Beiträge von Eric

    In unserer Firma habe ich einmal vorgeschlagen, dass ein auf die Stirn tätowierter Barcode wohl die größe Sicherheit für Zutrittsberechtigungen böte. Man ist da in einer Art und Weise penibel, dass einem der Werkschutz am liebsten filzen würde. Andererseits dürfen Reinigungskräfte von Fremdfirmen ungehindert an alle wichtigen Stellen, die uns selbst zum gröten Teil verwehrt sind.
    Sicherheit wird oft sehr schizophren gehandhabt. Außerdem schützen die besten Gesetze nicht vor Missbrauch, wenn es niemand gibt, der sie überwacht oder überwachen will.


    Doch noch einmal zu Rudolph Mosshammer. Er war im Grunde ein armes Schwein, das in einer Scheinwelt lebte und in einer solchen auch zu Grunde ging. Ich bedauere seinen Tod und die Umstände, die dazu geführt haben. Die Welt war und ist verlogen und wird immer verlogen sein.


    Eric, der an den Menschen Rudolph Mosshammer denkt und nicht an das schillernde Kunstprodukt, das gleichermaßen Beifall wie Ablehnung erzeugte.

    Hallo Doc,


    ich hatte mir schon mal 450 Seiten vorgenommen und es wurden 630 daraus. Unsere Agenturbetreuerin hat uns zu Beginn händeringend gebeten, uns doch ein wenig zu beschränken, da die Verlage zu lange Romane von Neulingen nicht so gerne sehen würden. Inzwischen können wir dem Verlag die Romane in der Länge vorlegen, in der sie sich natürlich entwickeln. Dazu bin ich jetzt in der Lage, die Länge auf etwa 50 bis 70 Seiten zu steuern. Wenn ich mir 550 Seiten vornehme, werden es selten mehr als 600. Kürzer als geplant werden sie bei mir allerdings nie.


    Die Fürstin war ein Sonderfall, da Club Bertelsmann eine gewisse Länge nicht überschreiten wollte. Die Kürzungen wurden von mir selbst vorgenommen, bis auf eine Szene, die die Verlagslektorin nach Absprache mit mir herausgenommen hat. Weder durch diese Kürzung, noch durch meine eigenen wurde der Roman in seinem Ablauf und seiner Logik verändert. Es waren halt hübsche Kleinigkeiten, deren Fehlen man vielleicht bedauern könnte, aber ehrlich gesagt nicht muss.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Hallo Doc,


    in meinen Augen bleibt genug Freiraum für die persönliche Entwicklung meiner Romanfiguren. Es ist ja nicht so, dass ich zunächst das Ende schreibe und dann den restlichen Roman sklavisch auf dieses bestehende Ende hin arbeite. Das Ende existiert in meinem Kopf und auf ein paar Zeilen im Exposé. Die genaue Ausformung erfolgt jedoch während des Schreibens, wenn ich so weit bin.


    Fest steht das Ziel des Romans, sprich bei der Fürstin die Übergabe an den Sohn und ihre Beziehung zu ihrem Geliebten. Die Beweggründe dafür können sich jedoch während des Schreibens ändern. Ich schreibe ja nicht nach einem starren Gerüst, sondern sehr stark aus dem Bauch heraus. Doch gerade deshalb ist es für mich wichtig, zu wissen, wo mein Ziel liegt. Ich weiß, wo ich hin will, aber das wie entwickelt sich dann wie von selbst.


    Das Ganze ist schwer zu erklären, da jeder Mensch, der sich in ähnlicher Weise beschäftigt, seine ganz eigenen Methoden dafür hat. Mancher Autor würde sich wahrscheinlich mit Grausen wenden, wenn er sieht, wie ich arbeite, während ich mich bei manchem fragen würde, wie er es überhaupt schafft, ein paar Zeilen, geschweige denn eine schöne und spannende Geschichte, zu Papier zu bringen.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Hallo Doc,


    Jede Autorin und jeder Autor hat seine eigene Arbeitsweise. Ganz offen gesagt interessiert es mich auch nicht besonders, wie Autorin A oder Autor B ihre Seiten füllen. Ich kann nur für mich sprechen und da forme ich eben ein ganz grobes Gerüst, dessen einzig wirklich bestehenden Fixpunke der Anfang und das Ende sind. Welche Wege und Umwege ich einschlage, um von dem einen Fixpunkt zum anderen zu kommen, zeigt sich während des Schreibens. Da sich Personen dabei durchaus verändern können, werden sie an späterer Stelle teilweise nicht mehr gebraucht oder gar überflüssig, während sich dafür andere in den Vordergrund schieben. Doch auch eine solche Entwicklung ändert nichts mehr an dem vorgesehen Ende, sondern hilft mir, es zu erreichen.


    Mich hinzusetzen und einen Roman minutiös zu planen, wie es etliche Autoren tun, würde meine Kreativität zu sehr in Fesseln schlagen. Ich recheriere ja während des Schreibens laufend weiter und passe die Entwicklung sofort neuen Erkenntnissen an. Bei einem zu straff sitzenden Korsett wäre dies fast unmöglich.


    Genauso wenig mag ich es, einfach ins Blaue hinein zu schreiben. Ich brauche mein Ziel und da reicht es mir nicht, wenn es heißt, sie fanden sich und sanken sich in die Arme. Bei dem Roman "Die Fürstin" war es wichtig zu wissen, dass Charlotte die Herrschaft an ihren Sohn übergibt und auf welche Weise ihr Verhältnis zu Max legitimiert werden konnte. Hätte ich das nicht gewusst, hätte ich den Roman gar nicht schreiben können.


    Aber wie schon erwähnt, andere machen es anders.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Es ist immer schrecklich, wenn ein Mensch auf eine solche Weise ums Leben kommt.


    Trotzdem muss ich sagen, dass mich die Nachricht von der Ermordung eines Kindes mehr berührt als die vom Mooshammers Tod.


    Obwohl auch ich Witze über ihn an dieser Stelle für verfehlt halte, zeigen diese, dass etliche Leute ihn und seinen Stil doch etwas eigenartig empfunden haben.


    Eric

    Es ist teilweise sehr interessant zu erfahren, mit welcher Präzision und Gründlichkeit einzelne Autoren und Phantasieschaffende an die Ausarbeitung ihrer Ideen heran gehen.


    Ich persönlich vertraue hier mehr meiner Intuition. Zwar notiere ich mir meine Ideen auf einem Notizzettel und ergänze sie immer mal wieder, wenn mir was Neues einfällt. Später trage ich die Idee in einen Computerfile ein. Wenn es an der Zeit ist, ordne ich das Ganze und erstelle ein Exposé, das selten mehr als zwei bis drei Manuskriptseiten umfasst.


    Aussehen, Charaktere usw. entwickle ich während des Schreibens und notiere mir dies in einem Extrafile, um jederzeit darauf zugreifen zu können. Vom Roman selbst kenne ich vor dem Beginn des Schreibens trotz Exposé kaum mehr als den Ausgangspunkt und das Ende, zu dem ich ihn bringen will. Das Dazwischen wird Stück für Stück entwickelt und baut auf dem bereits Geschriebenen auf.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Allen Eulen wünscht ich einen wunderschönen Sylvesterabend und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Möge es jedem das bringen, was er sich erhofft!



    Euer Eric! :write

    ich muss leider sagen, dass dieses Thema fast völlig an mir verbei gegangen ist gemäß dem Ausspruch "VS, muss man das kennen".


    Es ist bedauerlich, dass eine winzige Minderheit der schreibenden Zunft, und hier nicht unbedingt die Spitzen derselben, der überwiegenden Mehrheit ihrer Kollegen ihren Willen aufzwingen will. Ich hoffe jedoch, dass meine Agentin sich an diesen Ergüssen nicht stört, sondern mit den Verlagen ähnlich gute Verträge aushandelt, als sie es bisher getan hat.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Hallo Guido,


    interessant war, dass du zwei völlig unterschiedliche Stellen aus deinem Roman gelesen hast, zunächst einen eher ruhigen, beschreibenden Teil, und dann die volle Action mit dem von den Bettlern verfolgten Mädchen. Da merkt man doch, welches Können du besitzt. Ich stelle es mir auch nicht gerade einfach vor, plötzlich etwas ganz anders lesen zu müssen, als man sich vorgenommen hat. Aber das macht nun einmal den Meister aus.


    Ich werde nächstes Jahr sicher auch lesen, allerdings mangels anderer Alternativen nur aus der Fürstin. Mein nächster Roman wird zwar gerade von meiner Agentur und dem Verlag ausgehandelt, aber es wird seine Zeit dauern, bis er erscheint.


    Auf alle Fälle freue ich mich auf unser nächstes Zusammentreffen.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Ich hatte das Glück, ebenfalls nach Landshut eingeladen worden zu sein, konnte mich aber erfolgreich dem Lesen in der Lesenacht entziehen. Da die Fürstin im nächsten Jahr als TB bei Knaur heraus kommt, will ich sie mir für die Zeit danach aufsparen. Der nächste Eric Maron-Roman ist zwar in Arbeit, aber es wird noch einige Zeit dauern, bis er seinen Weg in die Buchläden findet.


    Mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen, nicht zuletzt, weil es doch recht familiär zuging. Ich habe die Lesenacht im selben Stockwerk wir Guido und Gheron verbracht und genau zugehört, wie die verehrten Kollegen ihre Texte in Szene setzen. Mir hat vor allem Guido gefallen, aber auch die anderen Autoren besaßen ihre Vorzüge. Irgendwie ist es gut, dass es bei historischen Romanen ein so breites Spektrum gibt. Da findet wirklich jeder, was er sucht.


    Viele Grüße


    Eric :write

    es gibt eine Aufteilung zwischen Kurzgeschichte, Novelle und Roman, allerdings weiß ich die genauen Seitenzahlen dafür nicht aus dem Kopf. Während Kurzgeschichten meist in Anthologien erscheinen, ist die Novelle durchaus schon ein ganzes, wenn auch dünnes Buch wert, und, wie etliche von euch zu Recht posteten, auch angenehm zu lesen.


    Mir persönlich ist es egal, wie dick das Buch ist, das ich zur Hand nehme. Auf jedem Fall ist mir eine hübsche kleine Novelle lieber als ein dicker, zäher Schinken.


    Ich selbst würde gerne etwas kürzere Romane schreiben, doch leider entwickeln meine Hände am Computer ein Eigenleben, das mich meistens bis knapp unter 600 Manuskriptseiten treibt, manchmal auch darüber.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Hallo Rattentod,


    ich halte Prologe für wenig sinnvoll. Man klatscht dabei dem Leser das Wissen mit der Schöpfkelle über den Kopf und sagt friss, als wäre er ein Dackel, dem man den Futternapf hinstellt.


    Es ist in meinen Augen weitaus faszinierender, dem Leser das Wissen im Lauf des Romans beizubringen. Allerdings sollte man auch da auf die Schöpfkelle verzichten und mit Gespür vorgehen.


    Ich halte übrigens sowohl den Prolog, wie auch den Epilog in Iris Tribun nicht als solche, sondern als leicht abgesetztes erstes und letztes Kapitel des Romans und als solche für sehr gelungen.


    Viele Grüße


    Eric :write

    nachdem ich diese Diskussion immer wieder verfolgt habe, will ich mit meiner eigenen Meinung nun doch nicht hinter dem Berg halten.


    In meinen Augen ist Wissen für einen Autoren unabdingbar, und zwar über das Thema hinaus, über das er schreibt. Er hat in meinen Augen auch die Pflicht, seinen Erfahrungsstand zu erweitern, um so gut schreiben zu können, wie er es ihm möglich ist.


    Auf jeden Fall aber muss der Autor über das, was er schreibt, mehr wissen als er nach außen gibt, und auch mehr, als die überwiegende Mehrheit seiner Leser weiß


    Spezialisten, an deren Wissen das Seine nicht heran reicht, ja nicht heranreichen kann, gibt es immer. Schließlich hat ein Autor, der z.B. über eine Herzverpflanzung schreibt, eine solche nur in Ausnahmen selbst durchgeführt. Bei historischen Romanen kann auch ein bemühter Lokalhistoriker auf eine Urkunde oder dergleichen gestoßen sein, die dem Autoren entgangen ist, und entsprechend Kritik üben.


    Solche Dinge muss man als Autor in Kauf nehmen, sonst müsste man fordern, dass Krimis nur von echten Kommissaren, SF von Physikern und Astronauten und ein Buch über den Einfall der Hunnen nur von einem geschrieben werden darf, der damals dabei gewesen ist.


    Ein Autor hat die Aufgabe, zu unterhalten, aber auch Wissen zu vermitteln. Eine Unterhaltung ohne Wissen ist seicht, ein Wissen ohne Unterhaltung strohtrocken. Wie so oft kommt es auch hier auf einen gesunden Mittelweg an.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Hallo Batcat,


    das will ich doch schwer hoffen. Als Autor bin ich auf eine sachliche und ausführliche Kritik angewiesen. Mir ist es da lieber, man fragt mir Löcher in den Bauch, als dass meine Romane so husch husch nebenbei liest und ein "Ja, ganz nett" postet.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Es gibt Zeiten, da fühle ich mich wie Hundert und andere, in denen meine Frau meint, ein sechsjähriger Junge wäre erwachsener als ich. In Wahrheit liege ich etwa genau dazwischen, das heißt, ich gehöre zu dem Kreis der weisen alten Damen und Herren zwischen fünfzig und sechzig, die verständnislos, äh natürlich verständnisvoll auf das Jungegemüse schauen, das um uns herum wächst.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Hallo Pelican,


    irgendwo glaubte ich die Frage gelesen zu haben, ob wir bei diesem Roman nicht etwas zu sehr mit übertriebenen Effekten kokettieren würden. Leider finde ich die Stelle jetzt auf die Schnelle nicht wieder, will sie aber natürlich nicht unter den Tisch fallen lassen.


    Für "Die Fürstin" brauchte es schon einen recht heftigen Grund, um Carl Antons Ruf so zu ruinieren. Selbst beim schlimmsten Wüstling hätten die meisten seiner Standesgenossen nur mit den Schultern gezuckt und vielleicht neidvoll aufgeseufzt. Auch war Homosexualität durchaus nicht unbekannt, nur wurden Herren mit dieser Neigung aus Staatsräson verheiratet und es war ihr Job, nach Stärkung durch ein paar Gläser Wein für einen Erben zu sorgen, wenn man nicht gleich fand, dass der Neffe ein prächtiger Bursche wäre, der sich am besten zur Thronfolge eignen würde. Außerdem frönten diese Herren ihrer Neigung eher im stillen Boudoir.
    Charlottes späterer Ehemann versteckte seine Neigung jedoch nicht hinter einer wie einen beliebigen Gegenstand abgestellten Gemahlin, sondern lebte mit seinem Liebhaber Schneider vor aller Welt wie ein Paar zusammen.


    Da Verlogenheit und Entrüstung damals gewiss nicht weniger entwickelt waren als in der heutigen Zeit, war das natürlich ein Skandal, der nicht zuletzt auch jene empörte, die selbst nicht den Mut aufbrachten, sich zu outen.


    Was den Inhalt unserer Romane betrifft, so halten wir uns dabei gerne an Vorbilder, die wir bei unseren Recherchen aufgegabelt haben, denn wie Madame M. zu sagen pflegt, birgt die Interpretation der Geschichte weitaus mehr Möglicheiten, als es die eigene Phantasie liefern könnte. Es macht Spass, einen gewissen Teil der Historie zu nehmen und die eigene Gesichte darin einzupassen, als sich einfach nur irgend etwas aus den Fingern zu saugen.


    Dies wird auch bei dem nächsten Eric Maron-Roman der Fall sein, wenn denn der Verlag ihn nehmen wird.


    Viele Grüße


    Eric :write

    Hallo Demosthenes,


    in früheren Zeiten hätte sich deine Enfield sehr gut zur Jagd auf Auerochsen, Wisente und Bären geeignet. Für die heutigen Karnickel hingegen dürfte sie die Kanone sein, mit der man auf Spatzen schießt.


    Den Film "Wie ein Schrei im Wind kenne ich" und habe ihn immer gerne gesehen.


    Entschuldige noch mal, dass ich vor meinem Urlaub bei meiner Mail-Adresse einen Buchstaben vergessen habe. Kannst du mir deinen Vortragstext noch einmal schicken?


    Viele Grüße


    Eric :write