Beiträge von Gelinde

    Strahlentod, von Daniel Holbe und Ben Tomasson


    Cover:

    Passt sehr gut zum Inhalt und die Farbwahl gefällt mir .


    Inhalt:

    Bei einer Protestaktion von Atomgegnern explodiert ein alter VW-Bus und es gibt einen Toten.

    Im ersten Moment deutet alles darauf hin, dass sich jemand an Kommissar Ralph Angersbach rächen will.

    Dann nimmt die Recherche immer größere Ausmaße an, immer wieder gibt es neue Gewaltausbrüche, die Polizei dreht sich im Kreis und steht immer wieder am Anfang bei Null.


    Meine Meinung:

    Obwohl dies schon der 6. Fall für Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach ist und ich die Vorgänger nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in den Fall einzutauchen. Und auch dieses Buch ist nun n sich abgeschlossen.


    Der Fall baut sich sehr spannend auf, immer wieder gibt es neue Wendungen und der Autor schafft es spielend, das Team immer wieder auf den Anfang zurück zu katapultieren. Einfach super, wie er die Kommissare im Kreis führt.

    Die zentralen Fragen:

    Kann das alles zusammenpassen?

    Wo ist das Motiv?

    Wo der gemeinsame Nenner?


    Am Ende gibt es dann einen Show-Down bei dem einem kurzfristig der Atem stockt.


    Sehr gut gefallen hat mir die Darstellung der Gewissenskonflikte von Polizisten wenn sie z.B. Demonstranten gegenüber stehen und doch eigentlich deren Beweggründe gut verstehen können.


    Ich habe das Buch in zwei Tagen ausgelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.


    Autoren:

    Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie im oberhessischen Vogelsbergkreis. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinieren den lesebegeisterten Daniel Holbe schon seit geraumer Zeit.


    Ben Tomasson, Jahrgang 1969, ist Germanist und Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Ehe er sich ganz dem Schreiben gewidmet hat, war er einige Jahre in der Bildungsforschung tätig.


    Mein Fazit:

    Ein toller Krimi, absolut spannend und super aufgebaut.

    Von mir ganz klar 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3426525909

    Edit: ISBN angepasst, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Die Hafenärztin, von Henrike Engel


    Cover:

    Passend zum Historischen Roman.


    Inhalt:

    Die Ärztin Anne Fitzpatrik, eine der ersten weiblichen Ärztinnen Deutschlands, ist bei einer Nacht und Nebel Aktion aus London geflüchtet und baut sich nun unter falschem Namen ein Leben in Hamburg auf.

    Doch auch hier wird sie angefeindet.

    Und als sie ein Frauenhaus eröffnen will, werden in unmittelbarer Nähe zwei Frauenleichen gefunden.

    Der ermittelnde Kommissar Berthold Rheydt, der selber Probleme genug hat, gelangt bei seinen Ermittlungen immer wieder zu Anne und stellt fest, dass sie ein Schlüssel zu den Taten sein muss.


    Meine Meinung:

    Ein starker gelungener Anfang, der neugierig macht und klasse Spannung aufbaut.

    Wir erleben eine ganz andere Zeit(1910). Beide Seiten, die Reichen und wohlsituierten Bürger, aber auch die Armen, in den Hamburger Gängevierteln, die nicht das nötige zum Überleben auftreiben konnten.

    Sehr gut geschildert.


    Doch ab der Mitte wird es mir zu abstrus, zu konstruiert. Es wird ein zu großer Bogen geschlagen und zu viel wird in die Geschichte hinein gepackt.

    Frauenbewegung, Gleichgeschlechtliche Beziehung, es geht sogar über Afrika und die Kolonialherrschaft mit ihren Völkermorden bis zur Polizeiarbeit um 1910.

    Je weiter wir dem Ende entgegen kommen, desto unlogischer wird es. Anne, die so sehr darauf bedacht ist ihre Identität und ihr Geheimnis zu verbergen, gibt dies dann freiwillig preis???


    Das Ende ist dann mehr oder weniger offen, da es ja noch weitere Teile geben soll. Das Geheimnis um Anne, warum sie aus London geflohen ist kann man am Ende leicht erahnen, aber es gibt noch genügend Geheimnisse die nicht gelüftet sind.


    Autorin:

    Henrike Engel pendelte in ihrem Leben ständig zwischen Berlin und München, mit beiden Städten verbindet sie eine komplizierte Liebesbeziehung. Eines aber ist konstant geblieben: ihre Liebe zu Hamburg! Manche Träume jedoch müssen unerfüllt bleiben und so hat die ehemalige Drehbuchautorin nicht ihren Wohnort in die Hafenstadt verlegt, sondern träumt sich lieber schreibend dorthin.


    Mein Fazit :

    Der Einstig ins Buch hat mir sehr gut gefallen, aber ab der Mitte wurde ich immer enttäuschter. Und das Ende hat mir dann so gar nicht gefallen.

    Anne eine so kluge Frau agiert so kopflos und unvernünftig.

    Deshalb vergebe ich 3 Sterne.

    Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht



    Cover:

    Wunderschön gemacht, mit den Helden von Disney.


    Inhalt und meine Meinung:

    Ein wunderschönes Bilderbuch zum Vorlesen, ersten selber lesen, und am Schluss gibt es noch auf vier Seiten jeweils eine Comic Geschichte.


    Das ganze Buch ist einfach nur bezaubernd.

    Für die Kinder wegen der Geschichte und der tollen Bilder. Und für die Erwachsenen ist es ein Déjà-vu zurück in die Kindheit und es fühlt sich einfach sagenhaft vertraut und wunderschön an.

    Die Geschichte selber hat die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens (1812-1870) „A Christmas Carol“ mit Ebenezer Scrrooge als literarische Grundlage.

    Auch Onkel Dagobert wird von drei „Geistern“ der Weihnacht heimgesucht und ihm wird bewusst gemacht, dass es doch viel schöner ist gemeinsam zu feiern und sich zu freuen.


    Ich finde es für uns Erwachsenen auch super dass wir vorne und hinten im Buch weitere Informationen zu Carl Barkes, dem Großmeister der Disney-Comics bekommen.


    Das große Format mit seinen 29 x 22, ist toll zum betrachten und als HC liegt es einfach super in der Hand.



    Mein Fazit:

    Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte mit der Entenhausener Familie.

    Für Jung und Alt, hier kommen bei allen gute Gefühle auf.

    Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: 3770402073

    Edit: ISBN ausgetauscht, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Noels Tagebuch, von Richard Paul Evans


    Cover:

    Schon das Cover ist wunderschön. Diese zarte winterliche Stimmung gefällt mir super.


    Inhalt:

    Der sehr erfolgreiche Autor Jacob Churcher war schon seit fast 20 Jahren nicht mehr zu Hause, genauso lange hat er seine psychisch kranke Mutter nicht mehr gesehen. Er hatte keine schöne Kindheit und mit 16 hatte sie ihn aus dem Haus geworfen.

    Nun erfährt er, dass sie gestorben ist und ihm das Haus vermacht hat.

    Als Jacob zurückkehrt um alles zu regeln, hat er viele Fragen im Gepäck.

    Er erlebt viele Überraschungen.


    Meine Meinung:

    Eine wunderbare Geschichte die mich einhüllt wie eine warme kuschelig weiche Decke.

    Der Schreibstil ist unglaublich toll. Ganz selbstverständlich werden wir in die Geschichte hineingezogen und alles entwickelt sich so folgerichtig und plausibel.

    Es wird aus der Perspektive von Jacob erzählt, wir können seine Gefühle eins zu eines verstehen und mit empfinden. Auch als Rachel dann mit im Boot ist, werden ihre Erlebnisse und ihr Leben genauso feinfühlig und realistisch eingewoben.

    Durch die Tagebucheinträge. Bekommen wir einen Blick auf die Gefühlswelt und die Umstände in denen Noel ihre Schwangerschaft erlebt.


    Alles zusammen ergibt ein perfektes Ganzes.


    Und dann am Ende, so ein schönes Happy End, einfach herzerwärmend.


    Autor:

    Richard Paul Evans ist New-York-Times-Bestsellerautor und Autor von mehr als 40 Romanen. Evans wurde bereits vielfach ausgezeichnet, sieben seiner Bücher wurden als Fernsehfilme produziert. Evans lebt mit seiner Frau Keri, den gemeinsamen fünf Kindern und Sam, seinem Enkel, sowie Nora, seiner Enkelin, in Salt Lake City.


    Mein Fazit:

    Eine absolut hervorragende Geschichte. Hier passt alles perfekt.

    Der Schreibstil, das Gefühl, die Personen, die Handlung, ach ich bin hin und weg.

    Das war wirklich ein Lesehighlight. Ein wirklich schöner, gefühlvoller Roman mit viel Herz, der mich tief berührt hat.

    Hier sollte ich mehr Sterne verteilen können.

    ASIN/ISBN: 3957612055

    Edit: ISBN korrigiert, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Wo kommen wir denn da hin, von Günter Habicht


    Cover:

    Das Cover passt, Günter Habicht in voller Aktion.


    Inhalt:

    Günter Habicht ist nun Rentner und kann seinem „Drang“ für Recht und Ordnung zu Sorgen voll nachkommen.

    Ob das seine Nachbarn sind, die Leute im Kiez oder in der Gartenanlage.

    Habicht kennt alle Regeln in und auswendig und scheut sich nicht davor das Amt einzuschalten.

    Seine Frau Brigitte, seit kurzem auch in Rente, schämt sich teilweise in Grund und Boden. Und so rasseln die beiden des Öfteren mal zusammen.



    Meine Meinung:

    Der Anfang ist ja noch ganz witzig und nett. Und ich denke mir: na der Günter ist ja mal ein ganz spezieller Fall.

    Aber mit der Zeit geht er mir dann eigentlich so richtig auf den Senkel.

    Für mich ist Günter die Reinkarnation eines pedantischen und nörglerischen Rentners. Rechthaberisch bis ins Extrem (z.B. geht er im Urlaub mit einem Zollstock durch den Friedhof und misst die Abstände zwischen den Gräbern).


    Was am Anfang noch lustig ist, wird mit der Zeit einfach zu viel.

    Ich finde hier gibt es keine „nette“ oder „lustige“ Schrulligkeit.


    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Viele Punkte sind sehr gut beobachtet, und wenn sie nicht gar so pedantisch und verbissen eingesetzt wären hätte ich vielleicht auch am Ende des Buches noch darüber schmunzeln können.


    Mein Fazit:

    Ein ganz spezieller Humor, der einem liegen muss.

    Mir hat hier die Leichtigkeit gefehlt, Günter ist für mich ein rechthaberischer Besserwisser (und die mag ich nicht so sehr).

    Von mir 3,5 Stern (die ich aus Antipathie für Günter abrunde).

    ASIN/ISBN: 3548064795

    Schwarzes Herz, von Jasmina Kuhnke



    Inhalt:

    Aus der Perspektive der Ich-Erzählerin (ohne Namen) wir hier das Martyrium einer jungen Frau erzählt. Mit dunkler Hautfarbe (Vater kommt aus dem Senegal) wächst sie in den neunziger Jahren, am Rande des Ruhrgebiets auf. Ihre Mutter stammt aus Kroatien und ist alleinerziehend. Was das Ganze nicht einfacher macht.

    Sie erlebt Diskriminierung, Rassismus und Gewalt in allen möglichen Auswirkungen, als Kind, als Jugendliche und sogar als erwachsene Frau.


    Der Schreibstil ist teilweise drastisch und aggressiv, dem Erlebten angepasst.

    Er will aufrütteln und schockieren, und dadurch hoffentlich zum Nachdenken (und Umdenken?) anregen.

    Aber ganz am Schluss gibt er auch die Hoffnung dass es sich lohnt aufzustehen und sich zu wehren, sich nicht aufzugeben.


    Meine Meinung:

    Ein Buch das sehr schwer zu lesen ist.

    Denn die Gewalt die mir hier entgegen springt ist schwer auszuhalten.


    Was mir gar nicht gefallen hat, ist der Schreibstil.

    Es ist ein wildes Durcheinander der Zeiten und Perspektiven. Ohne erkennbaren Hinweis wird zwischen der Kindheit, der Jugend und der Erwachsenenwelt der Ich-Erzählerin gewechselt – alles wild durcheinander. Deshalb hatte ich das ganze Buch hindurch immer wieder Probleme mich zu orten, wo sind wir gerade? Geht es gerade um den gewalttätigen Stiefvater oder den gewalttätigen Ehemann. Oder zum Beispiel steht da plötzlich: sie kehrt mit ihren Kindern zu ihren Eltern zurück, aber vorher hat es geheißen die Mutter hat sich vom Stiefvater getrennt??? Bringt mich total durcheinander, erst später lesen wir dann, auch die Mutter hat nochmals geheiratet.


    Wirklich, eine traumatische Kindheit, Jugend und auch die Ehejahre mit dem gewalttätigen Ehemann sind einfach unglaublich grausam.


    Doch ich weiß nicht warum (Schreibweise?) der Funke springt nicht über. Die Emotionen, von dem was ich lese und dem was ich fühle, kommen nicht bei mir an. Vom Verstand her, sollte mich das gelesene viel mehr aufwühlen.


    Es ist überaus schlimm was hier erzählt wird aber warum berührt und erschüttert es mich nicht so sehr wie es eigentlich sollte?


    Autorin:

    Jasmina Kuhnke wurde 1982 in Hagen geboren. Sie arbeitet als TV-Autorin und Kolumnistin für ein Satire Magazin. Jasmina lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Köln. Sie engagiert sich in der Öffentlichkeit unter ihrem Künstlernamen Quattromilf – „Mom I´d like to follow“ gegen Rassismus und Diskriminierung.


    Mein Fazit:

    Ein schockierendes Buch.

    Aber ich weiß nicht warum, der Funke ist bei mir nicht über gesprungen.

    Ich vergebe deshalb 3,5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3498002546

    Edit: Autorinnenname ergänzt, falsche ISBN ausgetauscht, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Unter dem Schnee, von Katrin Burseg


    Cover:

    Wunderschön und sehr passend zur Geschichte.


    Inhalt:

    Ende Dezember 1978. Die Familie ist zusammengekommen um Luise von Schwan, die fünfzig Jahre das Familienunternehmen geführt hat, zu beerdigen.

    Kurz bevor der Schneesturm das Gut endgültig von der Außenwelt abschneidet, bringt der Priester noch eine junge Frau aus Frankreich aufs Gut, die von sich sagt, die Tochter von Luise und einem französischen Zwangsarbeiter, zu sein.

    Dann wird die Familie eingeschneit. Fünf Tage in denen jedes Familienmitglied mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Seinen eigenen und denen der anderen.


    Meine Meinung:

    Ein unglaublich atmosphärischer Roman.

    Der Schreibstil ist sehr feinfühlig, überaus emotional und so ergreifend, dass ich mir jede Person so genau vorstellen kann als würde sie direkt vor mir stehen. Jeder ist in meinem Kopfkino direkt präsent.

    Die Geschichte wird uns im Wechsel aus der Perspektive der Hauptpersonen erzählt, deshalb können wir uns so gut in jeden hinein versetzen, dabei ist es ein laufender Fluss und nichts kommt ins stocken.

    Eine perfekte Mischung aus Chaos im Jetzt und Hier, wegen dem Sturm und der vielen Familiengeheimnissen, die sich langsam aufdröseln und der Rückblicke in denen wir die historische Vergangenheit der Personen kennen lernen.

    Jeder in der Familie hat seine Eigenheiten, seinen Platz, sein Leben und sein trauriges Geheimnis, das jeder so tief in sich vergraben hatte um es zu vergessen. So unendlich ergreifend.

    Jeder bereitetet ein großes Schweigen/Vergessen über sich und sein Leben, und jetzt bricht es bei allen durch und alles kommt an die Oberfläche. Die jahrelangen unterdrücken Schmerzen und das Leiden kommen an Licht.

    Und immer wieder, bis zum Schluss, gibt es neue Wendungen, neue Geheimnisse.


    Autorin:

    Katrin Burseg, geboren 1971 in Hamburg, studierte Kunstgeschichte und Literatur in Kiel, bevor sie als Journalistin und Autorin arbeitete. Als Kind erlebte sie die Schneekatastrophe im Jahrhundertwinter 1978/1979, mit ihrer Familie war sie mehrere Tage lang eingeschneit.


    Mein Fazit:

    Ein sehr gut gelungener Roman. Sehr viele Familiengeheimnisse, Rückblicke in die Nazizeit und die Vertreibung aus dem Osten. Auch das Schicksal der Zwangsarbeiter bekommt seinen Raum.

    Alles ist sehr einfühlsam und voller Emotionen erzählt.

    Von mir volle Punktzahl und 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3453292227

    Edit: ISBN ausgetauscht, damit dias Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Morgen, Klufti, wird´s was geben, von Klüpfel & Kober


    Cover:

    Na ja, der Weihnachtsmann kommt ja hier leider nicht.


    Inhalt:

    Nur noch zwei Tage bis Weihnachten und der „Gegenschwieger“ aus Japan ist angekündigt.

    Da fällt Erika beim Baumschmücken von der Leiter und fällt aus.

    Jetzt ist Kluftiger also alleine für die Festvorbereitungen und die Betrauung des japanischen Besuchers zuständig.

    Das Chaos beginnt.


    Meine Meinung:

    In 24 kleinen Kapiteln erleben wir was Klufti so alles fabriziert. Dass in zwei Tagen so viel Unheil hereinbrechen kann ist kaum zu glauben.

    Slapstick in Höchstform. Total überzeichnet, oft frage ich mich: so doof kann doch gar keiner sein??


    Am besten haben mir Kluftis Englischversuche gefallen.


    Aber wer das liebt (oder für zwischendurch) ist hier genau richtig.


    Autoren:


    Mein Fazit:

    In der Kürze liegt die Würze.

    Mehr als die 140 Seiten hätte ich aber auch nicht „ausgehalten“, irgendwann wird es dann einfach zu viel.

    Von mir 3 Sterne.

    Probe 12, von Kathrin Lange und Susanne Thiele


    Cover:

    Die giftgrüne Farbe e passt irgendwie.


    Inhalt:

    Professor Georgy Anassis entwickelt eine Möglichkeit, wie man bei multiresistenten Bakterien doch helfen kann.

    Die Methode weckt Begehrlichkeiten und der Professor wird beobachtet und dann sogar umgebracht.

    Doch er konnte seine Proben noch in Sicherheit bringen.


    Tom, ist der Vater von Sylvie. Diese ist an einem multiresistenten Bakterienstamm erkrankt und dem Tod geweiht. Nur die Methode des Professors kann sie retten.


    Zusammen mit Nina, der Ziehtochter des Professors, die sein Vermächtnis erhalten und retten will, kämpft er gegen Profikiller und Konsorten um die Proben in die Hände zu bekommen.


    Meine Meinung:

    Ein düsteres Zukunftsszenario wird uns hier geboten, das wissenschaftlich gut untermauert ist und ich kann nur hoffen dass hier bald ein Riegel vorgeschoben wird.

    Ein sehr aktueller, und etwas außergewöhnlicher (medizinisch/wissenschaftlich) , dabei doch sehr spannender und realistischer Thriller.

    Der Einstig war für mich nicht ganz so einfach. Erstens wegen der vielen Personen die ich erst mit der Zeit richtig zuordnen konnte, und dann auch wegen der vielen medizinischen Fachausdrücke. Wobei ich später entdeckt hab, dass es hinten im Anhang ein Glossar dazu gab.

    Es gab auch viele Stellen die für mich doch etwas unglaubwürdig und konstruiert wirkten, die dadurch aber das Ganze eben dramatischer wirken lassen.

    Von Anfang bis Ende geht es in einem rasanten und turbulenten Tempo durch die Geschichte und der Show Down zum Schluss ist echt Film reif. Ein Wettlauf mit der Zeit auf verschiedenen Handlungsebenen.

    Bis zum Schluss gibt es überraschende Wendungen und Personen die ich überhaupt nicht auf dem Radar hatte, werden zu „Schuldigen“.


    Nina und Tom bieten alles auf um die Täter zu stoppen. Und vor allem Nina wächst über sich hinaus.

    Zwischen den beiden knistert es auch, aber das Ganze ist wiederum sehr zurückhaltend eingebaut, was ich sehr gut fand.


    Autorinnen:

    Kathrin Lange schreibt erfolgreich Romane für Erwachsene und Jugendliche. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem kleinen Dorf in Niedersachsen.


    Susanne Thiele ist Leiterin der Presse- und Kommunikationsstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig. Die Mikrobiologin und Biochemikerin hat bereits ein Sachbuch zum Trendthema Mikrobiom verfasst.


    Mein Fazit:

    Die Aktualität und die Möglichkeit, dass dies oder so etwas Ähnliches zur Realität werden kann machen auch einen besonderen Nervenkitzel.

    ASIN/ISBN: 3785727550

    Die Schwestern vom Ku`damm Ein neuer Morgen

    Von Brigitte Riebe


    Cover:

    Das Cover passt hervorragend zu den Vorgängerbüchern, mit hohem Erkennungswert, das genau die Zeit des Inhalts spiegelt.


    Inhalt:

    Berlin 1966- 1971.

    Eine Zeit des Umbruchs, in der Mode, der Musik, der Gesellschaft und der Politik.

    Miriam Feldmann (eine der Töchter der Thalheim-Dynastie) steht im Mittelpunkt.

    Beruflich wie auch in ihrem Privatleben geht es wie in einer Achterbahn auf und ab.

    Vor allem die zufällige Begegnung mit einem Mann den sie im Krieg kennen gelernt hat, führt sie in ein Dilemma und lässt viele Erinnerungen an dunkelste Stunden wieder in ihr wach werden.


    Meine Meinung:

    Ein wunderbares Buch das mit seinen zwei Erzählebenen (1966-1971 und 12933 – 1944) und tief in Miris Leben Einblick gewährt.


    Es ist einfach grandios erzählt. In der Vergangenheit bangen wir mit Miri um ihr Leben und es gib t so viele Stellen an denen ich den Atem anhalte und mir kaum vorstellen mag wie es damals gewesen ist. Und doch ist es immer wieder ein klein bisschen versöhnlich, wenn man dann liest, es gab sie auch, die kleinen großen Helden die im verborgenen Gutes getan haben.


    In den 60er Jahren ist es einfach brillant wie die Autorin, all die vielen Aspekte eingewoben hat, die diese Zeit einfach einzigartig und so prägend gemacht haben ( vor allem wenn man in der Zeit selber Teenager war).

    Sei es die Musik, die Mode, gesellschaftliche oder politische Ereignisse.

    So viele Aha-Momente - einfach wunderschön, dadurch erlebe ich das Geschriebene direkt noch einmal mit.


    Eine ausführliche Zeittafel am Ende vervollständigt das gelesenen.


    Autorin:

    Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin. Sie hat viele erfolgreiche historische Romane geschrieben, in denen sie die Geschichte der vergangenen Zeiten wieder lebendig werden lässt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.


    Mein Fazit:

    Einfach ein grandioser Abschluss für diese tolle Reihe.

    Von mir eine klare Kauf-und Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3805200676

    Das Buch der verschollenen Namen, von Kristin Harmel


    Cover:

    Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Buch zentral in der Mitte (das hinter dem Rücken versteckt gehalten wird) schafft zusammen mit dem Titel sofort etwas Geheimnisvolles.


    Inhalt:

    Die junge jüdische Studentin Eva, entkommt 1942 nur knapp der Verhaftung der Nazis, als ihr in Paris Vater verhaftet wird.

    Zusammen mit ihrer Mutter findet sie Zuflucht in einem kleinen Bergdorf. Dort lernt sie den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennen und bald beginnt sie selber im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen.

    Zusammen mit Rémy entwickelt sie einen Code um die Namen der Kinder zu bewahren, und so entsteht das Buch der verschollenen Namen.


    Doch ihre Widerstandszelle wird verraten und es folgt eine allumfassende Verhaftungswelle. Viele finden den Tod und das Buch wird geraubt und bleibt verschollen.


    Meine Meinung:

    Beim Lesen des Buches empfinge ich sehr widersprüchliche Gefühle, vor allem im ersten Drittel.

    Einige Situationen wirken sehr unglaubwürdig und konstruiert (dabei ist das Buch inspiriert von einer wahren Geschichte.

    In diesem ersten Drittel gibt es auch einige leichte und humorvolle Passagen die mich echt zum Lachen bringen.

    Dann wird es immer spannender und sehr traurig, oft kaum zum aushalten.

    Die ganze Palette der Emotionen wechseln sich ab und werden angesprochen: Mitgefühl, Angst, Trauer, Freude, Entsetzens.


    Klar ist auch eine „Liebesgeschichte“ integriert. Aber dies wird sehr behutsam und wie ich finde realistisch gemacht.

    Wird es ein Happy End geben?

    Ich sag nur so viel. Mir sind auf den letzten Seiten des letzten Kapitels dann die Tränen in die Augen geschossen.


    Autorin:

    Kristin Harmel arbeitet als Autorin und Journalistin. Sie lebt mit ihrem Mann in Orlando, Florida.


    Mein Fazit:

    Ein sehr beeindruckendes Buch über einen Teil der Arbeit der Résistance im 2. Weltkrieg. Die zeigt, dass er auch trotz allem Irrsinn immer Menschen gegeben hat, die menschlich gehandelt haben.

    Von mir 4,5 Sterne.

    Mein erstes großes Wörterbuch


    Cover:

    Tolle Bilder, kunterbunt, gefällt den Kleinen auf jeden Fall.


    Inhalt und meine Meinung:

    Das Format mit 23 x 23 und seinen abgerundeten Ecken, und die stabile Pappe, gefallen mir außerordentlich gut.

    Auf 36 Seiten sind in verschiedenen Themenbereichen, viele schöne Abbildungen, die kleine Kinder kennen, zu sehen.


    Es geht u.a. ums Anziehen, Essen, die Jahreszeiten, die Kita, Farben, Geräusche, Spielsachen, Essen, Fahrzeuge und um Tiere.


    Auf einigen Seiten gibt es kleine Begleittexte zu den abgebildeten Dingen.


    Mein Fazit:

    Meine Enkelin, die gerade mit dem Sprechen beginnt ist begeistert bei der Sache, wenn wir das Buch aufschlagen und sie oder ich auf die unterschiedlichsten Dinge zeigen um sie dann zu benennen.

    Auch als „Suchspiel“ macht es ihr unglaublich viel Spaß.


    Ein Buch das uns bestimmt noch eine Weile begleiten wird.

    ASIN/ISBN: 3473301418

    Der schwarze Winter, von Clara Lindemann


    Cover:

    Das Cover zeigt uns eindrucksvoll den Handlungsort, das total zerstörte Hamburg um 1946.


    Inhalt:

    1946 geht es den beiden Schwestern Silke und Rosemarie, so wie vielen anderen ums nackte Überleben. Sie wurden aus dem Osten vertrieben und landen nun in Hamburg. Die Stadt liegt in Trümmern und auf legalem Weg ist keine Bleibe oder Arbeit zu finden.

    Mit Zufall und Glück schaffen sie es sich zu behaupten und als Silke sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnen kann, glauben sie es geschafft zu haben.

    Doch der Schein trügt.

    Und werden sie von dem hintergangen, dem sie am meisten vertrauen?


    Meine Meinung:

    Ich bin von dem Buch zu tiefst beeindruckt und bewegt. Es hat mich total in seinen Bann gezogen.

    Es nimmt mich mit in eine Zeit der Entbehrungen und der gnadenlosen „Gewalt“ des Stärkeren und Gewiefteren.

    Der Schreibstil ist so fesseln und emotional, dass ich ab der Mitte des Buches, atemlos durch die Kapitel fliege und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

    Unglaublich wie schwer die Zeit nach dem Krieg war. Wie fast unmöglich es gewesen ist ein „anständiger“ Mensch zu sein und sich auf legalem Weg nach oben zu kämpfen.

    Die Autorin versteht es brillant den harten Kampf der Menschen zu schildern.

    Alle Personen und Handlungen sind total realistisch und nachvollziehbar geschildert.


    Ein Buch das nachwirken wird.


    Autorin:

    Clara Lindemann wurde 1967 in München geboren und lebt mit ihrer Familie nun auch wieder dort.


    Mein Fazit:

    Ein Buch das mich tief bewegt hat. Zum Zerreißen spannend und voller tiefer Emotionen.

    Ein Lesehighlight und von mir eine klare Lese-und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

    Spielst du mit, kleines Schaf?


    Cover:

    Ein schönes Cover auf dem wir schon mal sehen dass wir es mit vielen unterschiedlichen Tieren zu tun haben.


    Inhalt und meine Meinung:

    Hier wird von vielen unterschiedlichen Tieren erzählt, die gerne zusammen spielen würden. Aber jeder hat andere Vorlieben, Interessen, Talente und Charaktere.

    Und wie in einer Fabel wird dann erzählt, wie es den Tieren geht - dass jedes Tier was anderes will und sie am Ende doch gemeinsam spielen können.

    So kann es auch bei Kindern (oder uns Menschen allgemein) funktionieren, wenn wir aufeinander hören, aufeinander zugehen und jeden so akzeptieren wie er ist.


    Das große Format bringt die Illustrationen gut zur Geltung und der Text (der sich sehr zurückhält) unterstützt die Abbildungen sehr gut.


    Autorin und Illustratorin:

    Miriam Zedelius geboren 1977, studierte Grafik Design und Illustration in Leipzig, Halle und in Granada und lebt mit ihrer Familie in Leipzig, wo sie 2007 eine Siebdruck-Ateliergemeinschaft in einer alten Tischlerei gründete. Dort schreibt, zeichnet sie Poster, Wandbilder und Bilderbücher.


    Mein Fazit:

    Ein Buch das durch ruhige „Töne“ zeigt, wie es gelingen kann, miteinander zu agieren, auch wenn wir total unterschiedlich sind und jeder etwas anderes tun möchte

    Von mir 4 Sterne .

    ASIN/ISBN: 3747800432

    Die Hafenschwester (3)

    Als wir an die Zukunft glaubten


    Cover:

    Sehr schon und mit einem hohen Erkennungswert zu der beiden Vorgänger Büchern.


    Inhalt:

    Dies ist nun der 3. Band der Hafenschwester Trilogie. Sie kann aber auch unabhängig von den ersten beiden Bänden gelesen werden.

    Aber natürlich ist das Lesevergnügen mit Vorwissen umso intensiver und die Emotionen gehen viel tiefer, wenn man die Personen und ihre Vorgeschichte genau kennt.


    Wir begleiten Martha und ihre Familie (und Freunde) über einen Zeitraum von 1923 bis 1955.


    Meine Meinung:

    Ich bin begeistert. Ich habe jede der 700 Seiten genossen und hätte auch nochmals 300 Seiten lesen können. Oft lässt die Intensität bei Reihen nach, aber hier ist das absolut nicht der Fall.

    Wir erleben mit Martha und allen anderen Protagonisten eine unfassbar spannende, traurige, grausame, glückliche und entbehrungsreiche Zeit.

    Wir erleben Menschen die zu Helden werden und über sich hinauswachsen.

    Wir erleben Freundschaft und Liebe, die grenzenlos ist.

    Und dies alles in einer so schrecklichen Zeit : Inflation, beginnender Nationalsozialismus und der Krieg mit al seinen Folgen.


    Der Schreibstil ist so intensiv und anschaulich, dass ich mich mitten im Geschehen fühle. Die Bombennächte, die Trauer, die Entbehrungen, aber auch die Freude und das sich erfreuen am „kleinen Glück“ hautnah miterlebe.

    Die Charaktere sind so differenziert und unterschiedlich, sie entwickeln sich und ändern sich, dabei bleiben sie sich immer treu und bleiben glaubhaft und realistisch.


    Durch die gründliche Recherche der Autorin (was wir dann auch im Nachwort lesen) erfahren wir immer wieder die historischen Hintergründe.


    Autorin:

    Melanie Metzenthin lebt in Hamburg, arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie und wurde mit dem DELIA-Literaturpreis ausgezeichnet. Mit der Vergangenheit ihrer Heimatstadt fühlt sie sich ebenso verbunden wie mit der Geschichte der Medizin, was in vielen ihrer Romane zum Ausdruck kommt.


    Mein Fazit:

    Ein absolutes brillantes Lesehighlight das mich tief bewegt hat. Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.

    Wenn ich könnte würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.

    Die Klamottenbande, von Micha Rau


    Cover:

    Sehr schön. Bunt und witzig.


    Inhalt und meine Meinung:

    Abends hat Lena, wie alle kleinen Kinder, regelmäßig keine Lust zum Aufräumen ihrer Klamotten. Normalerweise macht das dann eben die Mama. Als diese aber nun einmal krank ist und diese Aufgabe nicht erledigt, bleibt das Chaos.

    Und nun fühlen sich die Klamotten nicht mehr wohl, sie sind traurig und beschließen auf eigene Faust los zu gehen.

    Was sie dabei erleben und wie Lena sich am nächsten Morgen fühlt, lesen wir dann in der spannenden Geschichte.

    Sie ist toll aufgebaut, die Kleidung bekommt Namen (Maschi die Socke, Wolli die Mütze etc.) damit können die Kinder eine „Beziehung“ zu ihnen aufbauen.


    Mit dem Happy End sind dann wieder alle glücklich und Lena räumt ab nun sogar auf.


    Eine tolle Idee, die hier „nur“ auf die Klamotten beschränkt ist. Mit etwas Geschick kann man dies dann ja auch auf Spielsachen etc. ausdehnen.


    Die Illustrationen zu den kindgerechten Texten sind wunderschön. Bunt und sehr ansprechend.


    Autor:

    Der Autor Micha Rau lebt in Berlin und schreibt Kindergeschichten. Die Klamottenbande schrieb er vor vielen Jahren für seine eigene Kinder. Viele Testzuhörer gab es seitdem. Er begeistert Groß und Klein mit seinen Ideen und verbreitet mit seiner kindlichen Phantasie viel Freude bei den Kleinen.


    Mein Fazit:

    Eine witzige Vorlese-Geschichte, die kleine Kinder zum aufräumen ihrer Klamotten animiert.

    Ich ziehe einen Stern für das Preis-Leistungs- Verhältnis ab, denn für die 30 Seiten und die „dünne“ Pappe sind mir 11,99 Euro doch recht viel.

    Von mir 4 Sterne.


    (Edit: Autor in der Überschrift nachgetragen und die richtige ISBN eingetragen. LG Wolke)

    ASIN/ISBN: 3949255095

    Diese Frauen, von Ivy Pochoda


    Cover:

    Das Bild auf dem Cover und die giftgrünen Farben (rot und grün) passen hier sehr gut zum Inhalt.


    Inhalt:

    Vor Jahren brach in Los Angeles entlang der Western Avenue eine Mordserie an Frauen ab. Nur gibt es wieder Opfer. Das LAPD interessiert sich nicht besonders für die Toten, die immer nur als „diese Freuen“ bezeichnet werden.

    In der Geschichte werden nun fünf Frauen in den Mittelpunkt gestellt die durch das Verbrechen miteinander verbunden sind. Unter ihnen Detective Esmeralda Perry, die die Sache das erste Mal ernst nimmt und die Spur des Killers aufnimmt.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte beginnt (meiner Meinung nach) etwas zäh. Ich habe etwas gebraucht bis ich mich in die Schreibweise eingelesene habe.

    Die Wortwahl ist recht derb und dem Milieu angepasst.

    Doch so nach und nach erkenne ich, wie respektlos die Frauen behandelt werden. Ihnen wird kein Glaube geschenkt, sie sind es nicht „wert“ gründlich nachzufragen oder zu ermitteln und wir müssen leider erkennen dass wir hier Rassismus in seiner schrecklichen Auswirkung erleben.


    Dieses Buch ist eine Mischung aus Krimi, Thriller und Roman sehr spannend.

    Wir erleben „hautnah“ wie „diese Frauen“ leben.

    Trotz der vielen Opfer, liegt der Fokus eindeutig auf dem Leben und den Umständen in welchen diese Frauen leben.


    Autorin:

    Ivy Pochoda, geboren 1977, ist Schriftstellerin und lebt in Los Angeles. Sie wuchs in Brooklyn auf, studierte in Harvard und war professionelle Squashspielerin.


    Mein Fazit:

    Ein aufrüttelnder Roman der etwas zäh beginnt.

    Deshalb von mir 4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3747202187

    Edit: ISBN zur Coverabbildung angepasst Gruß Herr Palomar

    Der Panzer des Hummers, von Caroline Albertine Minor


    Cover:

    Typisch Diogenes


    Inhalt:

    Ein paar Tage im Leben von drei Geschwistern, die sich irgendwie auseinander gelebt haben.

    Dazu eine „Seherin“ die für eine der Töchter, Kontakt zur verstorbenen Mutter aufnehmen soll.


    Meine Meinung:

    Leider konnte ich mit dem Buch so gar nichts anfangen.

    Ich habe bis auf die letzte Seite auf den Aha-Moment gewartet.


    Wir erfahren einen Ausschnitt aus dem jeweiligen Leben der Geschwister, es gibt auch Rückblicke und Erinnerungen, aber es gibt kein verbindendes Element.

    Alles wird (für mich) nur lose erzählt und aneinander gereiht.

    Ich frage mich vom Anfang bis zum Ende: Was will mir das Buch erzählen, was soll die Aussage sein?


    Auf dem Buchrücken wird angedeutet, die Geschwister müssen erneut Stellung zueinander beziehen – davon habe ich nichts gelesen.


    Ein Buch das ich vermutlich abgebrochen hätte, wenn ich es nicht in einer LR gelesen hätte.


    Ich möchte mit einem Buch unterhalten werden. Klar, möchte und soll ich mir über das Geschriebene Gedanken machen. Aber ich will nicht bei jedem Satz, jeder Figur und jeder Handlung mühsam ergründen und spekulieren müssen, für was es steht.


    Der Schreibstil hat auch seine schönen Seiten.

    Viele Metaphern.


    Autorin:

    Caroline Albertine Minor, geboren 1988 in Kopenhagen, ist Absolventin der Dänischen Akademie für Kreatives. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Kopenhagen.


    Meine Meinung:

    Ich konnte mit dem Inhalt nichts anfangen. Von mir wohlwollende 2 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3257071787

    Leo und Lucy , von Rebecca Elbs


    Cover:

    Das bunte Cover wird bei der jungen Leserschaft wohl punkten.


    Inhalt und meine Meinung:

    In der Geschichte geht es um den 12 jährigen Leo der in einer Hochhaussiedlung mit seiner alleinerziehenden Mutter lebt und Legastheniker ist. Seine beste Freundin Lucy sitzt im Rollstuhl. Beide sind somit irgendwie Außenseiter.

    Doch das sind nicht ihre einzigen Probleme, diese häufen sich gerade und vor allem Leo weiß nicht wo ihm der Kopf steht.


    Der Grundgedanke der Geschichte gefällt mir gut. Es geht um Freundschaft oder Probleme wie Mobbing. Viele weitere sensible Themen wie Ausländerfeindlichkeit, Homosexualität etc. werden am Rande ganz kurz nur angesprochen aber nicht weiter darauf eingegangen. Z.B. „Schwuchtel“ oder „Russen-Tussi“. Hier finde ich wäre weniger mehr gewesen und dann aber darauf eingehen.

    Eine Botschaft am Schluss ist, dass das Leben eben unberechenbar ist und dass man Fehler eingestehen und sein Verhalten ändern kann und sollte.


    Und trotzdem bin ich mit dem Buch (und den Protagonisten) nicht so warm geworden.

    Irgendwie empfinde ich so einiges doch recht widersprüchlich. In einem Moment ist das Verhalten der Kids doch sehr kindlich (vergleichbar mit einem 5 Jährigen) dann wieder super klug, ein Verhalten wie ein Erwachsener.

    Alles ist sehr sprunghaft und durcheinander


    Autorin:

    Nach dem Abitur spielte Rebecca Elbs Theater in Galway und studierte am Liverpool Institiute of Performing. Zurück in Deutschland studierte sie Englisch und Deutsch auf Lehramt und unterrichtete an Brennpunktschulen. Heute arbeitet sie für Experiment e.V., eine gemeinnützige Austauschorganisation, die sich auf den internationalen Austausch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen spezialisiert hat. Sie lebt und schreibt in Bonn.

    Illustratorin:

    Julia Christians, ein echtes Harzer Urgestein von 1984 und arbeitet seit 2018 als freiberufliche Illustratorin. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und der ständigen Frage ob drei Hunde genug Hunde sind (die Antwort ist eventuell nein).



    Mein Fazit:

    Mich konnte das Buch nicht restlos überzeugen. Zu viele Probleme, zu widersprüchlich und am Ende zu rosarotes Happy End.

    Von mir 3,5 Sterne die ich auf 3 abrunde.


    ASIN/ISBN: 3551555206

    Wellenflug, von Constanze Neumann


    Cover:

    Das Cover gefällt mir und für mich ist das Marie.


    Inhalt:

    Zwei Jahrhunderte, zwei Frauen, zwei Welten, die sich überschneiden aber doch auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

    1864 bis in die Heutige Zeit.

    Ein privilegiertes Leben in Deutschland, der Absturz in den Kriegen, unendliches Leid.

    Hochmut und Ignoranz, und eine unendlich große Liebe.


    Meine Meinung:

    Ein ganz besonderer Roman über den Zeitraum von zwei Jahrhunderten erzählt. Sehr gut recherchiert. Das Nachwort ist hier wirklich lesenswert.

    In einer etwas anderen Form.


    Im ersten Teil (es beginnt 1864) lesen wir über das Leben Anna, einer Jüdin. Ihre Kindheit, ihre Jugend wie sie die gesellschaftliche Leiter immer weiter emporsteigt. Wir lesen aber auch von ihrer unversöhnlichen Arroganz und ihrem Klassendenken, ihrem Standesdünkel von dem sie nicht ablässt. Eine sehr harte und unversöhnliche Frau.


    Im zweiten Teil, erfahren wir alles über Marie (1905) die aus ärmlichen Verhältnissen kommt. Wir erleben das Leben an ihrer Seite. Die vielen Hoch und Tiefs (wie bei einem Kettenkarussell mit Wellenflug, das dann auch einmal im Buch vorkommt). Sie steht fest zu Heinrich, auch wenn seine ganze (reiche) Familie ihn fallen lässt. Sie folgt ihm ins Ungewisse, und das nicht nur einmal.

    Sie ist wirklich eine absolut starke Frau, die meine Bewunderung und meinen Respekt verdient hat.


    Autorin:

    Constanze Neumann, geboren in Leipzig, studierte Anglistik, Romanistik und Germanistik. Sie lebte mehrere Jahre

    in Palermo und arbeitete dort als Übersetzerin. Heute leitet sie einen Berliner Literaturverlag.


    Mein Fazit:

    Ein außergewöhnlicher historischer Roman in einer außergewöhnlichen Form.

    Von mir 4 sehr gute Stern.