Beiträge von Maarten

    Behauptung. Unzutreffend. Marktkapitalisierung hängt von so vielen Faktoren ab, da kannst du alles und nichts draus lesen. Tesla und innovativ? Vorgestern vielleicht.

    Ich bin ja auch alles andere als ein Musk oder Tesla-Fan, aber darum geht's ja nicht.

    Deiner Schlussfolgerung zufolge, hätte Tesla nie eine bedeutende Firma werden können. ('Vorgestern' war ihre Marktkapitalisierung übrigens tatsächlich doppelt so hoch, höher als der aller anderen Automobilfirmen der Welt zusammengenommen...)
    Auch Toyota hätte nie zu einer bedeutenden Automobilfirma werden können.
    Oder BYD.
    Oder Ferrari.

    Da ja Deiner Schlussfolgerung zufolge die Innovation von Automobilfirmen ursächlich mit dem fehlenden Tempolimit in dem jeweiligen Land zusammenhängt.

    Die amerikanische Automobilindustrie war einst führend in der Welt. Dann kam ein Tempolimit und niemand kaufte mehr amerikanische Autos. Aus mit Kult und aus mit Inovationsdruck. Wessen Produkt 300 Sachen macht muss in Sicherheit und Voraussicht investieren und neues entwickeln. Wessen Schaukel mit 15 mph durch die Stadt wackelt investiert nur in ein schickes Radio.

    Marktkapitalisierung ist ein ganz guter Messwert für mit einer Marke verbundene Innovationskraft.
    Hier die TOP 10 der Automobilindustrie.
    Kein deutsches Unternehmen in der Top 5, Platz 1 USA, Platz 2 Japan, Platz 3 und 4 China, Platz 5 Italien


    So viel zur Stichhaltigkeit Deines Arguments...

    https://companiesmarketcap.com…isierung/#google_vignette

    Meine Erklärung, dass Medienmacht und ausländische Interessen dies permanent befeuern, reicht Dir nicht aus?

    Die Defaktualisierung von Politik, bei der Trump zwar voranschreitet, aber auch hier in Europa immer mehr nachziehen, lässt sich sicher nicht über die klassische Medienlandschaft erklären, die Trump auch jetzt drüben immer noch hauptsächlich gegen sich hat.

    Emotionen, vor allem Gruppenzugehörigkeit und Feindbilder scheinen zunehmend die Trümpfe im Wahlkampf zu sein.

    Der Wahlkampf der Grünen hingegen setzte Schwerpunkte auf Fakten und Lösungen. Fakten sind unbequem und unbeliebt und die darauf aufbauenden Lösungen scheinen es entsprechend auch zu sein.

    Ja es ist eigentlich völlig offensichtlich, dass Tempolimit, Fahrradstraßen und verkehrsberuhigte Zonen als teure und unbequeme Maßnahmen anzuführen, völliger Unsinn ist, da es sich genau gegenteilig verhält.


    Wie kommt es, dass Irrationalität so verfängt? Dass eine Partei, die ihren Wahlkampf zumindest in meiner Wahrnehmung am meisten von allen Parteien auf Fakten, statt auf Emotionen aufgebaut hat, so einfach abgestempelt werden kann?

    Das Heizungsgesetz ist viel besser als sein Ruf, die CO2-Steuer ist ab 2027 die der EU, die Grünen wollten mit dem sogenannten Klimageld untere und mittlere Einkommen davon entlasten. Tempolimit ist überfällig, sogar die Mehrheit der ADAC-Mitglieder ist dafür. Fahrradstraßen und verkehrsberuhigte Zonen sind vor allem eines: bequem.


    So oder so ging's aber gerade gar nicht um eines dieser Themen, sondern darum, dass den Grünen schon jetzt in die Schuhe geschoben wird, sie wären Schuld, wenn CDU/CSU und SPD demnächst nicht zusammenkommen.

    entschuldige aber die grünen Sticheln schon und lachen, alleine ihre Forderungen

    Grün würde ich nie wählen.

    Was hat es damit zu tun, wen Du wählen würdest? :/

    Es war der Streit über die Schuldenbremse, die die Ampelkoalition hat zerbrechen lassen.
    Und auch das hier ist nicht lange her:
    https://www.zeit.de/politik/de…ngsgericht-ampelkoalition

    CDU/CSU und SPD beanspruchen jetzt quasi Geld ohne Ende und sind noch gar nicht in Koalitionsverhandlungen eingestiegen, denn die gehen erst wirklich los, wenn sie eben nicht über beliebig viel Geld verfügen können.
    Und die Grünen sollen ihnen das möglich machen. Warum sollten sie das tun?

    Und warum sollten ausgerechnet sie dann Schuld sein, wenn CDU/CSU und SPD sich - falls es dann nicht beliebig viel Geld für die kommende Regierung gibt - sich nicht mehr einigen können? Es ist absurd.

    Es ist schon erstaunlich, dass es wieder die Grünen sind, die als Sündenbock herhalten sollen, wenn es demnächst mit der Koalition zwischen CDU/CSU und SPD nicht klappen sollte.

    Ich finde die ganzen Slogans 'gegen Rechts' ebenfalls sehr unglücklich gewählt. Ich erinnere mich, dass es auch etwas wie 'Autor*innen gegen Rechts und für Demokratie' ggfls noch kombiniert mit Freiheit und Meinungsvielfalt etc gibt.

    Und habe mir gedacht, gerade Autor*innen müssten es doch besser wissen.


    Rechts und Links sind nur 2 Seiten angrenzend an der Mitte und beide haben ihre Berechtigung.

    Es ist Unsinn Rechts oder Links gegen Demokratie, Freiheit, Meinungsvielfalt abzugrenzen. Diese Abgrenzung entsteht erst durch Extremismus unabhängig davon, ob links oder rechts.


    Die NGO-Anfrage irritiert mich trotzdem. Vorrangig sollten jetzt Koalitionsverhandlungen sein und diese Anfeage ist da ein weiterer, meines Erachtens unnötiger Mosaikstein, der diese erschwert. Und davon gibt's schon reichlich.

    Nein. Die CDU ist eine demokratische, der Verfassung treue und sich ihr verpflichtet auftretende Partei, die ganz entscheidend am Aufbau dieser Republik mitgewirkt hat. Sie wird das nicht tun. Dafür würde ich halbmittelwichtige Körperteile ins Feuer legen.


    Meinetwegen kann der Wagenknechtclub vor die UN oder den Hohen Rat der Vogonen ziehen. Lieber wäre mir allerdings: Ohne Umwege in den Orkus der Geschichte. Aber das wird kommen.

    Ja, die CDU ist eine demokratische, der Verfassung treue und sich ihr verpflichtet auftretende Partei, die ganz entscheidend am Aufbau dieser Republik mitgewirkt hat.
    Ich hoffe deswegen Du hast Recht und drücke uns alle die Daumen.

    Es passieren aber in letzter Zeit politisch sehr viele Dinge, die eigentlich nie hätten passieren dürfen. Und die ich bis vor kurzem auch für unmöglich gehalten habe. U.a. auch die Situation im Bundestag Ende Januar. Die von Merz und Dobrindt eingetütet wurde.

    Es wird davon abhängen, ob CDU/CSU und SPD sich einigen können. Merz hat viel mehr versprochen, als er halten kann und einiges getan, um Koalitionsverhandlungen mit der SPD schwierig zu machen.

    Mich irritiert die Argumentation Das Richtige zu tun, auch wenn die Falschen mitstimmen in Kombination mit Links ist vorbei. Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland.

    Die letzte Zeit - insbesondere die Entwicklung unter Trump - hat mich politisch dünnhäutig gemacht.
    Da triggert mich so 'ne Kombination.

    Ich fürchte, wir sind nur wenige Wochen vom kompletten Fall der Brandmauer weg.
    Merz wird in dem Fall der SPD die Schuld geben.

    Hoffentlich finden CDU und SPD nach den vergifteten letzten Wochen noch zusammen.

    Hier gerade in der Zeitung: Das PSZ (Psychosoziales Zentrum), die einzige Therapieeinrichtung in der Region für traumatisierte Geflüchtete und Folteropfer mit 5,25 Vollzeitstellen, 260 Patienten 2024 und 60 auf der Warteliste, hat zum Jahresende den Betrieb eingestellt und schließt jetzt.

    Der Grund: Eine Förderrichtlinie, die die Grundlage für Förderanträge ist, hat das Ministerium nach wie vor nicht veröffentlicht und der Träger sieht sich nicht in der Lage vorzufinanzieren.


    Eingerichtet wurde das PSZ 1997, damals um schwer traumatisierte Geflüchtete aus dem zerfallenden Jugoslawien therapeutisch aufzufangen.


    Laut PSZ gibt es für ihre Klienten keine Alternative: Andere Beratungsstellen für psychische Probleme bei Geflüchteten gibt es nicht und niedergelassene Psychotherapeuten trauen sich die Behandlung von Geflüchteten wegen fehlender kultureller Fachkenntnisse meist nicht zu.


    Das PSZ war Anlaufstelle für Migrationsberatungsstellen und Schulen, führte auch interkulturelle Schulungen von Ehrenamtlern durch und übernahm Nachversorgung bei Entlassung aus der psychiatrischen Abteilung von Kliniken.


    In der gleichen Zeitung beklagt ein Artikel den monothematischen Wahlkampf.

    Es ist keine Schuldfrage, sondern die Argumentation hier ist ja eine andere. Es geht darum, wie man dieser Entwicklung begegnen kann.

    Hier wurde behauptet, man müsse die Themen der AfD und anderer Rechtspopulisten übernehmen. Sie wären nur deswegen so stark geworden, weil diese Themen nicht ausreichend adressiert worden wären.

    Ich hatte aus der von Dir genannten Studie dahingehend zitiert, dass man auf diese Weise dieser Entwicklung nicht begegnen kann, sondern sie damit nur beschleunigt.

    Und auch, wie man dieser Entwicklung besser begegnen kann.


    Wenn man einen Fehler aufzeigt, kann das die Intention haben einen Schuldigen zu finden oder die, einen Fehler zu vermeiden. Meine Intention ist das Zweite.

    Ja, die Studie muss ich auch endlich mal ganz lesen (stecke aber noch in Amor gegen Goliath, das zwar sprachlich sehr schön ist, aber bisher auch etwas träge vorankommt).

    Hier mal ein paar Zitate aus der Studie, die unsere Diskussion hier berühren (Studie 2024, die aktuellen Ereignisse sind also noch nicht berücksichtigt):


    - S.90:

    In der gegenwärtigen Debatte versuchen CDU/CSU und SPD sowie die FDP, auf die Wahlergebnisse der extrem-rechten AfD in Thüringen und Sachsen mit einem Paradigmenwechsel in der Bundespolitik zu reagieren. Die Migrationspolitik soll restriktiver werden, wobei zur Begründung zentrale Motive rechtsextremer Rhetorik, wie Sozialstaatsmissbrauch und Überfremdung, übernommen werden. Dabei findet sich nur unter den AfD-Wählern mit 61 % Zustimmung zu allen drei Aussagen in dieser Dimension eine Mehrheit mit ausländerfeindlichem Weltbild. Die Zustimmung in der Dimension Ausländerfeindlichkeit liegt unter Wählern von CDU/CSU, SPD, FDP sowie BSW bei gerade mal um die 20 %. Grünen-Wähler können in der Breite diesen Aussagen nichts abgewinnen (rund 3 %) und unter den Wählern der Linkspartei sind es 12 %. Interessant ist auch der Anteil derjenigen, die nicht wissen, welche Partei sie wählen wollen. Diese Unentschiedenen haben durchgängig ähnlich niedrige Werte wie die Wähler der Grünen und der Linkspartei. Es zeichnet sich hier ab, dass die liberalen Teile in der Wählerschaft von CDU/CSU, SPD und FDP ihren bisherigen Parteien den Rücken kehren könnten. Die AfD hat unter den Unentschiedenen keine Reserven mehr. Vielmehr zeigen sich gegenwärtig eher Menschen, die ausländerfeindlichen Ressentiments ablehnend gegenüberstehen, von den demokratischen Parteien enttäuscht. Dies verstärkt den Eindruck einer Orientierungslosigkeit bei gleichzeitig intensiver Krisenwahrnehmung und wird die Volatilität bei der Parteiwahl weiter erhöhen sowie zu wechselnden Mehrheiten und Parteikoalitionen in den Parlamenten führen.


    - S.94:

    Die Politik läuft Gefahr, die Flucht ins Autoritäre nicht nur zu legimitieren, sondern auch selbst zu beschreiten Die Herausforderungen der Gegenwart werden von vielen Menschen als einschneidend erlebt. Zu den massiven Veränderungen aufgrund von Krieg und Klimawandel gesellen sich die marode Infrastruktur von Schulen und öffentlichem Personenverkehr sowie eine schwächelnde Gesundheitsversorgung und ein bröckelndes Sozialsystem. Die Antwort der extremen Rechten liegt in der autoritären Restitution, sie braucht hierfür »Andere« als Sündenböcke. Die vorschnelle Reaktion der bundesdeutschen Politik ist aber nicht nur ein Versuch, das Thema der Rechten zu einem Thema der Mitte zu machen. Darin zeigt sich auch der Versuch, die autoritäre Flucht selbst anzutreten. Vor dem Hintergrund der Verantwortung für die Herausforderung verspricht die Übernahme der extrem-rechten Themen eine Krisenbearbeitung, die eine Bestandsaufnahme der Politik über die letzten Jahrzehnte unnötig macht. Damit gleichen sich die demokratischen Parteien an die Krisenbewältigung der autoritären Agitatoren an und bestätigen nolens volens eine Diagnose, die der Sozialwissenschaftler Stuart Hall Anfang der 1980er Jahre angesichts der Reaktionen auf die neoliberale Wirtschaftspolitik der Regierung Thatcher in Großbritannien fand: Autoritärer Populismus ist eine Krisenbearbeitung des Neoliberalismus (Hall, 1982). Mit demokratischen Aushandlungsprozessen hat er nichts zu tun.


    - S. 95: Unter den Bürgern beider deutschen Landesteile finden sich gleichzeitig eine hohe Akzeptanz für das demokratische System sowie eine latente Aufstandsbereitschaft gegen diese Herrschaftsform. Dabei wird die Aufstandsbereitschaft immer häufiger wahlentscheidend. Dies führt nicht nur zu einem Anstieg der Wahlerfolge extrem-rechter und neonazistischer Parteien, sondern außerdem zu einer hohen Wechselbereitschaft. Daraus folgt, dass sich die Bundesbürger auch an dieser Stelle auf unsichere Verhältnisse einstellen müssen. Inwieweit dies zur weiteren Suche nach autoritärer Sicherheit und Ambiguitätsreduktion führt – und damit zu einem erstarken antidemokratischer Kräfte –, hängt nicht zuletzt von der politischen Performanz und der Resilienz der Bürger ab. Beides kann nur abgesichert werden, wenn sowohl die Parlamente als auch die Bundesbürger in den Stand gesetzt werden, in Aushandlungsprozesse zu treten. Die Limitierung der psychischen und sozialen Verhandlungsräume durch behauptete fiskalische und politische »Alternativlosigkeit« führt auf jeder Ebene zur Schwächung der Demokratie. Die Politik einer Stärkung der parlamentarischen Vermittlungsorte und der Bürger wird die grundlegenden Widersprüche der Gesellschaft und die aus diesen erwachsenen Probleme nicht lösen. Aber sie kann ihre Folgen lindern helfen.


    Ich bleibe dabei:
    Leider machen die demokratischen Parteien gerade alles falsch, was man in dieser Hinsicht falsch machen kann, insbesondere die CDU.

    Jau. Die HBS ist eine DGB-Institution und kommt natürlich zu dem Schluss, dass es an der Einkommensverteilung und an der CDU liegt.

    Das ist etwas - ähm - verkürzt?


    Ich bezog mich auf die im Artikel genannten Handlungspositionen gegen Rechtsextremismus.