würze, wie "Kabale und Liebe" z.B. zeigt, aber vielleicht bietet gerade das breite Seitenspektrum der Handlung sehr viel Raum, um sich völlig zu entfalten und zu dieser Größe heranzuwachsen!

    Super, danke ihr beiden! :)
    Also ist erst "Die Detektivin" dran. ;-) Bin mal gespannt, wann ich dazu komme, bei der Fülle an Büchern. :grin Aber gerade wegen Frankfurt wollt ich sie auch gern mal lesen; diesbezüglich habe ich hier noch einen Roman von Andreas Franz liegen, die meines Wissens auch im Forum irgendwo besprochen werden. ^^

    Hey, danke für den Tipp! Habe bei Jokers schon einige nette Angebote gesehen, die ich mir gerne anschaffen würde! Dann werde ich diese einmalige Gelegenheit doch gleich mal nutzen! ;-)
    Außerdem, für uns Bücherfreunde doch ideal! :grin Ich bestelle die Bücher, wenn ich sie nicht auf schöne klassische Art, was mir auch sehr gefällt, in der Buchhandlung kaufe, via Internet, meist bei Amazon, die ja glücklicherweise sämtliche Bücher auch Versandkostenfrei liefern. ^^

    Danke. ;-)
    Dann liefere ich mal die fehlenden Informationen nach:



    1. Klappentext: Buch der Lieder
    Heinrich Heine hat das Buch der Lieder, das 1827 zuerst erschien, als sein »Hauptbuch« betrachtet und geplant. In ihm wird das Thema unglücklicher Liebe zum Kristallisationskern der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Heine greift vielfach auf überlieferte lyrische Formen und Redeweisen zurück, variiert und kritisiert sie jedoch in dem Bewußtsein, daß die poetisch vermittelte vor der »wirklichen« Welt standhalten muß. Daraus entsteht der eigentümliche »Heine-Ton«, der von der Romantik geprägte Lesererwartungen mitunter enttäuscht. Das Buch der Lieder galt auch vielen Zeitgenossen als Heines Hauptbuch, für sie wurde es zum Inbegriff des Lyrischen, und wirklich ist die deutsche Sprache selten so mühelos und klangvoll gehandhabt worden wie in diesen Gedichten. Maßgebend für das Bild, das man sich später vom Lyriker Heine machte, waren ungezählte Vertonungen und zahlreiche populäre Anthologien, die indessen dem »entdornten« Heine den Vorzug gaben. Was für Heines Werk insgesamt gilt, trifft auch auf das Buch der Lieder zu: Es wurde bewundert und verurteilt - nie aber hat es seine Leser gleichgültig gelassen.



    2. Klappentext: Deutschland. Ein Wintermärchen.
    »Beruhigt euch«, schreibt Heine 1844 im Vorwort zu seinem Versepos Deutschland. Ein Wintermärchen an die Adresse seiner patriotischen Landsleute. »Beruhigt euch. Ich werde eure Farben achten und ehren, wenn sie es verdienen, wenn sie nicht mehr eine müßige oder knechtische Spielerei sind. Pflanzt die schwarz-rot-goldne Fahne auf die Höhe des deutschen Gedankens, macht sie zur Standarte des freien Menschtums, und ich will mein bestes Herzblut für sie hingeben. Beruhigt euch, ich liebe das Vaterland ebensosehr wie ihr. Wegen dieser Liebe habe ich dreizehn Lebensjahre im Exile verlebt...«



    Meine persönlichen Meinungen habe ich oben bereits ein wenig erläutert. Ich betone aber noch einmal wie verzaubernd und schön die Melodie von Heines Gedichten ist, wie präzise er die Dinge auf den Punkt bringt, dass er sich keiner Kritik scheut, besonders in "Deutschland. Ein Wintermärchen".



    Bouquineur : An die 150, wenn ich mich nicht täusche. ;) Aber ich gestehe ein, diese Regelung mit dem "freien Zitieren nach mindestens 70 Jahren" noch nicht gekannt zu haben.

    Ja, dem stimme ich zu! Ich hatte Nikola Hahn schonmal ins Auge gefasst, gerade da mich der Schauplatz Frankfurt und die Zeit auch interessiert und ich bekennender Krimiromanfan bin. ;-) Doch fand ich nirgends wirklich so brauchbare Rezensionen wie hier!
    Sicher werde ich "Die Detektivin" auch bald lesen.
    Weiß hier jemand zufällig, wenn ich kurz darauf ausschweifen darf, wie der Roman "Die Farbe von Kristall" dann ist?

    Ist sofort geschehen!
    Tut mir Leid, habe ich nicht bedacht. Kommt nicht wieder vor. ;-)


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    Weiterhin zu empfehlen ist "Deutschland. Ein Wintermärchen."
    Hier hat Heine ein kleines aber sehr makantes Werk geschaffen. In durchgehendeb Gedichten verfasst, entfaltet es seinen ganz eigenen Charakter. In über 20 Kapiteln beschreibt er seine Reise durch Deutschland, vom Rhein, Köln, Düsseldorf, den hohen Norden und die typischen deutschen Mentalitäten der damaligen Zeit. An manchen Stellen holpern die Gedichte ein wenig, wie ich finde, aber das will ich ihm weniger zum Nachteil auslegen. ;-)


    Ein kleines, schönes Werk, in dem zu lesen sich immer wieder lohnt!

    Und noch ein zweites aktuelles Gedicht:



    Der Glasmensch


    Gläsern ist sein Körper
    so sehn wir seine Seele
    Weinerlich bedauert er
    dass ihm etwas fehle


    Ein jeder schaut ihn an
    Ein jeder kennt ihn gut
    Gläsern ist sein Auge
    Unsichtbar sein Blut


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    Weiter wusste ich mit dem Gedicht nicht, darum habe ich es mal so belassen.
    Wenn ihr noch Vorschläge habt, würde ich mich freuen, sie zu hören! :)

    Ich habe mich gefreut zu sehen, dass dieser geniale Kriminalroman in der SZ-Bibliothek mitaufgenommen wurde! :)
    Es verhielt sich bei mir so, dass ich den Film vor dem Lesen des Buches sah - das machte aber wenig aus, das Buch hat mir umso mehr gefallen! =) Wobei ich den Film dabei nicht mindern will, mit Ustinov, Niven und Chiles hatte man erstklassige Schauspieler gefunden!
    Das Buch hat mich sehr gepackt, wie viele von Christies Romanen, doch zählt dieser sicher zu den raffiniertesten, denn der Plot ist hier so akribisch und präzise durchdacht und auch ausgeführt, dass man kaum glauben will, dass es noch eine Form der Lösung gibt!
    Zwei Nachteile: die Einführung der Charaktere und die damit verbundene lange Einleitung so wie das etwas schwache - nun gut, ich kannte es, und im Film ließ sich vieles besser darstellen, aber dennoch hätte ich da etwas mehr Spannung erwartet, das gelang Christie in anderen Romanen besser!
    Nichts desto trotz ein großes Hut ab! vor diesem herausragenden Roman!

    Tot? Das wusste ich noch gar nicht - schade.
    Hatte ihn das einzige Mal im Literarischen Quartett in der Sondersendung anlässlich Thomas Manns 50. Todestag gesehen; fand ihn sehr amüsant und sympathisch!
    Seine Gedichte haben etwas Besonderes. Später Spagat habe ich dabei sehr genossen, mehr noch als den Wörtersee, wobei dieser freilich mit schönen Texten brilliert!

    Ich liebe Eichendorff, genau wie Heine und Mörike zählt er für mich zu großen Dichtern seiner Zeit! In meiner letzten Deutschklausur sollte ich sein Gedicht des Schiffers mit einem Gedicht von Ulla Hahn, die in meinen Augen auch sehr schöne Gedichte schreibt, vergleichen.
    Ich war richtig erleichtert, dass Eichendorff, also ein romantisches Gedicht, dran kam und nicht, wie erst "angedroht", ein Gedicht aus dem Barock! ;-)
    "Mondnacht" ist ein wunderbares Gedicht von Eichendorff, in dem so viel Sehnsucht unnd Schönheit liegt, dass ich manchmal ins Träumen gerate ^^
    Das beste ist, dass Eichendorff dabei gar keine großen, umständlichen Formulierungen benötigt, sondern die Dinge, die er ausdrücken will, präzise und dennoch harmonisch auf den Punkt bringt!
    Ich schreibe derzeit an einem Gedicht, das den Titel "Mondsüchtig" trägt und sich an Eichendorffs "Mondnacht" anlehnen soll. Hoffe, es gelingt mir, dem großen Meister gerecht zu werden. ^^


    Diese schöne kleine Strophe finde ich auch sehr toll:



    Wünschelrute


    Schläft ein Lied in allen Dingen,
    die da träumen fort und fort,
    und die Welt hebt an zu singen,
    triffst du nur das Zauberwort.