Beiträge von Susanne Goga

    Ich habe das Buch auch auf Englisch gelesen und war sehr beeindruckt. Ich glaube nicht, dass die Autorin auf den Fritzl-Kampusch-Zug aufspringen will. Es ist ein eigenständiges Werk, das auf Sensationshascherei verzichtet. Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte nicht mit der Rettung bzw. Befreiung endet, sondern auch das schwierige Zurechtfinden in der Außenwelt beschreibt.


    Allerdings habe mich, da ich selbst Übersetzerin bin, beim Lesen gefragt, ob der Text auf Deutsch auch so funktioniert. Im Original sind alle Gegenstände, die "Freunde" sind, groß geschrieben, heben sich also sehr ab. Dieser Dreh fällt im Deutschen natürlich weg.


    Liebe Grüße,


    Susanne

    Ich habe das nicht falsch verstanden - im Gegenteil, ich freue mich, wenn Leserinnen so etwas auffällt. Ein Unterschied ist, dass es beim Leonardo-Papier ein Leseexemplar gab, das die Verlagsvertreter den Buchhändlerin persönlich in die Hand gedrückt haben. Das macht natürlich schon viel aus.
    Mir haben einige Leute gesagt, dass sie die Schatten noch besser finden und dass es eine ungewöhnliche Geschichte ist. Das freut mich natürlich.


    Liebe Grüße,


    Susanne

    Zitat

    [i] Ob der Arzt in der Charite über die Behandlung der Kopfschmerzen hinausgehend noch etwas für ihn tun konnte?
    Auch der Verlauf seiner Karriere als Maler dürfte noch interessant sein, immerhin hängen seine Bilder in der Nationalgallerie.
    Insgesamt ist Anthonis eine so spannende Figur, dass ich ihn, aber auch Anna und Rika vermissen werde.


    Ich glaube nicht, dass man etwas dagegen tun konnte, das ist auch heute noch "unheilbar". Damals hatte man noch nicht einmal einen wissenschaftlichen Namen für die Störung, den gibt es erst seit 1947.
    Freut mich sehr, dass die Figuren für dich lebendig geworden sind.


    Lieben Gruß,


    Susanne

    Danke für den Tipp, ich hatte ein anderes Buch von ihm gelesen. Im ZEIT-Magazin las ich kürzlich, dass auch die Schimpansenforscherin Jane Goodall gesichtsblind ist, Kronprinzessin Victoria von Schweden wohl auch. Die angeborene Form ist allerdings sehr viel häufiger als die durch Unfall oder Krankheit erworbene.
    Interessant fand ich auch die Geschichte eines Mannes, der nach mehreren Schlaganfällen gesichtsblind geworden war. Danach ging er in Ruhestand und legte sich eine Schafherde zu. Nach einem Jahr konnte er alle Tiere an den Gesichtern unterscheiden - Menschen hingegen nicht.


    Liebe Grüße,


    Susanne

    Gute Frage :-): Ich kann mir ein Leben ohne eins von beiden eigentlich nicht vorstellen. Ich freue mich auch nach fast zwanzig Jahren über jeden neuen Übersetzungsauftrag (nicht nur wegen der Kohle ;-), es macht einfach Spaß, sich auf etwas Neues einzulassen). Ich glaube, ich bin eine schreibende Übersetzerin oder eine übersetzende Schriftstellerin.
    Es hat natürlich auch etwas mit Sicherheit zu tun: Wenn ich meine Arbeit gut mache, bekomme ich auch Übersetzungsaufträge, egal wie gut sich die Übersetzung später verkauft. Bei meinen eigenen Romanen ist es immer ein kleines Glücksspiel, ob sich die Hoffnungen der Verlage (und meine eigenen) erfüllen.
    Aber, wie gesagt, ich mache beides sehr, sehr gern. Und das unterschiedliche Arbeiten macht es auch so spannend.


    Liebe Grüße,


    Susanne

    In den 1920er Jahren sah es schon anders aus, da gab es eine aktive Schwulen- und Lesbenszene. Vierzig bis fünfzig Jahre früher war es undenkbar, Homosexualität offen auszuleben. Ich habe bei meinen Recherchen dieses Buch benutzt:
    Eldorado - Homosexuelle Frauen und Männer in Berlin 1850 - 1950. Geschichte, Alltag und Kultur, Berlin 1984
    Das war sehr informativ und hilfreich. Und dann gibt es auch noch das Schwule Museum in Berlin. Außerdem hatte ich noch einen schwulen Testleser, wofür ich sehr dankbar war, weil ich die Figuren möglichst realistisch darstellen wollte.


    Schönen Abend,


    Susanne :-)

    @ Saiya: An eine Fortsetzung habe ich eigentlich nicht gedacht. Die Geschichte ist für mich zu Ende erzählt, auch wenn natürlich einiges offen bleibt. Aber so ist das eben im Leben ;-) Es freut mich aber, dass du wissen möchtest, wie es weitergeht, weil meine Figuren dann lebendig geworden sind. Das ist mir sehr wichtig. Einmal habe ich mit einer Freundin abends stundenlang über den Text gesprochen, und irgendwann haben wir gemerkt, dass wir über die Figuren wie über echte Menschen reden.


    Ich habe gerade den dritten Leo-Wechsler-Krimi geschrieben, der nächstes Jahr erscheint, und beginne demnächst mit einem neuen historischen Roman. Es gibt also Nachschub.


    Liebe Grüße,


    Susanne

    Ich weiß nicht, ob die nächsten Cover ähnlich werden, ich könnte mir schon vorstellen, dass Diana da ein einheitliches Bild möchte.
    Ich bekomme die Entwürfe gezeigt und darf auch meine Meinung dazu sagen. Hier war ich gleich sehr angetan vom Cover und fand auch, dass es sehr gut zum Leonardo-Papier passt.
    Falls übrigens jemand ein Lesezeichen mit beiden Covern haben möchte, mit oder ohne "Autogramm", kann sich gern bei mir melden.



    Liebe Grüße,
    Susanne

    Hallo Herr Palomar,


    ich habe als Übersetzerin angefangen und irgendwann gemerkt, dass ich auch gern selbst schreiben möchte.
    Das eine hat mich eigentlich nie vom anderen abgelenkt, seit 2001 mache ich beides immer parallel. Der Morgen ist meist dem Übersetzen vorbehalten, schreiben tue ich nachmittags, abends und auch am Wochenende. Am Wochenende und in den Ferien ist Übersetzen tabu, da schreibe ich nur.
    Beim Übersetzen lerne ich auch von anderen Autoren, schaue mir Dinge ab oder versuche, Sachen zu vermeiden, die mir nicht gefallen. Dass ich kaum historische Romane übersetze, ist Zufall, ich würde gerne mehr davon machen. Bisher habe ich in diesem Bereich den Krimi "Tod im venezianischen Viertel" und den demnächst bei DTV erscheinenden Roman "Der irische Fluch" übersetzt.
    Meine Arbeitsweise ist auch grundverschieden. Bei meinen Übersetzungen arbeite ich seit Jahren mit Spracherkennung. Beim Schreiben funktioniert das Diktieren nicht, das habe ich schon ausprobiert. Die Denkprozesse sind wohl doch sehr unterschiedlich.


    Liebe Grüße,
    Susanne :wave