Beiträge von Maarten

    Mich erstaunen die Meinungen hier bzgl. Kamala Harris.
    Natürlich liegt es nicht an Kamala Harris, dass Trump gewählt wurde. Sie ist in jeder Hinsicht die bessere Wahl und hat ab dem Moment, ab dem sie zur Kandidatin wurde, sich durchaus überzeugend präsentiert.

    Welche Vision soll das sein, die die Republikaner erzählen?
    Sie haben lediglich eine Handvoll Slogans. Die lediglich eine Lüge sind.

    Das Phänomen ist, dass Trump trotzdem gewählt wird.
    Weil ihm auf irgendeine merkwürdig magische Weise abgenommen wird, dass jeder der ihn wählt, dadurch ein paar Dollar mehr in seiner Brieftasche findet, für die er dann auch noch im Geschäft mehr bekommt, als es unter Biden der Fall war.
    Und für dieses leere Versprechen sind die Leute bereit alles in Kauf zu nehmen.

    Das Gegenteil wird eintreten.
    Und mal sehen was in den nächsten Jahren übrig bleibt von Pressefreiheit und 'checks and balances'.

    Gewonnen hat er die Wahl gegenüber der letzten wohl vor allem durch eine Verschiebung des Wahlverhaltens bei den lateinamerikanischen Männern:
    https://eu.usatoday.com/story/…tion-victory/76084362007/

    Insbesondere die Inflation unter Biden scheint da den Ausschlag zu geben (die aktuell im Griff ist und laut Prognosen unter Trump zu einem großen Problem werden wird, aber mit Rationalität hat diese Wahl ja ohnehin nichts zu tun).
    Und ich fürchte auch Sexismus, anders kann ich es mir zumindest nicht erklären...

    Der Aktienkurs von DJT (Trump Media & Technology Group) spiegelt ja die öffentliche Meinung über die Chancen von Donald bei der anstehenden Wahl. Es ist eine Firma, die wahrscheinlich nur einen gewissen Wert erhalten kann, wenn er gewählt wird.

    So sank der Kurs nach der Debatte mit Biden (weil Biden so schlecht war, dass seine Ablösung befürchtet wurde), stieg nach dem Attentat und fällt kontinuierlich seit Harris übernommen hat, bis auf eine leichte Erholung die letzten Tage vor der Debatte.

    Jetzt war also die Debatte mit Harris, der Kurs öffnet heute mit -15% :)
    Bleibt spannend, aber das freut mich jetzt erst mal...

    (Spannend wird's auch am 20., ab dann darf Trump die Aktie verkaufen und damit das Geld der Leute, die an ihn glauben, in seine eigenen Taschen schieben...)

    Nicht passend zum Thread, aber weil's schön anzuschauen ist und zu unserer Mobilitätsdiskussion passt.

    Die ganze Problematik des Verkehrs in Städten wird ja sehr viel einfacher, sobald es selbstfahrende Autos als Abomodell gibt. Ich hatte meinen Kindern prophezeit, dass sie keinen Führerschein mehr brauchen werden, aber ganz so weit sind wir aktuell dann doch noch nicht.

    Weil so schön anzuschauen ist, hier ein Waymo-Robotaxi-Depot in San Francisco, wenn viele Robotaxis gleichzeitig angefragt werden:

    Ja, es ist frustrierend.


    Ich wundere mich auch immer wieder, dass in der Werbung häufig das größte Problem des Beworbenen ins Gegenteil verkehrt in den Fokus gestellt wird:

    'Die Freien Sachsen'

    'Freiheit zurückerobern'

    'Partij voor de vrijheid'

    'Bündnis Sahra Wagenknecht'

    'Mobile Vernunft'

    'Fairplay casinos'

    'Take back control' (Brexit-Slogan)

    Die sozialen Medien

    Wie war's noch bei Nutella? Das Beste aus einem Liter entrahmter Milch?


    Es genügt sehr häufig den beworbenen Punkt zu überdenken, um dem größten Problem genau mitten in die Augen zu schauen.


    'Make America great again'

    'Yes we can'

    ...

    Ich lese gerade upday News. Jürgen Elsässer, der Herausgeber des "Compact" Magazins lässt sich auf dem AfD Parteitag in Magdeburg feiern. Er bekennt sich zu Putin und bezeichnet unseren Verteidigungsminister Pistorius als Kriegsverbrecher. Was ist Putin in seinen Augen? Ein lupenreiner Demokrat der sein Land nur eisern gegen Feinde verteidigen muss. Wie verdreht ist das denn??

    Die AfD würde Deutschland ohne mit der Wimper zu zucken an Russland verkaufen, und die AfD Anhänger klatschen noch Beifall. Völlig irre, finde ich zumindest.

    Dieser ganze Ruck Richtung rechtsextrem der durch so viele Länder geht ist wirklich erschreckend. Und ich finde ihn auch unerklärlich, das hat auch nichts mit den Themen zu tun, die Tom vorhin angesprochen hat, es ist keine Klientelpolitik, es ist für mich einfach nur irrational. Mir ist bewusst, dass ein Teil der Menschen irrational wählt, aber ich schätze diesen Anteil eigentlich auf 10 maximal 15 Prozent. Es ist wirklich irre...


    Mal als Gegengewicht: Damals hier mit der Bürgerinitiative da habe ich Lokalpolitiker aus den verschiedensten Parteien kennengelernt. Es gab, wie soll's anders sein, die unterschiedlichsten. Zum Teil tatsächlich Klientelpolitiker, zum Teil welche, die vor allem die eigene Karriere im Blick haben, oder welche, die einfach nur ein bisschen wichtig sein wollen. Aber ich habe auch sehr integre Menschen kennengelernt, die ihr Ideal in der Vertretung der Gesellschaft sehen, versuchen die verschiedenen Interessen aufzugreifen, die Umsetzung im Blick haben und tatsächlich nach guten Lösungen suchen und diese dann auch gegen Widerstände durchsetzen. Es hat mich sehr gefreut, dass diejenige, die ich in all den Jahren als die engagierteste und kompetenteste erlebt habe, tatsächlich dann irgendwann von der Lokalpolitik in den Bundestag gewechselt ist.

    Ein sehr kluger, durchdachter und zutreffender Post.
    Was fehlt, ist ein Lösungsvorschlag. ;)

    Ich glaube ja, es wird bei der Diskussion häufig der Fehler gemacht eine autoarme Innenstadt mit einer autolosen zu verwechseln.

    Tom's Post beleuchtet die richtigen Punkte, es fehlt eben tatsächlich der Lösungsvorschlag.

    Es ist ja tatsächlich so:

    - ÖPNV macht nur Sinn, wenn er gut besetzt ist. ZB die Doppelgelenkbusse, die bei uns eingesetzt wurden, verbrauchen 75l auf 100km. Die mit geringer Besetzung fahren zu lassen ist unsinnig, da ist ein PKW besetzt mit 'ner 5-köpfigen Familie immer besser

    - Deswegen macht es auch keinen Sinn den PKW-Verkehr komplett aus der Innenstadt zu verdrängen, es gilt Alternativen zu schaffen

    - Natürlich ist Fahrrad die beste davon, aber natürlich längst nicht für jeden die Richtige. Aber da sie die beste ist, ist sie förderungswürdig


    Alles andere ergibt sich daraus.


    Edit: Die Diskussion ist aus meiner Sicht viel zu häufig von Ängsten geprägt und viel zu selten von Zielen.

    Trotz Spaß beiseite:
    Es ist keine persönliche Erfahrung, sondern es sind 2 benachbarte Städte. In der einen stirbt der Einzelhandel, in der anderen nicht.
    Es sind hingegen persönliche Erfahrungen, wenn Leserbriefe darüber berichten, dass sie lieber in die Stadt mit der 'PKW-Entwaldung' zum Einkaufen fahren, als in die, in der das nicht der Fall ist. Und das unreflektiert als Argument gegen 'PKW-Entwaldung' anführen. Wenn sie sich häufen, sind es wiederum persönliche Erfahrungen, die man ggfls. als Erklärungsversuch heranziehen kann.

    Und es gibt hier bei uns auch keine Kontroverse darüber, dass es eben ein bequemes und schönes Erlebnis ist, in die dortige autoarme Innenstadt zu fahren und dort einkaufen zu gehen.

    Die Kontroverse entsteht ja nicht beim 'bequem', sondern beim Weg dahin.
    Es ist eine Behauptung, dass eine autoarme Innenstadt nicht mehr bequem erreichbar ist.
    Es gibt längst viele viele Beispiele guter Umsetzungen, wo das nicht so ist. Auch für den Individualverkehr.

    Und zugegebenermaßen auch viele, wo es schlecht umgesetzt wird. Typischerweise wegen kurzsichtiger Partikularinteressen.

    Das ist eine sehr, sehr komplexe Thematik, der leider allzu häufig mit extrem einseitigen Konzepten begegnet wird. Fahrradverkehr und ÖPNV sind fraglos für die Umwelt sehr gut, aber schlecht für schnelle Wege und mieses Wetter und hohes Alter und angeschlagene Gesundheit usw. (ja, klar, da gibt es tonnenweise Gegenbeispiele, die aber statistisch nicht relevant sind). Die PKW-Entwaldung der Innenstädte hat m.E. mit dafür gesorgt, dass der Einzelhandel den Bach runtergeht, aber natürlich nicht nur (der Einzelhandel hat da selbst auch rege zu beigetragen). Doch es ist einfach sehr viel anstrengender, mit ÖPNV und Fahrrad zu shoppen, möglicherweise auch noch mit Kids im Schlepptau usw. usf., da beißt der Hund der Maus keinen Faden ab oder wie das heißt: Die meisten Menschen setzen ihre eigene Bequemlichkeit als den am höchsten priorisierten Aspekt fest, das gilt für fast alles (sogar das Verhältnis zu Putin). ÖPNV auf dem Land ist ein noch einmal komplexeres Thema, denn da kippt irgendwann die Ökobilanz ganz mächtig, wenn man ihn komfortabel anbieten will, also nicht möchte, dass Hinterpupsingen nur einmal pro Woche mit dem Bus angefahren wird, und das auch nur in ungeraden Wochen ohne christliche Feiertage. Und es ist auch schwierig, eine Nation zu sein, deren Wirtschaft zu einem Gutteil davon abhängig ist, Autos zu bauen, während man zugleich den Individualverkehr stark zurückdrängen will. Eine Wirtschaft, die den ÖPNV mitfinanzieren muss und soll.


    Aber wenn man etwas ideologisch angeht, neigt man dazu, das Differenzieren aufzugeben. Das gilt für alle "Seiten", und da wir zudem im Zeitalter der Partikularinteressen leben, kommt noch dazu, dass jeder und jede meint, man müsse es ihm oder ihr recht machen, weil es genau darauf einen Anspruch gibt. Das macht es zum sensiblen Aufregerthema, weshalb die Diskurse von ad-hominem-Angriffen und Tiefschlägen und krassen Feindbildern beherrscht sind. Und eben vom "Ich will!".

    Wenn es um Verkehr in der Stadt geht, gibt es bei vielen genau diese beiden Positionen:
    - Es fährt zu viel Verkehr durch meine Straße
    - Ich möchte jederzeit überall mit jedem Verkehrsmittel sofort hinkommen

    Edit:
    Eine 'PKW-Entwaldung' der Innenstädte hat bei uns nicht stattgefunden. Ein Sterben des Einzelhandels sehr wohl. Das lässt sich bei uns sehr genau festlegen, es begann mit dem Bau eines großen Einkaufszentrums in der Innenstadt, einem Plan, der Jahrzehnte in der Schublade verbracht hat und leider wieder herausgezogen wurde. Das hat bei uns was den Einzelhandel angeht, tatsächlich die Innenstadt ziemlich entwaldet...

    Die niederländische Grenzstadt in der die 'PKW-Entwaldung' tatsächlich stattgefunden hat hingegen, die brummt. Da steht nix leer.

    Und wurde davon schon etwas oder alles (fett markierter Text) umgesetzt und falls ja, funktioniert das dann so wie theoretisch angedacht?

    In der niederländischen Grenzstadt ist das komplett umgesetzt, deswegen fahren ja alle so gerne da hin. Mit dem Auto.
    Die haben sich u.a. 2016 einen 2,3km langen, doppelstöckigen Tunnel gegönnt, mit der eine Autobahn unter der Stadt durchgeführt wird und der lokale Autoverkehr in die Innenstadt gebracht wird. Radinfrastruktur war dort ja nicht das Problem, die wurde da schon immer eingeplant und gebaut. Straßenbahn ist dort hingegen nicht notwendig, denn die Stadt ist kleiner (125.000 Einwohner) und Fahrrad fahren hat dort einen ganz anderen Stellenwert und entlastet entsprechend die anderen Verkehrsangebote viel stärker.

    In unserer Stadt werde ich nicht mehr miterleben, dass irgendwas in der Art umgesetzt wird...

    Salonlöwin Danke für die ausführliche Antwort.
    Ich habe mir daraufhin gestern online mal ein bisschen die Verkehrsstrukturen in Kiel angeschaut und ich scheine in einer Stadt zu wohnen, die sehr ähnliche Probleme wie Kiel hat (bei 250.000 Einwohnern) und in der Entwicklung auch auf einem ähnlichen Stand zu stehen scheint. Es ist genau das, was ich meine mit deutsche Städte hinken hinterher.


    Bei uns wurde, wie bei euch, die Straßenbahn abgeschafft. Das wurde 1972 beschlossen, die letzte Linie wurde 1974 geschlossen, die daraus resultierenden finanziellen Nachteile für den Betreiber wurden von der Stadt getragen. Es war das viertgrößte Straßenbahnnetz Deutschlands das dabei vernichtet wurde (213,5 km Gleislänge). Die Zielsetzung war den Autoverkehr nicht mehr durch Straßenbahnen zu behindern. Es war eine Zeit, in der man den Eindruck hatte, dass Lokalpolitik vorranging in den Karnevalsvereinen ausgeklüngelt wurde (der Satz ist ohne jede Ironie).

    Der ÖPNV wurde auf Busse umgestellt, was sich schon ziemlich schnell als problematisch herausstellte, weil die Kapazität einfach nicht ausreichte. Unsere Stadt geht gerne Sonderwege - Wörter wie Leuchtturmprojekt sind beliebt - also wurde das größtmögliche Busmodel als Lösung eingesetzt, 25m lange Doppelgelenkbusse. Was nicht bedacht wurde: Das Gewicht geht mit der 4.Potenz in die Belastung der Straße ein, diese Busse führten deswegen zu vielen Straßenschäden. Insbesondere an den Bushaltestellen sanken sie einfach in den Asphalt ein, deswegen mussten alle Bushaltestellen der betroffenen Strecken auf Beton umgestellt werden. Das hatte niemand vorher bedacht, deswegen wurden einige Strecken zunächst befahren, dann, nachdem die Straßen hin waren, wegen des Schadens wieder eingestellt.

    Auch hier hat die DUH die Stadt zurecht wegen zu schlechter Luftqualität verklagt. Auch hier war - der fehlenden Straßenbahn geschuldet - der Busverkehr mit veralteten Dieselbussen ein wesentlicher Faktor. Und auch hier wurde wieder nach Leuchtturmprojekten gesucht - weil es damals noch kein entsprechendes Angebot gab, wurde versucht Gelenkelektrobusse selbst als Prototypen aufzusetzen. Die sind 2014 mal kurz im Probebetrieb eingesetzt wurden, mehr nicht. Irgendwann gab's dann die erste 'elektrische' Linie, es war eine grenzüberschreitende Linie Richtung Niederlande. In meiner Erinnerung steuerte die niederländische Seite 6 E-Busse bei (die hatten zu dem Zeitpunkt bereits alle Linien elektrifiziert, kein Leuchtturmprojekt, sondern einfaches Leasing), die deutsche Seite 2 Diesel-Busse, weil's hier immer noch nichts anderes gab.


    Es wurde mehrfach versucht die Straßenbahn wieder einzuführen:

    - in den 90ern durch eine private Initiative und durch eine rot-grüne Koalition aufgenommene Planung. 1999 wurden die Pläne von der CDU/FDP gestoppt.

    - 2008 dann durch eine Bürgerinitative vorangetrieben und 2012 vom Stadtradt mit einer großen Mehrheit (CDU, SPD, Grüne, Linkspartei) beschlossen, wurde es 2013 durch einen Bürgerentscheid gestoppt (Stichwort: 'Campusbahn=Größenwahn')

    - Seit 2018 werden erneut Pläne unter dem Namen 'Regiotram' ausgearbeitet, derzeit Stufe 2 der Machbarkeitsstudie.


    Was Radinfrastruktur angeht hat die Stadt den üblichen Leidensweg durchlaufen. Von gibt's nicht, über 'wir machen mal ein bisschen Farbe auf die Bürgersteige', zu 'wir machen mal ein bisschen Farbe auf die Straßen'. Bis 2019 eine Bürgerinitative 'Radentscheid' ein Bürgerbegehren gestartet hat und in kurzer Zeit etwa 40.000 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern mit erstem Wohnsitz gesammelt hat für ganz konkrete Pläne inkl. Zeitplan zur Umsetzung einer Radinfrastruktur in der Stadt mit einem konkret geplanten Radvorrangnetz. Nach Zeitplan müsste die allseits beschlossene Umsetzung jetzt 5 Jahre später bei etwa 50% sein, tatsächlich sind wir jetzt erst bei 15%. Trotzdem sind die positiven Effekte schon deutlich spürbar.


    Aktuell hat sich unter dem Namen 'Mobile Vernunft' eine Gegenbewegung gebildet, die die Position vertritt, dass der Autoverkehr nicht geschwächt werden darf. Es gab immer wieder Leserbriefe, man könne nicht mehr in die Stadt fahren, weil der Radverkehr den Autoverkehr verdrängen würde (tatsächlich gibt es ein umfangreiches und ausreichendes Parkhausangebot in der Innenstadt und eine Radinfrastruktur Stand heute nach wie vor nicht vorhanden, die bisherigen 15% liegen weiter außen). Es wurde darauf verwiesen, man würde nicht mehr in die Stadt fahren, sondern in die viel schönere Grenzstadt in der Niederlande, wo man überall mit dem Auto hinkomme (es ist eine Stadt, die die autoarme Innenstadt längst umgesetzt hat, mit eben gut funktionierender ÖPNV- und Radinfrastruktur. Und ja, wie bei uns auch, ausreichendem Parkhausangebot).
    Die Zeitung lud daraufhin Stadtplaner der dortigen Stadt zu uns zu einer Besichtigung ein, um zu fragen, was man ändern müsse.
    Die Antwort war: Es gibt ein zu großes Parkplatzangebot am Straßenrand in der Innenstadt, das ist zum einen nicht notwendig, weil in der Innenstadt nur wenige ein Auto besitzen und zum anderen führt es zu einem alles verstopfenden Parksuchverkehr. Wenn die Parkplätze dort abgeschafft werden, orientiert sich der Autoverkehr direkt an den Parkhäusern und Autos, die tatsächlich irgendwo hin müssen, z.B. zum Ein-/Ausladen, haben eine einfachere Anfahrt. Der Autoverkehr funktioniert dann besser.
    Ergänzt werden muss das natürlich durch einen funktionierenden ÖPNV (Straßenbahn ist für eine Stadt dieser Größe unabdingbar).

    Es braucht eben diesen Mix. Der wird aber von den Autofahrern ('Mobile Vernunft' usw) immer wieder abgewürgt...


    Randnotiz: Ich selbst wohne in einem besonders radfahrerfeindlichen Stadtviertel. In unserer Fußgängerzone ist der KFZ-Verkehr zum Ein-/Ausladen zugelassen - auch für Anwohner - was auch rege genutzt wird. Der Radverkehr hingegen ist explizit verboten (inkl. riesigen auf den Boden aufgepinselten Radverbotsschildern). Ein Fahrradkurierunternehmen hat die Stadt deswegen wegen Wettbewerbsverzerrung verklagt. Hmm - ich weiß gar nicht, ob und wie das ausgegangen ist.

    Finde ich eigentlich nicht. :-)

    Jeder geht doch erstmal von seinen eigenen Zuständen und Wünschen/Forderungen aus.

    Und dann ist es doch gut, hier vielfältige Meinungen und Erfahrungen zu lesen.

    Es schadet doch nichts, das Problem von vielen Seiten aus zu sehen und zu betrachten.

    Ich finde das interessant. Und normal. :wave

    In der Zeit der Bürgerinitiative musste ich die Erfahrung machen, dass das leider nicht so ist. Es gibt tatsächlich auch Menschen, denen es nicht darum geht, gemeinsam eine bessere Lösung zu finden, sondern tatsächlich darum, eine Änderung zu verhindern. Ob dabei das Festhalten an die bisherige Lösung die eigentliche Motivation war oder es um Macht/Hierarchie geht, habe ich nicht verstanden. Es sind Gedanken, die mir einfach zu fremd sind, ich habe lange nicht geglaubt, dass es solche Motive gibt und gedacht, mit der richtigen Lösung bekommt man alles unter einen Hut. Aber tatsächlich ist das nicht so, selbst wenn alles gelöst ist, es ein Win-Win für alle Beteiligten ist, jedes genannte Ziel verwirklicht wird, gibt es immer noch Menschen, die partout dagegen sind...

    Ich finde auch, dass man bei den Fragen zu Verkehr/Parkplätzen etc. immer möglichst alle Personengruppen wie Anwohner, Besucher, etc. und deren Belange betrachten und mit einbeziehen muss.

    Zumindest sollte das der Plan für die Zukunft sein.

    Denn es ist nicht nur in den Städten laut usw. - wenn ich an den Motorradlärm hier in der Gegend am Wochenende denke - ich weiß nicht, wie oft ich schon gedacht habe, dass es zumindest an den Wochenenden in den Städten ruhiger ist. ;-)

    Genau das ist bei den modernen Konzepten der Fall. Es wird nur immer mal wieder suggeriert, dem wäre nicht so. ZB wie Breumel das macht mit der Meinung, dass P&R unzumutbar ist und der höhere Preis für Parken unmittelbar in der Innenstadt ebenfalls, und gleichzeitig tatsächliche Missstände, die Verkehr mit sich bringt, mit unsinnigen Argumenten versucht wegzuwischen.


    Es geht um die Abwägung zwischen tatsächlichen Missständen und Bequemlichkeit. Da muss schon richtig gewichtet werden, statt sich an Fehlern der Vergangenheit auszurichten.