Beiträge von Sonnenschein12

    Wenn du es nicht als übergriffig empfindest, erlaube ich mir zu sagen: Fühle dich herzlich gedrückt!

    Nein, ich empfinde es keineswegs als übergriffig... Ein fester Drücker zurück :knuddel...

    Und mich freut es, dass Du Dich freust, dass ich anscheinend die richtigen Worte gefunden habe, dass Du Dich für Deine Arbeit "entlohnt" fühlst - so haben wir doch eine echte win - win Situation!

    Bei Amazon ist die Rezi schon veröffentlicht, die anderen Buch-Communities und Online-Buchhandlungen folgen!

    Lesenswerte Kurzgeschichten von Nord- und Ostsee...


    Um es gleich vorneweg zu sagen: ich bin eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten (bin ich einmal drin, bin ich auch schon wieder draußen...), aber ich hatte bereits einige Krimis des Autors H. Dieter Neumann gelesen (empfehlenswert!) und wollte mich deshalb auf dieses „Wagnis“ einlassen. Hinzu kam, dass ich in Hamburg lebe, einige Jahre in Schleswig-Holstein zur Schule gegangen bin, mir ist also die Umgebung durchaus bekannt, so minimierte sich mein „Abenteuer“ Kurzgeschichte... Und dieses „exotische Experiment“ hat sich vollkommen gelohnt – ich will damit nicht ausdrücken, dass jetzt Kurzgeschichten zu meinem bevorzugten Genre gehören, aber Kurzgeschichten von H. Dieter Neumann: jederzeit und immer wieder gern!

    Es sind acht Erzählungen, sie umfassen die Zeit vom Untergang der sagenumwobenen Insel Rungholt bis in die Gegenwart. Sie sind nicht lang – und meine Idee, jeden Tag nur eine zu lesen, hat sich für mich als goldrichtig erwiesen, so hatte ich Zeit, mich mit diesem Blickwinkel auseinanderzusetzen. Denn genau das fand ich nötig: die Geschichten haben Tiefe, eine Schärfe, eine Präzision des geschriebenen Wortes, des Ausdrucks, dass sie alle noch länger nachhallen.

    Ich werde hier nicht einzeln auf die verschiedenen Geschichten eingehen, denn ich denke, bei Kurzgeschichten ist die Spoiler-Gefahr noch größer als bei Romanen. Es sind keineswegs „Wohlfühl-Geschichten“, einige empfand ich als wirklich traurig. Bei einer erschreckte mich die Perspektivlosigkeit (die wir allerdings genau so oder ähnlich fast täglich in unseren Nachrichtensendungen hören, aber hier waren es eben keine anonymen Menschen, sondern Menschen mit Namen und Vergangenheit), bei einer habe ich mit-gezittert und mit gebibbert (im wahrsten Sinne des Wortes) ... Aber alle habe sie eines gemeinsam: sie lassen eine Botschaft dahinter erkennen, mit der wir LeserInnen uns auseinandersetzen können (wenn wir wollen!) ... Sogar die einzige humorvolle Geschichte hat mich einen Moment innehalten lassen!

    Fasziniert hat mich auch meine Erkenntnis, dass bei Kurzgeschichten jedes Wort, jedes Verb, jedes Adjektiv punktgenau und exakt sitzen muss, in Romanen hat der Autor /die Autorin viel mehr Zeilen zur Verfügung, um z.B. Gefühle auszudrücken.

    Ich vermute, das Buch heißt nicht ohne Grund „Auf Tiefe“, es sind zwar „See- und Küstengeschichten“ (Untertitel), aber die Geschichten gehen im positiven Sinn sehr „tief“ - zumindest ist es mir so ergangen... Mich haben sie jedenfalls alle sehr berührt und beeindruckt – ich war schon etwas traurig, als ich sie beendet hatte. Ich glaube, es wird ein Buch werden, was ich immer wieder mal hervorholen werde, um die eine oder andere Geschichte noch einmal zu lesen.

    Deshalb: ein absolutes Lesevergnügen (auch – oder gerade – für mich als Kurzgeschichten-Muffel), was ich hier sehr gern und wärmstens weiterempfehlen möchte!

    Was mich allerdings stutzig macht, ist die Tatsache, dass von 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Runde lediglich 10 bisher eine Rezension abgegeben haben.

    Oh, sorry, Entschuldigung, mea culpa und Asche auf mein Haupt!!! Als ganz klitzekleine Entschuldigung (aber wirklich nur klitzeklein!) kann ich nur anführen, dass ich noch nie eine Buch mit Kurzgeschichten rezensiert habe und deshalb zwar schon zwei Anläufe gestartet, aber sie dann wieder verworfen habe...

    Spätestens zum Wochenende ist sie da... zu 90 % versprochen...

    Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch an alle!

    Ich habe nicht ganz verstanden, wie es mit der Punktevergabe läuft (wo hätte ich nachsehen können?) - aber das war auch in diesem Fall nicht so schlimm, da ich mich nicht hätte entscheiden können... Ich fand alle Eure Geschichten sehr gut, phantasievoll und kreativ - und sooo unterschiedlich...

    Heute Morgen nun kam eine wunderschöne WhatsApp einer unserer Töchter bei uns an, in der sie schrieb, sie habe gerade mit unserer Enkelin Alma (2,5 Jahre) ein Buch angeschaut und das Kind gefragt: "Alma, was ist das da für ein Tier?"

    Spricht Deine Tochter mit Alma Plattdeutsch? Woher kannte Alma die plattdeutschen Ausdrücke? Auf jeden Fall gefällt es mir gut...

    "Boompicker" kannte ich, "Plüschmors" nicht...

    Nur durch Breumel s Hinweis bei der Leserunde "Auf Tiefe" habe ich diesen Thread gefunden... Ich glaube, mein "Fehler" bei Kurzgeschichten war bisher, dass ich sie zu schnell hintereinanderweg gelesen habe... Jetzt lese ich Eure Geschichten in kleinen "Dosen": jeden Tag eine - und ich komme so langsam auf den Geschmack...

    Die ersten beiden (Reihenfolge!) haben mir schon mal gut gefallen...

    würde ich ihn natürlich "Neger" sagen lassen - was sonst?

    Wobei der Ku-Klux-Klan-Mann wahrscheinlich noch ein schlimmeren N-Wortes benutzen würde...

    Wobei ich Breumel so verstanden habe: wenn ein Ku-Klux-Klan-Mann es benutzen würde, gehört es zur Geschichte... ich habe es so verstanden, dass sich ihre Kritik dagegen richtet, dass Du es als Erzähler benutzt... Ist das so richtig Breumel ?

    Ich persönlich bin bei diesen Diskussionen immer sehr zwiespältig, Pippis Vater hat sich in meinen Augen nicht verbessert, seitdem er jetzt ein "Südsee-Häuptling" (oder so ähnlich) geworden ist und Jim Knopf wurde eben von Michael Ende so beschrieben, damals eine positive Sensation, dass ein "coloured-Kind" die Hauptrolle in einem Buch spielte. Gerade zwei Beispiele, die mir einfielen, es gibt sicher ganz viele davon... Noch eines: das berühmte Gebäckstück "Mohrenkopf" (man mag es gar nicht mehr schreiben, ich rede nicht von den Schoko-Küssen, sondern dem Konditor-Gebäckstück!) ) heißt jetzt "Othello" - hm, was haben wir damit denn geändert? Die Assoziation bleibt die gleiche... Aber das ist eine Diskussion, an der sich viele Geister scheiden...

    Aber vielleicht kann ich hier doch noch etwas zum Abschluss schreiben (nein, keinen Vergleich!): ich habe ja immer etwas rumgenölt, dass Kurzgeschichten nicht so mein Ding seien... Da habe ich jetzt meine Meinung etwas geändert: ich habe gelernt, dass Kurzgeschichten sehr viel aussagen können, dass sehr viel mit den einzelnen Worten jongliert werden muss, da sie nur "kurz" ganze Stimmungen, Gedanken, Überlegungen usw. einfangen und ausdrücken müssen - also sehr viel schwieriger als in einem Roman.

    Ich werde sicherlich kein großer Fan von Kurzgeschichten, denn "einmal drin, bin ich auch schon wieder draußen", aber ich werde nicht mehr so pauschal urteilen, sondern - bevor ich nöle - zumindest eine Geschichte probeweise mal lesen.

    Danke Dieter Neumann für diese Erkenntnis!