Beiträge von Silencer

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    Original von Delphin
    Ich fand die Sprache etwas gewöhnungsbedürftig. Ich geb mal ein Beispiel:


    [schnipp]


    Zumindest kann ich mich nicht über zu kurze Sätze beschweren. :lache


    Da findet man sich aber imO schnell rein. Da ich die Reihe schon kenne und diese nun zum zweiten Mal lese, habe ich gerade diesen Schreibstil sehr liebgewonnen.
    Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber wir reden hier nicht über Iny Lorentz o.ä.. :schnellweg


    In meinen Augen etwas schwieriger ist die Tatsache, das sich ein Buch sehr nahe mit den Charakteren und ihren Erlebnissen beschäftigt, das nächste aber so ziemlich distanziert ist und sich wieder mehr auf die geschichtlichen Ereignisse konzentriert. Aber vieleicht wird die Serie gerade deshalb nicht langweilig...

    Zitat

    Original von JaneDoe


    Welche schönen ersten Sätze fallen den Büchereulen ein?


    Schön ist er nicht aber der einzige, den ich mir gemerkt habe: "In einem Loch im Boden da lebte ein Hobbit". ;-)


    Zitat


    Ist das wie mit dem ersten Eindruck, der sich schwer revidieren läßt?


    Überhaupt nicht. Der erste Satz rückt, in Erwartung der Dinge da da kommen mögen, schnell in Vergessenheit.


    Zitat


    Werfen uns erste Sätze in ein Buch hinein?


    Nein.


    Zitat


    Nehmen wir sie überhaupt bewußt wahr?


    Auch hier gilt für mich: Nein.


    Zitat


    Können wir gleich einschätzen, ob wir das Buch mögen werden?


    Und wieder ein: Nein.


    Zitat


    Ein Buch, das ich gerade angefangen habe, brachte mich auf die Idee zu diesem Thread.


    Wie lautet der erste Satz?


    Gruß
    Steffen

    @ Babyjane


    Du hast in Deinem ersten Posting geschrieben, daß Du den Film nicht magst und hast ihn Dir mit diesem Urteil ein zweites Mal angesehen. Was hast Du erwartet? Das Du ihn diesmal lieben wirst?


    Worüber man sicherlich diskutieren könnte, wäre deine Einschätzung der schauspielerischen Leistungen, die in diesem Film zu sehen sind. Alles andere ist und bleibt Geschmacksache. Ich jedenfalls habe Travolta seine ganze 70er Jahre Hüpferei verziehen. Tarantino war offensichtlich der einzige Regisseur, der das schauspielerische Potential von Travolta erkannt hat und er hat sich nicht getäuscht. Ich wüßte keinen Film, in welchem ein mir so sympathischer Killer mitspielt.


    Quentin Tarantino hat einmal sinngemäß gesagt: "Wenn 1 Million Menschen einen Film von mir sehen möchte ich, daß diese Menschen 1 Million verschiedene Filme gesehen haben." Und das bringt es so ziemlich auf den Punkt. Jeder sieht einen Tarantino-Film anders, jeder entdeckt andere Details (auch beim 20. Anschauen), jeder denkt über andere Fragen nach. Und Pulp Fiction ist dafür ein Musterbeispiel. Was ist in diesem verdammten Koffer? Warum kann man ihn mit "666" öffnen? Warum passiert immer etwas, wenn Vincent Vega auf das Klo geht? Was bedeutet das Pflaster auf dem Hals von Marcellus?


    Gerade Pulp Fiction steckt voller Liebe zum Film an sich, voller interessanter Details und Anspielungen auf andere Filme. Kameraperspektiven, Schnitt, Musik, Dialoge. Es ist wirklich ein fast perfekter Film. Beispiele?


    - Am Anfang des Films laufen Vega und Winnsfield diesen langen Gang entlang. Diese Szene ist erstmal ewig lang und kommt ohne einen Schnitt aus. Die ganze Szene über fährt die Kamera vor den beiden her bis zu der Tür, hinter der ihr Job zu erledigen ist. Sie entschließen sich, noch etwas zu warten, laufen weiter und bleiben einige Meter weiter stehen. Die Kamera aber wartet vor der Tür. So erzeugt man Spannung! Da können sich manch andere Filmemacher mal eine ganz dicke Scheibe abschneiden.


    - Die feinen sauberen Anzüge der beiden Killer, werden im Laufe der Handlung immer schmutziger, bis sie diese letztendlich ablegen müssen und in diesen häßlichen Klamotten ins Restaurant und danach zu Marsellus Wallace gehen.


    - Die Person, die anfänglich als großer Verlierer auftaucht, geht als einziger Sieger aus dem Film: Butch.


    Zu deinen Fragen: Dieser Film spielt, wie Du sicherlich bemerkt hast, im Gangstermillieu. Dort spielen Drogen eine große Rolle. Mia weiß nicht, daß Vince in seiner Jackentasche Heroin hat. Sie schnupft es, wie man es mit Kokain macht. Das Ergebnis ist bekannt und der Dialog, wer ihr denn nun die Adrenalinspritze setzt, ist eine weiterer Höhepunkt des Films.


    Killer, wie es Vince und Jules sind, juckt es nicht wen Sie erschießen sollen. Die Szene in der Wohnung der Jugendlichen wäre in äußerstem Maße unglaubwürdig, wenn sie sich nur den Koffer genommen hätten. Obendrein hätte der ganz Plot nicht funktioniert (der Junge hinter der Badtür).


    Butch bringt seinen Boxgegner nicht wissentlich um. Er erfährt es erst von der Taxifahrerin.


    Im übrigen ist dieser Film nicht annähernd so brutal wie er immer wieder hingestellt wird. Es gibt nur sieben Tote. Diese Zahl darf jeder gerne mit anderen Filmen vergleichen ... Auch bekommt Vince zum Beispiel seine Quittung dafür, daß er nicht so wie Jules, der Kriminalität den Rücken kehrt.


    Der Film wird sicherlich nicht mehr deine Zuneigung gewinnen, das ist mir klar aber grottig ist er nicht mal ansatzweise. Dazu ist er technisch viel zu perfekt und ein Musterbeispiel für geschliffene Dialoge sowie eine durchdachte, nichtlineare Story.



    Viele Grüße


    Steffen

    Dieses Forum möchte mich nicht als Nutzer haben:


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    Viel Glück weiterhin damit.




    Gruß


    Steffen

    Klappentext:


    "Fortun de France" - Schicksal Frankreichs - ist der erste Band einer Romanfolge über das dramatische halbe Jahrhundert der Religionskriege. In
    der "kleinen Geschichte einer französischen Adelsfamlilie aus dem Perigord, die Robert Merle mit sehr viel Witz, Ironie und Gespür für das pikante Detail
    erzählt, läßt er die "große" Geschichte seines Landes in dieser aufgewühlten Zeit lebendig werden, die bald in der blutigen Tragödie Tragödie der Bartholomäusnacht gipfeln wird. Im Mittelpunkt steht der Arzt und Abenteuerheld Pierre de Siorac, tolerant im Glauben, schlagfertig, listig, intelligent im Leben, und natürlich absolut unwiderstehlich.


    "Und wenn ich mir die geschichtlichen Hintergrundinformationen allein zusammensuchte, dann nicht aus hugenottischer Sparsamkeit, sondern weil es mir großes Vergnügen bereitete und ich mir keine der vielen amüsanten, bunten, schrecklichen Einzelheiten entgehen lassen wollte, von denen die
    Memoiren jeder Zeit übervoll sind." Robert Merle



    Autor:


    Biographie bei Wikipedia



    Eigene, subjektive und damit nicht maßgebliche Meinung


    Robert Merle läßt in diesem ersten Band seiner wirklich stattlichen Romanreihe (Link) Pierre de Siorac, den Sohn des Barons Jean de Siorac, in der Ich-Form von seiner Kindheit auf der Burg Mespech erzählen.


    Pierre des Siorac beginnt mit seinen Schilderungen vor seiner Geburt und beschreibt in einer sehr angenehm klingenden Weise, welche der damaligen Zeit gerecht zu werden scheint das Leben bis zu seinem 15. Lebensjahr auf der Burg Mespech, welche sein Vater und dessen "Bruder" Jean de Sauveterre erworben haben und mit weitsichtiger Planung zu blühendem Dasein verhalfen.


    Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in die Geschehnisse der damaligen Zeit und ein gutes Gefühl, wie eine Burg von ihrer wirtschaftlichen Seite her funktionierte. Die Charaktere, welche dazu beitragen tauchen nach dem Kauf der Burg nach und nach auf und werden auf Mespech in Lohn und Brot gestellt. Sehr schön auch einmal die Gehaltsverhandlungen der damaligen Zeit lesen zu können. (Seiten 43/44, Seiten 55-57)


    Mittelpunkt dieses Romans (und auch der folgenden) ist immer wieder der Kampf zwischen dem Katholiken und den Hugenotten, welcher ganz Frankreich ständig zwischen Krieg und Frieden pendeln läßt. Pikanterweise, und immer wieder Gegenstand großer Reibereien auf Mespech, fühlt sich Isabell de Siorac, die Mutter Pierres, dem katholischen Glauben zugneigt, während sein Vater durch und durch Hugenotte ist.


    In einer Schlüsselszene des Buches versucht Jean de Siorac mit erheblichem Druck, daß sich alle Bewohner Mespechs zum reformierten Glauben bekennen.
    Der Streit ist vorprogrammiert ... (Seiten 163 ff)


    Trotz dieses schwierigen Themas versteht Robert Merle es sehr gut, seinen Leser auch mit wunderbaren Anekdoten zu amüsieren. Auf Mespech lebt die Köchin Maligou, die mit ihrem haarsträubendem Aberglauben immer wieder für Erheiterung sorgt. Von Jean de Siorac zur Rede gestellt, ob etwas dran sei an den Gerüchten, sie triebe es mit dem Pfarrer Feuerzange des Nachts im Stroh entgegnet sie im Laufe dieses Dialogs: "Aber gerade mit einem Pfarrer ist es doch nur eine halbe Sünde, Herr Baron! Und außerdem war er so gütig, mir hinterher immer gleich die Absolution zu erteilen."


    Pierre verläßt den Leser und Mespech am Ende des Buches im Alter von 15 Jahren mit gebrochenem Herzen, einer Marienmedaille um den Hals (welche ihm seine Mutter schenkte und eine bedeutende Rolle spielte und spielen wird), sowie in Begleitung seines Halbbruders Samson und seines Dieners Miroul um in Montpellier Medizin zu studieren.


    Wie es zu alldem kommt, solltet ihr selbst nachlesen in diesem wunderbaren ersten Buch einer großartigen Romanreihe von einem Autor, welcher leider in Vergessenheit geraten zu sein scheint.


    Gruß
    Steffen

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    Original von Majorana


    Im bücher-Magazin wird das Buch als "Flop" dargestellt :-(.


    Wen juckts? Es sollte doch jeder in der Lage sein, sich selbst ein Urteil zu bilden. Dazu benötigt man diese sog. Rezensenten nicht. Und das trifft nicht nur auf Bücher zu.


    Steffen

    Wenn, dann Gustav Mahler. Obwohl ich nicht weiß, ob man ihn noch zur Klassik zählen kann. Aber alles andere aus diesem Musikbereich sagt mir nicht zu.


    Grüße


    Steffen

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    Original von Tanzmaus
    Den hatten wir.. auch wenn ich festgestellt habe, dass der der anfängt immer verliert..:gruebel


    Dann habt ihr was flahsc gemacht. >:-> Dem Spiel wohnt auf jeden Fall ein großer Glücksfaktor inne aber eine gewisse Strategie kann diesen auf jeden Fall etwas kompensieren.


    Steffen

    Zitat

    Original von Vanci
    Gefällt mir nicht.


    Einfach nur langatmig und langweilig.


    Schade um die Geschichte, man hätte daraus wirklich ein spannendes Buch machen können...


    Deine Definition von Spannung würde mich ja wirklich mal interessieren.


    Steffen

    Bei Element of Crime habe ich sehr oft Deja vue - Erlebnisse. Vieleicht liebe ich sie gerade deswegen. Stücke, wie "Das erste Mal mit Dir allein", "Mehr als sie erlaubt", "Du hast die Wahl" oder aktuell "Straßenbahn des Todes" sind solche Beispiele wo ich jedesmal überlege, wie Herr Regener über mein Leben so gut bescheid wissen kann. Respekt!


    Falls es von Interesse sein sollte, noch eine Empfehlung meinerseits was gute Texte angeht: Endraum. Dort gibt es auch Texte zum Lesen, Musikstücke zum Probehören und eine Bestellmöglichkeit für CDs.


    Grüße


    Steffen


    PS: Auch wenn die Büchereule von den Links lebt: Aber die CDs sind bei Amazon teilweise stark überteuert. :-(

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    Original von Doc Hollywood
    "Römer geht nach Hause."


    Wer das nicht kennt, hat was verpasst in seinem Leben. :-)
    Grandioser Film. Dialoge, die man zu später Stunde auf jeder Party irgendwann zu hören bekommt.


    Das ist sowieso ein Phänomen. Es gibt keinen anderen Film, von dem die unterschiedlichsten Menschen so viele Dialoge aus dem Stand heraus rezitieren können.


    Brian: "Du wurdest also vergewaltigt?"
    Mutter: "Naja, zuerst schon..." :rofl


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    Gibt es überhaupt Menschen, denen Brian nicht gefallen hat? Für jeden Cineasten sowieso ein Muss im heimischen DVD-Regal.


    Meine Eltern können mit Monty Python auch nichts anfangen. Sämtliche Missionierungsversuche, auch mit den großartigen Rittern der Kokosnuß sind gescheitert.



    Grüße


    Steffen

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    Original von Bella
    Also ich habe es in einer Vorschau gesehen! Und das Spiel sieht ganz nach einem der Sorte "sehr kompliziert" aus!


    Thurn und Taxis ist mit Sicherheit alles andere als kompliziert. Das ist wirklich was für schnell mal zwischendurch spielen. Abendfüllend ist es nicht und die Regeln sind auch sehr einfach und gut erklärt.


    Zitat


    Nun ja.. wenn man sich vielleicht ein paar Stunden hinsetzt und die Anleitung 10 mal liest hat man es vielleicht drin!


    Wie gesagt: Einfache Spielekost ohne intensives Studium der Anleitung.


    Gruß


    Steffen

    1. Fortune de France
    2. In unseren grünen Jahren
    3. Die gute Stadt Paris
    4. Noch immer schwelt die Glut
    5. Paris ist eine Messe wert
    6. Der Tag bricht an
    7. Der wilde Tanz der Seidenröcke
    8. Das Königskind
    9. Die Rosen des Lebens
    10. Lilie und Purpur
    11. Ein Kardinal vor La Rochelle
    12. Die Rache der Königin
    13. Le glaive et les amours (noch nicht auf deutsch erschienen)