Nein, im englischen Original heißt es "The Follower" und kam 2007 heraus.
LG Sisch
Nein, im englischen Original heißt es "The Follower" und kam 2007 heraus.
LG Sisch
Stalking von Jason Starr spielt in New York und ist ein echter Page-Turner
Nach ihrem College Abschluss in Massachusetts lebt die 22-jährige Katie Porter in New York. Sie hat einen festen Job, eine passable kleine Wohnung mit netter Mitbewohnerin, viele Freunde und ein Abo im Fitnessstudio um die Ecke. Eigentlich fehlt ihr nur noch ein wenig Glück in der Liebe, denn mit ihrer neuen Bekanntschaft Andy, der immer wieder andere Frauen anbaggert, wird sie nicht recht glücklich.
Als im Fitnesscenter ein alter Bekannter ihrer Schwester auftaucht, freut sich Katie über die Begegnung. Doch schnell stellt sich heraus, dass Peter manisch in Katie verliebt ist und ihre gemeinsame Zukunft, ohne das Katie davon etwas ahnt, schon lange verplant hat. Als sie sich wider seinen Erwartungen nicht von Andy trennt, wird dieser eines Morgens ermordet im Park aufgefunden. Sollte da etwa ein Zusammenhang bestehen? Was der Leser sofort erkennt, ist Katie noch lange nicht klar.
Mein Fazit
Mit „Stalking“ ist Jason Starr ein mitreißender und psychologisch ausgefeilter Thriller gelungen. In atmosphärisch dichten Bildern erzählt er die Geschichte eines Psychopathen, der in seiner krankhaften Liebe vor nichts zurückschreckt. Dabei spielt der Autor, immer mit einer gehörigen Portion Ironie, auch mit den Vorstellungen vom perfekten Wunschpartner – wobei sich in diesem Fall der eine als triebgesteuerter Chauvi erweist, während der andere, dem romantischen Traum von ewiger Liebe, Verständnis und Vermögen durchaus nicht fern, am Ende sein wahres Gesicht als Psychopath offenbart.
Starrs Stalking“ ist damit auch ein satirischer Blick auf das moderne Single Leben und die Wunschvorstellung von der alles erfüllenden, glücklichen Beziehung. Einmal angefangen, ist dieser Thriller ein echter Page-Turner, den man nicht mehr aus der Hand gibt. Exzellenter Krimi-Stoff.
Mit „Glaspuppen“ liefert Jorun Thøörring einen stimmungsvollen und atmosphärisch dichten Krimi aus dem ganz hohen Norden Europas. gelesen von Julia Fischer
In der kleinen Nordnorwegischen Unistadt Tromsø hat es der samische Hauptkommissar Aslak Eira mit besonders bösartigen Morden zu tun. Erst verschwindet die junge attraktive Medizinstudentin Beate und wird nach Tagen tot aufgefunden. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, verschwindet die nächste gut aussehende Studentin. Eira gerät unter Druck, auch weil längst verschüttete Details über seine früheren politischen Aktivitäten wieder ans Tageslicht kommen.
Doch der Kommissar ermittelt mit Hilfe der Psychiaterin Mona Lie stoisch weiter. Wie tritt der Mörder mit den Studentinnen in Kontakt? Kommt er auch aus dem Uniumfeld oder sogar aus der medizinischen Lehrerschaft? Und gibt es in den anderen skandinavischen Ländern ähnliche Fälle?
Mein Fazit:
Mit „Glaspuppen“ liefert Jorun Thørring einen stimmungsvollen und atmosphärisch dichten Krimi aus dem ganz hohen Norden Europas. Ohne viel Action baut sie durch die Darstellung der zähen Ermittlungen eine unheimliche Spannung auf. Und obwohl wir ziemlich schnell einiges über den Mörder erfahren, bleibt bis zum Ende unklar, wer hinter dem psychopathischen „Totto“ steckt.
Mit Aslak Eira schafft die Autorin einen sympathischen Hauptkommissar, der auch noch allein erziehender Vater und, nebenbei, der erste norwegische Ermittler aus der Volksgruppe der Samen ist – früher auch als die Lappen bekannt. Jorun Thørring unterstreicht mit „Glaspuppen“ wieder einmal, dass aus Skandinavien überaus unterhaltsame Krimis kommen. Die Schauspielerin Jutta Fischer schafft es, die Stimmung und Atmosphäre von „Glaspuppen“ hervorragend zu interpretieren.
Mit viel Herz und Action spinnt Monika Felten mit "Das Vermächtnis der Feuerelfen" ein mitreißendes Fantasy - Abenteuer
Caiwen wächst in der Einöde der Riffinseln auf. Was sie nicht weiß: Ihre Eltern, ehemalige verstoßene Piraten, haben sie in früher Kindheit adoptiert. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als der Kopfgeldjäger Durin sie auf der unzugänglichen Insel ausfindig macht und ihr erzählt, dass sie eigentlich von einer Hohepriesterin der Elfen abstammt.
Durch ihn erfährt sie von der Sage der Feuerelfen, die verbannt auf einer Insel mitten im Meer leben und nur durch Caiwen gerettet werden können. Caiwen und ihr Freund Heylon beschließen zu helfen und verlassen ihre Heimat auf Durins Schiff. Doch auch die Elfenkriegerin Finearfin hat sich an Bord geschmuggelt. Sie erzählt Caiwen eine ganz andere Geschichte: Die von der wahren Identität ihrer Mutter und dem treulosen Verrat der Feuerelfen. Wem soll Caiwen glauben? Und begeht sie einen Fehler, wenn sie den Feuerelfen bei der Flucht aus der Verbannung hilft?
Mein Fazit:
Monika Felten ist eine Meisterin des Fantasy. Das beweist sie auch wieder mit dieser Geschichte. Mit viel Herz und Action spinnt sie ein mitreißendes Abenteuer um die junge Caiwen und ihren Freund Heylon. Darin geht es um den nicht immer einfachen Kampf zwischen Gut und Böse, um tragische Familienschicksale, ungewöhnliche Helfer und um harte Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Garniert hat Felten das Ganze mit einer ganzen Tüte voller fantastischer Einfälle.
Ein neues Fantasy-Abenteuer auf gewohnt hohem Niveau aus der Feder Monika Feltens – vor allem, aber nicht nur für junge Leute.
Susanne Tschirner entführt uns mit ihrem Roman „Lasra und der Herr der Inseln“ in eine ferne, mythische Zeit.
3000 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung lebt die Heilerin Lasra mit ihrer Sippe auf einer der kleinen Orkney-Inseln, weit draußen vor der Küste Schottlands. Ihr Mann Nomak ist seit vier Jahren verschollen. Jetzt will sie den Karrag-Meister Errill heiraten. Doch während des Hochzeitsrituals erscheint plötzlich ihr verschwundener Mann und ficht die Hochzeit an. Es kommt zum Streit zwischen den Männern, den ein Richter zu Gunsten Nomaks entscheidet: Lasra soll zu ihm zurückkehren.
Kurz darauf wird Nomak erschlagen aufgefunden und Errill, des Mordes beschuldigt, von den Inseln verbannt. Doch Lasra glaubt an seine Unschuld und setzt alles daran, um dies zu beweisen. Mit Unterstützung ihrer Sippe beginnt sie mit Nachforschungen, die Unglaubliches zu Tage fördern.
Mein Fazit:
Susanne Tschirner entführt uns mit ihrem Roman „Lasra und der Herr der Inseln“ in eine ferne, mythische Zeit. Im Zeitalter der Sternendeuter, Schamanen und Heilerinnen, in denen die Menschen einer rauhen Umwelt trotzen und in kleinen Sippen zusammen leben, muss sich die mutige Heldin Lasra gegen Intrigen, Machenschaften und Machtbesessenheit zur Wehr setzen.
Die Autorin verwebt ihre vorzeitliche who-done-it-Story mit der Beschreibung der Rituale und des alltäglichen Lebens von Inselbewohnern, wie es sie tatsächlich gegeben haben könnte. Wer gern in vergangene mythische Welten abtaucht, wird in diese Geschichte versinken – bis zum überraschenden Ende.
Danke schön. da ist wohl was schiefgelaufen. Schönen sonningen Tag, Sisch
Sechseläuten von Michael Theurillat ist ein spannendes, sehr empfehlenswertes „Nachspiel“ zur Euro 2008 in der Schweiz.
Kommissar Eschenbach von der Schweizer Kripo ist ganz nah dran, als beim Züricher Frühlingsfest Sechseläuten eine sterbende Frau aufgefunden wird. Neben ihr steht stumm ein verstörter kleiner Junge. Wie sich schnell herausstellt, arbeitet die Frau als Sekretärin bei der Fifa – ein Umstand, der die Sache nicht leichter macht: Der Fall wird gedeckelt, denn die Schweiz steht in den Vorbereitungen zur Fußball-Europameisterschaft 2008 und Eschenbach wird nicht nur nicht gefördert, sondern wegen unterlassener Hilfeleistung vom Job suspendiert. Doch da wird der Kommissar erst richtig hellhörig und ermittelt auf eigene Faust weiter.
Als er noch einmal versucht, mit dem Jungen zu reden, antwortet dieser ihm in einer Sprache, die sich als jenisch herausstellt. Bei seinen weiteren Ermittlungen in dieser Richtung kommt Eschenbach einem düsteren Kapitel Schweizer Geschichte auf die Spur.
Mein Fazit:
Michael Theurillat gliedert seinen Krimi „Sechseläuten“ wie ein Fussballspiel. In Kapiteln wie „Pause“, „Zweite Halbzeit“ oder „Elfmeterschießen“ verfolgt er einen wenig rühmlichen Abschnitt in der Entwicklung der Schweiz: Bis in die 1970er Jahre wurden durch das schweizerische „Hilfswerk Kinder der Landstrasse“ Jungen und Mädchen aus der Volksgruppe der Jenischen zwangsweise von ihren Eltern getrennt und zur Adoption freigegeben. Die Jenischen sind ein kleines, über mehrere mitteleuropäische Staaten verteiltes Völkchen, das geschichtlich eher am Rande der Gesellschaft stand und sich rechtlich bis heute benachteiligt fühlt – oder es auch ist. Man nennt sie auch die „Fahrenden“, obwohl nur ein kleiner Teil von ihnen tatsächlich „reist“.
Mit seinem Kommissar Eschenbach schafft Michael Theurillat eine symphatische Figur, die ihre Fälle trotz latenter Schusseligkeit durch Hartnäckigkeit und viel Eigeninitiative löst. Ein spannendes, sehr empfehlenswertes „Nachspiel“ zur Euro 2008 in der Schweiz, auch wenn der Fall nur am Rande mit Fußball zu tun hat.
Der neuer Thriller von Camilla Läckberg "Die Totgesagten" ist ein weiteres Schmuckstück aus dem krimibegeisterten Schweden
gelesen von Inga Busch
Aufregung in der kleinen schwedischen Stadt Tanum. Die Dreharbeiten zu der Reality-Soap „Raus aus Tanum“ beginnen und die zweifelhaften Stars der Serie halten Einzug. Die Schriftstellerin Erica Falck und den Polizisten Patrik Hedström interessiert das erst einmal herzlich wenig, denn die beiden stecken mitten in der Vorbereitung ihrer Hochzeit.
Doch dann werden kurz nacheinander zwei Tote gefunden, die beide in sturztrunkenem Zustand und unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen. Patrick und sein Team fangen an zu ermitteln. Ihr einziger Hinweis: Bei beiden Leichen liegt eine Seite aus dem Märchenbuch „Hänsel und Gretel“. Als sie sich nach weiteren ungeklärten Fällen in Schweden umschauen, werden sie bald fündig. Ist hier etwa ein Serienmörder am Werk? Und was ist sein Motiv?
Mein Fazit:
Dies ist der 4. Fall mit dem symphatischen Ermittlerpaar Erica Falck und Patrik Hedström, wobei sich Erica diesmal allerdings nicht an der Spurensuche beteiligt. Dafür erfahren wir mehr über Patrick und sein Kollegenteam. Camilla Läckberg baut durch den schnellen Wechsel zwischen den Handlungssträngen ihrer Story eine knisternde Spannung auf, die sie durch den gesamten Plot durchhält. Und auch wenn das Finale ein wenig konstruiert wirkt, ist Läckbergs neuer Thriller ein weiteres Schmuckstück aus dem krimibegeisterten Schweden. Überdies endet er mit einem viel versprechenden Cliffhanger, der uns auf weitere aufregende Fälle hoffen lässt.
Die Schauspielerin Inga Busch liest die Story souverän, selbst wenn ihrer angenehmen Stimme an manchen Stellen ein Quentchen mehr Enthusiasmus nicht geschadet hätte.
Michael Bresser und Martin Springenberg gelingt mit "Die Sau und der Mörder" ein pfiffiger Krimi aus dem Münsterland
Dieter Nannen ist Privatdetektiv im tiefsten Münsterland. Er lebt mit seinen Tieren auf einem kleinen Bauernhof. Diesmal wird er engagiert, um den vermeintlichen Selbstmord einer Lokalberühmtheit, des Dichters Hermann Grutz zu untersuchen. Für Dieter ist schnell klar: Hier liegt ein Verbrechen vor.
Bei den Ermittlungen lernt er die Freundin des Getöteten kennen und verliebt sich Hals über Kopf in die attraktive Krankenschwester Conni. Doch bevor es richtig ernst wird zwischen den beiden, liegt Conni tot in seiner Badewanne. Da wird Dieter klar, dass mit dem Mörder nicht zu Spaßen ist. In seiner souverän lässigen Art kommt er bald einer üblen Sache auf die Spur und stolpert dabei über jede Menge skurriler Typen – einschließlich seines Auftraggebers.
Mein Fazit:
In der deutschen Krimilandschaft tut sich richtig viel. Neben den klassischen Krimis von Susanne Mischke, Elisabeth Herrmann und Gisa Klönne gibt es immer mehr Autoren (und Autorinnen), die ihre Stories mit einer ordentlichen Prise Humor und Sprachwitz würzen. „Die Sau und der Mörder“ von Michael Bresser und Martin Springenberg ist eine davon.
Und die beiden Autoren machen ihre Sache ausgesprochen gut. Den flapsigen Tonfall ihrer kurzweiligen Geschichte halten sie locker und gutgelaunt bis zum Schluss durch. Ihr cooler Privatdetektiv Dieter Nannen ist dabei nie um keinen Spruch verlegen und auch die anderen Figuren halten gut mit. Wer „Kühlfach 4“ von Jutta Profijt oder „Die 13. Klasse“ von Lucy Klassen mag, sollte an diesem pfiffig erzählten Krimi nicht vorbeigehen.
Ich hab auch eine:
Untergangsstimmung, ein mysteriöses Spiel, unheilvolle Vorhersagen, eine versunkene Kultur und eine Reise durch die Zeit – dies sind die Zutaten, aus denen Brian d’Amato einen atemberaubenden Endzeitcocktail mixt. Neben einer actiongeladenen Geschichte, die auf beklemmende Art darstellt, wie unsere durchorganisierte Welt angesichts unvorhersehbarer Katastrophen in Panik verfällt, gibt er auch einen Einblick in die Geschichte der Brettspiele vom japanischen Go bis zum Schach.
Er erklärt verständlich verschiedene Zahlensysteme und kritisiert die Politik der guatemalaischen Regierung gegen die Ureinwohner Mittelamerikas. Mit Jed, seinem Held wider Willen, schafft er dabei eine immer symphatischer werdende Figur. Dies ist der erste Teil einer Trilogie. Und das raffinierte Ende macht schon Lust auf Band 2. Wer auf Endzeitszenarien mit mystischen Touch und wissenschaftlichen Theorien steht, ist bei Brian d’Amatos „2012“ genau richtig.
LG Sisch
Der dritte und letzte Teil der Mumienherz - Trilogie, „Die Rache des Anubis“ von Thilo P. Lassak, ist der pompöse Abschluss eines atemberaubenden Jugend-Fantasy-Abenteurs, das uns nach Ägypten, Mexiko, London und New York entführt.
Der 15jährige New Yorker Sid und seine Freundin, die Punkerin Rascal, sind immer noch auf der Suche nach der geheimnisvollen Mumie. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Sid wurde als Kind von Sektenmitgliedern das Herz einer altägyptischen Gottheit eingepflanzt.
Bald soll es in einer großen Zeremonie herausgerissen und dem Gott Seth eingepflanzt werden. Sid und Rascal suchen in Mexiko-City und in London nach Hinweisen, die Sid retten könnten. Doch der totgeglaubte Sektenan hänger Birger Jacobsen ist bereits auf ihrer Spur und versucht, Sid in seine Gewalt zu bekommen. Parallel dazu versucht die junge Journalistin Alex, den Mörder ihrer Großmutter zu finden. Stehen die beiden Fälle in einem Zusammenhang?
Mein Fazit:
Der dritte und letzte Teil der Mumienherz-Trilogie, „Die Rache des Anubis“, ist der pompöse Abschluss eines atemberaubenden Jugend-Fantasy-Abenteurs, das uns nach Ägypten, Mexiko, London und New York entführt. Dabei versteht es der Autor, die Städte und ihre Sehenswürdigkeiten so anschaulich zu schildern, dass etwa das ägyptische Museum in London oder die größte Bücherei der Welt in Washington D.C. auf der Liste der Reiseziele ganz nach oben rutschen. Durch die vier verschiedenen Sprecher Christian Friedel, Bernd Stephan, Rafi Guessous und Inga Reuters wird eine ungemein spannende Atmosphäre aufgebaut, die bis zum fulminanten Ende nicht nachlässt.
Der Einstieg in den dritten Teil der Trilogie ist kein Problem, doch keine Frage: wer die ganze Geschichte genießen will, sollte sich die beiden ersten Teile „Mumienherz 1: Die Rückkehr des Seth“ und „ Mumienherz 2: Der Schatten des Horus“ nicht entgehen lassen. Tolle Fantasy für junge Leute.
Huhu, ich habe auch noch eine Rezension:
Wally Lamb ist ein Meister der fabulösen Erzählkunst. Kaum jemand schafft es, eine so opulent ausgeschmückte und dramatische Geschichte zu erzählen, in die noch jede Menge weitere Geschichten und Anekdoten eingeflochten sind. In einem einfühlsamen und anspruchsvollen, aber dennoch leicht lesbaren „Schmökerstil“ beschreibt er das Leben eines Ehepaars, das trotz schwerer Schicksalsschläge seinen Weg geht. Ausgehend von den Ereignissen an der Columbine High School, die sich gerade zum zehnten Mal jähren, setzt sich Lamb mit der lang anhaltenden Wirkung von traumatischen Erinnerungen bei den Opfern solcher Verbrechen auseinander.
Nicht der Amoklauf selbst steht dabei im Mittelpunkt, sondern die Geschichte eines Mannes, der durch seine Erlebnisse am Ende etwas kennenlernt, an das er glauben kann. Dabei geht es dem Autor nicht um religiöse Glaubensbekenntnisse, sondern um die Frage, ob im Leben ein „göttliches Schicksal“ oder doch eher die Chaostheorie das Sein bestimmt.
Auch wenn die mehr als 700 Seiten des Wälzers vielleicht erst einmal etwas abschreckend wirken, versinkt man schnell in der faszinierenden Geschichte – nicht nur, weil „Die Stunde, in der ich zu glauben begann“ durch den Amoklauf von Winnigen im März 2009 eine neue, grausame Aktualität gewonnen hat. Wer John Irving mag, sollte an Wally Lamb auf keinen Fall vorbeigehen. Herzergreifend, realistisch und mit viel Gefühl.
Der letzte Teil "Die Schattenkämpferin - Der Fluch der Assassinen“ von Licia Troisi ist ein Muss für jeden Fantasy Fan - in jedem Alter.
Die junge Diebin Dubbhe, die sich nur vom Siegel des Todes befreien kann, indem sie den bösen Herrscher Dohor ermordet, befindet sich zusammen mit der Magierin Theana auf dem Weg zum Palast des Despoten. Dieser ist einen Pakt mit der Gilde der Assassinen eingegangen, die den Tyrannen Aster wieder auferstehen lassen wollen. Auf dem Weg werden Dubbhe und Theana von Soldaten abgefangen und sollen als Sklavinnen verkauft werden. Doch wie es das Schicksal will, werden sie vom Sohn des grausamen Königs, Learco freigekauft. Zwischen ihm und Dubbhe entwickeln sich zarte Bande und auch das anfängliche Misstrauen zwischen den beiden jungen Frauen weicht einer Zuneigung. Ist Learco anders als sein Vater?
Parallel dazu sind der junge Magier Lonerin und der Weise Sennan auf den Weg zum Haus von Sennars ermordetem Sohn, der eine ganze Reihe magischer Gegenstände besaß – Dinge, die helfen könnten, den Despoten Dohor und die Gilde zu stürzen. Doch die Zeit für die Kämpfer wird langsam knapp ...
Mein Fazit:
Der dritte und letzte Teil der Schattenkämpferin-Reihe ist ein ebenso mitreißendes Fantasy-Abenteuer, wie seine beiden Vorgänger. Zwar wird auch hier der klassische Kampf der Guten gegen die Bösen gefochten, doch gibt es viele Zwischentöne, die die Figuren ambivalent und interessant erscheinen lassen. So ist die Schattenkämpferin Dubbhe eigentlich eine ausgebildete Auftragsmörderin, die sich erst im Lauf der Geschichte zur Heldin entwickelt.
Dies ist die Stärke der jungen italienischen Autorin: Indem sie ihren Figuren nicht nur ein einziges Gesicht gibt, wirken sie längst nicht so eindimensional, wie es in Fantasy-Romanen leider oft der Fall ist. Der letzte Schattenkämpferin-Teil „Der Fluch der Assassinen“ ist damit ein Muss für jeden Fantasy Fan - in jedem Alter.
Der Einstieg in die Story ist kein Problem, da der Band eine ausführliche Einführung enthält. Aber es lohnt sich auf alle Fälle, mit dem ersten Teil „ Die Schattenkämpferin - Das Erbe der Drachen “ zu beginnen.
Hallo Ihr Lieben,
ich habe auch Rezension zum Buch:
Jutta Profijt gelingt mit Kühlfach 4 ein amüsanter und sehr unterhaltsamer Krimi. Die Idee, dass verstorbene Seelen mit den Lebenden Kontakt aufnehmen, ist natürlich nicht brandneu, doch Jutta Profijts Umgang mit diesem Thema ist so unterhaltsam und humorvoll, dass man aus dem Schmunzeln nicht mehr herauskommt. Dazu trägt auch der schnodderig-amüsante Schreibstil bei, mit dem die Autorin die Story aus der Perspektive des Kleinganoven Pascha schildert. Wer einmal keinen Bock auf „bierernste“ Krimis hat, sollte am „Kühlfach 4“ nicht vorbeigehen. Es lohnt sich.
Danke schön (ist mir gar nicht aufgefallen) LG Sisch
„Jäger in der Nacht“ von Oliver Bottini der neuer fesselnder Krimi mit der symphatischen und eigenwilligen Louise Boni.
Eigentlich haben die reiche Studentin Nadine und der 15jährige Hauptschüler Eddy nichts gemeinsam – außer dass sie kurz hintereinander verschwinden. Für Louise Boni von der Freiburger Kripo steht schnell fest, dass diese beiden Fälle in Zusammenhang stehen. Denn Eddys Freund Dennis gibt zu, die junge Frau halbtot in einer Scheune gefunden zu haben. Doch in der Scheune ist niemand mehr und Eddy wird ermordet im Wald aufgefunden. Warum haben die Jungen nicht die Polizei gerufen, als sie die junge Frau fanden? Und wo befindet sich Nadine jetzt? Als kurz darauf ein Hausarzt grausam ermordet wird, verdichtet sich die Spur in einer Weise, die weder Louise noch ihrem Chef gefällt …
Mein Fazit
Oliver Bottini brennt in seinem vierten Louise Boni Fall „Jäger in der Nacht“ ein wahres Feuerwerk an Spannung und Dramatik ab. Im Mittelpunkt steht wieder die ebenso toughe wie eigensinnige Polizistin Louise, die mit viel Intuition, Kombinationsgabe und Einsatz ihren Job macht. Nach ihrer Scheidung hing sie privat lange in einem Tief, doch nun geht es bei ihr, dank neuem Freund und neuer Wohnung, wieder aufwärts. Nachdem sich Bottini in seinen beiden vorhergegangen Büchern mit dem Balkan Krieg und seinen Auswirkungen beschäftigt hat, geht es ihm hier um Gewalt gegen Frauen und die ungebändigten Machismen hinter scheinbar harmlosen, gut bürgerlichen Fassaden.
Er beschreibt den mal offenen, mal unterschwelligen Sexismus innerhalb des Polizeiapparats, mit dem sich die Heldin widerwillig, aber erfolgreich auseinandersetzt. In dynamischen, fast stakkatoartigen Sätzen verbindet er ihre Gedanken mit dem spannungsgeladenen Geschehen zu einer atmosphärisch dichten Geschichte. Temporeich und sprachlich brillant, ist „Jäger in der Nacht“ ein neuer fesselnder Krimi mit der nicht immer handzahmen Louise Boni. Mehr davon!!
Oh, das hab ich wohl übersehen.
Liebe Webmaster von Büchereule: Könnt ihr die beiden Themen zusammenfügen oder soll ich meinen Beitrag löschen?
LG Sisch
Val McDermid gelingt mit "Nacht unter Tag" eine spannende und zugleich ungewöhnliche Inszenierung aus dem schottischen Fife
Inspektorin Karen Pirie und ihr Team arbeiten in der südschottischen Region Fife an den so genannten „cold cases“, Fällen, die weit in die Vergangenheit zurückreichen und nie aufgeklärt wurden.
Einer davon ist der von Mick Prentice. Der Gewerkschaftsaktivist verschwand damals während des großen schottischen Bergarbeiterstreiks in den 80er Jahren und alle dachten, er wäre als verachteter Streikbrecher in eine andere Stadt gezogen. Auch seine Tochter Misha will nach über 20 Jahren nur deshalb wieder den Kontakt zu ihm aufnehmen, weil sie ihn als Rückenmarkspender für ihren kranken Sohn braucht. Doch Mick ist nicht aufzutreiben und als Karen anfängt zu ermitteln, entdeckt sie sehr schnell jede Menge Ungereimtheiten.
Parallel dazu stößt die junge englische Journalistin Bell Richmond in ihrem Italien-Urlaub zufällig auf eine Reihe von Indizien, die auf einen spektakulären alten Entführungsfall hinweisen. 1985 wurde die Tochter eines der reichsten Männer Schottlands entführt und kam bei der Lösegeldübernahme ums Leben. Bell wittert die Story ihres Lebens und fährt nach Schottland zu Brady Grant, dem Vater der Ermordeten. Obwohl der alte Mann nichts mit der Presse zu tun haben will, lässt er sich auf einen Deal mit Bel ein: Sie bekommt die Exklusivrechte an der Geschichte, wenn sie es schafft, seinen seit damals vermissten Enkel zu finden.
Mein Fazit:
Der Schottin Val McDermid gelingt mit „Nacht unter Tag“ ein ganz besonderer Thriller. Sie baut ihre Geschichte fast wie eine Biografie auf und springt nicht nur gewand zwischen den beiden Parallelhandlungen hin und her, sondern nutzt auch jede Menge Rückblenden, um den Fall noch packender zu gestalten. Ihre Technik erinnert damit an die erfolgreiche TV-Serie „Cold Case“, die filmisch ganz ähnliche Mittel einsetzt. Besonders gut stellt McDermid den verzweifelten Kampf der schottischen Bergarbeiterfamilien gegen die damaligen Zechenschließungen dar - vielleicht auch, weil sie durch ihre eigene Familie einen ganz persönlichen Bezug zu diesem Thema hat. Dabei kritisiert sie noch heute den harten Umgang der Polizei und der „Iron Lady“ Margret Thatcher mit den Streikenden.
Eingebettet in wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, wie wir sie schon aus ihrem Roman „Das Moor des Vergessens “ kennen, wird „Nacht unter Tag“ durch die spannende und ungewöhnliche Inszenierung der Story, durch viele Informationen über die größte Streikbewegung der englischen Nachkriegsgeschichte, durch starke Frauenfiguren und sympathische Ermittler zu einem echten Pageturner.
Gute Frage. Ich hätte es spontan als Buch für Erwachsene gesehen. Aber bei näherem Nachdenken ist es sicherlich auch was für Jugendliche.
LG Sisch
Die linke Hand von Hannah Tini ist für die, die sich gerne in eine schöne Geschichte verlieben wollen
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wächst der 12-jährige Ren in einem katholischen Waisenhaus im amerikanischen New England auf. Schon als Säugling wurde er bei den Priestern abgegeben. Das besondere an ihm: Ren fehlt die linke Hand; ein Handicap, das verhindert, dass er von den Farmern der Umgebung als billige Arbeitskraft adoptiert wird. Eines Tages kommt der junge Benjamin Nab in das Waisenhaus und gibt an, Rens Onkel zu sein. Er nimmt ihn mit, und schnell stellt sich heraus, dass Benjamin nicht sein Onkel ist. Aber was will er von Ren? Und kann er ihm dennoch etwas über seine Familie erzählen?
Doch erst einmal entdeckt der kleine Waisenjunge eine völlig neue Welt. Zusammen mit dem ehemaligen Lehrer Tom halten sich Benjamin und Ren mit kleinen Gaunereien und Diebstählen über Wasser. Sie plündern die Friedhöfe und graben frische Leichen aus, um sie für viel Geld an wissbegierige Ärzte zu verkaufen – Obduktionen waren damals noch verboten. Bis sie eines Tages einen Mann ausgraben, der noch gar nicht tot ist...
Mein Fazit:
In ihrem Erstlingsroman „Die linke Hand“ erzählt Hannah Tinti die Geschichte des kleinen Waisenjungen Ren, voller Inbrunst und Sympathie für jene, die am Rande der Gesellschaft stehen. Sie bettet ihre Story in das New England des 19. Jahrhunderts, geprägt von brodelnder Aufbruchsstimmung und vielen armen Immigranten, die im Nordosten Amerikas ihr Glück suchen. So erinnert ihre Handlung auch ein wenig an die Romane des großen Charles Dickens. Wenn auch ein wenig kitschig, erzählt sie die Geschichte mit viel Humor und hohem Tempo, manchmal etwas makaber, aber mit einem Ende, das amerikanischer nicht sein kann. Für alle, die sich gern in eine schöne Geschichte verlieben wollen.