Beiträge von Jirka

    Zu den Leserundenplanungen: Ich bin im Moment leider ein bisschen rausgeflogen. Weiß aber nicht, ob es am Buch liegt oder an meinem recht gefüllten Alltag. Kriege ich in Kombi gerade nicht so richtig hin. Ich kann deshalb auch nicht sagen, ob es für mich nach Band 1 weitergeht. Den ersten Band werde ich aber auf jeden Fall zu Ende lesen, sobald wieder ein bisschen Luft ist und ich wieder fähig zu Konzentration bin. Das hat das Buch definitiv verdient! :fingerhoch

    Das mit den Pronomen ist mir auch aufgefallen. Ich finde es schade, dass wir da in unserer Gesellschaft noch nicht drüber hinweg sind und einfach jeder sich so kleiden und verhalten kann, wie er will, wenn es keinem anderen schadet und dass "er" und "sie" nicht so viel Bedeutung haben müssen. Für mich gibt es sowieso nichts typisch männlich oder weibliches. Man wird halt mit entsprechendem Geschlechtsteil(en) geboren und bekommt dann entsprechendes Pronomen zugewiesen und dann machen Hormone, was sie wollen und man bekommt bestimmte Gesichtszüge, sekundäre Geschlechtsmerkmale, Stimmlage und das variiert halt.


    In meiner Jugend habe ich das ähnlich gehandhabt wie deine Tochter, nur muss ich im Nachhinein sagen, bin ich froh, dass ich mich noch nicht "definieren" musste und "Trans- " kein Begriff war. Nicht erschrecken, ich versuche zu erklären warum:


    Ich war halt ein Mädchen mit kurzen Haaren, tiefer Stimme, kleinen Brüsten, schmalen Lippen und kantigem Gesicht, immer in Hose und weitem T-Shirt und wurde von irgendwelchen Leuten von der Seite angemacht ein "-rich" hinten an den Namen dran, oder gefragt, ob ich ein Junge bin. Irgendwie fand ich das lustig, weil ich es auf eine Art ja gut fand. Als "typisches" Mädchen habe ich mich nie gefühlt. Warum muss man sich als junger Mensch so quälen und labeln? Und kann nicht einfach so sein, wie man sich fühlt? Sicher hat das mit der Identitätsfindung zu tun, ist mir schon klar, aber wenn wir das insgesamt noch mal ein Stück lockerer handhaben würden, wäre es für alle einfacher. Ich befürchte, wenn ich damals einen anderen Zugang zu der Thematik gehabt hätte (Medien... zum Glück damals noch kein FB existent), hätte ich mich womöglich auch ganz anders für das gehasst, was ich bin und vielleicht gedacht, dass ich irgendwie falsch bin oder was ändern muss. So war ich halt das Mädchen, von dem selbst die beste Freundin gesagt hat, sie wäre ein hübscher Junge geworden, was sie ganz aufrichtig und lieb gemeint hat. Außerdem existiert ein Video, in dem ich mit meiner Jungsoptik zu " Ich bin so froh, dass ich ein Mädchen bin..." trällere. Alles null provokant damals, einfach, weil ich den Rhythmus des Liedes mochte. Also manchmal habe ich das Gefühl die Gesellschaft macht eher Rückschritte. Man hat in der Pubertät doch schon mit genug anderem Mist zu kämpfen. :rolleyes:


    Ich wünsche deiner Tochter alles Gute auf ihrem Weg und hoffe sehr, dass sie sich möglichst "unkommentiert" ausprobieren und mit Spannung forschen kann und da nicht nur Schwere ist. :*


    Ich denke oft über das Thema nach, weil ich behaupte, die Gefühle nachempfinden zu können, aber nicht glaube, dass es durch gendern oder "labeln" einfacher wird. Manchmal empfinde ich es eher als schwerer, weil es viel problembehafteter und in meinen Augen noch weniger frei ist. Ich weiß, dass das alles ein sensibles Thema ist, weil ich beruflich und privat mit einigen Transpersonen zu tun habe, die in ihrem Leben mit schlimmer Diskriminierung zu kämpfen hatten. Daher hoffe ich, meine Gedanken kommen nicht irgendwie "falsch" an.