Beiträge von Furbaby_Mom

    Band 1 der Lost Moments Reihe

    Verlag: Ravensburger Verlag GmbH

    Bindung: Taschenbuch

    Seitenzahl: 448


    Gefühlvoller NA-Roman


    Normalerweise mache ich reflexartig einen großen Bogen um Bücher, deren Klappentext eine Andeutung (bzw. einen klaren Hinweis) enthält, dass in der betreffenden Geschichte die Themen Trauer(-bewältigung) und Verlust eine Rolle spielen. Damit meine ich keinesfalls, dass diese Themen es nicht wert wären, dass man über die schreibt; im Gegenteil. Nur ich persönlich lese solche Stories einfach nicht gerne, völlig unabhängig vom Genre - wie gesagt, normalerweise. Hier habe ich jedoch eine Ausnahme gemacht, da ich aus Neugier in die Leseprobe hineingeschnuppert hatte und diese mich aufgrund des ansprechenden, nicht over-the-top-auf-die-Tränendrüse-drückenden Schreibstils so positiv überrascht hat, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.


    Erzählt wird zu 99% aus Mias Perspektive, ganz am Ende der Handlung erhalten wir jedoch auch einen Einblick in Nathans Gedanken (jeweils in der Ich-Form). Diese Struktur erinnerte mich an Tami Fischers NA-Roman "Burning Bridges", den ich sehr geliebt habe, und passt auch hier perfekt zur Geschichte. Ich fand es großartig, dass ich beim Lesen quasi gemeinsam mit Mia nach und nach den wahren Nathan kennenlernen durfte und erst mit ihr zusammen erfuhr, wie sich Brants Tod tatsächlich ereignet hat. (Diesbezüglich hätte ich mir übrigens einen anderen, kreativeren Hintergrund gewünscht.) Dadurch, dass man ihr (durch das anfängliche Ausbleiben von Nathans Sichtweise) wissenstechnisch nicht voraus ist, wird man viel intensiver an ihre Figur und allgemein an die Story gebunden, erlebt Mias Gefühlschaos, ihre Neugier, ihre Unsicherheit darüber, was und wem sie glauben soll, in allen Einzelheiten. Überhaupt ist ihr Innenleben schlüssig ausgearbeitet worden - glaubwürdig, kitschfrei, absolut nachvollziehbar.


    Ich spürte Mias tiefe Trauer um Brant, ihre Abneigung gegenüber Nathan, ihre Fassungslosigkeit und hilflose Wut darüber, dass er frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden ist, ihre innere Zerrissenheit zwischen gänzlich unerwarteten Gefühlen und den Schuldgefühlen, die diese auslösen, ihren Frust über die allgemeine Erwartungshaltung ihres Umfelds, wie und was sie fühlen sollte …


    Die Authentizität setzt sich fort in der Dynamik zwischen Mia und ihrem Bruder, zwischen ihr und ihren Freunden, ihr und ihrer Chefin. Besonders erfrischend fand ich die Tatsache, dass die Autorin letztlich auf gewisse Entwicklungen nach Schema F verzichtet hat (Stichwort: bester Freund).


    Neben der emotionalen, sich langsam entfaltenden Romanze zwischen Mia und Nathan werden zahlreiche ernste Themen angesprochen - Trauer, Panikattacken, psychologische Betreuung, Familienzerwürfnisse, Neuanfänge, Schuld, Vergebung, aber auch Hoffnung sowie der Mut, den es braucht, eine nicht populäre Meinung zu vertreten und konsequent dafür einzustehen. Mias Stärke und Selbstreflexion waren beeindruckend. Was Nathan betrifft: Ich mochte ihn, ABER … Unabhängig davon, dass wir ihn hauptsächlich aus Mias Sicht erleben, blieb mir seine Figur insgesamt zu passiv. Er ist als tiefgründig und mysteriös angelegt worden, wirkte jedoch trotz all der ihn umgebenden Tragik etwas blass und nicht wie eine Hauptfigur, sondern eher wie ein Nebencharakter. Zudem wurde sein Suizidversuch in meinen Augen zu oberflächlich abgehandelt.


    Der Roman regt definitiv zum Nachdenken an. Mehrfach fragte ich mich, wie ich selbst wohl an Mias Stelle empfinden und handeln würde. Bis auf die Tatsache, dass mir ihr Umschwenken einen Hauch zu früh kam (was der Handlung im Mittelteil etwas an Spannung rausnahm, da Reibungspunkte wegfielen bzw. zu früh abgeschwächt wurden), ging ich meist d'accord mit ihr.


    Der angenehm einfühlsame Schreibstil war ein Genuss. Mein Herz brach mehrfach - für Brants Eltern, Mia, aber auch und vor allem für Nathan. Apropos Herz: Ich spürte in jeder Zeile, wie viel Herzblut die Autorin in dieses Buch gesteckt hat.


    𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰

    Ein ruhiger New-Adult-Roman mit tragischen Elementen, der in Sachen Tiefgründigkeit noch etwas Luft nach oben hat. Der Auftakt der Lost-Moments-Reihe besticht durch glaubwürdige Dialoge, die gelungene Balance zwischen ernsten Themen und Romantik sowie einen gefühlvollen Schreibstil. Von mir gibt es eine solide Empfehlung für alle NA-Fans.

    ASIN/ISBN: 3473586234

    Anders als erwartet...


    Seit ich das erste Mal ihren experimentellen Roman "Mrs Dalloway" gelesen habe, bewundere ich die feministische Autorin Virginia Woolf; ihr für die damalige Zeit revolutionärer Schreibstil ist einzigartig, und ob man sich nun für die von häufigen Perspektivwechseln geprägte Komposition begeistern kann oder nicht, der Roman ist und bleibt ein Klassiker der Weltliteratur. Im Rahmen meines Studiums bin ich immer mal wieder über Details aus Virginias Woolfs Lebenslauf gestolpert, wusste daher bereits von dem ihr widerfahrenen familiären Missbrauch sowie ihrer Bipolaren Störung, die sich in manischen Episoden und Depressionen bemerkbar machte, von ihrer Ehe mit Leonard Woolf und ihrem Freitod. Viele dieser Themen begegnen uns auch im vorliegenden Roman bzw. werfen ihre Schatten voraus.


    Vom Auftakt der Bloomsbury-Saga, einer historischen Trilogie aus der Feder von Stefanie H. Martin, hatte ich mir eine fesselnde, emotionale Romanbiografie über das Leben und Schaffen von Woolf, gebürtige Stephen, erhofft, die mir die große Erzählerin auf menschlicher Ebene näherbringen würde - ein liebevoll gezeichnetes Porträt. Leider ließ mich das in ein wunderschönes, passend zum Genre gestaltetes Cover gehüllte Werk diesbezüglich jedoch enttäuscht zurück.


    Mindestens die Hälfte der Story handelt nicht von Virginia, sondern von ihrer für die Malerei schwärmenden Schwester Vanessa – deren Eheschließung, bzw. deren Eheproblemen mit Clive, deren Mutterschaft, deren Kunst etc.


    Erzählt wird aus mehreren Perspektiven. Wir lesen von der Gründung der Bloomsbury Group, einem Grüppchen junger Intellektueller, deren Zusammenschluss von Virginias und Vanessas Bruder Thoby (der bald an Typhus verstirbt) initiiert wird. Die beiden fortschrittlich denkenden, freiheitsliebenden Schwestern trotzen den gesellschaftlichen Konventionen; normalerweise war es keinesfalls üblich, als Frau (obendrein als unverheiratete), an solchen von 'undamenhafter' Wortwahl und 'unweiblichen' Themen geprägten Diskussionen teilzunehmen, wie sie in der ungewöhnlichen Wohngemeinschaft gang und gäbe sind. So gehört beispielsweise die homophobe Bezeichnung A****f***er "[…] in ihrem Kreis zum guten Ton".


    Obgleich sie einander lieben, herrscht zwischen Virginia und Vanessa in gewisser Hinsicht eine unschöne, von Missgunst geprägte Rivalität. Überhaupt ist die Dynamik in der Familie recht komplex. Leider wirkte Virginia - ihr Verhalten, ihre Gedanken - in diesem Roman, der doch eigentlich hauptsächlich von ihr handeln sollte, recht unsympathisch auf mich.


    "Vanessa presste die Lippen zusammen und blickte zur Seite. Dann hob sie das Kinn und sah Virginia wieder an. »Für dich gibt es nur Schwarz und Weiß. Tinte und Papier. Ich aber bin Malerin, und ich werde alle Farben nutzen. In der Kunst die im Leben.«"


    Mit Vanessa konnte ich mich noch eher anfreunden, auch wenn ich bis zum Schluss zu keiner der Figuren, die durchaus authentisch wirken und über Ecken und Kanten verfügen, eine Bindung aufbauen konnte.


    Der Fokus lag für mich zu sehr auf dem Privatleben der Stephen'schen Familie, Virginias literarisches Schaffen wurde in meinen Augen zu nebensächlich behandelt. Erzähltechnisch überwiegt trotz umgangssprachlicher Dialoge ein nüchterner, emotional entrückter Ton; der gesamte Roman hatte irgendwie eine schwermütige, deprimierende Aura - was sicherlich zum melodramatischen Verhalten Virginias passt, aber nicht meine Art von bevorzugter Lektüre ist. Tiefgründig darf (und soll) es gerne sein, langatmig-zäh aufgrund unsympathischer Figuren und unterschwellig düsterer Grundstimmung (wie es hier in einigen Passagen der Fall war) bitte nicht. Für etwas Abwechslung sorgen allerdings diverse eingeflochtene Briefe.


    Fazit: 3 Sterne.

    Es wird deutlich, dass dem Werk eine gründliche Recherche zugrunde liegt, insbesondere die damals vorherrschende, noch von veralteten Moralvorstellungen geprägte Gesellschaftsordnung ist glaubwürdig dargestellt worden; doch insgesamt war das Buch nicht so mitreißend wie erhofft und inhaltlich anders als erwartet: Ich war davon ausgegangen, dass jeder Band der Reihe von einer anderen Bloomsbury-Dame handeln würde, beginnend mit Virginias Geschichte in Band 1, welche sich jedoch stattdessen über die gesamte Trilogie zu erstrecken scheint. Von mir gibt es eine bedingte Leseempfehlung für eingefleischte Woolf-Fans.

    *** Herrliche Regency-Romance! ***


    "»Nur wer reich ist, kann sich den Luxus der Ehre leisten […]. Und nur Männer haben das Privileg, ihr eigenes Vermögen zu machen. Ich habe vier Schwestern, die auf mich angewiesen sind, und die Berufe, die Frauen wir mir offenstehen - Gouvernante, Schneiderin vielleicht - würden nicht einmal ausreichen, um die Hälfte von ihnen zu kleiden und zu ernähren. Was soll ich also tun, außer mir einen reichen Ehemann zu suchen?«"


    Kitty ist eine hinreißende weibliche Hauptfigur! - Schlau wie ein Fuchs, schlagfertig, selbstbewusst … aber auch bewundernswert selbstreflektiert und selbstlos. Für das Glück ihrer geliebten Schwestern ist sie ohne mit der Wimpern zu zucken bereit, ihr eigenes zu opfern. Kitty weiß genau, was sie will - und setzt alles daran, ihr Ziel zu erreichen. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte sie keine andere Wahl: Sie musste stark sein für ihre jüngeren Geschwister, die sich ganz auf sie verließen, musste pragmatisch denken, Optimismus ausstrahlen, auch wenn ihr selbst zum Weinen war, und schlichtweg die Person sein, die stets für jedes Problem eine Lösung findet. Auf ihren Schultern lastet eine enorme Verantwortung, und ihre Stärke hat mich unheimlich beeindruckt.


    "Verzweifelt wünschte sie sich, es gäbe jemanden, mit dem sie diese Bürde teilen könnte, aber sie war ganz allein. Die Gesichter ihrer Schwestern blickten schweigend zu ihr auf, selbst jetzt noch so voller Überzeugung, dass sie es schaffen würde, sie alle zu retten. So, wie sie es immer getan hatte. Wie sie es immer tun würde."


    Wie viele Menschen hätten an ihrer Stelle längst aufgegeben und sich stattdessen in Selbstmitleid gesuhlt - oder egoistisch gehandelt und sich nicht um familiäre Verpflichtungen geschert. Den Traum von einer Liebesheirat hat Kitty längst begraben, für sie zählt einzig das Wohlergehen ihrer Familie. Mit jedem Rückschlag, den sie erleidet, jedem Fettnäpfchen, in das sie aufgrund ihrer Unkenntnis der ungeschriebenen Gesetze des ton tappt, jeder Ungerechtigkeit, die ihr widerfährt, scheint sie noch kämpferischer und fokussierter zu werden, und ich kam nicht umhin, ihre Resilienz und Determination zu bewundern.


    "Die Zeit der Verzweiflung war vorbei. Sie würde sich - durfte sich - nicht so einfach besiegen lassen. Entschlossen schluckte sie ihre Tränen herunter und straffte die Schultern."


    Kittys stark ausgeprägter Beschützerinstinkt lässt sie manchmal sogar den großen Plan vergessen, z.B. als sie ihre jüngere Schwester Cecily vehement verteidigt und vor einem für seine wandernden Hände bekannten Tanzpartner bewahrt. "Weniger charakterstarke Menschen mochten die Aufmerksamkeit dieses abscheulichen Mannes als notwendiges Übel betrachten, aber Kitty tat das nicht." Sie handelt in meinen Augen vollkommen richtig, bekommt aber sogleich die Empörung der Gesellschaft zu spüren: einen 'Gentleman' öffentlich derart zu brüskieren, welch Skandal! Jahrhunderte vor MeToo-Kampagnen setzt Kitty dem schmierigen Herrn klare Grenzen, bravo!


    Die passionierten Dialoge zwischen den Hauptfiguren sind ein absoluter Traum! Enemies-to-Lovers-Romances gehören nicht ohne Grund zu meinen liebsten Tropes, bieten sie doch reichlich Gelegenheit für erhitzte, vor unterschwelliger Leidenschaft brodelnde Wortgefechte zwischen den Charakteren, ehe nach allerlei heftigem Schlagabtausch eine vorsichtige Annäherung erfolgt … und die gegenseitige Abneigung tieferen Emotionen gänzlich anderer Art weicht.


    "»Pragmatismus?«, wiederholte er. »So nennt Ihr es also? Nicht vielleicht lieber Berechnung - Gier - Manipulation? Denn leider sind es diese weitaus weniger ehrbaren Worte, die ich Euch zuschreiben würde, Miss Talbot.«"


    Wie oft rang ich mit Kitty um Beherrschung oder beglückwünschte sie zu ihren treffsicher platzierten Spitzen, die deutlich machten, dass sie dem sprachlichen Duell mit Lord Radcliffe mehr als gewachsen ist! Der Humor kommt hierbei nicht zu kurz; insbesondere über ihre spontanen morgendlichen Besuche bei Radcliffe habe ich mich köstlich amüsiert! Auch die Nebenfiguren sind vielschichtig ausgearbeitet worden; die Dynamik zwischen Kitty und ihrer Schwester Cecily sowie zwischen den Mädchen und ihrer 'Tante' Dorothy wurde überaus glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt.


    Natürlich war mir bewusst gewesen, dass gerade Frauen, obendrein jene mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln, es damals besonders schwer hatten, doch wie streng die Regeln für Erfolg auf dem sozialen Parkett waren, wurde mir erst hier vor Augen geführt. Es reicht nämlich bei Weitem nicht, diversen reichen Junggesellen vorgestellt zu werden - wobei schon allein dies zu bewerkstelligen einen Heidenaufwand bedeutet -, anschließend in hübschen Kleidern elegant über die Tanzfläche zu schweben, kokett die Augen niederzuschlagen, im richtigen Moment zu lächeln - aber ja nie undamenhaft laut zu lachen … Nein, um nicht auf den ersten Blick als nutzlose Bekanntschaft abgestempelt zu werden, muss man nachweislich aus guten Hause stammen: die richtigen Leute kennen (und vice versa), selbstverständlich vermögend sein, tadellos-sittsames Verhalten an den Tag legen, und, das ist ganz besonders wichtig, auf gar keinen Fall darf einem auch nur der Hauch eines Skandals anhaften.


    Kittys Debüt in London gleicht einem Tanz auf dem Vulkan, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Bei all meiner Liebe für das Regency-Zeitalter bin ich dennoch dankbar, nicht mit ihr tauschen zu müssen und stattdessen im Hier und Jetzt leben zu dürfen, wo ich mittels solch brillanter Romane in diese für Frauen so herausfordernde Ära eintauchen kann. Dass viele Menschen damals ihr Glück lediglich in einer gewissen Außenwirkung sahen, deren Oberflächlichkeit schwerer wog als die wahre Liebe, scheint uns heutzutage unbegreiflich. Allerdings darf man nicht vergessen: einige der hier aufgeführten Strukturen, über die wir vielleicht instinktiv den Kopf schütteln, sind im Grunde weiterhin gang und gäbe. Ob es uns passt oder nicht, aber Geld regiert die Welt und 'Vitamin B' öffnet noch immer sämtliche Türen am schnellsten, beruflich wie auch privat. (Um beim Thema Londoner Adel zu bleiben: Selbst Everybody’s Darling Meghan Markle soll einst eine Freundin gefragt haben, ob diese nicht 'irgendeinen berühmten Engländer' kenne, den sie ihr vorstellen könnte; er solle aber bitte keinen miesen Ruf haben …)


    Ein spezielles Lob verdient die hochwertige Aufmachung des Werkes. Die Innenseiten des Umschlags sind hinreißend gestaltet und mit ausgewählten Zitaten und Bildern verziert worden, das ungewöhnlichste Extra bildet allerdings das erweiterte, umklappbare hintere Cover, welches die Buchseiten umschließen und wie ein Lesezeichen verwendet werden kann.


    Fazit: 5 Sterne!

    Was für ein umwerfender Debütroman! Ich bin hin und weg. Wann erscheint Band 2? Bitte bald!! Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für alle Janeites, Bridgerton-Liebhaber und Regency-Fans!

    Herausgeber: ‎ Rowohlt Taschenbuch

    ET: 14. Juni 2022

    Umfang: 432 Seiten

    Originaltitel ‏ : ‎ The Cosy Cottage in Ireland



    *** Wunderbarer Feel-Good-Roman für Irland-Fans ***


    Seit ihrem Roman "Der kleine Teeladen in Tokio", einem meiner Jahreshighlights von 2021, bin ich ein Fan der Autorin - und habe mir fest vorgenommen, nach und nach all ihre Werke (wenn auch nicht in chronologischer Reihenfolge) zu lesen! Das kleine Cottage in Irland ist bereits der 7. Band ihrer international gefeierten Romantic-Escapes-Reihe, und erneut gelingt es Julie Caplin, so selbstverständlich und kenntnisreich über den Handlungsort zu schreiben, als würde sie selbst dort leben. Beeindruckend!


    Neben leckeren Gerichten (- gutes Essen spielt in Julies Romanen immer eine Rolle -) könnt ihr euch auf eine interessante Familiendynamik freuen (- Conor entstammt einer Koch-Dynastie -), angereichert mit humorvollen Dialogen und einer Prise Drama, die für die richtige Würze nicht fehlen darf!


    Der Klappentext erschien mir im Nachhinein etwas unglücklich gewählt. Hannah reist nicht aufgrund ihrer Unzufriedenheit im Hinblick auf ihr (Single-)Leben in Manchester nach Irland, sondern wegen ihrer Selbstzweifel (und einem angekratzten Ego) - weil "es ihr einfach nicht behagte, etwas so Grundlegendes wie Kochen nicht zu können". Eine neue Kollegin hatte ihr vor Augen geführt, dass sie zwar eine begnadete Anwältin sein mag, in der Küche jedoch jämmerlich versagt. Gepaart mit der Tatsache, dass Hannah sich neben ihrer im Zaubern kulinarischer Köstlichkeiten begnadeten Schwester Mina irgendwie in der Rolle der 'Nicht-Köchin' eingefunden hat, ergibt dies den Wunsch, endlich selbst kochen und backen zu können.


    "»Ich bin hergekommen, weil ich richtig kochen lernen wollte. […] Du weißt schon, wenn die in diesen Kochsendungen Ausdrücke benutzen wie schmoren, braten, sautieren, Wasserbad … oder sie reden von einer Fleischschulter oder einer Haxe, und ich will einfach wissen, was das alles ist.«"


    Mit der weiblichen Hauptfigur wurde ich nicht direkt warm; an Mitte der Handlung wurde es besser, doch zwischen ihr und mir blieb immer eine gewisse Distanz bestehen. Vielleicht lag es daran, dass mir Hannahs Beweggründe, den exklusiven und sündhaft teuren Kochkurs zu besuchen, nicht überzeugend erschienen. Als würdet ihr euch von Celine Dion die Tonleiter erklären lassen, bei Serena Williams die erste Tennisstunde eures Lebens buchen, … you get the picture. Prinzipiell bin ich voll dafür, wenn man eine neue Fertigkeit direkt vom Profi lernen möchte, aber bei Hannah wirkte es eher wie ein seichter Grund, um sie nach Irland schicken zu können. Zudem fand ich ihr Verhalten bei der ersten Begegnung mit Conor etwas sonderbar. Kess, schlagfertig und definitiv unterhaltsam, aber eben einen Hauch zu unrealistisch sowie - im Hinblick auf den 'Morgen danach' - unreif und respektlos … was, das muss man ihr zugutehalten, ihr auch selbst schnell bewusst wird. Ich weiß ehrlich nicht, warum ich mich mit ihr so schwergetan habe, denn im Grunde ist Hannah echt eine Nette (und ihre Unbeholfenheit in der Küche konnte ich so gut nachvollziehen - story of my life, wie mein kochbegabter Ehemann euch bestätigen würde).


    Conor hingegen kaufte ich die ihm zugeschriebene Rolle als charismatischer Hottie sofort ab und fand sein Verhalten manchmal zwar etwas vorschnell, aber durchaus glaubwürdig.


    Die atmosphärischen, bildreichen Beschreibungen der traumhaft schönen Landschaft befeuerten meinen Wunsch, endlich selbst einmal die Grüne Insel, die seit jeher mein Sehnsuchtsort ist, zu bereisen. Über die niedliche Karte im Innencover habe ich mich total gefreut, ich liebe solche Details!


    Ein weiteres Highlight für mich waren die sympathischen, facettenreich ausgearbeiteten Nebenfiguren, die herrlich viel Unterhaltungswert hatten und einen Großteil des Charmes der Geschichte ausmachten. Ob die knuddelige Merry, die vermeintlich arrogante Fliss (deren Kabbeleien mit dem nie um einen frechen Spruch verlegenen Jason zum Piepen waren), die liebenswerte Izzy oder die berühmte Starköchin Adrienne, die bei jedem in ihrer Küche ausgestoßenen Fluchwort streng einen Euro Schimpfgebühr einfordert - sie alle bereicherten die Story ungemein.


    Clever verknüpft die Autorin die Figuren ihrer Reihe untereinander; im vorliegenden Werk erfährt man z.B. viel über die Handlung des Vorgängerbandes, in welchem Hannahs Schwester Mina die Hauptrolle spielt. Wer also "Das kleine Chalet in der Schweiz" noch nicht kennt und nicht gespoilert werden möchte, dem empfehle ich, zunächst Band 6 zu lesen.


    Fazit: 4 Sterne.

    Ein wunderbarer Feel-Good-Roman, den ich allen Irland-Fans wärmstens empfehlen kann!


    ASIN/ISBN: 3499008718

    Verlag: Ullstein Taschenbuch

    Bindung: Taschenbuch

    Seitenzahl: 624 Seiten

    ET: Mai 2022



    Meine Meinung:


    *** Gelebter DDR-Alltag aus Sicht dreier junger Frauen ***


    "»Es ist die Liebe, egal ob romantisch, familiär, freundschaftlich oder auch religiös, die dem Leben einen Sinn gibt.«"


    Da es noch gar nicht lange her ist, dass ich ein anderes, ebenfalls bei Ullstein erschienenes Werk der Autorin begeistert verschlungen habe (ihre mitreißende Romanbiografie "Diana - Königin der Herzen"), freute ich mich riesig, als ich den Auftakt der Müggelsee-Saga entdeckte - zumal die Geschichte in meiner alten Heimat spielt und daher ohnehin ein Must-Read für mich gewesen wäre. Dass nun solch eine wunderbare Erzählerin wie Julie Heiland mit ihrem feinsinnig-emotionalen, fesselnden Schreibstil die Story um die drei Freundinnen Martha, Betty und Clara zum Leben erweckt, war sozusagen die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.


    Meine Oma pflegte immer zu sagen "Drei sind einer zu viel", allerdings könnte dieser Spruch im Hinblick auf die sympathischen Hauptfiguren kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein: So unterschiedlich die Mädchen in puncto Charaktereigenschaften und Gesellschaftsschichten sind, so sehr brauchen sie einander und geben einander Halt.


    "Eine Blonde, eine Rothaarige, eine Brünette - ihre Leben waren in unterschiedlichen Bahnen verlaufen, doch von einer Sekunde auf die andere hatte das Schicksal sie zusammengeworfen."

    Ob Schulalltag, erste Liebe, Familienprobleme und -geheimnisse, Verlust geliebter Menschen oder Karriereträume, alles erleben sie zusammen. Ihre aufrichtige Freundschaft und Loyalität - in einem Land, das linientreue Ergebenheit einfordert, Andersdenkende ausgrenzt und seine Bürger:innen gegeneinander aufstachelt - empfand ich als sehr rührend.


    Es sind die letzten Jahre vor dem Mauerbau. Die hübsche Betty träumt von einer Zukunft als berühmte Hollywood-Schauspielerin; die hochbegabte Clara greift ebenfalls nach den Sternen: sie möchte ins Weltall fliegen. Allerdings werden ihr bewusst Steine in den Weg gelegt, da ihre Familie nicht Mitglied in der Partei ist und es wagt, eine eigene Meinung zu vertreten. Und FDJ-Anhängerin Martha weiß exakt, was von ihr erwartet wird, würde jedoch am liebsten einen gänzlich anderen Weg einschlagen.


    Viele Entwicklungen und Verstrickungen habe ich recht früh erahnen können, dennoch verblüffte mich auch der ein oder andere Twist (Stichwort: Marthas Bruder Ronny - ein übrigens tatsächlich weit verbreiteter Name im Osten) und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.


    Obwohl ich selbst in der DDR aufgewachsen bin, befällt mich die sogenannte Ostalgie eher selten, maximal wenn es um Figuren aus der Ost-Version der TV-Kindersendung "Das Sandmännchen" geht. Wenn im Zusammenhang mit der DDR in den Medien oder in Gesprächen mit Bekannten dann der Satz "Es war nicht alles schlecht." fällt, schüttelt es mich. - Familien wurden grausam auseinandergerissen, Träume zerstört. Menschen mussten Angst haben, dass jedes in den eigenen vier Wänden gesprochene Wort vom Staat belauscht und gegen einen verwendet werden könnte. Niemand traute niemandem mehr, nicht mal Familienmitgliedern oder dem (Ehe-)Partner. Personen 'verschwanden', einfach so - flüchteten, wurden weggesperrt oder ermordet. Müsste ich die DDR in einem Wort beschreiben, wäre es 'unmenschlich'. In ihrem Roman zeichnet die Autorin mehrere Extremfälle. Natürlich ereigneten sich solche Dinge nicht in jeder Familie - aber es gab zahlreiche solcher Fälle. Viel zu viele. Insbesondere Marthas Backgroundstory bewegte mich enorm … und machte mich furchtbar wütend auf das gnadenlose DDR-Regime, ebenso die Ungerechtigkeit, die Clara wieder und wieder erdulden muss.


    Die Hauptfiguren, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, sind facettenreich gestaltet worden. Dank zeitgemäßer Wortwahl und nachvollziehbarem Verhalten wirken sie vollkommen glaubwürdig, und obgleich ich alle drei Freundinnen gerne mochte, war es die zielstrebige Clara, mit der ich besonders mitfieberte. Die Dialoge zwischen ihr und ihren Eltern bewiesen stets, dass in der ärmlichen kleinen Wohnung der Vogels viel mehr Liebe herrschte als z.B. in der noblen Villa von Bettys Familie, deren vermeintliches Glück nur Fassade ist.


    "»Weißte, det Leben ist ein Chaos und furchtbar schnell vorbei. […] Det, was uns den Kopf oben halten lässt, det is nich unsere Arbeit oder Erfolg, det is unser Glaube und die Liebe.«"


    Zu Beginn der Handlung herrscht Sommer-Feeling pur, genau wie es auf dem passend gestalteten Cover suggeriert wird. Ich wähnte mich aufgrund der bildreichen, atmosphärischen Beschreibung des Settings selbst im Strandbad, lauschte dem ausgelassen Kreischen der im Wasser tobenden Kinder, dem herrlichen Berliner Dialekt, dem Radio, das irgendwo leise dudelt … roch die Sonnencreme auf meiner Haut und spürte die heiße Sonne im Gesicht. Mit gleicher Intensität widmete sich die Autorin den Lebensumständen der Protagonisten und ließ mich mühelos in die damalige Zeit eintauchen. Die unzähligen feinen Details, die in die Geschichte eingeflochten worden sind - von gängigen Modetrends, Musikhits und beliebten Gerichten der ostdeutschen Küche bis hin zur Inneneinrichtung der Wohnung - machen deutlich, dass hier gründliche Recherchearbeit geleistet worden ist.


    Sehr erfreulich fand ich, dass die Autorin bewusst darauf verzichtet hat, Intrigen zwischen den Mädchen zu spannen, (wie es leider oft in Romanen über Freundesgrüppchen der Fall ist). Dieses Fehlen von Konkurrenzdenken und Missgunst war erfrischend, zumal es durchaus Situationen gab, in denen es naheliegend gewesen wäre.


    Nach und nach wurde der Ton ernster, die Ereignisse dramatischer, ohne dass es in Hektik ausartete. Es ist ein insgesamt ruhiger, aber dennoch spannender Roman, der mich von Anfang bis Ende überzeugt hat. Apropos Ende: Die Autorin ließ die Story zum Teil offen enden, sodass man gespannt sein darf, was das Schicksal für Martha, Betty und Clara noch bereithalten wird.


    Abschließend noch ein paar Worte zur Aufmachung. Die drei DDR-Rezepte im Anhang waren eine tolle Überraschung; Soljanka gab es tatsächlich hin und wieder in meiner Familie. Dass bereits eine Leseprobe aus dem Folgeband inkludiert war, gefiel mir sehr, ebenso die geriffelte Oberflächenstruktur des Einbandes.


    Fazit: 5 Sterne!

    Mich hat das Werk prächtig unterhalten und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die im Juli 2022 erscheinen soll.


    ASIN/ISBN: 3548065597

    Freunde! Ich habe ein neues Jahreshighlight - und krieg mich gerade kaum ein vor Begeisterung. (Auf dem Level von Schnappatmung und Kreisch-Alarm, weil … es ist einfach so, sooooooo gut!!)


    Hatte der Auftakt der Golden-Hill-Reihe mir schon super gefallen, war ich von Band 2 nun dermaßen überwältigt-geflasht-hingerissen, dass ich am liebsten nach Boulder Creek ziehen möchte. Heute noch. Jetzt denkt ihr vielleicht 'okay, wow, dann muss das Setting in diesem Roman ja wirklich toll gewesen sein'. (For the record: Ja! War es. Untertreibung des Jahrtausends! Es ist das mit Abstand schönste, einladendste Setting, das mir je unter die Augen gekommen ist!) Aber lasst euch gesagt sein: Das war keine nette Rezi-Ausschmückung meinerseits, ich meine das ernst - ich will da hin. Die Autorin wird hoffentlich nachvollziehen können, dass ich nach solch einem mitreißendem Werk nun von ihr erwarte, dass sie uns mitteilt, der Handlungsort sei durchaus real und würde im wahren Leben XY heißen. Damit ich unsere Koffer packen kann. (Könnte es sich z.B. um Boulder, Montana handeln?)


    Arizona und Ajden, aus deren Perspektiven abwechselnd erzählt wird, sind wundervolle, mega liebenswerte, durch und durch nachvollziehbare Charaktere, die nicht nur unheimlich echt und greifbar wirken, sondern auch eine bemerkenswerte Entwicklung durchleben. Ich konnte mich zu 100% in sie hineinversetzen, ging in ihren Gefühlen und Gedanken auf, und war hin und weg davon, mit wie viel Feingefühl die Autorin ihre Annäherung gestaltet hat.


    Beide Hauptfiguren müssen traumatische Erlebnisse verarbeiten. Wer mich kennt, weiß: Bei solch einem Plot besteht bei mir immer die Gefahr, dass mich das Gelesene arg mitnimmt, beim Lesen runterzieht und über die Lektüre hinaus deprimiert, sodass ich das Werk im Anschluss hauptsächlich mit dem tragischen Element in Verbindung bringe - alles schon erlebt. Hier ist dies NICHT der Fall, denn Nicole Böhm ist eine grandiose Erzählerin! Ich spürte keine graue Wolke über mir, keinerlei drückende Schwere, sondern vielmehr ein stetig wachsendes Gefühl der Leichtigkeit und Befreiung. Dieser Prozess des langsamen Loslassens ist meisterhaft auf Arizona und Ajden übertragen worden, entfaltet sich nach und nach im Laufe der Handlung - inklusive aller Fortschritte und emotionaler Hindernisse. Nix da mit zwei, drei Sätzchen à la 'Er/Sie fährt zur Ranch, streichelt ein Pferd, und schon geht es ihm/ihr besser'! Und das bringt mich gleich zu meinem nächsten Punkt: die Arbeit mit den Pferden.


    Prinzipiell bin ich davon überzeugt, dass Tiere uns Menschen immer guttun; für mich gehören sie zum Lebensglück dazu. Ich muss jedoch gestehen, dass ich vor diesem Werk nur eine vage Vorstellung davon hatte, wie eine Pferdetherapie eventuell aussehen könnte. Es war wahnsinnig interessant, mehr über diese besondere Gabe der Pferde und ihr Verhalten zu erfahren, über ihr Training und ihre Wirkung auf die betreffende Person. Für Sadie, Parkers Schwester, ist die Ausbildung zur Pferdetherapeutin eine Herzensangelegenheit. Sie hat nach einem schweren Autounfall einst selbst von solch einer Therapie profitiert und möchte nun anderen Menschen helfen. Ich habe ihre muntere, lebensfrohe Art, ihren Enthusiasmus, ihre quirlige Energie geliebt! Wie ein Wirbelwind fegt sie über die Ranch und letztlich ist es ihr zu verdanken, dass … ach, lest selbst! Ihr werdet es nicht bereuen.


    Das Wiedersehen mit den mir aus Band 1 vertrauten Figuren habe ich soooo genossen, mochte vor allem die geschwisterliche Dynamik zwischen Parker und Sadie, vergöttere Granny, und musste so schmunzeln darüber, wie süß Clay und Parker miteinander sind! An alle Golden-Hill-Neulinge: Keine Sorge, die Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen, ihr werdet hier von Anfang an den vollen Durchblick haben. Apropos Buchreihe(n) und vertraute Figuren: Aus dem Nachwort der Autorin habe ich herausgelesen, dass es gewisse Charaktere aus ihrer One-Last-Serie sind, die hier einen Gastauftritt feiern (im wahrsten Sinne des Wortes, hehe). Diese Reihe steht schon seit Längerem auf meiner Wunschliste und nun freue ich mich umso mehr darauf!


    Der Schreibstil der Autorin hat mich umgehauen! An diesem Roman hat einfach ALLES gepasst, bis hin zur Widmung ("Für alle, die Seesterne zurück ins Meer werfen."), hinter der eine bezaubernde Geschichte steckt.


    Unbedingt lobend erwähnen möchte ich noch, wie angenehm das Thema Nachhaltigkeit in die Geschichte eingeflochten worden ist, nämlich ohne Moralpredigten, sondern vielmehr als selbstverständlicher Way of Life; Ajden isst kein Fleisch (urteilt aber nicht über Leute, die es tun), vermeidet unnötige Flugreisen, und hat sein Leben jenen Menschen gewidmet, die ohne fremde Hilfe nicht überleben würden. Seinen selbstlosen Einsatz in Krisengebieten fand ich unsagbar inspirierend und einfach nur bewundernswert. Davor habe ich den allergrößten Respekt. Kein Wunder, dass Arizona fasziniert von ihm ist. Von ihm geht eine unheimlich beruhigende Alles-wird-gut-Aura aus, die sich auf andere überträgt. Obendrein kann der Mann gut kochen und hat eine Engelsgeduld (Stichwort: Fotomodell)!


    Nicht nur für Ajden und Arizona (deren Leidenschaft für Fotografie ich teile), sondern auch für mich war der Aufenthalt auf der Golden Hill Ranch eine Offenbarung. Die (leider nur literarische) Zeit dort ließ mich durchatmen, zur Ruhe kommen, erdete mich. Es war Balsam für meine Seele. Ein Zufluchtsort. Paradiesisch schön. Das mag jetzt alles sehr hochtrabend klingen, doch glaubt mir, in einer Zeit, in der die Welt verrückt geworden zu sein scheint (- Kriege, Pandemien und tragische Ereignisse, die die Schlagzeilen dominieren und mir das Herz zerreißen -) braucht jeder von uns einen solchen Ort und solch himmlische Bücher.


    𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰

    Jede Zeile dieses Romans habe ich geliebt. Ich musste mich zwingen, gaaaanz langsam zu lesen, weil ich so lange wie möglich auf der Golden Hill Ranch bleiben wollte. Riesengroße Liebe für dieses Buch und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!!

    Und nun entschuldigt mich bitte, ich muss meinen Mann über unseren Umzug nach Montana informieren.

    Starker Anfang, aber dann ...

    Es gibt für alles ein erstes Mal. …und damit beziehe ich mich nicht nur auf den amourösen Ausrutscher der weiblichen Hauptfigur Isabella, die im Auftakt von Emma Hunters Somerset-Trilogie voller Verzweiflung nach Bath reist, um dort möglichst schnell einen vermögenden Ehemann zu finden (- gilt es doch, rechtzeitig unter die Haube zu kommen, ehe sich herumspricht, dass sie keine Jungfrau mehr ist, andernfalls wäre der Ruf ihrer gesamten Familie ruiniert). Mein Erstaunen gilt vielmehr der Tatsache, dass ich selten zu Beginn eines Regencyromans begeisterter bin (von der Handlung, dem Schreibstil, den Figuren) als nach Beendigung der Lektüre. Hier allerdings wich meine anfängliche Euphorie nach und nach einem eher verhaltenen Eindruck.

    Die Leseprobe des mit einem bezaubernd schönen Cover versehenen Werkes hatte mir unheimlich gut gefallen: ein interessanter Einstieg in die Handlung mit sympathischer Figurenvorstellung (- insbesondere Isabellas Dienstmädchen Betty alias ihre angebliche Anstandsdame sowie die smarte, geheimnisvoll wirkende Witwe Rebecca mochte ich gerne -), tolle atmosphärische Beschreibungen von der Kleidung und den Locations, die sogleich Bilder der historischen Kulisse im Kopf entstehen lassen, und ein attraktiver Fremder, den Isabella eigentlich keines Blickes würdigen sollte. Ideale Voraussetzungen also. Ich war voller Vorfreude, lehnte mich mit einem Tässchen Kaffee - passend zu Isabellas Koffein-Liebe in der Story - im Lesesessel zurück und … nun ja, alles verlief anders als erhofft.

    Zunächst das Positive: Man merkt, dass die Autorin selbst ein Fan der Regency-Ära ist; sie hat eindeutig gründlich recherchiert und sich mit dieser Epoche auseinandergesetzt. Die von Ungerechtigkeit und Abhängigkeit geprägte Rolle der Frau und die ungeschriebenen Gesetze der Gesellschaft hinsichtlich allgemeiner Moralvorstellungen, z.B. dem 'angemessenen' Umgang mit Personen anderen Standes, all das wurde sehr authentisch ausgearbeitet.

    Mit fortschreitender Handlung gab es jedoch leider immer mehr Punkte, die mich störten - beispielsweise die Hauptcharaktere, deren Verhalten mich zunächst irritierte, später ärgerte und insgesamt einen unguten Beigeschmack hinterließ. Isabella, die sich zu Beginn der Story durch ihre heimliche Rebellion gegen die gängigen Sitten und durch ihre Unangepasstheit auszeichnet - sie interessiert sich für Medizin, würde gerne studieren und liebt das verpönte Getränk namens Kaffee -, hat im Grunde nur eine einzige Mission: nach ihrem Fauxpas schnellstmöglich zu heiraten. Tadelloses Benehmen ist hierfür Voraussetzung, immerhin ist die High Society bei Skandalen gerade in der Flanier-Stadt Bath gnadenlos. Ihr eigenes UND das Wohl ihrer gesamten Familie hängt von Isabellas Erfolg am Heiratsmarkt ab, da sollte man doch meinen, sie würde sich voll und ganz dieser Aufgabe verschreiben. Augen zu und durch! Was tut sie stattdessen? Sie zögert stets kurz und weiß exakt, was sie n i c h t tun sollte, nur um es letztlich dennoch zu tun. Sobald die Hormone verrücktspielen, wirft sie alle Logik über Bord und sich selbst direkt dem nächsten Mann in die Arme. Solch ein leichtsinniges, nicht nachvollziehbares und, es tut mir leid, dümmliches Verhalten hätte ich nicht von der an sich intelligenten jungen Frau erwartet. Oft wirkte sie stur und uneinsichtig, lernt nicht aus ihren Fehlern, und ich dachte mir: 'Mädchen, dann ist dir echt nicht zu helfen'. Auch Alexander war nicht mein Favorit, anfangs charismatisch und verwegen, benahm er sich ca. ab Mitte der Handlung zunehmend unsympathisch und grenzwertig in puncto Dominanz. Schade um die tollen, liebenswerten Nebenfiguren (Betty, Rebecca, Tom), welche die Handlung deutlich aufgewertet haben. Die Freundschaft zwischen den drei Frauen ist auch noch etwas, das ich positiv erwähnen kann - die Dynamik zwischen ihnen gefiel mir super!

    Der Schreibstil war auf 3½-Sterne-Niveau, häufig bildreich, allgemein flüssig und angenehm; allerdings kamen Begriffe vor, die absolut unpassend für den Ton eines Regencyromans waren. Im Hinblick auf die damalige Zeit wirkten Aussagen wie "»Es lief beschissen.«" oder das eher 'moderne' Schimpfwort A…loch schlichtweg unauthentisch und bescherten mir Cringe-Momente. Weiterhin störte mich die permanente Verwendung von Vornamen in den Dialogen. Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, fange ich nicht gefühlt jeden zweiten Satz mit dessen Vornamen an; irgendwann nervte es nur noch, "Isabella" zu lesen. Folglich erschien mir das Werk mit der Zeit langatmig - spätestens, als die Hauptfiguren ihre Sympathien bei mir verspielt hatten, ich nicht mehr mit ihnen mitfieberte und der in meinen Augen nicht ganz ausgereifte Plot um einen Schmugglerring die Love Story (und meinen Lesefluss) noch mehr ausbremste. Die zahlreichen unnötigen Missverständnisse waren zu viel des Guten; 'unnötig' deshalb, weil sowohl Isabella als auch Alexander als (vermeintlich) kluge, belesene Charaktere präsentiert werden und somit in der Lage gewesen wären, zumindest hin und wieder ein vernünftiges, klärendes Gespräch führen zu können. Wahre Romantik kam trotz einiger ansprechend gestalteter Erotikszenen keine auf. Für mich fühlte es sich einfach so an, als wären ER und SIE (wie gesagt, von den Namen habe ich vorerst genug) hauptsächlich von Lust und teilweise toxisch anmutenden Besitzansprüchen, nicht von Liebe angetrieben. Die tiefen Emotionen fehlten mir, alles zwischen ihnen wirkte irgendwie oberflächlich.

    Nicht einmal über das von Romanen dieses Genres zu erwartende Happy End konnte ich mich noch freuen. Die 'Auflösung' des Nebenplots erschien mir unlogisch, das Ende wirkte (nach über 550 Seiten) recht überstürzt und zu schnell abgehandelt.

    Fazit: 3 Sterne.

    Ich habe mich mit dieser Rezension enorm schwergetan, möchte weder die sympathische Autorin, die durchaus Schreibtalent besitzt, kränken noch dazu beitragen, dass andere Regency-Fans womöglich falsche Erwartungen an das Buch hegen und letztlich enttäuscht werden. Die Story hat stark angefangen und (- es tut mir im Herzen weh, denn ich wollte den Roman so gerne lieben -) leider stark nachgelassen: eine thematisch überladene Handlung mit zu wenig Gefühl, Logik und Tiefgründigkeit, dafür zu viel Drama, Unglaubwürdigkeit und Figuren, die es einen nicht leicht machen, sie zu mögen. Von Julia Quinn's Bridgerton-Reihe oder gar legendären Klassikern wie Jane Austen fange ich gar nicht erst an, doch auch im Vergleich mit den vielen jüngst erschienenen Regencywerken (wie Julie Marshs wundervollem Roman "Die Ladys von Somerset") konnte diese Geschichte mich nicht überzeugen. Vielleicht treffen Band 2 und 3 eher meinen Geschmack, ich würde es mir sehr wünschen.

    Der Buchtitel ist Programm!

    Nach dem Wahnsinns-Erfolg ihrer Green-Valley-Love-Romane, die mir größtenteils super gefallen hatten, war ich enorm gespannt auf Lilly Lucas' neue, ebenfalls im U.S. Bundesstaat Colorado spielende New-Adult-Buchreihe mit dem klangvollen Namen "Cherry Hill", deren Auftaktband "A Place to Love" im Mai 2022 bei Knaur Taschenbuch erschienen ist.


    Man nehme:

    … drei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten, in harten Zeiten aber letztlich doch zusammenhalten,

    … ein Familienunternehmen, das in den roten Zahlen steckt und dringend ein kleines Wunder gebrauchen könnte,

    … eine große Liebe, die trotz abruptem Beziehungsende vor einigen Jahren auch in der Zwischenzeit nie ganz erloschen ist –

    und schon hat man die idealen Voraussetzungen für eine interessante, bestenfalls romantische Feel-Good-Story vor familiärem Hintergrund. Ebenfalls nicht fehlen darf natürlich das malerische Setting!


    Was Palisade, die idyllische, typisch amerikanische Kleinstadt samt heimeligem Flair und Community Events wie dem Peach Festival, betrifft: Yes, ich komme den McCarthy-Mädels liebend gerne bei der Pfirsichernte helfen, solange ich hin und wieder durch die traumhafte Umgebung streifen und von Lilacs gebackenen Köstlichkeiten naschen darf! Ehe ich nun zum Flughafen düse und mein Ticket nach Colorado löse, hier noch schnell ein paar Gedanken zum vorliegenden Roman.


    Juniper, Poppy, Lilac – welch wunderschöne Namen! Findet ihr nicht auch, dass sie wie Musik in den Ohren klingen? Wow! Ich entdecke oft ausgefallene Namen in Büchern; meistens wirken diese irgendwie unauthentisch, nicht in ihr Umfeld passend oder zu bemüht (im Sinne von 'Huhu, schaut mal, was für einen besonderen Namen Figur XY hat!') – doch die Autorin beweist bei der Namensgebung, dass es auch anders geht: einzigartig, hübsch UND glaubwürdig.


    Apropos hübsch: Bei der Aufmachung des Werkes ist nicht gegeizt worden mit liebevollen Details – Glanzprägung auf dem Cover, eine bezaubernde Illustration auf dem Innencover und bebilderte Kapitelanfänge! Volle Punktzahl für die Optik.


    Juniper lebt nicht den klassischen Alltag einer Mittzwanzigerin. Nach der MS-Diagnose ihrer Mutter und dem Tod ihres Vaters trägt sie die alleinige Verantwortung für die Familienfarm. Für die Liebe wäre ohnehin keine Zeit geblieben, sagt sie sich wahrscheinlich in den wenigen stillen Momenten – vielleicht schmerzt es dann etwas weniger, dass sie und Henry kein Paar mehr sind. Vor allem aber hatte sie ihn vor drei Jahren verlassen, um seinem Lebenstraum, seiner erfolgreichen Zukunft in der Destillerie seiner Familie nicht im Wege zu stehen. Nie hätte sie damit gerechnet, ihn ausgerechnet in ihrer Heimat, auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans, wiederzusehen - aber hier ist er: attraktiver denn je platzt er unerwartet in einen ohnehin schon eng getakteten Erntetag auf der Obstfarm und verlangt die Scheidung. Scheidung?? Ach ja, da war ja was …


    So sympathisch ich Junipers bodenständige Art fand und so sehr ich ihren Tatendrang bewunderte, ihren selbstlosen Einsatz für Cherry Hill, wo sie sich aufopferungsvoll um ihre Familie kümmert, so wenig angetan war ich von ihrer Einstellung in Sachen Beziehung bzw. von der Art und Weise, wie sie ihre Beziehung zu Henry beendet hat. Ich mag es generell nicht, wenn Menschen sich anmaßen, für andere Personen, geschweige denn für den eigenen (Ehe-)Partner, mal eben so und völlig ungefragt lebensverändernde Entscheidungen zu treffen. Im Schwabenland würde man sagen: Das hat für mich einfach ein Geschmäckle. Kein Wunder, dass es dann im Anschluss – wenn hier auch mit mehreren Jahren Verspätung – ein gewaltiges Hin und Her, unnötig gebrochene Herzen und die späte Einsicht, dass man verpasste Zeit nie zurückbekommt, gibt. Über Henrys grenzenloses Verständnis konnte ich nur staunen.


    Diese Second-Chances-Romance, die durchgehend aus Junipers Perspektive (in der Ich-Form) erzählt wird und hin und wieder Rückblicke in die Vergangenheit bietet, besticht vor allem durch den Gesamtrahmen, in welchen die an sich eher ruhige, unspektakuläre Handlung eingebettet worden ist. Für den Reihenauftakt mag das praktisch sein (- wir lernen den Ort, die Farm, die Familie McCarthy und weitere Nebenfiguren kennen -), stellt er doch die Basis für die Folgebände dar. Für die eigentliche Liebesgeschichte hingegen ist es eher suboptimal, wenn alles drum herum (Farmalltag/Location, Familiendynamik) mehr zum Träumen einlädt als die Hauptstory.


    Unabhängig davon hat der Schreibstil mir prima gefallen - atmosphärische Beschreibungen, überzeugend ausgearbeitete Figuren und lebensnahe Dialoge. Für mich war es nicht das beste Buch, das ich bisher von der Autorin gelesen habe, aber der Grundstein für die neue Erfolgsreihe ist hiermit mal gelegt. Jetzt freue ich mich auf die Geschichte von Lilac, die Anfang August erscheinen soll und bestimmt ereignisreicher verlaufen wird.


    Fazit: 3 Sterne

    Ideal für alle Fans von entspannten Liebesromanen und Small-Town-Romances, die ohne allzu viel Drama auskommen. Der Buchtitel ist Programm, Cherry Hill ist wahrlich a place to love!

    Absolutes Wohlfühlwerk!

    "Uns hat nie ein Mann das Haushaltsbüdschee zugeteilt, sondern immer wir den Kerlen das Taschengeld, so sieht das aus! Und wir haben nie geheiratet, weil wir mussten, sondern immer nur, weil wir wollten. Nicht wie diese ganzen operierten Nackedeis heutzutage, die sich einen reichen Fußballspieler angeln, weil es mit der Schule nicht so geklappt hat."


    Ich liebe, liebe, liebe die Buchreihe um die kultige Online-Omi Renate Bergmann! Bestsellerautor Torsten Rohde hat es mal wieder geschafft, mir zauberhaft humorvolle und entspannte Lesestunden zu bescheren. Ich kann nur sagen: Der Buchtitel "Man muss sich nur trauen" (erschienen bei Ullstein Taschenbuch Verlag, März 2022) ist Programm. – Genau diesen Satz möchte ich nämlich jedem zurufen, der bisher noch nicht das Vergnügen gehabt hat, einen Plausch mit Renate erleben zu dürfen.


    Ich muss gestehen, als ich damals zum ersten Mal die kunterbunten Buchcover gesehen habe, war ich zunächst SEHR skeptisch gewesen und vermutete irgendeinen seichten Klamauk dahinter. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sich ausgerechnet diese Bücher zu einer meiner Lieblingsreihen entpuppen würden! Ich schwanke noch hinsichtlich der Frage, was mich mehr fasziniert – meine Bewunderung dafür, dass ein Autor des Jahrgangs 1974 erzählerisch völlig selbstverständlich und absolut glaubwürdig in die Rolle einer 82-jährigen Berlinerin schlüpfen kann oder die Tatsache, dass ich mich mit Mitte 30 in vielen 'ihrer' Aussagen tatsächlich wiedererkenne. So oder so, es war mal wieder ein Genuss sondergleichen! Ich habe dauergeschmunzelt und mich königlich amüsiert, und gewisse Wortkreationen wie "Knödelmädchen"/"Knödelkinder" oder "lebensdoof" werde ich definitiv in mein alltägliches Vokabular übernehmen. Hihihi, würde die Renate jetzt kichern.


    Dieses Mal begleiten wir die vierfache Witwe (Jetzt gucken Se doch nich so! – Wollen Sie etwa andeuten… Oma Bergmann ist jedenfalls keine, die ihre Männer um die Ecke bringt, da hört sich doch alles auf! -) während sie die Hochzeit ihrer besten Freundin Getrud vorbereitet. Das Trudchen ist ebenfalls 82 Jahre alt, seit 10 Jahren verwitwet, seit Kindertagen mit Renate befreundet und, man glaubt es kaum, seit über 2 Jahren fest verbandelt mit dem Gunter Herbst. Doch irgendwie "klemmt", da noch was, die beiden bewegen sich keinen Meter in Richtung Altar und kommen nicht zu Potte. Der Spruch passt besonders gut, weil Gertrud mit Nachnamen ja - noch - Potter heißt, verstehen Se? Aber da schau her, jetzt fange ich auch schon in bester Bergmann-Manier an, Sie in ein Gespräch zu verwickeln. Herrje. Wo war ich? Genau. – Es geht nichts voran in Sachen Eheschließung.


    "Da ist was durcheinandergekommen! Es heißt: »Drum prüfe, wer sich ewig bindet« und nicht »Drum prüfe ewig, wer sich bindet«!" Zum Glück nimmt sich Oma Bergmann nun persönlich dieser zwischenmenschlichen Angelegenheit an, es gibt schließlich so viel zu beachten im Hinblick auf das organisatorische Drumherum, Sie machen sich ja kein Bild! Angefangen beim Hochzeitstermin: "Berlin kann manche Dinge eben nicht so gut. Als in der Verwaltungsschule Flughafen, Radwege und neue Personalausweise auf dem Stundenplan standen, waren wohl alle krank. Und auch im Standesamt gibt es nur Probleme. Heiraten geht nur von Montag bis Freitag, sonst müsste am Samstag je jemand arbeiten, und wo kämen wir denn da hin!"

    Besonders interessant fand ich die Erinnerungen an frühere Hochzeitsbräuche und Traditionen auf dem Land. Wir lesen zudem von Brieftauben und Pferdekutschen, dem Mammutthema Kleiderwahl, Blumenarrangements, Einladungen und Sitzordnung, Menüwahl, Fotografen und dem wohl leider unvermeidlichen Auftritt des Kinderchores von Frau Schlode (- "Die Schlode würde sich nicht abhalten lassen. Es hätte […] keinen Sinn gehabt, den Termin zu verschweigen – die Frau kriegt alles raus! Die hat ihre Spitzel in allen Behörden sitzen und kommt dann doch." -). Auch der Besuch der Hochzeitsmesse, inklusive Gertruds spontaner Tanzeinlage, ist ein Brüller!


    Jetzt könnte man meinen, bei so viel Planung könne nichts schiefgehen. Hihi, sage ich da wieder nur. "Im Grunde hatten wir nichts falsch geplant. Nur: Welcher Plan geht schon auf im richtigen Leben? Es kommt immer anders, als man denkt. Da können Se vorher grübeln und überlegen, so viel Sie wollen, wenn das Schicksal einmal falsch abbiegt, stehen Se da mit Ihrem Plan und können nur noch zugucken, wie der Schlamassel seinen Lauf nimmt."


    Am liebsten hätte ich noch ewig weitergelesen; Renate ist mit ihrer selbstreflektierten, erfrischend ehrlichen, direkten, aber niemals unhöflichen Art, ihren klugen Lebensweisheiten und ihrem Humor ein echtes Unikat und unheimlich herzlich! Sie spricht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, nennt die Dinge beim Namen und schreckt auch nicht vor moderner Technik wie Händi, Fäßbock und Finstergram zurück. Ich möchte mich nie von ihr verabschieden, jedes Bergmann-Buch ist für mich wahrer Balsam für die Seele – nachdem ich die letzte Seite umgeblättert habe, fühle ich mich stets, als hätte ich gerade einen netten Nachmittag mit Kaffee und Kuchen bei meiner Lieblingsnachbarin hinter mir, und hoffe gleichzeitig, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis der nächste Band erscheint.


    Fazit: 5 begeisterte Sterne. Na los, trauen Se sich und schnappen sich dieses herrliche Büchlein!

    Verlag: Ravensburger Verlag

    Erscheinungsdatum: März 2022

    Seitenanzahl: 480 Seiten



    Über die Autorin:

    Anna Savas wurde 1993 geboren und kann sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen. Seit ihrer Kindheit ist Schreiben für sie wie Atmen, und, weil Ideen oftmals aus dem Nichts kommen, hat sie immer ein Notizbuch dabei. Die Autorin freut sich immer, von ihren Leser*innen auf Instagram zu hören (@annasavass).


    Meine Meinung:

    *** Spannend, aber nicht so catchy wie erhofft ***


    Puh, ich muss sagen…ich bin ernüchtert. Der Klappentext klang so vielversprechend. Das Cover gefiel mir so gut. Das gesamte Konzept erinnerte mich enorm an Stefanie Hasses Matching-Night-Dilogie, die zu meinen absoluten Highlights zählt. Wahrscheinlich hatte ich unterbewusst gehofft, dass ich mit Anna Savas' Dark-Academia-Romantasy-Reihe ein ähnlich berauschend positives Leseerlebnis haben würde – und gemäß dem Motto 'be careful what you wish for' bekam ich genau das: eine Geschichte, die sich wie eine Kopie von "Matching Night" anfühlte, mich jedoch unterm Strich weniger packen konnte. Damit meine ich nicht, dass bei jeder Romantasy-Story, überhaupt bei jeder Story, das Rad neu erfunden werden müsste. Aber wenn schon eine ähnliche Geschichte, dann bitte in 100%ig überzeugender Ausarbeitung, sodass sie zumindest ein wenig eigene Substanz, einen eigenen Charakter hat. Nun könnte man sagen: "Moment, im vorliegenden Werk gibt es schließlich Magie und in Matching Night nicht, ha!" Das ist natürlich richtig und ein bedeutender Unterschied. Dennoch ging dieser Punkt für mich im Gesamtkonzept einfach ziemlich unter. Hauptsächlich geht es um ein "Spiel" der Studentenvereinigungen Diamonds, Hearts, Cross und Spades – und das Wort setze ich in Anführungszeichen, weil besagtes Spiel ziemlich sadistisch, um nicht zu sagen gestört ist. Klar sollen die Figuren einen persönlichen Einsatz bringen, klar sollen sie an ihr Limit gehen, allerdings sollte das Ganze insgesamt im Bereich fun to read bleiben, und in meinen Augen war es das nicht immer. Viele Aktionen und Verhaltensweisen wirkten erzwungen und teilweise undurchdacht bzw. widersprüchlich auf mich.


    Vom Setting war ich leider enttäuscht. Das war meines Erachtens das größte Minus des Buches. Was mir fehlte? Das Uni-Flair. Offiziell befinden wir uns auf dem Campus der Oxford University. Gespürt habe ich davon nichts. Weder an kulturellen Eigenheiten (Bräuche, Musik, Sprache, Essen, etc.) noch an landschaftlichen Beschreibungen der Umgebung. Anfangs gab es einen Vermerk zum Wetter, aber das war es auch schon. Wird nebenbei auch ein wenig studiert? Eventuell, allerdings dreht sich alles nur um die von den Novizen zu bewältigenden Aufgaben und um die unerklärliche Magie – von der man am Ende des Bandes noch immer nicht weiß, wie sie überhaupt zustande kommt. Zumindest ein paar Antworten auf die vielen offenen Fragen wären schön gewesen. Vielleicht wird dies im 2. Band näher erklärt, ansonsten bliebe dieses Story-Element nur oberflächlich angekratzt.


    Mit Finley und Harper, aus deren beider Perspektive erzählt wird (wobei der Schwerpunkt auf Harpers Sichtweise liegt), sowie mit der Nebenfigur Lexie hat die Autorin sympathische Charaktere geschaffen, mit denen man mitfiebert und denen man die Daumen drückt, dass sie heil aus der ganzen Misere rauskommen, die sie sich mit dem Beitritt zu den mysteriösen Vier Farben eingebrockt haben. Der Romance-Aspekt blieb eher im Hintergrund. So richtig wollte sich bei mir kein Herzklopfen für die Hauptprotagonisten einstellen, die sich einst in einer Pflegefamilie kennen- und lieben gelernt hatten, ehe Finley aus Harpers Leben verschwunden war und ihr das Herz gebrochen hatte. Hier interessierten mich eher ihre Einzelschicksale. Was ist mit Finleys bestem Freund Dorian geschehen, warum hatte er sterben müssen? Wer sind Harpers leibliche Eltern?


    Am sonstigen Schreibstil von Anna Savas gibt es nichts zu rütteln, sie erzählt emotionsgeladen, flott und modern, und setzt gekonnt Kapitelübergänge, sodass die Spannung immer weiter gesteigert wird und man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Hier und da ein paar Informations-Bröckchen, dort ein paar Überraschungsmomente, super! Vom fiesen Cliffhanger, der mir ein böses Kopfkino beschert hat, fange ich gar nicht erst an. Dieses Ende kam echt abrupt – unabhängig von den Punkten, die mir weniger gefallen haben, muss ich Band 2 lesen, weil ich ansonsten wohl vor lauter Neugier platzen würde.


    Fazit: Minimal (durch Hinzufügen von Magie) abgewandelte Version von einer anderen College-Dilogie, nur deutlich weniger atmosphärisch, aber trotzdem spannend und mit sympathischen Hauptfiguren.


    ASIN/ISBN: 3473586188

    Wunderschönes Setting


    Im Auftakt ihrer bei MIRA Taschenbuch erschienenen Golden-Hill-Trilogie entführt uns Nicole Böhm in die romantisch-raue Natur des U.S. Bundesstaates Montana, wo für die Hauptprotagonisten Parker und Clay Gegenwart und Vergangenheit aufeinanderprallen. Ich hatte schon viel Positives über den Schreibstil der Autorin gehört und kann diesen Eindruck nun aus eigener Erfahrung bestätigen, insbesondere im Hinblick auf die intensiv ausgearbeiteten Figuren sowie das atemberaubend schöne Setting, welches mich direkt zu Beginn für die Geschichte eingenommen hatte.


    Ich liebe es, wenn Tiere ein tragendes Element der Handlung sind, zudem haben Pferde mich schon immer enorm fasziniert. Folglich kam ich an diesem Buch, in welchem es um den Wiederaufbau einer Familienranch - inklusive Pferdetherapiestätte - geht, nicht vorbei.


    Elf lange Jahre sind vergangen, seitdem Parker die Ranch seiner Großeltern in Boulder Creek verlassen hat. Wider Erwarten hatte er einst genau an jenem Ort sein Herz verloren, wohin er eigentlich zur Strafe geschickt worden war – der verwöhnte Sohn aus reichem Hause hatte sich in Denver, Colorado einen Fehltritt nach dem anderen geleistet und seine Eltern waren der Meinung gewesen, etwas Abstand täte ihnen allen gut. Nie hätte Parker damit gerechnet, dass ihm ausgerechnet diese Natur, die ihm zunächst wie eine trostlose Einöde und der Inbegriff von Langeweile vorgekommen war, eines Tages Trost spenden würde und dass er seine gesamten Ersparnisse aufbrauchen, sich sogar haushoch verschulden würde, um das von seinen Großeltern verkaufte Land zurückzugewinnen. Vorläufig scheint sein Plan aufzugehen, aber die Einwohner des gemütlich-verschlafenen Städtchens sind nicht bereit, ihm das rebellische Verhalten seiner wilden Teenagerjahre zu verzeihen. Hier, wo der wilde Westen noch lebendig ist und ein Handschlag als ein schriftlicher Vertrag gilt, muss Parker sich ihr Vertrauen erst wieder verdienen. Und auch Clay, deren Welt damals nach Parkers überstürzter Abreise zusammengebrochen war, ist nicht gerade begeistert, dass er nun zurückgekehrt ist – und bleiben möchte.


    So wundervoll das Setting Boulder Creek von der Autorin gezeichnet worden ist, ich habe mich dort lange Zeit ebenso unbehaglich gefühlt wir Parker. Man spürt die allgemeine Abneigung, die ihm von allen Seiten entgegenschlägt und teilweise tat er mir richtig leid. Umso empörter war ich, als er obendrein mit offensichtlichen Sabotageakten zu kämpfen hatte. Auch in Clay konnte ich mich prima hineinversetzen, wobei Parkers Perspektive für mich unterm Strich angenehmer zu lesen war bzw. er durchgehend mein Lieblingscharakter des Romans geblieben ist. Die innige Beziehung zwischen ihm und seiner Schwester Sadie gefiel mir ausgesprochen gut und ich freue mich schon sehr auf ihre eigene Geschichte!


    Zwar gab es spannungstechnisch ein paar Passagen, in denen ich mir etwas mehr Action bzw. ereignisreichere Szenen gewünscht hätte, doch dafür konnten mich die Pferdeszenen ausgleichend verzaubern.


    Fazit: Ein stimmungsvoller, gut durchdachter Liebesroman, der Pferdeliebhaber ebenso überzeugen wird wie Naturfreunde, USA-Fans und Leser:innen, die einen ruhigen Handlungsverlauf schätzen. Band 2 und 3 stehen bereits auf meiner Wunschliste!

    Very British

    Judith Potts ist eine 77-jährige, schrullig-sympathische, exzentrische Seniorin mit einem messerscharfen Verstand, die für ihr Leben gerne puzzelt, beruflich Kreuzworträtsel für Zeitungen anfertigt, immer ein Döschen Fruchtbonbons in der Tasche parat hat und sich jeden Abend - gerne nach einem Nacktbad in der Themse - ein Schlückchen Whisky gönnt. In Marlow ist die Witwe mit ihrer unverblümten, schnörkellos-frechen Art bekannt wie ein bunter Hund, wohnt sie doch in dem wunderschönen alten Herrenhaus, dessen beeindruckende Fassade zum Glück nicht darauf schließen lässt, wie unaufgeräumt und verstaubt es drinnen aussieht. Judith kümmert sich nicht groß um Ordnung, gemütlich muss es sein. In vielen von Judiths Eigenarten habe ich mich wiedererkannt, sei es ihr Schimpfen über Tauben oder ihre Wertschätzung von Kindern, ihr Optimismus, ihr Gerechtigkeitssinn oder ihre Neugier. Sie ist sehr facettenreich ausgearbeitet worden und hat die klassischen Ecken und Kanten, die man sich von Romanfiguren immer wünscht, damit sie glaubwürdig erscheinen. Selbiges gilt für ihre neuen Bekanntschaften, die Hundesitterin Suzie, die nie ein Blatt vor den Mund nimmt, und die ordnungsliebende, perfektionistische Pfarrersfrau und Anwärterin auf den Titel 'Hausfrau des Jahres': Becks Starling – "also eigentlich Becky Starling, also eigentlich Rebecca". Dass diese drei so gänzlich unterschiedlichen Damen plötzlich zueinander gefunden und sich angefreundet haben, liegt daran, dass Judiths beschauliches Leben und die von ihr geschätzte Ruhe empfindlich gestört worden sind, denn "Stefan Dunwoody, ihr Freund und Nachbar, war erschossen worden" – und die Polizei tritt auf der Stelle. Detective Sergeant Tanika Malik, die neben Becks aufgrund ihrer unterschwelligen Liebenswürdigkeit und nahbaren Art zu meinen Lieblingsfiguren des Werks zählt, staunt nicht schlecht über die eigenmächtigen Ermittlungen des sonderbaren Trios. Und als es zu einem zweiten Mord kommt, wird es immer gefährlicher im malerischen Marlow.


    Die Gesamtkonstellation der Figuren gefiel mir hervorragend, obwohl ich mich nicht für alle weiblichen Hauptfiguren 100%ig erwärmen konnte. Sowohl Judiths als auch Suzies zum Teil dreistes Verhalten und ihre oftmals (grundlos) trotzige Wortwahl empfand ich als einen Tick zu respektlos. Mag sein, dass man sich im Alter sagt, man müsse auf gewisse gesellschaftliche Gepflogenheiten keine Rücksicht mehr nehmen, doch ein wenig mehr Taktgefühl hätte ich schön gefunden. Von den Hintergründen der Mordfälle war ich sehr überrascht, auf diese clevere Lösung wäre ich nie gekommen. Der Weg dorthin hatte vor allem im letzten Drittel ein paar Längen, die der Geschichte leider etwas an Spannung und Tempo geraubt haben.


    Das wundervolle Setting war eines der Highlights für mich, ich würde sofort nach Marlow ziehen! Die Beschreibungen dieses reizenden Städtchens haben es mir total angetan. "An einem Ende der High Street befanden sich eine elegante georgianische Hängebrücke und eine alte Kirche am Flussufer, am anderen stand ein prunkvoller Obelisk, und dazwischen säumten historische Gebäude aus mehreren Jahrhunderten die Straße. Über der High Street waren auf ganzer Länge rot-blaue Wimpel angebracht, die alles zu einem ästhetischen Ganzen, zu einer kleinstadttypischen Postkartenidylle zusammenfügten".


    Fazit: Herrlich charmantes Setting, größtenteils sympathische Figuren und ein interessanter Plot, wenn auch mit kleinen Längen. Ich freue mich auf den 2. Band der Reihe und spreche eine Leseempfehlung für alle Fans von Cosy-Crime-Storys aus.


    ASIN/ISBN: 3462001981

    Verlag: Lübbe

    Seitenanzahl: 544 Seiten

    Erscheinungstermin: Februar 2022


    Über die Autorin:

    Rachel Givney hat als Drehbuchautorin schon an vielen der beliebtesten australischen TV-Serien mitgewirkt. Nach längeren Aufenthalten in den USA, Großbritannien und Deutschland lebt die gebürtige Australierin heute wieder in Sydney. Für Das verschlossene Zimmer reiste Rachel Givney mehrfach für Recherchen nach Polen, von wo die Familie ihrer Mutter stammt. Derzeit arbeitet sie an einem Drehbuch und an ihrem nächsten Roman.


    Meine Meinung:


    *** Interessante Idee, in der Umsetzung noch ausbaufähig ***


    Ich habe ein Faible für historische Frauenromane; insbesondere Werke, die handlungstechnisch vor dem Hintergrund der zwei Weltkriege angesiedelt sind, faszinieren mich ungemein. Folglich war mein Interesse sofort geweckt, als ich den vielversprechenden Klappentext zu Rachel Givneys im Krakau des Jahres 1939 spielenden Roman "Das verschlossene Zimmer" las. (Neben dieser Zeitebene gibt es zudem im Jahr 1918 beginnende Rückblicke.)


    Erzählt wird in der dritten Person und abwechselnd aus mehreren Perspektiven, hauptsächlich aus Sicht der 17-jährigen Marie, die gerne Medizin studieren möchte, und ihrem Vater Dominik, einem angesehenen Arzt, der seine einzige Tochter lieber heute als morgen verheiratet sehen würde, um sie abgesichert zu wissen. Marie hingegen hat nur Augen für ihren Jugendfreund Ben, einen sympathischen Burschen, dessen einziger Makel sein jüdischer Glaube ist – denn die antisemitische Stimmung im Land heizt sich immer weiter auf und es wird gemunkelt, dass Hitlers Einmarsch bevorsteht. Ausgerechnet jetzt beginnt die bisher stets fügsame Marie zu rebellieren: Sie konvertiert heimlich zum Judentum, um Ben heiraten zu können, stellt unbequeme Fragen über den Verbleib ihrer Mutter und erkennt zunehmend, dass sie ihren allseits für seine Wohltätigkeit bekannten Vater scheinbar gänzlich falsch eingeschätzt hatte. Was ist mit ihrer Mutter geschehen? Wird Marie sie jemals wiedersehen?


    Aus einem solch bedeutungsschweren Familiengeheimnis wie einer verschwundenen Mutter lässt sich gewiss eine spannende Geschichte zaubern, sollte man meinen; das geschmackvoll gestaltete, in dunklen Farben gehaltene Cover unterstreicht den Eindruck des Mysteriösen. Insgesamt erfüllte das Werk meine Erwartungen nur bedingt.


    Der Schreibstil ist unkompliziert und flüssig, aber leider wirkte er insgesamt irgendwie farblos und lustlos auf mich. Vom Flair der Stadt Krakau spürte ich rein gar nichts, der historische Hintergrund war – abgesehen von der vorherrschenden Judenfeindlichkeit – komplett nebensächlich und auch mit Marie haderte ich; sie war für mich eine blasse Figur, die mir nicht in Erinnerung bleiben wird. Am interessantesten gestaltet fand ich ihren Vater, der schwer einzuschätzen war. Im Krankenhausalltag wurde deutlich, dass er das Herz am rechten Fleck hat und ein sehr gütiger Mensch ist – wieso ist er also strikt gegen Maries Ehe mit einem Juden? Das verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht!


    Ein weiterer Minuspunkt waren die zahlreichen Schreibfehler; gerade bei Namen sollte man auf die korrekte Schreibweise achten [Karska ≠ Karski], alles andere führt nur zu Verwirrung.


    Zwar erschienen mir ein, zwei Passagen etwas langatmig, doch im letzten Drittel überraschte mich die Autorin mit einem kreativen Twist. Ich war so fixiert auf die Romanze des jungen Paares gewesen, auf Maries Nachforschungen sowie ihr auf Vorhaben, zum Medizinstudium zugelassen zu werden, dass ich diese Möglichkeit nie in Betracht gezogen hätte, mit der das Verschwinden von Maries Mutter erklärt wird. Realistisch und glaubwürdig ist die Story nicht, allerdings kann ich das bei einem Unterhaltungsroman hin und wieder verschmerzen.


    Mein Lieblingszitat aus dem Werk lautet: "[…] wenn ich nicht mit Liebe leben darf, dann sehe ich keinen Sinn darin, überhaupt zu leben." – Ein durchaus romantischer Gedanke, der typisch ist für die teenagerhafte Naivität der jungen Marie; so schön diese Idee in ihren Ohren klingen mag, über ihre spontane, wenig durchdachte Konversion zum Judentum zu Zeiten der Judenverfolgung habe ich nur ungläubig den Kopf schütteln können.


    Fazit: In meinen Augen ist es kein rein historischer Roman, da man von der Atmosphäre der damaligen Zeit kaum etwas spürt (abgesehen von der antisemitischen Stimmung), für eine Einstufung als Liebesgeschichte fehlt es an emotionalen Momenten. Am ehesten sehe ich das Werk noch als Familiengeschichte. Meine 3 Sterne vergebe ich für die hübsche Covergestaltung (inklusive der edlen Gesamtaufmachung mit Lesebändchen), die Grundidee und den allgemein nicht schlechten Schreibstil. Von mir gibt es eine kleine Empfehlung für Fans von Storys über Familiengeheimnisse.


    ASIN/ISBN: 3785727860


















    Verlag: Ravensburger Verlag

    Erscheinungsdatum: Februar 2022

    Seitenanzahl: 416



    Über die Autorin:

    Jana Schäfer ist 1995 nahe Freiburg im Breisgau geboren. Nachdem sie nach der Schule ein Jahr in Schottland verbracht und die rauen Highlands lieben gelernt hat, lebt sie jetzt wieder im Süden Deutschlands. Seit sie ein Teenager ist, liest und schreibt sie für ihr Leben gerne. Insbesondere Liebesgeschichten und Fantasyromane, die in andere Welten entführen, haben es ihr angetan. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit einem Kaffee am Laptop, wo sie in ihren Geschichten verschwindet, die häufig von Mut, Hoffnung und großen Gefühlen handeln.



    Meine Meinung:


    *** Der erste Eindruck kann täuschen ***


    Da mir das ebenfalls beim Ravensburger Verlag erschienene "Make My Wish Come True" von Jana Schäfer im vergangenen Jahr ziemlich gut gefallen hatte, freute ich mich sehr auf ihre neue Buchreihe, deren Setting einer meiner Sehnsuchtsorte ist: die Stadt Edinburgh. Im Gegensatz zum Vorgängerwerk erwartete mich in "The Way We Fall" keine Slow-Burn-Romance, sondern vielmehr eine Instant-Attraction-Story, wobei es der talentierten jungen Autorin erneut gelungen ist, unheimlich tiefgehende Emotionen und lebensnahe, nachvollziehbare Dialoge der sympathischen Hauptfiguren überzeugend zu einem Päckchen Leseglück zusammenzuschnüren.


    Auf den ersten Blick mögen Hobbymusikerin Amelia und Bestsellerautor Jasper nicht viel gemeinsam haben, außer dass sie beide das gemütliche Café Daydream frequentieren – sie als Kellnerin, die das kuschlige Lokal am Rande der Altstadt als ihr zweites Zuhause ansieht, er als neuer Gast, der zunächst nicht gerade den besten Eindruck bei Amelia hinterlässt. Beide haben jedoch eine außergewöhnliche Beziehung zu ihren jeweiligen Geschwistern. Während Amelia nach dem Unfalltod ihrer Eltern ihr Leben völlig auf die Bedürfnisse ihrer jüngeren Schwester Maisie ausgerichtet hat, sind Jasper und sein Bruder Jamie – im wahrsten Sinne des Wortes – meilenweit voneinander entfernt. Eigentlich hat Amelia keine Zeit für eine Beziehung und eigene Träume, wie z.B. ein Studium oder eine eigene Wohnung, denn aktuell leben sie und Maisie bei ihrer Tante. Und eigentlich ist Jasper fest entschlossen, niemanden nah an sich heranzulassen. Eigentlich…


    "»Ich weiß nicht, ob ich ein Mann sein kann, den du verdienst. Aber ich wünschte, ich hätte die Chance, es zu versuchen.«"


    Hinsichtlich des Covers bin ich unentschlossen – der Schriftzug gefällt mir, ebenso die goldfarbenen Glanzpartikel, die sich quer über die Front ziehen. Sollte es sich bei dem Hintergrund tatsächlich um den Stadtplan von Edinburgh handeln, wäre das ein cleverer Schachzug. Die restliche Rosafärbung, die zum unteren Rand hin eher ins Gelbliche ausläuft, ist weniger meins. Aufgrund der hellen Farbe wird Leichtigkeit suggeriert, die a) inhaltlich nicht zutrifft, da die Story durchaus geballte Emotionen bereithält und nicht seicht daherkommt, und b) in meinen Augen optisch nicht so ausdrucksstark wirkt, wie es eine knalligere, kräftigere Farbe getan hätte. Dann wäre auch der Stadtplan besser zur Geltung gekommen.


    Zur Handlung selbst möchte ich gar nicht viel verraten, nur so viel: Mein Highlight war der Roadtrip durch die schottischen Highlands. Hier gab es die wunderschönen, bildhaften Beschreibungen, die ich mir auch von Edinburgh gewünscht hätte; beim städtischen Setting selbst fehlte mir ein klein wenig das Flair. Meinen Hauptkritikpunkt an dem ansonsten großartig geschriebenen Werk verrate ich euch mit einem Augenzwinkern: Es war die Wiederholung des Wortes "leise". Die Hauptfiguren reden, antworten, seufzen, kommunizieren in jeglicher Art und Weise LEISE – bei 30x habe ich aufgehört zu zählen. Vor allem aber wird auf gefühlt jeder Seite LEISE gelacht. War ich zuerst etwas irritiert darüber, machte ich mir ab Mitte des Romans einen Spaß daraus und zählte für eine Weile mit. Irgendwann wollte ich den Figuren zurufen: Traut euch ruhig, lacht doch mal LAUT! Aber Spaß beiseite, abgesehen davon mochte ich den gefühlvollen Schreibstil sehr gerne und konnte mich prima in die Figuren hineinversetzen.


    Fazit: Für ein 5-Sterne-Highlight hat es nicht ganz gereicht, aber dank liebenswerter Figuren, glaubwürdiger Dialoge und herrlicher Highlands-Atmosphäre, die Lust auf einen Urlaub in Schottland macht, vergebe ich zufriedene 4 Sterne und spreche eine Leseempfehlung für alle New-Adult-Fans aus.


    ASIN/ISBN: 3473586110

    Verlag: Blanvalet

    Bindung: Broschiert

    Seitenzahl: 448

    Erscheinungstermin: Januar 2022


    Über die Autorin:

    Maren Vivien Haase wurde 1992 in Freiburg im Breisgau geboren und absolvierte dort ihr Germanistikstudium. Schon als Kind stand für sie fest, dass sie all die Geschichten zu Papier bringen muss, die ihr im Kopf herumspuken. Das Hip-Hop-Tanzen mit ihrer Crew »Dope Skit« gehört seit über zwölf Jahren ebenso zu ihr wie YouTube und Instagram, wo sie über Serien, Bücher und Filme spricht.

    Meine Meinung:


    * Netter Reihenabschluss *


    Ein letztes Mal öffnen sich die Türen zu New Yorks legendärem Move-District-Tanzstudio und endlich bekommt auch Brody, auf den ich seit Band 2 der Reihe ganz besonders neugierig war, seine eigene Geschichte!


    Wer ihn nicht besser kennt, könnte den attraktiven jungen Mann leicht als grummelig und introvertiert einstufen, doch seine Freunde wissen, dass Brody ein ebenso loyaler, aufrichtiger wie auch humorvoller Mensch ist, auf den man sich immer verlassen kann. Davon spürt die für einen Werbedreh nach New York zurückgekehrte Mackenzie West zunächst allerdings nichts, im Gegenteil. Brody begegnet ihr mit frostiger Gleichgültigkeit und lässt sich höchstens gelegentlich zu einem genervten Augenrollen oder einem schnippischen Kommentar herab. Wieso verhält er sich so sonderbar? Mag er generell keine Influencer oder hat er ein persönliches Problem mit ihr – womöglich, weil er indirekt mit Mackenzies alter Clique in Kontakt ist und bisher nichts Gutes von der erfolgreichen Tänzerin gehört hat? Zugegeben, ihr Abgang vor 3 Jahren war alles andere als rühmlich – aber hat nicht jeder Mensch eine zweite Chance verdient, zumal mittlerweile so viel Zeit vergangen ist und sowohl Dax als auch Austin beide jeweils in einer glücklichen neuen Beziehung sind? Widerwillig ertappt Mackenzie sich dabei, dass sie Brodys Sympathie gewinnen und hinter seine grüblerische Fassade blicken möchte, dabei hätte sie gerade eigentlich ganz andere Sorgen, denn ihr Management sitzt ihr im Nacken und schreckt vor nichts zurück, um sie weiterhin auf Erfolgskurs zu halten…

    Wie die beiden Vorgängerwerke ist auch das von Glitzerpartikeln überzogene Cover des finalen Bandes der New-Adult-Reihe von Autorin Maren Vivien Haase ein absoluter Eyecatcher und gefällt mir ausgesprochen gut.


    Was die Story und den Schreibstil betrifft, bin ich dieses Mal nicht gaaaanz so überzeugt. Nicht falsch verstehen, ich rede hier von Jammern auf hohem Niveau – aber dennoch, es häuften sich ein paar Punkte, die einzeln betrachtet nicht sonderlich bedeutungsvoll wirken, in ihrer Gesamtheit allerdings dafür gesorgt haben, dass der Reihenabschluss für mich etwas hinter Teil 1 und 2 zurückbleibt.


    1. Die Wiederholungen! Nicht nur, dass Mackenzie im Laufe der Handlung gleich 2x von einem Fan namens Katie angesprochen wird (New York ist schließlich riesig und sicherlich leben sehr viele Katies dort), aber mindestens 5x "zupfte" ein Lächeln oder ein Schmunzeln an den Mundwinkeln von jemandem, und von den 1001 Farben fange ich gar nicht erst an – gefühlt wurde jeder Gegenstand, jedes Kleidungsstück, jede Haarfarbe mit der jeweiligen Farbe beschrieben; bei manchen Dingen mag das Sinn machen, mir wurde es irgendwann zu viel.


    2. Der für das Make-up verantwortliche Angestellte wurde in meinen Augen ziemlich stereotypisch beschrieben – glitzernde Paillettenjacke, falsche Wimpern und anstatt normal zu reden, "flötet" oder "trällert" er. Das erschien mir einfach zu over the top.


    3. Das Thema Social Media nimmt einen Großteil der Handlung ein. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, fast ausschließlich davon zu lesen, nach dem Motto: 'Oh, und nebenbei wurde auch noch ein bisschen getanzt'. Die ganze Zeit las ich nur Content, Kooperation und Instagram-Story hier, Reichweite und Followerzahl da. Mackenzie war für mich keine Tänzerin, sondern eher eine Influencerin, die eben zufällig gut tanzen kann. Ich weiß, ich weiß, das Gegenteil wird betont, sie WILL ja um jeden Preis hauptsächlich tanzen, aber rein vom Leseanteil der betreffenden Passagen war das Verhältnis für mich unausgewogen. Zu viel Media, zu wenige Moves.


    4. Die Wortwahl in den Dialogen erschien mit manchmal recht unrealistisch, irgendwie gezwungen lustig/jung/hip. Ich meine: "»Mmh lecker, eine verschwitzte Olivia ist alles, was ich mir gerade gewünscht habe.« – »Backen halten, sonst zieh ich dir eins über die Rübe«" Wer redet denn im echten Leben so? Auch dass Figuren sich zum Teil mit vollem Namen anreden oder Elodie zu Brody "großer Bruder" sagt – das wirkte auf mich nicht authentisch. (Aber das ist generell ein Pet Peeve von mir; auch in Filmen/Serien finde ich es ganz furchtbar, wenn Charaktere sich mit Tantchen, Schwesterherz, etc. ansprechen.)


    5. Hinsichtlich einer bestimmten Entwicklung hätte ich auf etwas mehr Kreativität als "eine kleine süße Klausel" gehofft – immerhin kommen große Managementfirmen in solchen Angelegenheiten nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen und sichern sich rechtlich nach allen Seiten ab. Auch Brodys Grund für seine Social-Media-Abneigung hätte gerne etwas intensiver behandelt werden können, so hatte es den Charakter von einer schnell hingeworfenen Erklärung, damit der Plot Sinn macht.


    Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte, die aus Mackenzies Perspektive erzählt wird, insgesamt gerne gelesen und freute mich, vertraute Gesichter der Tanz-Clique wiederzusehen! Sie und Brody sind sympathische Hauptfiguren. Außerdem finde ich die Message, welche die Autorin hier geschickt eingeflochten hat, enorm wichtig: Das Leben auf Instagram ist nicht das echte Leben und man sollte niemals das Gefühl haben, sich verbiegen zu müssen, um die Erwartungshaltung anderer zu erfüllen; jeder ist schön, so wie er / sie ist. Gerade heutzutage kann man diese Botschaft nicht ausdrücklich genug betonen.


    Fazit: 3 ½ Sterne. Ein Muss für alle Fans der Move-District-Reihe und eine nette Lektüre für New-Adult-Liebhaber.


    ASIN/ISBN: 3734110041

    Verlag: Penguin Verlag

    Erscheinungsdatum: Januar 2022

    Seitenanzahl: 512 Seiten



    Über die Autorin:

    Ayla Dade wurde 1994 geboren und lebt mit ihrer Familie im Norden Deutschlands. Sie hat Jura studiert, nutzt aber am liebsten jede freie Minute zum Schreiben. Die Seiten ihrer Romane füllt die beliebte Buchbloggerin mit großen Emotionen an zauberhaften Schauplätzen. Wenn sie sich nicht in die Welt ihrer Bücher träumt, verbringt sie ihre Zeit mit Sport und kuschligen Lesestunden vor dem Kamin. Mit »Like Fire We Burn« setzt Ayla Dade ihre Winter-Dreams-Reihe fort und nimmt ihre Leserschaft mit auf eine romantisch-prickelnde Reise in ein Winterwunderland mit verschneiten Tälern, schneebedeckten Bergen und einem Feuerwerk an knisternden Gefühlen.


    Meine Meinung:


    *** Leider schwächer als Band 1 ***


    Nachdem "Like Snow We Fall" mir ziemlich gut gefallen hatte, fieberte ich gespannt dem nächsten Werk von Ayla Dade entgegen und freute mich total darauf, nach Aspen zurückzukehren. Tatsächlich gab es das erhoffte Wiedersehen mit bereits vertrauten Figuren, und auch wenn dieses Mal Aria und Wyatt im Fokus standen, waren es doch die Nebenfiguren, die mich am meisten erreichten.


    Das Cover ist ein Traum und ein absoluter Hingucker im Bücherregal! Nur leider hat mich das Feuer bezüglich des Inhalts nicht entzündet, der Funke sprang nicht über.


    Mit den Hauptprotagonisten hatte ich meine liebe Not. Was Aria betrifft – es tut mir wahnsinnig leid, aber ich wurde nicht warm mit ihr, teilweise erschien sie mir unreif, unfair und verhielt sich wie ein bockiges Kind. Mit fortschreitender Handlung wurde sie mir immer unsympathischer. Es ging schon damit los, dass ich es nicht mag, wenn Figuren sich in Büchern selbst über den grünen Klee loben. Wer denkt denn bitte über sich selbst: Hach, was bin ich nur für eine "selbstlose" Person? Ich bin ja soooo ein guter Mensch. - Ja, I get it, sie ist 'die Gute', der wehgetan wurde; man soll mit ihr sympathisieren. Aus meiner Sicht hätte das besser funktioniert, wenn andere Menschen ihr solche Dinge sagen (= sie loben) würden oder man es aufgrund ihres Verhaltens von ihr denken würde. Ihr Selbstmitleid und ihr ich-bezogenes Verhalten waren mir auf Dauer zu viel.


    Sie und Wyatt drehen sich eine gefühlte Ewigkeit im Kreis, kurz vor knapp gibt es dann eine Kehrtwende und Aria verhält sich (obwohl ich rein plottechnisch diese Entwicklung begrüßte) komplett widersprüchlich zu ihrem bis dahin präsentierten Charakter. Ebenfalls als schwer nachvollziehbar empfand ich, wie leicht sie Gwens sonderbare Erklärung geschluckt hat. Aber Hauptsache, sie ließ Wyatt vorher durch die Hölle gehen und mit ihm - um den doch 95% ihrer Gedanken kreisten - kam kaum eine gescheite Kommunikation zustande. Natürlich hatte er sich schrecklich verhalten, und allein seine Reue sollte nicht als Freifahrtschein ausreichen, damit man ihm verzeiht, aber zwischenzeitlich tat er mir einfach nur leid. Himmel, er kämpfte sich wirklich einen Wolf. Mir kam es so vor, als hätte Aria Wyatt je nach Laune benutzt und dann wieder abgewiesen. Einzig die Liebe zu ihrer Mutter kaufte ich ihr voll und ganz ab, das war glaubwürdig.


    Ich bin der Meinung, nach solch einem Vertrauensbruch wie bei Aria und Wyatt gibt es 2 Möglichkeiten: 1.: verzeihen und das Ganze abhaken, was bedeutet, dass man nicht immer wieder bei passender Gelegenheit das alte Drama aufwärmt oder 2.: einen klaren Schlussstrich ziehen und sich auch daran halten, ohne dem Ex-Partner falsche Hoffnungen zu machen. Aber dieses permanente Hü, Hott war hauptsächlich eins: anstrengend. Ich liebe dich noch – aber du hast mich verletzt – aber ich liebe dich noch – aber ich kann nicht vergessen, was du getan hast – aber ich liebe dich noch – aber ich kann dir nicht vertrauen… Irgendwann dachte ich diesbezüglich an Arias eigene Gedanken vom Anfang zurück: "verdammtnochmalwannhörtdasauf".


    Der Schreibstil wechselt ebenfalls hin und her, ist mal geprägt von jugendlich lockerer, umgangssprachlicher Wortwahl, von Ausdrücken wie supernice, mindfuck oder diversen Markennamen und schwenkt dann plötzlich wieder zu tiefgründig, hochemotional und (für meinen Geschmack) übertrieben poetisch. In Band 1 übte das noch einen ganz eigenen Zauber auf mich aus, hier erschien es mir jedoch teilweise fast erzwungen bzw. wirkte einfach nicht authentisch.


    Lobend zu erwähnen ist auf jeden Fall das Setting, welches wieder einmal so einladend gezeichnet worden ist, dass man am liebsten sofort ein Ticket nach Colorado buchen möchte. Alle Fans von Small-Town-Romance-Werken werden diesbezüglich begeistert sein.


    Fazit: Eine Grundidee mit viel Potential, das in der Umsetzung leider nicht ausgeschöpft worden ist. Einige langatmige Passagen, ein überstürztes, unrealistisches Ende und traurig-zerrissene, oftmals wütende Hauptfiguren, die ich nur bedingt mochte. Das fand ich unheimlich schade, denn ich war wild entschlossen gewesen, dieses Buch zu lieben. Für zukünftige Ausgaben empfehle ich zudem eine Triggerwarnung.


    ASIN/ISBN: 3328107738

    *** Absolute Leseempfehlung! ***


    Dies ist nun schon der zweite Roman aus der Feder von Beate Rygiert, der mich aufgrund ihres phänomenalen, mitreißenden, bildlichen wie auch emotionalen Schreibstils restlos begeistert hat! Es ist so ein herrliches Gefühl, wenn man bereits nach wenigen Seiten weiß, dass man ein 5-Sterne-Buch in den Händen hält!


    Das reizvolle Setting vom Berlin der Goldenen Zwanziger hatte mich total neugierig auf die Geschichte gemacht, welche aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, größtenteils auf wahren Begebenheiten basiert und mit einer Prise Fiktion angereichert worden ist. Wie gerne würde ich tatsächlich mal einen Blick hinter die Kulissen des berühmten Verlagshauses werfen! Dank dieses Romans durfte ich das nun zumindest literarisch tun und kann die Autorin nicht genug loben für ihre fundierte Recherche – man spürt in jeder Zeile ihre eigene Wertschätzung für den Ullstein Verlag.


    Was den Inhalt betrifft, verweise ich auf den Klappentext. Ob Rosalie Gräfenberg, die ihrer Zeit weit voraus war und für die ich nach dieser Lektüre eine große Bewunderung hege, Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum, deren Humor mich immer wieder schmunzeln ließ oder das bezaubernd liebenswerte (leider fiktive) Tippfräulein Lili Blume – ich habe all diese klugen, aufrichtigen, bemerkenswerten Frauen ins Herz geschlossen und verfolgte gebannt ihre Erlebnisse. Auch in Dr. Franz Ullstein habe ich mich wunderbar hineinversetzen können; der Generaldirektor hatte es wahrlich nicht leicht, nicht nur im Hinblick auf seine Ehe mit Rosalie, die von seiner Familie von Anfang an torpediert wurde, sondern auch hinsichtlich seiner Arbeit. - "Statt einer Direktion haben wir so etwas wie ein Parlament im Haus mit all den Söhnchen und Neffen, Schwiegersöhnen und bald auch Enkeln. […] So kann man kein Unternehmen führen." Beinahe über die gesamte Handlung hinweg hatte er mein Mitgefühl.


    Überhaupt gibt es so vieles, was ich an diesem Werk einfach nur großartig fand: die vielschichtige Figurenzeichnung, die innige Freundschaft zwischen den weiblichen Hauptfiguren, die authentischen, von der Wortwahl der damaligen Zeit geprägten Dialoge… Je nach Gesellschaftsschicht blitzte hin und wieder der Berliner Dialekt auf, was ich absolut geliebt habe.


    Abschließend noch ein Vorschlag für zukünftige Ausgaben: Ein Personenregister oder einen Familienstammbaum hätte ich hilfreich gefunden. Anfangs habe ich mir nebenbei Notizen gemacht, um aufgrund der zahlreichen Namen und Positionen innerhalb der Großfamilie Ullstein und des vom Vater Leopold Ullstein gegründeten Imperiums den Überblick behalten zu können. Binnen weniger Kapitel wusste ich dann Bescheid, aber ich könnte mir vorstellen, dass solch eine Übersicht eine passende Ergänzung wäre.


    Fazit: Faszinierend, spannend und unglaublich gut geschrieben! Hinter dem nostalgisch anmutenden, klassisch schönen Cover steckt auch ein belletristisches Meisterwerk – wer historische Frauenromane mit starken, inspirierenden Protagonistinnen mag, muss dieses Werk lesen! Absolute Leseempfehlung!








    Verlag: HEYNE Verlag

    Erscheinungsdatum: Januar 2022

    Seitenanzahl: 480 Seiten


    Über die Autorin:

    Mit Sehnsuchtsorten kennt sich Charlotte McGregor aus. Schon in frühester Kindheit fühlte sie sich zu Städten und Ländern hingezogen, die sie nur aus Büchern oder Filmen kannte. Kein Wunder, dass sie aus ihrem Fernweh einen Beruf gemacht hat. Die Journalistin schrieb jahrelang Reiseberichte für Zeitungen und Magazine, ehe sie ihre Lieblingsorte auch in Romanen verewigte. Derzeit schlägt ihr Herz für Schottland, wo sie regelmäßig mit ihrem Mann durch Städte, Dörfer und die Highlands streift und sich voller Enthusiasmus auf Whisky, Haggis und Kilts stürzt.


    Meine Meinung:


    Mit diesem (hoffentlich nur vermeintlichen) Reihenabschluss verabschiedet sich Autorin Charlotte McGregor mit einem Feuerwerk der Emotionen und Plottwists aus Kirkby, jenem liebgewonnenen kleinen Örtchen in den schottischen Highlands, deren liebenswerte, verschrobene, tratschfröhliche Einwohner:innen mir über die letzten Jahre arg ans Herz gewachsen sind. Wie gerne denke ich an all die angenehmen Lesestunden zurück, die ich nun schon gemeinsam mit der Großfamilie Fraser verbringen durfte! Und so fühlt sich dieser langersehnte Band um den charismatischen Musiker und Weltenbummler Lennox Fraser wie ein bittersüßer Abschied an – zwar brannte ich seit dem Auftakt der Reihe darauf, mehr über das schwarze Schaf der Familie zu erfahren, aber nun fällt mir das Loslassen dieser sympathischen Ortsgemeinschaft doch recht schwer.


    Der von klein auf hochbegabte Lennox hätte nie gedacht, dass er eines Tages freiwillig in das winzige Kaff Kirkby zurückkehren würde. Im Gegensatz zu seinen Geschwistern hat er von seinem eigensinnigen, sturen Vater Marlin nie einen Funken Anerkennung, geschweige denn Unterstützung hinsichtlich seiner beruflichen (= musikalischen) Ambitionen erhalten und fühlte sich stets außen vor. Doch ein Podcast der charmanten Ärztin Anna, die selbst erst vor einer Weile nach Kirkby gezogen ist und nun über ihr Leben dort berichtet, schafft das Unmögliche, weckt Lennox' Heimweh und seine Neugier auf die ungeheuer interessant klingende junge Frau. Als er Anna schließlich im Rahmen eines Glücks-Yoga-Workshops das erste Mal gegenübersteht, trifft ihn beinahe der Schlag – und auch sie spürt seine angestauten Emotionen. War es ein Fehler, zurückzukehren? Lennox' Geschwister jedenfalls freuen sich wie verrückt über seine Ankunft und drängen ihn, das Gespräch mit dem Familienpatriarchen zu suchen. Niemand hätte allerdings geahnt, dass Marlin ein unglaubliches Geheimnis hütet, welches ausgerechnet jetzt ans Licht drängt und die gesamte Familie bis ins Mark zu erschüttern droht.


    Ich hatte mir ja einige Theorien zurechtgelegt, was es mit Marlins schier unerschöpflichen finanziellen Mitteln auf sich haben könnte, aber ich lag grandios daneben – niemals hätte ich mit solch einer Überraschung gerechnet! Seinen Kindern zieht das Ausmaß des Geheimnisses die Schuhe aus. Insbesondere Lennox erscheint das Ganze wie blanker Hohn, dennoch steckt er die Neuigkeit noch am gefasstesten weg, immerhin war das Verhältnis zu seinem Vater seit jeher miserabel. Ist jetzt womöglich die Zeit gekommen, einander endlich die Hand zu reichen?


    Mal wieder hat die Autorin es geschafft, eine spannende Geschichte so zu erzählen, dass Kirkby-Neulinge ohne Hintergrundwissen zur Story sich wunderbar darin zurechtfinden, und alte Hasen direkt an die bisherige Handlung anknüpfen können, toll! Sowohl Lennox' als auch Annas Charakterzeichnung gefällt mir ausgesprochen gut; ich habe mich prima in beide Hauptfiguren hineinversetzen können, fühlte Lennox' emotionale Zerrissenheit und seinen kreativen Drang, und spürte Annas Sehnsucht nach Harmonie und Familienzugehörigkeit. Lediglich etwas mehr Romantik hätte ich mir gewünscht.


    Aus meiner Sicht gibt es noch so viele Figuren, die definitiv einen eigenen Band verdient hätten, allen voran der smarte Bürgermeister Collum und Annas witzige Freundin Linda, außerdem Kristie Fraser, die mir im vorliegenden Band ganz klar zu kurz kam. Dank eines cleveren Schachzugs der Autorin liefert das Ende der Geschichte zudem eine weitere Steilvorlage für eine Fortsetzung.


    Fazit: Ich drücke uns Kirkby-Fans die Daumen, dass die letzte Zeile über die Frasers noch nicht geschrieben worden ist! Und sollte dies doch der Fall sein, bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich bei Charlotte McGregor für diese wunderschöne Buchreihe.


    ASIN/ISBN: 345342512X

    *** Ein Leben für das Wohl der Tiere ***

    Ein Leben für das Wohl der Tiere - dieser Untertitel des im Januar 2022 bei Ullstein erschienenen historischen Romans von Beate Maly ist Programm in der Geschichte um jenen legendären Tiergarten, der bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den schönsten der Welt zählte und noch heute als ein berühmtes Wahrzeichen der Stadt Wien gilt.


    Beginnend im Jahre 1914 (im Prolog), erleben wir den Alltag der jungen Tierpflegerin Emma in den Kriegsjahren 1917/18, die sich voller Hingabe um die Tiere der kaiserlichen Menagerie kümmert. Sie träumt davon, eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, der als Tierarzt arbeitet; allerdings sind Frauen für das Studium der Veterinärmedizin in Wien nicht zugelassen, in Zürich jedoch schon. Kurz bevor der Erste Weltkrieg ausbricht, scheint Emmas Traum von einem Studium in der Schweiz bereits zum Greifen nahe; mit ihrer Arbeit im Zoo möchte sie die für ihre kühnen Zukunftspläne benötigten Ersparnisse aufbessern und erste Erfahrungen in Sachen artgerechter Tierhaltung und -betreuung sammeln. Aber dann werden ihr Vater sowie der Ehemann ihrer schwangeren Schwester Greta eingezogen, und das Grauen des Krieges trifft sie mit voller Wucht. Obwohl unter kaiserlicher Fürsorge stehend, ist der Tiergarten ebenso von Versorgungsengpässen betroffen wie der Rest der Bevölkerung. Brennholz und Lebensmittel sind knapp, jeder hungert und friert. Die Lage wird immer dramatischer, teilweise müssen sogar Tiere verfüttert werden. Die Autorin versteht es wunderbar, diese Tragik einzufangen – wir lesen von Armut, überlastetem Krankenhauspersonal, verstörten und verstümmelten Soldaten, und erleben mit, wie die Futterrationen der Tiere streng dosiert werden. Es fehlt an allem. Das triste und vom Krieg gebeutelte Straßenbild des einst prunkvollen Wiens tauchte beim Lesen vor meinem inneren Auge auf; auch das Gelände des Tiergartens, wo sich der Großteil der Handlung abspielt, ist authentisch beschrieben worden.


    Für mich hätte der Roman auch ohne Liebesgeschichte prima funktioniert, da die Geschichte des Zoos mich generell interessiert, aber die Schilderungen der Arbeit mit den Tieren sind gleichermaßen präsent wie die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Emma und dem sympathischen, vom Krieg desillusionierten Tierarzt Julius Winter. Der für die damalige Zeit in vielerlei Hinsicht recht fortschrittlich denkende Mann hinterlässt zunächst keinen sonderlich schmeichelhaften Eindruck bei Emma, entpuppt sich allerdings bald als große Hilfe im Kampf um das Wohl der Tiere.


    Besonders berührt hat mich das Schicksal der einsamen Orang-Utan Dame Fanny, die sich zuckersüß über jede persönliche Zuwendung und die Spieleinheiten mit Emma freut. Auch die Passagen mit dem Zebra Charlie und dem von einem Soldaten erschossenen Eisbären gingen mir nahe.


    Weniger gut gefiel mir die Tatsache, dass der Antagonist der Story, der Zoologe und stellvertretende Zoodirektor Hubert von Kochauf, recht eindimensional gezeichnet worden ist. Er ist eine wahre Hassfigur: grausam, arrogant, herablassend, herzlos, gewalttätig, schmierig - die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Dieser Widerling kann es nicht erwarten, verstorbene Tiere zu sezieren, interessiert sich rein für ihre Anatomie, nicht für ihre Lebensumstände. Zudem hat er ein Auge auf die hübsche Emma geworfen und weigert sich, ihre Ablehnung zu akzeptieren. Mir persönlich gefällt es stets besser, wenn Figuren Ecken und Kanten haben, schließlich sind im echten Leben die wenigsten Menschen 'nur gut' bzw. 'nur böse'.

    Das wunderschöne, atmosphärische, in Sepiatönen gehaltene Cover setzt sich im Innencover fort und entspricht ganz meinem Geschmack; es passt hervorragend zur Story. Erzählt wird in der dritten Person, abwechselnd aus Emmas und Julius' Perspektive. Der Schreibstil ist leicht verständlich und geprägt von authentischen Dialogen, inklusive diverser österreichischer Begriffe.


    Fazit: Insgesamt liest sich das Buch durchaus angenehm, wenn auch ohne große Überraschungen und nicht ganz so stimmungsvoll, bildgewaltig und mitreißend wie mein bisheriges Lieblingswerk der Autorin, "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe". Meine für die Grundidee und ihre schriftstellerische Umsetzung angedachten 3 ½ Sterne runde ich gerne auf, da der Roman mich gut unterhalten hat.

    Im Nachwort zu ihrem mit Fiktion angereicherten biographischen Roman schreibt Catherine Bell über Jane Austen: "Man muss nur eines ihrer Bücher aufschlagen und wahllos eine Zeile lesen, schon flattert einem ein brillanter Dialog um die Ohren. Wer kann so schreiben? Ich nicht." – Nun, im Hinblick auf den letzten Satz dieser Aussage erlaube ich mir, anderer Meinung zu sein. In all den Jahren, in denen ich mich nun schon als bekennende Janeite mit größter Leidenschaft und ungebrochener Begeisterung der Literatur Jane Austens widme, habe ich noch nie einen Roman erlebt, der stilistisch solch frappierende Ähnlichkeit mit der oftmals kopierten und doch nie erreichten Schreibkunst der in meinen Augen größten Schriftstellerin aller Zeiten aufweist. So mühelos und selbstverständlich, als würde sie über eine vertraute Freundin schreiben, lässt Catherine Bell mich in den Alltag von Jane Austen eintauchen, verzaubert mich mit durch und durch atmosphärischen Beschreibungen der Regency-Zeit, und erschafft ein derart lebensnahes, überzeugendes Porträt, dass ich erstmals das Gefühl habe, Jane wirklich kennenzulernen – nicht nur das literarische Ausnahmetalent, sondern die kluge, aufgeweckte Frau, die entgegen allen gesellschaftlichen Erwartungen an ihren Idealen und Überzeugungen festgehalten hat und dank ihrer unverwechselbar emotionalen, von scharfer Beobachtungsgabe und Ironie gekennzeichneten Romane unsterblich wurde.


    Erzählt wird in der dritten Person; gekonnt interpretiert die Autorin die Erlebnisse und Lebensumstände, die Janes Schreiben geprägt haben. Immer wieder lässt sie passende Passagen aus den Originaltexten der weltberühmten Werke Austens einfließen, was mir unheimlich gut gefallen hat. Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass sie mit manchen ihrer Vermutungen darüber, wie Janes Geschichten zum Leben erweckt wurden, recht nah an der Wahrheit liegt.


    Mein einziger Kritikpunkt sind die vielen Zeitsprünge, die zwar mit Jahreszahlen gekennzeichnet sind, mich jedoch durch das ständige Vor und Zurück zwischen verschiedenen Jahren stets zu kurzen Lesepausen zwangen, weil ich mich vergewissern wollte, in welchem von Janes Lebensabschnitten ich mich gerade befand. Eine chronologische Handlung hätte ich bevorzugt, das ist allerdings reine Geschmackssache.


    Weiterhin lobenswert zu erwähnen sind das traumhaft schöne Cover, das mit einem Zitat versehene Innencover sowie der Anhang mit Quellenangaben und Empfehlungen zur weiterführenden Lektüre.


    Fazit: Dank dieses wundervollen Romans fühle ich mich Jane Austen verbundener denn je und spreche nicht nur für ihre Fans, sondern auch generell für Liebhaber von historischen Romanen eine klare Leseempfehlung aus!