Beiträge von Chris

    Noch kein Einhorn wie Du neben Deinem Namen, Jojo - wenn ich wüsste, wie man da ein Bildchen rein bekommt, stände bei mir der Pegasus ...


    Aber ganz real drei Welsh Cobs, ein Isländer, eine Andalusierstute und eine spanische Mischung. Eins netter als das andere.

    Jetzt bin ich erst drei Tage dabei, und schon will ich Euch ein Buch aufschwatzen ... Aber im Ernst, ich lese gerade eine - wie soll man's sagen, Satire? - die mir wirklich die Schuhe auszieht. Das Wunder von Grauenfels, von Viktoria Benjamin (Kennt die jemand?). Stand bei 'gebrauchten Büchern' im Charity-Laden unseres Tierschutzvereins. Der Kauf des Jahres!


    Inhalt: Zwei oder drei Jahre nach der Wende, aber immer noch keine blühenden Landschaften. Zumindest nicht in Grauenfels, einem Kaff im hintersten Thüringen. Der verzweifelte Ortsvorsteher greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung. Er wendet sich an die zurzeit kaum weniger verzweifelten Inhaberinnen der Werbeagentur BeGin. Auch deren Geschäft läuft nicht wie erhofft. Aber Tourismusindustrie in Grauenfels? Um da Leute hinzulocken bedürfte es schon einer Ufo-Landung, und warum sollten sich die Aliens gerade dorthin verfliegen? Schließlich hat Gina, die Texterin der Agentur, eine Idee. Gibt es doch eine höchst prominente Dame, die seit Jahrhunderten ein Faible für abgeschiedene Ortschaften hegt. Oder hat jemand vor ihrem Kommen jemals etwas von Lourdes, Fatima, oder gar Medzugorje gehört?
    Ein paar Wochen später heißt es dann: 'Mary go!' Die Heilige Jungfrau erscheint zwei Grauenfelser Jugendlichen, dem Schauspieltalent Claudia und der Ballettratte Sophie. Kurz darauf beginnt der Marientourismus. Aber richtig haarig wird es erst, als die Kirche den Wallfahrtsort Grauenfels kategorisch ablehnt, woraufhin Gina auf alle Dogmen pfeift. Maria redet jetzt wie ihr der Schnabel gewachsen ist, und Grauenfels avanciert zum Zentrum der Feministischen Theologie ...


    All das ist absolut komisch erzählt, und auch in der letzten Nebenhandlung lässt die Autorin nichts aus und verteilt vergnügliche Seitenhiebe auf Esoteriker, Boulevardpresse und Werbeindustrie. Es gibt frauenbewegte Nonnen, einen schwulen Pastor, pragmatische Hexen und chinesische Glücksdrachen. Und letztlich bleibt offen, ob da nicht doch eine höhere Macht ihre Hand über Grauenfels hält.


    Moderne, humoristische Frauenliteratur, die Ildiko von Kürthen oder Gabi Hauptmann m. E. in keiner Weise nachsteht, aber sich zur Abwechslung mal nicht (nur) damit beschäftigt, wer wen wann kriegt.
    Ideal gegen Depressionen an regnerischen Wintertagen.

    Hi!


    Das hat doch letztlich gar nichts mit 'gefallen' zu tun, das ist dem Leser gegenüber eine Zumutung!
    Überlegt mal, da fällt einer aus 7000 m Höhe - im Grunde brauchte er da schon Sauerstoff, um überhaupt überleben zu können, auch wenn er einen Fallschirm hätte. Aber er überlebt das mit Hilfe einer Plastikplane! Und landet dann noch im Wasser, na gut, das sei ihm verziehen, das kann ich als Kunstgriff gelten lassen. Aber sonst ... danach ist er nicht mal ein paar Tage aus dem Verkehr gezogen, sondern verzieht sich gleich aus dem Krankenhaus, rast zum Vatikan, klärt die Verschwörung und ganz zum Schluss hat er auch noch Sex. Warum bin ich eigentlich schon nach 8 Stunden Arbeit immer so müde?
    Überhaupt, habt Ihr Euch mal Gedanken über den Schlafmangel der Helden bei Brown gemacht? In Sakrileg hab ich mal mitgezählt, die bringen auch nach weit über dreißig Stunden und Flügen durch die halbe Welt (Jetlag!!!) noch geistige Höchstleistungen. Während die Polizei schlicht dämlich ist. Bei der Sache mit den Kardinälen z. B.: Der Vatikan war wegen des Konklaves eine Festung. Da fragt sich doch jeder Krimileser als Erstes: Wie kamen die Kardinäle da raus? Der Geheimgang zur Engelsburg wäre als Erstes gecheckt worden, der ist doch bekannt. Genau wie die Sache mit der Bombe: Im Petersdom hätte ich als Erstes gesucht - in allen Etagen. Na ja, dann wäre das Buch allerdings ziemlich schnell zuende gewesen, und sonst war es ja ganz spannend. Aber ein bisschen mehr könnte Mr. Brown sich schon anstrengen für all die Millionen!

    Ich danke Dir für die Bemerkung 'Absätze streichen'. Wo ich doch schon meinte, die Einzige auf dieser Welt zu sein, die Potter zu lang findet.
    Die Ideen sind so phantastisch, aber die Umsetzung zieht sich für mich mitunter wie Kaugummi.
    Im Gegensatz zu Pratchett, den finde ich nur genial.
    Habt Ihr mal das Buch mit den Göttern gelesen? Hab vergessen, wie es heißt, aber das fand ich am Besten.

    ... aber ich schreibe historische Romane, und da finde ich es entschuldbar, wenn man computertechnisch noch ein bisschen in der Steinzeit lebt. ;-)


    Dank Ines habe ich die Büchereulen jetzt aber endlich gefunden, und will mich denn auch gleich mal vorstellen.


    Also: Ich bin Christiane Gohl, und eigentlich denke ich mir Geschichten aus, seit ich überhaupt denken kann (solange man sie nicht aufschreibt, nennt man das wohl 'tagträumen', und dafür war ich schon in der Schule berühmt und berüchtigt.) Seit ein paar Jahren darf ich das nun auch beruflich tun, zunächst im Bereich Pferde/Reitsport. Da fing es mit einer Reitlehre (Das Kosmos Buch vom Reiten) an und ging dann mit diversen Jugendbuchserien (Julia, Sophie) weiter. Zwei ein bisschen außergewöhnliche Jugendromane zwischen Historie und Fantasy durfte ich auch machen, aber Pferde mussten immer eine Rolle spielen, was anderes verlegte der Verlag einfach nicht. Neben den Jugendbüchern schrieb ich ganz viele Sachbücher zum Umgang mit den Vierbeinern, wobei Tierschutz bei mir immer die Hauptrolle spielt. Ich mag Pferde einfach, obwohl ich eigentlich nicht nur über dieses Thema schreiben wollte. Deshalb wechselte ich schließlich auch zu einem Verlag, für den es nicht auf jeder Seite wiehern muss, und habe nun zwei Historische Romane geschrieben 'Der Palast der Sonne' und 'Das gestohlene Lied'. Ines hat sie netterweise für Euch besprochen - und natürlich freue ich mich auch über viel weitere Resonanz.


    Ansonsten, noch was zum Privatleben? Hm, ich wohne in Andalusien - hauptsächlich wegen des Wetters, ich hasse Regen (deshalb bin ich heute auch ziemlich schlecht gelaunt, draußen gießt es wie aus Kannen). Ich habe eine Finca mit sechs Pferden und einer ziemlich unüberschaubaren Anzahl von Hunden und Katzen. Ein Mann oder etwas Vergleichbares passt da nicht mehr ins Bild, aber das muss auch nicht sein. Als Romanautor kann man sich die Typen schließlich selbst 'stricken', und das Beste: Sie verschwinden per Mausclick (oder mittels virtueller Schwerteinwirkung). ;-)