Beiträge von Sisch

    Nach einem Monat Urlaub kehrt die forensische Anthropologin Tempe Brennan an ihren Arbeitsplatz im städtischen pathologischen Institut von Montreal zurück. Gleich mehrere Skelette warten dort zur Untersuchung auf sie. Ihr Kollege Hippolyte Gallant hält allerdings einen besonders brisanten Fall für sie bereit: eine vor vierzig Jahren verstorbene Frau aus Tracadie, einer Gegend in Kanada, in der die erzkonservativen französischstämmigen Kanadier leben.


    Die Sache erinnert Tempe an ihre Jugendfreundin Evangeline, die aus genau dieser Gegend stammte und die als Jugendliche dort verschwand. Sollte es sich etwa um ihre Überreste handeln? Aber nicht nur dieser Fall wühlt Tempes Emotionen gewaltig durcheinander. Ihr Kollege und Freund Andrew Ryan trennt sich von ihr und ihr Noch-Ehemann will wieder heiraten. So jagt Tempe nicht nur einem Phantom hinterher, sondern auch in ihrem Privatleben rüttelt es heftig.


    Endlich ist er da: Der neue Roman „Knochen zu Asche“ von Kathy Reichs, die selbst forensische Anthropologin ist und daher ihre Romane mit zahlreichen wissenschaftlichen Details aus der menschlichen Knochenkunde spickt. Das ganze verpackt sie in eine Handlung, die das Leben ihrer Heldin Tempe Brennan beruflich wie privat schwer durcheinander wirbelt.


    Für Tempe-Fans ein Muss – für alle anderen ein spannender Thriller zum Einstieg in die Knochenwelt der Kathy Reichs. Deren Romane wurden inzwischen als TV-Serie „Bones“ erfolgreich verfilmt.


    Weitere Bücher von Kathy Reichs:
    Hals über Kopf
    Totgeglaubte leben länger
    Totenmontag

    Noch einmal in einer Rockband spielen. Das ist der Traum von Rainer, Bulle, Konny und Thomas, alle Mitte 40. Einmal im Monat treffen sie sich zum Doppelkopf, ansonsten haben sie sich in ihrem bürgerlichen Leben eingerichtet: gute Jobs, eigene Häuser, Kinder, Affären, Trennungen. Für Doppelkopf reichen vier, doch fünf, das ist die magische Zahl zum Rocken. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion fahren die vier Ruhrpöttler nach Berlin, um ihren alten Kumpel Ole zum Mitmachen zu überreden. Endlich zu fünft, haben sie nur noch ein Ziel: Den Auftritt beim 25jährigen Abi-Treffen.


    Wie bekämpfe ich meine Midlife-Crisis? Weg vom alltäglichen Allerei, raus aus dem Trott! - Das muss sich Frank Goosen gedacht haben, als er diesen Roman geschrieben hat. Und es ist ihm gelungen: Unterhaltsam, nostalgisch, humorvoll und melancholisch gibt er eine Gebrauchsanweisung für Männer um die vierzig, die aus ihrer Routine ausbrechen wollen. Und er hat, neben der üblichen Affäre mit einer Jüngeren, noch eine ganz andere Idee: Warum nicht eine Band gründen und die Musik nachspielen, die früher rockte?


    So schwappt der musikalische Enthusiasmus, den Goosen in seinem Roman verbreitet, direkt aus dem Buch auf seine Leser über. Und um es mit Tony Parsons, der britischen Ikone des Rockjournalismus’ zu sagen: Musik ist nicht dazu da, die Welt zu retten, Musik ist dazu da, dein Leben zu retten. Ein Klasse-Buch – nicht nur für Männer im besten Alter!


    Mehr von Frank Goosen

    Kommissarin Jane Rizzoli freut sich auf das erste Weihnachten zusammen mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter. Doch ausgerechnet in dieser Nacht wird eine junge Frau tot aufgefunden, bestialisch zugerichtet und mit satanischen Zeichen übersät. Zusammen mit der Gerichtsmedizinerin Maura Isles entdeckt sie, dass die abgetrennte Hand nicht die der Frau ist, sondern zu einem weiteren Opfer gehört. Als Jane versucht, den satanischen Zeichen auf die Spur zu kommen, gerät sie an Professor Anthony Sansone, einem reichen Adligen, der die „Mephisto-Stiftung“ gründete. Ihre Mitglieder glauben an Dämonen und gefallene Engel. Für Jane ist das alles Humbug - bis die nächste Leiche gefunden wird.


    Tess Gerritsen goes mystic! Im ihrem 6. Roman um die Polizistin Jane Rizzoli und die Gerichtsmedizinerin Maura Isles begibt sich die bewährte Krimi-Autorin auf neues Terrain. Gibt es Dämonen, die von Engeln abstammen? Existiert das Böse? Mit solchen Fragen befasst sich Gerritsen - gewohnt spannend, detailreich und blutig. Trotz der zum Teil etwas verstiegenen Theorien schafft sie es, uns in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen.


    Einzig die Stimme von Mechthild Großmann, die das (leider wieder einmal) gekürzte Hörbuch spricht, passt nicht optimal zu Gerristens toughen Heldinnen. Dennoch: Das dramatische Ende schreit nach einer Fortsetzung und wir lassen uns gern überraschen.


    Mehr von Tess Gerritsen
    Die Meisterdiebin / Angst in deinen Augen
    Scheintod
    Todsünde
    Schwesternmord

    Hi,
    ich rate dir mit einem anderen Buch anzufangen (Stadt der verlorenen Dinge = Science Fiction Endzeit-Stimmung) oder für Brooklyn Revue (hat mir sehr gut gefallen). Denn erst wenn um die Firguren weiss, macht das letzte Buch mehr Spaß.


    Liebe Grüße Sisch

    Ein alter Mann wacht in einem weißen Raum auf. Nichts um ihn herum scheint ihm bekannt. Einige Gegenstände im Zimmer sind sogar mit Namenskärtchen versehen. Was ist mit ihm geschehen? Gedächtnisverlust? Der Sprung in eine Parallelwelt? Oder das Leben nach dem Tod? Immer wieder kommen Leute in sein Zimmer, deren Fotos aus jüngeren Jahren auf dem Tisch liegen. Und alle machen sie ihm Vorwürfe: Sie erinnern ihn daran, dass er sie einmal leichtfertig gefährliche Dinge hat tun lassen.


    Paul Auster, einer der Großmeister der amerikanischen Schreiberzunft, beschäftigt sich in seinem neuen Buch auf ernsthaft-ironische Weise mit seinen zahlreichen Romanen und seiner Rolle als Autor. Immer wieder begegnet er Figuren aus seinen Büchern, seien es Daniel Quinn und Fanshawe aus der "New York-Trilogie", Benjamin Sachs aus "Leviathan", Peter Stillman aus der „Stadt aus Glas“ oder Anna Blume aus dem "Land der letzten Dinge". Und es geht (wieder einmal) um die Kunst des Romane-Schreibens an sich, denn Mr. Blank, der Held, soll selbst hier noch ein unvollendetes Manuskript fertig stellen.


    Vielleicht liegt es an Austers 60. Geburtstag und dem Gedanken, alt zu werden, dass er sich noch einmal ausgiebig mit seinem Verhältnis zum Schreiben und zu seinen Protagonisten beschäftigt – wie viel vom Autor steckt in seinen Helden, und welche Projektionen bekommen seine wehrlosen Figuren auf den Leib geschrieben? Es wird wohl kaum ein Zufall sein, dass es auch in dem unvollendeten Manuskript um einen Mann namens Sigmund geht, der sich mit dem Innersten des Menschen beschäftigt - Freud und Leid der Psychoanalyse lassen grüßen.


    Ein Buch für erfahrene Paul Auster-Leser und für alle, die sich für das Leben hinter dem Schreiben interessieren.

    Die Kunstexpertin Rei Shimura ist zurück in Japan. Im Auftrag eines amerikanischen Museums soll sie einen besonders wertvollen antiken Krug ausfindig machen, der aus dem irakischen Nationalmuseum entwendet wurde. Ausgerechnet ihr Ex-Freund Takeo Kayama, der Eigentümer der berühmtesten Ikebana-Schule Japans, soll im Besitz der Keramik sein. So macht sich Rei trotz einer Taifun-Warnung auf, um ihren Ex-Freund wiederzutreffen und die Spur des kostbaren Kunstobjekts aufzunehmen.


    Endlich wieder ein Roman, in dem Masseys Heldin Rei Shimura in Japan agiert. Denn genau diese Mischung aus packendem Krimi und charmant Einführung in die japanischen Lebensweisen, Regeln und Gebräuche macht Sujata Masseys Bücher so lesenswert. Diesmal kommt es zu einem gravierenden Lebenswandel ihrer mittlerweile 30-jährigen Hauptakteurin – in welcher Weise, wird hier natürlich nicht verraten. Der Entwicklung der Geschichte tut die Wendung jedenfalls sehr gut.


    Schon jetzt warten wir also ungeduldig, wie es mit Rei und ihrem Leben zwischen antiker Kunst und moderner Spionage weitergeht. Spannend, unterhaltsam, horizonterweiternd.

    Gemma Doyle kommt 1895 nach England in ein Internat für höhere Töchter, nachdem sich ihre Mutter in Indien das Leben genommen hat. Dort lernt sie nicht nur ihre neuen Freundinnen Ann, Pippa und Felicity kennen, sie hat auch immer wieder merkwürdige Visionen, mit denen sie erst nicht viel anfangen kann. Die vier finden ein geheimes Tagebuch einer ehemaligen Schülerin und kommen einem mysteriösen Geheimnis auf die Spur. Doch für den kleinen Zirkel geht es bald um mehr, denn Gemmas unheimlichen Visionen nehmen immer mehr Gestalt an.


    Gemmas Visionen von Libba Bray beginnt sehr klassisch: Eine junge Frau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten muss sich in einem Internat durchsetzen, während um sie herum mystische Dinge passieren. Libba Bray gelingt es exzellent, den Geist des ausgehenden 19. Jahrhunderts einzufangen. Einfühlsam und mit viel Spannung erzählt sie eine Geschichte, die nicht nur für Jungendliche spannend ist. Wer „Picknick am Valentinstag“ mochte und sich für fantastisch-mystische Geschichten aus England begeistern kann ist hier gut aufgehoben.


    Durch die tagebuchartige Erzählweise gelingt es der Sprecherin Julia Nachtmann, nicht nur die Geschichte, sondern auch Gemma selbst richtig lebendig werden zu lassen. Große Klasse.


    In England sind schon alle Bänder der Trilogie erschienen. Hoffen wir, dass bald auch der zweite und dritte Band in der deutschen Übersetzung zu haben sind. Als Buch und Hörbuch empfehlenswert.

    Zusammen mit seiner kroatischen Freundin Talena reist der in San Francisco lebende Kanadier Paul Wood nach Mostar in Bosnien, um Talenas Schwester Saskia zu besuchen. Und obwohl der Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien mittlerweile einige Jahre vorbei ist, sind die Ausmaße noch allgegenwärtig. Als die beiden mitbekommen, dass Saskia von ihrem Ehemann böse misshandelt wird, beschließen die drei, Saskia mit in die USA zu nehmen. Da dies auf legalem Weg kaum möglich ist, soll sie über einen Menschenschmugglerring illegal einreisen. Als der Boss des Schmugglerringes mitbekommt, dass Paul ein IT-Spezialist und dazu noch arbeitslos ist, bietet er ihm einen Deal an: Saskias Einreise gegen Pauls Computerkenntnisse. Paul willigt ein - und bekommt erst nach und nach heraus, worauf er sich da eingelassen hat. Doch da es gibt schon kein Zurück mehr …


    Jon Evans zweites Buch mit seinem Helden Paul Wood ist genauso mitreißend wie sein Erstling „Tödlicher Pfad“. War Paul dort noch als Backpacker im Nepal unterwegs, beschreibt er diesmal das vom Bürgerkrieg gezeichnete Bosnien, fährt mit uns nach Albanien, in die Karibik und zum Countdown auf das berühmte Künstlerfest „Burning Man“ in Arizona. Dabei schildert Evans eindringlich die Situation in Ex-Jugoslawien und die Spannungen, die dort unter den ethnischen Gruppen noch immer vorhanden sind. Auch wenn die Handlung manchmal etwas hakt, merkt man ihm an, dass er sich sehr mit seinen Themen (meist sogar vor Ort) auseinandersetzt und authentisch darüber berichtet.


    Natürlich gibt es auch diesem Buch einen actionreichen Showdown, in dem Paul und seine Freunde die Sache lieber selbst in die Hand nehmen, statt auf die Polizei zu hoffen. Wer also seine Bücher noch nicht kennt und auf gut recherchierte Reise-Thriller mit Action steht, sollte das schleunigst ändern. Schleunigst!

    Der neue Fall erschüttert Sara Linton, Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin aus Heartsdale, im Süden der USA und ihren Verlobten, den Polizisten Chief Jeffrey Tolliver. Eine junge Frau wurde in einer Kiste lebendig vergraben und erstickte qualvoll. War es eine misslungene Bestrafungsaktion oder handelt es sich um die Tat eines sadistischen Mörders? Die Spur führt schnell zu der Familie des Opfers, die wie eine Sekte gottesfürchtig leben und auf dem Land eine Sojafarm betreiben.


    Der Vorarbeiter ist ein religiöser Eiferer, doch der Rest der Familie macht erst einmal einen vernünftigen Eindruck. Sie beschäftigen auf ihrer Farm Haftentlassene und Ex-Junkies. Durch zähe Ermittlungen gelingt es Jeffrey Tolliver und seiner Mitarbeiterin Lena Adams langsam in das Netz der Familiengeheimnisse einzudringen.


    Karin Slaughters fünfter Thriller spielt wieder in dem Örtchen Heartsdale im Herzen der Südstaaten. In "Gottlos" beschäftigt sie sich mit der tiefen Religiosität vieler Südstaatler. Dabei geht es ihr aber nicht um eine platte Verurteilung, sondern sie zeigt die Vielschichtigkeit einer Gesellschaft zwischen Alltagsglauben, Atheismus und religiösem Extrem auf.


    Nicht unerwähnt bleiben die oftmals handfesten finanziellen Interessen hinter manchen religiösen Eiferern. Neben all dem, erleben wir, dass ihre bereits aus den früheren Bänden bekannten Figuren sich erfreulich weiter entwickeln. Ein weiterer gut inszenierter Thriller aus der bewährten Feder von Karin Slaughter.


    Mehr von Karin Slaughter:
    Schattenblume
    Dreh dich nicht um
    Vergiss mein nicht

    Der deutsche Innenminister Klein wird ermordet im trostlosen finnischen Hinterland aufgefunden. Besonders ungewöhnlich: ihm wurde alles Blut abgezapft. Die finnische Profilerin und Kommissarin Johanna Vahtera verfolgt bald die Spur eines zwielichten russischen Geschäftsmannes, die nach Berlin führt. Hier überschlagen sich die Ereignisse: ein erfahrener Werbefilmer wird samt Familie entführt, eine kleine Passagiermaschine aus Moskau stürzt in der Nähe von Berlin ab und eine mysteriöse Epidemie fordert die ersten Todesopfer.


    Illka Remes neuer Thriller Blutglocke ist ebenso mitreißend wie unterhaltsam. Er schafft es vorzüglich seine einzelnen Erzählstränge mit einem runden und gut inszenierten Plot zusammen zu führen. Seine Heldin Johanna Vahtera ist glaubwürdig und tough zugleich. Über einige logische Schwächen schauen wir daher gerne hinweg. Wie auch seine anderen Romane baut Remes auch mit diesem Thriller sein neues Genre weiter aus: den EU-Thriller.

    Peinlich, peinlich: Auf der Toilette eines großen Einkaufszentrums in Barcelona wird der Inspectora Petra Delicado die Pistole aus der Handtasche gestohlen. Die anschließende Verfolgungsjagd bleibt erfolglos. Tröstlich ist nur, dass ein 10-jähriges Mädchen die Flüchtende gesehen hat und eine detaillierte Beschreibung der ebenfalls sehr jungen Täterin liefern kann. Mit diesem Zwischenfall beginnt für Petra Delicado und ihren Subinspektor Fermin Garzon ein sehr heikler Fall. Nicht nur, dass sich Petra zum Gespött ihrer Kollegen gemacht hat, die beiden geraten bei ihren Ermittlungen auch in einen furchtbaren Sumpf aus Kinderprostitution und illegaler Einwanderung. Und natürlich passiert das unvermeidliche: Schon bald wird die erste Leiche gefunden – erschossen mit Petras Pistole.


    Die Autorin Alicia Giménez-Bartlett schafft auch diesmal den Spagat, einen spannenden Krimi zu schreiben und zugleich auf unaufdringliche, aber deutliche Weise auf reales soziales Elend aufmerksam zu machen. So müssen sich Petra Delicado und ihr Subinspektor Fermin Garzon in ihrem sechsten Fall mit einem besonders erschütternden Fall von Kinderprostitution und illegaler Einwanderung beschäftigen.


    Natürlich dürfen dabei die bekannt-brillanten Dialoge zwischen den beiden Ermittlern nicht fehlen. Und auch privat verändert sich für Petra und Fermin einiges... Mehr wird aber nicht verraten, denn auch dieser Krimi aus Barcelona ist wieder uneingeschränkt empfehlenswert.

    Sookie Sackhouse hat Liebeskummer: Ihr Freund, der Vampir Bill, hat sie wegen einer anderen verlassen. So passt es ihr eigentlich gar nicht, als nachts, nach ihrem Kneipenjob in Bon Temps, Louisiana, Eric vor ihrem Haus auftaucht. Eric leidet unter Gedächtnisverlust, und so nimmt sie den hilflosen Vampir bei sich auf. Dabei ist der Mann kein Unbekannter, denn ihm gehört eine gut gehende Vampirbar in Shreveport, der nächst größeren Stadt - wovon er aber leider nichts mehr weiß. Sookie findet heraus, dass ein Hexenzirkel Eric verhexte, um seinen Nachtclub zu übernehmen.


    Damit nicht genug: Dank des Gedächtnisverlustes entpuppt sich der sonst sehr eingebildete Vampir als überaus charmant und liebenswürdig. Als dann auch noch Sookies Bruder Jason plötzlich verschwindet, hat Sookie jede Menge um die Ohren: eine heiße Affäre mit Eric, die Suche nach ihrem Bruder, die Bedrohung durch den Hexenzirkel und ein Heiratsangebot.


    Sookie Sackhouses Welt ist ein bisschen anders. Denn in ihr leben ganz offiziell Vampire, Gestaltenwandler, Hexen, Elfen und andere mythische Wesen. Auch Sookie hat eine besondere Begabung: sie kann Gedanken lesen. Das macht sie oft zur Außenseiterin.


    Man muss die ersten drei Bänder mit Sookie Sackhouse nicht kennen, um sich im vierten Abenteuer bestens zu unterhalten. Mit viel Humor und einem ordentlichen Schuss Erotik versteht es Charlaine Harris, eine spannende Geschichte zu erzählen. Wer Storys aus Fantasywelten á la „Buffy“ mag, wird sich hier bestens amüsieren.


    Kultverdächtig - zumal die Sookie Geschichten demnächst sogar von „Six Feet Under“-Erfinder Alan Ball verfilmt werden.


    Weitere Sookie Sackhouse Abenteuer:
    Charlaine Harris: Vampire Bevorzugt

    Nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen Hortense und Gilbert ihre Heimat Jamaika, um sich im kolonialen Mutterland England eine gemeinsame Existenz aufzubauen. Doch London ist anders, als sie es sich vorgestellt haben. Eine Wand aus Vorurteilen und Rassismus schlägt ihnen entgegen. Hortense, die in Jamaika als Lehrerin arbeitete, darf ihren Job nicht ausüben, da ihre Qualifikation nicht anerkannt wird und Gilbert, der während des Krieges in der Airforce diente, bekommt wegen seiner Hautfarbe keine vernünftige Arbeit.


    Einzig Queenie, die junge Vermieterin, in deren Haus sie ein Zimmer gemietet haben, ist freundlich und hilfsbereit. Doch als ihr Mann Bernard, der als im Krieg verschollen galt, zwei Jahre später heim kommt, wird die Situation für alle unerträglich: Bernard möchte nichts mit den „Kaffern“ zu tun haben.


    Andrea Levy ist selbst Nachkommin von Einwanderern aus Jamaika. In ihrem Roman erzählt sie sehr einfühlsam, was es heißt, als Schwarze in ein „weißes“ England voller Ressentiments und alltäglichem Rassismus zu kommen. Zugleich beschreibt sie aber auch die Probleme der Engländer, sich mit den Jamaikanern auseinander zu setzen, die Ende der 40er Jahren bekommen sind, um in England zu leben.


    Sie teilt ihre Erzählperspektive auf ihre vier Protagonisten auf und bietet so gekonnt einen Einblick in die Gedanken und in das Verhalten von Hortense, Gilbert, Queenie und Bernard. Ein wichtiges Buch zum kolonialen Vermächtnis des Empires und zur sozialen Situation im England der Nachkriegszeit.


    Andrea Levy gehört mit Zadie Smith, Monica Ali, Layla Brown und vor allem Harif Kureishi (Mein wunderbarer Waschsalon, Sammy und Rosie tun es) zur neuen Generation der „Black British Writers“.