Wow, so schnell so viele Antworten. Spannend ...:-)
Ich mag auch keine Krimis, in denen ständig jemand abgeschlachtet wird, bis das Blut sogar schon aus den Seiten des Buches quillt. Ich mag Krimis, die durch Raffinesse überzeugen. D. h. facettenreiche Charaktere und überraschende Wendungen. Richtig gut bekommt das Minette Walters in "Eishaus" und "Die Bildhauerin" hin. Gerade wenn man glaubt, die Charaktere zu kennen, wird wieder ein neues Detail ans Licht gebracht.
Jugendkrimis enthalten ja auch keine übermäßig brutalen Szenen. Mord, Raubüberfälle, Schlägereien, psychische Folter, all das findet man darin natürlich auch statt. Was mich nervt, ist, dass manche meinen, darin müsste eine Actionszene nach der anderen vorkommen, damit Jugendliche sowas spannend finden. Irgendwelche Autoverfolgungsjagten etc. Action gehört klar dazu, sie erzeugt Spannung. Verzichte ich in meinen Krimis auch nicht drauf. Aber ich finde, die Action sollte nicht die Handlung bestimmt. Das sollte durch die Figuren geschen, oder? Durch ihre Gefühle, ihren Leidenswegen, aus ihrem Frust, ihrer Liebe oder ihrem Ärger heraus. Das sind doch die wahren Motive. Und nichts kann grässlicher sein als menschliche Abgründe ...
Übrigens habe ich als Jugendlicher neben den drei Fragezeichen wie wahnsinnig Sherlock Holmes gelesen. Seine bestechende Logik hat mich jedes Mal in Ehrfurcht versetzt.
Liebe Grüße
Michael