Beiträge von Furbaby_Mom

    Anna Savas ist mit "Keeping Secrets" ein wundervoller Reihenauftakt gelungen, der bereits jetzt die Vorfreude auf die Folgebände schürt!


    Eine idyllische Universitätsstadt als Setting, eine sympathische Freundesgruppe mit gleichermaßen unterschiedlichen wie liebenswerten Figuren – all das wäre schon genug Stoff für einen äußerst ansprechenden Roman. Aber nun nehme man noch eine weltberühmte, wunderschöne Schauspielerin dazu, die in jener Kleinstadt (ausgerechnet Faerfax, ihrer ursprünglichen Heimat) ihren neuen Film dreht und seit Jahren panisch versucht, die Presse nicht hinter ihr tragisches Geheimnis kommen zu lassen…und konfrontiere sie mit einem ambitionierten, jungen Reporter, der nicht nur unverschämt attraktiv ist, sondern obendrein geradewegs hinter ihre auf Perfektion und Professionalität getrimmte Fassade zu blicken scheint. Was für eine spannende Story!

    Tessa Thorn, Hollywood-Starlet und seit 8 Jahren von schrecklichen Erinnerungen verfolgt, traut niemandem. Sie arbeitet stets diszipliniert, hat keine Allüren, Affären oder sonstige Skandale (obwohl die Klatschpresse ihr permanent welche andichtet) … und ist ziemlich einsam. Für Freundschaften fehlte ihr bisher nicht nur die Zeit, sondern vor allem das Vertrauen in andere Menschen. Die Angst in ihr sitzt tief, dass jemand von ihrer wahren Identität erfahren könnte. Speziell Reporter sind ein rotes Tuch für sie – und die Tatsache, dass sie anlässlich ihres neuen Projekts mit einem dieser Schreiberlinge zusammenarbeiten muss, beschert ihr Panikattacken. Auch Cole ist alles andere als begeistert davon, das persönliche Porträt einer verwöhnten Filmdiva ausarbeiten zu müssen, aber es ist die entscheidende Chance, sich endlich als talentierter Reporter zu beweisen, zumal sein Onkel – dem die lokale Zeitschrift gehört – in ihm nur einen Versager sieht. Er hat nicht damit gerechnet, dass Tessa ihn völlig aus der Bahn werfen wird…


    Ich bin absolut begeistert vom emotionalen, warmherzigen Schreibstil der Autorin, der mich direkt gefesselt hat! Sämtliche Figuren, nicht nur die Hauptprotagonisten - aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird -, haben sich in mein Herz geschlichen und gespannt verfolgte ich die Handlung, die mich immer wieder aufs Neue überraschte. Typische 08/15-Entwicklungen? Fehlanzeige! Die Autorin lässt die Charaktere authentisch und lebensnah wirken, hat ein Händchen für glaubwürdige, humorvolle Dialoge und verzichtet auf klischeeartige Elemente, was ich herrlich erfrischend fand. Immer wenn ich dachte, der Plot würde eine bestimmte Wendung nehmen, wurde ich eines Besseren belehrt. Die Annäherung zwischen Tessa und Cole nimmt recht langsam an Fahrt auf, was mir deutlich besser gefällt als schockverliebte, sofortige gegenseitige Anziehungskraft. Gegen Ende hingegen wurde die Auflösung des zu erwartenden Dramas etwas überschnell abgehandelt. Nicht tragisch, doch nach solch einem stimmungsvollen Aufbau hätte ich ein etwas intensiveres Ende erwartet.


    Das wunderschöne Cover wirkt aufgrund seiner zarten Farben richtig edel und hochwertig. In meinen Augen betonen die feinen Blätter zudem die versteckte Fragilität Tessas.


    Ein kleines Manko war für mich die Tatsache, dass einige Figuren (Tessa Ex, Coles kleine Cousine, etc.) bzw. Fragestellungen im letzten Drittel nicht nochmal aufgegriffen worden sind, sodass ein, zwei Punkte der Handlung nicht vollständig aufgelöst wurden. Vielleicht erfahren wir die Antworten dazu jedoch in den nächsten Bänden, die bereits beide auf meine Wunschliste gewandert sind – dann hätte die Autorin, ganz im Sinne des Buchtitels, tatsächlich noch ein paar Geheimnisse für sich behalten.


    Fazit: Gerne vergebe ich 4 solide Sterne für diese gefühlvolle Love Story und freue mich schon auf den nächsten Ausflug nach Faerfax!

    Verlag: cbj Verlag

    Erscheinungsdatum: Mai 2021

    Seitenanzahl: 288

    Lesealter: ab 13 Jahren


    Über den Autor/die Autorin:

    Stephanie Elliot und James Noble sind die beiden Autoren hinter dem Pseudonym Catherine Rider. Stephanie Elliot arbeitet als Lektorin in New York und lebt mit ihrem Mann und ihrer fünfjährigen Tochter in Brooklyn. Sie ist fest davon überzeugt, dass Bialys besser schmecken als Bagels, normale Taxis den Uber-Taxis vorzuziehen sind und man Pizza niemals mit Besteck essen sollte. Sie reist unheimlich gern nach London, wo die Leute so höflich sind. James Noble ist Lektor und hat bereits mehrere Romane unter verschiedenen Pseudonymen verfasst. Als waschechter Londoner arbeitet er heute in einem Londoner Verlag. James liebt Pie & Mash und achtet beim Aussteigen in der U-Bahn immer auf die Ansage: »Mind the gap!«. Trotzdem verschwendet er viel zu viel Zeit auf den Gedanken, wie es wohl wäre, in New York zu leben


    Meine Meinung:

    Die sympathische griechische Großfamilie stiehlt die Show!


    Der Untertitel dieses Werkes, 'A Summer Romance', hält auf jeden Fall, was er verspricht – "Kiss me in Mykonos" (cbj Verlag, Mai 2021) ist ein süßer Jugendroman über unerwartete Gefühle unter griechischer Sonne. Für mich war es das erste Buch vom Autoren-Duo Elliot & Noble alias Catherine Rider und angetan vom vielversprechenden Klappentext, freute ich mich auf ein paar entspannte Lesestunden.


    Bereits das sommerliche, in harmonischen Blau- und Orangetönen gehaltene Cover weckt Erinnerungen an Griechenland bzw. die Sehnsucht nach einem Urlaub am Mittelmeer. Insbesondere die strahlend weißen Häuschen mit ihren bunten Fenstern und Türen verströmen das typisch griechische Flair. Durch die collageartige Anordnung der verschiedenen Bilder wirkt das Cover wie eine Sammlung von Schnappschüssen und passt sehr gut zum Genre.


    Izzy aus New York wollte ihren Sommer eigentlich als Sängerin auf einem schicken Mittelmeer-Kreuzfahrtschiff verbringen, zusammen mit ihrem Freund Tyler. Doch kurz vor der Abreise kracht es zwischen den beiden und trotz Trennung müssen sie sich nun eine Kabine teilen. Hinzu kommt, dass sich Izzys Job als totaler Reinfall entpuppt: Statt auf der Bühne umjubelt zu werden, muss sie im peinlichen Hummer-Kostüm die Kinder bespaßen, während ihr Ex mit der heißen Lead-Sängerin anbandelt. Als sie denkt, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, strandet sie bei einem Landgang versehentlich auch Mykonos, wo sie prompt einem anderen Amerikaner über den Weg läuft. - Zach aus Chicago ist mit einer schwierigen Mission in seine ursprüngliche Heimat zurückgekehrt: Nach dem Tod seiner Großeltern möchte er seinen Erbanteil aus ihrem luxuriösen Anwesen ausgezahlt bekommen, um seine Karriere voranzutreiben. Seine griechische Verwandtschaft ist entsetzt und denkt nicht im Traum daran, das mit wertvollen Erinnerungen behaftete Haus zu verkaufen. Gewitzt setzen sich Onkel, Tanten, Cousinen & Co. zum Ziel, Zach mit einem netten griechischen Mädchen zu verkuppeln, um ihm die Flausen auszutreiben…und staunen nicht schlecht, als dieser ihnen plötzlich eine fremde Amerikanerin präsentiert, die dringend eine Unterkunft benötigt…


    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zunächst etwas schwer, da ich mit Zach und Izzy, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, nicht richtig warm wurde. Beide sind sympathische Figuren, aber mir fehlte es bei den Hauptprotagonisten einfach an Tiefe; es dauerte eine Weile, bis ich mit ihnen mitfiebern konnte. Zudem spielen jahrzehntealte Briefe eine wichtige Rolle, die anfangs jedoch ohne Erklärung eingestreut werden und deren Bedeutung sich erst nach und nach erschließt, was mich beim Lesen irritiert hat. Das Highlight der Geschichte war für mich Zachs laute, warmherzige Großfamilie, die den Roman ganz klar aufwertete, vor allem seine zwei partywütigen Cousinen.


    Der Schreibstil ist locker und unkompliziert, also absolut dem Genre entsprechend. Gerade zu Beginn erschienen mir allerdings einige Dialoge hölzern und wenig authentisch. Izzys Gespräch mit einem 7-jährigen Jungen wirkte auf mich z.B. nicht realistisch (in Bezug auf die zu erwachsene Ausdrucksweise des Kindes).


    Hinsichtlich des Settings hätte ich mich über intensivere Beschreibungen der Umgebung und mehr Mykonos-Flair gefreut; zwar wurden hier und da griechische Begriffe eingestreut und das legendäre Nightlife der Insel in die Story eingebunden, aber abgesehen davon hätte die Handlung an jedem anderen Ort am Meer spielen können.


    Insgesamt war es ein angenehm kurzweiliges Lesevergnügen, für das ich gerne 3 ½ bzw. 4 aufgerundete Sterne vergebe.


    ASIN/ISBN: 3570165884

    Verlag: HarperCollins

    Erscheinungsdatum: März 2021

    Seitenanzahl: 384 Seiten


    Über die Autorin:

    Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben, um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen und das Meer. Zum Schreiben zieht sie sich am liebsten auf eine Insel zurück, wenn möglich in die Nähe einer guten Bäckerei.


    Meine Meinung:

    Rundum perfekter Wohlfühlroman!


    Hier stimmte einfach alles! Müsste ich Anne Barns' Werk (HarperCollins, März 2021) mit nur einem Satz beschreiben, würde ich sagen: "Bernsteinsommer" ist einer der besten Wohlfühlromane, die ich je gelesen habe.


    Christina hat es gerade nicht leicht: Die Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters schreitet voran, ihr Café steht unter Wasser und muss vorläufig geschlossen werden, ihr Noch-Mann drängt auf die Scheidung, um seine schwangere Affäre heiraten zu können... - Eigentlich genug Gründe, um zu verzweifeln. Stattdessen besinnt sich die 33-jährige Konditorin auf das Positive, gönnt sich eine Auszeit an der Ostsee und wagt einen Neuanfang – beruflich wie auch in Liebesdingen.


    Wer nun glaubt, es handele sich um eine seichte 08/15-Story, irrt gewaltig! Der intensive, lebensnahe, bildhafte, traumhaft angenehme Schreibstil der Autorin hat mich überwältigt! Ich fasse es nicht, dass ich zuvor noch kein Werk von ihr gelesen hatte! Selten habe ich mich mit einer Geschichte, den Protagonisten und dem Setting dermaßen wohl gefühlt!


    Christina ist eine wundervolle Hauptfigur. Ich konnte ihr Denken und Handeln zu 100% nachempfinden, fühlte und litt mit ihr, bewunderte ihre Stärke im Umgang mit der Krankheit ihres Vaters und war begeistert von ihrer optimistischen, bodenständigen Einstellung. Im realen Leben wäre ich definitiv gerne mit ihr befreundet – und würde mich zudem ganz selbstlos als Testesserin für all die von ihr gezauberten Köstlichkeiten anbieten. Auch die Nebenfiguren sind durch und durch liebenswert und bereichern die ruhige, aber niemals langweilige Handlung ungemein.


    Der literarische Ausflug an die Ostsee war für mich wie ein erholsamer Kurzurlaub – die Strandatmosphäre war quasi zwischen den Zeilen greifbar und nahm mich komplett gefangen. Ich hatte das Gefühl, tatsächlich vor Ort zu sein!


    Mit viel Feingefühl geht die Autorin auf das Thema Demenzerkrankung ein, ohne dass der rundum positive, lebensbejahende Unterton der Story verloren geht. - Kein übersentimentales Drama, keine unrealistischen Beschönigungen, sondern das echte Leben. Diese Authentizität spiegelt sich auch in den Dialogen wider. Neben familiären Angelegenheiten stellen die Aspekte Kunst und Backen ebenfalls wichtige Elemente der Handlung dar. Besonders gefreut habe ich mich über die Gedichtsliste sowie über die vielen Rezepte im Anhang. Außerdem gibt es einen kleinen Gastauftritt von Autorin Susanne Oswald, was für eine nette Idee!


    Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Fans von tiefgründigen Feel-Good-Stories! Dieser Roman ist Balsam für die Seele, die perfekte Alltagsflucht. Am liebsten hätte ich noch ewig weitergelesen und mindestens doppelt so viele Sterne vergeben.


    ASIN/ISBN: 3749900205

    Verlag: Piper Schicksalsvoll; 1. Edition (1. April 2021)

    Sprache: Deutsch

    Taschenbuch: 392 Seiten


    Über die Autorin:

    Bereits als Kind schrieb Melissa Jahn, Jahrgang 1983, an ihrem ersten Buch. Gedruckt wurde es nur für das heimische Kinderzimmer, doch die Leidenschaft fürs Schreiben blieb. Mit dem Roman "Rosa - Ein Sommer in Cornwall" erfüllt sich die studierte Kulturwirtin und freie Journalistin nun ihren großen Traum. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und einem Hund in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hamburg.


    Meine Meinung:


    Stimmungsvoller, emotionaler Cornwall-Roman!

    Melissa Jahn ist ein wundervoller, grob an das Leben von Rosamunde Pilcher angelehnter Debütroman gelungen - höchst atmosphärisch, emotional und spannend! Dieses im April 2021 beim Piper Verlag erschienene Werk ist quasi Wohlfühlstory, Sehnsuchtslektüre, Liebesgeschichte und - aufgrund einer zweiten, in der Vergangenheit angesiedelten Zeitebene – historischer Roman in einem. Die facettenreichen Protagonisten wirken wie aus dem Leben gegriffen und blieben mir noch lange nach dem Lesen in Erinnerung.


    Leona hat es nicht leicht – in ihrer Familie gilt sie als das schwarze Schaf. Verbissen kämpft sie um Anerkennung, sowohl im zwischenmenschlichen Bereich als auch im gemeinsamen Familienunternehmen...stets in Konkurrenz mit ihrem verstorbenen Bruder, der in den Augen der Eltern unfehlbar war. Einst war Leona in der Klatschpresse als wildes Partygirl bekannt; als Tochter des Verlagsbosses Kalthoff führte sie ein - scheinbar - sorgenfreies Leben. Mittlerweile bemüht sie sich um ein solideres Image, möchte als Journalistin ernstgenommen werden. Als ihr auf der Suche nach der nächsten Sensationsstory ein peinliches Malheur passiert, fühlt sie sich erneut als totale Versagerin – zumal ihre Erzfeindin Alice davon profitiert und ihr Vater sie um ein Haar feuert. Einzige Chance auf Rehabilitation: Ein Interview mit der Erfolgsautorin Rosa Chiprel, die zurückgezogen in Cornwall lebt und seit Jahren jeglichen Presserummel geschickt meidet. Leona soll schlüpfrige, bisher unbekannte Details aus dem Leben der 90-jährigen ans Licht bringen – private Informationen der Bestsellerautorin, die mit ihren Liebesgeschichten die Herzen von Millionen Lesern erobert hat. Widerwillig - denn mit England verbindet Leona äußerst tragische Erinnerungen -, aber höchst motiviert geht die junge Frau ans Werk…und scheitert beinahe am ersten Tag kläglich. Aber so leicht lässt sie sich nicht abwimmeln! Was Leona nicht ahnt: Die intensiven Gespräche mit Rosa lassen sie nicht nur erkennen, wie weit sie sich von ihren ursprünglichen Idealen entfernt hat, sondern verdeutlichen ihr auch, was wirklich zählt im Leben. Rosas Erinnerungen machen Leona nachdenklich und stürzen sie in einen Gewissenskonflikt, in dem sie endgültig Position beziehen muss hinsichtlich der Frage: Habe ich das Rückgrat, um in einer korrupten Welt für meine Werte einzustehen?


    Die weibliche Hauptfigur Leona ist ein unglaublich vielschichtiger Charakter, der im Laufe der Handlung einen beeindruckenden Wandel durchlebt. Scheint sie anfangs noch eine skrupellose, kaltschnäuzige und erfolgsorientierte Zicke zu sein, die für die richtige Story über Leichen gehen würde, wird schnell klar: Hinter der toughen, abgebrühten Fassade steckt ein sehr verletzlicher Mensch, der sich nach (Eltern-)Liebe und Respekt sehnt und eine schwere Schuld mit sich herumträgt. Das zufällige Wiedersehen mit ihrer einstigen Romanze Fil führt ihr vor Augen, wie anders ihr Leben hätte verlaufen können. Mit viel Geduld reißt Fil die Mauern ein, die Leona um ihr Herz erreichtet hat. Nach und nach gewinnt sie ihr verlorengegangenes Selbstwertgefühl zurück und entwickelt sich zu einer dermaßen sympathischen Figur, dass ich am Ende sogar ein paar Tränchen der Freude verdrückt habe! Auch die langsame Annäherung zwischen ihr und Fil empfand ich als glaubwürdig und sehr gelungen ausgearbeitet. An der Perspektive der liebenswerten Rosa hat mich vor allem die bittersüße, vom Krieg beeinflusste Liebesgeschichte in der Vergangenheitsebene berührt und ich konnte nachvollziehen, warum die Schriftstellerin lange mit dem Schicksal gehadert hat.


    Der Schreibstil der Autorin ist herrlich gefühlvoll und lebendig, voller authentischer Dialoge und angereichert mit traumhaft bildreichen Landschaftsbeschreibungen der Cornwall-Region!

    Fazit: Eine romantische Story mit wichtiger Botschaft und ein Muss für Fans von tiefgründigen (Mehrgenerationen-)Romanen!


    ASIN/ISBN: 349250454X

    Herausgeber: Schneiderbuch / HarperCollins

    Erscheinungsdatum: April 2021

    Format: Gebundene Ausgabe

    Seitenanzahl: 304 Seiten

    Empfohlenes Lesealter: 12 - 14 Jahre


    Über die Autorin:

    C. C. Hunter ist mit der »Shadow Falls Camp«-Reihe zur internationalen Bestsellerautorin geworden. Im wahren Leben heißt sie Christie Craig und lebt mit ihrem Ehemann in Tomball, Texas. Wenn sie gerade an keinem neuen Roman voll Spannung und Romantik schreibt, arbeitet sie als Schreibcoach oder als Fotojournalistin oder streift mit ihrem Hund Lady durch die Wiesen um ihr Haus herum.


    Meine Meinung:


    Ein absoluter Pageturner!

    Dieses Buch ist der Knüller! Eigentlich hatte ich vor dem Schlafengehen nur schnell in das erste Kapitel hineinlesen wollen, doch dann haben mich sowohl die mitreißende Story als auch die sympathischen Figuren dermaßen gefesselt, dass ich bis in die Nacht gelesen habe und erst schlafen konnte, als die letzte Seite umgeblättert war. Zuvor hatte ich noch kein Werk der Autorin gelesen und war eher zufällig auf den im April 2021 bei Schneiderbuch/Harper Collins erschienenen Jugendroman aufmerksam geworden – welch ein Glück!


    Chloe, 17 Jahre alt, ist gerade mit ihrer Mutter von El Paso nach Joyful, Texas gezogen. Die letzten Jahre waren hart. Kurz nach der Scheidung ihrer Eltern (- ihr Dad hatte sich dank seiner Midlife-Crisis sowohl eine neue Frisur als auch eine junge, minirocktragende Freundin zugelegt -) erkrankte ihre Mutter an Krebs. Zwar gilt sie mittlerweile als geheilt, aber die Verbitterung über ihre zerrüttete Familie ist geblieben…und Chloe tut alles, um für Harmonie im Haus zu sorgen. Dabei ist ihr oft selbst zum Weinen zumute, denn die Beziehung zu ihrem Freund Alex ist aufgrund des Umzugs gescheitert, zu ihren alten Freundinnen hat sie keinen Draht mehr, und beim Gedanken an das Einleben an der neuen Schule wird ihr ganz mulmig. Ach ja, und dann ist da noch ihr persönlicher Stalker – der attraktive Typ mit den dunklen Haaren, der sie ständig anstarrt und wirres Zeug redet: Cash Colton.

    Doch bald stellt sich heraus, dass Cash, dem ein (unverdienter) Ruf als Bad Boy anhaftet, ihr mindestens genauso misstraut wie sie ihm: Chloe sieht der entführten Tochter seiner Pflegeeltern verdammt ähnlich! Emily war mit knapp 3 Jahren entführt worden und die Fullers haben die Hoffnung, ihr Mädchen eines Tages wiederzufinden, nie ganz aufgegeben. Leider wurde ihre Verzweiflung in der Vergangenheit bereits einmal von gewissenlosen Betrügern ausgenutzt und Cash, der aufgrund seiner eigenen Herkunft nur zu gut weiß, wie Ganoven agieren, hat sich geschworen, das nette Paar vor einer erneuten Enttäuschung zu bewahren. Als er erkennt, dass Chloe kein falsches Spiel spielt, alle Indizien hingegen darauf hindeuten, dass sie tatsächlich Emily Fuller ist, überzeugt er sie davon, Nachforschungen anzustellen. Sie ahnen nicht, dass sie sich damit in Lebensgefahr begeben. Und ihre aufkeimenden Gefühle füreinander machen die Suche nach der Wahrheit noch riskanter…


    Ich bin einfach nur begeistert von den facettenreichen, wahnsinnig tiefgründigen und durch und durch glaubwürdig gezeichneten Figuren – was auch die Nebenfiguren, wie Chloes Eltern oder ihre neue Freundin Lindsey, inkludiert. Unglaublich, wie lebensnah die Charaktere ausgearbeitet worden sind! Sowohl in die von der neuen Situation oftmals überforderte Chloe als auch in Cash, der sich für seine Vergangenheit schämt und noch immer schuldig fühlt, habe ich mich direkt hineinversetzen können, zumal der Großteil der Handlung aus beiden Perspektiven erzählt wird. Die Autorin hat dies hervorragend gelöst – Chloes Sicht lesen wir in der Ich-Form/Präsens, Cashs in der 3. Person/Präteritum. Auch die emotionale Verbindung zwischen den Hauptprotagonisten hat mich vollends überzeugt. Der Schreibstil ist angenehm locker und lebendig, voller Gefühl und Action. Die Spannung steigert sich unermüdlich und man kann sich förmlich nicht losreißen vom Buch! Ist Chloe wirklich Emily?!


    Fazit: Ein absoluter Pageturner! Ich freue mich diebisch über diese tolle Buch-Entdeckung und spreche eine klare Leseempfehlung aus!


    ASIN/ISBN: 3505144053

    Verlag: HarperCollins

    Bindung: Broschiert

    Seitenzahl: 384

    Erscheinungsdatum: März 2021



    Emotionaler Familienroman!


    Sarah Morgan ist eine grandiose Erzählerin! Zwar überzeugt sie mich auch stets mit ihren romantischen Geschichten, aber es sind vor allem ihre Familienromane, die mich immer wieder aufs Neue begeistern. Trotz ähnlicher Elemente - mehrere Generationen, verschiedene Erzählperspektiven, die Aufarbeitung eines Geheimnisses oder eines Konflikts sowie ein malerisches Setting - ist jedes ihrer Werke einzigartig und zeichnet sich durch facettenreiche, aus dem Leben gegriffene Figuren, authentische Emotionen und einen meisterhaften Schreibstil aus. Die farbenfrohe Covergestaltung fügt sich harmonisch in den Stil der bisherigen Romane der Autorin ein.


    Die sympathische Floristin Flora hatte es nicht leicht im Leben. Ihre Mutter verstarb früh und die Tante, bei der sie anschließend aufwuchs, zog sie ohne Liebe groß. Von klein auf hatte Flora das Gefühl, ein Klotz am Bein anderer Menschen zu sein. Umso mehr bemühte sie sich um ein fröhliches, optimistisches Wesen, wollte gefallen, tat alles, um gemocht zu werden. Diese Angewohnheit hat sie auch als Erwachsene nie ganz abgelegt; noch immer lässt sie sich von ihrer Chefin ausnutzen und geht Konflikten aus dem Weg. Ist es denn falsch, sich nach Harmonie zu sehnen? Tatsächlich ist Flora trotz zahlreicher Aktivitäten und ihrer besten Freundin ein sehr einsamer Mensch. All ihre Beziehungen sind bisher daran gescheitert, dass sie sich zu sehr verbogen hat, um den Ansprüchen ihres jeweiligen Partners zu genügen. Inzwischen hat sie beinahe vergessen, wie es sich anfühlt, einfach nur sie selbst zu sein. Doch dann trifft sie auf Jack und erlebt mit ihm eine Vertrautheit, die sie sich schon immer gewünscht hat.

    Jack, verwitwet, charmant und auf rührende Weise überfordert mit seinen beiden Töchtern, scheint Flora wirklich zu sehen. Nicht nur ihre bunten Kleider oder ihr strahlendes Lächeln, sondern die warmherzige, aufopferungsvolle Frau, die alles tut, um andere Menschen glücklich zu machen. Jacks Töchter, Teenager Izzy und die kleine Molly, sind nicht gerade begeistert von Daddys neuer Freundin. Vor allem Izzy setzt alles daran, Flora ein klares Zeichen zu senden, das da lautet: In dieser Familie ist kein Platz für dich. Und Jacks verstorbene Frau, Becca, ist selbst jetzt noch scharfe Konkurrenz für Flora – sie war der strahlende Mittelpunkt jeder Party, ein bewunderter Celebrity, ambitioniert, sportlich, wohltätig engagiert, kurzum: in allem die Erste, Beste, Schönste. Dagegen kommt Flora sich wie ein tollpatschiger Elefant vor; ihre Talente beschränken sich schließlich auf Zeichnen, Backen und Blumenarrangements. Jack hingegen ist zum ersten Mal seit langer Zeit wieder glücklich und besteht darauf, dass Flora ihn und seine Töchter in den traditionellen Jahresurlaub nach England begleitet. Diese liebe Geste wirft eine Reihe von Problemen auf: 1. Izzy spuckt Gift und Galle; 2. der Urlaub findet auf dem Grundstück von Beccas bester Freundin (Clare) statt, 3. das Feriendomizil liegt an einem See – und seit einem traumatischen Erlebnis kann Flora sich keinem Gewässer nähern. Ist sie also wahnsinnig mutig oder einfach nur verrückt, sich darauf einzulassen?


    Binnen weniger Seiten hatte ich bereits das Gefühl, die einzelnen Charaktere gut zu kennen und im Hinblick auf ihr Verhalten realistisch einschätzen zu können. Hierin liegt die große Stärke der Autorin; man taucht wie selbstverständlich in die Gedankengänge ihrer Figuren ein und fühlt von Anfang an mit ihnen mit. Erzählt wird aus der Sicht von Flora, Clare und Izzy. Während die gutmütige, geduldige Flora meine klare Favoritin war, trieb Izzys – wenn auch nachvollziehbares – störrisches Verhalten mich regelmäßig in den Wahnsinn. Das Mädchen hat die Rolle ihrer verstorbenen Mutter übernommen und sieht sich als alleinige Managerin des Haushalts, wobei dies im Grunde nur ihre Art der Trauerbewältigung ist. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass Jacks verstorbene Frau keine Pluspunkte bei mir gesammelt hat; sie schien eine ausgesprochen egoistische, rücksichtslose und verunsicherte Person gewesen zu sein und verdient nicht, im Nachhinein von ihrer Familie auf einen Sockel gestellt zu werden. Es wäre schön gewesen, wenn die Autorin Becca zumindest ein klein wenig liebenswertere Charakterzüge zugeschrieben hätte, damit die Rollenverteilung ('gut vs. böse') nicht ganz so offensichtlich gewesen wäre.


    Die Themen dieses tiefgründigen Romans reichen von Verlust, Vergebung und Neuanfängen über Familienzugehörigkeit und Selbstfindung bis hin zur Frage, was wahre Freundschaft wirklich ausmacht. Der Schwerpunkt liegt nicht auf einer potentiellen Liebesbeziehung, sondern auf zwischenmenschlichen Beziehungen im Allgemeinen.


    Gerne spreche ich eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber von emotional anspruchsvollen, dramatischen, berührenden (Familien-)Geschichten mit glaubwürdigen Charakteren aus.


    ASIN/ISBN: 3749901236

    Verlag: LYX.digital

    Seiten: 277

    Erscheinungsdatum: März 2021


    Über die Autorin:

    Die USA Today-Bestsellerautorin Lauren Layne lebt zusammen mit ihrer Jugendliebe mitten in Manhattan. Wenn sie nicht gerade an ihrem bezaubernd, frechen Liebesromanen schreibt, geht sie ihrer zweiten großen Leidenschaft nach: der Jagd nach Designer-Taschenhandtaschen.


    Meine Meinung:


    Toller Reihen-Abschluss!

    Mit dem 3. und letzten Band der "Wolfes of Wall Street"-Reihe aus der Feder von Lauren Layne bekommt nun auch Kennedy seine eigene Geschichte – und wie sehr hatte ich seit Band 1 darauf hingefiebert!


    Erneut entführt uns die Erfolgsautorin in das New Yorker Finanzzentrum, wo an der legendären Wall Street mit Millionenbeträgen gepokert wird und der Arbeitsalltag der gestressten Broker einem Überlebenskampf im Haifischbecken gleicht. Die drei Freunde Kennedy, Matt und Ian, allesamt trotz ihres jungen Alters bereits in Spitzenpositionen bei der Firma "Wolfe Investments", haben es diesbezüglich gut getroffen: Der Job macht ihnen Spaß und bietet ihrem Ego ausreichend Spielraum, um sich gelegentlich auszutoben und Risiken einzugehen. Ihre gemeinsame, mit einem unglaublichen Organisationstalent gesegnete Assistentin Kate hält ihnen stets den Rücken frei und kennt all die Marotten 'ihrer Jungs', von denen zwei bereits - nach Jahren wilder Party-Exzesse und einer endlos langen Reihe gebrochener Frauenherzen - die Partnerin fürs Leben gefunden haben.


    Seit Ewigkeiten ist Kate heimlich in ihren charismatischen Boss Kennedy verliebt und setzt stets ein Pokerface auf, wenn er ihr eine neue Freundin präsentiert. Niemand soll ihr anmerken, wie sehr sie leidet. Aktuell ist das Model Claudia die Dame an seiner Seite; sie ist zwar ehrlich nett und atemberaubend schön, aber sie kennt Kennedy und seine Eigenheiten nicht - nicht so gut wie Kate. Dennoch hat diese sich mittlerweile damit abgefunden, dass ihr Vorgesetzter in ihr lediglich seine Angestellte sieht. Kate beschließt, ihre Gefühle für ihn aktiv zu bekämpfen. Unerwartete Unterstützung erhält sie ausgerechnet von Kennedys charmantem Bruder Jack, der wild mit ihr flirtet und ihr eindeutige Avancen macht. Seit langer Zeit fühlt Kate sich endlich wieder als Frau wahrgenommen und blüht regelrecht auf. Warum sollte sie also nicht auf ein Date mit Jack gehen?! Kennedy bleibt die Annäherung zwischen seinem Bruder und Kate nicht verborgen…und diese Entwicklung passt ihm gar nicht. Außerdem wird ihm mehr und mehr bewusst, wie wenig er eigentlich über das Privatleben jener Frau weiß, die er stets als selbstverständlich angesehen hat und die sich nun zunehmend von ihm entfernt…


    Erzählt wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren, die mir seit jeher schon mega sympathisch waren. Kate mag nach außen hin tough und pragmatisch wirken, ist aber innerlich durchaus emotional. Sie ist keine Frau, die nur an sich herummäkelt, erkennt jedoch realistisch, dass ihr zweckmäßiges Outfit und ihr unauffälliges Styling sie eher wie eine graue Büromaus wirken lassen. Damit soll nun Schluss sein – allerdings nicht um Kennedy zu becircen, sondern um ihrer selbst willen. In ihrem Leben soll es fortan nicht mehr rein um die Arbeit gehen, sie muss einen Gang runterschalten und dafür sind Veränderungen notwendig. Dies wird ihr vor allem nach einem tragischen familiären Verlust deutlich.

    Kennedy ist ein Kopfmensch. Er lässt die Dinge eher ruhig angehen, kalkuliert sämtliche Eventualitäten und erwartet von einer Beziehung hauptsächlich Stabilität. Eine Partnerin sollte verlässlich und loyal sein, wenn sie dann auch noch attraktiv ist, reicht ihm das vollkommen. Zumindest dachte er das bisher. Doch neuerdings bringt Kate ihn aus dem Konzept und er entdeckt immer wieder neue Seiten an ihr, die ihn faszinieren (wie z.B. ihre heimliche Leidenschaft für Schach). Als ihm endlich dämmert, dass er unterbewusst seine Traumfrau die ganze Zeit auf Abstand gehalten hat, scheint er seine Chance allerdings verpasst zu haben…


    Ich liebe den spritzig-witzigen, humorvollen Schreibstil der Autorin! Freche, authentische Dialoge, wundervoll tiefgründige Momente und niveauvolle Erotik dominieren diese herrliche Office Romance. Besonders gefiel mir die Tatsache, dass Kates und Kennedys Zueinanderfinden nicht Knall auf Fall passiert ist, sondern dass man zwischen den Zeilen wirklich ihre langsame Annäherung spüren konnte. Beide durchlaufen einen Wesenswandel, insbesondere Kates Veränderung zu mehr Selbstwertgefühl hat mich gerührt. Sie ist so eine liebenswerte Person! Auch mit Kennedy, der aufgrund seiner klugen, fairen Art und seiner selbstlosen, bisher heimlichen Unterstützung von Kates Karriereplänen ohnehin längst mein Herz erobert hatte, habe ich mitgefiebert.


    Fazit: Ein Jammer, dass diese Reihe nur in digitaler Form veröffentlicht worden ist, ich hätte die drei Bände am liebsten auch in meinem Regal stehen! Gerne vergebe ich 5 Sterne und kann diese angenehm unterhaltsame, von unnötigem Drama freie Love Story allen Fans von sexy Liebesromanen empfehlen!


    ASIN/ISBN: B08CBLGT3Z


    Verlag: HEYNE Verlag

    Erscheinungsdatum: April 2021

    Format: Taschenbuch

    Seitenanzahl: 448 Seiten


    Über die Autorin:

    Mit Sehnsuchtsorten kennt sich Charlotte McGregor aus. Schon in frühester Kindheit fühlte sie sich zu Städten und Ländern hingezogen, die sie nur aus Büchern oder Filmen kannte. Kein Wunder, dass sie aus ihrem Fernweh einen Beruf gemacht hat. Die Journalistin schrieb jahrelang Reiseberichte für Zeitungen und Magazine, ehe sie ihre Lieblingsorte auch in Romanen verewigte. Derzeit schlägt ihr Herz für Schottland, wo sie regelmäßig mit ihrem Mann durch Städte, Dörfer und die Highlands streift und sich voller Enthusiasmus auf Whisky, Haggis und Kilts stürzt.


    Meine Meinung:


    Warnung: Die Lektüre dieses zauberhaften Wohlfühlromans könnte akutes Fernweh nach Schottland zur Folge haben!

    Mit ihrem im April 2021 bei HEYNE erschienenen Werk hat Charlotte McGregor eine ganz wundervolle Geschichte um Neuanfänge, Selbstfindung und Familienzugehörigkeit erschaffen, die mich restlos begeistert hat!


    Die Amerikanerin Colleen reist mit der Asche ihres verstorbenen Vaters nach Schottland, um ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen und sich selbst eine Auszeit zu gönnen; sie möchte ihr Leben neu ausrichten und hofft, dass ein paar Monate in den schottischen Highlands ihr zu mehr Klarheit verhelfen werden. Der Betreiber des komfortablen und auf Nachhaltigkeit ausgelegten Bed & Breakfasts 'The Cosy Thistle' staunt nicht schlecht über den neuen Dauergast: Alex Fraser traut seinen Augen kaum, als ausgerechnet Colleen vor ihm steht. Einst hatten sich ihre Wege in New York City gekreuzt und seit dieser peinlichen Begegnung sind viele Jahre vergangen, in denen Alex samt Sohn Aidan in seine Heimat zurückgekehrt ist. Von amerikanischen Frauen hat er die Nase voll – die Beziehung zu Aidans Mutter, einer erfolgreichen Schauspielerin, war die reinste Katastrophe und kostet ihn noch immer den letzten Nerv. Überhaupt kann er sich kaum vorstellen, jemals wieder einer Frau zu vertrauen und widmet sein Leben daher lieber gänzlich seiner Familie, seinem Job und seiner Leidenschaft fürs Reiten. Aber Colleens Anwesenheit lässt ihn nicht kalt, erst recht nicht, als sie sich wie selbstverständlich in seine Familie und die Dorfgemeinschaft einfügt…und das Interesse des Bürgermeisters Collum weckt.


    Leider, leider ist das schnuckelige kleine Örtchen Kirkby reine Fiktion, ansonsten wäre es garantiert eines meiner nächsten Reiseziele geworden. Die raue, einzigartige landschaftliche Schönheit der Highlands hingegen ist real und wurde von der Autorin so bildreich, einnehmend und verlockend beschrieben, dass man regelrecht ins Schwärmen für diese Region gerät! Die aufrichtige Herzlichkeit von Alex‘ sympathischer Familie (und den übrigen Dorfbewohnern), die weit über die normale Gastfreundschaft hinausgeht, macht es Colleen leicht, sich bald wie zu Hause zu fühlen und ihr Herz an diesen idyllischen Ort zu verlieren.


    Das wunderschöne Cover hält, was es verspricht: eine Feel-Good-Story par excellence, bei der man sich einfach zurücklehnen und ein paar herrliche Lesestunden genießen kann! Auch die liebevoll gestaltete Karte Kirkbys im Innencover kann sich sehen lassen. Im Anhang befindet sich ein Personenregister (inklusive tierischer Protagonisten), was eine tolle Ergänzung zur Story war, insbesondere im Hinblick auf die Folgebände. Alex mag eine große Familie haben, aber das Kennenlernen der Figuren erfolgt Stück für Stück, sodass man keine Sorge haben muss, durcheinanderzukommen. Auch die abwechselnd aus Colleens und Alex‘ Perspektive erzählte Handlung ist schlüssig und nachvollziehbar aufgebaut und steigert sich stetig in puncto Emotionalität und Spannung. Beide Hauptpersonen sind facettenreich und tiefgründig ausgearbeitet worden und ich konnte mich von der ersten Seite an in sie hineinversetzen. Ein besonderes Lob möchte ich an dieser Stelle für die interessante Entwicklung der Beziehung zwischen Colleen und ihrer Mutter aussprechen.


    Ich habe das Buch wahrlich nicht mehr aus der Hand legen wollen und extra ganz, ganz langsam gelesen, um das Ende noch ein wenig hinauszuzögern. Alle Folgebände der Reihe sind direkt auf meine Wunschliste gewandert und ich kann es nicht erwarten, bald wieder nach Kirkby zurückzukehren! Bis dahin werde ich das leckere Porridge-Rezept nachkochen und mir sicher die eine oder andere Schottland-Dokumentation anschauen.


    Fazit: Eine traumhaft ruhige und dennoch niemals langweilige, gefühlvolle Geschichte mit enorm liebenswerten Figuren, die man automatisch ins Herz schließt. Ein absolutes Highlight ist das schottische Setting, dessen Flair die Autorin mühelos zum Leben erweckt. Gerne würde ich mehr als nur 5 Sterne vergeben!


    ASIN/ISBN: 3453424832

    Herausgeber : Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (13. April 2021)

    Sprache : Deutsch

    Taschenbuch : 304 Seiten

    ISBN-10 : 3453424328

    ISBN-13 : 978-3453424326


    Über die Autorin:

    Sophie Faber, 1973 in Berlin geboren, lebt mit drei Katern in Schöneberg und verbringt ihre Zeit mit den zwei wichtigen Männern in ihrem Leben: ihrem Ehemann und ihrem Tierarzt. Sie hat immer eine Fusselrolle in der Handtasche und richtet sich darauf ein, im Alter eine schrullige Katzenfrau zu werden.


    Meine Meinung:

    Nicht schlecht, aber komplett anders als erwartet


    Dieser im April 2021 bei HEYNE erschienene Roman von Sophie Faber hat mich total überrascht, da ich aufgrund des Klappentextes einen anderen Inhalt erwartet hatte. Vorab möchte ich festhalten: Das Werk besticht durch einen locker-witzigen, angenehm umgangssprachlichen Schreibstil, daran gibt es nichts auszusetzen. Liebenswerte Figuren und die Tatsache, dass in einem tierischen Roman auch wirklich eine Vielzahl an tierischen Protagonisten vorkommt, sind weitere Pluspunkte.

    Laut Klappentext ist die weibliche Hauptfigur Beatrix Vogelsang (- Mitte Vierzig, alleinstehend, Katzenbesitzerin -) angestellt in einer Tierarztpraxis und verkuppelt für ihr Leben gern andere Menschen. Aufgrund dieser Fakten bin ich von einer Kombination aus niedlichem Wohlfühlroman und romantischer Geschichte ausgegangen und freute mich insbesondere über das kreative Setting: eine Tierarztpraxis im Berliner Kiez. – Toll! Das ist schließlich mal was ganz Besonderes und bietet allerlei Potential für eine interessante Story.

    Trixie ist eine sehr herzliche, plapperfreudige, mit beiden Beinen im Leben stehende Frau, die mir unheimlich sympathisch war. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, schießt manchmal über das Ziel hinaus und liebt Tiere über alles. Seit dem Tod ihres Mannes ist einige Zeit vergangen und für die Tierarztpraxis, in der sie einst gemeinsam gearbeitet haben, hat Trixie einen neuen Arzt eingestellt: den jungen, frisch vom Studium entwachsenen und hoch motivierten Finn. Das Leben muss schließlich weitergehen und es nützt ja niemandem etwas, wenn das ohnehin schon marode, aber dennoch charmante alte Gebäude in Trixies Besitz ungenutzt verfällt. Außerdem benötigen die tierischen Patienten der Umgebung natürlich Unterstützung! Der Start mit Finn gestaltet sich etwas holprig aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Auffassungen - er: penibel korrekt, sie: spontan und quirlig -, doch eigentlich läuft es ganz gut. Wenn sich nur nicht lauter seltsame Vorfälle häufen würden! - Finns Onkel Spatzbach macht Trixie übertrieben intensiv den Hof und scheint es auf ihre Immobilie abgesehen zu haben, eine frühere Ärztin taucht unerwartet immer wieder in der Praxis auf und fragt Finn aus, und das Allerschlimmste: Im Kiez verschwinden immer mehr Haustiere…

    Das gemächlich beginnende Werk steigert sich schnell in Sachen Spannung und ist definitiv fesselnd bis zum Schluss. In vielerlei Hinsicht wirkte es auf mich eher wie ein Krimi mit humorvollen Elementen; der Wohlfühlfaktor war für mich zu wenig ausgeprägt. Zwar waren die Dialoge amüsant und die skurrilen Nebenfiguren ein echtes Highlight - allen voran das egozentrische Katzenzüchter-Paar Jansen und der reizende (angebliche) Ex-Einbrecher Kaluppke, der mich mit seinem gemütlichen Berliner Dialekt immer wieder zum Schmunzeln brachte –, aber insgesamt wirkte die Geschichte für mich zu überladen. Irgendwie war es nichts Halbes und nichts Ganzes: ein Hauch zu viel Action und Drama für eine Feel-Good-Story, ein Tick zu wenig Emotion für eine Romanze. Am ehesten würde ich den Roman der Kategorie Cosy Crime zuordnen, minus den genretypischen Mord. Diese Tatsache allein hätte mich nicht gestört, ich lasse mich immerhin gerne überraschen. Doch folgende Punkte empfand ich als negativ, da ich aufgrund des Klappentextes eine andere Entwicklung erwartet hatte:


    1.
    Trixies angekündigte Kuppelfreude hält sich enorm in Grenzen. Im Grunde ist dies während der gesamten Handlung nur einmalig und auch nur sehr kurz ein Thema. Ebenso nahm der Plot um ihr eigenes Liebesleben bzw. die angedeutete Änderung ihres Single-Daseins lediglich einen Randplatz in der Handlung ein und konnte mich emotional weder erreichen noch überzeugen.

    2.
    Der erste Teil des Buchtitels, "Traummann gesucht.", ist irreführend gewählt worden. Trixie ist nicht auf der Suche nach einem neuen Partner, im Gegenteil. Sie klammert sich an die Gespräche, die sie im Geiste mit ihrem verstorbenen Mann führt. Prinzipiell wäre mir das kaum aufgefallen, doch hier erweckt der Titel den Eindruck einer flirtlustigen Person, die über eine neue Partnerschaft frohlocken würde, sogar bewusst auf der Suche danach ist (wie bei der Aufgabe einer Kontaktanzeige z.B.) – dies ist bei Beatrix nicht der Fall.

    3.
    Natürlich ist mir bewusst, dass der Alltag in einer Tierarztpraxis nicht immer eitel Sonnenschein ist, aber bei gewissen traurigen Szenen habe ich schwer schlucken müssen und Tränen in den Augen gehabt – Stichwort: 'Unfall mit Fahrerflucht'. Solche Fälle hätten, meiner Meinung nach, in einem Wohlfühlroman deutlich abgemildert werden können.

    4.
    Hätte ich geahnt, dass ein Großteil der Story von entführten Haustieren handelt, hätte ich dieses Werk bewusst nicht gelesen, da dies für mich (als Hundemama) ein sehr spezielles Thema ist und eine meiner größten Ängste darstellt. Insbesondere die wenigen Passagen aus der Sicht eines entführten kleinen Spitzes, der seine Menschen vermisst, haben mir das Herz zerrissen und von entspanntem Lesegenuss konnte keine Rede mehr sein. Selbstverständlich ist mir bewusst, dass dies ein sehr individueller Kritikpunkt ist, der wohl kaum auf viele andere Leser*innen zutreffen wird, doch hier hätte ich zumindest einen andeutenden Halbsatz im Klappentext sinnvoll gefunden.

    Nichtsdestotrotz ist der Roman mit dem entzückenden Kätzchen-Cover eine unterhaltsame Lektüre, die meinen Geschmack lediglich aufgrund meiner auf dem Klappentext basierenden Erwartungshaltung nicht getroffen hat, daher vergebe ich solide 3 ½ Sterne.


    ASIN/ISBN: 3453424328

    (Edit: ISBN zur Verlinkung und Coverabbildung nachgetragen. LG Wolke)

    Herausgeber : Insel Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (18. April 2021)

    Sprache : Deutsch

    Broschiert : 461 Seiten

    ISBN-10 : 3458681426

    ISBN-13 : 978-3458681427



    Über die Autorin:

    Nuala O'Connor, geboren 1970 in Dublin, lebt im County Galway in Irland. Nora ist ihr fünfter Roman. Sie hat außerdem Erzählungen und eine Lyriksammlung veröffentlicht. 2018 wurde sie mit dem britischen Short Fiction Prize ausgezeichnet und 2019 mit dem Preis des James Joyce Quarterly.


    Meine Meinung:


    Die größte Enttäuschung seit Langem.


    Dies wird gewiss eine meiner kürzesten Rezensionen werden, da ich es nach dem Motto halte: 'Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, soll man den Mund halten'; dennoch möchte ich zumindest darlegen, warum dieser biographische Roman aus der Feder der irischen Autorin Nuala O'Connor leider so gar nicht meinen Geschmack getroffen hat.



    Einige inhaltliche Elemente der stark an die Realität angelehnten Geschichte waren mir bereits bekannt, zum Beispiel die vielen wechselnden Wohnorte des Paares, James' teilweise manische Fixiertheit auf seinen großen Romanerfolg sowie seine gesundheitlichen Probleme, insbesondere seine schwindende Sehkraft. Als Fan von James Joyce bzw. von seinen Werken hoffte ich auf eine stimmungsvolle Erzählung der familiären Hintergründe und war enorm gespannt auf diesen Roman. Im Nachhinein werde ich mich bemühen müssen, das hier Gelesene bei einer zukünftigen Joyce-Lektüre auszublenden, da es meinen Eindruck von ihm und Nora nicht gerade positiv geprägt hat. Beide Figuren wirken in ihrem Verhalten weder liebenswert noch sonderlich nachvollziehbar – James verschließt vor allem Negativen die Augen, handelt hauptsächlich egoistisch, selbstherrlich und so kindisch, dass man die Hände überm Kopf zusammenschlagen möchte; Nora toleriert seine (Alkohol-)Exzesse immer wieder und widmet ihr Leben - ein Leben in Armut, wohlgemerkt - einem Mann, der sie noch nicht einmal heiraten möchte. Beide haben keine Hemmungen, andere Menschen permanent um Geld anzuschnorren und auszunutzen.


    Der Schreibstil brachte für mich keinerlei Emotionen rüber, wirkte unterkühlt und nüchtern. Am schlimmsten empfand ich die unnötig vulgäre, ins Pornographische abdriftende Ausdrucksweise in den zahlreichen 'Erotik'-Szenen; wahrscheinlich sollte dies feurige Leidenschaft darstellen, aber es war einfach nur obszön, niveaulos und schlichtweg furchtbar unangenehm zu lesen. Apropos 'lesen': der Untertitel »…und die Liebe zu den Büchern« ergab für mich keinen Sinn; davon ist im Laufe der gesamten Handlung rein gar nichts zu spüren.


    Fazit: Ein absoluter Flop! Statt einem atmosphärischen historischen Roman mit einer starken weiblichen Protagonistin gab es unsympathische Figuren, einen plumpen, nicht ansprechenden Schreibstil, null Flair und überbordende, graphische Sex-Szenen. Ich ringe mich durch zu einem Stern für das schöne, dem Genre entsprechende Cover sowie die angenehme Kapitellänge.


    ASIN/ISBN: 3458681426

    (Edit: ISBN zur Verlinkung und Coverabbildung nachgetragen. LG Wolke)

    Verlag: Penguin Verlag

    Seitenanzahl: 448

    Erscheinungsdatum: März 2021

    ISBN-10: 3328106197

    ISBN-13: 978-3328106197


    *


    Über die Autorin:

    Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.


    *


    Meine Meinung:


    Meine Neugier auf die Folgebände wurde geweckt!


    Auch wenn mich der Auftakt der in London spielenden Soho-Love-Reihe von der mir bis dato unbekannten Autorin Nena Tramountani nicht 100%ig überzeugen konnte, gab es doch einige positive Aspekte.


    Vor 3 Jahren, direkt nach der Beerdigung ihres verunglückten Bruders Riley, sah Olivia (Liv) ihren besten Freund Noah zum letzten Mal. Ihr Seelenverwandter und heimlicher Schwarm verschwand ohne Erklärung aus ihrem Leben, als Liv ihn am dringendsten gebraucht hätte. Konnte er mit ihrer Trauer nicht umgehen? Inzwischen hat sie für ihr Studium das idyllische Bath hinter sich gelassen, ist in den Großstadttrubel Londons eingetaucht und verdrängt die schmerzhaften Erinnerungen sowie die nie enden wollende Sehnsucht nach ihrem besten Freund so gut es geht. Dabei lebt sie wie eine leere Hülle vor sich hin, ist nirgends mit vollem Herzen dabei. Folglich läuft es in ihrem Alltag an allen Ecken und Ende schief: In der Redaktion der Uni-Zeitung, für die sie schreibt, häufen sich ihre Fehler und die Kommilitonen lästern ungehemmt über sie – dumm nur, dass sie die Credits dringend für ihren Abschluss benötigt. Ihr aktueller Freund Josh, der sich nur als Lückenbüßer sieht, zieht ebenfalls die Notbremse: Er trennt sich von Liv, die sich nun obendrein zügig eine neue Bleibe suchen muss. Wie es der Zufall will, landet sie ausgerechnet in jener WG, die auch ihr ehemaliger bester Freund bewohnt… Doch Noah hat sich enorm verändert. Aus dem lieben, verständnisvollen Jungen ist ein abgebrühter Aufreißer geworden, der mit seinem rücksichtslosen Verhalten seine WG-Mitbewohnerinnen regelmäßig auf die Palme treibt. Liv ist ratlos – einerseits erhofft sie sich, endlich Gewissheit auf die quälende Frage zu erhalten, warum er damals abgehauen ist, andererseits ist sie entsetzt über Noahs neues Ich. Da kommt der Auftrag zu einem Zeitungsartikel, der ihre letzte Chance beim Uni-Blatt darstellt, gerade recht: 'Wie man einen Fuckboy bekehrt – ein Selbstversuch'. Wenn das kein Wink des Schicksals ist…


    Ich liebe ja New-Adult-Romane - und eine nette Londoner WG-Truppe klang sehr vielversprechend für mich. Der Klappentext und das hübsche, mit Glitzereffekten veredelte Cover hatten auf jeden Fall mein Interesse geweckt.


    Leider konnte ich mich nicht für die beiden Hauptprotagonisten erwärmen, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird. Livs Verhalten erschien mir oft unreif und widersprüchlich, teilweise schlichtweg unsympathisch; und Noah, der zwar anfangs den eiskalten Macho raushängen lässt, im Grunde jedoch nur auf seine eigene Weise versucht, mit der Vergangenheit fertig zu werden (- indem er alle Menschen bis auf seinen besten Freund auf Abstand hält -) wirkte auf mich nicht tiefgründig ausgearbeitet. Die großen Emotionen, verpackt in große Worte, sie erreichten mich nicht. Alles erschien irgendwie einen Hauch zu überzeichnet, zu plump konstruiert und leider auch nicht wirklich spannend. Das ach-so-düstere Geheimnis Noahs ahnte ich schon relativ früh, hatte allerdings bis zuletzt gehofft, dass ich mich täusche und noch überrascht werden würde – Fehlanzeige. Und welches Drama dem Zeitungsartikel folgen würde, dürfte uns sowieso allen klar sein. Exakt so kam es dann auch, aber wenigstens war ich im letzten Drittel des Buches aufgrund einiger anderer Elemente etwas versöhnter mit der Geschichte.


    Ein ganz großes Minus des Romans war für mich die Tatsache, dass viele äußerst ernste Themen - für die es übrigens keine Triggerwarnung gab – nur halbherzig angerissen wurden, ohne ausführlich behandelt zu werden. Das fand ich wirklich bedenklich und ziemlich grenzwertig. Wenn schon Drama dieser Art, dann bitte nicht nur als zusätzliches Plot-Element, um die ansonsten eher zähe Story aufzupeppen. Suizid-(gedanken), Drogenmissbrauch, unterdrückte Homosexualität – das sind alles Themen, die man nicht mal so eben nach Belieben nebenbei einstreuen kann, ohne sich intensiv damit auseinanderzusetzen.


    Aber nun zu den positiven Dingen. Absolut großartig beschrieben war die Atmosphäre in der WG – dort würde ich sofort einziehen. Briony und Matilda sind so liebenswerte Charaktere, dass man sie automatisch ins Herz schließt. Ehrlich gesagt habe ich mich die gesamte Handlung über mehr an ihnen erfreut als an der Hauptstory und kann es nicht erwarten, die ihnen gewidmeten Folgebände zu lesen! Auch Noahs (der Künstlerszene angehörender) bester Freund Anthony ist einfach unwiderstehlich und zählt für mich zu den Highlights der Geschichte.


    Der moderne, von Umgangssprache und englischen Trendbegriffen geprägte, lockere Schreibstil liest sich leicht und unkompliziert, also dem Genre entsprechend.


    Fazit: Viel Luft nach oben. Zwar habe ich einige Kritikpunkte, aber diese Reihe hat – schon alleine aufgrund der tollen Nebenfiguren – durchaus Potential.


    ASIN/ISBN: 3328106197

    ISBN nachgetragen, damit das Cover angezeigt wird.

    Gruß Herr Palomar

    Verlag: Prestel Verlag

    Seitenanzahl: 240

    Erscheinungsdatum: März 2021

    ISBN-10: 3791387014ISBN-13: 978-3791387017


    Über den Autor:

    Mit seiner Premiere als Buchautor erweitert der Brite Mark Lane sein kreatives Spektrum um eine weitere Facette. Bis dato war er vor allem als Landschaftsarchitekt und beliebter Moderator der preisgekrönten BBC-Reihe Gardeners' World bekannt.


    Meine Meinung:

    Wunderschöner und informativer Bildband!


    Auch wenn ich selbst leider nicht über den berühmten grünen Daumen verfüge, erfreue ich mich doch jedes Mal beim Anblick einer schönen Gartenanlage, genieße es, darin zu flanieren, die Landschaftsgestaltung zu bewundern, und habe schon eine Liste englischer Gärten vorbereitet, die ich eines Tages gerne besuchen möchte. Zu meiner Freude entdeckte ich in dem Werk auch ein paar mir bereits vertraute Gärten, wie die Alhambra in Andalusien oder das stattliche Schloss Schönbrunn in Wien.


    Mit seinem wundervollen Bildband "Royale Gärten" (Prestel Verlag, März 2021) hat Mark Lane eine eindrucksvolle, abwechslungsreiche und vor allem intensiv recherchierte Übersicht jener 21 Grünanlagen erschaffen, die weltweit in der allgemeinen Geschichte des Gartens bzw. der Gartengestaltung eine wichtige Rolle spielen, "von mittelalterlichen Jagdparks über Mausoleen bis hin zu Wassergärten".


    Alleine vom Betrachten der großen, stimmungsvollen Farbabbildungen mit ihrer reichen Pflanzenvielfalt möchte man an all diesen Orte am liebsten sofort auf Erkundungstour gehen und die Seele baumeln lassen. Tatsächlich ist dies für alle Interessierten sogar möglich: Bei der Auswahl der zu präsentierenden Gärten hat der Autor nämlich Wert darauf gelegt, dass sämtliche vorgestellten Anlagen, bis auf wenige private Bereiche, für Besucher öffentlich zugänglich sind.


    Mark Lane, selbst Landschaftsarchitekt und beliebter Moderator der preisgekrönten BBC-Reihe Gardeners' World, beschränkt sich jedoch nicht auf die Auflistung der fürstlichen Parks und Gärten, Schlösser und Paläste, sondern wartet zudem mit allerlei interessanten Zusatzinformationen auf. - Die umfangreichen Kapitel enthalten jeweils einen übersichtlichen Plan der Anlage sowie ausführliche Details zur Planung und Bauperiode, Bepflanzung (Artenvielfalt, Wachstumsbedingungen, etc.), Architektur, aber auch zum Gartenstil sowie eine Würdigung der Gärtner und Landschaftsarchitekten dieser lebenden Kunstwerke.


    Insbesondere den geschichtlichen Aspekt der Anlagen fand ich unheimlich spannend, da sich anhand ihrer Entstehungsgeschichte die Vorlieben und Eigenheiten der auftraggebenden Regierenden sowie die damals vorherrschenden Ideale und Moden der Gesellschaft erkennen lassen. Politische Ereignisse haben sich durchaus auf die Gartengestaltung ausgewirkt. So ging es beispielsweise Zar Peter I, dem Großen, bei der Errichtung von Schloss Peterhof hauptsächlich darum, die Macht Russlands zu demonstrieren. Nach einem inspirierenden Besuch am legendären Hof von Versailles hatte er sich in den Kopf gesetzt, eine mindestens ebenbürtige, prunkvolle kaiserliche Residenz zu erschaffen.


    Der Schreibstil des Autors ist ansprechend und einladend – hier muss sich niemand vor langatmigen Erklärungen, pflanzlichen Fachbegriffen oder trockenen Geschichtsfakten fürchten, ganz im Gegenteil!


    Fazit: Ein traumhafter Bildband! Wunderschön gestaltet und höchst informativ, nicht nur für Gartenliebhaber!


    ASIN/ISBN: 3791387014

    ISBN ergänzt, damit das Cover angezeigt wird

    Gruß Herr Palomar

    Verlag: Goldmann Verlag

    Seitenanzahl: 496

    Erscheinungsdatum: März 2021

    ISBN-10: 3442491460ISBN-13: 978-3442491469


    *


    Über die Autorin:

    Noelle Salazar wurde im Pazifischen Nordwesten geboren, wo sie auch aufwuchs. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Bothell, Washington. »Uns gehört der Himmel« ist ihr erster Roman.

    *


    Meine Meinung:

    "Uns gehört der Himmel - Die Flight Girls" (erschienen beim Goldmann Verlag, März 2021) hat mich restlos begeistert - und so einige Tränen vergießen lassen. Zunächst konnte ich kaum glauben, dass es sich bei diesem grandiosen Werk tatsächlich um einen Debütroman handeln soll – der einfühlsame und zugleich informative Schreibstil von Autorin Noelle Salazar ist einfach wundervoll! Ruckzuck hatte ich das rund 500 Seiten umfassende Buch verschlungen und war selbst beim Nachwort noch ganz ergriffen und selig. Ich interessiere mich sehr für im vergangenen Jahrhundert angesiedelte historische Geschichten, insbesondere Frauenromane deren Fokus auf dem Zeitraum der Weltkriege liegt.


    Bereits das in warmen Farben gehaltene, stimmungsvolle Cover, das die Kameradschaft der Flight Girls andeutet, und der interessante Klappentext weckten meine Neugier. Schnell stand fest, dass die Autorin mühelos den Spagat zwischen Fiktion und historischen Details meistert.


    Audrey Coltrane stammt aus gutem Hause und ginge es nach ihrer Mutter, würde sie nicht fernab ihrer Aufsicht, auf der sonnengeküssten Insel O’ahu, Pilotenanwärter für das Militär unterrichten, sondern auf gediegenen Soireen brav Champagner trinken. Dabei sehnt sich Audrey, die schon in jungen Jahren das Fliegen gelernt hat, nach nichts mehr als nach einem selbstbestimmten Leben, Freiheit - und einem eigenen Flugplatz. Unbekümmert genießt sie ihren neuen Alltag auf Hawaii in vollen Zügen, hat liebenswerte Freundinnen gefunden und ist fest entschlossen, dem attraktiven Lieutenant James Hart zu widerstehen…als Bomben auf Pearl Harbor fallen und die Vereinigten Staaten kurz darauf in den Krieg eintreten. Zum Entsetzen ihrer Mutter schließt Audrey sich den Women Airforce Service Pilots (WASP) an, wo sie den harten Drill einer Armee-Ausbildung durchläuft, mit Vorurteilen konfrontiert wird, aber auch Teil einer Gemeinschaft wird, der sie ein Leben lang verbunden bleiben wird. Fortan testet sie Flugzeuge, fliegt diese quer durchs Land und setzt täglich ihr Leben aufs Spiel. Mit James bleibt sie in losem Briefkontakt; beide sind sich einig, dass sie ungebunden bleiben wollen, sich ihre Unabhängigkeit bewahren möchten. Doch nach und nach fragt Audrey sich, ob dies die richtige Entscheidung war. Und plötzlich bleiben James' Briefe aus…


    Gebannt habe ich die oftmals dramatischen Ereignisse sowie die Ausbildung der Pilotinnen und ihren Alltag, der ihnen viel abverlangt, mit angehaltenem Atem verfolgt, war von der aufrichtigen Freundschaft zwischen den Flight Girls ergriffen und bewunderte ihre unglaubliche Courage und Hartnäckigkeit. Erst Jahrzehnte nach ihrem riskanten Einsatz werden die mutigen Frauen des WASP-Programms die gebührende Anerkennung erfahren.


    Natürlich bleibt auch der romantische Aspekt nicht aus, wobei die Liebesgeschichte, wenn auch nicht im Mittelpunkt der Story, sich traumhaft in die geschilderten Ereignisse einfügt. Besonders positiv überrascht war ich zudem von der Entwicklung von Audreys Mutter.


    Obwohl das Fliegen (oder vielmehr Audreys Leidenschaft für den Beruf als Pilotin) im Vordergrund steht, wird man nicht mit technischen Begriffen erschlagen, was ich als sehr angenehm empfunden habe; dafür enthält der Roman viele bildreiche Beschreibungen, sodass man beim Lesen die betreffenden Flugzeuge direkt vor Augen hat und das Gefühl bekommt, gemeinsam mit den jungen Frauen im Cockpit zu sitzen oder die anspruchsvollen Tests zu durchlaufen.


    Noelle Salazar hat ganz wunderbare, sympathische Figuren erschaffen und beleuchtet mit ihrem umfangreich recherchierten, durch und durch atmosphärischen Werk ein wichtiges Kapitel der Vergangenheit.


    Fazit: Dieses Buch ist eine Inspiration. In den Worten der Autorin: "Es weht immer ein Wind. Wir können uns vor ihm wegducken und uns verstecken, wir können aber auch unsere Schwingen ausbreiten und fliegen."


    ASIN/ISBN: 3442491460

    ISBN nachgetragen, damit das Cover angezeigt wird.

    Gruß Herr Palomar

    Umfang: 496 Seiten

    Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag

    Erscheinungsdatum: 29.03.2021

    ISBN-10: 3548064981

    ISBN-13: 978-3548064987


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    Über die Autorin:

    Juliana Weinberg wurde in Neustadt an der Weinstraße geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern im Pfälzer Wald. Neben dem Schreiben ist ihr Beruf als Lehrerin ihre große Erfüllung.

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    Meine Meinung:


    Mitreißender Roman über eine gleichermaßen faszinierende wie polarisierende Persönlichkeit


    Nach ihrem sensationellen Roman "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne" war ich enorm gespannt auf das nächste Werk aus der Feder von Juliana Weinberg und wurde nicht enttäuscht. Der angenehme Schreibstil der Autorin ist einfach wundervoll - so einnehmend, selbstverständlich und emotional, dass es ihr erneut mühelos gelingt, die porträtierte Hauptperson dermaßen greifbar und realistisch darzustellen, dass man nach der Lektüre das Gefühl hat, den Weltstar Josephine Baker persönlich gekannt zu haben.


    Der Name dieser schillernden Persönlichkeit rief bei mir stets das Bild einer leicht bekleideten Tänzerin hervor, die Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit ihrer unkonventionellen, erotisch angehauchten Show die Bühnen der Welt im Sturm eroberte, dabei war Josie so viel mehr als ein kesses Revue-Girl, wie ich nun weiß. Tatsächlich glich ihr gesamtes Leben dem Tanz auf einem Vulkan – trotz internationalem Ruhm war sie in ihrer Heimat, den USA, nicht vor Rassenhass und der Grausamkeit der Segregation gefeit; dort gilt sie als Mensch zweiter Klasse, als "Abschaum der Gesellschaft", wird angefeindet und beschimpft, in Lokalen nicht bedient und aus noblen Hotels verwiesen. Der unermüdliche Kampf für Gleichberechtigung wird zu einem der wichtigsten Pfeiler in ihrem Leben; bei seiner legendären I-have-a-dream-Rede steht sie Seite an Seite mit Martin Luther King. In Frankreich, das sie mit offenen Armen willkommen heißt, erlebt Josephine zum ersten Mal wahre Freiheit. Sie wird diesem Land, dessen Staatsbürgerschaft sie schließlich annimmt, ein Leben lang in inniger Liebe und Dankbarkeit verbunden bleiben. Mutig und selbstlos engagiert sie sich im Zweiten Weltkrieg als Spionin für die Résistance und stärkt durch ihre Shows die Moral der in Nordafrika stationierten Truppen. Oftmals steht sie ihrem privaten Glück selbst im Weg, erfüllt sich jedoch letztlich den Traum einer Regenbogenfamilie und adoptiert 12 Kinder unterschiedlichster Herkunft.


    Wir begleiten die junge Josie aus den Armenslums von St. Louis über ihre Zeit am Broadway bis hin nach Paris, wo sie mit der legendären Revue Nègre zum Star wird und ihren Erfolgszug um die Welt antritt. Als der Zweite Weltkrieg anbricht, zögert sie nicht, für die Unterdrückten einzutreten, selbst wenn sie sich dadurch in Lebensgefahr begibt – schließlich war sie schon immer eine Kämpferin. Die bildreichen, stimmungsvollen Beschreibungen der Autorin fangen gekonnt die energiegeladene, aufgeheizte Atmosphäre jener Zeit ein und haben mich restlos begeistert. Ich bin komplett in der Handlung versunken und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.


    Josephine polarisiert nicht nur in beruflicher Hinsicht, wo viele Menschen ihre Showeinlagen als obszön abtun; auch im privaten Bereich ist sie eine exzentrische Person, die Risiken liebt, eine scharfe Zunge hat, zu Egoismus neigt und gleichzeitig mit einer berührenden Naivität und Gutmütigkeit durchs Leben geht. Am liebsten würde sie die ganze Welt retten, ist empfänglich für Bittsteller jeglicher Art und wird oft ausgenutzt. Zwar weiß sie zu Beginn ihrer Karriere noch jeden Cent zu schätzen, verliert mit der Zeit allerdings den Bezug zur Realität, wenn es um ihre Finanzen geht. Besonders nahe ging mir ihre stark ausgeprägte Tierliebe – ob Hausschwein, Papagei oder Äffchen, Josie hat ein Herz für alle Tiere, "weil sie einen nie enttäuschen. Nicht, wie Menschen es tun. […] Sie sind liebevolle und dankbare Geschöpfe. Ihnen ist egal, wie ich aussehe. Tiere machen keine Unterschiede zwischen den Menschen".


    Auch die amourösen Abenteuer der berühmten Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin können sich sehen lassen – sie war mehrfach verheiratet, hatte diverse Liebschaften sowie eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Wohl wissend, dass sie (ebenso wie ihre gute Freundin Frida Kahlo) aus gesundheitlichen Gründen niemals Kinder bekommen kann, entschließt sie sich zur Adoption und dieser Wunsch wird zur ernsthaften Bedrohung ihres Eheglücks…


    Im ausführlichen Nachwort der Autorin erhält man viele zusätzliche spannende Informationen zum verbleibenden Lebensabschnitt Josephines sowie zu den Personen, die ihr Leben geprägt haben.


    Fazit: Ein hervorragend recherchiertes, tiefgründiges und lebhaft geschriebenes biographisches Werk, das ich allen Fans von starken Frauenromanen wärmstens empfehle!


    ASIN/ISBN: 3548064981

    (Edit: ISBN zur Verlinkung und Coverabbildung eingefügt. LG Wolke)

    Schöner Nordseeroman mit niedlichem Vierbeiner!


    Sonne, Strand und ein entzückendes Hündchen auf dem Cover – dazu ein Klappentext, der eine romantische Story verspricht…das kling nach einem zauberhaften Wohlfühlroman! Im Nachhinein habe ich zufällig entdeckt, dass es sich bei dem Werk mit dem niedlichen Titel "Vier Pfoten im Sommerwind" (HarperCollins, März 2021), bei dem die Herzen aller Hundehalter/innen höher schlagen dürften, bereits um den 5. Band einer Reihe handelt, was beim Lesen allerdings überhaupt kein Problem darstellt. Die Geschichte verfügt über eine in sich geschlossene Handlung und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir wichtige Hintergrundinformationen zu den Figuren fehlen würden. Wem die "Lichterhaven"-Reihe aus der Feder von Petra Schier noch kein Begriff ist, dem sei gesagt: Dieser Roman eignet sich sehr gut für den Einstieg.


    Der kleine Bearded Collie Barnabas hat es nicht leicht – sein geliebtes Frauchen ist im hohen Alter verstorben und fortan kümmert sich deren Enkelin Ella um ihn. Jene Ella, die stets auf Zack ist, wenig Geduld hat und in dem kleinen, idyllischen Örtchen an der Nordsee als wilde Partyqueen gilt, die nichts anbrennen lässt. Bei all ihren Liebschaften hat Ella stets eine eigens aufgestellte Regel berücksichtigt: Geflirtet wird nur mit Urlaubsgästen – eine Romanze mit einem Lichterhavener hingegen ist tabu. Schließlich möchte sie besagtem Mann nach einem Liebesaus nicht täglich über den Weg laufen. Mit ihren Freundinnen Hannah und Caroline betreibt Ella ein erfolgreiches Cateringunternehmen, welches kürzlich eine Ausschreibung gewonnen hat: Die Foodsisters wurden engagiert für die Jubiläumsfeier der lokalen Feuerwehr. Trotz ihrer Trauer stürzt Ella sich in die Vorbereitungen für das Fest und in die Erziehung des kleinen Hundes, den ihre Oma ihr überraschend vererbt hat. Unerwartete Hilfestellung erhält Ella dabei ausgerechnet von Jörn, mit dem sie in der Vergangenheit schon öfter zusammengerasselt ist – der Mann treibt sie mit seiner ruhigen, unerschütterlichen Art in den Wahnsinn. Aber Barnabas scheint ihn zu mögen…und Hunde haben ja bekanntlich immer den richtigen Riecher, oder?!


    Der Fokus der Handlung liegt auf der Liebesgeschichte, die sich wunderbar realistisch und nachvollziehbar aufbaut. Sowohl Ella als auch Jörn sind unheimlich sympathische Figuren, charakterlich wie Feuer und Wasser, aber so offensichtlich füreinander bestimmt, dass es richtig Spaß gemacht hat, ihrem Happy End entgegenzufiebern. Besonders gut gefiel mir, dass es zwischendurch auch immer wieder Passagen aus der Sicht von Barnabas gab und man erfahren hat, wie der kleine Vierbeiner die Geschehnisse und Personen einschätzt. Der angenehme, humorvolle Schreibstil der Autorin ließ die Seiten nur so dahinfliegen. Ein weiteres Highlight waren das einladende Flair des Küstenortes und die liebenswerten Nebenfiguren (- mit der Mädelstruppe hätte ich gerne eine Runde getanzt, bei all den bekannten Hits hatte ich beim Lesen so einige Ohrwürmer im Kopf).


    Fazit: Tierisch gut – nicht nur für Hunde-Fans! Wer auf der Suche nach einer unterhaltsamen, sommerlichen Alltagsflucht ist, wird mit diesem Roman viel Freude haben!

    Verlag: Ravensburger Verlag GmbH

    Bindung: Gebundene Ausgabe

    Seitenzahl: 352

    ISBN-10 : 347340201X

    ISBN-13: 9783473402014

    Termin: Januar 2021

    empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren


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    Infos zur Autorin:

    Stefanie Hasse ist nicht nur eine erfolgreiche Autorin, sondern hat sich auch als Buchbloggerin einen Namen gemacht. Wenn sie nicht gerade selbst in fremden Buchwelten versinkt, denkt sie sich romantische Geschichten aus und liebt es, ihre Leser mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen. Mit ihren Jugendbüchern hat sie zahlreiche Leserherzen erobert und sorgt für lange Schlangen bei ihren Signierstunden. Stefanie Hasse lebt mit ihrem Mann und ihren lesebegeisterten Kindern in Süddeutschland.


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    Meine Meinung:


    Jahreshighlight!!


    Schon seitdem ich vor geraumer Zeit die Matching-Night-Dilogie in der Ravensburger-Verlagsvorschau entdeckt hatte, fieberte ich dieser Geschichte entgegen und ich kann nur sagen: WOW!! Was bin ich froh, dass ich mir vorsorglich bereits den zweiten Band gekauft habe, um gleich im Anschluss weiterlesen zu können! Dieses Buch gehört schon jetzt zu meinen Jahreshighlights.


    Hier hat Stefanie Hasse wirklich eine mitreißende New-Adult-Story um Geheimnisse, Intrigen und große Gefühle erschaffen – vor dem faszinierenden Hintergrund einer renommierten Universität, an der zwei elitäre Studentenverbindungen, die Ravens und die Lions, ihren Einfluss geltend machen und das Leben ihrer Mitglieder/innen erheblich beeinflussen. Wer die Anwärterphase übersteht, dem winkt eine glänzende Zukunft – ein allumfassendes Stipendium, Unterkunft und Logis in der noblen Verbindungsvilla, die besten Lehrmaterialien und Förderprogramme, ausgezeichnete Karriereaussichten dank einem Netzwerk, dem die mächtigsten und erfolgreichsten Persönlichkeiten angehören…und dann sind da noch die sagenumwobenen, rauschenden Glamour-Parties. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Dieser Meinung ist auch Cara anfangs, die sich aufgrund einer wohlwollenden Empfehlung als Anwärterin bei den Ravens wiederfindet. Bisher hatte sie nur Pech, seitdem sie an der Uni angekommen war – die geplante Unterkunft war unbewohnbar, das Zimmer bei ihrer besten Freundin Hannah spontan belegt, und ihr von den Verwandten mühsam zusammengesparter Wagen kaum für die tägliche längere Anreise ausgelegt. Am schlimmsten ist für Cara jedoch die Tatsache, dass ihre Familie sich für ihr Studium hoch verschuldet hat – ein Stipendium bei den Ravens wäre also ein Geschenk des Himmels. Aber wieso möchte Hannah ihr diese Idee unbedingt ausreden? Was hat sie gegen den charismatischen Tyler, dessen Gegenwart Cara Herzklopfen beschert? Warum verbeißt Hannah sich in das mysteriöse Verschwinden einer Studentin? Cara hat kaum Zeit, all diesen Fragen auf den Grund zu gehen, denn die Anwärterphase der Ravens hat es in sich: Sie bekommt ein Match zugeteilt, einen potentiellen Partner aus dem Hause der Lions, mit dem es eine Reihe an Aufgaben zu bewältigen gilt…unter anderem, ein Paar zu spielen. Nicht nur, dass Caras Match ausgerechnet Joshua Prentiss ist - selbstverliebt, arrogant, attraktiv und Sohn der Präsidentin der USA -, es kommt noch schlimmer: Bald weiß sie nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist, wem sie vertrauen kann und vor wem sie unbedingt die Flucht ergreifen sollte...


    Der packende Schreibstil der Autorin hat mich umgehauen – von der facettenreichen Figurenzeichnung über den Aufbau des Spannungsbogens bis hin zu den bildreichen Beschreibungen, die beim Lesen direkt einen Film im Kopf entstehen lassen…hier stimmt einfach alles. Zudem ist der außergewöhnliche Plot mal was ganz Neues in diesem Genre. Besonders lobenswert: Endlich mal eine weibliche Hauptfigur, die in brenzligen Situationen nicht übertrieben naiv reagiert. Ich habe Caras Gefühle, Gedanken und Entscheidungen jederzeit nachvollziehen können und konnte vor lauter Mitfiebern das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Beim Cliffhanger am Schluss habe ich die Luft angehalten und musste mich richtig zusammenreißen, nicht direkt zum Folgeband zu greifen, sondern erst diese Rezension zu schreiben!


    Das traumhaft schöne Cover ist DER Eyecatcher schlechthin im Bücherregal – zusammen mit Band 2 ergibt die Frontabbildung die Silhouette eines Rabens; diese kreative Gestaltung passt also perfekt zur Studentenverbindung der Ravens.


    Fazit: Mir gehen die Superlative aus für dieses geniale Werk – absolut fesselnd, mega spannend und sensationell geschrieben! Ein Muss für alle New-Adult-Fans!!


    ASIN/ISBN: 347340201X

    Verlag: Ullstein Taschenbuch

    Bindung: Taschenbuch

    Seitenzahl: 240

    ISBN-10: 3548062989

    ISBN-13: 9783548062983

    Termin: März 2021


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    Über den Autor und weitere Mitwirkende:

    RENATE BERGMANN, geb. Strelemann, 82, lebt in Berlin-Spandau. Sie war Trümmerfrau, Reichsbahnerin und hat vier Ehemänner überlebt. Renate Bergmann ist Haushalts-Profi und Online-Omi. Ihre riesige Fangemeinde freut sich täglich über ihre Tweets und Lebensweisheiten im „Interweb“ – und über jedes neue Buch.


    TORSTEN ROHDE, Jahrgang 1974, hat in Brandenburg/Havel Betriebswirtschaft studiert und als Controller gearbeitet. Sein Twitter-Account @RenateBergmann entwickelte sich zum Internet-Phänomen. Es folgten mehrere Bestseller unter dem Pseudonym Renate Bergmann und viele ausverkaufte Tourneen.


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    Meine Meinung:


    Einfach nur genial!


    Ich habe eine neue Lieblingsreihe gefunden! Der im März 2021 bei Ullstein Taschenbuch erschienene, sommerlich-heitere Roman "Fertig ist die Laube", den ich - passend zum Thema - an einem sonnigen Nachmittag im Garten verschlungen habe, hat mich immer wieder laut auflachen lassen. Ich bin dermaßen begeistert, dass ich nun unbedingt sämtliche Bände der Reihe lesen möchte!


    Der locker-herzliche Schreibstil im Plauderton, gespickt mit allerlei Lebensweisheiten und direkter Anrede der Leser/innen, ist ein wahrer Genuss! Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass hier nicht tatsächlich eine reale 82-jährige Rentnerin hinter dem Werk steckt; ich kann wirklich nur staunen darüber, wie authentisch der Autor Torsten Rhode den Charakter der entzückenden Berliner Online-Omi Renate Bergmann erschaffen hat und wie mühelos und überzeugend er sich in das Denken einer gänzlich anderen Generation hineinversetzt. Ganz große Schreibkunst! Erzählt wird nämlich in der Ich-Form aus der Perspektive von Oma Renate, "wissen Se", und zwar im sympathischen Berliner Dialekt. Während der Lektüre fühlte ich mich wie in einem persönlichen Gespräch bei Kaffee und Kuchen mit der knuffigen, durchaus patenten und geistig fitten Omi, der niemand etwas vormacht. Jawoll, die Renate geht mit der Zeit und kennt sich bestens aus mit 'Jutjup', 'Fäßbock' und Co.!


    Überhaupt kommt sie gerne ins Plaudern, die gute Seele, und berichtet in diesem Roman in munterer Manier von ihrem Sommer in der Gartenkolonie 'Abendfrieden'. Ich habe mich königlich amüsiert und wie gebannt die Abenteuer verfolgt, die sie und ihre beste Freundin Gertrud in dieser nur vermeintlich idyllischen Schrebergarten-Gemeinde erlebt haben. Denn der Gunter Herbst, Gertruds Lebensgefährte, hatte es an den Bandscheiben und musste operiert werden – und danach gleich weiter zur Reha. Sein verwildertes Gärtchen hatte er ohnehin sträflich vernachlässigt, sehr zum Leidwesen von Gertrud und Renate, die sich prompt der traurigen Parzelle annahmen. Ihre Mission: Grundsanierung! Ob Gunter mit dem Resultat einverstanden sein wird? Leicht haben sie es nicht, die Omis, denn in so einer Kolonie gibt es die schrägsten Gartennachbarn! Und dann wuselt ihnen auch noch der pingelige Günter Habicht samt seiner nervigen Kontroll-Drohne in den Angelegenheiten herum – "eine Art Obergärtner mit Hausmeisterfunktion", der seine Pflichten übergenau nimmt und stets dann auftaucht, wenn man ihn gerade so gar nicht gebrauchen kann. Was habe ich gelacht, vor allem über die Passage zur Maulwurfsbekämpfung! Aus diesem Werk nimmt man tatsächlich jede Menge Ideen und praktische Tipps und Tricks rund ums Thema Gärtnern mit, ebenso wie Denkanstöße und Erinnerungen, an denen uns Renate teilhaben lässt.


    Fazit: Dieser rundum empfehlenswerte Roman ist ein Garant für gute Laune! Die perfekte Einstimmung auf den Sommer, ideal zum Zurücklehnen und Wohlfühlen! Eine klare Empfehlung für alle Fans von herrlich amüsanter Lektüre mit Protagonisten, die man einfach knuddeln möchte. Ich bin rundum begeistert und mega happy, diese tolle Reihe für mich entdeckt zu haben!


    ASIN/ISBN: 3548062989

    (Edit: 10stellige ISBN am Ende des Beitrags eingefügt und verlinkt. LG Wolke)

    Verlag: Ullstein Taschenbuch

    Bindung: Taschenbuch

    Seitenzahl: 224

    ISBN: 9783548063171

    Termin: März 2021


    Kindermund tut Wahrheit kund


    Diese im März 2021 bei Ullstein erschienene Sammlung drolliger Kindersprüche ist ein Garant für gute Laune und herzhaftes Lachmuskel-Training.


    Die Sprüchesammlung ist in 15 amüsant-interessante Themenbereiche unterteilt, die neben den gnadenlos ehrlichen Weisheiten der lieben Kleinen stets auch eine Einleitung und kurze Zwischentexte der Autorinnen enthalten, welche die betreffende Aussage in den entsprechenden Kontext setzen. Meine Lieblingsrubrik war übrigens "Komplimente, die weh tun": Kinder beobachten ihr Umfeld sehr genau – und ehe man sich’s versieht, werden Theorien über die eigene Vergänglichkeit angestellt (immerhin ist man erwachsen, also 'uralt') und Vergleiche gezogen, die einem die (Lach-)Tränen in die Augen treiben können. Im Dialog mit Kindern kann man es sich eben nicht aussuchen, "ob man eine oft unbequeme, manchmal am Selbstbild kratzende Wahrheit gerade hören möchte. Oder verkraftet." Aber welche Mama freut sich denn nicht über die wichtige Information, welcher ihrer Oberarme mehr schwabbelt? Und wer kann sich schon ernsthaft grämen über ein aufrichtiges Kompliment zum 'kuscheligen Schwabbelbauch'?!


    Zahlreiche Kapitel sind zudem gespickt mit kleinen Extras - wie Interviews zum Thema Geschwisterstreit oder allgemeinen Tipps zum Familienleben (Haustierhaltung, Umgang mit kleinen Wutmonstern, Aufräum-Taktiken, Taschengeld-Ratgeber, etc.).


    Eva Dignös und Katja Schnitzler haben hier aus den Einsendungen der Leser/innen der Süddeutschen Zeitung ein wunderbares Werk gezaubert, das mich herrlich unterhalten hat. Auch im Hinblick auf die Covergestaltung passte für mich alles, vom witzigen Buchtitel bis hin zur lustigen Abbildung in knalligen Farben. Zugegeben, bei einigen Sprüchen, insbesondere zu politischen Persönlichkeiten oder Entwicklungen, habe ich mich kurz gefragt, ob diese tatsächlich von den Kindern oder vielmehr von ihren Eltern stammten; manches wirkte ein wenig sehr gewollt, um nicht zu sagen 'aufgesetzt', dies waren allerdings Ausnahmen.


    Fazit: Ein kurzweiliges Gute-Laune-Werk und sicherlich ein tolles Geschenk für werdende Eltern.


    ASIN/ISBN: 3548063179

    10-ISBN ergänzt, damit das Cover angezeigt wird.

    Gruß Herr Palomar

    Verlag: HarperCollins

    Bindung: Taschenbuch

    Seitenzahl: 304

    ISBN: 9783749901241

    Erscheinungsdatum: März 2021




    Angenehmer Nordseeroman über Trauerbewältgung und Neuanfänge


    Für mich war "Leuchtturmträume" das erste Werk aus der Feder von Tanja Janz, tatsächlich handelt es sich bei dem im März 2021 bei HarperCollins erschienenen Roman sogar um ein 'Jubiläum': Es ist bereits der 10. St.-Peter-Ording-Roman der Autorin, deren Ortskenntnis und Liebe für diese Region in jeder Zeile spürbar ist.


    Nach einem traumatischen Erlebnis hat Hoteltesterin Anneke sich von fast allen Menschen zurückgezogen, die ihr wichtig waren: die Nähe ihres Partners Raik ertrug sie nicht mehr, zu ihrer Freundin aus Kindergartenzeiten brach sie jeglichen Kontakt ab. Lediglich mit ihren Eltern ist sie noch in Verbindung und auch das eher sporadisch. Ihr Job führt Anneke rund um den Globus und sie genießt das Gefühl der Rastlosigkeit – ist dies doch ihre ganz persönliche Art der Trauerbewältigung. Für ihren aktuellen Auftrag soll sie romantische Hot Spots im Seebad St. Peter-Ording erkunden und ist gar nicht mal so unglücklich darüber, in der Suite eines schicken Spa-Hotels ein wenig entspannen zu können. Aber dann steht ihr ausgerechnet jener Mann gegenüber, den sie für den schlimmsten Tag ihres Lebens verantwortlich macht…


    Das Nordsee-Flair hat die Autorin ganz wunderbar eingefangen, hierin liegt für mich die Stärke des Romans. Allein die stimmungsvollen Beschreibungen der einzelnen Orte und Aktivitäten haben mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und ich habe Fernweh bekommen. Man lernt quasi zusammen mit Anneke St. Peter-Ording kennen und lieben. Auch die Zeichnung der Figuren ist gut gelungen.

    Anneke ist eine sympathische junge Frau, deren anfangs distanziertes Verhalten gegenüber ihren Eltern ich zwar unheimlich traurig fand, ihre Beweggründe jedoch voll und ganz nachvollziehen konnte. Lange Zeit hat sie versucht, der Vergangenheit davonzulaufen. Jeder Mensch geht anders mit Trauer um und in Annekes Fall äußerte sich dies eben in der Vermeidung von Situationen, die den Schmerz wieder heraufbeschworen hätten. Außerdem war es ein wichtiger emotionaler Heilprozess für sie, die Schuldfrage neu zu überdenken. Manchmal helfen hierbei neue Impulse oder neue Bekanntschaften – wie beispielsweise ein Traumurlaub an der Nordsee und eine neue Freundschaft zu der herzensguten Wenke und deren Cousin Bas.


    Natürlich wird schnell deutlich, welche Entwicklung sich abzeichnet und das ist auch gut so – alles andere als ein wohlverdientes Happy End hätte dieser tollen Feel-Good-Story einen Teil ihres Zaubers geraubt. Für die Annäherung zwischen Anneke und Raik hätte ich mir noch tiefgründigere Gespräche gewünscht, gerade in Bezug auf die Vergangenheit, und das Ende erschien mir ein wenig übereilt, aber abgesehen davon war ich rundum zufrieden. Ein besonderes Schmankerl waren die Ortskarte sowie die Besuchertipps für St. Peter-Ording und das leckere Champagnertorten-Rezept im Anhang.


    Fazit: Eine angenehme Geschichte fürs Herz, die uns in kalten Zeiten auf den Sommer einstimmt.


    Edit: Cover per ISBN Verlinkung nachgetragen. LG Wolke


    ASIN/ISBN: 3749901244

    Wundervolle Auszeit vom Alltag

    Dieser bezaubernde Wohlfühlroman von Autorin Rachael Lucas ist wie gemacht für literarische Fluchten aus dem Alltag, wenn man sich zurücklehnen und einfach der Seele etwas Gutes tun möchte. Ich habe mich mit dieser Geschichte rundum wohl gefühlt, bin dem Charme des traumhaften Settings und der freundlichen Dorfbewohner erlegen und würde am liebsten selbst nach Little Maudley ziehen!


    Das Buchcover, dessen leuchtend rote Telefonzelle übrigens ein wichtiges Element der Handlung ist, passt perfekt zur idyllischen Atmosphäre des kleinen Örtchens in den englischen Cotswolds, wohin es die junge Lehrerin Lucy nach einem stressbedingten Zusammenbruch verschlagen hat. Sie sehnt sich nach Ruhe und kann ihr Glück kaum fassen, dass sie fortan eines der entzückenden kleinen Cottages ihr Zuhause nennen darf. Einzige Bedingung der Vermieterin: Lucy möge hin und wieder nach ihrer Schwiegermutter schauen und ihr unter die Arme greifen. Der 96-jährigen Bunty passt diese Bevormundung überhaupt nicht und sie wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die ihr aufgezwungene Gesellschaft. Doch schon bald haben Lucy und ihr kleiner Hund Hamish sich in das Herz der robusten Seniorin geschlichen, die stets einen frechen Spruch auf den Lippen hat, sich eine Schlange als Haustier hält und so einige Geheimnisse über die Kriegszeit hütet, in der sie an einer Top-Secret-Mission beteiligt gewesen war, wie man im Dorf munkelt. Lucys Interesse ist geweckt - sie hatte im Rahmen eines Forschungsprojektes ohnehin geplant, im nahegelegenen Bletchley Park über das Leben an der Heimatfront zu recherchieren und nun stellt sich heraus, dass bereits in Little Maudley großartige Geschichten darauf warten, von ihr entdeckt und für die Nachwelt niedergeschrieben zu werden. Schnell hat sie Anschluss in der kleinen Gemeinde gefunden, freundet sich mit der sympathischen Hundetrainerin Mel an, lernt den neugierigen Fragen der tratschsüchtigen Dorfladenleiterin Beth auszuweichen und genießt die Gesellschaft von Sam, einem alleinerziehenden Vater, dessen Teenagertochter Freya eine Art Ersatz-Oma in Bunty gefunden hat.


    Es ist keine actionreiche, spannungsgeladene Geschichte und natürlich ahnt man schnell, wie die Dinge sich entwickeln werden; trotzdem ist es der Autorin gelungen, dass sich nie Langeweile einschleicht. Man spürt richtig die Entschleunigung, die Erholung, die Lucy in Little Maudley erlebt - sie färbte auf mich ab und ich fühlte mich herrlich entspannt. All die bildreichen, detaillierten Beschreibungen ließen mich komplett in das Setting eintauchen und auch die wie aus dem Leben gegriffenen Figuren wirkten mit ihren Ecken und Kanten einfach authentisch und liebenswert. Erzählt wird in der dritten Person (hauptsächlich aus der Perspektive von Lucy und Sam, aber auch Bunty).


    Hinsichtlich Bletchley Park hätte ich zu gerne noch viel mehr über die damalige Rolle der Frauen erfahren, verstehe aber, dass diese Details eher in einen Geschichtsroman gehören würden und werde mich auf jeden Fall näher zu diesem interessanten Thema informieren.


    Fazit: Eine reizende, mit Humor und Romantik gespickte Feel-Good-Story über den Zusammenhalt einer Gemeinde, Neuanfänge und Freundschaft! Ideal für Englandbegeisterte, Hunde-Liebhaber und Geschichtsinteressierte.