Beiträge von Charlotte T.

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    Original von Gummibärchen
    Ich glaube auch, dass das Buch sehr lustig ist (ist noch im SUB), aber gehört es dennoch nicht zur "Belletristik"?
    Da sind doch die anderen Müttermafia-Bücher auch :gruebel :wave


    Ups, keine Ahnung, habe gar nicht geschaut, wo die anderen sind. Vielleicht kann einer der Mods es verschieben, wenn es hier nicht richtig ist.


    LG,
    Charlotte T.

    Endlich ist der da, der lang ersehnte dritte Band aus der Müttermafia-Reihe von Kerstin Gier!
    Schon optisch ist das Buch ein echter Hingucker, in knallroter Aufmachung mit Innenklappe plus abtrennbarem Lesezeichen und hübschen Innenillustrationen in Form von lauter Schuhen.


    Die Handlung ist wie immer in den Büchern von Kerstin Gier flott und voller Situationskomik. Constanze, die sich nach ihrer Scheidung gerade erst mit ihrem neuen Freund Anton – der praktischerweise auch ihr Scheidungsanwalt war – zusammengerauft hat, muss nun die Tücken einer Patchworkfamilie kennelernen, und das, obwohl sie und Anton noch gar nicht zusammen wohnen. Genau das aber möchte Anton gerne und unternimmt auch entsprechende Anstrengungen, während Constanze überhaupt nicht darauf versessen ist, ein neues Haus zu finden, weil sie sich in dem alten, das sie von ihrer Ex-Schwiegermutter "geerbt" hat, gerade richtig wohlzufühlen beginnt. Doch sie will Anton nicht vor den Kopf stoßen und sagt daher erst mal nichts dazu. Die Folge ist, dass Anton sich auf die Suche nach einem passenden Haus macht, während Constanze dieses Thema so gut es geht verdrängt. Die Probleme, die sich daraus ergeben, sind geradezu aberwitzig komisch und gipfeln in einer „Hausbesichtigung“, bei der man nicht anders kann, als Tränen zu lachen. Dasselbe gilt auch für Antons Bemühen, Constanze in seinen Golfclub zu integrieren und ihr die „Platzreife“ zu verschaffen. Wer schon immer vermutet hat, dass sich auf einem Golfplatz komische Typen herumtreiben, kann sich hier davon überzeugen, dass es stimmt :-)


    Aber auch die von Constanze und ihren Freundinnen geplante Eröffnung eines eigenen Schuhladens bringt allerlei Schwierigkeiten mit sich, angefangen damit, dass die Wunsch-Schuhe von Manolo Blahnik flachfallen und daher andere Modelle aufgetrieben werden, was zu einer folgenschweren Reise von Constanzes Freundinnen nach Italien führt.


    Hindernisse auf dem Weg zum Happy-End resultieren auch aus dem gefürchteten Familienbesuch – eine Stippvisite von Constanzes Eltern steht ins Haus, und damit zugleich die Befürchtung, dass diese Anton ein paar unangenehme Wahrheiten über Constanze erzählen. Zum Beispiel die Story, wie sie als Kind in die Jauche gefallen ist. Oder dass sie gar nicht richtig schwimmen kann, obwohl sie Anton weisgemacht hat, dass sie mal Rettungsschwimmerin war ...


    Und dann gibt es da noch die Müttermafia, die heimlich ihren Feldzug gegen die selbstgefälligen Übermuttis der Insektensiedlung weiterführt, u. a. im Rahmen eines gewissen Sozialprojekts mit benachteiligten Jugendlichen, von denen sich manche ganz anders verhalten als erwartet. Auch hier gilt: Kicheranfälle sind garantiert!


    Liebevoll gezeichnete Charaktere, köstlicher Slapstick, genau die passende Dosis Romantik – Kerstin Gier zeigt auch mit diesem Roman, dass sie eine Meisterin humorvoller Unterhaltung ist. Man kann bei diesem Roman Tränen lachen, während andere Stellen auch nachdenklich stimmen und auf herrlich überzeichnete Art gewisse gesellschaftliche Auswüchse durch den Kakao ziehen. Nach der Lektüre dieses Buchs möchte man eigentlich nur noch eines: Dass es bald eine weitere Fortsetzung gibt!


    LG,
    Charlotte T.

    Hallo Wolke,


    leider muss ich mich von der Leserunde abmelden, ich schaffe es zeitlich einfach nicht. Charlie habe ich schon vorher informiert, dass ich voraussichtlich nicht dabei sein kann.


    Außerdem konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und habe das Buch zwischenzeitlich gelesen. Den begeisterten Stimmen kann ich mir nur anschließen :-)


    Allen übrigen Teilnehmern und Buchgewinnern wünsche ich eine schöne Leserunde, ich werde sicher ab und an als Zaungast vorbeischauen!


    Herzlich,
    Charlotte T.

    Hallo,


    eben kam von Amazon die Nachricht, man freue sich, mir mitzuteilen, dass sie dort meine noch offene Bestellung "Die zwölfte Nacht früher als erwartet versenden können" - wann immer das ist :-)


    Bin schon sehr gespannt, wie es zwischen Buchdeckeln aussieht und wie die Endfassung sich liest. Werde aber brav versuchen, bis zur Leserunde zu warten :-)


    Herzlichen Glückwunsch, Charlie, und allen Eulen viel Freude mit diesem wunderbaren Buch!


    Herzlich,
    Charlotte T.

    Hallo Elbereth,


    in jedem Fall wegen des damals fehlenden Impfschutzes sehr viel häufiger als heutzutage, genau wie die übrigen "Kinderkrankheiten". So seuchenartig und tödlich wie z. B. die Pest waren Diphtherie, Polio und Masern in früheren Jahrhunderten nicht, aber es starben viele Menschen - meist Kinder - daran.


    LG,
    Charlotte T.

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    Original von Booklooker


    Aber warum haben sich die Leute in Venedig maskiert? Ich dachte, es hängt mit Karneval zusammen, aber da Cattaneo bei dem Auftritt von Antonio auch maskiert ist, muss ich doch noch mal nachfragen....


    Hallo Booklooker,


    die Maskerade war in der Renaissance, vor allem in Venedig, ein verbreiteter Brauch. Ursprünglich maskierte man sich nur zum Karneval bzw. in den zwei Monaten, die ihm vorausgingen, aber im Laufe der Zeit wurde diese Sitte immer beliebter, sodass in Venedig häufig Vorschriften erlassen werden, damit die Leute sich nicht ganzjährig maskierten oder z. B. nicht maskiert in Klöster oder Kirchen gingen - bis der Brauch des häufigen Maskentragens schließlich im letzten Jahrhundert der Republik quasi zu einem Markenzeichen ausufernder Dekadenz wurde. - Unter der Maske ließ es sich für viele sicherlich unbeschwerter feiern, man war anonym und wurde bei exzessiven Vergnügungen nicht so schnell erkannt, und auch die Hässlichen konnten sich schön fühlen :-).


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    Original von BooklookerIch frag mich auch, wie sie zueinander stehen. Und vor allem auch, wie man sich zu der Zeit Daten merken konnte. Z. B. auch, als Antonio im Kerker sass - woher wusste er wie viele Wochen um waren? Ich veliere ja schon den Überblick, wenn ich ein paar Tage frei habe :lache


    Tages- und Uhrzeiten ließen sich damals am Glockenläuten erkennen. Man muss es sich so vorstellen, dass überall in der Stadt über den Tag verteilt und auch in der Nacht in regelmäßigen Abständen die Glocken läuteten, damit die Menschen wussten, wie spät es ist. Dementsprechend ließen sich auch leicht die Stunden und Tage zählen, womit man sich im Gefängnis mangels anderweitiger Beschäftigung wahrscheinlich noch gründlicher befasste :-).


    LG,
    Charlotte T.

    Hallo,


    bevor ich es am Ende noch versäume: Allen Leserundenteilnehmern, die schon "durch" sind und das Buch mit ihrer freundlichen Anteilnahme begleitet und kommentiert haben, möchte ich ganz herzlich danken! Es hat mir großen Spaß gemacht, dabei zu sein, und für alle Fragen, die bei später dazukommenden Lesern noch auftauchen, stehe ich natürlich weiterhin gern zur Verfügung!


    Herzlich,
    Charlotte T.

    Hallo Elbereth,


    ja, das Sterbenlassen lieb gewordener Darsteller fällt mir furchtbar schwer, ich kann tagelang um sie trauern. Es gibt Figuren, die mir so nahe sind, dass ich sie nicht sterben lassen kann, obwohl ihnen laut Exposé der Tod zugedacht war. Der Spiegelmacher Pasquale in "Die Madonna von Murano" war z.B. so eine Figur.


    Schreiben ist für mich weit mehr als Technik; im Idealfall ist es eine zutiefst emotionale Angelegenheit, so wie auf der anderen Seite das Lesen. Man kann es mit einem Teich vergleichen, in den der Autor Gefühle versenkt, damit der Leser sie später daraus schöpfen kann. Blödes Bild, aber für mich trifft es den Prozess. Emotionen können m. E. nur da überspringen bzw. sich mitteilen, wo vorher welche reingegeben wurden. Für den Autor ist das oft ein Kraftakt, der die Seele strapaziert, aber es ist die einzige authentische Möglichkeit, über das geschriebene Wort die Hand auszustrecken und am anderen Ende jemanden zu berühren. Die Figuren, denen der Autor sein Herzblut mitgibt, sind das Verbindungsstück, aus denen dieses Stückchen Seele durchscheint.


    LG,
    Charlotte T.

    Hallo Elbereth,


    sofern keine dringenden anderweitigen Verpflichtungen anstehen, schreibe ich täglich, wobei ich versuche, ein Mindestpensum von tausend Wörtern einzuhalten. Bei optimaler Tagesform und wenn niemand anruft, keine wichtigen Mails kommen und das Kochen ausfallen kann (also selten :-))kann ich theoretisch auch drei Mal so viel schaffen, aber dafür muss ich an anderen Tagen auch schon mal für das Mindestpensum eine Nachtschicht dranhängen, wenn ich z.B. vorher Passagen gestrichen oder Szenen neu geschrieben habe.


    Beim Schreiben gehe ich streng chronologisch vor und arbeite dabei Stück für Stück mein Kapitel-Exposé ab, mit ganz seltenen Ausnahmen, etwa, wenn es mir schwerfällt, eine bestimmte Szene zu schreiben (in der z. B. jemand stirbt oder sonst was Schreckliches passiert) - dann spare ich mir diese Szene auf, bis ich mich stark genug dafür fühle.


    LG, Charlotte T.

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    Original von beowulf
    ..und das oder ob er dort eine glückliche Zukunft mit seiner großen Liebe und seinen Freunden haben wird, das überlässt dann die Autorin unserer Fantasie.


    Beo hat es in Worte gefasst, jeder kann sich vorstellen, was ihm am besten gefällt :-)


    LG,
    Charlotte T.

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    Original von Pelican
    Deinen Ausführungen entnehme ich, daß es Dir sehr wichtig ist, daß sich der Leser mit den Protagonisten identifiziert. Wieso ist dies für Dich wichtig? (Zu Deiner Info, wir haben an anderer Stelle schon öfter Diskussionen im Forum gehabt, ob die Identifikation mit dem Protag für einen Roman wichtig ist oder nicht).



    Hallo Pelican,


    für mich ist emotionale Identifikation beim Schreiben und Lesen unverzichtbar. Echte Spannung kommt nur auf, wenn der Leser "mitfühlt", und das funktioniert idealerweise, wenn er gleichsam in den Kopf der Figur schlüpfen kann, vom Beobachter zum Teilnehmer wird - das, was die Figur erlebt, bringt sie in eine gefühlsmäßige Verbindung mit dem Leser. Man darf den Leser nicht außen vor lassen, er muss die Figur immer besser kennenlernen, in all ihren Facetten, um mit ihr hoffen, lieben, leiden, bangen und auch hassen zu können. Dieses "Mitgehen" erzeugt die eigentliche Spannung in einem Roman, den Sog, der den Verstand ausschaltet und den Leser mitreißt. Ohne emotionale Teilhabe i. S. von Identifikation funktioniert eine Geschichte beim Lesen nur an der Oberfläche.


    LG,
    Charlotte T.

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    Original von drehbuch
    "Eine Frage geistert mir noch durch den Kopf: Während dem ersten Überfall Marcellos, fällt Laura das Teufelsmal auf seiner Hand auf. Laura dürfte Marcello nicht oft gesehen haben. Antonio nimmt Bartolomeo am Ende aber die Handschuhe ab, um nach dem Mal zu suchen. Laura muss ihm also irgendwann davon erzählt haben.
    Warum ist also nicht schon früher der rote Fleck auf der Hand Marcellos aufgefallen? Ist das in Wirklichkeit nicht so auffällig?" (taciturus)
    :gruebel


    Hallo Drehbuch,


    es freut mich, dass der Roman dir gefallen hat, vielen Dank für dein Lob!


    Was das Feuermal angeht: Dass Antonio schon früher das Mal bei Querini bemerkt hat, ist zu unterstellen, er hat ihn ja oft getroffen.


    Aber Laura hatte mit Antonio erst - ebenfalls unterstellt - ganz am Ende des Romans über das Mal gesprochen, als sie von Mansuetta nach deren Rückkehr von der Leprainsel erfuhr, dass Querini ihr leiblicher Vater ist. (An einer Stelle wird mal erwähnt, dass Laura und Antonio nicht gerne über die schlimmen Ereignisse ihrer Jugend reden; es bestand ja auch jahrelang kein Anlass dazu, weil der Maskierte nicht mehr auftrat.)


    Dass Antonio nach dem Kampf mit Bartolomeo diesem die Handschuhe auszieht, die der Mann immerzu trug, war für ihn nur eine Bestätigung dessen, was er zu der Zeit dann schon wusste - ein Mal fand er dort nicht (er war ja auch gar nicht überrascht deswegen), er wollte sich dessen nur vergewissern.


    Laura selbst hatte das Mal beim ersten "offiziellen" Zusammentreffen mit Querini nicht sehen können - da versteckte er seine Hände hinter seinem Rücken. Und bei den weiteren Begegnungen musste er keine Entdeckung mehr fürchten - seine Hände waren ja seit dem Brand im Arsenal mit Brandmalen bedeckt.


    Dem Leser sind hier aus dramaturgischen Gründen einige Informationen vorenthalten worden (nämlich die, wann und wie das Feuermal zwischen Laura und Antonio zum ersten Mal zur Sprache kam), während andere dazu dienten, eine falsche Fährte zu legen (etwa die Sache mit Bartolomeos Handschuhen), denn bis zum Schluss sollte ja offenbleiben, wer der Maskierte war und welches seine Absichten waren.


    LG,
    Charlotte T.

    Hallo Drehbuch,


    damals hatte ich mir zur näheren Information das von Beo (danke, Beo!) genannte Buch aus der Fernleihe bestellt. Einen Roman zu dem Thema habe ich nicht gelesen, aber offenbar existiert einer (s. u.). Ob es allerdings ein historischer Roman im engeren Sinne ist, kann ich nicht sagen.


    LG,
    Charlotte T.