Beiträge von Maarten

    Tomás stößt zwar etwas an, aber ob er das zu seiner Beruhigung macht, oder er meint, er könnte in der kurzen Zeit etwas bewirken ist mir nicht klar.


    Aus meiner Sicht ist der Unterschied, dass er nicht mehr ohnmächtig zusieht, sondern selbst aktiv wird. Ob er in der kurzen Zeit damit etwas bewirkt oder nicht, scheint mir weniger wichtig.
    Er überlässt es nicht den anderen, zu entscheiden, was aus Metting wird, sondern nutzt seinen eigenen Einfluss. Und kann damit wiederum als Vorbild dienen. Um bei Deinem Gedanken zu bleiben: Damit jemand mit aufstehen kann, muss erst mal jemand aufstehen.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass in naher Zeit ein Gericht einen Vorlagebeschuss erlässt. Doch auch diese Verfahren dauern eben ihre Zeit.

    Du sagst, Angela Merkel hat 2008 die Verfassung gebrochen, die Klage deswegen kommt noch.
    Und gleichzeitig sagst Du, unser Rechtssystem funktioniert?

    Ich lese Deine Beiträge hier im Forum wirklich gerne. Aber manchmal sind sie wirklich ziemlich weit hergeholt.
    Und mir wäre es einfach lieber, Dich nicht auf diesem dünnen Eis mit diesen hässlichen Gestalten zu sehen.

    Zum einen hat Frau Merkel die Verfassung schon mehrmals gebrochen

    Wenn das so wäre, würde ich erwarten, dass irgendjemand erfolgreich Klage erhoben hat.
    So funktioniert das doch in einem Rechtsstaat, oder?
    Ist mir da was entgangen?
    Oder bist Du der Meinung, dass unser Rechtsstaat bereits nicht mehr funktioniert?

    Merkel kann weder Zu- noch Absagen machen.

    Das ist aber schon ziemliche Haarspalterei.

    Laut dem von Dir zitierten Bericht, will sie keine Zusage geben (das Wort "Zusage" ist wahrscheinlich nicht ihres, sondern das der Presse. Ihres wäre womöglich Einschätzung gewesen. Aber wenn sie keine Zusage machen kann, ist auch nichts falsch daran keine zu geben.).

    Sie gibt genau an, was aus ihrer Sicht für eine Öffnung der Gastronomie notwendig wäre, nämlich unter 50 Infektionen auf 100000 Personen in 7 Tagen zu sinken.
    Wie wir alle wissen, berät sie sich mit den Ministerpräsidenten der Länder und wie wir alle wissen, versuchen die Länder solange die Zahlen so hoch sind wie jetzt, eine möglichst einheitliche Regelung zu finden. Natürlich hat sie darauf einen großen Einfluss und natürlich kennt sie die bisherigen internen Vereinbarungen.
    Was also ist Dein Punkt?

    Man schütze unser Grundgesetz vor solchen Leuten wie Frau Merkel.

    Du begibst Dich auf das dünne Eis auf dem schon eine Reihe Politiker stehen, vor denen man unser Grundgesetz tatsächlich schützen muss. Willst Du das wirklich?
    Man kann auch differenzierter falsch finden, was Frau Merkel macht. Die Lautstärke ist da wenig hilfreich.

    :gruebel Hab ich das überlesen oder erst nachträglich verdrängt? Auf welcher Seite steht das denn?

    Es steht nur da, wenn man die Puzzlestückchen zusammensetzt. Kann Dir die Seitennummer leider nicht sagen, ich hab nur ein Ebook (Taschenbuch habe ich erst jetzt bestellt).

    Aber etwa hier:
    "Bei mir stand Zigeunerfotze an der Hauswand, und nicht nur einmal", sagt Melina leichthin, ...
    Beim ersten Mal haben die Leute von Zimt und Minze dafür gesorgt, dass ein Team von unserem Regionalfernsehen kam und das gefilmt hat.
    ... Metting TV. Das musst du dir unbedingt mal anschauen. Ziemlich erschütternd. Und es ist mir ein Rätsel, wie sie im Jahr 2009 noch so schlechte Bildqualität hinbekommen."

    Die Leute von Zimt und Minze haben über Metting TV gezeigt, wo Melina wohnt und wie man in Metting mit solchen Menschen umgeht. Sozusagen zur Nachahmung empfohlen.
    "Ziemlich erschütternd..."

    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich da einige besorgte und engagierte Bürger Mettings zusammengefunden haben, um über solche Übergriffe wie den auf das von Arabern geführte Internetcafe, zu reagieren und versuchen toleranteres Bewusstsein in den Mitbürgern herbei zu führen.

    Schön wäre es und es ehrt Dich, vom Guten auszugehen.

    Hier verdichten sich allerdings einige Puzzleteile zu einem sehr klaren Bild.
    Metting TV feiert mit ihren Filmchen die rechtsradikalen Taten von ZIMT und MINZE.
    Das ist jedenfalls meine Sicht auf die Dinge. Und zu einem Vereinstreffen von denen würde ich lieber nicht gehen...
    Tomás hat da schon den richtigen Blick drauf.

    Aber der Sohn des Altnazis wird sich in Zukunft gegenüber ZIMT und MINZE als Bürgermeister vielleicht etwas anders aufstellen. Zumindest hat Tomás ihm das ja recht deutlich nahegelegt.

    ZIMT und MINZE traue ich sowas von nicht über den Weg.

    Gerade eine Assoziation gefunden: Die Kneipe Pfeffer-Minze war der Treffpunkt der rechtsextremen FKD.
    Ich kenne mich mit den Codes der Rechtsextremen nicht aus. Wahrscheinlich hat Pfeffer-Minze eine spezielle Bedeutung.
    Zimt hat wie Pfeffer eine dunkle Färbung. Minze ist scharf, aggressiv oder vielleicht auch reinigend, erfrischend. Irgendwas in der Art, fürchte ich.
    ZIMT und MINZE sind ein Treffpunkt für Rechtsextreme. Sie haben den dazu passenden Schirmherr, der gleichzeitig Bürgermeister von Metting ist.

    "Wenn gleich zwei Vereine in der gleichen Sache unterwegs sind, wird es kein kleines Problem sein."

    Fox-News hat jetzt ein Exlusiv-Interview mit einer Augenzeugin zu angeblichem Wahlbetrug in Nevada:

    https://www.foxnews.com/politi…-ingraham-angle-exclusive

    Man kann sich auf der Fox-News-Seite das 'Exclusiv'-Interview sogar als Video anschauen mit einem Phantom mit dramatisch verstellter Stimme.


    Glaubt wirklich jemand, dass Demokraten mit einem Biden-Harris-Bus an einer Wahlstation in Nevada vorfahren um dort in aller Öffentlichkeit Stimmzettel zu fälschen? Den Rücken den Passanten zugewandt, den Bus außen als Unterlage zum Ausfüllen nutzend? Während die Wahlhelfer dort in ihrer Mittagspause draußen rumlaufen? Echt jetzt?


    Erschreckend!

    Ja, es wird dann sehr kritisch, sie kosten die Krankenkasse und den Staat Millionen,

    die Leidtragenden sind die anderen, erhöhte Beiträge für die Krankenkasse werden nicht ausbleiben. Das Geld muss ja irgendwie rein.

    Kritisch ist die Überlastung des Krankenhaussystems.
    Es führt zu einem Triage-System, d.h. die Ärzte müssen anhand der Überlebenschance entscheiden, wen sie behandeln. Es ist eine ethische Situation, die wenn es irgendwie geht vermieden werden sollte.

    Bzgl. der Kosten haben die 'Querdenker' überhaupt keinen Einfluss. Eine Überlastung des Gesundheitssystems dürfte womöglich sogar zu geringeren Gesamtkosten führen, aber da mag ich gar nicht drüber nachdenken.
    Mal davon abgesehen, dass in einem Fall wie diesem, wo die ganze Welt betroffen ist, Geld tatsächlich nur bedrucktes Papier ist, wenn überhaupt.

    Kritisch wird es allerdings, wenn die Querdenker medizinische Hilfe benötigen, möglicherweise auf der ITS landen, es aber keine Betten mehr gibt und die Ärzte entscheiden wer die besten Überlebenschancen hat.

    Ja, genau das ist es, was unsere Regierung hinbekommen muss. All diese Widersprüche zu vereinen und genau diesen kritischen Moment zu verhindern.

    Ich selbst bin dabei auch mit einigem unzufrieden, aber bewundere, wie gut das bisher geklappt hat.
    Und hoffe, dass es weiterhin so gut klappt.


    Der Mensch ist edel, hilfreich, gut und ein widerwärtiges, egoistisches Arschloch. So ist es nunmal. ;-)

    Und die 'Querdenker' sind keine Querdenker. Es ist wie häufig mit Werbung, es ist in der Regel das Gegenteil drin von dem was drauf steht.

    Bei den 'Querdenkern' können wir uns entscheiden, ob wir für Meinungsfreiheit, Toleranz und Flexibilität stehen wollen und versuchen ihre Dummheit zu Solidarität umzumünzen.
    Oder ob wir wegen der Dummheit anderer tatsächlich unsere eigene Toleranz aufgeben, keine Flexibilität zeigen und die Meinungsfreiheit riskieren. Die Dummen werden dadurch allerdings keinen Deut mehr Solidarität zeigen, sondern ihren Graben des Unsinns nur tiefer ausschachten.

    Und nur damit ich nicht falsch verstanden werde, sozusagen als Disclaimer:
    Rassismus/Diskrimierung ist nie eine Meinung.

    Ich habe hier mal ein bisschen mitgelesen und ich finde die Diskussion hier spiegelt ganz gut die Widersprüche, die irgendwie miteinander in Einklang gebracht werden müssen.


    Die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter, das wir haben.

    Die Toleranz andere Meinungen auszuhalten oder sogar anzuerkennen ebenfalls.

    Solidarität mit Schwächeren ist ein Weiteres.

    Und die Flexibilität schnell auf Änderungen zu reagieren.


    Corona stellt sehr hohe Anforderungen an uns als Gesellschaft.

    Die Wirklichkeit besteht aus vielen Realitäten, die sehr widersprüchlich sein können.


    Wir müssen die Risikopatienten schützen.
    Wie bekommen wir das hin, ohne gleichzeitig den Jugendlichen die Jugend zu rauben?


    Und was ist eigentlich systemrelevanter in einem Land in dem bereits jeder vierte unter einer psychischen Störung leidet, vorwiegend Depressionen/Angststörungen, die Arbeit oder die Freizeit?

    Behörden oder Kunst/Kultur?


    Heute stand in der Zeitung, dass Deutschland voraussichtlich Impfdosen für etwa 16-26 Millionen Menschen zugesprochen bekommen wird.

    Von einer Herdenimmunität durch Impfung sind wir also weit entfernt.


    Ich sehe die 'Querdenker' (schade, dass dieses Wort von den 'Querdenkern' dauerhaft verseucht wird) deswegen als die an, die sich freiwillig in die erste Reihe stellen, um sich anzustecken und so ihren Beitrag zur Herdenimmunität zu leisten.
    Sie sind Teil der Wirklichkeit, es wird sie immer geben, man kann sie also nur in die Lösung mit einbeziehen...

    Und es hat den großen Vorteil, dass ich mich dann weniger aufregen muss... ;-)

    Die einzigen, die das gestört hat, sind Demokraten, die ihn ohnehin nicht gewählt hätten. Seine Wähler sahen in diesem Desaster ja gerade den Vorteil...

    Ja, kann sein. Aber gerade bei dieser Polarisierung ist es unverständlich warum in Arizona dann recht gleichmäßig über alle Counties demokratische Wähler zwischen Senatswahl und Präsidentenwahl die Partei wechseln, die sie wählen.

    Aber ja, ich mag Gespenster sehen...


    https://eu.azcentral.com/story…trump-prevail/6229592002/


    He said while a Trump comeback is mathematically possible, most people in the know understand that "it's nearly impossible for Donald Trump to comeback in Arizona."

    ...

    We know he will not make up the remaining margin in Maricopa," Bentz said. "Pima is consistently Democratic, he is not making up the margin out of Pima. There are very few ballots left for him to win higher than 60/40.


    Es sollte also eigentlich gut gehen und Arizona sollte auch an Biden gehen. Wir werden sehen...

    Interessante Statistiken:


    https://www.cnbc.com/2020/11/1…-republicans-economy.html


    Und wenn ich mir die Wahl 2016 und 2020 anschaue: Donald hat 13% mehr Stimmen bekommen als 2016. Was nach diesen 4 Jahren schon wirklich erstaunlich ist. Und wenn man sieht, wer wie laut Wahlbetrug schreit und wer nicht, dann denke ich tatsächlich im Hinterkopf, vielleicht hat er sich einfach nur verrechnet und gedacht gut 10% mehr als 2016 wird schon reichen.

    Kann er wirklich so viel mehr Stimmen geholt haben als 2016? Nach diesem jahrelangen Desaster?
    Vielleicht ist es aber auch nur unsere europäische Sicht und er ist wirklich so beliebt dort drüben?
    Ich kann es einfach überhaupt nicht nachvollziehen...

    Vergleicht man in Arizona die Stimmen im Senat und in der Präsidentswahl, fällt auf das in allen Counties dort bei den Senatswahlen etwa 3-5% der demokratischen Stimmen die Seiten gewechselt haben (vorausgesetzt, das keine republikanische Senatsstimme zu den Demokraten rübergewandert ist), also im Senat für Demokraten stimmten, bei der Präsidentswahl aber für Donald.
    Entweder der demokratische Senator ist ein absoluter Sympathieträger, die republikanische Kandidatin ein NoGo oder es ist was merkwürdig im Staat Arizona. Z.B. das sie tatsächlich lieber Donald haben wollen.
    Ich finde es auffällig.
    Auch die Aufholjagd dort durch Donald ist gegen den sonstigen Trend.

    Vielen Dank für deine Leseeindrücke, Maarten .

    Ich habe bis jetzt einen Bogen um das Buch gemacht, weil ich dachte, es sei ein Teil der Klingen-Reihe, die ich ganz gern gelesen bzw. gehört habe. Ich mag allerdings nur in seltenen Ausnahmen Prequels und Sequels einer abgeschlossenen Fantasyreihe. Dieses hier soll ja in der gleichen Fantasywelt handeln?

    Ich finde aber allein die Idee schon sehr interessant und es ist jetzt auf meiner Hörbuch-Wunschliste gelandet.

    Nein, es ist kein Prequel oder Sequel, auch wenn es im gleichen Erzähluniversum spielt.
    Thematisch hat Abercrombie natürlich schon sein Steckenpferd.


    Aus meiner Sicht ist Heroes sein bestes Buch, wobei ich nicht alle gelesen habe. Wie es als Hörbuch funktioniert, kann ich allerdings nicht beurteilen.

    Heroes ist ein Einzelband und kann sehr gut außerhalb der Reihenfolge gelesen werden.


    Wie z.B. bei Morgan und anderen Autoren, hängt alles mit allem zusammen und trifft man zum Teil auch Charaktere der anderen Bände wieder, aber das spielt überhaupt keine Rolle. Diesen Band kann man gut als 1. und auch als einzigen lesen.


    Und während das englische Cover gut passt, ist das deutsche vollkommen daneben. Marketing halt.


    Ich ergänze das mal oben.

    Er hätte nämlich so agiert. Hätte es Möglichkeiten gegeben, die Wahl zu manipulieren (was ja im Jahr 2016 geschehen ist), dann hätte er das getan, und hätte es eine Möglichkeit gegeben, den Termin zu beeinflussen, wann Informationen über einen Impfstoff vorliegen, dann hätte er das zu seinen Gunsten gemacht. Demokratie hin oder her, Menschenleben hin oder her, me first, fuck the world.

    Genau so sehe ich das auch.


    Und ganz ehrlich: Ich sehe deswegen die Aufholjagd in Arizona durchaus kritisch.
    Wenn jemand behauptet, die Wahl wäre gefälscht, dann weil er weiß wie's geht. Und es ist erstaunlich, dass die Umfragen und das Ergebnis wieder so weit auseinander liegen. Ich traue dem Braten da überhaupt nicht, aber andererseits hilft es nicht. Man muss Vertrauen in das System haben.

    Es wird nochmal geprüft, ob das demokratische System standhält:
    https://www.cnbc.com/2020/11/1…e-voter-fraud-claims.html

    Allerdings falls Donald Ernst macht, wird es einen Bürgerkrieg geben. Er kann aus meiner Sicht nur noch die Wahl anerkennen.

    (Ganz anderes Thema, Tom: Die Rezension Abercrombie/Heroes, habe ich nicht zuletzt mit Dir im Hinterkopf geschrieben. Schau mal rein...)

    Warum sollte ich das lesen wollen?

    Ich habe jahrelang einen weiten Bogen um dieses Buch gemacht, weil ich nur die Fassade kannte: Ein Buch über eine 3-tägige Schlacht. Wer liest sowas freiwillig? Warum sollte man das tun?

    Und Abercrombies 'First Law'-Trilogie hat mich zwar gefesselt und ist wirklich gut geschrieben, aber letzten Endes hat sie mich ratlos hinterlassen.


    Glücklicherweise habe ich eines Tages auf der Suche nach Lesestoff doch das 1. Kapitel dieses Buches gelesen.

    Zufälligerweise auch noch in der dazu passenden Kulisse eines Urlaubs in Wales, einer Gegend, in der es zu jedem Schaf 2-3 Burgen im Hintergrund gibt (und es gibt dort unzählige Schafe).


    Es ist ein reifes, durchdachtes Buch in der typischen lakonischen Sprache von Abercrombie, das ich sehr gerne gelesen habe.


    Worum geht es?

    Inhaltlich geht es um eine 3-tägige Schlacht um einen vollkommen unbedeutenden Hügel, auf dem ein paar große Steine stehen. Diese Steinformation wird 'Heroes' genannt, die Schlacht findet zu ihren Füßen und in ihrem Schatten statt.


    Vor allem geht es dabei um Menschen, ihre Interaktion, ihre Beziehungen zueinander und ihrer Ohnmacht sich den Regeln der Welt/Gesellschaft zu widersetzen.

    Wer Juli Zehs 'Unterleuten' mag, ist hier eigentlich genau richtig, auch wenn das ebenfalls großartige 'Unterleuten' eher ein 'Game of thrones' ist und nicht eine derart große Zahl von Bällen in der Luft jongliert.
    Abercrombie fährt sehr viel Personal auf, fokussiert auf jeden einzelnen, zerlegt diese Gesellschaft in dieser Schlacht bis ins kleinste Detail und schafft es dabei erstaunlich mühelos mit diesem intellektuellen Ritt die Genre-Leserschaft so zu fesseln, dass es zu einem Weltbestseller wird. Obwohl er sie inhaltlich eigentlich komplett verprellen müsste, es ist gewissermaßen ein Anti-Fantasy-Buch.
    Er schafft das u.a. durch eine scharfe Zeichnung der Charaktere, mit der er erstaunlich gut durchkommt, u.a. weil er die Vorurteile des Lesers für seine Sache nutzt (Abercrombie wird regelmäßig für die Tiefe seiner Charaktere gerühmt...).


    Es ist tatsächlich dank dieser lakonischen Sprache und einem sehr britischen Humor ein wirklich unterhaltsames Buch.


    Das ist doch Teil einer Reihe, kann ich das wirklich als erstes lesen?

    Hierzulande ist das Buch - nach alter Tradition bei Heyne - unter einem vollkommen entstellenden Titel erschienen: Heldenklingen. Nicht davon abschrecken lassen. Es ist offiziell der 5. Band der 'Klingen-Saga', aber auch das kann man getrost ignorieren.
    Tatsächlich ist es ein einzelner Band im Kontext des Erzähluniversum von Abercrombie. Man kann ihn ohne weiteres als ersten und auch als einzigen Band lesen.


    Ich empfehle zumindest das hervorragende 1. Kapitel zu lesen, es ist der Auftakt zum Buch, gleichzeitig aber eine in sich abgeschlossene Geschichte (Amazons Blick ins Buch dürfte es komplett enthalten; edit: vielleicht auch nicht, Thalia aber schon). Dann kann man schon sehr gut einordnen, ob einen das Buch interessiert.

    Und liest man das ganze Buch, empfehle ich sehr, dieses 1. Kapitel am Ende erneut zu lesen.

    Eigentlich müsste ich diese Rezension unter 'Zeitgenössisch' einstellen, aber schaut man nur grob hin, wird's wohl 'Fantasy' sein.

    Tom hat netterweise unten die Links ergänzt. Das englische Cover passt übrigens sehr gut zum Buch, das deutsche ist vollkommen daneben. Marketing...

    Punkte?
    Wenn ich 10 Bücher mit ins Grab nehmen dürfte, es wäre sicherlich dabei. Vielleicht sogar bei nur 5.
    Und das 1. Kapitel würde ich sowieso heimlich mitschmuggeln, irgendwo unter dem Shirt versteckt oder so.

    Kein Präsident wird Präsident in Amerika wenn ihn keiner wählt.

    Das ist richtig.

    Der große Unterschied besteht aus meiner Sicht aber vor allem darin, ob jemand sich als Präsident auf den Schild stellen lassen möchte. Als Chef. Weil er gerne bestimmen möchte, wo es lang geht und sich im Licht des Amts sonnen möchte. In dem Fall machen die Bürger diese Person über den Titel zu dem, was sie dann ist.

    Oder eben, ob jemand sich zur Verfügung stellt, um für das Wohl von Menschen zu sorgen. Ihr eigenes Leben dieser Verantwortung unterordnet, um für die Interessen anderer einzustehen. In dem Fall lässt diese Person sich nicht von Bürgern auf einen Schild stellen, sondern sie übernimmt die Verantwortung für die Bürger, entlastet sie. Und muss dazu ggfls. auch mal auf dem Schild stehen.

    Es ist ein sehr großer Unterschied.

    Im ersten Fall sollte "Der Präsident" tatsächlich dankbar dafür sein, dass die Bürger ihn zu dem machen, was er ist. Denn er ist es nicht ohne den Titel. Die Bürger unterwerfen sich seinem Diktat.

    Im zweiten Fall ist die "Volksvertreterin" bereits diejenige, die sie ist und weiß, dass sie in der Lage ist, diese Funktion zu übernehmen, diese Verantwortung zu tragen. Und wird dabei weiterwachsen.
    Und die Bürger sollten dankbar sein, dass sie dazu bereit ist. In diesem Fall überträgt der Bürger die Verantwortung.

    Es spielt natürlich immer beides mit. Aber es gibt schon sehr deutliche Unterschiede.


    Ansonsten machen wir Politik vor allem mit unserer Interaktion miteinander. Eine Wahl ist nur das Abbild davon. Wir bekommen gewissermaßen die Politiker, die wir verdienen.
    Da bin ich ganz bei Dir.