Beiträge von Nieselpriem67

    Ich war am 1. Oktober zur Lesung von Deana Zinßmeister in Worbis (Eichsfeld) im Haus "Gülden Creutz". Sie stellte ihr Buch "Das Hexenmal" vor.


    Wer das Buch kennt, weiß, wo das Eichsfeld liegt: nämlich so ziemlich im geographischen Mittelpunkt Deutschlands (siehe meine Signatur).
    Kulturell ist hier nicht so sehr der Nabel der Welt, deshalb habe ich mich besonders auf diese Lesung gefreut (meine erste Autorenlesung überhaupt).


    Als ich 19.15 Uhr im Gülden Creutz ankam, waren schon 2/3 der etwa 40 Plätze besetzt, so dass ich ziemlich weit hinten saß. Ich konnte Deana gar nicht sehen, denn es gab kein Podium. Das fand ich sehr schade, ich hätte mir eine etwas gemütlichere Sitzordnung gewünscht.
    Nach mir kamen noch einige Leute, es mussten noch Stühle herein gebracht werden. Insgesamt waren es dann gut 50 Personen (die meisten weiblich, ab 35 Jahre aufwärts)


    Außer der Worbiser Bibliothekarin, die diese Lesung organisiert hatte, kannte ich keinen der Gäste. Nach einer kurzen Begrüßung übergab sie Deana das Wort.


    Deana begrüßte zuerst ihre halbe Verwandtschaft (Eltern, Tanten, Onkel, Cousinen) und noch ein paar wichtige Leute, dann ging es so weiter wie es Herr Palomar oben schon beschrieben hat - nur ohne Musik.


    Die Auszüge, die Deana vorlas, waren gut gewählt. Ich bekam einen Eindruck vom Stil, vom Aufbau des Romans und davon, warum die Autorin so viele Protagonisten auftreten lässt.


    Deana erzählte auch einiges zur Entstehungsgeschichte des Buches und betonte besonders ihre ausgiebigen Recherchen und die Zusammenarbeit mit Dr. Dillinger.


    Nach der Lesung gab es Sekt und viele Leute kauften das Buch und standen dann Schlange, um es signieren zu lassen. Beim Warten machte ich die Bekanntschaft einer (allerdings nicht so aktiven) Eule, die Deana aus einem anderen Bücherforum kennt. Wir haben uns sehr nett unterhalten.
    Als ich an der Reihe war, habe ich mich Deana natürlich auch als Eule zu erkennen gegeben.


    Jetzt bin ich sehr gespannt auf die Lektüre von "Das Hexenmal" :wave

    Ich fand dieses Kapitel sehr interessant, jedenfalls als Überblick über die Emanzipationsgeschichte.


    Ich weiß nicht, ob ich Alice Schwarzer mit in die Reihe der mutigen Menschen aufgenommen hätte. So richtig hat mir dieses Kapitel das nicht klarmachen können.


    Im Übrigen kenne ich die Frau nur dem Namen nach. Ich weiß weder wie sie aussieht noch wie sie sich gibt.
    Ich bin in der DDR aufgewachsen und Emanzipation war da irgendwie nie ein Thema.

    Doch, das Vorwort war gut. Vielleicht war mein oben auf die Schnelle verfasster Beitrag auch etwas missverständlich - ich finde das Buch nicht schlecht, aber ich hatte andere Erwartungen.


    "Aber der Gehorsam gegen unsere Natur ist eben kein Menschenrecht, denn das Menschsein beginnt immer erst dort, wo wir diesen Gehorsam bewusst aufkündigen. Es bedarf eines bewussten Entschlusses aus Freiheit. Dazu gehört dann auch die Überwindung unserer natürlichen Angst."


    (Insofern war das Beispiel mit dem Kater als Vergleich gar nicht so schlecht)


    Jetzt aber zum ersten Kapitel: Ayaan Hirsi Ali


    War euch der Name ein Begriff? Mir nicht.
    Es wäre ja schon gut zu wissen, ob sachlich alles richtig dargestellt ist. Dazu kann ich nichts sagen.



    Beim Lesen dachte ich: Oh, oh, brisantes Thema, was wird das wohl?


    Christian Nürnberg ist sich durchaus bewusst, dass er da ein heißes Eisen anfasst.
    Im Rückblick ist es ja immer leicht zu sagen, wer ein mutiger Weltverbesserer war.
    "So einfach stellt es sich immer erst hinterher, nach gewonnenem oder verlorenem Kampf dar."


    Würdet Ihr das Anliegen von Ayaan Hirsi Ali voll unterstützen oder geht es euch eher so wie den holländischen Sozialdemokraten?


    Ich sehe mich noch mit 15 auf dem Leipziger Hauptbahnhof ein paar baggernden Afrikanern hilflos ausgeliefert. Ich traute mich nicht, die Typen in ihre Schranken zu verweisen, weil ich nicht ausländerfeindlich sein wollte :rolleyes

    Ja, Schulbuchstil trifft es gut, dieses große Format hatte ich nicht erwartet.


    Nach der Leseprobe dachte ich, hier würden Biographien mutiger Menschen in etwas, na ja, locker flockiger Art dem Leser nahegebracht. Auch die ganz netten Karikaturen am Anfang jeden Kapitels wiesen darauf hin.


    Nach Vorwort und erstem Kapitel denke ich eher, es ist ein furchtbar ernstes Buch. Den Humor, den ich im Luther-Kapitel aufblitzen sehen zu haben glaubte :gruebel, also den suchte ich hier vergebens.


    Das Vorwort:


    Gut, dass es eins gibt. Bei der Leseprobe fragte ich mich nämlich schon ständig, nach welchen Kriterien der Autor die porträtierten Personen ausgewählt hat und was er unter Mut versteht.


    Der Untertitel des Buches "für Frieden, Freiheit und Menschenrechte" gibt ja schon teilweise Antwort: es geht um Menschen, deren Mut anderen geholfen hat, anderen nützte. Es geht nicht um den Mut von Bergsteigern und Weltumseglern.


    Trotzdem bin ich noch etwas ratlos, was die Auswahl betrifft, schon allein deswegen, weil ich gar nicht alle Personen kenne. Ich weiß nur: es sind 7 Frauen und 5 Männer.



    (heute Abend gehts weiter, muss kochen)

    Mein Sohn hat das Buch vom Ritter Trenk zur Einschulung bekommen und ich musste allein heute 8 Kapitel daraus vorlesen.


    - Das Buch ist wirklich schön aufgemacht, schöne Illustrationen, Lesebändchen, wirkt edel


    - Die Kapitel sind schon relativ kurz (im Gegensatz zu manch anderen Büchern, die ich in letzter Zeit vorlas)


    - Es ist (vielleicht bis auf den Drachen) ein historischer Roman für Kinder. Unverständliche Wörter und Sachverhalte werden gleich an Ort und Stelle gut erklärt, indem die Kinder direkt angesprochen werden und ohne dass die Geschichte zu lange unterbrochen wird


    z.B. (ich zitiere sinngemäß): Trenk wusste nicht was ein Gaukler eigentlich so richtig macht und weil du das vielleicht auch nicht weißt....


    - Meine Kinder (Jungs und Mädchen von 5-8) waren einfach hingerissen

    Ich bin gerade durch Zufall hier über dieses Buch gestolpert. Ich komme aus dem Eichsfeld und muss es natürlich unbedingt lesen.
    Morgen frage ich erst mal in den Bibliotheken nach, ob sie es haben und wenn nicht, werde darum bitten das zu ändern.


    Nach der Lektüre berichte ich dann hier, ob Deana auch die Örtlichkeiten ordentlich beschrieben hat und wehe wenn sie der wunderschönen Gegend nicht genügend Aufmerksamkeint geschenkt hat! ;-)

    Ich habe gerade die letzten Seiten gelesen - was für ein Buch!


    Geheimisvoll und spannend, tragisch und bedrückend, aber nie erdrückend.



    "und eines Tages finden sie in einer Kiste auf dem Speicher Lanas alte Tagebücher und entdecken eine aufregende Welt - New York in den fünfziger Jahren, das Harlem der Schwarzen in den wilden Tagen von Cool Jazz und Blues - gefährliches Nachtleben, düstere Clubs, Drogen und Prostitution, Gewalt und Rassenhass. " (aus dem Klappentext)


    Aus der Sicht der 10jährigen Maddie geschrieben, wirkt die Geschichte trotz der Tragik wie ein spannendes Abenteuer, ohne aber zu verharmlosen.


    Besonders eindrücklich waren für mich die Schuldgefühle der Mädchen - ihrer Mutter geht es schlechter, ihr Vater kommt immer seltener nach Hause, die Familie zerbricht und da sie nicht wissen, was eigentlich passiert ist, fragen sie sich immer wieder: Sind wir schuld?

    Ich lese meinen Söhnen gerade zum 3. Mal das Buch


    "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" von Boy Lornsen vor.


    Es ist ein richtiges "Jungsbuch" mit Roboter und Flugmaschine, Spannung und Abenteuer...


    Ich lese sehr viel vor, aber ich habe noch kein Buch gefunden, dass sie so sehr mögen wie dieses.
    Deshalb würde ich mich auch über Tipps freuen (oder einen Hinweis auf einen entsprechenden thread)


    Mir macht das Vorlesen des o.g. Buches übrigens auch viel Spaß, meine Tochter kann es allerdings gar nicht leiden :-(


    edit: isbn vergessen

    Ich habe auch so eine "Drück-Kanne" und finde sie gut, weil sie nicht so viel Platz wegnimmt wie eine richtige Kaffeemaschine. Sie steht im Schrank und wird immer rausgeholt wenn Gäste kommen. Für mich allein brühe ich den Kaffee einfach in der Tasse auf.

    Klappentext:


    Werner Munzinger Pascha: Ein Leben wie ein Roman, eine wahre Abenteuergeschichte.


    Olten, 1848. Der junge Werner Munzinger sitzt am Ufer der Aare und betrachtet die Mauern seines Heimatstädtchens. Nur fort will er aus diesem Mief jahrhundertealter Biederkeit. Vier Jahre später bietet sich die Gelegenheit: Als Händler und Forschungsreisender zieht er los nach Kairo und ans Rote Meer, macht sich auf in die unwegsamen Gebirge Abessiniens, den sagenumwobenen Nilquellen entgegen...


    Olten, 150 Jahre später. Lokalredakteur Max Mohn stößt auf den längst in Vergessenheit geratenen Werner Munzinger. Er verfolgt dessen Spur bis nach Kairo, verliert sich in den Gängen alter Archive, findet einen Stapel Briefe von der Hand Munzingers.


    Mohn spürt Munzingers widerwilligem Aufstieg zu Reichtum und Macht nach, der darin gipfelt, dass Munzinger vom Vizekönig von Ägypten den Ehrentitel eines Paschas verliehen bekkommt. Munzinger bekämpft Blutrache und Sklaverei, heiratet eine Abessinierin, hofft auf Fortschritt dank Dampfkraft und Telegraphie. Aber wieso musste er auf einen Eroberungsfeldzug ausziehen?


    Max Mohn möchte verstehen – und geriete völlig in den Bann jenes einzigartigen Abenteurers, würde ihn nicht die schöne Russin Polja in die Gegenwart zurückholen...


    Mit großer Meisterschaft erzählt Alex Capus in seinem Romandebüt eine doppelte Lebensgeschichte: die des einfühlsamen Journalisten Mohn und die des tatenfreudigen Werner Munzinger. Es entsteht eine Figur in ihren schillernden Facetten zu neuem Leben, die eine nachhaltige Faszination auf uns Heutige ausübt: ein menschenfreundlicher Abenteurer und Pionier, der auf einem der letzten weißen Flecken auf der Landkarte seinen Träumen Taten folgen ließ.


    Über den Autor:


    Alex Capus, geboren 1961 in Frankreich, lebt in Olten, Schweiz, und Italien. Er hat in Basel Geschichte und Philosophie studiert und verdient sein Brot als freier Schriftsteller und Journalist.


    Meine Meinung:


    Ich habe dieses Buch gelesen, weil mir der Autor empfohlen wurde und es das einzige Buch Capus' war, das es in meiner Bibliothek gab. Der Klappentext jedenfalls hat mich nicht so angesprochen. Ein Buch über einen mir völlig unbekannten Afrikaforscher - eigentlich nicht mein Thema.


    Ich habe es dennoch mit Freude gelesen, hier mal eine Pressestimme, die es ganz gut trifft:


    »Max Mohn, die erste Zentralfigur von Alex Capus' Roman ›Munzinger Pascha‹, ist ein gebrochener Charakter: in keiner Weise herausragend, doch wendig und immer dicht am richtigen Leben … Seine kleinen, oft ein wenig zynischen Mogeleien und Ausflüchte schildert Alex Capus mit einer geradezu Rousseauschen Unverblümtheit. Der junge Schweizer Schriftsteller findet dafür eben jenen Ton treffsicherer und leichthändiger Ironie, der in der deutschsprachigen Literatur so selten ist. Es ist die Sprache, die diesen Debütroman so bemerkenswert macht, und man darf hier ruhig einmal von einer Entdeckung sprechen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung


    Ja, es ist die Sprache, die den Roman auszeichnet. Dieser Journalist, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt, der seine Frau geschlagen hat, der zu ehrlich ist, um einen Artikel über einen verlogenen Lokalpolitiker zu schreiben, der Angst vor Tauben hat, der immer wieder ein Bier braucht ... also dieser Max Mohn wird dem Leser in ganz kurzen Episoden sehr vertraut und trotz seiner Macken sehr sympathisch.


    Max stößt zufällig auf einen Artikel im Lexikon über Munzinger, der auch aus Olten stammt, und begibt sich kurzentschlossen auf dessen Spuren.
    Zwischen diese Episoden in der Gegenwart sind nun die Erlebnisse des Werner Munzinger in Afrika in Form von Berichten und Briefen eingebettet. Capus stellt uns Munzinger als rundherum positive Figur dar. Dabei gibt es durchaus auch negative Stimmen zu Munzinger – z.B. sei er ein skrupelloser Ehrgeizling gewesen. Capus klärt da einiges im Nachwort und schreibt:
    „Und trotzdem bin ich der tiefen Überzeugung, dass mein Bild Werner Munzingers wahr ist, dass ich nichts Unwahres geschrieben und keine Wahrheit unterdrückt habe ...“


    Eine Munzinger-Biographie darf der Leser jedenfalls nicht erwarten. Einen historischen Roman? Auch. Ein zeitgenössischer Roman? Ich habe ihn z.T. als solchen gelesen. Schon weil mich der Max oft mehr interessiert hat als der Munzinger.
    Leseempfehlung? Ja. Aber der Munzinger ist eines der ersten Bücher von Capus und wenn ich anderen Rezensionen glauben darf, ist Capus immer besser geworden.

    Vielen Dank für die Rezension milla.
    Auch ich bin gerade auf der Suche nach weiteren Büchern von Alex Capus.
    Vielleicht lese ich nun "Fast ein bisschen Frühling" als nächstes.


    Auch "Reisen im Licht der Sterne" (ein Roman über R.L.Stevenson) soll sehr gut sein.


    Ich habe soeben "Munzinger Pascha" fertig gelesen, werde ich gleich mal rezensieren.

    Dany-Maus, da fällt mir höchstens "Niemalsland" von Neil Gaiman ein.
    Professor war die Hauptperson aber wohl nicht, aber es spielt in heutiger Zeit, Richard gerät in eine Fantasy-Welt, er verliebt sich und seine Ex-Freundin spielt auch eine Rolle.