Beiträge von Sisch

    Die heimlichen Zwillingsbrüder Eduard und Pep betreiben eine Detektei in Barcelona, die statt Rechnungen zu schreiben lieber Bares nimmt. So ist es kein Wunder, dass sich auch der konservative Politiker Lluis Font mit einer diskreten Bitte an die Beiden wendet: Sie sollen herausfinden, ob seine Frau Lidia ihm untreu ist. Eduard und Pepe beschatten die holde Gattin – und merken bald: es ist ein anstrengender Job, der nicht ohne diverse katalanische Köstlichkeiten in den vielen kleinen Tapasbars der Stadt zu wuppen ist. Doch dann wird Lidia mit gebrannten Mandeln vergiftet, und so haben es die beiden kurzer Hand mit der Aufklärung eines echten Mordfalles zu tun. Mit viel Charme und Cleverness meistern die beiden Meisterdetektive die verfahrene Situation.


    Teresa Solanas erstes Buch mit dem Zwillingsduo Pep und Eduard ist ein amüsanter Krimi, der viel vom Flair der heimlichen Hauptstadt Spaniens spüren lässt. Mit viel spanisch-katalanischem Temperament und routinierter Gelassenheit gelingt es den beiden Helden, sich durch jede brenzliche Situation zu lavieren, ohne auf einen leckeren Cava (den katalanischen Sekt) oder eine gebrannte Mandel zu verzichten. Für Spanien-Reisende und Krimifans ein echter Leckerbissen – der Urlaub kann kommen!

    Der 14-jährige Artemis Fowl entdeckt, dass durch Zeitlöcher immer wieder Dämonen aus einer anderen Dimension auf die Erde gelangen. Um der Sache auf den Grund zu gehen, versucht er einen von ihnen zu ergreifen. In Sizilien bekommt er seine große Chance, doch die 12-jährige Miranda Paradizo schnappt ihm den Dämon direkt vor der Nase weg. Artemis ist sauer - nicht nur, dass das Mädchen schlauer ist als er, sie hat auch noch den gleichen Humor und ist bildhübsch. Für seinen Leibwächter Butler steht fest: Artemis kommt in die Pubertät. Doch bevor er sich mit seinem Erwachsenwerden allzu intensiv beschäftigen kann, muss Artemis erst einmal mit seiner alten Elfen-Freundin Holly, die mittlerweile mit dem Zwerg Mulch eine Detektei betreibt, die Welt vor den Dämonen retten. Keine leichte Aufgabe!


    Bis zu seinem vierten Abenteuer war Artemis Fowl ein genialer junger Verbrecher. Zusammen mit seinem Leibwächter hat er den Elfen einen beträchtlichen Teil ihres Schatzes gestohlen oder einem Geschäftsmann die Pyramiden verkauft. Doch seit er seinen Vater aus den Fängen der russischen Mafia retten musste, regt sich bei Artemis so etwas wie ein schlechtes Gewissen: Begriffe wie Freundschaft und Moral bekommen für ihn plötzlich eine ganz neue Bedeutung.
    Unterscheidet sich das fünfte Abenteuer von Artemis Fowl in diesem Punkt von den früheren - an Spannung und guten Einfällen steht es auf keinen Fall zurück! Ganz im Gegenteil, denn Artemis erste Pubertätsschübe werden mit viel Humor und Einfühlungsvermögen beschrieben. Rufus Beck liest auch diesen Teil, und wie immer ist es ein Vergnügen, ihm zuzuhören. Ein weiteres fantasievolles Abenteuer mit einem geläuterten Artemis und seinen Freunden wartet auf gebannte Zuhörer.

    Ich befinde mich gerade in Barcelona und muss herausfinden, ob die Frau eines berühmten katalanischen Abgeordenten fremd geht. Dabei schlürfe ich pausenlos leckere Kaffees. :kiss

    Annika Bengtzon, Redakteurin des Stockholmer Abendblattes, erlebt einen bezaubernden Abend bei der alljährlichen Nobel-Gala, dem kulturellen Top-Ereignis Schwedens – bis sie auf der Tanzfläche Augenzeugin des Mordes an der Vorsitzenden des Nobel-Komitees wird.


    Von der Polizei mit Redeverbot belegt, kann sie ihre Erlebnisse nicht in ihrer Zeitung veröffentlichen. Aber Annika bleibt am Ball und recherchiert in wissenschaftlichen Dunstkreis der ach so noblen Stiftungshüter. Wer steckt hinter der Tat? Als sie eine heiße Spur verfolgt, geschieht noch ein zweiter Mord.


    Auch privat läuft einiges schief: Ihr Mann Thomas zickt rum, denn seit seinem Seitensprung ist das Verhältnis zwischen ihnen gestört. Der Umzug von der Stadtwohnung in die Vorstadt-Villa hilft da nicht wirklich weiter – die Kinder haben Probleme im neuen Hort und der neue Nachbar macht Schwierigkeiten. So hat Annika an mehreren Fronten zu kämpfen.


    Erpressung und handfeste finanzielle Interessen rund um den Nobel-Preis sind die Themen von Liza Marklunds neuem Thriller, einer spannend geschriebenen Story mit packendem Finale. Dabei spielt für sie die soziale Komponente immer eine große Rolle, denn ihre Heldin ist nicht nur Reporterin, sondern auch Mutter zweier Kinder und stets darum bemüht, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Eine gute Mischung und wieder ein klasse Skandinavien-Krimi.

    Ihr erster Auslandsbesuch führt die neue Präsidentin der USA nach Norwegen, in das Land ihrer Ahnen. Und der GAU passiert: Trotz größter Sicherheitsmaßnahmen verschwindet sie spurlos aus ihrem Hotelzimmer. Die Aufregung ist grenzenlos. Wer steckt hinter der Entführung? Kommissar Yngvar Stubo ermittelt mit einem Riesenapparat von Polizei und Staatsschutz in alle Richtungen. Es macht die Sache nicht leichter, dass amerikanische Geheimdienste in das Land einfallen und überall mitschnüffeln wollen.


    Anne Holts neuer Roman ist ein echter Polit-Thriller. In jeder Zeile wird deutlich, dass die frühere norwegische Justizministerin sich auskennt in den politischen Zirkeln Norwegens und der USA. Gekonnt entwirft sie ein Szenario mit dem „worst case“ aller Geheimdienste: die Entführung des höchsten Staatsgastes. Dabei fädelt sie mit großer Ruhe die Geschichte der Drahtzieher ein und lässt das Ganze in einem überaus überraschenden Finale enden – auch wenn manchmal der Zufall etwas zu behilflich wirkt.


    Neben ihrem ungleichen Ermittlerpärchen Yngvar Stubo und Inger Johanne Vik taucht auch die Heldin ihrer früheren Romane, die Kommissarin Hanne Wilhelmsen wieder auf, sehr zu Freude ihrer zahlreichen Fans. Ein gelungener Krimi.

    Deutsche Astronauten beobachten, eher zufällig, eine Supernova im Weltall. Ein Schweizer Wissenschaftler verschwindet spurlos, und im Mariannengraben vor Japan, dem tiefsten Meeresareal überhaupt, vermehren sich ungewöhnliche seismische Aktivitäten.


    Die Geologin Dr. Ella Jordan, die seit Jahren Feldforschung in den abgelegensten Gegenden der Welt betreibt, taucht mit einem kleinen Team auf den Grund der Spalte, um die Ursache der Aktivitäten zu erkunden. Doch die Mission wird sabotiert und misslingt – nur knapp entkommen die Forscher einer Katastrophe.


    Wer steckt hinter diesen Anschlag? Und was verbirgt sich hinter den gewaltigen Steinkugeln, die plötzlich überall in der Erdrinde geortet werden? Haben sie etwas mit den zunehmenden Erdbeben und Vulkanausbrüchen auf aller Welt zu tun? Ella Jordan und ihre Kollegen kommen einer unglaublichen Wahrheit auf die Spur.


    Thomas Thiemeyers neues Buch ist ein spannender Wissenschaftsthriller. Gekonnt mixt der Autor Science mit Fiction und garniert das Ganze mit einem enormen Wissensschatz aus Geologie und Astronomie. Zusätzliche Würze in die Story bringen eine mächtige Geheimorganisation und eine ebenso gut aussehende wie intelligente Wissenschaftlerin. Einziges Manko: Angesichts der von Thiemeyer aufgebauten Weltuntergangsszenarien fehlt dem Buch stellenweise die Dynamik; das Tempo der Story hält mit der Eindringlichkeit der globalen Katastrophe nicht immer mit.


    Dennoch ist der Roman ein spannender und kurzweiliger Wissenschaftsroman, der sich durchaus nicht hinter anderen Vertretern dieses Genres verstecken muss.

    ich liebe die Krimis mit Petra Delgado und ihrem Kollegen Fermin Garzòn.


    Hier eine Kritik von Samariter ohne Herz:


    Ein Obdachloser wird in einem Stadtpark in Barcelona ermordet aufgefunden. Waren es rechtsradikale Skinheads oder steckt etwas anderes hinter diesem Mord? In ihrem siebten Auftritt recherchiert das Krimiduo Petra Deligado und Fermin Garzòn wieder gemeinsam an dem Fall. Unterstützt werden sie diesmal von Yolanda, einer jungen Polizistin von der lokalen Polizei. Die Spur führt sie in die Armenküchen Barcelonas und zu Betrügern, die sich an dem Elend anderer bereichern wollen.


    Viel Witz und Ironie versprüht die Autorin in ihrem neuesten Krimi. Neben einer spannenden Kriminalgeschichte, in der jeder Schritt logisch zu dem nächsten führt, wird das Privatleben der beiden Inspektoren diesmal gehörig durcheinander gewirbelt. Die Inspektorin hat eine heiße Affäre mit einem Psychiater, der mehr von ihr will, aber als emanzipierte Frau zelebriert sie zu sehr ihre Prinzipien und genießt ihr Alleinsein. Ihr „Subinspector“, ein alter Haudegen, der noch unter Franco Polizist war, muss sich mit der Homosexualität seines Sohnes auseinander setzen.


    So schafft es die Autorin auch immer wieder, in ihren Romanen neben einer spannenden und logischen Krimihandlung, jede Menge gesellschaftliche Konflikte des modernen Spaniens unter zu bringen. Abgerundet wird das Ganze durch die herrlichen Streit-Dialoge der beiden Protagonisten.


    Weitere Bücher von Alicia Gimenez-Bartlett
    Piranhas im Paradies


    Gefährliche Riten (Hörbuch)

    Kommissar Adamsberg hat sich in Paris ein kleines Häuschen zugelegt. Leider glaubt sein etwas verschrobener spanischer Nachbar, dass in dem Gebäude Geister umgehen. Und dies ist nicht der einzige Spuk, mit dem sich Adamsberg auseinandersetzen muss.


    Bei einer Reise in die Normandie stößt er zufällig auf Hirschkadaver, deren Herzen herausgerissen wurden. In Paris werden zwei junge Männer ermordet aufgefunden, die merkwürdige Erde unter ihren Fingernägeln haben. Und dann gibt es noch den Neuen, einen jungen Polizisten, der ausgerechnet aus der gleichen gottverlassenen Gegend kommt, wie Adamsberg selbst. So viele Zufälle kann es nicht geben, sagt sich der Kommissar und fängt an, auf die ihm eigene Art zu ermitteln.


    Fred Vargas neues Buch hat wieder alles, was ein guter Thriller braucht: einen packenden Plot, viele schräge Dialoge, poetische Fantasien und ein Ermittlerteam, dass in seiner Perfektion und Schrulligkeit kaum etwas mit der Realität zu tun hat. Da gibt es den notorischen Dauerschläfer, den reimenden Jungpolizisten, den intellektuellen Alleswisser und nicht zuletzt den Oberkommissar, der die Fäden mehr durch Intuition als durch akribische Kleinarbeit zusammenhält.


    Fred Vargas verzaubert uns in ihrem neuen Roman durch Spannung, literarischen Einfallsreichtum und kriminologische Raffinesse. Ein Muss für alle Fans und die, die es durch diesen Roman bestimmt werden.


    Weiteres von Fred Vargas:
    Vom Sinn des Lebens, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken


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    Asya Kazanci ist 19 Jahre alt und lebt mit ihren Tanten im Herzen Istanbuls. Ihr Onkel ist vor 20 Jahren nach Arizona in den USA gezogen und hat dort Rose geheiratet, die aus erster Ehe eine Tochter mit dem schönen Namen Armanoush Tchakmakhchian mitbrachte. Der Grund: Ihr Ex-Mann war ein armenischer Einwanderer, dessen Familie nach dem armenischen Völkermord Anfang des 20. Jahrhunderts nach San Fransisco ausgewandert war.


    Amy, wie sie von ihrer amerikanischen Mutter kurz genannt wird, möchte die Wurzeln ihrer armenischen Familie erkunden und lädt sich flugs bei der Familie ihres Stiefvaters in Istanbul ein. Als sie dort auf Asya trifft, verstehen sich die beiden jungen Frauen trotz der verschiedenen kulturellen Hintergründe auf Anhieb. In vielen Gesprächen und Unternehmungen stellen sie nicht nur fest, dass die osmanische Vergangenheit auch auf ihren Schultern schwer lastet, sondern sie entdecken auch viele Gemeinsamkeiten und gewinnen durch ihren unbeschwerten Dialog neue, unerwartete Erkenntnisse über ihr Land und ihre Wurzeln.


    Elif Shafaks neues Buch ist ein spannend geschriebener Roman und gleichzeitig ein aktuelles Zeitdokument. Denn die Diskussion um den Genozid der Armenier in der Türkei während des Ersten Weltkriegs ist brisant wie nie zuvor – erst vor wenigen Wochen erschütterten der Mord an dem türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink und die überstürzte Ausreise des liberalen türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk die Weltöffentlichkeit.


    Der Autorin, selbst wegen „Verunglimpfung der türkischen Republik“ angeklagt, geht es in ihrem Roman aber nicht um blinde Schuldzuweisungen, sondern um eine Aufarbeitung der türkischen Geschichte. Und es geht ihr um das private Schicksal zweier Familien und ihrer Frauen, die sich den aufrechten Gang durchs Leben von der Geschichte und den verbrämten Nationalisten nicht verbieten lassen wollen.


    Ein sehr empfehlenswerter Blick auf unseren europäischen Nachbarn - und in der Türkei mit über 60.000 verkauften Exemplaren schon jetzt ein Bestseller. Ein Zeichen, das Hoffnung macht.



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    Als Ruth Reichl den Job als Restaurant-Kritikerin bei der New York Times annimmt, ist ihr nicht klar, welches Gewicht ihrer Arbeit in einschlägigen Kreisen beigemessen wird: In allen New Yorker Spitzenküchen hängt ihr Bild, und jedem Kellner, der sie rechtzeitig identifiziert, winken satte Prämien. So schlüpft Ruth bei ihren Restaurant-Besuchen schon bald in immer neue Rollen – mal taucht sie als lebenslustige Brenda, mal als unsichere Molly auf. Selbst als ihre eigene Mutter hat sie grandiose Auftritte.


    So unterschiedlich wie ihr Outfit fallen auch ihre Restaurant-Erlebnisse aus: wird sie als Ruth Reichl erkannt, werden die Portionen auf wundersame Weise größer und die Angestellten freundlicher. In ihren anderen Rollen hingegen macht sie ganz andere Erfahrungen – mit entsprechenden Folgen für ihre Kritiken.


    Ruth Reichl arbeitete selbst sechs Jahre lang als Restaurant-Kritikerin der ehrwürdigen New York Times, bevor sie Chefredakteurin beim renommierten „Gourmet“-Magazin wurde. Und was sich hier wie ein Roman liest, besteht zum größten Teil aus authentischen Ergebnissen ihrer früheren Tätigkeit. Nicht ohne Grund bekommt so mancher Gourmet-Koch noch heute Bauchschmerzen bei der Nennung ihres Namens, zumal es in New York viele erstklassige Restaurants gibt, deren reiche Kundschaft sich vom Rat angesehener Zeitschriften leiten lässt.


    Für Feinschmecker ist Reichls Buch eine Offenbahrung. Nicht nur, dass sie die allgegenwärtige Hofierung der französischen Küche hinter sich lässt. Die beschriebenen Speisen zergehen einem selbst beim Lesen auf der Zunge, und die 17 Rezepte zum Nachkochen sind das i-Tüpfelchen auf dieser kulinarischen Reise.


    Der einzige Wehrmutstropfen liegt in Reichls Kritiklosigkeit gegenüber den bisweilen tierquälerischen Methoden der internationalen Haute-Cuisine. Sonst: Ein brillanter kulinarischer Leckerbissen – humorvoll, lehrreich und sehr, sehr lecker.


    ASIN/ISBN: 3442371325


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    Inka Barning wird ermordet aufgefunden. Anstelle eines Beweises gibt es gleich mehrere Verdächtige mit einem ernst zu nehmenden Motiv, was die Arbeit von Hauptkommissar Cüpper und seinem Assistenten Rabenhorst nicht gerade erleichtert. War es Inkas schwerreicher Ehemann, sein aus Security-Gründen engagierter Doppelgänger oder doch eher ihre Tochter, eine Tierpflegerin im Kölner Zoo? Neben dem Ermittlungsdilemma hat Cüpper auch noch mit privaten Problemen zu kämpfen, denn seine Freundin hat ihn verlassen und die halbe Kücheneinrichtung mitgenommen. Wo soll der Kommissar nun seine kulinarischen Fantasien ausleben?


    Frank Schätzing weiß zu unterhalten. Er hat seinen „Mordshunger“ nicht nur selbst geschrieben, sondern er übernimmt in diesem Hörbuch, frei nach Rufus Beck, auch sämtliche Sprechrollen selbst – und zwar durchaus überzeugend mit jeweils individueller Intonation und einem zum Teil herzhaft breiten Kölner Dialekt. Sein sprecherisches Engagement hilft den Hörern auch über gelegentliche Schwächen in der Story hinweg. Für „Kölle-“ und Schätzing-Fans ein kurzweiliger Hörgenuss.

    Was verbirgt sich hinter der geheimnisvollen Sekte, die völlig abgeschottet auf der kleinen Insel „Pig Island“ vor Schottland lebt?


    Gerüchte um ein mysteriöses Wesen auf der Insel gehen um, es gibt sogar einige unscharfe Videoaufnahmen von einer teufelsähnlichen Gestalt. Zwei Jahre braucht der Journalist Joe Oakes, bis er eine Einladung zu einem Interview mit den Sektenmitgliedern bekommt. Oakes ist Spezialist für religiöse Splittergruppen und kennt den Sektenführer Malachi Dove seit Jahren. Gibt es auf der Insel wirklich ein satanisches Wesen? Bevor Oakes dieser Spur nachgehen kann, verschwindet Dove und die Insel wird von schockierenden Ereignissen erschüttert.


    Mo Hayder ist eine Meisterin der Spannungsliteratur. Auch ihr neuer Thriller ist nichts für schwache Nerven: blanker Horror paart sich hier wieder mit perfektem Spannungsaufbau. Zugleich ist das Buch ein Blick auf die Gesellschaft und die Dinge, die Menschen sich unter dem Deckmantel der Religion antun können. Dass das Ende ist ein bisschen vorhersehbar ist, tut der Spannung keinen Abbruch. Genau das Richtige also für Fans von Tess Gerritson, Karin Slaughter – oder eben Mo Hayder herself.


    :yikes :yikes

    Mix Cellini lebt als Untermieter bei der 85-jährigen Gwendolin Chawcer im berühmten Londoner Stadtteil Notting Hill. Seine freie Zeit füllt er mit zwei Obsessionen, die unterschiedlicher kaum sein können: Gilt die eine dem Serienmörder Reginald Christie, der vor 50 Jahren in der gleichen Gegend sein Unwesen trieb, so ist die andere das von allen begehrte Top-Model Nerissa Nash. Tatsächlich gelingt es Mix, die Schöne kennen zu lernen, doch leider bleibt sein leidenschaftliches Werben ohne Antwort. So driftet Mix immer mehr in seine Tagträumereien ab. Kann es Zufall sein, dass er sich dabei zunehmend von Christies Taten inspirieren lässt? Bald wird der unauffällige Mix für die Menschen in seiner Umgebung zur Gefahr.


    In Ruth Rendells neuem Thriller dreht sich alles um Obsessionen und Besessenheit. Dabei beweist die unbestrittene Großmeisterin des klassischen englischen Krimis mal wieder ihr Talent, allen Charakteren eine nahezu lebensechte, vielschichtige Persönlichkeit zu geben. Gepaart mit einer packenden Handlung entsteht so eine wunderbar unterschwellige Spannung, die die Leser bis zum Ende des Buches im Bann behält.


    Ein gelungener psychologischer Kriminalroman im bewährten Ruth-Rendell-Stil.


    Weitere Empfehlungen für Ruth Rendell Fans:
    Leben mit doppeltem Boden
    Der Duft des Bösen
    Hörbuch:
    Die Maus in der Ecke


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    Das Team um die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta arbeitet in einer Akademie, die sich um die Ausbildung von Gerichtsmedizinern kümmert und die das FBI in schwierigen Fällen unterstützt. Scarpettas Freund Benton ist an dem neurologischem Forschungsprojekt „BESTIE“ beteiligt, das die Gehirnstruktur von Serienkillern untersucht.


    Als Bentons Versuchsperson, ein fieser Serienkiller, der den Frauen die Augen ausstach, bevor er sie quälte und tötete, von dem Mord an einer Ladenbesitzerin erzählt, bringt er damit einen Stein ins Rollen. Scarpettas Nichte Lucy und der Ex-Polizist Pete Marino gehen der Sache nach und stoßen bald auf einen weiteren brutalen Killer, der in Florida sein Unwesen treibt. Doch bald kommt Lucy ihm näher als ihr lieb ist.


    Serienkiller, Psychopathen, grässliche Folterungen, brutale Morde: die Thriller von P.C sind keine Kaffeefahrt. Auch in ihrem neuern Roman „Defekt“ geht es wieder um psychopatische Mörder. Leider bleiben bei der Beschreibung von Brutalität die Handlung und die Charaktere von Kay Scarpetta und ihrem Team auf der Strecke. Das ist Schade, denn Cornwell hat es in ihren ersten Romanen geschickt verstanden, ihren Romanfiguren Leben einzuhauchen.


    In ihrem neuen Roman spielt sie ihre ganze Routine aus, wobei mancher Handlungsstrang auf der Strecke bleibt. Scarpetta Fans mögen das verzeihen – und freuen sich sicherlich schon auf das neue nächste Abenteuer ihrer Helden.

    Maria Kallio leitet das Gewaltdezernat der zweitgrößten finnischen Stadt Espoo. In ihrem neuen Fall ermittelt sie im Mord an der bekannten Edel-Prostituierten Lulu, die kurz vor einer Fernsehdiskussion vergiftet in ihrer Umkleidekabine aufgefunden wird. Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen, denn Lulu setzte sich stark für die Legalisierung der Prostitution in Finnland ein und kämpfte gegen den Frauenhandel aus den ehemaligen Ostblock-Staaten. Damit eckte sie an – in Politik und Verwaltung ebenso wie bei der russischen Zuhälter-Mafia.


    Noch bevor etwas Licht ins Dunkel dieses Falles dringen kann, wird im Espooer Krankenhaus eine brutal zugerichtete, junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Als Maria Kallio herausbekommt, dass sie aus der Ukraine stammt und als Prostituierte arbeitet, flüchtet sie. Bei ihren Ermittlungen gerät Kallio immer tiefer in eine Verstrickung aus Politik und Rotlichtmilieu, bis sie selbst in höchste Gefahr gerät.


    In jedem ihrer Krimis geht es Leena Lehtolainen nicht nur um die Aufklärung eines spektakulären Falles, sondern auch um ein gesellschaftlich brisantes Thema. Im aktuellen Buch sind es Menschenhandel und die in Finnland völlig verbotene, aber dennoch vorhandene Prostitution. Insbesondere die Zwangsprostitution illegal eingeschleuster junger Frauen aus den ehemaligen Ostblockländern wie Russland und Estland beschäftigt sie. Lehtolainen veranschaulicht nicht nur die Brutalität des Zuhälter-Milieus, sondern sie hinterfragt auch die harte finnische Politik gegenüber den betroffenen Frauen.


    Dabei vergisst sie aber nicht, das Privatleben ihrer Heldin Maria Kallio gebührend in Scene zu setzen – die alltäglichen Freuden und Sorgen mit Mann und Kindern ebenso, wie der Stress im Kriminalisten-Beruf. Ein weiterer erstklassiger Krimi aus Skandinavien.