Beiträge von Lorelle

    Jetzt bin ich auch verwirrt. :lache

    Auf meiner (alten) Ausgabe aus dem Scherz Verlag steht als deutscher Titel Tödlicher Irrtum oder Feuerprobe der Unschuld.

    Und du hast doch oben geschrieben, dass dir der deutsche Titel besser gefällt?

    Naja Tödlicher Irrtum passt insofern, dass der fälschlicherweise Beschuldigte im Gefängnis starb. Außerdem forderte der Irrtum noch ein weiteres Todesopfer, nämlich Philipp und fast noch Tina. Es gibt Bücher, da passt es weniger.

    Es gibt haufenweise Bücher, bei denen die Übersetzung noch weniger passt. Das macht es aber hier nicht besser ;)

    Deine Idee zum Titel ist ein Ansatz, da aber Clark nicht hingerichtet wurde, sondern - sozusagen zufällig - an einer Lungenentzündung starb, finde ich den Titel einfach nicht logisch. Und der zweite Titel "Feuerprobe der Unschuld" passt in meinen Augen gr nicht. Ich habe inzwischen ein Übersetzungsprogramm nach "ordeal" befragt. Außer "Feuerprobe" und einigen weiteren wurden auch "Leid" und "Qual" angegeben. "Leid durch Unschuld" passt deutlich besser, weil ja im Roman mehrfach angesprochen wurde, dass durch die neuen Ermittlungen gerade die Unschuldigen leiden.


    Im Ergebnis macht das den Roman nicht weniger spannend - solche Fragen gehen mir gerade nach Büchern, die mir gefallen haben, durch den Kopf. :grin

    Ich frag mich sowieso immer, ob man nach so einer langen Zeit die vergangen ist, noch neue Hinweise oder Beweise finden kann. Und ob sich alle Beteiligten noch so gut an die genauen Zeitabläufe erinnern können. Okay, der Mörder wird sich schon noch an alles erinnern können. Aber alle anderen? Wüsste ich noch genau auf die Minute, was ich vor 2 Jahren gemacht habe?

    Unter normalen Umständen sicherlich nicht.

    Aber hier sind ja schon damals alle von der Polizei vernommen worden. Ich glaube schon, dass man sich dann auch zwei Jahre später noch erinnert. Wobei natürlich die Erinnerungen verschwimmen, je mehr Zeit vergeht.

    Eigentlich habe ich eine ganze Weile auf eine weitere Leiche gewartet.

    Das Phillip sozusagen auf den letzten Metern noch dran glauben musste, fand ich nicht ganz so gelungen.

    Außerdem wurde ich dadurch meines Tatverdächtigen verlustig :lache

    Auf Kirsten bin ich nicht gekommen.


    Das Buch hat viel Spaß gemacht und das aus Hester und Dr. Calgary ein Paar wird, hat dann auch alles wieder ins richtige Licht gerückt. :)

    Trotzdem kann man nicht sagen, hat man einen ihrer Krimis gelesen, kennt man alle. Immer wieder versteht sie es Spannung aufzubauen und neue Aspekte zu verarbeiten.

    Das stimmt! Aber ich kann mich an keinen Krimi von ihr erinnern, bei dem die Hinweise deutlich auf den Täter hinwiesen.;)

    Auch ich sehe Mary aufgrund ihres Verhaltens im Moment an der Spitze der Verdächtigen. In der Behandlung ihres Ehemannes sehe ich deutliche Parallelen zu dem Verhalten der Adoptivmutter gegenüber den Adoptivkindern. Das ist schon etwas gruselig 8|


    Aber ich bleibe bei meiner Ansicht, dass nach den Regeln der Agatha-Christie-Krimis gerade deshalb Mary nicht die Täterin sein wird. :grin


    Die hier vertretene Theorie über die Bestimmung der Frau zum Muttersein fand ich ja schon gruselig - und das aus der Feder einer Frau! Dagegen ist mir das mit der dunkelhäutigen Tina gar nicht so sehr aufgefallen - ich hatte das jetzt mehr als Beschreibung und nicht als Abwertung verstanden.

    Das habe ich gerade beim Lesen gar nicht so empfunden. Mir schien es eher so, als ob das Umfeld von Rachel Jackson deren Kinderwunsch eher als übertrieben wahrgenommen hat. Und ich bin ziemlich sicher, dass Agatha Christie diese Ansicht auch nicht vertreten hat - dafür war ihr eigener Lebenslauf viel zu unkonventionell :lache

    Die Idee hatte ich auch kurz im Kopf. Aber das wäre dann fast die gleiche Auflösung wie bei "Mord im Orientexpress" und ich glaube nicht, dass Agatha Christie zweimal dieses gleiche Muster verwendet hätte.

    *zustimm*


    Nachdem ich verspätet in die Leserunde gestartet bin, ermittle ich nun auch fleißig :grin

    Ich komme gerade aus dem Lachen kaum heraus, weil mir alle hier genannten Ermittlungsansätze auch durch den Kopf gegangen sind.


    Meine persönliche Erfahrung mit Krimis von Agatha Christie: Der Täter ist praktisch immer jemand, den ich beim Lesen nicht im Verdacht habe und er/sie hat ein Motiv, welches erst spät bekannt wird. Deshalb tippe ich jetzt auf Marys Ehemann im Rollstuhl - kann das aber noch nicht belegen.


    Allerdings glaube ich nicht, dass die Adoptivmutter bei ihren nun erwachsenen Kindern durch und durch beliebt war. Auf mich wirkt sie wie ein "Gutmensch" der negativen Variante, so wie der Anwalt Mr Marshall sie im vierten Kapitel beschreibt.

    Falls du dein Haus mit Öl heizt ist auch eine Gewässerschadenhaftpflicht sinnvoll. Sie greift, wenn durch einen Schaden am Tank Heizöl austritt und im Wasser landet.

    Bei Gasheizung entfällt das natürlich.

    Ich habe vor einigen Monaten gelesen, dass Jacques Berndorf alias Michael Preute keine weiteren Eifelkrimis mehr schreiben möchte. Grund genug, die mir noch fehlenden Bände der Reihenfolge nach zu lesen. Nachdem ich die vorherigen Eifelkrimis gern und mit Ausdauer gelesen habe, zeitgleich diverse Wochenendwandertouren über den Eifelsteig gemacht habe, war mein Bedarf mit einem Umzug aus Nordrhein-Westfalen nach Niedersachsen auch vorläufig gedeckt.

    Nun also ein Neustart, beginnend mit Eifel-Kreuz.


    Das Buch habe ich heute mit einem größeren Knoten im Magen beendet.

    Was der Autor damals über die Machenschaften der katholischen Kirche schrieb, war aus heutiger Sicht geradezu prophetisch. (War es natürlich nicht, die Anzeichen waren längst da, aber die wenigsten - mich eingeschlossen - wollten sie sehen).

    Ich habe im Laufe meines nicht mehr ganz so kurzen (Berufs)Lebens auch eine Zeitlang im Personalbereich für einen Arbeitgeber gearbeitet, der zur katholischen Kirche im weiteren Sinne zählte. Damit galt kirchliches Arbeitsrecht - der "Dritte Weg" hat mich damals nicht überzeugt und die katholische Kirche als Arbeitgeber auch nicht. Fürsorgepflicht kann man als Arbeitgeber tatsächlich deutlich ernster nehmen. Deshalb finde ich schon, dass der Autor mit recht großer Kenntnis der Materie schreibt. Aber es ist eben ein Krimi und kein Sachbuch, er soll für eine große Leserschaft ansprechend bleiben.

    Und was vier Jahre später über die unter katholischer Leitung stehenden (Internats)Schulen bekannt wurde, stellt die Randereignisse in diesem Krimi keineswegs als über- sondern als massiv untertrieben dar.

    Fatalerweise hätte ich mich 2007 vermutlich churchills Rezension in vollem Umfang angeschlossen. Daher der Knoten in meinem Magen.

    Abgesehen von meinen persönlichen Einstellungen zu der Materie hat mir der Krimi viel Spaß gemacht. Auch ich war schnell wieder drin in Siggi Baumeisters Leben, die Lösungen waren teils mehr, teils weniger überzeugend, aber spannend war es fast durchweg.