„Der Navigator“ – Bernhard Kay
Seiten: 719
Verlag: erschienen als TB im Schuber bei Bastei Lübbe(3-404-14441-4)
Über den Autor:
Bernhard Kay erlernte den Schriftsetzerberuf ging auf die Walz und landete 1961 schließlich bei einer großen Schweizer Tageszeitung. 1978 gab er ein EDV-Fachbuch für Typografen heraus, dem etliche Fachartikel folgten. Doch sein großes Interesse galt stets er Seefahrt und der Geschichte. Beides konnte er in seinem ersten Roman „Der Navigator“ miteinander verbinden. Bernhard Kay lebt mit seiner Frau in Lachen, im Schweizer Kanton Schwyz.
Klappentext:
Der Portugiese Ferdinand Magellan nimmt in der Geschichte der Seefahrt einen besonderen Platz ein. Als er im Oktober 1516 König Manuel den Glücklichen bittet, lehnt der Regent dieses Ansinnen schroff ab. Magellan kehrt seiner Heimat den Rücken und wendet sich nach Spanien. Bei König Karl I. findet er Gehör: Nicht südöstlich über den Indischen Ozean, sondern südwestlich will er die sagenhaften Gewürzinseln der Molukken erreichen. 1519 bricht Magellan mit fünf Schiffen von Sevilla auf. Damit nimmt die größte Seereise der Geschichte ihren Anfang.
Aus dem Inhalt:
Kay beschreibt in seinem Buch ausführlich und detailgenau das Leben des Seefahrers Magellan. Das Buch beginnt mit der Jugendzeit des Magellans am portugiesischen Hof.
Als junger Mann bei der portugiesischen Marine wird er Opfer von Intrigen und fällt in Portugal beim König in Ungnade. Daher treffen seine Pläne die Molukken über den südwestlichen Weg zu erreichen und zu beweisen das die Welt eine Kugel ist in Portugal auf taube Ohren. Erst in Spanien findet er Unterstützung.
Hier kann er endlich, nach vielen Enttäuschungen, Intrigen und Rückschlägen seinen großen Traum verwirklichen und zu seiner großen Reise aufbrechen, von der er bekanntlich niemals zurückkehrte. Aber diese steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Er muss sich gegen Meuterei, die Elemente und den ständigen Nahrungsmangel behaupten. Dennoch, am Ende steht der größte Triumph für die damalige Seefahrt – die erste Weltumsegelung
Dieser Triumph wird aber noch viele Opfer fordern.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich von Anfang gefesselt und ich konnte es nicht mehr weglegen.
Durch den sachlichen und nüchternen Erzählstil wird eine starke Spannung aufgebaut die, die Handlung vorantreibt und das geschilderte an keiner Stelle langatmig oder trocken erscheinen lassen. Dadurch das Kay immer wieder Textpassagen aus dem Logbuch und dem Tagebuch des Reisechronisten Antonio Pigafetta einfließen lässt machte er das ganze für mich noch realistischer. Ich habe streckenweise richtig mitgelitten und gebangt. Der Stil vermittelt auch sehr genaue Eindrücke in das Weltbild der Menschen am Anfang der Neuzeit.
Ich schließe mich der Entscheidung des Autors an , das eine Liebesgeschichte hier völlig deplaziert gewesen wäre, da Magellan so von seinem Traum in Anspruch genommen ist, dass anderes daneben kaum bestehen kann., obwohl er Frau und Kind hat.
Alle im Text verwendeten nautischen Begriffe und genannte Personen werden im ausführlichen Anhang nochmals explizit erläutert, leider fehlen hier ein paar Karten auf der man die Reiseroute der Expedition hätte verfolgen können
Ich finde das Buch auf jeden Fall für alle empfehlenswert, die gut recherchierte, und auf historischen Gegebenheiten basierende Romane lieben.