Beiträge von Sisch

    Linda Zanotti arbeitet in Berlin als Journalistin für einen Zeitschriften-Verlag, der verschiedene trendige Magazine herausbringt. Als die
    Chefbuchhalterin Katharina Weiß am Herrmannplatz ermordet wird, ruft das nicht
    nur die Kripo auf den Plan, sondern auch den gut aussehenden Polizeipsychologen Alex, in den sich Linda sofort verguckt. Doch nicht ihre neue Romanze ist es,
    die sie in Atem hält, es ist der Verdacht auf einen groß angelegten Betrug
    innerhalb ihres Verlages. Von anonymer Hand bekommt sie das Tagebuch der
    Verstorbenen zugesandt und dazu den Anruf eines Rechtsanwalts, der sich bei ihr melden
    sollte, falls Katharina etwas passiert. Als Linda ihn aufsuchen
    will, findet sie nur noch seine Leiche. Als dann auch noch in der Tiefgarage
    des Verlags eine ihr ähnlich sehende Frau getötet wird, ist klar, dass Katharinas
    Mörder auch hinter ihr her sind. Aber warum? Sie fängt an, eigene Ermittlungen
    anzustellen und kommt dabei nicht nur der Polizei in die Quere …


    Mein Fazit:


    Schleudergang ist der erste Krimi von Andrea Zabel.
    Angesiedelt im Berlin der frühen 90er Jahre, hat die Story noch viel vom wilden Charme
    dieser Umbruchzeit. Im Mittelpunkt des salopp erzählten Thrillers steht die
    etwas biestige Journalistin Linda Zanetti, die sich sehr schlagkräftig mit eiskalten
    Killern, eliminierten Zeugen, skrupellosen Betrügern und der Ehefrau ihrer neuen
    Romanze auseinandersetzen muss. Leider schafft es die
    Autorin trotz der packenden Zutaten nicht ganz, den Spannungsbogen durchgängig aufrecht zu erhalten; ihre Figuren und auch die Dialoge wirken manchmal etwas konturlos. So entpuppt sich „Schleudergang“ am Ende eher als Schongang. Dennoch: leichte Unterhaltung für sonnige Tage am Pool.

    Liebe Bücheulen,
    hier meine Rezi zum neuen Sookie Stackhouse Abenteuer:


    Aus der inzwischen unübersehbar großen Zahl der – leider oft recht einfach gestrickten – Vampirromantikgeschichten ragen die Sookie Stackhouse -Stories um Längen heraus. Um die sympathische, mit telepathischen Fähigkeiten beschlagene junge Frau Sookie hat Charlaine Harris eine mittlerweile acht Teile umfassende, komplexe Parallelwelt aufgebaut, auf der auch die in den USA sehr erfolgreiche Fernsehserie „True Blood“ basiert. Die 2. Staffel läuft dort gerade an.


    In „Ein Vampir für alle Fälle“ konzentriert sich Charlaine Harris nicht nur auf die Dreiecksgeschichte zwischen Sookie, Bill und Eric (Buffy lässt grüßen!), sondern sie entwickelt andere Figuren wie ihre Freundin Amelia und den "Kater" Bob konsequent weiter. Und selbst wenn es diesmal nicht ganz so heiß hergeht wie beim Vorgänger-Roman „Vampire schlafen fest“, ist der 8. Band der Reihe wieder ein MUSS für alle Fans - und ein Schmankerl für alle, die auf gute Beißer-Storys stehen.


    LG Sisch

    Huhu,
    ich habe auch eine Rezi:


    „Richterspiel“ von Sabine Kornbichler ist ein gewieft inszenierter Krimi. Raffiniert baut sie eine Spannung auf, die bis zur Letzten Seite anhält. Ihre Heldin schlittert zwar eher ungewollt in diesen Kriminalfall hinein, doch mit Pfiffigkeit und guter Beobachtungsgabe kann sie bald erste Erfolge verbuchen. Dabei kommt aber auch ihr Privatleben nicht zu kurz. Der neue Freund, die Angst um ihre Katze und auch ihre anderen betagten Kunden bleiben bei der Story nicht auf der Strecke. Neben dem jeweiligen Fall spricht Sabine Kornbichler in ihren Krimis auch immer wieder aktuelle Themen an. Hier sind es die in den Debatten um „echte“ Adoptionen gern mal vergessenen Pflegekinder und das Umgehen mit Kindermisshandlungen in Deutschland.


    Auch wenn Sabine Kirchbichler ihre Leser lange im Dunkeln tappen lässt und die Auflösung am Ende etwas plötzlich kommt, bleibt Richterspiel als ausgeklügelter, clever erzählter Berlin-Krimi sehr gut lesbar.


    Schönen Abend
    Sisch

    "Schlangenhaus“ von Sharon Bolton ist ein feinsinniger und packender Krimi aus dem Süden Englands.


    Die Tierärztin Clara Benning lebt zurückgezogen in einem kleinen Ort in der Grafschaft Dorset. Hauptsächlich und mit viel Hingabe kümmert sie sich um die Wildtiere in ihrem Bezirk. Menschen meidet sie meist; sie schämt sich wegen einer großen Narbe, die ihre linke Gesichtshälfte entstellt. Als einige Bewohner im Dorf von Schlangen attackiert werden, glauben Clara und auch die Polizei zunächst noch an einen Zufall. Als allerdings eine hochgiftige tropische Natter gefunden wird und außerdem Einbrecher ihr Haus heimsuchen, fängt die Tierärztin an, auf eigene Faust zu recherchieren. Bald stößt Clara auf ein Geheimnis, das 50 Jahre in die Vergangenheit zurück reicht und von den Dorfbewohnern eisern verschwiegen wird ...


    Mein Fazit:


    Wie „Todesopfer“ ist auch Sharon Boltons zweiter Roman „Schlangenhaus“ wieder ein feinsinniger und packender Krimi, der diesmal im Süden Englands spielt. Bolton baut eine komplexe Geschichte auf, die sich mit Schlangenpredigern, dunklen Geheimnissen, mystischen Ritualen, aber auch mit Claras traumatischer Vergangenheit beschäftigt.


    Im Besonderen setzt sie sich dem ambivalenten Verhältnis vieler Menschen gegenüber Schlangen auseinander. In der Mythologie haben diese Tiere viele Bedeutungen, vom Sündenfall in der christlichen Religion bis hin zur Schlange im Aesculapstab der Mediziner. Sharon Bolton räumt in ihrem Krimi mit Vorurteilen auf und erzählt viele interessante Details über die Reptilien ohne Beine. Ein fesselnder Krimi aus England.

    Hallo, liebe Büchereulen,


    ich habe auch noch eine Rezension:


    Mit seinem fünften Thriller „Splitter“ gelingt Sebastian Fitzek ein ebenso packender wie verrückter Psycho-Thriller. In kurz gehaltenen Artikeln baut Fitzek eine kontinuierlich komplexer werdende Geschichte auf, die mit immer neuen überraschenden Wendungen aufwartet. Zwar ist seine Idee, traumatische Erinnerungen einfach aus dem Gedächtnis zu löschen nicht neu, aber dieser Plot wird von Fitzek äußerst mitreißend erzählt.


    Alltägliche Situationen spitzt er immer weiter zu, bis sie in einem wahren Alptraum eskalieren und mit einem überraschenden Ende aufgelöst werden. Dazu hat Fitzek seine psychologisch ausgefeilte Story mit einem ordentlichen Schuss Action gewürzt. Herausgekommen ist ein fesselnder Thriller - made in Germany.


    LG Sisch

    Hab auch noch eine Rezi:


    Was passiert, wenn urplötzlich überall der Strom ausfällt und alle Computersysteme ihren Geist aufgeben? Diese Frage beantwortet Michael Tietz in seinem Thriller Rattentanz. Und er geht nicht gerade zimperlich mit den Menschen und ihren Reaktionen auf das Desaster um: Lynchjustiz an Polizisten, Plünderungen in Supermärkten, Mord und Totschlag greifen anarchisch um sich. Michael Tietz fackelt ein Actionfeuerwerk ab und macht nicht nur aus dem beschaulichen Südschwarzwald eine Mördergrube. Auch wenn der Roman ein paar Längen hat und etliche Seiten kürzer sein könnte, ist aus der Idee von Michael Tietz ein mitreißender Katastrophenthriller geworden.


    Grüße aus Hannover
    Sisch

    Flughafenfische von Angelika Overath ist eine liebenswerte kleine Lektüre für die nächste Flugreise.


    Tobias ist leidenschaftlicher Aquarist; zurzeit kümmert er sich um das riesige Aquarium im Transitbereich eines großen Flughafens. Elis bekommt keinen Anschlussflug; müde und gelangweilt hängt sie im Transit herum wie in einer zeitlosen Zwischenwelt. Die beiden werden aufeinander aufmerksam und beginnen ein Gespräch, das zunächst nur aus wechselseitigen Monologen besteht. Aber trotzdem entsteht auch ein wenig Vertrautheit, die die Andersartigkeit des Anderen akzeptiert. Und dann sitzt da noch ein älterer Mann isoliert im Nebelkasten, dem gläsernen Raucherfoyer, und schimpft in gedanklichen Monologen über das Leben mit seinen Einschränkungen und über seine misslungene Ehe. Ist es nicht gut, dass ihn niemand hört?


    Mein Fazit:


    Angelika Overath gelingt mit „Flughafenfische“ eine wundervolle und warmherzige Beobachtung aus der sterilen Welt des Transits, abseits des touristischen Massenbetriebs. Unaufdringlich und etwas melancholisch erzählt sie einen kurzen Abschnitt aus dem Leben ihrer drei Protagonisten. Und auch wenn darin scheinbar nichts passiert, inszeniert sie gekonnt die Auseinandersetzung über die Untiefen des zwischenmenschlichen Auseinander- und Zusammenlebens. Eine liebenswerte kleine Lektüre für die nächste Flugreise.

    Die letzte Flut von Stephen Baxter ist ein gelungener Wissenschaftsthriller, ebenso utopisch wie aktuell.


    Im Jahr 2016 steigt der Meeresspiegel immer mehr an. Die Wissenschaftler sind ratlos, da die Entwicklung schon jetzt über alles hinausgeht, was die schlimmsten Klimaszenarien befürchten ließen. Die US-Militär-Pilotin Lily Brookes, die gerade aus einer fünfjährigen Geiselnahme befreit wurde, findet sich in einer völlig neuen Welt wieder: Sydney und London stehen unter Wasser, Florida und die Niederlande wurden bereits vollständig geräumt. Und das Wasser steigt immer weiter. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Als die Wissenschaftlerin Thandie Jones schließlich der Ursache des Phänomens auf die Spur kommt, wird klar, dass sich das Leben auf der Erde grundsätzlich ändern wird.


    Mein Fazit:


    Was tun, wenn der Meeresspiegel immer stärker ansteigt und uns, wie auf einigen Südseeinseln schon heute, das Wasser bald buchstäblich bis zum Hals steht? Stephen Baxter gelingt mit seinem Wissenschaftsthriller „Die letzte Flut“ eine beeindruckende und packende Vision von einer Welt auf dem Weg in die Katastrophe – auch wenn er dabei nicht von der Klimaerwärmung ausgeht, sondern sein Szenario auf eine völlig andere Entwicklung stützt. Und auch allgemeine Spekulationen über Opferzahlen oder die Leiden der normalen Bevölkerung interessieren ihn nicht so sehr. Stattdessen beschreibt Baxter anhand von mehreren Einzelschicksalen, wie die Menschen individuell mit einer solch außergewöhnlichen Situation umgehen – oder auch scheitern. Ein gelungener Wissenschaftsthriller, ebenso utopisch wie aktuell.

    Ich habe auch noch eine Rezension über diesen außergwöhnlichen Krimi:


    Angesiedelt im kommunistischen Laos der 1970er Jahre, sind die Krimis von Colin Cotterill mit Dr. Siri und seinen Freunden eine echte Bereicherung der Krimilandschaft. Mit viel Humor, einem kräftigen Schuss Übersinnlichkeit, dem fest verwurzelten Glauben an die Geister der Vorfahren und den alltäglichen Unzulänglichkeiten des damaligen Systems gelingt Colin Cotterill in „Dr. Siri sieht Gespenster“ eine wunderbare Kriminalgeschichte zwischen handfester Ermittlungsarbeit und volkstümlichem Geisterglauben. Wer Nury Vittachis Stories um den Feng-Shui -Meister Mr. Wong liebt, sollte an Dr. Siri auf keinen Fall vorbeigehen. Geistreiche Unterhaltung aus einem fast unbekannten Land.


    LG Sisch

    „Pizza piccante“ von Anna Blundy ist ein salopp und mit viel feinsinnigem Humor erzählter Krimi über die Welt der Kriegsberichterstatter und über die bizarren und komplexen Strukturen italienischer Großfamilien.


    Die Journalistin Faith Zanetti arbeitet für eine große Tageszeitung in London. Als sie von ihrem Chefredakteur den Auftrag bekommt, eine Reportage zum 25gsten Jahrestag eines Flugzeugattentats über Schottland zu erstellen, führt sie eine bislang wenig beachtete Spur nach Italien. Dort lebt seit einiger Zeit auch ihr Ex-Freund, der Vater ihres kleinen Sohnes. Und bei ihren Recherchen in der Toskana gerät Faith bald auf eine Fährte, die sie nicht nur in die Nähe der Täter, sondern ungeahnt tief in die eigene Vergangenheit führt.


    Mein Fazit:


    „Pizza piccante“ von Anna Blundy ist ein salopp und mit viel feinsinnigem Humor erzählter Krimi über die Welt der Kriegsberichterstatter und über die bizarren und komplexen Strukturen italienischer Großfamilien. Mittendrin eine toughe Reporterin, die, ohne es zu ahnen, sehr persönlich in eine komplizierte Geschichte involviert ist. Dabei verliert sie aber nicht den Überblick und erlebt eine Überraschung nach der anderen.
    Auch wenn der Roman zum Ende etwas abgedreht ist und auch einige zarte logische Brüche aufweist, ist „Pizza piccante“ wegen Anna Blundys erfrischendem Stils und ihren zahllosen verrückten Einfällen eine perfekte Strandlektüre. Ein Rätsel bleibt nur, wie aus dem englischen Original „Double Shot“ der deutsche Allerweltstitel entstand.

    Hier meine Rezension:


    Donna Leon greift in ihrem neuen Brunetti - Krimi "Das Mädchen seiner Träume" wieder einige brisant-politische Themen Italiens auf. Es geht um das Umgehen der Politik mit der Mafia, um das Verhältnis von Glaube und Geld und um den gesellschaftlichen Umgang mit Minderheiten wie den Roma, der in Italien durch kontroverse Diskussionen und zum Teil offene Fremdenfeindlichkeit geprägt ist. So prangert Leon in ihrem Roman auch die Arroganz der Macht und ihr Desinteresse an der sozialen Lage von Menschen an, die nicht dem italienischen Idealbild entsprechen.
    Daneben kommt jedoch auch im 17. Brunetti - Krimi die gekonnt-anregende Beschreibung Venedigs mit seinen vielen Touristen, seinen Cafés und romantischen Winkeln nicht zu kurz - ebenso wie das Privatleben des Commissars, der sich nach dem Tod seiner Mutter einige Gedanken über den Glauben und die Endlichkeit des Seins macht. Obwohl Brunettis Welt zwischen Mafiajagd und Espressobar manchmal etwas sehr idealtypisch wirkt, sind Donna Leons Krimis mit ihrem venezianischen Flair und den vielen leckeren Gerichten immer wieder ein echtes Lesevergnügen. Buch einstecken, und ab ins Café!


    LG Sisch

    Nach ihren Ausflügen ins Mystische (Blutmale, 2007) und Historische (Leichenraub, 2007) ist „Grabkammer“ wieder ein klassischer Tess Gerritsen - Thriller, der uns von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Geschickt baut die Autorin eine fesselnde Geschichte auf, die mit viel Wissen um Mumifizierung und andere antike Konservierungsmethoden angereichert ist.


    Zugleich spinnt sie das Privatleben ihrer Hauptfiguren, der Gerichtsmedizinerin Maura Isles und der Polizisten Jane Rizzoli und David Frost weiter, so dass uns die drei Charaktere immer vertrauter werden. Auch andere lieb gewordene Personen aus Gerritsens früheren Büchern begegnen uns wieder. .Aber keine Angst, man kann bei jedem Thriller neu einsteigen.


    Ein echter Pageturner mit garantiertem Gänsehaut-Effekt, den man erst durchgelesen wieder aus der Hand legt.



    LG Sisch

    Mit „Der neunte Höllenkreis“ ist dem Spanier Fernando S. Llobera ein raffiniert-ausgeklüngelter Thriller gelungen.


    Der auf Serienmörder spezialisierte Kriminologe Sebastião Silveira ist eigentlich Universitätsprofessor, arbeitet aber gelegentlich auch für die Polizei. Im Moment ist er in London bei Interpol tätig. Als ein alter Freund in Madrid ermordet wird, verspricht er der Familie, bei den Ermittlungen in seiner Heimatstadt zu helfen.


    Zusammen mit dem Geheimdienstler Morantes und der Kommissarin Beatriz Puerto entdeckt er nicht nur, dass sich der Mord an seinem Freund in eine ganze Serie von Bluttaten einreiht. Die drei bemerken auch, dass alle Opfer nach einem Szenario aus Dantes Roman „Die göttliche Komödie ermordet wurden. Aber wer steckt hinter den Verbrechen, die nach den Indizien von ganz verschiedenen Tätern verübt wurden? Mit Hilfe des Internetfreaks David kommt das Trio schließlich auf eine Spur, die sie alle in ungeahnte Gefahren bringt.


    Mein Fazit:


    Mit „Der neunte Höllenkreis“ ist dem Spanier Fernando S. Llobera ein raffiniert ausgeklüngelter Thriller gelungen. Angelehnt an Dantes „göttliche Komödie“, in der der mittelalterliche Dichter Dante (1265 -1321) zusammen mit seinem antiken Kollegen Vergil nach der Durchquerung von neun Höllenkreisen ins Paradies gelangt, schickt uns Llobera auf eine Atem beraubende „Höllentour“ durch das heutige Madrid. In der pulsierenden spanischen Metropole müssen seine sympathischen Helden nicht nur einen perfiden Mörder dingfest machen, sondern sich gleichzeitig einer sensationsgeilen Pressemeute und eines neidischen Polizeichefs erwehren.


    Neben jeder Menge Action bekommen wir aber auch Hintergrundinformationen zu Dante und Vergil, zur Kunst des Schachspiels und zu den Raffinessen der heutigen Medizin. Ein rundum gelungener Krimi made in Spain.

    „Das Buch der Vampire - Bleicher Morgen“ von Colleen Gleason ist mit einem Schuss schmachtvoller Erotik und vielen humorvollen Unterhaltungen eine sehr kurzweilige und spannungsreiche historische Vampirgeschichte


    London im 19. Jahrhundert. Die junge Victoria Gardella Grantworth steht kurz vor ihrem Debut, der feierlichen Aufnahme in die feine englische Gesellschaft. Sie ist damit beschäftigt, ihre Tanzkarte zu füllen, auf Bälle und Gesellschaften zu gehen, ausgiebig mit ihren Freundinnen zu kichern und sich langsam auf eine angemessene Heirat vorzubereiten.


    Doch Victoria hat ein Geheimnis: Sie ist eine Vampirjägerin. Seit Jahrhunderten wird dieser Titel innerhalb der Familie Gardella weitervererbt. Das Doppelleben ist nicht immer einfach für die angehende junge Dame - tagsüber die noblen Teegesellschaften und nachts in düsteren Londoner Gegenden Vampire zur Strecke bringen. Und dann ist da auch noch der Marquis Phillip, der Victorias Herz erobert hat und der ihr unverkennbare Avancen macht ...


    Mein Fazit:


    Vampire sind in. Nicht erst seit „Twilight“ erobern sie die Herzen von Millionen Teenagern (und nicht nur diese). Doch im Gegensatz zu den vielen modernen Vampirgeschichten aus der Jetzt-Zeit startet Colleen Gleason ihren auf drei Bände angelegten Zyklus mit dem „Buch der Vampire“ im London des vorletzten Jahrhunderts. Ganz in der Tradition der großen Jane Austen (Sinn und Sinnlichkeit) entflieht die junge Heldin den Zwängen einer muffigen, in Konventionen erstarrten Gesellschaft und besteht zahlreiche aufregende Abenteuer im Stil von „Buffy the vampire slayer“.


    Auch wenn die Handlung manchmal etwas simpel gestrickt ist und nicht immer an die witzig-spritzigen Dialoge von „Buffy“ herankommt, ist „Bleicher Morgen“ mit einem Schuss schmachtvoller Erotik und vielen humorvollen Unterhaltungen eine sehr kurzweilige und spannungsreiche historische Vampirgeschichte. Und sie geht weiter - der zweite Band erscheint schon im August 2009.

    Hier meine Rezension:


    Eva Rossmann beschreibt in ihrem Krimi „Wahlkampf“, wie in den politischen Zentralen mit allen Bandagen um die Macht gekämpft wird.


    Mittendrin eine engagierte Journalistin, die mit Hilfe von viel Mut und einer toughen Putzfrau dem Politskandal des Jahres auf die Spur kommt. Über dies alles vergisst die Autorin ihren Humor nicht. Herausgekommen ist ein spannender, lässig und amüsant geschriebener Krimi mit viel wienerischem Lokalcholorid, leckerem Essen und einer Heldin, die sich so leicht nicht unterkriegen lässt.

    Hallo, ich habe auch noch eine Rezension:


    Die dritte Ebene von Ulrich Hefner ist ein fulminanter Katastrophenthriller, der nicht kleckert sondern klotzt. Monsterwellen, Hurrikans, mysteriöse Weissagungen, militärische Verschwörungen und geheimnisvolle Wolken: Aus diesen Zutaten zaubert Hefner jenen Mix, der einen erstklassigen Thriller ausmacht. Mit kurzen, zum Teil wie Zeitungsmeldungen verfassten Abschnitten, die die parallelen Handlungen bestens darstellen, treibt er die Spannung auf hohem Niveau voran.


    Und auch, wenn die Figuren bei der Darstellung all der dramatisch-düsteren Katastrophen-Szenarien ein wenig blass bleiben, hat „Die dritte Ebene“ das Zeug zu einem echten Bestseller, der den Vergleich zu „Der Schwarm“ von Frank Schätzig nicht scheuen muss. Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite.


    LG Sisch

    gelesen von Sascha Rotermund


    "Menschenhafen" von John Ajvide Lindqvist ist ein etwas düsterer Krimi mit Horrorelementen.
    Nach mehreren Jahren Abwesenheit kommt Anders wieder auf seine schwedische Heimatinsel Gåvasten zurück. Nachdem seine Tochter Maja damals hier verschwunden ist und seine Frau ihn verlassen hat, brauchte er eine gründliche Auszeit. Nun versucht er einen Neubeginn auf dem alt vertrauten Eiland.


    Doch schon nach kurzer Zeit erreichen ihn mysteriöse Botschaften, die darauf hindeuten, dass Maja noch lebt. Er beginnt, sie zu suchen und stößt dabei auf andere geheimnisvolle Vorgänge, die ihn sehr beunruhigen: Inselbewohner verschwinden spurlos, andere werden grundlos aggressiv. Was steckt hinter diesen Vorkommnissen? Langsam kommt Anders einem lang gehüteten Geheimnis der Insel auf die Spur.


    Mein Fazit:


    John Ajvide Lindqvist ist für seine etwas düsteren Krimis mit Horrorelementen bekannt. Und auch „Menschenhafen“ vermittelt eine unheimliche Stimmung mit vielen mysteriösen Andeutungen und bedrohlichen Vorkommnissen. Lindqvist, der als eines der größten Talente an Schwedens Krimihimmel gehandelt wird, spielt dabei mit dem Element Wasser, das für eine Insel natürlich eine ganz besondere Bedeutung hat. Herausgekommen ist eine spannend-gruselige Story, die von ihrer ebenso mysteriösen wie düsteren Spannung lebt.


    Herausragend erzählt wird sie von dem Schauspieler Sascha Rotermund, der auch Dr. Robert Chase in „Dr. House“ und Ned aus „Pushing Daisies“ seine variationsreiche Synchronstimme leiht. Schwedengruselkrimihörbuchspaß á la carte.