Beiträge von Eny

    Liebe Andi1976,


    vielen, vielen Dank für das wunderbare Paket und für "Lea" von Pascal Mercier. Du hast mich ganz schön auf den Holzweg geschickt, weil du "Handle with Care" auf das Päckchen geschrieben hast... :grin


    Das Badezeug duftet total super, und jetzt mache ich mir erst mal einen Tee. Das ist definitiv das beste Wichtelpaket, das ich je bekommen habe!


    Vielen Dank noch mal - und liebe Grüße an deine Familie, besonders an den süßen David von der Karte!


    Liebe Grüße
    Eny

    Das Buchcoverspiel gestern war wirklich ein Armutszeugnis. Eigentlich müsste doch jeder, der die letzten Jahre nicht unter einem Stein verbracht hat, zumindest das Cover von Der Schwarm oder Bis(s) zum Morgengrauen kennen - so wie beide Bücher in den Medien gehypt wurden. Aber Feuchtgebiete erkennen sie... :lache
    Großartig war auch "Wer lügt": Wenn man Raab Glauben schenken darf, sind die Heiligtümer des Todes kein Harry-Potter-Band.
    (Sind ja auch noch nicht verfilmt worden - wie soll er es da auch wissen? :lache)

    Interessehalber eine Frage an diejenigen, die das Buch auf Deutsch gelesen haben: Es gibt in der englischen Ausgabe eine Stelle, an der Christian (der Arzt) beim ersten Date zu Maggie sagt: "I'm Christian" und sie es als "Ich bin Christ" versteht - und glaubt, dass er ein Problem mit ihrer Religion haben könnte. Das Ganze wird aufgelöst, als er sagt: "You can call me Chris."
    Wie wurde diese Stelle in der deutschen Version umgesetzt? Wurde sie überhaupt mit aufgenommen? "Ich bin Christ" und "Ich bin Christian" sind auf Deutsch ja zwei verschiedene Sätze...

    Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt geteert, gefedert und verbrannt werde: Ich hab's nach der Hälfte abgebrochen.


    Dieses Buch ist mir zu prätentiös. Mit dem Tod als Erzähler hat sich Zusak eine Aufgabe gestellt, die er nicht zu meiner Zufriedenheit hat lösen können. Der Anfang ist vielversprechend: Der Tod, Schreckensszenario Nummer eins der Menschheit, klagt über sein schlechtes Image. "Bitte glaubt mir: Ich kann wirklich fröhlich sein. Ich kann angenehm sein." Das ist komisch, das regt zum Nachdenken an, das macht Lust auf den Rest.


    Ich hatte auf eine ganz besondere Geschichte gehofft, eben weil der Erzähler so besonders ist - aber der Rest des Buchs kann nicht halten, was sein Anfang verspricht. Der Tod wird unglaubwürdig. Zu viele Belanglosigkeiten, zu viele große Sätze. "Schaut nicht weg", sagt der Tod, als er von Max, dem Juden, und seinem Elend erzählt. Ganz davon abgesehen, dass er recht hat - warum kümmert es den Tod? Den Tod? Die größte und neutralste Instanz des menschlichen Lebens wird zu irgendeinem beliebigen, wenn auch leicht kryptischen Erzähler.


    A props kryptisch: Genervt haben mich viele der fett gedruckten Zwischenrufe. Nicht die, in denen der Tod von vergangenen oder zukünftigen Toten spricht, sondern die belanglosen: "Ein kleiner Rasierer. Ein Löffel - als Ersatz für einen Spiegel. Rasiercreme. Eine Schere." Manchmal konnte ich nicht erkennen, warum ein Satz jetzt fett gedruckt war und ein anderer nicht. Hier hatte ich häufig das Gefühl, dass man Special Effects um des Effekts willen benutzt hat - nicht, weil sie Sinn gemacht hätten.


    Wie auch immer: Nicht mein Fall. War zum Glück ein Wanderbuch.

    Ich kann dir leider nicht bei dem speziellen Roman weiterhelfen, aber Infos über den Schriftsteller und sein generelles Schaffen gibt es hier.


    "Viele der Bücher Nordhs sind Fortsetzungsromane und beschreiben das Leben auf dem Land oder in der Wildnis; im zweiten Falle oft mit Schwergewicht des Ansiedlerlebens."

    Taschenbuch in sehr gutem Zustand, nur einmal gelesen. Anderer Einband als der von Amazon!


    Wüstenblume


    Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die teuersten Designer-Laufstege der Welt - ein Traum. Und ein Alptraum zugleich. Denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. Mit 18 wird Waris Dirie als Model entdeckt. Sie posiert für Levi's, Revlon und l'Oreal, läuft auf Modenschauen in Paris, Mailand und London. Lange kann sie mit niemandem darüber sprechen, was ihr in jungen Jahren geschehen war. In ihrem aufsehenerregenden Buch Wüstenblume bricht sie erstmals ihr jahrelanges Schweigen und erzählt ihre Geschichte.

    Taschenbuch in gutem Zustand


    Kind der Magie


    Ein grausamer Tyrann herrscht über das Reich Medalon. Nur ein Dämonenkind, das Kind eines Gottes und eines Menschen, könnte ihn stürzen. Ein Bote der Götter macht sich auf, dieses Kind zu finden. Zu seiner großen Überraschung trifft er bei seiner Suche auf die temperamentvolle R'shiel. Ist sie die Auserwählte, die ihr Volk retten kann?

    Taschenbuch in gutem Zustand, einmal gelesen


    Change of Heart


    Freelance carpenter Shay Bourne was sentenced to death for killing a little girl, Elizabeth Nealon, and her cop stepfather. Eleven years after the murders, Elizabeth's sister, Claire, needs a heart transplant, and Shay volunteers, which complicates the state's execution plans. Meanwhile, death row has been the scene of some odd events since Shay's arrival—an AIDS victim goes into remission, an inmate's pet bird dies and is brought back to life, wine flows from the water faucets. The author brings other compelling elements to an already complex plot line: the priest who serves as Shay's spiritual adviser was on the jury that sentenced him; Shay's ACLU representative, Maggie Bloom, balances her professional moxie with her negative self-image and difficult relationship with her mother. Picoult moves the story along with lively debates about prisoner rights and religion, while plumbing the depths of mother-daughter relationships and examining the literal and metaphorical meanings of having heart.

    Klingt so, als hätte da jemand Twilight mit Harry Potter gepaart. :rolleyes Vielleicht keine schlechte Idee, angesichts der Tatsache, dass sowohl Rowling als auch Meyer Multimillionärinnen geworden sind. Auf alle Fälle ein ordentliches Weihnachtsgeschenk für alle Twihards in meiner näheren Umgebung (von denen es dummerweise ziemlich viele gibt...)

    Ich habe Change of Heart auf Englisch gelesen und bin verdammt enttäuscht. Von allen Picoult-Büchern, die ich bisher gelesen habe (und das sind einige) mit Abstand das schwächste. Während die Autorin in anderen Romanen subtil, differenziert und vor allem feinfühlig schreibt, ist es ihr hier komplett misslungen.


    Aber erst mal zum Inhalt: June Nealons Ehemann Kurt und ihre Tochter sind vor elf Jahren ermordet worden. Der Täter ist ein junger, geistig zurückgebliebener Mann namens Shay Bourne, der als Handwerker bei der Familie arbeitete. Das Motiv: Kurt hat ihn ertappt, als er die siebenjährige Elisabeth missbrauchte.
    Elf Jahre später fürchtet June um das Leben ihrer zweiten Tochter Claire - das Mädchen braucht dringend ein Spenderherz. Dem Mörder ihres ersten Kinds steht derweil die Giftspritze bevor, doch in den Wochen vor der Ausführung des Urteils geschehen seltsame Dinge im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses: Aus den Wasserhahnen der Zellen läuft Wein, tote Vögel erwachen zu neuem Leben, ein an AIDS leidender Mithäftling scheint plötzlich geheilt zu sein. Beobachtet werden diese Vorfälle von Shays Seelsorger Michael (der in der Jury saß, die ihn zum Tode verurteilte), seiner Anwältin Maggie, dem Mithäftling Lucius und der Sensationspresse, die den Verurteilten entweder zum Messias erklärt oder verdammt. Und plötzlich äußert Shay Bourne einen sehr merkwürdigen Wunsch: Er will, dass Claire Nealon sein Herz bekommt.


    Das klingt nach gutem Stoff - aber es ist zu viel für ein Picoult-Buch. Die 490 Seiten (englische Ausgabe) werden den vielen Themen nicht gerecht: Todesstrafe, Organspenden, Religionen, das Leben im Gefängnis, sexueller Missbrauch... Daraus hätte man auch drei Romane schneidern können. In Change of Heart bleibt Picoult deshalb an der Oberfläche, schafft es nicht, einem der Themen Tiefe zu verleihen. Sie verliert sich in Nebensächlichkeiten - Maggies Konflikt mit ihrer Mutter, ihre Gewichtsprobleme... Auch das Messias-Thema endet als flacher, pseudo-mysterischer Witz. Die Leute campieren vor dem Gefängnis, um dem neuen Jesus zu huldigen, man verweist auf einen 1945 gefundenen christlichen "Geheimtext" - und am Ende fragt sich der Leser, was das alles eigentlich soll. Ich glaube, ohne den religiösen Kram hätte ich das Buch nicht ganz so schlimm gefunden.
    Die Protagonisten bleiben blass - allen voran June, die mich nach Lesen der Buchbeschreibung am meisten interessiert hat. Wie muss sich eine Mutter fühlen, die, um ihr Kind zu retten, das Herz des Mörders ihrer Familie annehmen muss und ihm damit Absolution erteilen würde? Ich weiß es nicht. Jodi Picoult weiß es anscheinend auch nicht, denn Junes Kapitel sind extrem kurz, meistens nur zwei oder drei Seiten lang, und ermöglichen keinerlei Identifikation mit der Figur. Im Gegenteil, am Ende wird June richtig unsympathisch. Um nicht zu spoilern, sage ich nicht, warum.


    Mein Fazit: 2 von 10 Punkten, ein weiteres Buch für den Flohmarkt-Stapel und die Erkenntnis, dass zu viele Themen auf zu wenig Raum die Suppe versalzen.

    Gerade eben ausgelesen uns sofort auf den Flohmarktsstapel gepackt. Es gab dieses Jahr sicher schlechtere Bücher, aber keins, von dem ich so sehr enttäuscht worden bin. Wie kommt es, dass Picoult plötzlich solchen flachen, undurchdachten Mist schreibt? :gruebel

    Zitat

    Original von Susanne O.
    Ich habe Lektoren bislang nur als sehr aufmerksame Ratgeber kennengelernt, sowohl im Sachbuchbereich als auch in der Belletristik. Sie haben den nötigen Abstand zu den Texten und können die Stellen aufzeigen, an denen nachpoliert werden sollte. Die Entscheidung, welchen Vorschlag ich annehme und welchen nicht, liegt aber am Ende bei mir.
    Lektor und Autor haben ein gemeinsames Ziel: Ein tolles Buch zu machen, dass sich gut verkaufen lässt.
    Solche Horrorszenarien, wie hier im Einstiegsposting beschrieben, entspringen wohl eher der Fantasie.


    Das kann ich bestätigen. Ich betätige mich momentan als Lektorats-Volo in einem Sachbuchverlag, und der größte Teil meiner Tätigkeit entfällt auf Rechtschreibkorrekturen, Kommata (jede Menge davon), Absätze (noch mehr davon) und hier und da das Ersetzen eines Namens durch ein Pronomen und ähnliche kleine Schönheitskorrekturen. Wenn größere Änderungen nötig werden, machen wir das gemeinsam mit dem Autor, bzw. lassen ihn noch mal am Manuskript arbeiten.


    Außerdem: Woher sollte ein Lektor eigentlich die Zeit, bzw. die Nerven nehmen, z.B. das Ende eines Buches komplett neu zu schreiben? Bücher, die so große Schwächen haben, dass das komplette Ende verändert werden muss, dürften wohl eher Probleme haben, überhaupt zum Lektorat "zugelassen" zu werden.