Beiträge von Sommerkindt

    ein Erstkontakt mit dramatischen Folgen

    Kira und ihr Team erforschen einen fernen Planeten auf denen bald eine Kolonie entstehen soll. Doch am letzten Tag, wo sich alle schon auf den Aufbruch vorbereiten, stolpert Kira über Überreste einer alten Zivilisation. Bei diesem ersten Kontakt mit den Überresten wird sie mit einem Xeno kontaminiert. Als sie dann mit ihrem Team zusammentrieft überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Denn das Xeno wird plötzlich aktiv und attackiert ihr Team und umhüllt Kira vollständig. Und nun schaltet sich das Militär ein und zu allem Überfluss taucht auch noch eine fremde Spezies auf. Doch Anstelle eines freundlichen Erstkontaktes kommt es zu erbarmungslosen Kämpfen und Zerstörung. Kira wird von einem Frachter namens Wallfisch aufgegriffen und gerettet. Nach und nach hat sie den Mut der Crew und ihren Kapitän die Wahrheit zu erzählen. Und nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Ihr Ziel der blaue Stab, doch diesen finden sie nur zerstört vor. Doch der Schlund bedroht das Universum und die Menschen und Jellys schließen sich zusammen um ihn und seine Abkömmlinge zu vernichten. Doch um den Schlund zu vernichten muss Kira eine Entscheidung treffen, die weitreichende Folgen für ihre Existenz hat. Und im Dunkeln des Universums schlummert noch ein viel größeres Ungemach…


    Der Autor hat es geschafft mich in eine andere Welt zu entführen. Ich konnte das Buch vielmehr diesen Welser einfach nicht mehr beiseite legen. Was mich jedoch sehr gestört hat war dieser hohe technische Anteil. Dem gegen über die spektakulären bildlichen Beschreibungen, die man förmlich direkt vor Augen hat.


    Die Geschichte an sich ist nicht nur spannend und auch wirklich packend aber (ja das berühmte aber) zum einem ist sie viel zu Technik belastet und in weiten Teilen auch viel zu langatmig geschrieben. Ich hätte mir hier und da ein wenig mehr Tiefe gewünscht und all die Informationen im Anhang hätten sich doch als nützliche Informationen viel besser im Roman selbst gemacht. Sinnvoll in Unterhaltungen eingebracht hätten sie den Lesefluss positiv beeinflusst. Die Idee der Kommunikation über Gerüche ist was neues, jedoch für den Leser in dieser Darbietung eher störend. Wenn der Autor dann schon ab einer Stelle einen Übersetzungsmechanismus einsetzt, warum dann nicht durchgängig? Auch ist die Geschichte in vielen Teilstücken eher unrund. Erst gegen Ende wird es dann richtig spannend und auch wieder rund.


    Die Figuren und nicht nur die Hauptfiguren wachsen einen unglaublich ans Herz. Auch wenn ich hier und da ein wenig durcheinander geraten bin, was an der Vielzahl der Figuren lag. Nicht nur Kira sondern auch Falconie finde ich richtig gut. Sondern auch die ganzen Militärtypen so wie man sie sich vorstellt. Was mich allerdings dann ein wenig enttäuscht hat, ist das der Autor viel zuwenig Zeit in die Symbiose von Kira und dem Xeno gesteckt hat. Er eiert da ganz schön rum. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Spannend hingegen fand ich die Entwicklung der Figur Kira und Xeno. Anfangs wird es als Parasit betrachtet, dann als Waffe. Anschließend als Soft Blade und schließlich als Saat.


    Fazit: Ein recht umfangreicher Welser für alle, die gerne in andere Welten abtauchen. Mal abgesehen vom hohen Technikanteil, erwartet den Leser ein bildgewaltiges Epos mit grandiosen Figuren, die einen ans Herz wachsen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Bin ja gespannt ob dieses Buch irgendwann verfilmt wird, den anbieten würde es sich. <3<3<3<3

    Flüchtige Oberflächlichkeit in einer schnelllebigen Zeit

    Flüchtige Begegnungen rund um den Erdball, dass ist das was den Leser in diesen kurzen Roman erwartet. Flüchtig deshalb, weil die einzelnen Kurzgeschichten, wirklich nur Episoden sind, in denen kurz und oberflächlich das Zusammentreffen zweier Menschen erzählt wird. Man lernt also eine Reihe von Menschen kennen, die scheinbar auf den ersten Blick nicht viel mit einander zu tun haben, außen das ihre Welt gerade sehr turbulent ist. Erst im Laufe des Romans wird klar, dass die Rahmenhandlung quasi von einer Familie bestimmt wird.


    Der Autor legt zwar einen leichten und flüssigen Schreibstil an den Tag, jedoch bleibt er in den Betrachtungen über das Leben, der von ihm ausgewählten Menschen rund um den Erdball doch sehr oberflächlich. Er legt ein ums andere Mal den Finger in eine offene Wunde, sei es die Rolle der Frau in der Gesellschaft, Krebs, der Begriff der Familie in der modernen globalen Welt, prekäre Arbeitsverhältnisse. Alles betrachtet er eher unbeteiligt, hält dem Leser den Spiegel hin und springt dann weiter.


    Ganz allgemein finde ich sämtliche Episoden bzw. Kurzgeschichten schlicht und einfach oberflächlich. Klar als Leser macht man sich einen Kopf, wie geht es mit den Personen weiter. Aber wenn man als Leser etwas mehr tiefer gehende Informationen möchte geht man hier ganz klar leer aus. Denn da alles nur angerissen wird und alles nur oberflächlich betrachtet und nur kurz der Schorf einer alten Wunde abgekratzt wird sieht man eben nicht, was da noch ist.


    Natürlich gibt es Figuren, die man mag und andere ja mit denen liegt man gleich über Kreuz. Aber ich denke genau das ist das was der Autor wollte. Zum Nachdenken anregen. Jedoch denke ich auch, dass er sich es nicht nur bei der Handlung sondern auch bei den Figuren doch sehr einfach gemacht hat. Das Warum oder Wieso wird wenn überhaupt nur oberflächlich angedeutet. Als Leser ist man dann nur am rumrätseln und fragt sich dann auch, meine Güte warum erzählt er denn hier nicht weiter und gibt hier und da nicht noch diese wirklich wichtige Erläuterung, aber nein. Nichts. Daher wirken nicht nur die Figuren sondern auch die Handlung eher rudimentär als gut ausgearbeitet.


    Fazit: Eine flotte Reise rund um den Erdball. Man erhält kurze oberflächliche Einblicke in das Leben anderer Menschen. Und Oberflächlichkeit ist genau das große Manko dieses Romans. Denn nicht nur die Handlung sondern auch die Figuren sind sehr oberflächlich ausgearbeitet. Diesem Roman hätte ein wenig mehr Tiefe wirklich gut gestanden. Eine kurze Lektüre für Zwischendurch, welche keine Begeisterungsstürme auslöst. <3<3

    ASIN/ISBN: 3446267654

    Kein Grund zur Sorge, alles wird gut

    Kalmann ist ein Haifischfänger, der mit den besten Gammelfisch herstellt. Doch Kalmanns idyllisches Leben soll sich schon bald auf den Kopf stellen. Obwohl idyllisch das ist nun auch wieder Ansichtsache. Kalmann passt nicht wirklich in eine Schublade. Kalmann hat so die eine oder andere Beeinträchtigung, die man ihn als Kind und Jungendlicher hat mächtig spüren lassen. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er mit seinen Großvater, der nun in einem Pflegheim lebt. Darum lebt Kalmann nun ganz allein ein einem fast 100 Jahre alten Haus. Seine Mutter arbeitet als Krankenschwester in der Stadt. Doch eines Tages verschwindet der Hotelbesitzer Robert, was die Polizei und Suchmannschaften auf den Plan ruft. Und plötzlich gerät Kalmann ins Wesir der Polizei. Und dann tauchen auch noch Reporter auf. Als dann auch noch eine Dorfbewohnerin stirbt geht das ganze Theater wieder los. Kaum hat sich fast alles wieder beruhigt fischt ein Fischer ein Fass voller Drogen aus dem Wasser und schon wieder tauchen Polizei und Reporter auf. Doch viel schlimmer für Kalmann ist, dass die junge Litauerin verschwindet und ein Sonderkommando ihn außer Gefecht setzt. Doch gerade als Kalmann denkt ok alles ist überstanden fällt beim Ausnehmen eines Hais die Hand von Robert aus dem Magen des Hais und schon wieder steht die Polizei auf der Matte. Und dann taucht auch noch ein Eisbär auf, der Kalmann unter sich begräbt. Also muss nun Kalmann doch langsam mit der Wahrheit rausrücken.


    Der Verlag hat es doch tatsächlich schon wieder geschafft einen wirklich tollen Krimi als Roman zu verkaufen. Und der Autor hat es geschafft mich als Leser abzuholen und einzufangen und auch zu halten. Gut an den Schreibstil muss man sich erst gewöhnen, aber dann will man diesen Krimi einfach nicht mehr aus der Hand legen.


    Der Krimi hat wirklich alles was man sich als Leser wünscht. Einen Helden, der nicht der 08/15 Typ ist, nein er hat so seine Defizite. Es gibt einen Vermissten, eine Leiche, ein Fass voller Drogen und jede Menge Verwicklungen. Und der Antiheld, bei dem man als Leser kurzzeitig doch glatt denkt, nein Kalmann du kannst doch kein Mörder sein. Und zu guter letzt taucht auch noch ein Eisbär auf und Kalmann gerät in Lebensgefahr. Eins muss ich noch unbedingt loswerden. Wer denkt dass der Krimi hier bierernst ist der irrt gewaltig. Ich bin mehr wie einmal in schallendes Gelächter ausgebrochen. So ganz nebenbei lernt man Island und seine Natur und auch dessen Probleme kennen.


    Die Figuren so skurril und ja auch urst komisch. Kalmann, der leicht beeinträchtigte Haifischfänger, der zu Gewaltausbrüchen neigt und nicht andere sondern sich selbst damit verletzt. Und dann ein ganzes Dorf, das da oben in Island so langsam ausstirbt. Island mag zwar klein und kalt sein. Das heißt aber nicht dass es dort nichts zu erleben gibt.


    Fazit: Ich bin von diesem humorvollen Krimi mit seinen ganz eigenen Figuren und der besonderen Geschichte und dem Schreibstil des Autors schlichtweg begeistert. Ihr werdet schnell merken, dass ein Krimi nicht immer bierernst sein muss, sondern dass man durchaus auch in heiteres Gelächter ausbrechen kann. Kommt lasst euch nach Island entführen und genießt die lustige Story und durchaus skurrile Figuren. Mir sind sie ans Herz gewachsen…von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. <3<3<3<3<3

    Wenn Geheimbünde das Leben kontrollieren

    Schweden wird von geheimen Organisationen regiert. Und mitten drin befindet sich Sara. Ihr Vater hat sich Zugang zu geheimen Dokumenten verschafft und sicher versteckt. BSV und der Widerstand beide wollen Sara und damit diese wichtigen Dokumente. Sara wird immer mehr von ihrem Umfeld isoliert bzw. bricht jeglichen Kontakt zu liebgewonnen Freunden ab als sie merkt in welcher Gefahr für Leib und Leben ihre Freunde schweben. Selbst ihre Schwester wendet sich von ihr ab hält sie für verrückt. Sara ist durch glückliche Umstände beim Militär untergekommen und hat dort einen Job bekommen. Und wird plötzlich befördert und darf an streng geheimen Sitzungen teilnehmen. Doch die Situation spitzt sich zu. Sara wird immer mehr vom BSV unter Druck gesetzt, ihr geliebter Kater wird umgebracht. Ihre Freunde verlieren ihren Job. Erst da fällt Sara ein wo die wichtigen Dokumente sein könnten und findet sie in einem Versteck aus Kindheitstagen. Sie informiert Presse und Polizei und muss kurz darauf all das wieder zurückziehen, da das Leben ihrer Schwester bedroht wird. Dann wird sie auch noch vom BSV entführt und in ein Haus verschleppt. Dort muss sie den Stick abgeben. Durch ein waghalsiges Manöver erhält sie Stick und einen Chip. Nun muss sie sich und ihre Freunde Sally und Andreas in Sicherheit bringen. Bei der Flucht auf einen Kreuzfahrtschiff nach Finnland kommt es zum Finale, der Sara und ihren Freunden alles abverlangt.


    Die Autorin hat es diesmal geschafft die begleitenden Zeitungsartikel sinnvoller in den Text zu integrieren und so den Leser nicht aus dem Lesefluss zu reizen, sondern ihn hilfreiche Zusatzinformationen bereitzustellen. Auch wenn sie wirklich spannend erzählt hätte sie doch die ersten 300 Seiten doch etwas straffen können.


    Wie bereits erwähnt waren die ersten 300 Seiten doch eher langatmig und so richtig spannend wurde es erst ab der Mitte des Buches. Was mich so ein wenig genervt hat waren die vielen Nebenschauplätze. Die vielen losen Handlungsstränge die aufgebaut wurden. Immer wieder wenn es so richtig spannend wurde und zu einen Höhepunkt kam, ist der Spannungsbogen wieder dermaßen abgeflacht, dass ich mir ein genervtes Stöhnen nicht verkneifen konnte. Besonders spannend wurde es dann auf den letzten 200 Seiten. Zu Schade das die Spannung nach einen Cliffhänger dann immer wieder dermaßen zusammengebrochen ist.


    Bei den vielen Figuren waren gar nicht so einfach den Überblick zu behalten. Jedoch fand ich ja bereits die Figur der Sara im ersten Teil ziemlich unglaubwürdig. Wenn ich mal zusammenfassen darf. Sara Mitte 20. Nicht besonders viel Berufserfahrung nach dem Studium wird im ersten Band in eine PR Agentur aufgenommen und macht dort einen tollen Job. Dabei fehlte ihr damals schon die Qualifikation dazu. Und jetzt also Militär. Hier arbeitet sie erst in der Poststelle. Gut da passt es ja grad noch so. Dann wird sie bis ganz nach oben befördert. Und nimmt an streng geheimen Sitzungen teil und hat Zugang zu strenggeheimen Unterlagen. An dieser Stelle ist die Story einfach nur unglaubwürdig, auch wenn es sich am Ende aufklärt. Aber ich denke hier die Autorin über das Ziel hinaus geschossen. Insgesamt wirkt Sara die Hauptfigur auf mich eher ja naiv und nicht so clever und weltgewandt wie sie eigentlich hätte sein müssen für alle die Jobs die sie ausgeübt hatte.


    Fazit: Wenn man sich erstmal durch die ersten 300 Seiten durchgekämpft hat wird dieser Thriller, obwohl er wesentlich mehr von einem Krimi hat, richtig spannend. Durchhalten lohnt sich also. Man wird mehr als entschädigt. Gut die Hauptfigur der Sara ist nicht unbedingt glaubwürdig und ich als Leser sehe ihre Entwicklung doch eher skeptisch. Ansonsten ein wirklich unterhaltsamer Roman, wo es am Ende noch mal richtig zur Sache geht. Das Lesen lohnt sich auf jeden Fall. <3<3<3<3

    ASIN/ISBN: 395890243X


    Bin noch mitten drin in "Feuerrache"

    Erstes Fazit: Autorin und Verlag haben jetzt die eingestreuten Artikel so in den Text eingegliedert, das sie sinnvolle Hintergrundinfos geben und nicht in einer Tour aus dem Lesefluss reizen.

    Nur leider ist vieles wieder so langatmig geschrieben Clifhänger und dann nimmt die Spannung rapide ab. Nun ja mal sehen wie sich die Story weiter entwickelt.

    ASIN/ISBN: 9783958902435

    informativ, aufklärend und humorvoll

    Was ist normal? Ab wann spricht man von einer Abweichung von der Norm? Sind die Normalen nicht auch wenig irre? In diesem kurzen Abriss über die Entwicklung der Psychiatrie und ihren Behandlungsmethoden erfährt man, wie es über die Jahrhunderte zu einem Wandel im Umgang mit Menschen in Extremsituationen gekommen ist. Es werden nicht nur die verschiedensten Störungen und Beeinträchtigungen geschildert und mit Beispielen verdeutlicht sondern auch mögliche Behandlungsmethoden bzw. Lösungsansätze dargestellt. So ist nicht jeder der aktuell an einer Störung erkrankt ist auch unglücklich. Auch das Thema Süchte wird behandelt. Am Ende des Buches bittet der Autor eindringlich um mehr Toleranz für Menschen mit Beeinträchtigungen, da diese das Leben wenn auch manchmal anstrengender aber auch um einiges bunter machen.


    Der Autor schafft es mit seinen flotten und humorvollen Schreibstil, den Leser für das Thema Psychiatrie zu sensibilisieren und räumt so ganz nebenbei mit Vorurteilen auf. Denn was Normal ist liegt im Auge des Betrachters. Und nicht jede Abweichung von der Norm ist auch gleich krankhaft sondern einfach nur normal. Vielmehr gibt es Menschen die gewisse moralische Ansichten einfach ignorieren.


    Nach einem flotten Ritt durch die Geschichte der Psychiatrie und ihrer Entwicklung widmet er sich den verschiedenen „Krankheitsbildern“. Wobei er auch zu bedenken gibt das nicht selten eine Diagnose ein Stigma mit sich bringt. Und ja die meisten Erkrankungen bzw. Leiden sind heilbar durch Therapie oder aber Medikamente. Besonders schön fand ich, dass der Autor zu jeder Beeinträchtigung ein Praxisbeispiel gebracht hat. Als Leser kann man seinen Horizont mit dieser Lektüre nicht nur erweitern sondern man wird für verschiedene Themen sensibilisiert und ist mit leichtfertigen Äußerungen doch differenzierter und vorsichtiger.


    Fazit: Wenn sich jemand einen Überblick verschaffen will kann ich ihm/ihr dieses Buch nur empfehlen. Da es kurz und verständlich auch für Leihen erklärt wie sich manche Krankheitsbilder auswirken und man eben auch sensibilisiert wird. Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung für den Einstieg in die Thematik. <3<3<3<3

    ASIN/ISBN: 3466372682

    Wie ein Geheimnis gleich 3 Generationen vergiftet

    Selten ist es mir so schwer gefallen das Gelesene in Worte zu fassen. Nach dem ich die Geschichte von Vera und ihrer Familie las, die sich an wahren Begebenheiten orientiert. Auch wenn das Buch „Was Nina wusste“, ist der Titel doch ein stückweit irreführend. Denn die eigentliche Hauptrolle spielt hier Vera und wie das Schicksal mit ihr spielte. Man lernt Vera als eine lebenslustige, freundliche und von allen geachtete alte Frau kennen. Wobei ihre Tochter Nina dies doch vehement bestreitet würde. Doch sie hat alle Gründe dafür. Denn Vera lüftet ihr düsterstes Geheimnis erst am Ende ihres Lebens. Jedoch hat dieses ihr dunkelstes Geheimnis eine verheerende Wirkung auf ihre Familie. Denn eigentlich war Vera mit ihren ersten Mann Milos und ihrer kleinen Tochter Nina sehr glücklich. Bis sie die Aufmerksamkeit des Geheimdienstes auf sich zog. Nicht genug das sie Jüdin und ihr Mann ein Partisan war. Als ihr Mann verhaftet wird und dann plötzlich umkommt sieht Vera das Unglück schon kommen und schafft es gerade noch ihre Tochter zu einer Freundin zu schicken bevor sie abgeholt wird und Verhören unterzogen wird. Sie wird vor eine Entscheidung gestellt, infolge derer sie auf eine Insel mit einem Gulack gebracht wird. Als nun ihre Tochter zu ihrem Geburtstag kommt ihr offenbart, dass sie schwer erkrankt ist, überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Sohn, Enkeltochter, Tochter und Vera begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit und lüften das Geheimnis, was ihre ganze Familie über Jahrzehnte vergiftet hat.


    Der Autor schafft es den Leser förmlich in diese Familie zu integrieren. Schon nach wenigen Seiten fühlt man sich als Familienmitglied. Wobei man als Leser quasi durch die Seiten geführt wird und höllisch aufpassen muss wo man sich gerade befindet. Denn der Autor schafft einen fließenden Übergang von Vergangenheit und Gegenwart teilweise sogar innerhalb eines Satzes. Mir hat der Schreibstil wirklich sehr gefallen auch wenn er die Wahrheit über Vera dem Leser am Ende wie eine Abrissbirne um die Ohren gehauen hat.


    Die Hauptrolle neben Vera spielen hier eindeutig ihre Familie, ihr Sohn, Tochter und Enkelin sowie auch ihre beiden Männer. Ich gebe es zu Vera war mir anfangs mit am sympathischsten, ihre fröhliche und positive Einstellung und direkte Art hat diese Frau in mein Herz gelassen. Wohingegen Tochter und Enkelin nun ja. Gili hätte ich am liebsten einmal mehr den Kopf gewaschen und gesagt Mädel schau doch mal über den Tellerrand. Sie benimmt sich mit ihren fast 40, wie ein bockiger Teenager ganz und gar nicht Erwachsen und so unglaublich wütend auf ihre Mutter Nina. Sie sieht sie Größtenteils scheinbar gar nicht als Mensch sonder eher als eine steinerne Figur. Wobei ihr Hass, denn nichts anderes brodelt in ihr durchaus nachvollziehbar ist. Wenn eine Mutter ihr Kind im Kleinkindalter einfach so verlässt. Welches Kind währe da nicht sauer.


    Dadurch das der Autor Vera als strahlende liebenswerte Figur aufbaut und sie vor allem im ersten Teil des Buches quasi als eine wirklich nette Person inmitten einer großen Familie darstellt. Kann man gar nicht anders als sie zu mögen. Auch als ihre Tochter dann auftaucht und hier und da Spitzen schmeißst, runzelt man nur verwirrt die Stirn und meint, ok ihr Verhältnis war wohl nicht das beste und wie Gili dann auch noch voller Hass ihre Mutter schier entmenschlicht ja da kommt man ins Grübeln. Die schöne Fassade der Familie ist doch nur ein Trugbild. Aber das ist nur ein Vorgeschmack auf die Abrissbirne mit der der Autor dann aufwartet und die Vergangenheit aufwirbelt und die Familie dadurch befreit. Doch wer denkt die Handlung wird chronologisch erzählt der irrt gewaltig. Als Leser wird man hin und hergeworfen. Ist man im einen Moment im hier und jetzt findet man sich nur wenige Zeilen später oder aber im gleichen Satz in einer Vergangenheit wieder, die einen mal fassungslos mal sprachlos oder aber nur einfach verstört zurücklässt.


    Fazit: Selten hat mich ein Roman so zurückgelassen. Ich finde ihn wirklich klasse und bin beeindruckt allein durch die Ausdruckskraft und Wirkung, die er hinterlässt aber eben auch Fassungslos, wie übel das Leben manch einen mitspielen kann. Von daher gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Ein wirklich toller Roman der einen so schnell nicht mehr loslässt. <3<3<3<3

    ASIN/ISBN: 9783446267527


    Orginal Titel:

    Iti Ha-Chaijm Messachek Harbej

    Leonores Familiengeschichte wird euch beeindrucken


    Heimat ist da wo man Wurzeln schlagen kann, so oder so ähnlich würde es wohl Leonore sagen, denn das musste sie schon viele Male. Neu Wurzelnschlagen. Als Flüchtling aus dem Osten kam sie in einem kleinen Ort, nur mit dem an was sie am Leibe trug. Dabei läuft sie dem hiesigen Bäcker quasi direkt in die Arme und dann hinterher. Intuitiv erkennt sie einen wirklich herzensguten Menschen. Er nimmt sie auf und bringt ihr das Bäckerhandwerk bei. Hannes und seine Mutter nehmen die blutjunge Leonore bei sich auf und über die Jahre wird sie mehr und mehr ein Teil ihrer kleinen Familie. So das Hannes ihr, wie seine Mutter zuvor ihm das Geschäft überschrieb. Doch die Mehrheit im Dorf lässt sie spüren, dass sie eine dahergelaufene ein Flüchtling ist. Als sie dann auch noch Schwanger wird und einen gesunden Jungen Paul zur Welt bringt, ist die Dorfgemeinschaft in heller Aufregung. Und die Frauen beschauen sich den kleinen Paul sehr genau wehe der eigene Ehemann ist der Vater von diesem Balg. Als kurz darauf ihr alter Freund Hannes plötzlich verstirbt steht sie ganz alleine da und muss sich und ihren Sohn mit der Bäckerei über Wasser halten. Das kleine Dorf wächst weiter. Doch Kohleunternehmen sieht nur die Braunkohle unter diesem Dorf und will das Dorf umsiedeln und den Wald dem Erdboden gleich machen. Leonore ist mittlerweile alt geworden und zieht ihren letzten Trumpf. Sie sagt den Vertretern, dass sie ihre Bäckerei ihren Sohn am 18. Geburtstag übergehen wird, der mittlerweile seine Bäckerlehre absolviert hat. Das Dorf wird abgerissen und Paul bleibt nichts weiter übrig als das Angebot anzunehmen. Doch damit ist nicht nur ein Umzug verbunden sondern auch seine Verschuldung und eine Arbeit bei dem Energieunternehmen. Er heiratet, beikommt Kinder, seine Frau lässt sich scheiden. Und eines Tages fängt Paul und seine mittlerweile erwachsenen Kinder nachzudenken, Auslöser war der Suizid der schwerkranken Leonore.


    Der Autor schafft es den Leser in eine andere Zeit zu führen. Man sieht und fühlt ja kann die Vergangenheit förmlich einatmen. Er schafft es, dass sich der Leser fast als gute Freundin der Familie fühlt, da man die Familie über viele Generationen begleitet.


    Der Generationenroman ist in 3 Teile unterteilt. Da währe zum einen der erste Teil indem Leonere im Dorf ankommt und wie sie sie dort einlebt und eben auch das Backhandwerk erlernt. Man sieht wie wohl sie sich bei diesen Bescheidenen Leuten fühlt und wie sie sie in die Familie aufnehmen. Man sieht sie erwachsen werden. Den entgegen ihrer Behauptung ist sie bei ihren Eintreffen im Dorf noch längst nicht volljährig. Im zweiten Teil wird die Geschichte dann aus der Sicht ihres Sohnes Paul erzählt, wie seine Kindheit war und welche Entscheidung er treffen musste und welchen Weg er einschlagen musste. Im dritten Teil wird die Geschichte dann aus der Sicht der Enkel von Leonore erzählt. Leider nimmt hier der Hambacher Forst eine zu dominante Rolle ein. Hier hätte ich mir doch gewünscht, dass der Autor sich ebenso viel Mühe gegeben hätte wie im ersten Teil bei Leonore.


    Leonore der bescheidene Star dieses Generationenromans wächst einen unglaublich ans Herz. Vor allem erinnert mich Leonores Geschichte ein wenig an die meiner eigenen Oma und ihren schweren Start als Flüchtling in einem Dorf. Am meisten hat mich wirklich ihre Entwicklung beeindruckt. Eine Heranwachsende, die die Gräuel des Krieges miterlebte und niemals aufgegeben hat. Sie hat versucht aus dem was man ihr reichte das Beste zu machen. Sie ist eine liebenswerte alte Dame geworden, die es geschafft hat ihre kleine Familie über Wasser zu halten und beieinander zu halten.


    Fazit: Ein wirklich gelungener Generationenroman, der einen berührt und eine andere Zeit auferstehen lässt und doch die Probleme der heutigen Zeit nicht aus den Augen lässt. Besonderen Eindruck hat auf mich Leonore gemacht. Auch wenn der Hambacher Forst gegen Ende des Romans eine etwas zu dominante Rolle eingenommen hat gebe ich für diesen tollen Roman eine klare Leseempfehlung. :love::love::love::love:

    ASIN/ISBN: 342628250X

    Wenn das Chaos regiert

    Was passiert, wenn der absolut falsche Mensch, auf dem Posten des mächtigsten Mann der Welt sitzt. Dieser impulsiv, unberechenbar und ein Rassist ist? Richtig er erlässt ein Dekret nach dem anderen, um überhaupt regieren zu können. Aber was passiert, wenn dieser mächtigste Mann der Welt ein Dekret erlässt, dass neben den von ihm gewünschten Effekt eine unschöne Begleiterscheinung mit sich bringt. Nicht schlimm, wenn es nur eine Fußnote im großen Weltgeschehen ist, jedoch eine Katastrophe wenn es ein riesiges Land auseinander reizt und nicht nur öffentliche Ordnung außer Gefecht setzt sondern in einen Bürgerkrieg mündet. Hinzu kommt ein Exodus aller Mexikanischstämmigen und anderer Einwanderer.


    Man merkt recht schnell, dass die Autorin einen Drehbuchbackground hat, sie die Geschichte in kleinen Episoden erzählt. Das hat zwar den Vorteil das die Kapitel die relativ kurz sind sich flott weg lesen, jedoch wird es auch sehr schnell unübersichtlich.


    Die Handlung wird in vielen kleinen Episoden und viel zu vielen Handlungssträngen erzählt. Leider wird die gesamte Handlung dadurch ziemlich schnell unübersichtlich und man muss sich sehr konzentrieren um die Zusammenhänge zu behalten. Auch dass der amtierende Präsident der USA als Blaupause diente merkt man als Leser sehr schnell. Was mich persönlich einwenig gestört hat, ist das die Handlung trotz den großen Umfangs doch recht oberflächlich ist und die Handlungsstränge nicht wirklich zusammengeführt werden. Am Ende hängen sie einfach in der Luft. Vielleicht hat auch noch niemand der Autorin gesagt, das ein gutes Buch von einer gut durchdachten Handlung lebt und nicht von einer möglichst hohen Seitenzahl. Und wenn man als Leser auf einen Thriller hofft wird man dann auch noch enttäuscht das es sich um eine Dystopie handelt. Nicht das ich diese nicht mag, das Gegenteil ist der Fall. Aber als Leser geht man dann doch mit einer ganz anderen Haltung an einen Roman heran.


    Da sich die Autorin der Realität als Blaupause bedient hat kann man den fiktionalen Figuren den realen recht schnell zu ordnen. Gut einige Figuren mag man am Ende wie den kleinen Sam andere wie Johnson oder Amber könnte man am Ende schlicht auf den Mond schießen. Leider und das bedauere ich hier wirklich sehr hätte die Autorin wie auch bei der Handlung ein wenig mehr Arbeit in die Ausarbeitung der wichtigsten Figuren stecken können. Denn die bei den wirklich vielen Figuren verliert man einfach den Überblick. Man hätte doch auch die Handlung um nur 2 bis 3 Figuren herum aufbauen können.


    Fazit: Eine viel zu umfangreiche Dystopie aber auf gar keinen Fall ein Thriller. Die Handlung zu flach und die Figuren zu wenig ausgearbeitet. Zusätzlich wird der Leser schier von den vielen Handlungsfäden und vielen Figuren einfach überfordert. Bis man sie alle sortiert und sie sich gemerkt hat, hat man das halbe Buch gelesen. Richtig begeistert bin ich von diesem Buch leider auch nicht, auch wenn es eine wirklich düstere Zukunft präsentiert. Unterhaltsam ja ist es aber eben mit den erwähnten Schwächen. Ich denke da gibt es wesentlich bessere Dystopien. :thumbup::thumbup::thumbup:

    ASIN/ISBN: 9783966583336

    ein unvergesslicher Sommer für Pascal

    Pascal ist wütend, nicht nur weil er jetzt auf einem Internat fest hängt. Nein es brodelt in ihm erst hat sich sein Vater von seiner Mutter getrennt. Dann ließ sie sich gehen und nun ja nun ist er da, ein Mann der sein neuer Stiefvater ist. Aber anstatt als Familie zusammenzuwachsen haben ihn die beiden auf das Internat abgeschoben. Wo andere Schüler ihre Ferien und Wochenenden daheim verbringen können muss er auf diesen Internat bleiben. Um seinen Frust ein wenig abzubauen spielt er den Leuten gerne Streiche zuletzt seinen Klassenlehrer, der leider auch der Direktor des Internates ist. Wohlgemerkt der Streich mit Knochenkarl war wirklich gut, man keinen einzigen Knochen gesehen. Doch was hat ihn dieser Streich eingebracht. Als er dann aus lauter Frust den Rollator der rüstigen Ingelotte in den Teich stößt fällt der Direktor ein harte Urteil. Er darf vielmehr muss einen Großteil seine Ferien im Altersheim verbringen und sich dort nützlich machen. Die rüstige Ingelotte wohnt eben genau in diesem Altersheim Sonnenstrahl. Nach und nach lebt er sich dort ein und Ingelotte hat einen ganz großen Plan. In ihrem alten Haus musste sie einen Schatz zurücklassen, als sie dieses gezwungener Massen überstürzt verlassen musste. Pascal freundet sich ohne es zu ahnen mit dem Enkel von Ingelotte an. Und schon planen sie einen Einbruch um den Schatz zu retten. Doch der Einbruch geht mächtig in die Hosen, denn plötzlich steht nicht nur die Polizei da, nein auch die jetzigen Bewohner tauchen auf.


    Die Autorin hat einen sehr netten und flotten Schreibstil. Sie schreibt kindgerecht und würdigt diese als kleine Erwachsene. Ich finde es besonders schön dass sie keine aufgesetzte Jugendsprache verwendet, sondern von Jugendlichen erzählt, dies grad nicht so einfach haben.


    Da sich die Geschichte ja hauptsächlich um Pascal und Ingelotte dreht erfährt man eben auch so einiges aus dem Leben dieser beiden. Besonders schön finde ich, das die Autorin hier darstellt, das nicht alle Kinder ganz freiwillig auf einen Internat sind, sondern dorthin einfach abgeschoben werden. Natürlich kommt der Spaß auch nicht zu kurz. Aber es wird eben auch deutlich wie Pascal hier leidet. Auf der anderen Ingelotte, eine alte Dame die auch abgeschoben wurde jedoch in ein Altersheim. Besonders gelungen ist es der Autorin dazustellen gelungen, wie die alte Damen den harte Schalle von Pascal knackt. Und wie beide gemeinsam zu Komplizen werden. Pädagogisch wertvoll ist diese Geschichte auch noch der Einbruch nach hinten losgeht und auch da Pascal, der sich ja immer wieder von seinen Strafarbeiten befreit, auch noch immer dabei erwischt wird.


    Die Figuren wachsen einen unglaublich schnell ans Herz. Ja ich musste öfters schmunzeln und auch lachen. Die Figuren sind glaubwürdig geschildert und auch ganz gut ausgearbeitet.


    Fazit: Ein wirklich sehr schönes Kinderbuch mit dem Prädikat pädagogisch wertvoll. Mitreisend geschrieben ohne aufgesetzter Jugendsprache. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

    <3<3<3<3<3

    ASIN/ISBN: 374780022X

    Das Buch ist eben sehr speziell. Aber wenn du sie auf der Bühne magst vielleicht gefällt es dir ja. Bei diesem Roman scheinen die Meinung doch sehr weit auseinander zu gehen. Mir ist es nach einer Weile einfach gegen den Strich gegangen, das sie ein dermaßen miesen Frauenbild entwirft und immer schön unter die Hüfte schießt und dort auch über lange Strecken bleibt.

    Manche Romane braucht man nicht zu lesen, dies zählt dazu

    ASIN/ISBN: 3552072012

    Nicht jeder, der sich dazu berufen fühlt ein Buch zu schreiben sollte dies auch in die Tat umsetzen, diesen ihren eigenen Satz hätte die Autorin Lisa Eckhart lieber berücksichtigen soll. Indem Versuch eine Geschichte bzw. den Ansatz der Geschichte ihrer Großmutter zu erzählen scheitert sie kläglich. Denn dieser rote Faden wird von Seite zu Seite dünner bis er kaum noch zu erahnen ist. Lieber ergeht sie sich in seitenlangen philosophischen, psychologischen und soziologischen Betrachtungen, um sie dann amateurhaft zu deuten.


    Keine Ahnung was sich die Autorin gedacht hat. Schreib ich mal ein Buch und schreibe alles auf was mir so durch den Kopf spuckt? Warum nicht Emanzipation und Feminismus und die Rolle der Frau mal anständig durch den Schokopudding ziehen? Selten und das meine ganz ernst ist mein Frust für ein Roman von Seite zu Seite exponential gestiegen. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich das Fenster öffnen und diesen Schicken des schlechten Geschmacks auf die Straße befördern hatte wollen.


    Obwohl die Autorin ja bereits im Prolog klar macht das sie keine nette Geschichte über ihre Oma schreiben will, ist selbst die Wortwahl und Themenwahl in diesem bereits grenzwertig. Und sie schafft es doch tatsächlich die Grenze des guten Geschmacks zu unterwandern. Vielmehr reiht sich nun ein Schlag unter die Gürtellinie an den nächsten. Dann kann sie sich offensichtlich nicht entscheiden ob sie ihren Kapiteln Überschriften oder Zahlen gibt. Alles im allen ein ganz schönes Durcheinander und wird für den Leser immer mehr zu einer Zumutung.


    Ganz ehrlich am Schluss war einfach nur noch genervt nicht nur wegen dem Sarkasmus nein es ging mir grundlegenderes gegen den Strich. Mag ja der ein oder andere Scherz anfangs noch lustig gewesen sein und man konnte schmunzeln, nehmen eben dieser Sarkasmus einen Zug an, der einfach nur noch schmerzt. Dermaßen frauenverachtend, das ist einfach nur noch niveaulos. Wenn die Autorin provozieren wollte, bitte das hat sie geschafft, für mich ist dieses Buch alleine durch ihre Wortwahl zum Flop des Jahres geworden. Wobei bei ich grad bei Wortwahl bin. Also ganz ehrlich wenn sie in ein und dem gleichen Satz untersten Gossenjargon nutz und dann in die Höhen der deutschen Sprache aufmacht und Fremdwörter nutzt bzw. mehr als gehobene Sprache nutzt, um sich zu produzieren und zu zeigen hey seht mal ich kann auch ganz anderes. Macht die Diskrepanz noch deutlicher. Auf der einen Seite Schlampe und dann ein Fremdwort, das man dann erstmal nachschlagen muss. Das sie ein Wortakrobat ist dürfte ja wohl jedem klargeworden sein.


    Selbst die Figuren schaffen es nicht einen ans Herz zu wachsen. Sie sind alles andere als sympathisch. Genaugenommen werden sie zu Figuren, die man auf gar keinen Fall näher kennenlernen will.


    Das schönste an diesem Roman ist wirklich dieses farbenfrohe Cover.


    Fazit: Nicht nur die Autorin sondern auch ihr Roman ist doch sehr speziell und das ist schon sehr wohlwollend formuliert. Ihr Sarkasmus sprengt den üblichen Rahmen eigentlich bräuchte man jede Scherztabletten, um diesen Roman einigermaßen ertragen zu können. Selten habe ich gegen ein Buch eine solche Aversion entwickelt, wie bei diesem hier. Für diesen Flop des Jahres gibt es von mir ausdrücklich keine Leseempfehlung. Manch einer sollte dann doch lieber Abstand nehmen vom Schreiben von Büchern jeglicher Art. :thumbdown::thumbdown:

    öffnet eure Augen, eure Ohren

    Eure Seelen, dass ist die Botschaft dieses Romans. In ihm geht es um die Geschichten der Frauen, die den Palast der Frauen geschaffen haben oder aber in ihm leben und arbeiten. Zunächst stehen jedoch Blanche und ihr Mann im Mittelpunkt. Beide befinden sich im Dienst der Heilsarmee und setzen alles daran, das Leid und die Not der Armen zu lindern und ihnen ein Dach über den Kopf zu besorgen. Fast 100 Jahre später erleidet Soléne, eine sehr erfolgreiche Anwältin einen Zusammenbruch, nachdem ein Mandant sich vor ihren Augen das Leben nimmt. Dieses Ereignis wirft sie aus der Bahn. Ihr Psychiater rät ihr sich ehrenamtlich zu engagieren um wieder ins Leben zurück zu finden. Durch Zufall findet sie eine Anzeige in der ein Schreiber gesucht wird. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten betätigt Soléne sich als Schreiber für die Frauen im Palast der Frauen. Sie hilft bei Anträgen, schreibt Briefe an Familienangehören und hört den Frauen zu. Nach und nach wird sie Teil der Gemeinschaft auch als sich eine der Frauen für ihren eigenen Freitod entscheidet, der Soléne fast wieder aus der Bahn wirft, rappelt sie sich wieder auf und schafft es das Leben der jungen Lily entscheidend zu beeinflussen.


    Die Autorin hat ein unglaubliches Talent den Leser nicht nur in eine andere Welt zu entführen, sie schafft es den Leser für ein Thema zu sensibilisieren ihm die Augen zu öffnen, mit geöffneten Augen, offenen Ohren und offener Seele über den eigenen Tellerrand zu sehen. Sie erzählt diese Geschichte mit soviel Elan und Feinfühligkeit, dass man sich dem Thema Frauen am Rande der Gesellschaft einfach öffnen muss.


    Die Geschichte verläuft in zwei Handlungssträngen. In dem einen wird über Blanche, ihrem Mann und die Heilsarmee berichtet, wie sie alles daran setzen im frühen 20. Jahrhundert, die Not der Armen zu lindern. Wie hartnäckig beide darum kämpfen die Frauen von den Straßen zu holen und ihnen ein Heim zu geben. Am Ende dieser Geschichte steht die Errichtung des Palastes der Frauen. Der zweite Handlungsstrang bildet die Geschichte von Soléne ihren Zusammenbruch und ihren Neuanfang mit Hilfe eben jenes alten Palastes der Frauen. Die Autorin fädelt diese beiden Stränge geschickt umeinander, sodass der Leser immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart und umgedreht versetzt wird.


    Alle Figuren, nicht nur die Hauptfiguren wachsen dem Lesen dermaßen ans Herz. Man leidet mit ihnen, ebenso wie man sich mit ihnen freut. Ein ums andere mal kullerten bei mir durch die hochemotionale Erzählweise die Tränen. Man sieht welche Entwicklung die Figuren durchmachen. Das sie am Ende starke Persönlichkeiten sind, sie sich für ihr soziales Umfeld einsetzen, sich für Schwächere einsetzen.


    Besonders das Cover hat mir gefallen, nicht nur das es äußerst passen ist, sondern auch die Hoffnung widerspiegelt, die dieser Roman gibt. Die Goldelemente reflektieren so schön und lassen einen träumen.


    Fazit: Diesen wundervollen Roman müsst ihr unbedingt lesen. Es ist ein hochemotionaler Roman, der einen für ein Thema sensibilisiert über das man sonst nicht so nachdenkt. Ich bin regelrecht begeistert. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. <3<3<3<3<3

    lustiger und humorvolle bayrische Krimi


    Daisy arbeitet für die Staatsanwältin, als dort eine Akte über den Mord eines Straßenmusikers in München auf den Tisch flattert. Da jedoch der Leutner sich einer Zeugin von seiner weniger charmanten Seite zeigt und kurzerhand versetzt wird, laufen die Ermittlungen, die vorher er schleppend verlief nun noch schleppender. Adrian der Mann von Daisy kommt dann noch vollkommen überraschend auf die Idee einen Hund anzuschaffen. Es ist aber nicht einfach ein Hund, nein ein echter Rauhaardackel. Nun muss Daisy ihren Tagesablauf neu ordnen. Und da Leutner, die Sache mit dem toten Straßenmusiker keine Ruhe lässt, sitzt Daisy bald mit ihrem Akkordeon in der Münchener Innenstadt als Straßenmusikerin. Es dauert gar nicht lange da kommt sie mit dem jungen Igor ins Gespräch, der kurz darauf auch tot ist. Dann ergibt es da aus heiterem Himmel eine Spur in Daisys Heimatdorf und zu ihrem Vater. Plötzlich überschlagen sich dann auch noch die Ereignisse. Daisys Vater ist verschwunden und ihre Tante macht sich erhebliche Sorgen und schlägt Alarm. Kaum ist Daisy wieder in ihrer alten Heimat kommen erst ein Erpresserbrief und dann eine Geldforderung. Daisy und ihr alter Freund Vinzenz gehen einer Spur nach und geraten dabei selbst in Lebensgefahr.


    Die Autorin legt einen witzigen und flotten Erzählstil an den Tag, den all jene die Rita Falk mögen gefallen wird. Jedoch schafft sie es nicht diesen doch sehr charmanten und lustigen Schreibstil den ganzen Krimi hindurch zu halten.


    Die Handlung, die in Bayern spielt, hat mich bereits nach den ersten Seiten in ihren Bann gezogen. Mich hat er sehr an die Regionalkrimis von Rita Falk erinnert. Nur das hier eben eine weibliche Person, die Daisy, eher durch Zufall in die Ermittlungen hineingerät. Zu Beginn des Krimis leistet sich die Autorin ein paar Logikfehler, die jedoch nicht sonderlich ins Gewicht fallen, dem Leser jedoch kurz die Stirn kraus ziehen lassen können. Ich fand es wirklich sehr amüsant nicht nur das Bayowarische, was immer wieder durchkommt. Jedoch fand ich die Auflösung der Todesfälle doch ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Und gegen Ende doch ein klein wenig in die Länge gezogen. Das Thema Geschlechtbestimmung bei dem Hund der Hauptprotagonistin, ist doch nun wirklich ganz einfach nachschauen und faktisch dann ja auch geklärt. Und herje manche Hundemädels sind eben ein wenig dominant und können wie die Jungs schon mal das Beinchen heben. Das man das immer wieder thematisieren muss fand ich am Schluss nur noch nervig. Vor allem wenn der TA schon sagt das ist ein Mädel. Also nee wirklich das fand ich dann schon richtig affig, das die Autorin immer wieder darauf rumgeritten ist.


    Besonders die Figur der Daisy hat mich hat die Frau Stockl aus der einen Krimiserie erinnert. Habe mich köstlich amüsiert, nicht nur über die kuriosen Figuren sondern auch wie diese in die Handlung eingebettet sind. Die Autorin hat der ländlichen bayrischen Bevölkerung nicht nur sehr genau auf die Schnute geschaut sondern auch trefflich beschrieben.


    Fazit: Ein köstlicher humorvoller bayrischer Regionalkrimi, den man einfach mögen muss. Jedoch hat er hier und da auch so seine Schwächen. All die Rita Falk lieben werden diesen Roman hier mögen. Von mir gibt’s hier eine klare Leseempfehlung. Richtig schöne Lektüre zum Abschalten auch für Nordlichter geeignet. :love::love::love::love:

    ASIN/ISBN: 9783426227282

    Hatte mir mehr erhofft

    Genau in dem Moment als Evvie den Mut aufbringt ihren Ehemann Tim zu verlassen, klingelt das Telefon. Ab diesen Moment überschlagen sich die Ereignisse. Doch nach einem Jahr sitzt Evvie noch immer in dem viel zu großen Haus, alleine, da ihr Mann vor einem Jahr verstarb. Selbst ihrem besten Freund Andy traut sie sich nicht vollständig zu offenbaren. Doch eines Tages sagt Andy plötzlich er habe da einen Freund, der für eine Weile hier auf dem Land zur Ruhe kommen will. Und dann steht da plötzlich Dean vor ihr, ein geschasster Baseballprofi in einer Lebenskrise. Nach einen kurzem Gespräch mit Evvie zieht Dean bei ihr ein. In einer kleiner Wohnung in ihrem Haus. Beide treffen eine klare Entscheidung, sie wollen nicht mit dem Anderen über den Verlust bzw. über die Kariere des anderen sprechen. Doch dieser Pakt hält gerade mal 5 Minuten. Denn nachdem Dean eingezogen ist, legt Evvie die Beichte ab und erzählt wie ihre Ehe wirklich war und was sie an diesem Tag, als ihr Mann eigentlich vor hatte. Es entwickelt sich eine Liebesbeziehung mit Höhen und Tiefen. Ein Jahr nach dem Einzug Deans bei Evvie besteht ihre rosarote Wolke jedoch nur noch aus Fetzen. Es kommt nicht nur zum Streit mit Dean, nein auch mit ihren Freund Andy, der mittlerweile eine ernsthafte Beziehung eingegangen ist kommt es einen Disput, der ihre langjährige Freundschaft auf die Probe stellt. Als Dean aussieht sucht Evvie sich endlich therapeutische Hilfe und ordnet ihr Leben neu. Am Ende seht in vielerlei Hinsicht ein Neuanfang und eine Eheschließung….


    Auch wenn die Autorin einen flüssigen Schreibstil hat und es schafft den Leser zu fesseln, vermag sie es leider nicht den Leser den ganzen Roman über zu halten.


    Die Handlung, die sich im Großen und Ganzen auf 4 Hauptpersonen konsentriert und nicht nur ihre Gefühle und Emotionen schildert, sondern auch das komplizierte Beziehungsgeflecht untereinander abbildet, bleibt trotz einiger Highlights eher flach und oberflächlich. Die Autorin lässt die Geschehnisse einfach so dahin plätschern, was dem Leser dann doch nach einer Weile langweilt. Vor allem weil die Autorin mein die Szene in der Evvie ihren Mann verlässt immer und immer wieder durchkaut. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte noch mal Fahrt auf. Nicht zu letzt weil die Autorin die Ereignisse sehr gerafft darstellt. Das hätte sie bereits im Mittelteil machen sollen, denn das hätte der Geschichte wirklich gut getan.


    Die Figuren Evvie, die sich im Laufe der Geschichte als Opfer eines Narzissten darstellt, wächst einen zwar ans Herz, aber als Leser würde man ihr das eine oder andere Mal ganz gerne den Kopf waschen, vor allem als sie Dean so sehr bedrängt, bis er dann die Flucht ergreift. Ist Evvie sympathisch und glaubwürdig, teils teils würde ich sagen. Sie ist eine eher schwierige Persönlichkeit, die sich schnell in manchen Dingen verrent und damit in ihr eigenes Unglück rennt. Dean ist eigentlich ein netter Charakter aber auch nicht einfach und vielschichtig. Meine persönlichen Lieblingsfiguren sind wirklich Andy und seine Freundin. Was mir jedoch gefallen hat ist das alle Figuren eine Entwicklung machen und auch alle einen Neuanfang wagen. Sie verharren also nicht in ihrer Appartie und schmoren auch nicht ihren eigenen Saft.


    Fazit: Die Geschichte beginnt vielversprechend und interessant. Leider lässt die Autorin die Handlung dann ewig lange vor sich hin dümpeln, dass man sich als Leser anfängt zu langweilen. Erst gegen Ende nimmt die Handlung dann wieder Fahrt auf und bringt nicht nur eine Entwicklung der Personen mit sich sondern auch einen Neuanfang. An sich ist es eine sachte und leichte Sommergeschichte mit leichten Schwächen. Von daher gibt es zwar eine Leseempfehlung mit dem Zusatz, dass es sich um leichte Unterhaltungsliteratur handelt und der Leser etwas Geduld mit Autorin und Handlung haben sollte. :thumbup::thumbup::thumbup:

    ASIN/ISBN: 3785727100


    Vergangene Leben

    Carlo ist Landschaftsgärtner, liebt es mit den Händen unter freien Himmel in und mit der Natur zu arbeiten. Seine Frau hat sich von ihm getrennt und hat nicht unbedeutenden Teil des Hausrates mitgenommen. Seine Mutter glaubt er in einem Altenheim gut versorgt, bis ihn die Nachricht ereilt, dass seine betagte Mutter verschwunden ist. Deshalb führt ihn auch an diesem Tag sein erster Weg mit seinem Angestellten in Altenheim. Doch anstelle einer großen Suchaktion passiert dort nix. Man warten ob die ausgebüxte alte Dame wieder auftaucht. Auch Carlo beginnt keine Suchaktion. Erst nachdem sein Angestellter in seiner Gartenparzelle brutal zusammengeschlagen wird und in ein Krankenhaus eingeliefert wird, bringt dieser ihn auf den Gedanken doch mal zu diesem alten Hotel zu fahren, vor dem seine alte Mutter als junges Mädel abgelichtet wurde. Und siehe da die alte betagte Dame befindet sich tatsächlich in dem in die Jahre gekommenen Granhotel hoch oben in den Schweizer Bergen. Als er sie besucht um sie zum mitkommen zu bewegen scheitert er. Also wird kurzerhand eine Vereinbarung mit dem Hotel geschlossen. Und die alte Dame darf dort ihr altes Zimmer aus Jugendzeiten bewohnen. Für Carlo wird seine Mama erst ab dem Zeitpunkt wieder interessant als sie sehr zaghaft ihr Geheimnis offenbart. Doch Carlo ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt als das er seiner Mutter richtig zuhört noch versucht ein richtiges Gespräch zu führen.


    Auch wenn der Autor einer sehr poetischen und auch nachdenklichen Schreibweise an den Tag liegt, verliert er sich doch in technikaffine und Naturbetrachtungen oder aber in pornoähnlichen Schilderungen von Sexabenteuern seines Hauptprotagonisten.


    Ganz ehrlich ich habe ich auf eine nette Geschichte aus dem Leben einer alten Dame gefreut, wie sie das Buch eigentlich versprach. Ja selbst auf dem Cover war ja ein junges Mädel abgebildet. Was ich jedoch stattdessen zu lesen bekam. Nun ja die Geschichte eines Sohnes, der seiner Mutter schon lange nicht mehr zu hört und jedes Gespräch schafft abzuwürgen. Selbst als sie ihr großes Geheimnis am Ende ihres Lebens lüften will, hört er nur mit halben Ohr in und gibt nur irgendwelche Plattitüden von sich. Viel wichtiger scheint dem Autor ja wohl der Sohn gewesen zu sein und die pornoähnliche Schilderungen seiner Sexabenteuer mit seiner Exfrau. Irgendwann nervt seine Fixierung auf das Hinterteil der Frau einfach nur noch.


    Ganz ehrlich am besten kommen in diesem Buch tatsächlich der alte Lehrer und der Angestellte Ago weg. Beide habe so feine Antennen für die alte Dame das sie sie besser verstehen als der eigene Sohn. Die Figur des Carlo mochte ich am Ende gar nicht mehr. Vor allem weil er gar nicht mehr daran interessiert war mit seiner Mutter richtig zu reden. Alles wurde von ihm abgewürgt. Er hat sich keine richtige Zeit für sie genommen.


    Fazit: Auch wenn der Autor ein ausgesprochenes sprachliches Talent an den Tag legt, hat er bei der Umsetzung der Geschichte, die eigentliche Geschichte aus den Augen verloren. Alles andere war ihm wichtiger, von Blumen über Nippes und ausführlichen Sexszenen aber die Geschichte der alten Dame ist einfach in der Versenkung fast verschwunden. Von daher kann ich die Geschichte hier auch nur bedingt empfehlen. :(:(

    ASIN/ISBN: 3552059997

    ein großer Künstler seiner Zeit

    Auf dem Sonnendeck, dick in Decken eingewickelt, sitzt der sterbenskranke Gustav Mahler. Im Fieber schweift er immer wieder mit den Gedanken in die eigene Vergangenheit und der seiner kleinen Familie ab. Er denkt an all seine beruflichen Errungenschaften, wie er die Welt der Musik nachdrücklich beeinflusst. Wie er sich mit angeblichen Musikexperten, Musikern und Sängern rumschlagen musste, diese an ihre Grenzen trieb und darüber hinaus. Mit welcher Hingabe und Leidenschaft er musizierte und komponierte. Wie er seine Alma traf und mit ihr eine Ehe einging. An seine beiden Töchter und wie er die eine durch eine heimtückische Krankheit verlor. Wie es danach in seiner Ehe zu knirschen begann und er um ein Haar seine Frau verlor. Und wie er obwohl er sein ganzes Leben über kränklich war in den letzten Jahren immer weiter abbaute und jetzt hier auf dem großen Schiff nur noch der Schatten seines Selbst ist, er eigentlich noch ein bisschen bleiben will.


    Der Autor schafft es auf eine ganz besondere Art den Leser zu fesseln, nicht nur dass er ein richtig toller Wortakrobat ist, er schafft es eine vielschichtige Persönlichkeit einzufangen und sie dem Leser näher zu bringen. Und getopt wird es noch durch einen flüssigen Schreibstil ohne großartige Schnörkel aber dafür mit einer Sogwirkung, dich mich als Leser gar nicht mehr losgelassen hat.


    Auch wenn die Geschichte extrem gerafft erzählt wird und nur einzelne Episoden aus dem Leben von Gustav Mahler herausgegriffen werden. Schafft es der Autor mit dieser Auswahl dem Leser die historische Figur des Musikers, Komponist, Dirigent und Familienmensch näher zu bringen. Vor allem wird man als Leser richtig durchgewirbelt. Man muss extrem aufpassen auf welchen Teil der Zeitachse man gerade ist, denn die Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind fließend.


    Auch wenn die Figur des Gustav Mahlers alles andere als einfach ist sondern doch sehr komplex. Gefallen mir die Schilderungen doch sehr, besonders wie er seine Allüren und Extravaganzen voll auslebt. Welchen Einfluss auf er auf die Musikgeschichte er hatte und das auch noch nachhaltig. Gut das alles soll jetzt aber nicht darüber hinwegtäuschen das er seine Musiker und Sänger an ihre Grenzen und darüber hinaus getrieben hat. Er konnte ein richtiger Schinder sein aber auch ein egozentrisches Genie, das versucht hat das was er in der Natur gesehen und empfunden hat in den Noten zu bannen. Aber auch das er als Mensch und Familienvater dargestellt wurde, wo es eben auch nicht alles so harmonisch war. Das er sich regelmäßig Wortgefechte mit seiner Frau lieferte. Und unter welchen schweren gesundheitlichen Problemen er zeit seines Lebens litt. Und welche Verluste er zu verkraften hatte. Und wie er doch auch unter dieser großen Einsamkeit litt. Aber ist dies verwunderlich er großartiges geleistet aber auf der sozialen Ebene hatte er doch merkliche Defizite.


    Was ich mir gewünscht hätte währe ein Nachwort mit einer kurzen geschichtlichen Einordnung gewesen. Kurzer Werdegang von Mahler und was nach seinem Tod aus seiner Familie geworden ist.


    Fazit: Ein beeindruckender und nachwirkender Roman, der auch ruhig ein wenig länger hätte sein können. Vor allen der besondere Schreibstil, der den Leser ganz schön durchwirbelt fordert den Leser auf eine nette Art und Weise. Und auch wenn man vorher keine oder wenige Berührungspunkte zu Gustav Mahler hatte, kann ich euch dieses kleine Büchlein nur wärmsten ans Herz legen. Ich bin von Geschichte und Umsetzung begeistert und spreche eine klare Leseempfehlung aus. <3<3<3<3<3