Beiträge von LeahBN

    Klappentext:


    Am Anfang steht der ehrgeizige Plan von der erstmaligen Durchquerung des weißen Kontinents. Doch das gewaltige Naturwunder Antarktis wird im Jahr 1915 für die Besatzung der "Endurance" zur Hölle aus Eis. Beharrlich verfolgt Expeditionsleiter Sir Ernest Shackleton nur noch ein Ziel: 28 Männer lebend wieder in die Zivilisation zurückzubringen.


    Rezension:


    Dies ist seit langem das erste Buch, dass mich dazu animiert hat, stundenlang ununterbrochen zu lesen. Ja, es fiel mir tatsächlich schwer, es aus der Hand zu legen, und das will was heißen. Denn seit meiner eigenen Autorentätigkeit bin ich ein echter Krümelkacker geworden, der buchmäßig nur schwer zu begeistern ist.


    Wir erfahren im vorliegenden Werk, auf welche Weise Shackletons Schiff in seine berühmte prekäre Lage gerät - nämlich im Eis der Antarktis steckenzubleiben und einzufrieren. Shit happens. Das Leben der zunächst paralysierten, ratlos aus dem Eis guckenden Mannschaft wird detailverliebt beschrieben, und zwar auf eine lebendige, bissig-humorvolle Art. Da gibt es nie zufriedene Dauernörgler, arrogante männliche Zicken, dümmliche Seebären oder vulgär respektlose Ecken, die auf ihrem Hundeschlitten schonmal so laut und plötzlich ihr Männlichkeitsgebrüll ausstoßen, dass die Hunde des Nachbargespanns ohnmächtig umfallen.


    Shackleton, so sagt ein Augenzeuge, sei die wohl größte Führerperson auf dieser Erde. Allein in seiner Nähe zu sein, sei ein Erlebnis. Ein weiterer Augenzeuge weiß zu sagen: "Gebt mir Scott als wissenschaftlichen Expeditionsleiter, gebt mir Amundsen für eine störungsfreie Polarexpedition, aber wenn das Schicksal sich gegen euch verschworen hat, dann fallt auf die Knie und betet um Shackleton." Nunja, jedenfalls muss der Herr wohl derart beeindruckend gewesen sein, dass selbst der aggressivste Stressbolzen sich hinter dem nächsten Eisberg zum Heulen verkroch, nachdem Shackleton seine Strafpredigt beendet hatte. Aber das war wohl auch gut so. Ohne seine strenge Art wären die Männer irgendwann nichts weiter gewesen als kopflos gackernde Hühner, die am Ende alle


    1. ersoffen


    2. erfroren


    3. von Eisschollen zerditscht


    4. von Seeleoparden gefressen oder


    5. von ihrem Schiffsbarden zu Tode geplärrt worden wären. :lache


    Dass hinter den oben erwähnten Aussagen Wahrheit liegt, zeigt das Buch alsbald. Um seine Mannschaft vor Angst und Depression zu schützen, lässt Shackleton sich einiges einfallen. Lustige Spielchen, gar fiese Streiche, hartes Training, schräge Theatereinlagen oder schlicht und einfach seine unerschütterlich selbstsichere und stolze Person halten die Männer selbst in den ausweglosesten Situationen bei Laune. Nach dem Motto: Was brauchst du, um selbst in der Hölle zu überleben? Nichts, außer Shackleton.


    Und so fallen die Jungs selbst dann nicht in ein Loch, als das Schiff von den Eismassen zerquetscht wird. Nein, sie beladen die Schlitten und quartieren sich auf einer gigantischen Eisscholle ein, die langsam gen Norden treibt. Nebenbei erwähnt: In den benannten 635 Tagen hat keiner der Männer auch nur einmal seine Unterwäsche gewechselt! Bei Hundedörrfleischkeksen, Trockenmilchwasser und Robbenspeck keimt bald ein merkwürdiger Genuss an ihrer Situation auf. Beim Gedanken an die Zivilisation, an Kuchen, Schlipse und Bettwärmern, zuckt so mancher die Schulter und wendet sich wieder seinem Robbenspeck zu. Die Männer genießen ihre Freiheit und vermissen höchstens mal die Frauen. Aber so unter Jungs lässt sich ja auch was anstellen...nunja.


    "So wunderbar ist das Leben, dass man fast vergessen könnte, in einer ausweglosen Lage festzusitzen" So spricht an einem schönen Morgen einer der Männer. Die Laune ist also geprägt von ursprünglicher Zufriedenheit, jedenfalls solange, bis die Eisscholle zu schmelzen beginnt und ein Seeleopard Hunger auf Mensch bekommt. Letztenendes gibt es aber doch noch ein Happy End - außer für die Schlittenhunde. Shackleton hält, was er verspricht, und bringt seine Männer wohlbehalten zurück in die Zivilisation. Endlich können die Männer ihre Unterwäsche zum Waschen in die Ecke stellen. Doch der Weg bis zur Rettung hat es in sich. Wochenlang durchnässt von eisigem Wasser, Frostbeulen, verfaulende Rentierfell-Schlafsäcke und fussballgroße Eiterabzesse am Hintern sind nur einige der Dinge, die die Männer quälen. Man gerät in grausiges Staunen, was der menschliche Körper auszuhalten vermag, und geniesst nach dem Lesen sein warmes Bett wie niemals zuvor.


    Alles in allem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es besticht nicht nur durch seine humorvolle Art, sondern weiß auch durch wundervolle Beschreibungen der eisigen Weiten zu fesseln. Die arktische Nacht wird lebendig, wenn der Autor von glitzerndem Eisregen, gespenstischen Nordlichtern und endlosen, im Mondlicht schimmernden Eisbergen erzählt. Verzweiflung, Grauen und unfassbare Schönheit gehen Hand in Hand. Man fiebert mit, wenn er uns vor Augen führt, wie die Männer ängstlich im dunklen Bauch des Schiffes liegen, während draußen stöhnend, kreischend und wimmernd gigantische Eismassen gegen die Planken drücken. Selbst unter der Decke auf dem Sofa wird einem dann kalt. Und nicht zuletzt erfährt man, wozu der menschliche Körper in der Lage ist - und welche Sorgen/Gedanken/Sehnsüchte den Menschen in schlimmen Notzeiten plagen. Nach wochenlangen Temperaturen von -36 Grad erscheinen den Männern -10 Grad wie eine Hitzewelle. Als auch noch schweißtreibende -2 Grad erreicht werden, entblößen sie sich und rollen sich nach Abkühlung suchend im Schnee. Anrührend sind die nächtlichen Gespräche in den Zelten, die irgendwann nur noch von Apfelpudding, Sahne und sonstigen Süßspeisen handeln. Die Männer schwören, jeden zu erschießen, der ihnen nach ihrer Rückkehr in die Zivilisation noch Fleisch anzubieten wagt.


    Fazit: Spannend! Ausnahmsweise behält die Werbung auf dem Titelblatt Recht: "Unglaublich spannend. Eine der größten Abenteuergeschichten unserer Zeit." Dennoch bleibt ein merkwürdiger Nachgeschmack: Was tun Menschen nur alles, um Ruhm zu erreichen? Die Schlittenhunde hat vermutlich niemand gefragt.

    Fluch über Eden (1. Teil)
    Schatten über Eden (2. Teil)


    Inhalt:


    Vampir Alexander kehrt nach langer Zeit zurück in sein Südstaatenheim und spielt mit ahnungslosen Verwandten Denver Clan. Schicksalhafte Liebe, ein böser Bösewicht und Intrigen dürfen natürlich nicht fehlen.


    Meine Meinung:


    Eine Kulisse wie aus "Vom Winde verweht": Die Südstaaten, ein herrschaftliches Haus, dralle Ladys und wehende Flechten im Sumpf, garniert mit weißen Kies-Auffahrten, mächtigen Dekolletees und einem großen Klecks Dekadenz.


    Der betagte Vampir Alexander ist ein paar Jahrzehnte herumgereist, um seine ewige Jugend zu verschleiern, und kehrt irgendwann für einen Chill-Out auf seinen Familiensitz zurück. Nur die alte Margaret, die Alexander als Kind umsorgt hat, kennt sein Geheimnis. Diese nette alte Dame guckt die Radieschen allerdings recht bald von unten an, und der trauernde Alexander sieht sich dem von Neid, Missgunst und Intrigen zerfressenen Danilov-Clan ausgesetzt. Da wird gezankt und gefrotzelt, gesexelt, verführt und geohrfeigt, dass man beim Lesen am besten gleich die Eingangsmelodie vom Denver-Clan rauf und runter hört. Es passt nämlich.


    Alex selbst kommt kaum zur Tür rein, da wetteifern zwei lüsterne Damen bereits um seine Aufmerksamkeit und schmieren ihm Honig ums nicht vorhandene Bärtchen. Insbesondere die laszive Lydia geht ran wie Schmidts Katze, ist sie doch auch sonst ein gar fieses Weibsbild. Nach dem Motto: Warum zickig und fies? Weil ich es gut kann!


    Als Margarets Testament auch noch sehr zum Unwillen des Clans ausfällt, drehen die verwöhnten Biester komplett auf und der arme Alex - der nämlich alles absahnt - würde sich wohl am liebsten selber im Kamin einmauern. In der Folge schmeißt sich Lydia immer heftiger an Alex ran, der hinsichtlich seines Blutdurstes kaum noch die Kurve kriegt, eine edle Lady namens Elizabeth (sprich: Elüsebeff) taucht auf und verdreht Alex mit ihrer Reinheit den Kopf, ein mächtig böser Bösesicht kommt dazu und mischt mit. Alex große Liebe gerät in Gefahr, Alex selbst gerät in Gefahr, Lydia verführt sich um den Verstand, weil sie unbedingt selbst Vampir werden will (das spart eine Menge Schönheitsoperationen), entdeckt die Esoterik, bleibt in einem Kristall hängen (!) und guckt doof, während Alex zwischendurch als Sumpfeule durch die Gegend fliegt und mit Autoscheiben kollidiert. Ob er in diesem Zustand auch Gewölle auswürgt, wird nicht geklärt. Aber jedenfalls rettet er seine große Liebe. Alles Friede, Freude, Blutkuchen.


    Fazit: Ein echter Hausfrauen-Vampirroman (sorry *duck*). Intrigen, Liebe und Gerangel vor Südstaatenkulisse. Ziemlich seichte, klischeehafte und vorhersehbare Unterhaltung, aber recht putzig - vor allem, wenn Alex uns in Form einer Eule erfreut. Männer werden das Buch sicher mit aufs WC nehmen, allerdings nicht zum Lesen. Frauen, die den Denver-Clan mochten, werden dieses Werk allerdings lieben.

    Hi Blackcat,


    nicht aufgeben. Ab und zu erbarmt sich mal jemand und stellt sein gebrauchtes Buch rein. Auch wenn´s selten passiert. Schade um all die Perlen, die nach und nach abtauchen und so manchem entgehen. Das Warten lohnt sich bei diesem Werk durchaus, zumindest meiner Meinung nach.


    Greets, Leah

    Sie wollten schon immer mal Ihrem Chef die Pest an den Hals wünschen? Ihre(n) Ex mit Mundgeruch und Krätze verfluchen oder sich mit Tollwut im Bett verkriechen?


    Jetzt ist das alles möglich :grin


    Plüschmikroben


    PS: Unser Mundgeruch ist uns sehr ans Herz gewachsen. Ebenso den Katzen.

    Kurzbeschreibung Amazon:

    Seit sie ihren Mann mit einer anderen erwischt und vor die Tür gesetzt hat, ist Robins Leben hart und einsam geworden. Doch dann fährt sie eines Tages nach New York zu ihrem Bruder Stuart, der als Arzt in einer Klinik arbeitet. Und dort, im Flur des Krankenhauses, begegnet sie dem Mann, der ihr Schicksal wird: Stephen, einem Patienten ihres Bruders, der völlig verwildert und stumm in den Wäldern von Michigan aufgefunden wurde und den sie seitdem den "Wolfsmann" nennen...

    Rezension:

    Dieses Buch ist eines meiner ältesten Exemplare und tauchte im Rahmen eines halbherzigen Versuchs, Ordnung im Bücherregal zu schaffen, wieder auf. Ich erinnerte mich daran, dieses Buch damals sehr gemocht zu haben und blätterte darin herum, um die Erinnerung aufzufrischen. Und da es eine nicht grade umfangreiche Geschichte ist, die man gut und gerne an einem Abend schafft, habe ich es mir noch einmal vorgenommen - passenderweise zu strömendem Regen, der lauschig gegen das Dachfenster über meinem Sofa klatschte.


    Die Geschichte handelt von einem jungen Mann, der den Großteil seines Lebens in den nördlichen Wäldern verbracht hat - innerhalb eines Wolfsrudels. Die Passagen, die von diesem ungewöhnlichen Dasein berichten, wecken Sehnsucht. Sie muten anrührend einfach und ursprünglich an, sprechen von Freiheit und einem Leben ohne Zwänge (lässt man mal den Zwang zu essen, zu jagen und zu *räusper* und zu *piep* außer Acht, denn solcherlei Dingen müssen selbst die freiesten Wesen frönen).


    Als unangenehmer Gegensatz dazu treten die Passagen auf, in welchen der Wolfsmann zwangsweise mit unserer zivilisierten Welt klarkommen muss. Zunächst aus einer Falle gepflückt und anschließend wieder zusammengenäht, landet er erstmal im Krankenhaus, wo man ihn eine Weile studiert, kahlrasiert und in eine vergitterte Zelle sperrt - um ihn anschließend nach erfolglosen Zivilisierungs-Versuchen in eine geschlossene Anstalt zu überweisen. Denn den Menschen fällt einfach nichts Besseres ein - schon gar nicht kommt ihnen in den Sinn, das Häufchen Elend einfach dorthin zurückzubringen, wo es herkam. Unglücklich hockt der Wolfsmann also fernab seiner vertrauten Wälder hinter Gittern und starrt auf das winzige Stück Himmel hinter den Stäben. Glücklicherweise für den armen Kerl wird er schließlich von der mitleidigen Robin aufgenommen und lernt so endlich eine etwas angenehmere Seite des menschlichen Lebens kennen. Die beiden verlieben sich, wobei des Wolfsmanns tierische Ambitionen hin und wieder für lustige Begebenheiten sorgen. Als jedoch brutale Tierquälerei und schließlich Mordfälle stattfinden, wenden sich die braven Bürger schnell gegen den andersartigen Mann. Denn für sie ist klar, dass nur dieser unter Tieren aufgewachsene Freak dazu fähig sein kann. Natürlich ist es ganz anders als man denkt - und am Wesen des Menschen wird intensiv Kritik geübt. Eine Hetzkampagne gegen den Wolfsmann beginnt, und das anrührende Ende der Geschichte verstärkt im Leser die Sehnsucht, selbst der modernen Welt den Rücken zu kehren.

    Mein Fazit: Eine kleine, anrührende Geschichte über das ursprüngliche Leben in Freiheit, aber auch über die traurigen Seiten unserer zivilisierten Welt. Die Geschichte eines Menschen, der aus einem freien Leben zwangsweise in die Kälte einer modernen Welt entführt wird, geht an die Nieren. Natürlich mutet die Geschichte altbekannt an (andersartiges Wesen weckt zunächst Interesse, wird jedoch schnell Opfer menschlicher Vorurteile) doch ist sie ideal für ein paar gemütliche Lesestunden an verregneten Abenden - wenn auch mit traurigem Beigeschmack. Zudem regt Alice Hoffmanns poetische Sprache, die selbst alltäglichen Dingen einen gewissen Zauber verleiht, zum Träumen an.

    Ich möchte hier einmal meine Favoriten bezüglich Vampirromane vorstellen. Da sie nicht wirklich dem Horrorgenre entsprechen, habe ich sie hier eingefügt.


    Zunächst zum Inhalt:


    Unstillbares Verlangen (1. Teil)


    Am Rande Londons führt Rachaela Day ein graues, ereignisarmes Leben - bis sie mysteriöse Briefe erhält. Sie stammen von den Scarabaes, deren Haus auf einem einsamen Abhang liegt. Alles, was rachaela über diese geheimnisvolle Gruppe weiss, ist, dass Adamus Scarabaes ihr eigener Vater ist.


    Trotz der Warnungen ihrer Mutter folgt Rachaela dem Lockruf in eine morbide - dekadente Welt.



    Unheimliche Ferne (2. Teil)


    Sie ist siebzehn Jahre jung, hat das Gesicht eines Engels und die Seele eines Teufels: Ruth, das Kind einer verbotenen Liebesnacht. Jetzt zieht sie die britische Südküste entlang, schleicht in fremde Häuser, betört die Männer und verbreitet Angst uns Schrecken.


    Nur ihre Mutter, Rachaela, könnte sie aufhalten - aber die lebt, abgeschottet von der übrigen Welt, im Kreise der morbiden Scarabaes.


    Ägyptische Nacht (3. Teil)


    Sie wuchs unter gewöhnlichen Sterblichen auf, lebt aber schon lange bei den Scarabaes, den distinguierten und leicht morbiden Vampiren. Hin- und her gerissen zwischen diesen zwei Welten ertränkt Rachaela ihren Kummer in Alkohol.


    Ihre erste Tochter entwickelt monströse Züge, ihre zweite - Anna mit Namen - wird zum Spielball verfeindeter Cliquen innerhalb der scheinbar so vornehmen Vampir-Familie. Anna wird entführt, muss an dunklen Riten teilnehmen und sieht sich schließlich nach Ägypten verschleppt, wo die Scarabaes nach den mythischen Wurzeln ihrer schaurigen Sippe suchen.


    Rezension der Trilogie:


    Ein Hauch von Dekadenz? Hm, sagen wir mal eher mehrere Lastwagen voll davon, üppig ausgekippt über drei Bücher.


    Wir lernen folgendes über die Vampire: Sie sind unerhört attraktive, lasterhafte Wesen, die wahnsinnig gern einfach genießen: üppige Mähler, gutes Blut, guten Sex, essen, jagen, schöne Kleider, noch schönere Häuser und…sagte ich schon essen? Natürlich gleich nach dem Blutsaugen, um der Verjüngung wieder auf die Sprünge zu helfen. Dennoch bleibt dieser Aspekt sehr subtil - man ist sich während der gesamten Lesezeit nicht einmal wirklich sicher, WAS diese Wesen nun eigentlich sind. Die Bezeichnung Vampir trifft hier einfach am ehesten zu.


    Zudem machen sie ahnungslosen Frauen gern mal Kinder, die (wie im zweiten Teil) monströse Killerambitionen entwickeln oder einfach nur (wie im 3. Teil) seltsam daherkommen.


    Die Vampire in diesen Büchern leben abseits aller Konventionen und lassen Moral links liegen. Inzest ist völlig normal, Intimität wird lustvoll ausgekostet, ohne dass irgendeine Beschreibung jemals anstößig klingen würde - alles wirkt vielmehr sehr natürlich, denn die Vampire sind so sonderbar und fremdartig, dass menschliche Moral auf sie schlichtweg nicht anwendbar ist. Da gibt es herrliche Umschreibungen (goldener Stab, Schäfte von der Farbe der untergehenden oder wahlweise der aufgehenden Sonne oder gleich gigantische Nahkampfschwerter mit vernichtenden Ausmaßen) und noch herrlichere Umschreibungen der jeweiligen Umgebung, insbesondere des Hauses im 1. Teil, das in all seiner Pracht und Surrealität vor dem inneren Auge auftaucht. Ein Kaleidoskop an Farben, Düften, skurrilen Figuren und mystischen Stimmungen. Außergewöhnliche Bilder werden dem verwunderten Leser serviert (z. B. der alte Vampir, der auf einem Holzpferd durch das alte Haus geistert), er wird verführt, verwirrt und durch seltsame Settings samt seltsamen Ideen gescheucht (erwähnt sei da z. B. der Panther, der schon mal die eine oder andere Möwe für das Mittagessen fängt, oder der seltsame ägyptische Tempel samt weißen Tigern).


    Der 1. Teil ist allerdings etwas langatmig und einen Tick zu sonderbar, während ab dem 2. Teil zwei der wohl faszinierendsten Figuren der Literatur auftauchen: Althene und Malachai. Mehr sei hier nicht verraten, einfach überraschen lassen.

    Fazit: Drei dunkelbunte und schillernde Werke, handelnd von ungewöhnlichen Figuren. Geheimnisvoll, üppig und sehr dekadent. Wer allerdings typische Vampire erwartet, wird nicht bedient. Klischees findet man hier nicht, dafür einige ungewöhnliche Absonderlichkeiten.

    Inhalt:


    Steven sieht blendend aus, ist gebildet, wohlhabend und charmant. Niemand ahnt, daß der charismatische junge Mann ein Vampir ist, der seine Freundinnen aussaugt. Aus dem Blut seiner Opfer extrahiert er die menschlichen Gefühle, die er zum Überleben braucht. Da lernt er die Ingenieurin Anne kennen. Und diesmal ist alles anders, diesmal scheint er die wahre Liebe gefunden zu haben. Oder verschont er sie nur, weil sich die Polizei schon auf seine Fersen geheftet hat? Stevens Körper verfällt zusehends, der Wettlauf mit dem Tod beginnt...


    Rezension:


    Wer einen typischen Vampirfilm erwartet, wird sicher enttäuscht werden. Denn das, was man in dieser Hinsicht kennt, wird so gut wie gar nicht verarbeitet. Stattdessen ist es ein ruhiges, sehr subtiles und stilvolles Werk, philosphisch angehaucht und poetisch. Ein Film für ruhige Stunden.


    Wir erleben den inneren Zwiespalt Stevens mit, welcher von der Natur mit einer ungewöhnlichen "Gabe" geschlagen wurde - er ernährt sich über das Blut von den Gefühlen der Menschen. Da allerdings nur die guten Gefühle für den Erhalt seines Körpers sorgen, die schlechten ihn aber zerfressen, verfällt er in unserer modernen Zeit zusehends, denn das, was er braucht, findet er immer seltener. Zwar verlieben sich die Frauen in den charismatischen Mann, doch dies auf eine egoistische Weise ohne Unschuld. So bestehen die letzten Einträge in seinem persönlichen "Opfer-Tagebuch" aus schlechten Gefühlen. Neid, Missgunst, Eifersucht. Nach jedem Opfer scheidet er einen Kristall aus - die konzentrierten, kristallisierten "Gefühle" - und sammelt sie in speziellen Holzkästchen. Mein Partner und ich streiten uns nun schon eine Weile darüber, wo er sie genau ausscheidet. Er ist für´s auswürgen, ich bin für den Weg durch die Harnröhre. Nach mehrmaligem Ansehen der Szene konnten wir uns nicht 100 % einigen. Die Kristall-Idee an sich ist allerdings genial - und wird im Film einleuchtend erklärt.


    Wir erfahren nicht, wie alt Steven ist, doch die Anzahl seiner Opfer - zu sehen an seinen Andenken - muss sehr groß sein. Und offenbar scheint er über bestimmte, besondere Fähigkeiten zu verfügen, die allerdings so subtil eingesetzt werden, dass man sich auch darüber nicht ganz im Klaren ist.


    Nun besteht die Weisheit der Krokodile darin, ihre Opfer zu beweinen, ohne auf die eigene Natur zu verzichten: das Töten um des Überlebens willen. Als Steven sich nun in sein nächstes Opfer verliebt und zudem die Polizei ihm auf den Fersen ist, gerät er in große Probleme und Zwiespälte. Sein Körper verfällt. Er will leben und gleichzeitig nicht auf das Gefühl der Liebe verzichten. So vegetiert das Krokodil dahin, verzweifelt ob seiner Existenz und ihrer Notwendigkeiten. Denn gerade die Frau, die er liebt, könnte ihm mit ihren ehrlichen, zarten Gefühlen das Leben retten. Am Ende siegt der Überlebensinstinkt, nur um in letzter Sekunde...nun, ich verrate nicht zuviel. Nur soviel: Das Ende ist deprimierend und erleichternd gleichzeitig.


    Fazit: Ein ungewöhnlicher, poetischer Film, der nachdenklich und melancholisch zurücklässt. Allerdings nur für bestimmte Stimmungen geeignet und für manche sicher zu subtil.

    Ja, leider ist Verlorene Seelen sehr begehrt und teuer. Manchmal frage ich mich, warum solche Perlen so schnell im Meer des Vergessens verschwinden.


    Schön wenn unsere Bücher interessant klingen. Davon ist allerdings nur der erste Teil schnulzig,gg Ich schrieb ihn in ziemlich jungen Jahren, als ich noch opulent-romantisch-schnulzig drauf war :alter Teuer sind die allerdings auch - leider kann ich da als Autor gar nix machen, den Preis setzt allein der Verlag fest :bonk


    Noch ne kleine Empfehlung: "Der Vampir" von Tom Holland. Sehr barock und opulent geschrieben, ob es allerdings unter Schnulze fällt...hmmm....gut ist es jedenfalls. Und der Vampir ein schönes (berühmtes) Exemplar.

    Jep, der Genuss dieses Romans verleitet zu komischen Dingen :gruebel Schön, so verrückt zu sein wie die drei unsterblichen Jungs. Obwohl ich niemals durchgekaute Süßigkeiten von Mund zu Mund mit dem Umweg über nasse Finger austauschen würde. Tzzz...

    Wenn ich mich gut unterhalten fühle, bin ich wohl ein ziemlich großzügiger Leser, der ne Menge Augen zudrückt. Dieses Buch habe ich eher wenig bis gar nicht ernstgenommen - was nichts negatives heißen will, wie man oben sieht. Vielleicht liegt mein Schulterzucken ob einiger...hmm...nicht runder Dinge ja daran.


    Da fällt mir ein: Das Buch, an dem ich grade schreibe, spielt in Britisch Kolumbien. Also...ich muss dringend ne Recherchereise machen! Eine lange. Nein, eine sehr lange! Jawoll! Natürlich rein...äh..beruflich! Es muss schließlich plausibel klingen...oder so. Na, ich frag mal den Verlag :grin

    Ein verwegener Vampirroman


    Klappentext:


    Sie sind steinalt, aber liebeshungrig und unersättlich, und sie fügen sich keiner Moral und keiner Konvention: Twig, Molochai und Zillah, die drei Vampire. Im Karneval von New Orleans kommen sie auf ihre Kosten, in einem düsteren Schuppen, dem Treff der verlorenen Herzen und vergnügungssüchtigen Nachtschwärmer. Hier macht Zillah eine Eroberung mit Folgen: Die hübsche Jessy erwartet wenig später ein Kind von ihm. Aber die Schwangerschaft, die ihr nun bevorsteht, ist eine unmenschliche Tortur, und es gibt einen Menschen, der das weiß…


    Meine Meinung:


    Und schon wieder: Ein komischer Klappentext und ein Cover, das den Leser wieder mal total auf den Holzweg führt. Die arme Autorin muss sich wahrscheinlich angesichts des Bildes mit Chartreuse zugekippt haben.


    Die Geschichte beginnt mit der Verführung der ahnungslosen Jessy, die dem schönen Zillah nicht widerstehen kann und mit ihm im Bett landet. Leider hat der hübsche Blutsauger keinerlei Ambitionen, sich auf irgendeine Weise fest zu binden, und so zieht er nach seinem kleinen Stelldichein wieder fort – auf zur endlosen Wanderung quer durch die USA gemeinsam mit seinen durchgeknallten Freunden Twig und Molochai. Wie der Klappentext schon sagt, juckt die drei so was wie „Moral“ nicht die Bohne, und so wird fleißig Blut gesaugt, gemordet, vernascht, herumgesexelt und jeder tut es mal mit jedem. Hier und da fallen ein paar sehr frivole Dinge unangenehm auf, denn eimerweise Körperflüssigkeiten und mit viel Gesabber ausgetauschte Nahrung müssen nun wirklich nicht sein. :appetit


    Die Geschichte spinnt einige zunächst verwirrende Fäden, die zum Ende hin auf erstaunliche Weise zusammengefügt werden und ein „AHA“-Erlebnis auslösen. Oder auch nicht - allzu doof darf man für diese Geschichte nicht sein :klugscheiss


    Der Schreibstil ist ungewöhnlich, ziemlich ausufernd und irgendwie originell. Wie karamellfarbene Haare mit bunten Strähnen aussehen sollen, ist mir bis heute nicht ganz klar, aber wenn das jemandem steht, dann vermutlich Zillah. Allerhand Kleinigkeiten werden liebevoll umschrieben und verleihen der Geschichte sehr viel Lebendigkeit. Trotz oder grade wegen ihrer Lasterhaftigkeit und fröhlichen Bosheit gewinnt man die drei durchgeknallten Vampire lieb, möchte mit ihnen in den schwarzen Wohnwagen hüpfen und herumreisen und leidet am Ende unter dem unerwarteten Finale. Schade um ihn, sag ich nur. Und wieder werden wir zuletzt noch Zeuge von einem komischen...naja...hmm...ich sag mal Bestattungsritual der Vampire.


    Eine ungewöhnliche, atmosphärisch dichte und komplexe Vampirstory, die ich empfehlen kann. Vampire, die ihr Dasein genießen und herrlich einen drauf machen. Über kleine Widerlichkeiten sehe ich großzügig hinweg. Allerdings ist es schon etwas älter und - wie man am Amazon-Preis sieht - mittlerweile sehr begehrt.

    Hm, also beim Stichwort "Vampirschnulze" mit Betonung auf Schnulze fällt mir spontan der Zweiteiler von Wendy Haley ein, der da wäre: Schatten über Eden + Fluch über Eden. Das ist sozusagen Denver Clan auf Vampirisch. Liebe, Intrigen und schöne Frauen/Vampire.


    Mein Geschmack hat es zwar nicht so ganz getroffen, aber da ich es im Vampirbereich eher flotter und ohne Klischees mag, muss das nix heißen.


    Oder vielleicht noch Nancy Kilpatrick´s "Todessehnsucht". Dieser Vampir schreibt sogar Gedichte.

    Als ich es vor einigen Jahren las, gewann ich den numal den Eindruck einer echten Zicke. Das wirkt wohl auf jeden anders :zwinker Eigentlich ist Taita doch ein ganz Lieber, und das Buch sicher erst gemeint (meine Rezi dagegen eher satirisch). Ich fand es nunmal stellenweise - auf unterhaltsame Weise - etwas übertrieben. Vermutlich unfreillige Komik,fg


    Iris : deine genannten Schwächen kann ich schon so unterschreiben, allerdings beurteile ich Bücher als "Entspannungsleser" vor allem nach ihrem Unterhaltungswert, und wenn der gut ist, sehe ich über manches hinweg. Wie hier eben.

    Schön hier mal Leute zu sehen, denen der Film ebenso gut gefiel wie mir. Andernortes wird er ja doch oft in der Luft zerfetzt. Meine deswegen leicht gereizt klingende Rezension (Vorsicht! Da sie auf unserer Satireseite steht ist sie eben...satirisch :wow) dazu gibts hier:Apocalypto


    Wie ich schon in meiner Rezi anmerkte, scheinen besondere ästhetische Filme mit gewissem Anspruch heutzutage nicht mehr sonderlich gut anzukommen (oder war das vielleicht niemals anders?). Ich fand es schade, dass er nicht die Beachtung fand, die er verdient hätte - während der größte Quark regelrechte Massenhysterien auslöst.


    Greets, Leah

    Mir hat das Buch recht gut gefallen. Mal was anderes im Vampirbereich. Aber es stimmt, es ist vielmehr philosphisch und ruhig, anstatt Horrorerwartungen zu erfüllen. Hier gilt allerdings ausnahmsweise, dass der Film "Begierde" besser ist als das Buch und ein absoluter Klassiker. Zumindest für mich.

    Eine etwas satirische Rezension :brief


    Kurzbeschreibung Amazon:


    Der erfolgreiche englische Schriftsteller Wilbur Smith führt in seinem Roman in die Welt des alten Ägypten. Hauptfigur ist der Erzähler Taita, ein hochgelehrter Eunuch, der als persönlicher Erzieher der Fürstentochter Lostris fungiert. Er widmet Leben und Arbeit seiner Herrin und dem Wohl des Staates. Lostris wird vom Schicksal zur Frau des Pharaos auserkoren, kämpft aber ein Leben lang um ihre Jugendliebe, um Tanus, den Retter Ägyptens.


    Rezension:


    Hier haben wir eine uneingeschränkte Schmöker-Empfehlung für alle, die sich nicht vor dickeren Büchern scheuen und die wie ich alle drei Augen zukneifen, wenn es um korrekte historische Genauigkeit geht. Wie ich darüber denke, steht bereits in meiner Apocalypto-Rezi auf Blackhaven.de, und auch hier wird man so gut unterhalten, dass man getrost die historische Authenzität über Bord werfen kann. Auch hier gilt: zurücklehnen, Schokoladentafel her und schmökern.


    In diesem Buch lernen wir den eitelsten Gockel kennen, seit es männliche Zicken gibt. Der Herr kann und weiß einfach alles, und als wäre das nicht nicht genug, brettert er uns ständig vor den Schädel, wie schön er sich doch selber findet. Während einer brandgefährlichen Nilpferdjagd, in der sich selbst den Hartgesottensten vor Angst die Zehennägel aufkrempeln, guckt unsere Zicke lieber ins Wasser und bewundert sein Gesicht eingerahmt von blauen Lotosblüten. Wen jucken die rasenden Nilpferdbullen, die herumfliegenden Menschenteile und dreitausend Liter Blut, wenn das Wasser doch so herrlich spiegelt! Teilweise kriegt sich Taita gar nicht mehr ein vor lauter Selbstverliebtheit, doch man muss dem Kerlchen zugestehen, dass er wohl gar nicht so falsch über sich denkt. Diverse Annäherungsversuche von Männchen wie Weibchen lassen vermuten, dass er tatsächlich eine recht leckere, altägyptische Schnitte sein muss. Amüsant sind die Szenen, in der Taiti den einen oder anderen dreisten, fummelnden Soldaten nachts am Feuer mit dem Messer piekt, oder wenn er als Frau verkleidet den Feind im wahrsten Sinn des Wortes ins Koma knutscht.


    Schon in jungen Jahren entmannt - übrigens eine Szene, die recht ausführlich beschrieben wird, und angesichts von Taitas Größenwahnsinn denkt man unwillkürlich "Mein Gott, was hätte er angestellt, wenn man ihm das Ding gelassen hätte?" - ist er doch nicht gefeit vor männlichen Gefühlsregungen. Und angesichts seines überaus hübschen Mündels erleidet er manch grausamen Anfall von "wollen, aber nicht können". Doch unser strahlender Held ist eben ein disziplinierter Alleskönner, der im Laufe der Geschichte nicht nur das Tier in sich bezähmt, sondern gleich auch mal das Rad erfindet, den Streitwagen, die Reiterei, diverse medizinische Behandlungen perfektioniert, aus Sternen liest, die Zukunft weissagt, gynäkologische Untersuchungen vornimmt (danach weint er sich unbefriedigt in den Schlaf), Pharao über seinen Winz-Piephähnchen hinwegtröstet und sich auf eine lange, beschwerliche Odysse in dunkelste Gebiete begibt (nein, gemeint sind keine gynäkolischen Untersuchungen, sondern Afrika), wobei letzteres sich als der absolute Höhepunkt des Buches erweist. Natürlich wäre der ganze Trupp auf jener Reise ohne Taita völlig aufgeschmissen, und für unseren Held gibt es allerlei Gelegenheiten zum Zusammenflicken, Erfinden, Operieren und schlichtem Ich-nerv-euch-mit-meinem-Allroundtalent. Erst gegen Ende bekommt er in Form eines Pfeils einen ordentlichen Dämpfer. Unser Held operiert ihn sich natürlich selbst raus, und zwar mit einem mal eben schnell erfundenen Pfeil-Entfernungs-Löffel. Nebenbei - ich vermute mal nicht nur wegen seines medizinischen Könnens - beeindruckt er den Feind schwer und entgeht so (wen wundert´s?) seinem Schicksal als tote Wüstenleiche.


    Allein Taitas Eitelkeit gepaart mit seinem Genie sind unterhaltsam genug, hinzu kommen wunderbar beschriebene Handlungsorte, lebendige Figuren und diverse mitreißende, dramaturgisch atemberaubende Szenen (sei es der Angriff der Hyksos, das erste Treffen auf Elefanten tief in Afrika oder ein grausames "Theaterstück").


    "Das Grabmal des Pharao" ist ein farbenprächtiger, sehr unterhaltsamer und humorvoller Historienschinken, den man trotz seiner Dicke mühelos bewältigt. Das alte Ägypten wird - wenn auch nicht durchweg realistisch - stimmungsvoll und lebendig beschrieben. Eben intensives Kopfkino. Sogar diese unsägliche Zicke Taita gewinnt man irgendwie lieb, auch wenn man sich mehrmals vor den Kopf schlägt, wenn das Kerlchen mal wieder eine neue bahnbrechende Erfindung präsentiert, sich selbst wahnsinnig schön findet oder á la MacGyver selbst dem größten Schlamassel entkommt. Diese Figur würde ich absolut unmöglich und unrealistisch nennen, wäre da nicht der Gedanke an Personen wie Leonardo da Vinci. Alle paar tausend Jahre taucht womöglich so ein Superhirn auf, wirft alles über den Haufen, macht ordentlich Brainstorming und taucht wieder mit einem Paukenschlag unter. Wie auch immer, ich habe dieses Buch sehr genossen und seither nicht wieder einen ähnlich unterhaltsamen Schinken gelesen. Gäbe es Taita heute, würde er wohl maßlos aufgebrezelt durch die Clubs dackeln und - neben Zickereien bis der Arzt kommt und zahllosen Ohmmachtsanfällen bei beiderlei Geschlecht - wohl nebenbei noch mit abgespreiztem kleinem Finger die Welt retten. Achja, und das Ganze als Chronik bei YouTube reinsetzen.

    Naja, grade diese Veralberung mag ich so daran. Das Leben ist ernst genug - und vor allem tödlich - dass man die wenigsten Dinge bierernst nehmen sollte. Und so sehr die Vampire auch veralbert werden, sind sie doch nebenbei sympatisch und attraktiv. Hm, da ich selber arg respektlose Dracula-Satire schreibe, besorge ich mir lieber eine Rüstung :grin


    Letztendlich gilt: geschmäcker sind wahnsinnig verschieden, und das ist auch gut so!


    Liebe Grüße, Leah

    Hi Jenks,


    Wie ich schon sagte: Möglicherweise :grin Der Schluss ist relativ offen, und dass liegt vor allem an unser beider Schreiblust. Irgendwann packt uns sicherlich wieder das Verlangen nach unserem Lieblingsvampir :schlaeger Und außerdem sind Trilogien ja doof *grins* Ständig lese ich von "Trilogiemüdigkeit" und verhasstem "Trilogie-Trend". Wie heißt es eigentlich, wenn´s vier Teile sind? Quartett? Und die Mehrzahl von Bigfoot? Bigfootse? Bigfeets?


    Kleiner Scherz am frühen Morgen :vergrab

    Da ich das Buch letztens erst wieder rausgekramt und mich erneut köstlich amüsiert habe, möchte ich allen Vampirliebhabern mit Sinn für Humor/Satire an dieser Stelle "Lange Zähne" ans Herz legen. Ein erfrischend humorvolles Werk, das sich nicht davor scheut, den uralten Mythos gewaltig durch den Kakao zu ziehen (was ich selbst auch gerne tue, Respekt hin oder her :chen) und allerlei Klischees auf die Schippe zu nehmen. Man findet eine Menge haarsträubender Einfälle, von denen manche - zugegeben - schlichtweg beknackt sind. Nach diesem Buch wünscht sich wohl jeder einen Vampir zur Maniküre.


    Fazit: empfehlenswert, wenn man Vampire auch gern mal im Kakao schwimmen sieht :rolleyes