Ich habe auch schon über den ersten Abschnitt hinaus gelesen und bin auch gut in das Buch hineingekommen. Wie ihr schon anmerkt und von Nofret78 versprochen wurde: Es ist flüssig zu lesen.
Es gefällt mir auch wirklich gut, die Geschichte und z.B. den Ball
noch einmal aus der Perspektive von Mary zu erleben, die bei Jane Austen
dabei gar nicht vorkommt (oder irre ich mich?). Marys Bekanntschaft mit dem jungen Mann fand ich eine tolle Idee. Mein Tipp ist, der wird noch ein geeigneter Kandidat. Gegen einen Arzt wird die Mutter keine Einwände haben.
Allerdings finde
ich auch, dass Mary hier zwar als introvertiert, aber eben auch als viel
vollkommener dargestellt wird als bei Jane Austen. Im Originalroman ist
bei mir nie der Eindruck entstanden, dass Marys Klavierspiel wirklich
gut sei. Ich gebe zu, dass mich das beim Lesen gerade ein bißchen stört.
Dass Mary eine positive Entwicklung durchmacht, nachdem ihre "hübschen"
Schwestern aus dem Haus sind, kann ich mir gut vorstellen. Aber diese
neue Darstellung in der alten Geschichte finde ich nicht so schön.
Davon kann ich auch ein Lied singen. Meine ältere Schwester war immer dominant und hat die Aufmerksamkeit meiner Eltern eingefordert. Mein jüngerer Bruder war der ersehnte Stammhalter und hing noch lange am Rockzipfel meiner Mutter. Da blieb wenig Platz für mich Das prägt auf jeden Fall.
Ich glaube, dass geht vielen Menschen mit Geschwistern so, unabhängig von deren Anzahl. Mein älterer Bruder war zu Grundschulzeiten eine Art Problemkind. Das hat sich zwar später ausgewachsen, aber dass er über Jahre ganz erheblich mehr Aufmerksamkeit bekommen hat, halte ich für eine Tatsache, obwohl meine Eltern da sicherlich keine bösen Absichten hatten. Und ja, das prägt.
Mrs Bennet ist zwar herzlos und oberflächlich, letztlich aber einfach unglaublich dumm. Böse Absichten kann man ihr, bei aller Antipathie, glaube ich, auch nicht unterstellen.