Beiträge von Susanne Goga

    dschaenna : Ich habe das bisher immer so gehalten, zusammen mit dem Nachwort. Vielleicht würde es auch etwas ablenken, wenn man die Personen aufgezählt bekommt, bevor die Handlung beginnt. Anders kenne ich es nur von Rebecca Gablé, die ihr Personenverzeichnis nach vorn stellt, aber sie hat auch sehr viel Personal und hilft den Lesern damit, die Figuren auseinanderzuhalten. Das ist bei einem Krimi nicht so unbedingt nötig.
    Lese-rina : Ja, sie ist sehr interessant. Sie war in zweiter Ehe mit einem jüdischen Arzt verheiratet und ist mit ihm nach Asien gegangen, später aber nach Deutschland zurückgekehrt, so viel ich weiß. Ein sehr bewegtes Leben.

    Mich hat allerdings auch überrascht, wie weit man in Berlin damals schon war, was die Frauenberatungsstellen anging. In dieser Hinsicht hatte sich mit Gründung der Republik viel geändert. Alice Vollnhals war eine der ersten Ärztinnen, die sich auf diesem Gebiet engagiert haben, deshalb wollte ich sie auch gern als Nebenfigur dabei haben.

    Freut mich sehr, wenn es euch gefallen hat. An der Geschichte mit der "Tatwaffe" habe ich lange recherchiert, das war schwierig, weil die Samen meist oral verabreicht werden, um jemanden zu töten. Dann hätte man aber sofort erkennbare Symptome einer Vergiftung gehabt, und das wollte ich vermeiden. Vielleicht bin ich nicht so gut darin, ganz am Ende eine überraschende Lösung zu präsentieren, aber ich konzentriere mich auch gern darauf, wie die Aufklärung zustande kommt. Das ist vor allem bei "Leo Berlin" der Fall, wo man den Täter auch ziemlich schnell kennt.


    Man muss das Rosenwasser schon wirklich unmittelbar einatmen, sich also längere Zeit im Zimmer aufhalten, z.B. im Schlaf. Henriette hatte keine Beziehung und war folglich zu dieser Zeit allein im Schlafzimmer. Ich stelle mir vor, dass sie vor dem Schlafengehen mit der Flasche umherläuft und alles einnebelt, sich dann hinlegt und den Duft tief einatmet.
    Es ist tatsächlich so, dass Abrin, das Gift der Paternostererbse, auf der Liste der möglichen Biowaffen steht. Dann müsste es aber ganz anders aufbereitet werden und mit modernsten Mitteln in großer Menge versprüht werden.


    Dieser Pogrom ist relativ unbekannt, deshalb wollte ich ihn unbedingt in den Roman einbauen.

    Ja, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Schwierig. Einerseits reizvoll, andererseits müsste ich für meine Figuren, die ich so mag, viele schmerzhafte Entscheidungen treffen.

    Hm, ich hoffe, Leo ist jetzt nicht zu unsympathisch geworden. Soll er ja nicht sein. Es ist gar nicht so einfach, Figuren zu erschaffen, die gute und schlechte Seiten haben und einfach menschlich sind. Das Problem hatte ich gerade in einer anderen Leserunde, wo eine Figur ganz schön kritisiert wurde, obwohl ich sie gar nicht so negativ gemeint hatte ;-).

    Das ist eine gute Frage, Beowulf. Recherchiert habe ich es nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass die Frau, die Dr. Stratow überfallen hat, mit einer Gefängnis- oder Zuchthausstrafe davongekommen wäre. Im anderen Fall ist es natürlich klarer Vorsatz. Allerdings bin ich mir nicht sicher, inwieweit damals mildernde Umstände für persönliche Belastungen galten. Doch für die Mörderin von Henriette dürfte es so oder so nicht gut ausgesehen haben, zumal es die eigene Schwester war und von ihr keine greifbare Bedrohung ausging.

    Geli, freut mich, dass die Bücher in deiner Buchhandlung präsent sind. Ich finde, sie machen sich wirklich gut nebeneinander. Ich schreibe gerade wieder einen historischen Roman, der Ende des 19. Jhd. in England spielt. Diesmal geht es u.a. um Geister. Mehr möchte ich noch nicht verraten. Dieser Roman wird wieder bei Diana erscheinen.

    Ich glaube auch, dass sie nicht einfach so zusammenleben können und wollen. Leo fühlt sich nun mal seiner Schwester verpflichtet, die so viel für ihn und die Kinder getan hat. Es ist schon eine andere Zeit, und ich versuche immer, Leo einerseits als Mann seiner Zeit zu zeigen, andererseits aber auch verständnisvoll. Er ist hin und her gerissen und wird dadurch manchmal auch ungerecht, was ihn, wie ich hoffe, ein bisschen menschlicher macht. :-)