Beiträge von milla

    Mein aktueller Lesestoff:


    Geschichte machen - Stephen Fry [Belletristik] Alt-SUB-Abbau


    Meine nächsten Bücher (in dieser oder einer anderen Reihenfolge):


    1. Nur ein Toter mehr - Ramiro Pinilla [Krimi/Thriller]
    2. Hermux Tantamoq: Im Wettlauf mit der Zeit - Michael Hoeve [Kinder/Jugend]
    3. Sieben wunderbare Jahre - Göran Sahlberg [Belletristik]
    4. Das Gesicht des Fremden - Anne Perry [hist. Krimi] Alt-SUB-Abbau
    5. Tod eines Dissidenten - Stuart Kaminsky [Krimi/Thriller]

    Als nächstes hier dieses vom Alt-SUB:


    Geschichte machen - Stephen Fry


    "Was wäre, wenn Adolf Hitler nie geboren worden wäre?" Diese Frage treibt den jungen Cambridge-Historiker Michael Young und den Physik-Professor Leo Zuckermann um. Beide träumen davon, den Holocaust ungeschehen zu machen. Auf wunderbare Weise schaffen sie den Zeitsprung nach Braunau ins Jahr 1888. Bleibt der Menschheitsgeschichte ihr finsterstes Kapitel erspart?

    Ich mag diese alten Krimis... :lesend Dieser hier erschien erstmals 1933.


    OT: Fer-de-Lance
    1. Band der Nero Wolfe-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    An einem Sonntagnachmittag bricht Peter Oliver Barstow auf dem Golfplatz tot zusammen. Es war ein Spiel zu viert gewesen. Dr. Bradford, ein alter Freund Barstows, stellt Tod durch Herzversagen fest. Doch von ärztlichen Diagnosen lässt sich Nero Wolfe, einer der dicksten und eigenwilligsten Detektive der Welt, nicht so leicht überzeugen. Vor allem dann nicht, wenn er sich schon selbst eine eigene Meinung gebildet hat und trotz seiner bekannten Sparsamkeit darauf 10.000 Dollar verwettet...


    Über den Autor:
    Rex Stout (1886-1975) wurde bekannt durch seine Kriminalromane mit dem übergewichtigen Privatdetektiv Nero Wolfe. Zwischen 1933 und 1975 verfaste er 33 Romane und zahlreiche Erzählungen dieser Serie. Bevor er mit 46 Jahren seinen ersten Nero-Wolfe-Roman schrieb, war er ein erfolgreicher Geschäftsmann. Zeitlebens trat er für die Wahrung individueller Freiheitsrechte ein und war lange Vorsitzender des amerikansichen Schriftstellerverbands.


    Meine Meinung:
    Nero Wolfe ist schon ein echtes Unikat, das in diesem Roman seinen Einstand gibt. Fast ohne einen Fuß vor die Haustür zu setzen, kommt der übergewichtige Orchideenliebhaber einem Verbrechen auf die Spur, das seine Neugier und seinen Spürsinn weckt. Die Fußarbeit erledigen in diesem (und auch in allen zukünftigen) Fällen seine Mitarbeiter, allen voran sein Assistent Archie Goodwin, aus dessen Sicht die Ereignisse erzählt werden und der - zum Vergnügen des Lesers - auch nicht mit Kritik an seinem Arbeitgeber spart, wenn ihm die Aufträge zu seltsam erscheinen. Überhaupt sind die Dialoge sehr erfrischend und bilden einen guten Kontrast zu der "trockenen" Denk- und Laufarbeit des ungewöhnlichen Ermittlerteams, das durchaus auch auf unkonventionelle Methoden zurückgreift. Der Fall selbst ist originell, die Auflösung - wenn auch erst auf den zweiten Blick - nachvollziehbar, allerdings bleiben einige Fragen leider unbeantwortet. Dennoch: Ein guter Einstieg in die Welt des Nero Wolfe und seines unermüdlichen Assistenten Archie Goodwin, auf deren weitere Fälle ich mich schon jetzt freue.


    7 Punkte von mir.

    Mein aktueller Lesestoff:


    Die Lanzenschlange - Rex Stout [Krimi/Thriller]


    Meine nächsten Bücher (in dieser oder einer anderen Reihenfolge):


    1. Geschichte machen - Stephen Fry [Belletristik] Alt-SUB-Abbau
    2. Nur ein Toter mehr - Ramiro Pinilla [Krimi/Thriller]
    3. Hermux Tantamoq: Im Wettlauf mit der Zeit - Michael Hoeve [Kinder/Jugend]
    4. Sieben wunderbare Jahre - Göran Sahlberg [Belletristik]
    5. Das Gesicht des Fremden - Anne Perry [hist. Krimi] Alt-SUB-Abbau

    Den ersten Nero Wolfe-Fall:


    Die Lanzenschlange - Rex Stout


    An einem Sonntagnachmittag bricht Peter Oliver Barstow auf dem Golfplatz tot zusammen. Es war ein Spiel zu viert gewesen. Dr. Bradford, ein alter Freund Barstows, stellt Tod durch Herzversagen fest. Doch von ärztlichen Diagnosen lässt sich Nero Wolfe, einer der dicksten und eigenwilligsten Detektive der Welt, nicht so leicht überzeugen. Vor allem dann nicht, wenn er sich schon selbst eine eigene Meinung gebildet hat und trotz seiner bekannten Sparsamkeit darauf 10.000 Dollar verwettet...

    Kurzbeschreibung:
    Für Peter Sputnik, einen Landbusfahrer von grundgutem Gemüt, ist normal super: Sein Leben wird von Fahrplänen bestimmt und seiner vorerst noch unerfüllten Liebe zur Eisdielen-Verkäuferin Frollein Gitti. Aber dann soll ausgerechnet er die Welt retten! Und dann auch noch vor dem totalen Untergang! Doch, können könnte er das schon, denn Peter Sputnik ist ganz nebenbei Superheld. Aber wollen will er eigentlich nicht mehr so recht...


    Über den Autor:
    Axel Simon, Enkel eines Hufschmieds, Sohn eines Schuhmachers, wurde 1962 im mittleren Westen Deutschlands geboren. Ein Studium an der Universität München (Literatur, Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte) hat er nie beendet. Sieben Jahre lang war er als Regieassistent in diversen Opernhäusern (u.a. München, Nizza) und als Regisseur von zeitgenössischem Musiktheater tätig. Dreizehn Jahre lang arbeitete er als Texter und Creative Director in Werbeagenturen in München und Hamburg. In diesem Zusammenhang hat er unter anderem für McDonald’s, Bosch, Coca-Cola und Bacardi geschrieben und mehrere Creative Awards errungen. Seit 2005 lebt er als freischaffender Autor in Hamburg.


    Meine Meinung:
    Sieht man einmal davon ab, dass sowohl Cover als auch Titel (du meine Güte!) fälschlicherweise an ein Jugendbuch denken lassen, ist der Klappentext recht vielversprechend. Der etwas bieder anmutende Peter Sputnik ist zwar tatsächlich Landbusfahrer und Superheld, doch ersteres viel lieber als letzteres. Dass ein Superschurke gerade die Erde vernichten will und nur Peter Sputnik ihn aufhalten soll ist nur eine Unannehmlichkeit, die sein sonst so geradliniges Leben durcheinander wirbelt. Apropos: Autor Axel Simon wechselt in seinem Roman ununterbrochen Handlungsort und Erzählperspektive und sorgt so für noch mehr Verwirrung als es seine skurrilen Ideen ohnehin schon tun. Und von denen gibt es jede Menge - angefangen von den Figuren bis hin zu den Ereignissen, die zwischen Alltagsroutine und Apokalypse stattfinden. Ich habe mich des öfteren gefragt, was das eigentlich alles soll, aber noch häufiger habe ich mich köstlich amüsiert und bin auf so manchen sprachlichen Kunstgriff des Autors hereingefallen. Das Ende ist für diese Groteske fast schon unverschämt vorhersehbar, dafür hat Hartmann mein Herz erobert. Und nein, ich verrate nicht, wer das ist. :grin


    7 Punkte für ein ziemlich verrücktes Lesevergnügen.

    Mein aktueller Lesestoff:


    Tatütata für Peter Sputnik - Axel Simon [Belletristik]


    Meine nächsten Bücher (in dieser oder einer anderen Reihenfolge):


    1. Die Lanzenschlange - Rex Stout [Krimi/Thriller]
    2. Geschichte machen - Stephen Fry [Belletristik] Alt-SUB-Abbau
    3. Nur ein Toter mehr - Ramiro Pinilla [Krimi/Thriller]
    4. Hermux Tantamoq: Im Wettlauf mit der Zeit - Michael Hoeve [Kinder/Jugend]
    5. Sieben wunderbare Jahre - Göran Sahlberg [Belletristik]

    Dieses hier - bisher sehr skurril....


    Tatütata für Peter Sputnik - Axel Simon


    Für Peter Sputnik, einen Landbusfahrer von grundgutem Gemüt, ist normal super: Sein Leben wird von Fahrplänen bestimmt und seiner vorerst noch unerfüllten Liebe zur Eisdielen-Verkäuferin Frollein Gitti. Aber dann soll ausgerechnet er die Welt retten! Und dann auch noch vor dem totalen Untergang! Doch, können könnte er das schon, denn Peter Sputnik ist ganz nebenbei Superheld. Aber wollen will er eigentlich nicht mehr so recht...

    Meinen ersten James Ellroy:


    Die schwarze Dahlie - James Ellroy


    Am 15. Januar 1947 wird auf einem verlassenen Parkgrundstück in Los Angeles die Leiche einer jungen Frau entdeckt - nackt und bestialisch zugerichtet. Erste Ermittlungen ergeben, daß es sich bei der Toten um die junge Elisabeth Short handelt, ein Mädchen, das wie so viele andere den Traum vom Ruhm in Hollywood suchte. Sie landete zunächst auf dem Strich, brachte es jedoch aufgrund ihrer Aufmachung - sie trug ausschließlich schwarze Kleidung und färbte ihr Haar lackschwarz - zu bescheidenem Bekanntheitsgrad. Nach ihrem Tod gab ihr ein findiger Reporter den Namen Die Schwarze Dahlie und kreierte damit ein unglaubliches Medienereignis. Wochenlang beherrschte der Mordfall die Titelseiten sämtlicher Zeitungen.
    Die Suche nach dem Mörder führt die Polizisten Blanchard und Bleichert tief in die Abgründe der Unterwelt von Los Angeles.

    OT: Light in August


    Kurzbeschreibung:
    Nobelpreisträger Wiliam Faulkner erzählt in diesem Klassiker drei Lebenswege in den amerikanischen Südstaaten: Lena Grove zieht hochschwanger in die Fremde, auf der Suche nach ihrem Geliebten. Der Geistliche Gail Hightower verliert Amt und Familie und träumt sich in eine glorifizierte Vergangenheit. Und Joe Christmas, ein Adoptivkind, fürchtet, in seinen Adern fließe «Negerblut». Auf der Flucht vor sich selbst wird er zum Mörder...


    Über den Autor:
    William Faulkner, am 25. September 1897 in Albany, Mississippi, als William Cuthbert Falkner geboren, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Neben seinem umfänglichen Werk, einer Chronik von Glanz und Verfall der Südstaaten, verfasste er Drehbücher, unter anderem zu Raymond Chandlers «The Big Sleep» und Ernest Hemingways «To Have and Have Not», beide unter der Regie von Howard Hawks. Faulkner wurde zweimal mit dem Pulitzer-Preis und dem O'Henry Award ausgezeichnet, erhielt den National Book Award und 1950 den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 6. Juli 1962.


    Meine Meinung:
    Lange habe ich für dieses Buch gebraucht und das lag nicht an mangelndem Interesse, sondern vielmehr an Sprache und Inhalt. Rassismus, Gewalt und religiöser Eifer sind die Themen, die sich wie ein dicker, alles zermalmender, roter Faden durch den Roman ziehen. Hinzu kommt Faulkners Erzählstil: Strotzend vor Details wirkt er fast endlos ausufernd, ist anspruchsvoll und zuweilen anstrengend, verstörend und zugleich berührend. Faulkner verlangt seinem Leser einiges ab, doch wenn man sich die Zeit nimmt, aufmerksam zu lesen und die Sätze wirken zu lassen, entfalten sie ihre ganze Wucht und es braucht immer wieder Pausen, um das Gelesene inhaltlich zu ertragen und sich von dieser Sprachgewalt zu erholen.
    Das Schicksal von Faulkners Figuren berührt - sie alle haben mit den Geistern ihrer Vergangenheit und den Dämonen der Gegenwart zu kämpfen und das in einer Zeit und Gesellschaft, in der kein Anderssein geduldet wird. Die Grenzen zwischen Opfern und Tätern verschwimmen, flirren diffus wie "Licht im August". Vielleicht vermag die Liebe dem Dunkel dieser Welt etwas entgegenzusetzen. Diesen zarten Hoffnungsschimmer gönnt Faulkner seinen Lesern zu Beginn und am Ende seines Romans. Ein kleiner Trost. Immerhin.



    Von mir 8 Punkte.

    Kurzbeschreibung:
    Coleman Silk, Professor an einer noblen Ostküsten-Universität, wird wegen einer unbedeutenden Äußerung als Rassist abgestempelt. Eine glanzvolle Karriere endet abrupt. Jahre später holt die Liebesaffäre mit einer sehr viel jüngeren Frau den gebrochenen Mann ins Leben zurück. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Eine Hexenjagd beginnt, die tragisch endet, und ein unheilvolles Geheimnis tritt zutage, das Coleman Silk über fünfzig Jahre gehütet hatte.


    Über den Autor:
    Philip Roth ist Träger der wichtigsten US-amerikanischen Literaturpreise und hoch geehrt von der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N. Oft wird er in einem Atemzug mit Faulkner, Bellow und Dos Passos genannt. Der 1933 in Newark, New Jersey, geborene Autor mit europäisch-jüdischem Hintergrund schreibt unermüdlich, schonungslos und in drastischer Sprache über seine Landsleute. Das erste Buch mit Short Storys erschien 1959. Die folgenden Romane und Erzählungen über die jüdische Mittelklasse der Nachkriegszeit, über ihre Beziehungen, Zwänge und Neurosen, lösten oft Skandale aus. Bis 1992 unterrichtete Roth an verschiedenen Universitäten. Liebe, Sexualität und Tod sind bis heute die Themen seines Werks. Philip Roth lebt – nach Stationen in Rom, Chicago, London und New York – in Connecticut.


    Über die Sprecher:
    In diesem Hörspiel sprechen unter anderem Jürgen Hentsch (Nathan Zuckerman), Michael Mendl (Coleman Silk), Sophie Rois (Faunia Farley) und Peter Dirschauer (Lester Farley).


    Meine Meinung:
    Wie schnell zwei unbedacht ausgesprochene Wörter fehlinterpretiert werden und eine ganze Lawine an Ereignissen auslösen können, die ein Leben komplett verändert... davon erzählt der Roman "Der menschliche Makel", der wunderbar als Hörspiel umgesetzt wurde. Die Geschichte des Protagonisten Coleman Silk mag einerseits ein Einzelschicksal sein, ist zugleich aber Spiegelbild einer Gesellschaft, die meint, über den Einzelnen urteilen zu können, ohne auch nur den Bruchteil seiner Geschichte zu kennen. Denn hinter ihrer vermeintlich makel-losen Fassade verbirgt sich so einiges, das die schnelle moralische Aburteilung anderer Menschen als Bigotterie entlarvt.
    Dank der verschiedenen Sprecher, deren Stimmen perfekt zu den einzelnen Figuren passen, erhält man eine gute Vorstellung von deren Persönlichkeit. Insbesondere von den starken Nebenfiguren hätte ich allerdings gerne noch mehr gehört, wobei ich nicht sagen kann, ob dies den Kürzungen des Hörspiels zuzuschreiben ist. Die gelegentliche Untermalung mit Geräuschen hätte es meiner Meinung nach gar nicht gebraucht, Roths eindrückliche Erzählweise spricht für sich. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt - über Wahrheit und Lüge, die Liebe und den Tod und nicht zuletzt die zerstörerische Macht der öffentlichen Meinung.


    Dafür von mir 8 Punkte.

    Ich bin gespannt auf eure Meinung! :wave


    @ Booklooker:
    Ich kenne nur dieses von der Wartesaaltrilogie, aber soweit ich weiß, sind die Teile tatsächlich unabhängig voneinander und handeln von unterschiedlichen Personen/Familien zu verschiedenen Zeiten und Orten in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg.

    Normalerweise bin ich überhaupt nicht für Roman-HörSPIELE zu haben, aber hier mache ich mal eine Ausnahme und bin sehr gespannt:


    Der menschliche Makel - Philip Roth


    Zuckermann begegnet dem alternden Professor Coleman Silk, der durch Missverständnisse und Intrigen alles verloren hat - sein Renommee, seine Familie. Das große Geheimnis, das ihn umgibt, kann er wahrscheinlich nur mit Faunia, seiner jungen Geliebten, teilen.

    Zitat

    Original von Nadezhda
    Eigentlich wollte ich nur ein paar Dutzend Seiten "was Leichtes für zwischendurch" lesen. Und dabei - ohne große Erwartungen an die Krimihandlung - v.a. gucken, wie Blair sich nun aus Harrys Leben schleicht, nachdem er im letzten Band in halbseidene Geschäfte verwickelt war und ich mich gefragt habe, ob die "Freundschaft plus Fragezeichen" der beiden das überlebt. (AutorInnen wissen schon, warum sie Reihen schreiben und immer schön ein paar Fäden lose hängen lassen. :rolleyes ) Aber dieser hier ist ein echter Pageturner (natürlich nur wegen Crozet) und ich habe schon die Hälfte weginhaliert. Und Blair ist immer noch da. :lache


    @ milla: Danke. :anbet


    :lache Gerne, gerne!
    Aber nicht zu viel verraten, ich bin noch nicht so weit, du hast mich schon überholt :grin Ich hab mir aber vorgenommen, ab nächsten Jahr wieder jedes Quartal einmal nach Crozet zu reisen :-]

    Kurzbeschreibung:
    Die Oppermanns sind angesehene Leute. Die Geschwister Gustav, Martin, Edgar und Klara sind im Deutschland der beginnenden 30er Jahre zu Hause, das Familienunternehmen floriert. Doch mit der Machtergreifung der Nazis gerät ihr Leben in Gefahr, und wie viele »Unpolitische« erkennen sie das spät – einige von ihnen viel zu spät.


    Über den Autor:
    Lion Feuchtwanger, 1884-1958, war Romancier und Weltbürger. Die Lebensstationen von München über Berlin, seine ausgedehnten Reisen bis nach Afrika, das Exil im französischen Sanary-sur Mer und im kalifornischen Pacific Palisades haben den Schriftsteller, dessen unermüdliche Schaffenskraft selbst von seinem Nachbarn in Kalifornien, Thomas Mann, bestaunt wurde, zu einem ungewöhnlich breiten Wissen und kulturhistorischen Verständnis geführt. 15 Romane sowie Theaterstücke, Kurzgeschichten, Berichte, Skizzen, Kritiken und Rezensionen hatten den Freund und Mitarbeiter Bertold Brechts zum "Meister des historischen und des Zeitromans" (Wilhelm von Sternburg) reifen lassen. Mit seiner "Wartesaal-Trilogie" erwies sich der aufklärerische Humanist als hellsichtiger Chronist Nazi-Deutschlands. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind in über 20 Sprachen erschienen. Als Lion Feuchtwanger mit 74 Jahren starb, galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache.


    Über den Sprecher:
    Michael Degen, 1932 in Chemnitz geboren, Schauspieler und Schriftsteller, überlebte den Nationalsozialismus mit seiner Mutter im Berliner Untergrund. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung am Deutschen Theater in Berlin. Er trat an allen großen deutschsprachigen Bühnen auf und arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Peter Zadek und George Tabori zusammen. Seine Autobiographie «Nicht alle waren Mörder» (1999) wurde zum Bestseller, es folgten deren zweiter Teil, «Mein heiliges Land» (2007), und der Roman «Familienbande» (2011) über Michael Mann, den jüngsten Sohn der Familie Mann.


    Meine Meinung:
    Hörer ohne jedes Vorwissen über diesen Roman glauben kaum, dass er bereits 1933 erschienen ist, also noch BEVOR sich das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte in seinem ganzen Grauen offenbarte. Lion Feuchtwanger nimmt in seinem mittleren Teil der sogenannten "Wartesaal-Trilogie" (Band 1: Erfolg / Band 3: Exil) vieles vorweg, was zu der damaligen Zeit für viele undenkbar war und sich später als grausige Realität herausstellen sollte. Entweder war Lion Feuchtwanger besonders hellsichtig oder so viele andere konnten (oder wollten) nicht sehen, welche Tragödie sich Anfang der 1930er Jahre in Deutschland anbahnte. Das löst bei dem Hörer mit dem Wissen von heute nicht nur eine Gänsehaut, sondern auch eine Mischung aus Ungläubigkeit, Entsetzen und Wut aus.


    Die Geschwister Gustav, Martin, Edgar und Klara Oppermann üben unterschiedliche Berufe aus, doch der zunehmende Antisemitismus macht vor keiner Profession halt. Ob als Privatgelehrter (Gustav), Geschäftsführer des erfolgreichen Familienunternehmens (Martin), Arzt (Edgar) oder Ehefrau (Klara) eines osteuropäischen jüdischen Bankiers - wie schnell bis dato angesehene Mitglieder der Gesellschaft zu Verachteten, Denunzierten und Vogelfreien werden können, ist nicht nur für sie selbst unfassbar. Feuchtwanger beschreibt in einer anspruchsvollen, punktgenauen Sprache das wachsende Gefühl der Beklemmung, das die anfängliche Unbekümmertheit der Geschwister Oppermann langsam ablöst, und die zunehmende Bedrohung durch immer heftigere Repressalien nüchtern, fast sachlich. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - geht dem Hörer das Schicksal aller Familienmitglieder nah; umso mehr, da sie prototypisch für Millionen Menschen sind, die tatsächlich dieses oder ein ähnliches Schicksal teilten. Ein Roman mit brisanter Aktualität, der in jeder Generation viele Hörer/Leser finden sollte.


    Von mir 10 Punkte.


    P.S.: Durch eine deutliche, aber niemals übertriebene Variation seiner Stimme unterstreicht Sprecher Michael Degen die Persönlichkeit jeder einzelnen Figur, die dadurch lebendig wird.

    Mein aktueller Lesestoff:


    Licht im August - William Faulkner [Klassiker]


    Meine nächsten Bücher (in dieser oder einer anderen Reihenfolge):


    1. Tatütata für Peter Sputnik - Axel Simon [Belletristik]
    2. Die Lanzenschlange - Rex Stout [Krimi/Thriller]
    3. Geschichte machen - Stephen Fry [Belletristik] Alt-SUB-Abbau
    4. Nur ein Toter mehr - Ramiro Pinilla [Krimi/Thriller]
    5. Hermux Tantamoq: Im Wettlauf mit der Zeit - Michael Hoeve [Kinder/Jugend]

    Dieses hier. Habe noch nie etwas von Faulkner gelesen. Bin also gespannt und offen für Neues :-)


    Licht im August - William Faulkner


    Nobelpreisträger Faulkner erzählt in diesem Klassiker drei Lebenswege in den amerikanischen Südstaaten: Lena Grove zieht hochschwanger in die Fremde, auf der Suche nach ihrem Geliebten. Der Geistliche Gail Hightower verliert Amt und Familie und träumt sich in eine glorifizierte Vergangenheit. Und Joe Christmas, ein Adoptivkind, fürchtet, in seinen Adern fließe «Negerblut». Auf der Flucht vor sich selbst wird er zum Mörder...

    Zitat

    Original von Nadezhda
    @ milla: Bin gespannt, wie es dir gefällt. :-)


    Ganz gut, aber es hat mich jetzt nicht umgehauen. Ich glaube ich hatte zu hohe (oder falsche?) Erwartungen :gruebel. Mma Ramotswe ist zweifelsohne sehr liebenswert, aber so richtig packen (oder alternativ verzaubern) konnte sie mich nicht. Aber macht nichts, ich habe zumindest mal wieder afrikanische Luft geschnuppert :-]

    Mma Ramotswe war sehr liebenswert, aber ich werde die Reihe wohl nicht weiter verfolgen.


    ... noch 2 ... :musik


    01. Abschied von den Hummerklippen - James Krüss [Kinder/Jugend] [gelesen 02/17]
    02. Tod im Sommer - William Trevor [Belletristik] [gelesen 06/17]
    03. Geschichte machen - Stephen Fry [Belletristik]
    04. Gösta Berling - Selma Lagerlöf [Klassiker] [gelesen 05/17]
    05. Auf freiem Feld - Geraldine Brooks [historisch] [gelesen 08/17]
    06. Walching - Robert Hültner [hist. Krimi] [gelesen 06/17]
    07. Der Prinz der Finsternis - Paul Harding [hist. Krimi] [gelesen 01/17]
    08. Das Gesicht des Fremden - Anne Perry [hist. Krimi]
    09. Bella Ciao - Doris Gercke [Krimi/Thriller] [gelesen 09/17]
    10. Herz Dame sticht - Rita Mae Brown [Krimi/Thriller] [gelesen 07/17]
    11. Eine Tote gibt Auskunft - Janwillem van de Wetering [Krimi/Thriller] [gelesen 03/17]
    12. Ein Krokodil für Mma Ramotswe - Alexander McCall Smith [Krimi/Thriller] [gelesen 09/17]

    Vielleicht hatte ich etwas zu hohe oder falsche Erwartungen, aber den uneingeschränkten Begeisterungsstürmen kann ich mich irgendwie nicht anschließen... :-(


    Meine Meinung:
    Zunächst ist festzuhalten, dass der Untertitel der deutschen Ausgabe "Der erste Fall der "No.1 Ladies' Detective Agency" irreführend ist und Erwartungen weckt, die das Buch überhaupt nicht halten kann. Es handelt sich nämlich mitnichten um EINEN ersten FALL, sondern vielmehr um viele kleine Fälle, die Mma Ramotswe, die erste Privatdetektin Botswanas, im Auftrag ihrer Kunden übernimmt. Ein jahrelang verschollener und nun plötzlich wieder aufgetauchter Vater, ein womöglich untreuer Ehemann, ein merkwürdiger Arzt und ein verschwundenes Kind - um all das kümmert sich die liebenswerte Precious Ramotswe auf ihre eigene unnachahmliche Art. Mit viel Gespür für die Sorgen und Nöte der Menschen, einem Handbuch für Detektive, der Liebe zu ihrem Land und jeder Menge gesunden Menschenverstand führt sie ihre Ermittlungen durch. Die Fälle sind dabei komplett unabhängig voneinander und nur die Episoden aus dem Privatleben von Mma Ramotswe verknüpfen alles (recht lose) miteinander. Das und die teilweise recht vorhersehbaren Auflösungen der Fälle haben mein Lesevergnügen trotz sympathischer Hauptfigur und gelungener Landschaftsbeschreibungen leider etwas geschmälert.


    Von mir 7 Punkte.