Beiträge von Kaleun

    Als Weißwurstäquator gilt meines Erachtens nach vom Hörensagen her die Donau. Voraussetzung für diese Vereinfachung wäre aber die eindimensionale Assoziation: Weißwurst = Bayern.


    Die Bereiche Bayerns nordlich der Donau sind jedoch nur politisch seit 1806 als "bayerisch" anzusehen. Das Selbstverständnis der Bewohner spricht aber eine andere Sprache: Die große Masse der nördlich der Donau lebenden "Bayern" wird von sich aber wohl noch ewig darauf bestehen, als Franken oder Sonstige angesehen zu werden, Politik hin oder her, jedenfalls nicht als Bayern......Weißwurst essen sie aber trotzdem, tatsächlich ohne zu zuzeln!


    Man könnte vielleicht postulieren: Weißwurst zuzeln = Bayern, aber natürlich muss man sich als anständiger Nichtbayer von derlei unästhetischen und barbarischen Sauereien ausdrücklich distanzieren und die Weißwurst vor dem Verzehr ordentlich ausziehen!

    Erstens hat Mandylein recht damit, es gibt etliche Parkplatzverschwender, aber die Antwort auf Toms Frage dürfte wohl bei den gewissenhafteren Parkern zu finden sein, deren Engagement beim platzsparenden Parken die logisch entstehenden Lücken wieder ausgleicht.
    Natürlich läuft das chaotisch ab, aber in der Summe werden diese in Parkstreifenabschnitt A entstehenden Lücken im Parkstreifenabschnitt B wieder ausgeglichen...wobei natürlich Abschnittsunterbrechungen in Form von städtischen "Grünstreifen" (wohl eher Hundekotabraumhalden) dabei als Störfaktor einzuberechnen sind.

    Deine Frage ist vordergründig geomorphologischer oder bodenkundlicher (pedologischer) Natur. Es geht schließlich um Prozesse in direkter Oberflächennähe, nicht um Krustenaktivitäten.


    Zu beantworten ist sie nicht so einfach und schnell. Zunächsteinmal muss du versuchen, in sehr, sehr, sehr langen Zeiträumen zu denken, Ausserdem muss du versuchen, dich von der Vorstellung zu lösen, der Boden unter dir sie etwas statisches. Das ist er auch im "geologisch inaktiven" Niedersachsen nicht.
    "Bodenaktivität" hat nicht sonderlich viel mit der Geologie, der man Vulkanaktivtät oder Erdbeben zurechnet, zu tun.


    Eher geht es um "Verwitterung", um "Bioturbation", um Grundwasserstandschwankungen, Niederschläge, um schwankende Salzkonzentrationen, pH-Werte, Tonmineralneubildungen usw...


    Eine sehr große Rolle spielt auch die Bewässerungsintensität, mit der dieser Boden klarkommen muss (so als landwirtschaftliche Nutzfläche).


    Ich weiss jetzt zum Beispiel auch nicht, wie "mächtig" der Boden unter diesem Acker ist, d.h wie weit man runterbuddeln kann, bis man auf hartes Untergrundgestein stößt. Der Boden jedenfalls frisst an diesem Gestein, und zwar seit etlichen tausend Jahren. Die Natur wird dieses Gemisch aus Mineralen, Salzen, Gesteinen, Tonen und Sanden, Wasser, Luft und Lebewesen ewig und langfristig auch sehr tiefgreifend umgraben und durchmischen. Dieser Prozess findet statt, seitdem die Sonne auf die Erde scheint, sie ist der Energielieferant für alle diese Prozesse.


    Ausserdem wird nicht nur Gestein "angefressen", sondern auch neu gebildet und zwar ständig und seit immer. Steine werden gebildet und zerfallen wieder, aus den Resten bilden sich neue. Dabei spielen auch lebende Organismen (im Schnitt etwa 10% der Bodenmasse) und deren tote Körper eine wichtige Rolle.


    Steine sind chemische und physikalische Konglomerate von unterschiedlichen Substanzen, sie kommen genausowenig nur vom Gebirge, wie der Strom nur aus der Steckdose kommt...


    Ausserdem ist der Boden nicht nur trotz augenscheinlicher "geologischer Inaktivität" in Niedersachsen, ständig in Dauerbewegung, nur eben so langsam, dass wir das so direkt nicht merken...höchstens unsere Häuser manchmal, aber die Lebenszeit von Häusern ist aus geomorphologischer Perspektive lächerlich kurz.


    Warum ist Niedersachsen so flach? Unter anderem, weil dort zehntausende Jahrelang Gletscher vorgerückt und zurückgewandert sind, wie Hobel auf dem Werkstück. Wo gehobelt wird, fallen Späne...oder eben Steine.


    Geologische Inaktivität gibt es nirgends wirklich, hier mehr, dort weniger, hier vor langer Zeit, dort erst in sehr langer Zeit wieder. Solange Erkernenergie, Schwerkraft und Sonne und mit ihr eben Biochemie auf unseren Boden einwirken, solange wird er in Bewegung bleiben.
    Ausserdem reichen schon Spannungen in der Erdkruste, die eine sehr weit entfernte Ursache haben, als Motor für Bodenbewegungen im Bereich dieses Ackers vertikal und auch horizontal beizutragen.


    Soweit so unkonkret, sonst müsste ich das ganze WE weiterschreiben, allein schon um die grundsätzlichen Gründe zu erklären. Für den konkreten Fall müsste erst recherchiert werden, welche Bodenarten und Bodentypen, Bodenhorizontabfolgen (das sind entscheidene Fachtermina) in der Gegend des von dir gemeinten Ackers vorliegen oder vorherrschen. Böden sind einem sehr komplexen Wirkungsgefüge ausgesetzt und man kann sie durch ein bißchen Steineklauben nicht von Steinen befreien


    Generationen von Bauern mussten schon immer Steine klauben, um wenigstens kurzfristig (also für heuer oder nächstes Jahr) die Steinekonzentration an der obersten Oberfläche zu beeinflussen. Langfristig jedoch wird aus den Augen der Bauern die Steinekonzentration "zufällig" schwanken, weil sie niemals hinter der Aktivität der Masse an Boden unter den Füßen nachkommen. Wann wieviele Steine oben neu auftauchen, kann der Bauer kaum beeinflussen.


    Oder kurz gesagt: Unterschätze icht die "Bodenaktivität", auch nicht in deiner "flachen" Gegend. Sie ist zumindest so heftig, dass Steineklauben wohl noch auf ewig Sysiphosarbeit bleiben wird;)

    Kurzbeschreibung:


    Wacken - Ein 1800-Seelen-Dorf in Schleswig-Holstein bei Itzehohe.
    Interessant ist da höchstens die Milchquote. Ansonsten gibts da ausser ruhiger Idyll nicht viel.


    Der Name Wacken ist jedoch weltweit bekannt: W.O.A.


    Das Wacken-Open Air zieht alljährlich ca. 60.000 Metalfans aus aller Welt an. Das weltgrößte Metalfestival, ausgerechnet hier zwischen ein paar schwarzweissen Kühen.
    Gut hundert Dezibel, hunderte Dixieklos, zigtausend Zelte, zigtausend durstige Männer in der kleinen sonst fast verwaisten und familiaren EDEKA-Aussenstelle...Blaskapelle Freiwillige Feuerwehr Wacken meets Kreator...


    Was sind das für Leute, die da wohnen, wie gehen sie mit dem Sturm um?
    Verbarrikadieren sie sich, nehmen reißaus? Nein, die meisten "machen mit".


    ( http://www.wacken.de/ )


    Wie ist das möglich? Mitten in einer Bilderbuch-Gegend für deutsche Kleinbürgerlichkeit dieser absurde Kontrast?


    Die koreanische Regisseurin Sung-Hyung Cho faszinierte dieses Bild und musste es dokumentieren. Sie will nichts erklären, nur zeigen.


    Sie will "den Deutschen ein bißchen helfen, endlich ihr Land zu lieben",
    sagte sie in irgendeinem Fernsehinterview vor ein paar Wochen.


    Eigene Meinung:


    Wer eine Reportage über das W.O.A erwartet, wird enttäuscht werden.


    Der Film lässt sich sehr viel Zeit für die Leute und ihrer Ruhe vor dem Sturm. Die koreanische Regisseurin verweist zu Beginn auf einen "Heimatfilm". So ist es dann auch. Den alten Landwirten und ihren Ehefrauen ist dieser Film gewidmet. Der Landschaft, den Kühen, der Beschaulichkeit.



    Dennoch lassen die ersten Lacher nicht lange auf sich warten. Wortlose Einstellungen, allein schon Gesichter reichen in diesem Film, ein Schmunzeln zu erzwingen. Dann noch die Urigkeit der Bewohner, ihre Sprüche, ihre Weltsicht. Alles, wie es sich gehört....und dann plötzlich WOA!


    Nicht nur trunkende Metaler bringen Humor nach Wacken. Die Einwohner haben ihn, zuhauf, ob nun bewusst oder unfreiwillig.


    Diese Dokumentation ist mehr ein Bild. Fakten bleiben aus, vielmehr sollen Eindrücke wirken. Das funktioniert auch, die Absurdität kommt klar raus und man ist in der Tat über die gesamte Filmlänge sehr gut unterhalten!


    Man lernt tatsächlich sein Land und dessen Rentner wieder ein bißchen mehr zu schätzen :lache


    Kritik:


    In der Tat wären noch viele konkrete Infornationen zur Koexistenz interessant gewesen! Was machen die Einwohner wirklich während des Krawalls? Wie kommen die Leute klar, die Pensionen für verschlammte und besoffene Urschrei-Metaler anbieten?
    Wie geht das kleine Dorf mit den Einnahmen um? Wer sind die Leute, die die Firma W.O.A innehaben?
    Wer sind die Kinder, die hinterher die Verwüstung bis zum Horizont aufräumen dürfen?


    Insofern ist es eigentlich nicht wirlich eine Dokumentation, eben eher ein Bild.



    Aber keine Angst - Niemand, ob nun Metalfan oder nicht, wird es schaffen, sich während dieses Films zu langweilen!



    :-]

    Zitat

    Ich meine nein und das ist mein Problem mit diesem Buch.



    So kann mans natürlich sehen.


    Ich glaube aber eben, das gerade knapper Text zusammen mit vielen Abbildungen den Lesespaß fördert.


    Ich persönlich wäre freilich auch intensiver interessiert. Aber die meisten werden sich wohl an dem Buch eher erfreuen, dass sie nicht mit zuviel spezifischer Tiefe malträtiert werden.


    Zitat


    wissenschaftliche Arbeit.


    Ich verstehe, was du meinst, aber meine Perspektive sollte bewusst die eines interessierten Lesers sein, nicht die eines ausgebildeten Historikers oder Geographen (ich studiere diese beiden Fächer).
    Was die Fachleute als "Voraussetzung" erwarten, mag den interessierten Laien womöglich aber langweilen. Deshalb diese Worte.




    Zitat

    Wie gesagt, es geht in diesem Buch um den Blick der Kartographen auf die Welt und nicht darum zu sagen, früher waren sie doof, weil sie Karten nicht gelesen haben, wie wir es tun.


    Selbstverständlich.


    Nichts anderes wollte ich zum Ausdruck bringen. Leute, die sich damals an solche Karten wagten, waren alles andere als doof.
    Kommt das in meiner Beschreibung so falsch rüber?



    Aber um magalis Einwand gerecht zu werden, könnte ich anfügen:


    Vielleicht ein nettes Einstiegs- und Überblickswerk. Als solches ist aber sehr lebendig, finde ich.

    Ich selbst habe auch ene kritische Haltung zur teils entarteten Appeasement-Politik des Westens und könnte angesichts einiger Ströbelescher Äusserungen ebenfalls den Kamm schwellen lassen, fürchte aber auch, dass Leute wie Broder oder Ulfkotte mit Vorsicht zu genießen sind:


    Sie muten an wie die Micheal Moores der Islamophobie und torpedieren die eigene kritische Haltung, indem sie gerne über die Strenge schlagen.


    Schade!


    Da lobe ich mir doch beispielsweise den nüchternen Pragmatimus eines Helmut Schmidt.

    Macht der Karten - Karten der Macht


    Die Geschichte der Kartographie von Ute Schneider


    Klappentext


    Karten prägen unser Weltbild und umgekehrt. Was sie über die Weltsicht der Kartenmacher verraten und wie sich die Kartenkunst entwickelte - von den heilsgeschichtlichen Mappae mundi des Mittelalters über die topographischen Karten der Neuzeit bis in unsere Gegenwart, davon berichtet dieses anhand vieler eindrucksvoller großformatiger Karten.


    Ute Schneider , PD Dr. phil., ist Historikerin und Dozentin für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Darmstadt.



    Eigene Meinung


    Wer sich beruflich oder hobbymäßig für Karten interessiert und sie gerne betrachtet, wird seine helle Freude haben!


    Wer sich vorstellen kann, wie beschwerlich echte Entdeckungsreisen zur vernünftgen Kartierung noch vor wenigen hundert Jahren waren und sich auch vorstellen kann, dass viele Kartographen garnicht die Wahrheit mit nach Hause bringen sollten, um Ruhm und Geld statt Strafe und Ächtung durch ihre adligen Auftraggeber zu erfahren, der kann sich auch vorstellen, wie interessant diese alten Karten sind, eben weil sie die Tatsachen nur so ungenau oder eben auch völlig falsch wiedergeben!
    Sie vermitteln ein Bild über alte Weltsichten, sei nun der Wunsch der Vater des Gedankens oder die eingeschränkten Möglichkeiten.


    Wer obendrein um die Problematik der Darstellung einer dreidimensionalen eingedellten Kartoffel (= Erde) auf die ebene Fläche des Papiers weiss, kann sich aber eben vielleicht auch vorstellen, dass es in unserer modernen Zeit immernoch heißt "what you see is not what you get".


    Ein Beispiel:


    Es ist schon ausgemacht interessant, wie mit Hilfe alternativer Projektionsformen heute noch die tatsächliche Reichweite von nordkoreanischen Langstreckenwaffen falsch dargestellt werden kann, ohne dabei direkt zu lügen...höchstens vielleicht ein bißchen indirekt.


    Da die große Masse an Laien Karten einfach hinnimmt ohne sie zu hinterfragen, ist die Macht, die auch heute noch in Zeiten von google earth
    in ihnen steckt, durchaus beeindruckend.


    Zurück in die älteren Zeiten: Während heute die Verwendung von Karten völlig selbstverständlich ist, musste das teils nur spärlich gebildeten Herrschern ersteinmal beigebracht werden, worin ihr Nutzen besteht.
    Einige Herrscher durften gehöriges Lehrgeld zahlen.
    Schönes Beispiel: Die Militärs, ja die ganze Führungselite des späten osmanischen Reiches, gingen tatsächlich im 19. Jahrhundert noch davon aus, die Erde sei eine Scheibe...so eine Armee war dem deutschen Reich wohl nie eine große Hilfe :lache



    So ziemlich jede Karte von historischer Bedeutung von den ersten babylonischen Weltbild-Tafeln über die skurille Tabula Peutingeriana (auf der tatsächlich alle Wege nach Rom führen), über die berühmte gesüdete Pilgerkarte des Nürnbergers Erhard Etzlaub von 1501, über Satellitenbilder bis hin zu mental maps als Thema der Sozialgeographie, ist alles zu finden.


    Es geht über die Macht der Karten in der früheren Politik, über den Mut des Kartographen zur Lücke oder zur Lüge, über die Geschichte des Kartendrucks oder -Verlags und über die Geschichte der Produktionstechniken für Karten.


    Durchgelesen hat man die 140 großformatigen Seiten schnell. Das Buch lebt besonders von den Abbildungen der Karten, auf denen man nach stundenlangen Betrachtungen immernoch etwas interessantes oder kurioses entdecken kann!


    Man sollte sich von allzu allgemeinen und überflüssig anmutenden einleitenden Worten zu Beginn des Werkes nicht abschrecken lassen. Schnell entwickelt sich doch ein Buch, das den Leser schnell und ohne unnötige Umschweife oder zähe Vertiefungen von einem Aha-Effekt zum nächsten führt!

    Ich bin begeistert von der Resonanz hier :anbet



    Weiter so, wenn ich wieder Zeit habe in ein paar Tagen, folgt meine eigene Meinung zum Thema!


    Vorab nur soviel:


    @Babyjane


    Diese Urteile kann man nicht mehr so richtig nur als Ausnahmen abtun, abgesehen davon, dass es zu diesem Streithema nicht nur und ständig kommmt.
    Der Artikel aber will u.a. darauf hinaus, dass inzwischen eben schon eine spiegelartikelwürdige Vielzahl vergleichbarer Urteile zustande kam.


    Zwar ist von einem langsamen Aufwachen `ewig naiver Gutmenschen` (sinngemäßes Zitat) unter den Richtern die Rede, aber in der Vergangenheit, insbesondere den 90er Jahren, seien eben viel zu viele solcher Urteile gefällt worden

    Dieser Strang wurde motiviert durch den aktuellen Titelartikel des Magazins der Spiegel dieser Woche.


    Der Anlass des Artikels ist das Skandalurteil einer deutschen Richterin , die in einem Ehestreit entschied, dass die Schläge des Ehemanns aufgrund der religiösen Tradition des Züchtigungsrecht in der Ehe kein Härtefall seien, die eine schnelle Scheidung durch die Ehefrau zu berechtigen.


    Der Artikel beschreibt ausführlich die Schwierigkeiten der deutschen Justiz, die Auswüchse islamischer Traditionen mit dem richtigen Maß an Toleranz zu begegnen.
    Es werden einige haarsträubende Gerichtsurteile angesprochen, Beispiele wie jenes einer Muslimin, die sich nur 81km vom Elternhaus entfernen darf, weil sie außerhalb dieser Entfernung, die etwa der Tagesattrappe einer Kamelkarawane entspricht (kein Witz!), eine Vergewaltigung zu befürchten hätte.


    Es ist von deutschen Großstadt-Lehrerinnen die Rede, die sich regelmäßig von den Brüdern der so absurd eingeschränkten muslimischen Frauen als „Nutte“ beschimpfen lassen dürfen und „jeden Tag froh sind, zu überleben“.


    Es ist von Imamen die Rede, die empfehlen, Frauen so zu schlagen, dass die Ungläubigen die Folgen nicht sehen.


    Als Wink zum parallel laufenden Strang „Verallgemeinerung“ hier: Kann man das hier wirklich noch entsprechend abtun? Oder ist es wirklich an der Zeit, der hilflosen Appeasement gegenüber den Auswüchsen der Gegensätze des modernen mitteleuropäischen Verständnisses vom Zusammenleben und dem teils erzkonservativen und chauvinistischen Traditionsvorstellungen eines in Deutschland merklich erstarkenden Islam entgegenzuwirken?


    (erstarkender Islam: Muslime in D:2005 3,3 Mio, 4%; Prognose 2030: 7 Mio, ca. 10%; Quelle: ebenfalls dieser Spiegel-Artikel)


    Der Aufruhr, den das Urteil der Richterin aktuell verursacht hat, legt den Anschein nahe! Viele dachten schon längst, was nun immer öfter ausgesprochen wird:


    Allzu viele Urteile spielen Islam-Fundamentalisten in die Hände!


    Unser Verständnis von Gleichberechtigung aller Religionen (und Atheismus), der Respekt gegenüber den zugehörigen Traditionen, darf nicht dazu führen, dass unsere anderen wertvollen Grundrechte konterkariert werden können.
    Dazu zitiere ich noch einmal aus dem Spiegel-Artikel, eine Aussage des Bundesverfassungsrichters Udo diFabio:


    „Die Religionsfreiheit ist nur ein Grundrecht unter anderen. Sie ist kein Grundrecht de luxe.“

    Tom



    Zitat

    Mich regt der Begriff "Flatrate" viel mehr auf, der jetzt für alles benutzt wird, was früher "Pauschaltarif" hieß. "Flat" soll suggerieren, daß man weniger zahlt, aber das Gegenteil ist die Wahrheit.




    Aber was ist mit dem von den meisten Diskothekenbetreibern eigentlich verhassten Trend der "99cent Parties"?


    Schon von mehreren gehört, dass sie das nicht mögen, aber "mitziehen müssen", weil einer in der Stadt angefangen hat.


    In den Diskotheken, in denen ich mich früher herumtrieb, gab es sowas nie.
    Da kostete das Bier noch seine 4-5 DM.



    Nein, die Massendiskos mit Unterschichten-HipHop, Ballermanntralala und Coyote-Ugly-Events sind es. Reißender Absatz, 45min Schlange stehen und Komasaufen Jugendlicher, so findet das heute statt.

    Erstens ist meines Erachtens eher das Unterschichtenfernsehen, dass das Thema verharmlost und zweitens sieht man deutlich, wie die Jugendlichen heute deutlich mehr saufen als früher.


    Drittens sehe ich wegen der modernen Alkopop-Industrie die gute alte (fränkische) Brauindustrie, die Überlebensfähigkeit traditioneller Klein- und Kleinstbrauereien in Gefahr.


    Brauereien sterben hier wie die Fliegen!

    Ich war zwar kein Kind von Traurigkeit, mein erstes Räuschle hatte ich mit 13 glaube ich, aber das war eben die totale Ausnahme an einer Kirchweih und ein halbes Sixpack Bier und ein paar Pflümlis haben schon gereicht damals.



    Was heute stattfindet, ist wirklich schon fast pervers. Die Industrie nutzt skrupellos die Orientierungslosigkeit einer Jugend aus, die es heutzutage wirklich schwer haben muss, bei der Frage, was für sie gut oder was für sie weniger gut scheint.


    Es ist wirklich einzig und allein die Industrie, die neue Verpackung für harten Alk, die hochprozentiges mit schön viel Süßstoff schon den jungen Kids schmackhaft machen soll.


    Traditionelle, harmlose Biersorten werden immer uncooler. Nein, bunte süße Alkopops müssen es sein und 4,9% ist ja auch voll schwach... :rolleyes:



    Es sollte also nicht ein Alkoholverbot für Jugendliche diskutiert werden, sondern lieber der Alkoholindustrie ein Schuss vor den Bug gesetzt werden!


    Alkohol muss wieder klar und bitter werden, für Erwachsene, nicht bunt und gezuckert! Diese Geschäftemacherei mit Leuten, die nicht wissen, was sie tun, muss bekämpft werden!

    Tja, Zeit vergeht und es gibt neue Filme!


    Die beiden zweifellos guten und unterhaltsamen Filme Goodbye Lenin und Sonnenallee mit ihrer romantischen Verklärung - mit ihrer wie ich finde problematischen Ostalgie - sind jetzt ergänzt, durch


    Das Leben der Anderen.


    endlich mal ein Film, der die andere Seite schonungslos zeigt, ein Film, der die Stasi-Wahrheit thematisiert, eine Geschichte, bei der einem etwaige Ostalgie im Halse stecken bleibt.


    Ich habe Verständnis für ehemalige DDR-Bürger, wenn sie heute gerne daraufhinweisen, dass damals nicht alles schlechter war, schließlich war es ja "ihr" Land, "ihre " Jugend.
    Erst aktuell wurde mir duch das Dokumentarspiel "Deutschlandspiel" wieder vor Augen geführt, wie schnell Westdeutschland mit der überstürzten Wiedervereinigung nicht nur die DDR, sondern eigentlich ganz Europa "wie ein Panzer" überrollt hat.




    Aber diesen Ostalgie-Kult fand ich immerschon völlig unangebracht, angesichts Kalten Krieges, Mauerschützen, Stasi, totalitärer Meinungsmaschinierie und angesichts eines Wirtschaftssystems, in dem man für seinen Neugeborenen schon eine rollende Plastikkiste bestellen musste, damit diese bis zum 18. Geburtstag des Sprößlings hoffentlich zur Auslieferung kommt.

    Sterntaler und sonsdigge Uhrlegasthenigger;)



    Alzo bass auf!


    Des is doch ganz loogisch!



    "Halber zwölfer" is doch glahr, oder net? Alzo!


    Dann ist doch vierddl zwölffer oder dreivierddl zwölfer bloß die dringende Konsegwenz davon!



    Wenn ihr zerschd "halb zwölf" saggdt, dann abber "viertel vor zwölf", odder viertel nach elf", macht des des doch blos unnödig kombliziert!

    Wir sind nach Donauwörth in den Kernschatten gefahren!


    In der Nähe eines Bundeswehrstandorts an einer Wiese geparkt, in windeseile Grill und Bier raus, und Brille aufgesetzt :lache


    Im genau richtigen Moment ist die Wolkendecke aufgerissen und wir hatten freie Sicht auf die totale Sonnenfinsternis!


    Es war stark, auch wenn irgend ein Donauwörther Vollpfosten meinte, er müsste in den wenigen finsteren Sekunden eine Silvesterakete hochjagen. Aber darüber galt es hinwegzusehen.


    Die Stimmung war durchaus apokalyptisch, man spürte auch, wie ganz Süddeutschland Mühe hatte, die Kinnlade oben zu lassen!


    Ich werde dieses Erlebnis nie mehr vergessen! Ich war tief beeindruckt.