Beiträge von LeaKorte

    Ach ja, zum Titel "Morgen werden wir glücklich sein" habe ich mir auch Gedanken gemacht.:/

    Was bedeutet er für dich, Lea? Bzw. was soll er aussagen?

    Dass immer Hoffnung besteht und man diese nicht aufgeben soll?

    Der Titel ... der hatte mich regelrecht angesprungen. Wir laufen ja immer alle dem Glück hinterher, hoffen, dass es morgen besser wird ... Aber uns ist oft nicht bewusst, dass wir sehr viel mehr "Stellschrauben" dieses Glücks in der Hand halten, als wir denken. Morgen wird alles besser ... Hoffen wir. Muss ja. Wenn es heute nicht gut ist. Muss es das?

    Wir werden morgen glücklich sein - wenn wir HEUTE das richtige tun, um es morgen sein zu können. Und am Ende löst sich ja auch alles für alle Beteiligten auf und DANN können sie wirklich glücklich sein/werden. Aber dann haben sie auch das Nötige dafür getan. Endlich.

    Vielleicht so was in der Richtung. Aber der Titel war echt direkt da. Der Verlag mochte ihn auch sofort.

    Das Ende kam mir im Vergleich zum Rest des Buches irgendwie zu schnell. Ich kann gar nicht genau fest machen, warum das so ist. Erst stirbt Marciej im Eiltempo, Geneviève wird bestraft und dann findet sie auf die Schnelle raus, dass Marie den Brief an Peter geschrieben hat.


    Die beiden Konkurrentinnen aus dem Aufzug haben sich auch plötzlich angenähert und in einem Kapitelchen treffen sich Marie und Geneviève wieder. Das hätte ich mir einfach ausführlicher gewünscht.


    Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Ich mochte die Charaktere und die Handlung auch. Lediglich Malou und Josephine hätte ich nicht zwingend gebraucht. Sie waren als Rahmenhandlung und für die Versöhnung der beiden alten Damen ganz gut, aber mir hätte die Geschichte als solche auch ohne Versöhnung gut gefallen.

    Liebe Booklooker,


    ohne die beiden Enkelinnen hätte man aber nicht zeigen können, was für Folgen das, was wir heute tun, auch noch für künftige Generationen hat. Es ging mir um das Phänomen des transgenerationalen Traumas.


    Liebe Grüße

    Lea

    Deine Antwort klang für mich aber schon so, wenn du von etwas sprichst, dass immer zwischen den Franzosen und uns stehen würde. :/

    im realen Leben ist es auch so - es steht da. Es geht aber nicht um Schuld. Aber es ist da. Einfach da. - Ich habe ja auf der Seite meines Mannes "nur" Franzosen. Meine Kinder sind in Frankreich in die Schule, ins Fußball, ins Ballett gegangen. Nie hat jemand ein Wort dazu zu mir gesagt. Aber diese Themen kommen ja trotzdem immer mal wieder auf. Weil ein besonderer Tag ist, weil man irgendwie darauf kommt - und dann spürt man schon, dass es zwei Seiten sind. Auch ohne dass jemand Vorwürfe oder Schuldzuweisungen macht. Es ist da. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Also bei mir ist es nicht da. Also was mich persönlich betrifft. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie das von den Franzosen ausgeht, wenn sie an uns denken. Sicher ist das anders. Aber mal ehrlich. Hätte das nur in Deutschland passieren können. Nein, das denke ich nicht. Alle Länder der Welt haben die Juden schon immer mies behandelt und alle Länder haben dunkle Flecken. Wenn ich da an die Engländer in Indien oder Afrika denke. Die Amerikaner mit den Indianern. Die Kroaten gegen die Serben. Die Spanier, puh auch keine weiße Weste. Wer viel Histos liest, sich für Geschichte interessiert, der weiß, dass der Fremdenhass und der Hass auf das Unbekannte menschlich ist. Meine Söhne sind noch weiter weg vom Krieg und mit jeder Generation wird das blasser. Gut aber vergessen soll man natürlich aus anderen Gründen nicht.

    Mir geht es hier nicht um die "kausaule Schuld", sondern um drei Freundinnen, die in schwierige Situationen geraten ... Und ich urteile auch nicht ...

    Gute Frage. Ich weiß es auch nicht.

    Es heisst ja auch immer, dass wir heute auch noch für die Nazi Zeit verantwortlich sind. Sehe ich auch nicht so. Mich gab es damals nicht. Und was kann ich dazu, wenn die damaligen Menschen sich da haben mitreissen lassen.

    Es geht in dem Roman nicht um Schuld, gar nicht. Aber wir "leiden" unter dem, was vorher passiert ist. Wir tragen die Konsequenzen. Auch emotional. Wir wären heute nicht, die die wir sind, wenn unserer Familie vor 50 oder 100 Jahren nicht x und y passiert wäre. Es gibt dazu sehr interessante psychologische Untersuchungen. Aber wir werden nicht so jungfräulich geboren, wie wir glauben.

    Ich kann auch nicht sagen, dass ich jemals von einem Franzosen abgelehnt wurde - mein Mann war außerdem Franzose. Aber es steht zwischen "uns", das habe ich auch immer gespürt, und deswegen kam ich wohl (unbewusst) auch auf dieses Thema. Weil es eben NICHT vergessen ist, selbst bei denen nicht, die heute nicht mehr darüber reden oder nicht mal mehr nachdenken. Es ist da. Und wird immer da sein.

    Die Seiten flogen nur so dahin, finde die Geschichte sehr interessant.


    Die Damen in der Gegenwart sind nu auch nicht mehr ganz so abweisend und ich finde beide nicht unsympathisch, aber ich mag diese wenigen, kurzen Kapitel voller Andeutungen nicht so sehr. Auch ohne diese Hinweise finde ich die Geschichte der 3 Freundinnen absolut lesenswert und kann mir denken, dass da noch einiges auf die 3 zu kommt.


    Mich würde interessieren nach welchen Kriterien ausgesucht wirde, ob und welche Sätze auf französisch im Text sind?

    Für mich war die zweite Ebene sehr wichtig, weil ich damit etwas zeigen wollte - aber war, kann ich noch nicht verraten. ;) Ich hoffe, man merkt es am Ende auch selbst.


    Welche Kriterien ... Nun, dann, wenn es mir wichtig war, ein Stück "Original" reinzubringen.

    Die Seiten flogen nur so dahin, finde die Geschichte sehr interessant.


    Die Damen in der Gegenwart sind nu auch nicht mehr ganz so abweisend und ich finde beide nicht unsympathisch, aber ich mag diese wenigen, kurzen Kapitel voller Andeutungen nicht so sehr. Auch ohne diese Hinweise finde ich die Geschichte der 3 Freundinnen absolut lesenswert und kann mir denken, dass da noch einiges auf die 3 zu kommt.


    Mich würde interessieren nach welchen Kriterien ausgesucht wirde, ob und welche Sätze auf französisch im Text sind?

    Für mich war die zweite Ebene sehr wichtig, weil ich damit etwas zeigen wollte - aber war, kann ich noch nicht verraten. ;) Ich hoffe, man merkt es am Ende auch selbst.


    Welche Kriterien ... Nun, dann, wenn es mir wichtig war, ein Stück "Original" reinzubringen.

    Halllo Ihr Lieben,


    vom 31.5 bis 2.6 werde ich in Paris sein und in Insta und Facebook ganz viel zu dem Roman erzählen, seiner Entstehungsgeschichte, zu den Figuren ... es gibt ein spezielles Paris-Geschenk, eine Live-Lesung und und und!

    Das große Event mit Lesung und Interview ist am 2.6 von 19-21h auf Insta und Facebook LIVE!

    Das wollte ich euch nicht vorenthalten! ;)


    Schaut doch mal vorbei!


    Herzliche Grüße

    Lea

    Was mich bei der Recherche zu dem Roman am meisten verblüfft hat, war, wie normal das Leben in Paris über einige Jahre war, während im Rest von Europa Krieg herrschte - normal und "unnormal", denn natürlich gab es auch die andere Seite mitsamt der Verfolgung von Juden und den neuen Staatsfeinden (Résistance), etc.

    Ich war wirklich durch viele Dinge bei der Recherche überrascht, und da meine drei Freundinnen so verschieden sind, musste ich dann auch alle in Richtungen recherchieren. Das hat mir viel Spaß gemacht.

    LG!
    Lea