Beiträge von Petzi_Maus

    gelungener Auftakt der Palais-Heiligendamm-Saga


    4,5 Sterne


    Im Auftakt der Palais-Heiligendamm-Saga lernen wir das opulente Hotel in Doberan an der Ostsee kennen und natürlich die Familie Kuhlmann, die das Hotel betreibt. Man verfolgt das Geschehen von Sommer 1912 bis Winter 1918/19.

    Vater Heinrich hatte in Berlin ein Hotel gemeinsam mit seinem Bruder betrieben, und nun wollte er sich mit einem Hotel für die gehobene Gesellschaft selbständig machen und in Konkurrenz zum Grand Hotel, das sich direkt am Strand in Heiligendamm befindet, treten.

    Man erfährt viel über das Hotelgewerbe der damaligen Zeit; über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Angestellten und über politische Geschehnisse und allgemeine soziale Verhältnisse, v.a. soziale Unterschiede und die Stellung der Frau.

    Die Person, die am meisten im Vordergrund der Geschichte steht, ist Tochter Elisabeth. Sie hat einen starken Willen und möchte unbedingt alles über das Hotelgewerbe lernen, um einmal selbst ein Hotel führen zu können. Was in den Augen ihrer Eltern natürlich unmöglich ist, und sie wird auch nicht ernst genommen. Selbst, als sie als einzige eine Idee hatte, um das Hotel zu retten. Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz.

    Der älteste Sohn Friedrich hat sich den Familientraditionen widersetzt und ist Arzt geworden. Deshalb muss Sohn Paul alles über das Hotelfachgeschäft lernen, obwohl er sich viel lieber der Musik und dem Klavierspiel widmen würde. Man könnte ihn jedoch so oft schütteln; er geht immer den Weg des geringsten Widerstands und traut sich nie, seine Wünsche durchzusetzen.

    Dann sind da noch die älteste Tochter Johanna und die jüngste Tochter Luise, die aber eher nur Randfiguren des Geschehens sind.

    Mutter Ottilie war mir von Anfang an durch ihr Verhalten suspekt; doch ihr extrem übergriffiges, empathieloses Verhalten gegen Ende war einfach nur schrecklich und hat viel Leid verursacht.

    Ich mochte die wundervolle Mischung aus spannender Handlung mit Intrigen, Familiengeschichte, Dramen; die lebendigen, unterschiedlich ausgearbeiteten und polarisierenden Charaktere und die Infos über das Hotelgewerbe und die sozialen Strukturen der damaligen Zeit.

    Natürlich spielt auch der Krieg eine große Rolle, und man fiebert mit allen mit.

    Der Schreibstil ist wundervoll emotional und das offene Ende macht neugierig auf den Folgeband!


    Fazit:

    Der Auftakt einer emotionalen historischen Reihe über eine Hoteliersfamilie. Eine emotionale, spannende und unterhaltsame Mischung aus fiktiver Familiengeschichte und historischen Ereignissen.

    Wirtschafts-/Wissenschafts-Thriller



    3,5 Sterne


    Paula kauft sich ein gebrauchtes Smartphone und tausch ihr altes dagegen ein. Noch am selben Abend wird sie vom Händler kontaktiert, dass sich auf ihrem alten Handy eine Spyware befindet. Sie vereinbaren ein Treffen am nächsten Morgen, doch als Paula zum Laden kommt, ist der Händler tot. Dieser bleibt jedoch nicht der einzige Tote.

    Auch der neueste Thriller von Marc Meller liest sich rasant und schnell, man möchte einfach immer wissen, wie es weitergeht.

    Paula gerät natürlich sofort in den Fokus der Polizei und wird verdächtigt, denn es finden sich "Beweise" auf ihrem neuen Handy, die aber gefälscht sind.

    Nach eigenen Ermittlungen trifft sie auf Emil, den Zwillingsbruder des Ermordeten, der ein Technik-Genie ist und Paula aus der Klemme helfen soll. Leider wurde mir Emil einfach nicht sympathisch, und die Auflösung der Art seiner Involviertheit hat mich enttäuscht.

    Man fiebert jedoch mit Paula mit, kann ihre Ängste über die Bedrohungen nachvollziehen; jedoch könnte man sie manchmal einfach nur schütteln. Auch wenn sie mutig ist und ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt.


    Leider gab es diesmal für mich zu viele Längen, einige Dinge wurden mehrmals wiederholt (zB was ein Jailbreak ist); und Handlungsstränge, die für die Geschichte nicht von Mehrwert waren.

    Die technischen Infos, auch die zur KI, waren sehr interessant - nur bei den Details zur Epigenetik war ich leicht überfordert ;)

    Jedenfalls war es beklemmend zu lesen, was Unternehmen alles (Illegales) machen, nur um den Profit zu maximieren. Menschen zählen dabei gar nicht mehr. Diese "Ideen" waren allerdings gar nicht so abwegig, darum umso furchterregender.

    Die Gefahren von Viren, Spyware und Co auf dem Handy ist allen bewusst, aber nicht, wie leicht man sich sowas einfangen kann und es nicht einmal merkt. Darum ist die Geschichte so authentisch.

    Gut gefallen hat mir, dass Köln wieder präsent ins Geschehen eingebaut war; da ich die Stadt schon mal besucht habe, kannte ich viele Schauplätze. Mir gefällt immer besonders gut, wenn man die Örtlichkeiten kennt und die Wege nachvollziehen kann.


    Fazit:

    Ein Wirtschaftsthriller, der Computertechnik, KI und Gen-Wissenschaft zu einer authentischen und spannenden Handlung verknüpft; leider mit einigen Längen und Wiederholungen und die zweite Hauptfigur war mir einfach total unsympathisch.

    ASIN/ISBN: 3757700368

    June hat einen Bestseller geschrieben - oder doch nicht?


    Als die Amerikanerin June Hayward mit ihrer Freundin, bzw. eher Bekannten seit Studientagen, der chinesischstämmigen Athena Liu deren netflix-Vertrag in ihrem Loft feiert, stirbt diese vor Junes Augen. Unüberlegt und automatisch steckt sie das neue Manuskript von Athena ein, das noch niemand kennt. Darin geht es um das Leid von chinesischen Arbeitern im ErstenWeltkrieg. June ist so davon gefesselt, dass sie beschließt, es zu überarbeiten und druckreif zu machen.

    June, die mit ihrem Debütroman keinen Erfolg hatte, wird als Juniper Song mit "Die letzte Front" endlich zum Bestseller!

    Dieses Buch liest sich wie ein Geständnis oder Tagebuch; June spricht die Leser:innen direkt an (Das durchgehende Gendern im ganzen Roman war für mich gewöhnungsbedürftig. In Artikeln oder Nachrichten hat man sich ja schon daran gewöhnt, aber in einem Roman stört es meinen Lesefluss.)

    Durch die direkte Ansprache von June bekommt man tiefe Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Und ich muss sagen: das gefiel mir nicht. June ist vor Neid zerfressen, eine sehr unsympathische Person, die emotional unterentwickelt und nicht empathisch ist. Sie sucht immer neue Rechtfertigungen, warum sie diese Geschichte veröffentlichen durfte. So eine derart falsche, hinterhältige und unerträgliche Protagonistin hatte ich noch nie. Trotzdem musste ich einfach ALLES erfahren, was für die Schreibkunst der Autorin spricht.

    Ich verurteile Junes Doppelmoral, mit der sie alles bewertet. Sie wechselt auch laufend von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Hat keinerlei Selbstbewusstsein und keine feste, eigene Meinung. Sie schwimmt mit dem Strom und versucht immer, im besten Licht dazustehen und das beste für sich rauszuholen, mit teils widerwärtigen Methoden. Und sie ist lernresistent. Sie lernt einfach nicht aus ihren Fehlern und verhält sich manchmal einfach nur dumm.

    Die Autorin verarbeitet in diesem Roman nicht nur Rassismus (der ein großes Thema ist), Diversität und die Frage der kulturellen Aneignung (Darf jeder alles schreiben? Also hatte June mit ihrer Herkunft überhaupt das Recht, einen Roman über das Leiden chinesische Arbeiter zu schreiben?); auch die Themen Plagiat, die Buchbranche in den USA (was für mich besonders interessant zu lesen war, denn oft denkt man sich: ja, genauso ist es; wobei es in den USA sicherlich noch schwieriger ist als in Europa durch die Buchpreisbindung), die "Diskussions"kultur in den Sozialen Medien (bzw. eher das Mobbing und Shitstorms, vor denen June besonders Angst hatte), Neid, Eifersucht, Intrigen. Somit also auch eine breite Bandbreite der Gefühle.

    Man fiebert mit June mit, wer da wohl so viel Hass auf sie hat und sie derart verunglimpft, und hasst sie trotzdem gleichermaßen wie auch Athena, der sie ihren Erfolg aus diversen Gründen missgönnt hat, denn auch diese war kein einfacher Charakter. Trotzdem hätte ich Athena gern etwas besser kennengelernt; nicht nur aus Sicht von June.

    Auch ein kleiner Krimi ist inkludiert, denn man grübelt bis zum Schluss, wie sich der Tod von Athena wirklich abgespielt hat.

    Doch manchmal wusste man selbst gar nicht mehr, was echt war und was sich June nur ausgedacht hat.

    Den Schluss fand ich leider nicht befriedigend, etwas dünn in der Erklärung, nicht wirklich nachvollziehbar. Aber auch so naheliegend, und deshalb etwas unspektakulär und vorhersehbar. Und June macht wieder dort weiter, wo sie zuvor schon aufgehört hat ("täglich grüßt das Murmeltier"). Doch gleichzeitig ist es auch ein eher offenes Ende, denn man weiß nicht, wie es schlussendlich ausgehen wird und kann auch nicht mit Bestimmtheit sagen: hat June uns das alles erzählt?


    Fazit:

    Ein Roman über das Autor:innen-Dasein, die Buch- und Verlagswelt, Plagiate, Sozial Media und alles, was dazugehört; der alle Gefühle vereint, einen mitreißt, wütend und traurig macht und manchmal nur den Kopf schütteln lässt. Und vor allem wird man nachdenklich.


    :):):):)

    Caro ermittelt wieder erfolgreich; diesmal im Schnaps-Milieu


    In ihrem 4. Abenteuer ermittelt Caro Falk mit ihrem Kollegen Jan Akkermann im Fall des toten Bimmelbahnfahrers, dem dubioserweise die Scherbe eines seiner Schnapsflaschen im Kopf steckt. Aksel Heinman ist nämlich bekannt für seine Schwarzbrennerei, mit der nicht jedermann auf Borkum einverstanden ist.



    Der Schreibstil ist wieder lebendig und mitreißend, und man fiebert mit der neugierigen Caro immer mit. Auch die tollen Beschreibungen von Borkum lassen trotz des Schietwetters in der Geschichte Urlaubsfeeling aufkommen.

    Dass diesmal ihr Exmann zu Besuch ist, macht Caro das Leben jedoch nicht einfacher. Nils ist mir einfach suspekt.

    Jan ist diesmal präsenter als im vorigen Band, allerdings wünsche ich mir, noch mehr von ihm zu erfahren.



    Die Autorin schafft es wieder hervorragend, nicht nur den auf den ersten Blick sympathischen Charakter des Toten immer mehr und mehr aufzudecken, sondern im Laufe der Geschichte auch immer mehr Personen ans Tageslicht zu bringen, die gute Gründe hatten, ihn zu töten. Somit schwankt man als Leser immer von einem Verdächtigen zum anderen.

    Auch etliche überraschende Wendungen, ein ehemaliges Bordell namens Knusperhäuschen und ein Blindenhund geben der Geschichte Pepp.

    Mit dem tatsächlichen Täter habe ich zu keiner Zeit gerechnet, denn die Autorin hat es hervorragend geschafft, falsche Fährten zu legen und die Leser in die Irre zu führen. Die nachvollziehbare und schlüssige Auflösung überzeugt.



    Toll und hilfreich ist die illustrierte Übersichtskarte von Borkum im inneren Buchdeckel, wo alle wichtigen Orte, die für die Geschichte von Bedeutung sind, eingezeichnet sind.





    Fazit:

    Humor, eine taffe Protagonistin und überraschende Plot-Twists zeichnen diesen kurzweiligen Borkum-Krimi aus.

    5 Sterne

    Actionreicher Antarktis-Thriller


    Die Vulkanologin Antonia Rauwolf reist zur Neumayer-Station in die Antarktis, um die fast 100 neu entdeckten Vulkane unter dem Eis zu erforschen.

    Doch ihr eigentlicher Beweggrund ist die Suche nach ihrem Bruder Emilio, der gemeinsam mit einem Kollegen vor 2 Wochen spurlos verschwunden im Eis ist. Denn Antonia weiß ganz sicher, dass ihr Bruder noch lebt. Sie will ihn um jeden Preis retten - wird ihr das gelingen?

    Gleichzeitig erschüttern Bohrungen die Eismassen, es entsteht ein großer Riss und die seit Millionen von Jahren vom Eis geschützten Lebensformen werden bedroht.





    Meine Meinung:

    Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt, der Spannungsbogen ist zu Beginn auch sehr hoch, als Emilio von seinem vermeintlichen Kollegen Malatesta im Eis zurückgelassen wird. Denn dieser hat ganz andere Interessen, als die Auswirklungen der aktiv gewordenen Vulkane unter dem Eis zu erforschen.

    Leider war dies auch schon von der Spannung her auch schon der Höhepunkt. Danach ist die Story zwar interessant und fesselnd, aber kaum mehr spannend - erst der Showdown zum Schluss packt einen wieder so richtig mit seinem Thrill, allerdings war dieser mir etwas zu überzogen.



    Die Figuren sind lebendig gezeichnet und polarisieren. Die Protagonistin Antonia, so taff sie auch ist, kommt einem manchmal wie eine Superwoman vor. Trotzdem fiebert man mit ihr bei der Suche und Rettung ihres Bruders total mit.

    Besonders gut hat mir die Beschreibung der Antarktis gefallen, die weiße Weite, Eis ohne Ende, klirrende Kälte und der letzte unberührte Stelle Natur auf unserer Erde.

    Eindrücklich weist dieser Thriller auf die Wichtigkeit der Antarktis hin, dass diese geschützt werden muss und dass es einen guten Grund hat, dass deren Ausbeutung verboten ist.

    Auch der leichte Fantasy-Teil, der vorkommt, war für mich okay und lässt einen gebannt darüber nachdenken, was unter dem Eis sein könnte.

    Ich wurde so von diesem einzigartigen Kontinent in den Bann gezogen und habe neben dem Lesen sehr viele Infos recherchiert. Auch das Nachwort über diesen weißen Fleck auf der Landkarte, dieses unerforschte Gebiet, ist total interessant.





    Fazit:

    Antarktis-Thriller mit eher flachem Spannungsbogen, der dafür umso eindrücklicher auf die Wichtigkeit des Schutzes der Antarktis hinweist. 4 Sterne

    neuartige Behandlungsmethoden im Schlaflabor in der Schweiz


    Die letzte Hoffnung für die schweren Schlafstörungen sieht Tom Sonnborn in einem teuren Schweizer Schlaflabor.

    Die dortige Therapie hilft tatsächlich, auch noch, als er wieder daheim in Köln ist - bis er eines morgens blutüberströmt aufwacht und die Polizei ihn des Mordes an Myriam verdächtigt, die ebenfalls Patientin im Schlaflabor war. Doch Tom kann sich an nichts erinnern - was wurde in diesem Schlaflabor an ihm vorgenommen? Kann es sein, dass er nun tatsächlich zu einem Mörder geworden ist?





    Meine Meinung:

    Ein mitreißender Schreibstil und hoher Spannungsbogen zeichnet den neuen Thriller von Marc Meller aus.

    Die Geschichte beginnt gleich fesselnd mit einem brutalen Mord und danach lernt man Tom und seine extrem schlimmen Schlafprobleme kennen, die er seit ca. einem halben Jahr hat, und wo bisher keine Behandlung geholfen hat. Natürlich leidet auch sein Arbeits- und Privatleben sehr darunter.

    Seine letzte Chance sieht er in dem teuren Schweizer Schlaflabor, das schon aufgrund der extrem hohen Kosten dubios erscheint. Ebenso wie das Verhalten der Ärzte dort. Und natürlich, dass in dessen Umfeld einige seltsame Unfälle passiert sind.



    Man wird zu jeder Zeit gut unterhalten und es kommt nie Langeweile auf. Nur die vielen medizinischen Fachbegriffen wurden für meinen Geschmack zu detailliert ausgeführt; ich habe auch einiges gar nicht richtig verstanden. Auch wenn die Problematik Schlafstörungen und auch die neurologischen Zusammenhänge im Gehirn natürlich sehr interessant sind, hat das den Lesefluss leider mehrmals unterbrochen.

    Durch die Erzählweise in ich-Form aus Sicht von Tom wird sein Leiden noch deutlicher und eindrücklicher, und man kann sich noch mehr in ihn hineinversetzen und leidet mit ihm mit, vor allem auch, als er des Mordes verdächtigt wird, und er sich aber an nichts mehr erinnern kann - und bald selbst an sich zweifelt.



    Der Autor hat es geschafft, einen auf viele falsche Fährten zu locken und man kann bei diesem Buch sehr gut miträtseln.

    Die Ermittler werden typisch klischeehaft mit Scheuklappen dargestellt (Wenn es mal einen potentiellen Täter und Spuren in dessen Richtung gibt, wozu dann noch in andere Richtungen ermitteln?)

    Leider war der Showdown viel zu schnell; und die Auflösung war überraschend und ganz anders, als man eigentlich dachte, wo die Geschichte hingehen wird - für mich leider nicht ganz zufriedenstellend und zu konstruiert; auch sind einige Dinge ungeklärt und Fragen offen geblieben. Die beiden Escape-Thriller des Autors haben mir besser gefallen!





    Fazit:

    Fesselnder Thriller mit hohem Spannungsbogen, bei dem man super miträtseln kann. Jedoch waren es für mich zu viele medizinische Details und eine unerwartete Auflösung, die mich leider nicht überzeugt hat, daher diesmal nur 3,5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3404188071



    ein blutig-grausamer Thriller für starke Nerven



    Der aus Schweden stammende Hamburger Ermittler Jan Nygård bekommt aufgrund seiner Probleme die Polizeipsychiaterin Anna Wasmuth an seine Seite gestellt; und in ihrem ersten gemeinsamen Fall haben sie den Mord an zwei jungen Frauen aufzuklären, die im Schnee gefunden wurden, mit Ösen an den durchbohrten Händen und implantierte Uhren beim Herzen.

    Das erinnert Jan an den langen zurückliegenden Fall des Puppenmachers, der junge Frauen zu Marionetten gemacht hat - doch der sitzt immer noch im Gefängnis. Ist ein Nachahmer unterwegs? Oder hat der Puppenmacher einen Schüler gefunden?



    Meine Meinung:

    Der Schreibstil von Aaron Sander ist rasant und schnell, und auch ein konstant hoher Spannungsbogen peitscht einen durch die Geschichte. Man wird sofort ins Geschehen geworfen, indem man live bei der Entführung von Mareike mit dabei ist und was der Täter dann mit ihr anstellt. Gänsehautfeeling pur!


    Die Protagonisten Jan und Anna sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und genau deshalb ergänzen sie sich so gut. Allerdings ging mir Jan mit seinem Verhalten, dass er einfach immer drauflosprescht und sich nicht an Regeln hält, mit der Zeit auf die Nerven. Doch das musste wohl so sein, denn ansonsten wäre der Fall wohl nicht gelöst worden. Jan hat nämlich auch eine perfekte Kombinationsgabe. Dies, und auch die authentisch dargestellte Polizei- und Ermittlungsarbeit, gefielen mir sehr gut.


    Bei den grausamen Quälereien hat der Autor viel Fantasie bewiesen, denn aus jungen Frauen Marionetten zu machen, sie an den Körper geschraubte Ösen aufzuhängen und ihnen auch eine Uhr zu implantieren, ist einfach nur unheimlich. Die Taten sind brutal und gruselig, und der Autor hat es (leider) geschafft, dass man alles genau vor Augen hat, auch die Umgebung des winterlichen Hamburgs und man spürt die Eiseskälte beim Lesen.


    Den Täter hat man meiner Meinung nach schon relativ früh kennengelernt und hat sich dann gedacht: war das schon alles? Was kommt jetzt noch? Doch der Autor kann mit einer gelungenen Wendung überraschen.

    Der Showdown ist rasant, mir ging es jedoch teilweise zu schnell und daher waren auch einiges für mich unlogisch und nicht nachvollziehbar. Die Auflösung gefiel mir gut, die genauen Details sind mir selbst erst kurz vor Schluss klar geworden.

    Ich fand nicht alles in der Story wirklich authentisch, trotzdem wurde ich großartig unterhalten und freue mich auf eine Fortsetzung.



    Fazit:

    Ein brutaler Thriller mit hohem Tempo im eiskalten Hamburg. Überraschende Auflösung; durch die Schnelligkeit waren einige Dinge für mich nicht ganz nachvollziehbar; und Jan ging mir manchmal echt auf die Neven ;) Dennoch spannend von der ersten bis zur letzten Seite!

    Von mir gibt es 4 Sterne.

    Wenn die Vergangenheit deine Zukunft bedroht...


    Als die 19jährige Maisie mal wieder von ihrer Freundin im Stich gelassen wird, tritt sie den gemeinsam geplanten Trip nach Kanada alleine an, um dort den West Coast Trail zu begehen. Doch am letzten Tag ihrer Reise muss sie mitansehen, wie ihre neue Wanderfreundin Seraphine brutal ermordet wird.
    20 Jahre später hört Laura im Radio, dass eine Leiche ebendort gefunden wurde, und schreckliche Erinnerungen kommen ans Tageslicht...


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil wie von Jenny Blackhurst gewohnt mitreißend und unterhaltsam, jedoch baut sich der Spannungsbogen erst langsam auf. Die Naturbeschreibungen des West Coast Trail sind wundervoll.
    Alle handelnden Personen polarisieren - ich fand keine einzige sympathisch. Laura, die alles verschweigt. Und Maisie, die ständig lügt. Dennoch - oder gerade deswegen - hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt.
    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart aus Sicht von Laura in ich-Form, die aufgrund der Entdeckung der Leiche am Trail Angst hat, dass die Wahrheit über die damaligen Ereignisse ans Licht kommen und sie so ihre Familie verlieren wird; und im Jahr 1999 in Erzählform aus Sicht der schüchternen Maisie, mit der man direkt bei ihrem Trip in der Wildnis dabei ist. Die Dynamik zwischen den Wanderfreunden ist faszinierend, aber auch verstörend.
    Weiters passieren in der Gegenwart seltsam-gruselige Dinge, und man fragt sich: wer weiß von Lauras Vergangenheit? Hier zeigt Laura trotz ihrer Angst ein kühles Köpfchen und findet für ihren Mann und ihre Kinder immer andere Ausreden. Ich kann zwar nachvollziehen, dass sie ihre Familie nicht verlieren will; aber wie so oft: ehrlich darüber zu reden macht es weniger schlimm.
    Aufgepeppt wird das ganze durch den gelegentlichen Einschub von Zeitungsartikeln und Auszüge aus einem True Crime Podcast.
    Zuerst ist die Story langsam aufgebaut, teilweise sogar etwas zäh, weil vieles wiederholt wird, und es gibt viele Andeutungen darüber, was sich in dieser Nacht zugetragen haben könnte, aber eben ewig lange nicht detailliert erwähnt wird. Auch rätselt man darüber, welche Rolle Laura damals hätte haben können.
    Und das Ende bzw. der Showdown war dann etwas zu schnell und abrupt. Außerdem gab es einige Logiklücken am Schluss.
    Die Auflösung hat mich dann überraschen können, denn meine Vermutungen gingen in eine ganz andere Richtung. Somit hat Jenny Blackhurst wieder einmal gezeigt, dass sie mit einem spannenden Verwirrspiel überzeugen kann.


    Fazit:
    Ein perfides Verwirrspiel in der wunderschönen Natur Kanadas; erzählt auf zwei Zeitebenen. Überraschende Auflösung, jedoch einige Logiklücken.

    Ich vergebe 4 Sterne.

    Fortsetzung der Dorfschullehrerin-Reihe


    1964. Helene kehrt nach Kirchdorf zurück, wo sie als Direktorin die dortige Schule leiten soll. Leicht fällt ihr diese Entscheidung nicht, denn sie wird dort wieder auf Landarzt Tobias treffen.

    Und nicht nur die Zusammenlegung der Schulen in der Umgebung bereitet ihr Probleme, auch die ablehnende Haltung ihrer Tochter Marie gegenüber Tobias.



    Meine Meinung:

    Der 2. Teil der Dorfschullehrerin-Reihe überzeugt wieder mit einem lebendigen, mitreißenden Schreibstil. Man trifft wieder alle alten Bekannten: die Lehrerin Helene Werner und ihre Tochter Marie, ihren Vater Reinhold, dessen zweite Frau Christa sowie deren Mutter, die alle im Jahr 1961 in einer dramatischen Flucht vom Osten in den Westen fliehen konnten. Weiters trifft man auf die Hebamme Isabella und den Landarzt Tobias, der mit Helene nicht mehr zusammen ist, da Marie diese neue Familie nicht gefällt und Helene auch Angst vor einer neuen Bindung hat, da ihr erster Mann Jürgen in der DDR in Gefangenschaft tragisch verstorben ist, wofür der Leser auch eine detaillierte Aufklärung erhält (was man sich aber schon denken konnte).

    Die sich wieder langsam entwickelnde Liebesgeschichte von Helene und Tobias ist spannend zu verfolgen, auch Isabellas problematische Beziehung zu einem schwarzen GI.


    Man bekommt einen sehr guten Einblick, wie das Leben damals - v.a. im Zonenrandgebiet - ablief und erhält Einblicke in das Schulwesen.

    Diesen zweiten Teil fand ich nicht ganz so emotional wie Band 1, und für meinen Geschmack war es zu wenig Schule. Ich hätte gerne mehr über das damalige Schulwesen erfahren und über Helenes Probleme mit der Zusammenführung der Zwergschulen.

    Leider war mir Helene diesmal nicht ganz so sympathisch, denn es kam mir so vor, als wäre ihr nur die Schule bzw. ihre Arbeit als Direktorin wichtig. Sie kümmert sich gefühlt überhaupt nicht um Marie, und das konnte ich absolut nicht nachvollziehen, denn im ersten Band hat sie ja noch alles dafür getan, um Marie endlich zu ihr in den Westen zu holen.

    Der Nebenhandlungsstrang um Agnes (und Dieter) gefiel mir gegen Schluss fast am besten. Eine starke, junge Frau, die sich dann endlich durchsetzt und ihren Weg geht.

    Und die Szene an der Grenze war eindrücklich geschildert, man bangt mit und ist unfassbar, wie es damals war. Darüber hätte ich gerne noch mehr und ausführlicher gelesen.

    Was mir nicht so gefiel, waren die vielen Geheimniskrämereien der handelnden Personen. Wenn alle offen und ehrlich ausgesprochen hätten, was ihnen auf der Seele liegt, hätten es alle viel leichter gehabt.


    Interessant waren die vielen Einschübe im Dialekt, die für mich jedoch teilweise eher schwierig zu lesen waren und auch etwas den Lesefluss unterbrochen haben (auch wenn ich alles problemlos verstanden habe).


    Das Ende war ein bisschen zu kitschig und es gab ZU viel Happy-Ends, so wirkte einiges konstruiert und auch etwas unglaubwürdig. Dieses "Weichgespülte" ist jedoch in heutigen Zeiten gut für die Seele.




    Fazit:

    Die Autorin hat es wieder geschafft, geschichtliche Fakten mit einer mitreißenden Fiktiven Story zu verweben. Für meinen Geschmack hätte der Fokus ein bisschen mehr auf dem Schulwesen liegen können; und das Ende war mit zu vielen Happy-Ends etwas unrealistisch, aber gut für die Seele.


    4/5 Sterne

    eine niedliche Geschichte über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.



    4,5 Sterne


    Der schwarze Stoffkater und das weiße Einhorn können sich in letzter Sekunde aus dem Karton retten, der am Straßenrand abgestellt wurde, bevor sie von der Müllabfuhr geholt werden. Nun machen sie sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause. Das kann ja nicht so schwer sein, oder?!

    Auf ihrem Weg treffen sie noch weitere ausgesetzte Stofftiere und erleben gemeinsam ein großes Abenteuer.



    Meine Meinung:

    Die VORLESEN!-Reihe überzeugt durch kindgerechte, meist leicht verständliche Sprache und vielen detaillierten färbigen Illustrationen, auf denen das (Vor-)Gelesene nochmals untermalt wird.

    Hier kommen jedoch immer wieder mal etwas anspruchsvolle Eigenschaftswörter vor, aber so wird der Wortschatz der Kinder spielerisch erweitert.

    Bei den "Stoffis" gibt es viele verschiedene Charaktere, mit denen sich auch die Kids identifizieren können. Wobei Einhorn Sunny polarisiert, er ist manchmal überheblich, von oben herab. Hat aber das Herz am rechten Fleck.


    Die fantasievolle und turbulente Geschichte vermittelt spielerisch die wichtigen Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und auch Lösungsfindung bei Problemen. Und auch, dass man sich gegenseitig helfen und aufeinander acht geben und den Schwächeren helfen soll und dass man gemeinsam mehr erreicht. Und dass man, auch wenn man auf den ersten Blick nicht "perfekt" erscheint, dennoch perfekt ist, genauso, wie man ist.

    Denn die sechs total unterschiedlichen Stofftiere halten immer zusammen, retten sich und sind kreativ in der Lösungsfindung. Und natürlich mutig.


    Besonders toll ist hier, dass diese Geschichte völlig geschlechtsneutral sowohl für Mädchen als auch Jungs verfasst ist - was man auch am Cover und dessen Farben super erkennen kann.


    Das Ende hat mich überrascht - es gibt erwartungsgemäß ein Happy-End, jedoch ganz anders, als ich erwartet hatte und mit dem ich nicht ganz soo glücklich war (der einzige Kritikpunkt an diesem Buch ;) Doch andererseits war der Schluss in dieser Form auch irgendwie gut und logisch.


    Am Ende gibt es noch "Mitmach-Seiten", auf denen man seine eigenen Kuscheltiere zeichnen bzw. für diese einen Steckbrief ausfülle kann sowie ein Rezept für Hafergrütze, welches die Stoffis total gerne essen :D

    Weiters gibt es motivierende Belohnungssticker, die man nach jedem gelesenen Kapitel einkleben kann.

    Auch ein praktisches Lesebändchen beinhaltet das Buch.

    Die färbigen Illustrationen sind wunderschön, liebevoll und detailreich; es könnten aber für ein Vorlesebuch gerne mehr sein.



    Fazit:

    Eine warmherzige Geschichte über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt mit außergewöhnlichen plüschigen Protagonisten und wunderschönen färbigen Illustrationen.


    ASIN/ISBN: 3414826143

    "Fegefeuer". Der 3. Teil der Cold Case Reihe


    3,5 Sterne


    Eine Brandstifter geht in Schonen um, bereits 4 Menschen sind in den Flammen gestorben. Der Täter hat zuvor die Brandmelder entfernt und die Häuser nummeriert.
    Bis Tess Hjalmarsson aufgrund der Zeugenaussage einer Überlebenden erkennt, dass diese Fälle mit einem alten Fall aus der Vergangenheit zusammenhängen, denn auch damals wurde bei einem Brand, in dem die Mutter des 5jährigen Tim starb, dieselbe Musik gehört. Der damalige Täter wurde nie gefasst.
    Tess und ihr Cold Case Team ermitteln unter Hochdruck bis Tess erkennt, dass auch sie im Visier des Täters steht...


    Meine Meinung:
    "Das gebrannte Kind" ist der dritte Teil der Cold Case Reihe um Tess Hjalmarsson, in dem man wieder viele bekannte Personen trifft. Der Fall ist jedoch in sich abgeschlossen und kann daher eigenständig gelesen werden. Alles wichtige aus Tess' privatem Leben sowie ihrer bisherigen Fälle werden kurz angeschnitten.
    Tess ist wieder sehr nahbar beschrieben, sie ist nicht nur ein Super-Cop, sondern ein Mensch mit Fehlern und Ängsten, wodurch man sich gut in sie hineinversetzen kann. Die Polizeiarbeit, das Zusammentragen von Fakten und Beweisen, ist wieder sehr interessant und authentisch dargestellt.

    Tina Frennstedt fesselt wieder mit einem packenden Schreibstil und hohem Spannungsbogen, auch wenn recht bald vorhersehbar war, wer der Täter ist; jedoch gibt es diesmal einige Dinge, die nicht so gut ausgearbeitet waren.
    Es gab lose Enden, und es blieben einige Fragen offen, nicht nur, was die Motivation des Täters betrifft, sondern auch andere Dinge, Kleinigkeiten, die eigentlich gar nicht hätten erwähnt werden müssen. Auch wurde einiges nicht aufgelöst, das einem im Verlauf der Geschichte wichtig erschien. Und auch das Motiv des Täters, und dass sich ein 5jähriges Kind an so viele Dinge erinnern kann, war für mich nicht nachvollziehbar. Und bzgl. der Morde auch einige Logikfehler.

    Auch über den deutschen Titel bin ich nicht glücklich, der Originaltitel "Fegefeuer" hätte viel besser gepasst und nicht zu viel verraten.
    Weiters wurde der "Fall Jenny" anfangs angesprochen, in dem Tess eigentlich ermitteln sollte und wo man dachte, um diesen Fall geht es in diesem Buch, welcher jedoch bald in Vergessenheit geriet und erst am ende wieder - als Cliffhanger für nächsten Band - angeschnitten wurde.
    Und Tess sowie ihre Partnerin Sandra verhielten sich manchmal total unverständlich, zum Beispiel als der Hund einen Giftköder gefressen hat oder ein unbekannter Bauarbeiter auf dem Grundstück war. Das war ihnen quasi total egal, und das konnte ich absolut nicht nachvollziehen.
    Aber alles in allem wieder ein spannender Cold Case aus der Feder von Tina Frennstedt.

    Hilfreich ist wie bei den Vorgängerbänden der Plan von Schonen in der vorderen Klappe, in dem ich sehr gerne Tess Einsatzorte nachschlage. Leider sind diesmal viele Handlungsorte, die in diesem Band vorkommen, nicht eingezeichnet.


    Fazit:
    Der dritte Teil der Cold Case-Reihe. Wieder spannend und lebendig geschrieben; doch war der Täter schnell klar, und es gab einige losen Enden und Fragen, die offen blieben, daher diesmal nur 3,5 Sterne. Ich bin trotzdem schon sehr auf den nächsten Band gespannt, in dem diesmal hoffentlich der "Fall Jenny" aufgeklärt wird!

    genial-witziger 2. Teil: chaotische Weihnachten mit Pferd Juli




    Es ist das erste gemeinsame Weihnachten für die Tierischen Vier, die aus Paul, Max, Anna und Juli bestehen. Juli ist Pauls Pferd, das er anfangs unbedingt loshaben wollte, es dann aber doch in sein Herz geschlossen hat.

    Paul macht sogar extra eine Liste, damit das Weihnachtsfest perfekt wird.

    Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein, der Juli nicht leiden kann und will, dass sie verschwindet. Doch Weihnachten ohne Juli geht gar nicht!!

    Kann der Nachbar überzeugt werden, Juli zu mögen, und somit das Weihnachtsfest noch gerettet werden??



    Meine Meinung:

    Juli ist wieder göttlich!!! Ich finde es herrlich, wie dieses Pferd vermenschlicht wird, oder eher ver-hund-licht. Passt aber perfekt zum Comic-Format. Die Zeichnungen passen hervorragend dazu sind wieder total witzig.

    Toll war anfangs die Zusammenfassung, damit Neueinsteiger die Protagonisten kennenlernen und erfahren, wie ein Pferd in Pauls Familie kam; und für Kenner des ersten Bandes ist es eine gute Auffrischung. Natürlich kann ich nur empfehlen, den ersten Teil auch gelesen zu haben - sonst versäumt man was! ;)

    Die Geschichte ist übrigens aus Sicht von Paul in ich-Form geschrieben: also Paul erzählt aus seinem Leben.


    Die Weihnachtsplanung ist schon schwierig genug; und dann zieht auch noch ein neuer Nachbar ein. Der Pferde nicht mag und pedantisch ist. Naja, wenigstens mag er Katzen, das ist wirklich schon mal besser, als er würde gar keine Tiere mögen. So kann er vielleicht doch noch Juli lieb haben. Mal sehen. Die Ideen der Kids sind wirklich einmalig, wie sie den Nachbarn von Juli überzeugen wollen.

    Doch Juli ist wieder typisch Juli, und verursacht ein Chaos nach dem anderen...


    Es geht natürlich alles gut aus und es gibt ein Happy-End in Form eines großen gemeinsamen, harmonischen Weihnachtsfestes, was einfach nur wunderschön ist und die Weihnachtsbotschaft sehr gut rüber bringt. Und dass man gemeinsam feiern kann, auch wenn man unterschiedliche Religionen hat. Denn es geht ums Beisammensein, Freude und Liebe.

    Weiters sind im Buch auch wichtige Themen der Umgang mit Allergien, Tierliebe und Tierwohl, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein.

    Leider steht am Ende nichts zum artgerechten Umgang mit und der Haltung von Pferden; und dass zB der Verzehr von kandierten Äpfeln usw nur in der Geschichte vorkommt, aber in Wirklichkeit natürlich nichts für Pferde ist.

    Da hätte ich etwas mehr Aufklärung gut gefunden, denn manche Kinder kommen vielleicht auf dumme Ideen...

    Im Anhang gibt es noch ein Quiz und ein Suchbild, sowie Infos über Paul und Juli, die es auch in echt gibt.



    Fazit:

    Total witziger, unterhaltsamer, aber auch lehrreicher Weihnachts-Comic mit einer Protagonistin der etwas anderen Art: Juli, ein chaotisch-humoriges Pferd, das man einfach liebhaben muss. (5 Sterne)

    viele Emotionen, Humor, Tiefgründigkeit, Urlaubsfeeling - einfach ein gute-Laune-Roman



    Die gestresste Hebamme Luisa hält es nicht mehr in München aus, deshalb fährt sie mit ihrer Tochter Amelie zu ihrer exzentrischen Tante Mimi nach St. Peter-Ording, um einmal abzuschalten und hoffentlich auch ihre Rückenprobleme beheben zu können.

    Der attraktive Physiotherapeut Tom schafft es, nicht nur ihre Rückenschmerzen zu therapieren; Amelie taut am Hof ihrer Tante auf; und dann sind da noch die Frauen vom Strand, die aus dem perfekt-sein-wollen ausgestiegen sind...



    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist ein richtiges Wohlfühlbuch! Ich hatte schon Bücher gelesen, auf denen dies bzw. "Glücksroman" draufstand, aber diese Geschichte ist eine der wenigen, die diese Bezeichnungen auch wirklich verdient hat!

    Der Schreibstil ist so lebendig, man fühlt direkt mit Luisa mit. Dass Luisa der Rücken so weh tut, wundert mich nicht. Das ist ein Anzeichen für ihre seelischen Belastungen und ihre Verzweiflung und Wut: alleinerziehend, der Kindsvater überweist das bisschen Unterhalt fast nie und kümmert sich auch nicht um sein Kind, und dann noch die hohen Anforderungen der "Mütter-Mafia" aus Amelies Schule - schon allein, als ihre Münchner "Freundin" anrief und nur herumkommandierte, aber mit keinem Wort nach ihrem Befinden fragte, zeigt ja schon alles. Ich wäre auch mega-wütend gewesen. Und dann der undankbare unterbezahlte und extrem stressige Hebammen-Job im Krankenhaus...


    Die Beschreibungen von St. Peter-Ording sind so anschaulich, dass ich mir alles im Kopf ganz genau vorstellen kann - ich liebe einfach diese Atmosphäre am Meer und habe das Gefühl, durch das Buch dort Urlaub zu machen.

    Alle handelnden Personen, so unterschiedlich sie sind, schließt man auf die eine oder andere Art ins Herz, vielleicht weil sie so aus dem Leben gegriffen und realistisch gestaltet sind und sich weiterentwickeln. Der Zusammenhalt der Einwohner und wie sie Luisa als Fremde in ihrer Runde aufnehmen, fand ich sehr berührend.


    Das Buch verpackt tiefgründige Themen (Hebammenberuf; Familie und Verlust von Familienangehörigen; alleinerziehende Eltern/Pflege/Fürsorge, gesellschaftliche Erwartungen bzw. Über-Muttis und daraus resultierend Mental Load sowie physische Schmerzen) in einer humorvollen Geschichte.

    Und auch die Emotionen kommen nicht zu kurz - nicht nur in Sachen Freundschaft, Liebe und Romantik, sondern auch bei der Ponyfohlen-Geburt und natürlich, als Luisa einer Frau im Sturm, als kein Arzt kommen konnte, bei der Geburt ihres Kindes beigestanden hat.


    Der Ausgang der Geschichte war zwar abzusehen, aber es war einfach soo schön zu lesen und genau dieses (rundum abgeschlossene und herzerwärmende) Happy-End hat die Geschichte gebraucht :D



    Fazit:

    Eine äußerst unterhaltsame Geschichte mit Tiefenwirkung, die einen über sein eigenes Leben reflektieren lässt und gleichzeitig sehr humorvolle Urlaubsstimmung bringt. Ein richtig toller Glücksroman.

    eine fantasievolle Feen-Vampir-Geschichte mit wichtigem Inhalt: Umweltschutz




    Bazilla, die Fee, die eigentlich eine Vampirin sein will, hat sich im Internat für Feen und Alben schon recht gut eingelebt.

    Bis eines Tages Menschen in der Nähe des Feen-Gartens erscheinen, Bäume des Parks gefällt werden und Häuser gebaut werden sollen - ganz nah am Feen-Internat!?! Die Feen sind in Gefahr und unterbrechen die Vorbereitungen für den alljährlichen Feen-Ball, um dieses Übel abzuwenden.

    Bazilla hat eine Idee: wer wäre besser geeignet, die Menschen zu vertreiben, als ihre Vampir-Familie samt den anderen gruseligen Bewohnern von Burg Morchelfels?



    Meine Meinung:

    "Feen-Internat" in Gefahr ist der zweite Teil um die Feempirin Bazilla. Ihre Entwicklung schreitet voran, denn sie kann sich nun schon etwas mehr als Fee akzeptieren, wenn auch noch nicht so ganz. Klar, dass sie über die Tanzstunden für den Ball alles andere als erfreut ist!

    In diesem Abenteuer muss das Feen-Internat unbedingt gerettet werden und vor allem die jahrealten prächtigen Bäume!

    Natürlich hat Bazilla eine tolle Idee zur Rettung: die Mission des Grauens! Ihre Eltern, die Vampire sind, sowie der Wasserspeier Aquila, der kopflose Ritter Sir Toby mit seinem Pony Rosinante und die Ratten-Armee sollen die Menschen vertreiben. Doch es ist heutzutage gar nicht so einfach, Menschen zu erschrecken!? Die Lösung für die Rettung fand ich sehr fantasievoll, gelungen und niedlich :D


    Der Schreibstil ist wirklich schön zu lesen, kindgerecht, sehr witzig und leicht zu verstehen.

    Ganz besonders toll fanden wir, dass die Autorin immer wieder das Wort "Fee" eingebaut hat, zB feertanzt, Feerbot, Feerzeihung und der Ausruf "feerflixt" hat uns besonders gut gefallen.


    Die Story ist übrigens brandaktuell, denn immer mehr Natur wird zerstört, um Wohnraum zu schaffen (wobei es genug Wohnungen/Häuser gibt, die leer stehen-sowas ärgert mich immens.) Das Thema Naturschutz wird hier spannend und humorvoll in die Geschichte verpackt, aber regt dennoch zum Nachdenken an

    Auch, dass Bazilla zu ihren Vorlieben steht und andere sogar 'überreden' konnte, mal was neues auszuprobieren und über ihren Tellerrand hinauszuschauen, fand ich sehr toll, kann doch jeder auf sich als Individuum stolz sein und ein Anders-Sein ist kein Mobbinggrund. Somit finde ich Bazilla klasse als Vorbild für Kinder.

    Weiters behandelt das Buch auch die Wichtigkeit des Zusammenhalts als Familie und natürlich das Thema Freundschaft.


    Tja, und über Elvis braucht man nichts mehr zu sagen als: bitte noch vieeel mehr von diesem zuckersüßen, niedlichen und knuddeligen Flederhamster!!! ♡♡♡


    Am Ende des Buches gibt es noch das Rätsel der sprechenden Chronik sowie das Rezept für Elvis' Lieblingsdessert: Rote-Bete-Schokoladenkuchen.



    Fazit:

    Gelungene Fortsetzung um die Feempirin Bazilla und ihrem süßen Flederhamster Elvis mit wichtiger Botschaft zum Naturschutz. Hat uns noch besser als Teil 1 gefallen und wir fiebern schon Band 3 entgegen!

    ein witziges Pferdebuch im Comic-Stil





    Eines Tages im Juli steht ein Pferd im Garten von Pauls Familie. Seine Eltern sind sofort entzückt und nennen das Pferd Juli, doch Paul denkt sich: was soll ich denn mit einem Pferd? Ich will doch lieber einen Hund!

    Deshalb denkt er sich unendlich viele Dinge aus, um dieses ungeliebte "Haus"Tier wieder loszuwerden.



    Gleich mal vorweg zu nehmen ist, dass man dieses Buch nicht tierisch ernst nehmen darf, denn Juli wird eher menschenähnlich dargestellt und auch viele Szenen sind absurd und total unrealistisch, zB Kutsche fahren mit Einkaufswagen, oder Juli in der Hängematte. Und mal ehrlich: wer freut sich über ein Pferd im Garten, das die Wiese und sämtliche Beete zerstört? ;)

    Somit ist die Geschichte natürlich nicht realistisch - doch genau das ist es, was das Buch so lustig macht!

    Und natürlich der Comic-Stil, in dem das Buch verfasst ist (einzelne Worte sind in anderer Schriftart und -größe gestaltet, auch mal in Farbe) und die vielen humorvollen bunten Illustrationen. So werden auch Lesemuffel zum Lesen angeregt!


    In dieser Geschichte geht es um Freundschaft, v.a. zwischen Mädels und Burschen, und um Freundschaft zu Tieren, und darum, dass man seine Scheuklappen ablegen und seine Einstellung zu gewissen Dingen verändern kann. Auch wenn Paul am Anfang mit seiner negativen Einstellung total nervig ist und seine Wandlung am Schluss etwas zu schnell geht, ist dieses Buch einfach soo unterhaltsam und bringt einen oft zum Lachen.


    Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass es kein "typisches Pferdebuch" (für Mädchen) ist, sondern eigentlich eine Geschichte über ein ungeliebtes Haustier (statt Pferd kann man hier wohl jedes beliebige Tier einsetzen) und wie man seine Sicht der Dinge verändern kann, wenn gewisse und unvorhergesehene Dinge geschehen.

    Und natürlich die allzu bekannte Erkenntnis, dass man erst weiß, was man hat, wenn man es nicht mehr hat...


    Schön wäre noch gewesen, wenn im Anhang ein bisschen etwas über richtige Pferdehaltung und den Umgang mit diesen Tieren erklärt worden wäre, denn Pferde sind eben keine Haustiere!



    Fazit:

    Ein etwas anderes Pferdebuch mit viel Comic-Spaß - das vor allem auch toll für Jungs ist!

    (4 Sterne)

    ASIN/ISBN: 3833906588

    Späte Rache: Billinsky und Rosen auf den Spuren der Russenmafia


    Kurz zum Inhalt:
    Eine junge erfolgreiche Studentin, deren ganzes Leben noch vor ihr lag, wird tot in Frankfurt gefunden.
    Kurz darauf verschwindet noch ein Student. Der einzige Zusammenhang aller Opfer ist, dass sie jung und erfolgreich sind.
    Weiters wird auch noch die Leiche von Simon Jenal gefunden, der schon länger tot war und den keiner zu vermissen scheint.
    Mara Billinsky, von allen "die Krähe" genannt und ihr Partner Jan Rosen führt eine Spur zu einer ehemaligen russischen Balletttänzerin, die mehr über die Morde zu wissen scheint, als sie zugibt. Und die jedoch weiter eisern schweigt, sogar als ihr eigener Sohn verschwindet...


    Meine Meinung:
    Der 5. Fall der Krähe führt Mara und Jan diesmal in die Frankfurter Russenmafia und zu einem späten Rachefeldzug. Der Fall ist wie immer in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Wichtige Vorkommnisse aus den vorigen Bänden werden geschickt in die Geschichte integriert.
    Der Schreibstil von Leo Born ist wie gewohnt packend, spannend und die Szenensprünge sowie Cliffhanger an den Kapitelenden lassen einen nur so durch das Buch fliegen, weil man immer wissen will, wie es weitergeht.
    Auch wenn ich anfangs dem Russen-Thema eher skeptisch gegenüberstand, konnte mich die Geschichte doch überzeugen. Es ist so mitreißend geschrieben, man fiebert mit.

    Mir hat in diesem Band ganz besonders die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten gefallen. Jan Rosen wird noch mutiger, auch wenn er es leider in brenzligen Situationen immer noch zu wenig ist. Mara wird ruhiger, auch wenn sie immer noch gefährliche Alleingänge wagt; und sie baut endlich eine richtige Beziehung zu ihrem Vater auf, der mir in diesem Band zum ersten Mal sympathisch ist.
    Es gab auch einige traurige Szenen, wo man mitgefiebert und mitgelitten hat (ich sage nur: Anyana Lupescu, die man aus dem vorigen Band kennt; und der Angriff auf Edgar Billinsky).

    Der Fall selbst lässt Anfangs viele Fragen offen: was haben die toten Jugendlichen gemeinsam? Und wieso schweigen alle Eltern? Und wie hängt das mit dem russischen Hintergrund zusammen, der auch verschwiegen wird?
    Auch auf die Auflösung kam ich lange nicht. Einerseits fand ich sie gut konstruiert, andererseits konnte ich das Motiv nicht soo ganz nachvollziehen; diese Rache nach sooo vielen Jahren...

    Toll finde ich auch wieder, dass das Cover mit der Krähe Wiedererkennungswert hat und sich eindeutig der Mara Billinsky-Reihe zuordnen lässt.


    Fazit:
    Der 5. Teil der "Krähe" punktet mit den meisten persönlichen Entwicklungen der Protagonisten. Aber auch ein spannender Fall fesselt und unterhält. Ich vergebe 4,5 Sterne.

    Leider kein Psychothriller; aber unterhaltsamer Gossip und Vorstadt-Krimi


    3,5 Sterne


    Kurz zum Inhalt:

    Im bewachten Villenviertel Severn Oaks fühlen sich die reichen englischen Bewohner sicher. Doch es stellt sich heraus, dass ein Unfall letztes Halloween doch kein Unfall war. Und zwar werden die Geheimnisse dieses "Unfalls" und der schuldigen Einwohner von Severn Oaks im Podcast "Der Mord an Erica Spencer" nach und nach preisgegeben.

    Wer hat Erica ermordet, und wer ist der Herausgeber des Podcasts, der alle Geheimnisse kennt?



    Meine Meinung:

    "Das Gift deiner Lügen" erinnerte mich von Anfang an an eine Mischung aus 'Desperate Housewives' und 'Big Little Lies'. Es geht um eine Gruppe einer reichen Oberschicht, die in einer abgeschiedenen und bewachten Villensiedlung im englischen Ort Severndale lebt und sich dort sicher fühlt. Sie fühlen sich den anderen Ortsbewohnern überlegen und privilegiert.

    Bis der vermeintliche Unfall von Erica Spencer, die beim Halloweenfest letzten Herbst vom Baumhaus stürzte, als Mord enttarnt wird. Und zwar wird in einem wöchentlich erscheinenden Podcast anonymen nach und nach die Geheimnisse der "Sechs von Severn Oaks" veröffentlicht und somit soll Ericas Mörder offenbart werden.

    Alle haben natürlich Angst, denn jeder hat Geheimnisse, jeder hat gelogen.

    Als dann auch noch die beste Freundin der Toten plötzlich verschwindet, Mary-Beth King, und später noch ein Jugendlicher aus der Siedlung, sind alle in Aufruhr.


    Der Schreibstil ist kurzweilig, kurze Kapitel und interessanter Gossip lassen das Interesse immer aufrecht halten. Die Beschreibung des elitären Kleinstadtlebens und der handelnden Persönlichkeiten mit ihren differenzierten Charaktereigenschaften sind anschaulich beschrieben; man kann sich gleich gut in die Geschichte einfinden. Die Überheblichkeit der Bewohner der Villensiedlung polarisiert. Es ist einfach schrecklich, wofür diejenigen lügen, betrügen und somit ihre Liebsten und Freunde verletzten. Jeder hat Geheimnisse, die sich erst nach und nach (durch den Podcast) aufdecken, und jeder hat - meist aus Geldgier - gelogen.

    Die Autorin schafft es, jeden verdächtig erscheinen zu lassen. Als Leser switcht man ständig um, und hat doch immer wieder einen neuen Verdächtigen vor Augen, denn jeder hat irgendwas zu verbergen.

    Wie das Verschwinden von Mary-Beth hier hineinpasst, bleibt lange im Dunkeln.

    Am Schluss verwebt sich alles zu einem Ganzen und löst sich schlüssig auf, allerdings ist dieses Buch kein Psycho-Thriller.

    Ich persönlich würde es als Gossip-Krimi einstufen. Nicht übermäßig spannend, aber kurzweilig und man will unbedingt wissen, was sich in dieser wohlhabenden Gesellschaft tatsächlich abgespielt hat, wer den Podcast inszeniert hat und warum; und natürlich, wer Erica ermordet hat.


    Der Titel passt perfekt, denn alle in der Siedlung Severn Oaks haben Geheimnisse und schützen diese durch Lügen. Oder Lügen um des Geldes willen.

    Am Ende gibt es einen Tipp der ermordeten Erica: "bleiben Sie ehrlich" - und das sollte ein wichtiger Bestandteil eines jeden menschlichen Charakters sein, denn wohin man mit Lügen kommt, zeigt einem dieses Buch.



    Fazit:

    Unterhaltsamer Krimi mit viel Gossip in der wohlhabenden Gesellschaft, deren Reichtum auf Lügen aufbaut; aber kein Psychothriller.


    ASIN/ISBN: 3404179951

    Eine gefährdete Liebe im Deutsch-Französischen Krieg



    Kurz zum Inhalt:

    Deutschland, Frankreich; 1870-1872: Die Französin Madeleine steht kurz vor der Verlobung mit dem jungen Arzt Paul in Berlin, als dieser plötzlich zum Krieg einberufen wird: Ein Krieg von Preußen gegen das französische Kaiserreich! Die beiden stehen sich nun auf feindlichen Seiten gegenüber.

    Madeleine und ihr Vater müssen so schnell wie möglich in ihre Heimatstadt Metz zurück und Paul wird als Militärarzt nach Coblenz geschickt.

    Kann ihre Liebe bestehen?



    Meine Meinung:


    In "Eine Liebe zwischen den Fronten" hat Maria W. Peter wieder einmal gekonnt historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte verwoben.

    Sämtliche Schauplätze und Begebenheiten aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hat die Autorin umfangreich recherchiert und diese sind dementsprechend detailgetreu dargestellt. Und mitten in diesem schrecklichen Krieg ein Liebespaar, das sich eigentlich verloben wollte, nun aber auf gegnerischen Seiten steht.

    Die Schreibweise ist fesselnd, emotional, packend und anschaulich; man hat das Gefühl, mitten in den vielen Schlachten zu sein und die brutalen Kriegsgräuel live mitzuerleben. Man lernt hier sehr viel über diesen Krieg, die damaligen Zustände, und über die Menschen und ihre Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen.

    Auch fiebert man mit Madeleine und Paul mit: wird Paul den Krieg überleben? Und werden sie sich danach wiedersehen?


    Es gibt außer der Geschichte um Paul und Madeleine noch zwei weitere Stränge: einerseits ist da Madeleines Bruder Clément, der sich den Franc-Trieurs anschließt und der gegen die Monarchie und für die Freiheit des Volkes kämpfen will; andererseits gibt es noch Karim, den Bruder von Djamila, des algerischen Dienstmädchens von Madeleines Mutter, der als Algerier an der Seite der Franzosen kämpfen muss; eher unfreiwillig, denn will er doch nicht gerne für einen Monarchen kämpfen, der ihm und seiner Schwester die Eltern und das Land weggenommen hat. Doch bleibt ihm nichts anderes übrig, um ein Einkommen zu haben.

    Und alle diese Stränge sind geschickt miteinander verwoben.


    Zu Beginn des Buches gibt es eine Übersichtskarte; die Kapitel beginnen jeweils mit dem Ort des Schauplatzes und des Datums; und am Ende des Buches befinden sich ein ausführliches Nachwort der Autorin und ein detailliertes Glossar sowie die hilfreiche Übersetzung von Französischen bzw. Algerischen Ausdrücken und ein Personenverzeichnis.



    Fazit:


    Detailliert-genau recherchierter historischer Roman über den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 mit einer emotionalen fiktiven Liebesgeschichte. Spannend, gefühlvoll und lehrreich.

    atmosphärischer Urlaubskrimi in der wunderschönen Provence


    Kurz zum Inhalt:

    Die Engländerin Penelope Kite verliebt sich bei ihrem Urlaub in die Provence und kauft daraufhin ein altes renovierungsbedürftiges Anwesen für ihre Rente.

    Doch gleich in der ersten Nacht in ihrem neuen Zuhause findet sie eine Leiche in ihrem Pool. Es ist Manuel Avore, ein dorfbekannter und unbeliebter Säufer, der vor langer Zeit der Besitzer ihres Anwesens war und das Gehöft wegen Spielschulden verkaufen musste.

    Nachdem die Polizei zuerst von einem Unfall ausgeht, ermittelt Penny auf eigene Faust. Doch das gefällt nicht allen und sie gerät in Gefahr...



    Meine Meinung:

    Bei "Tod in Saint Merlot" gefiel mir besonders gut, dass die Landschaft so anschaulich beschrieben wurde. Ich hatte die Gegend und Penelopes Anwesen "Le Chant d'Eau" genau vor Augen und habe richtig Lust bekommen, die Provence baldmöglichst zu bereisen.

    Auch kam die Einstellung der Einwohner, die Atmosphäre und die französische Lebensart gut zur Geltung; ebenso wie die Verwicklungen und Verstrickungen eines kleinen Dorfes und die Geheimnisse der Bewohner. Dies hat mir sehr gut gefallen.

    Auch mochte ich die - meist- starke Penelope mit ihrem eigenen Kopf, die von Anfang an wusste, dass Avores Tod kein Unfall war und sehr zum Missfallen des Polizeichefs auf eigene Faust ermittelt; und ihre dauerquatschende, alles hinterfragende Freundin Frankie.

    Weniger gut gefiel mir, dass Penelope und Frankie gefühlt ständig Roséwein getrunken haben und dass Penny dadurch nicht mehr ganz klar im Kopf war und nicht intensiv genug Dinge hinterfragt hat.

    Und vor allem, dass die Autorin die Leser auf einige falsche Spuren geführt hat, die nicht nur unlogisch, sondern schlicht und einfach gar nicht notwendig gewesen wären. Denn das tolle Setting, die taffe Protagonistin und die vorhandenen Spuren, die Penny verfolgt sowie die Gefahren, in die sich sich dadurch begibt, sowie die nachvollziehbare Auflösung hätten vollkommen ausgereicht.



    Fazit:

    Unterhaltsamer Provence-Krimi mit Lokalkolorit und Urlaubsfeeling und einer sympathischen Protagonistin.

    ASIN/ISBN: 341482566X



    toller Reihenauftakt mit süßen Ponys, viel Freundschaft und Spannung


    Kurz zum Inhalt:
    Die zehnjährige Monka Winter lebt auf einer großen Pferdefarm, auf der Springpferde und Connemara-Ponys gezüchtet werden.
    Als endlich die Sommerferien beginnen, muss Mo die Leitung der Ponyschule übernehmen, weil sich ihre Mutter den Arm gebrochen hat. Gemeinsam mit ihrem Lieblingspony Dr. Paul soll sie die jungen Connemara-Ponys in Reiterspielen, Hindernisspringen und Ponysport unterrichten.
    Doch plötzlich taucht ein fremdes Mädchen auf, das am benachbarten Fuchsenhof wohnt. Welches Geheimnis verbirgt Sarah? Diesem Rätsel muss Mo natürlich unbedingt nachgehen...



    Meine Meinung:
    "Ein Heuhaufen voller Geheimnisse" ist der Auftakt der "Schule der kleinen Ponys"-Reihe.
    Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Mo geschrieben - man hat das Gefühl, Mo erzählt dem Leser direkt ihre Erlebnisse und Abenteuer. Dadurch bekommt man noch besseren Einblick in Mo's Gedanken und Gefühlswelt und man kann noch tiefer in die Geschichte eintauchen - meine Tochter konnte sich ganz besonders gut mit Mo identifizieren, denn sie ist auch 10 Jahre alt und ebenso ein riesen Pony- und Reit-Fan!
    Durch das Geheimnis, das Sarah hat, ist das Buch spannend zu lesen; man möchte unbedingt wissen, was denn dieses Geheimnis ist und welchen Plan die beiden Mädchen aushecken. Leider wurde die Auflösung etwas zu lange hinausgezögert; meine Tochter hat mich ständig gefragt, wann denn endlich dieses Mysterium gelüftet wird.
    Das Buch beinhaltet wichtige Themen wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt, die spielerisch integriert sind. Die Geschichte spiegelt ein tolles Leben auf einem Reiterhof wider, und ist sehr authentisch gezeichnet - sowohl die Geschichte und das Abenteuer als auch das Leben auf einem Pferdehof.
    Natürlich gibt es ein Happy End - aber die Auflösung von Sarahs Geheimnis war dann doch ganz anders, als wir gedacht hatten! :)


    Sehr hilfreich ist der Plan im Buchdeckel, auf dem man einen genauen Überblick über den Hof bekommt und Mo's Wege ganz genau verfolgen kann.
    Zu betonen sind auch die viele tollen farbigen Illustrationen, die das Gelesene nochmals untermalen und auf denen es viel zu entdecken gibt. Meiner Tochter gefiel ganz besonders das Huhn an jedem Kapitel-Anfang, das jedesmal anders dasaß.


    Am Ende der Geschichte gibt es noch ein Rezept für Haferflockenkekse - die haben wir natürlich gleich nachgebacken und sie schmecken superlecker! Und eine Bastelanleitung für ein Dr. Paul-Lesezeichen gibt es auch noch!



    Fazit:
    Ein gelungenes Buch in allen Aspekten: tolle Sprache und somit direkte Einbindung der Leser; süße Ponys (und andere Tiere); spannende Abenteuer und ein große Prise Freundschaft und Hilfsbereitschaft! Und das alles unterlegt mit wunderschönen färbigen Illustrationen - Top!!