Übrigens freue ich mich, dass die Diskussion allmählich in Gang kommt.
Ich habe volles Verständnis, dass das Leben dazwischen funkt (ist ja bei mir auch nicht anders), aber es war schon etwas einsam hier
Übrigens freue ich mich, dass die Diskussion allmählich in Gang kommt.
Ich habe volles Verständnis, dass das Leben dazwischen funkt (ist ja bei mir auch nicht anders), aber es war schon etwas einsam hier
Diese Stelle finde ich auch deshalb bemerkenswert, weil der Erzähler ja im ersten Kapitel sofort eindeutig klar macht, dass er hier Fiktion schreibt und es weder Barchester noch die geschilderten Personen gibt. Das ist schon selbstironisch und ein Zeichen dafür, wie sehr er während des Schreibens in seiner Handlung und seinem Setting steckt, wenn er so etwas wie oben schreibt, was klingt, als habe er schon etliche Male das Pfarrhaus und seine Bewohner besucht.
Ich habe das eher so im Kopf, dass der Verfasser anfangs erläutert, dass die Stadt Barchester nicht existiert und demzufolge die handelnden Personen auch nicht?
Das die Vorkommnisse aber durchaus real sind?
Ich bin gerade zu müde um nachzusehen, hole das morgen gerne nach.
In diesem Abschnitt geht es richtig zur Sache.
Es wird deutlich, dass es viele Verlierer geben wird und vermutlich wenig bis gar keine Gewinner.
Eleanor möchte ihre Verliebtheit und damit auch ihre Zukunft - inklusive der damit verbundenen finanziellen Absicherung - opfern, um ihrem Vater zu helfen.
Mr Bold beginnt zu begreifen, dass er viel Flurschaden angerichtet hat und verspricht Eleanor, dass Vorgehen gegen ihren Vater einzustellen.
Eleanor ist am Ende des Gesprächs überrumpelt, weil sie ihrem Vater einerseits geholfen hat aber mit Mr Bold Liebesbeteuerungen ausgetauscht hat. Nix war's mit der edlen Heldin wie im Roman
Mr Bold versucht daraufhin, ein Gespräch mit dem Erzdiakon. Dieser benimmt sich ihm gegenüber so gar nicht wie ein Gentleman. Mr Bold ist ob der ausgesprochenen Beleidigungen zwar einerseits zu recht sauer. Aber ich habe beim Lesen des 12. Kapitels immer wieder gedacht, dass ich den Erzdiakon auch verstehen kann. Nur die Art und Weise des Erzdiakons ist völlig daneben (aber das ist ja nichts neues mehr).
Der gutmütige Mr Harding trifft die Entscheidung, das Spital zu verlassen. Zuvor möchte er nach London reisen, um die Anwälte aufzusuchen. Ihn treibt weiter die Frage um, ob die - wie von den Anwälten festgestellt - unzulässige Klage begründet wäre. (Nur weil Mr. Bold die falschen Leute verklagt, bedeutet es nicht, Mr Harding hat Anspruch auf die Achthundert Pfund im Jahr). Da er regelrecht Angst vor dem Erzdiakon hat, soll diese Reise heimlich erfolgen. Ich bin gespannt!
Ich bin in den üblichen nicht unterwegs, aber mir reicht es, ab und zu auf tagesschau.de in die Kommentare hineinzulesen - das gebe ich i. d. R. sehr schnell wieder auf.
Ich auch nicht! Aus genau diesen Gründe
Zu Kapitel 10 fällt mir nur der Satz "Geteiltes Leid ist halbes Leid" ein. Kaum sprechen Vater und Tochter miteinander über die Sache, geht es beiden schlagartig besser
finsbury Du hast völlig recht. Ich denke, dass du damit das Thema des Buches genau getroffen hast. Ich bin auch gar nicht anderer Meinung als du, allerdings verhält sich Bold eben alles andere als geschickt. Sein Auftrerten wirkt auf mich eher wie der Elefant im Porzellanladen. Statt zunächst dezent nachzuforschen, trötet er in der Gegend herum, dass er Zweifel an der Finanzverteilung hat. Und dieses unbedachte Verhalten kann man ihm schon vorwerfen - zumal ihm auch klar ist, dass er damit seinen potentiellen Schwiegervater angreift.
Dass anschließend andere Personen seine geäußerte und vage Vermutung als Tatsache auffassen und fleißig weiterverbreiten liegt gar nicht mehr in seiner Hand. Vorhersehbar war es aber, daher finde ich ihn moralisch alles andere als vorbildlich, mögen seine Beweggründe noch so rechtschaffen sein.
Ich bin mit dem ersten Abschnitt fertig und auch überrascht, wie aktuell die Handlung ist. Da tönt jemand etwas zu laut herum, dass mit der Finanzierung etwas nicht stimmen könnte (!) und schon ist eine Rufmordkampagne wie aus den heutigen sozialen Medien im Gange - frei nach dem Motto "Kein Rauch ohne Feuer" - es wird schon etwas dran sein. Obwohl die Fakten (die Bestimmungen des Testaments und die Finanzierung der Stiftung) erklärtermaßen nicht einmal bekannt sind. Das will gar keiner mehr hören - es klingt fürchterlich nach heutigen sozialen Medien.
Doch Mr Harding hatte Angst, Er hatte Angst, dass er zu etwas verführt wurde, dass nicht seine Pflicht war, aber er war nicht stark genug, sich dagegen zu wehren [...].
Nach dem bisher gelesenen halte ich das für einen Schlüsselsatz zum Charakter des Spitalvorstehers (aus dem fünften Kapitel).
Ein netter älterer Herr, aber rückgratlos? Ich bin sehr gespannt, ob sich das im weiteren Verlauf bestätigt.
Die hundert Pfund sind also ein bisschen gerundet, aber grundsätzlich stimmt der Betrag, allerdings nicht, wenn man die zwei- bis dreihundert Pfund davon abzieht, die im vierten Kapitel als verbleibende Vergütung für den Aufseher vorgeschlagen werden.
Ich hatte überlegt, ob das Stammkapital der Stiftung vielleicht soweit angewachsen ist?
Die nächste Möglichkeit wäre, dass die Spitalbewohner völlig utopische Vorstellungen haben. Mr Bold hat - falls ich es nicht überlesen habe - keine Summe genannt. Immerhin kennt er die Finanzverhältnisse der Stiftung nicht, dafür beauftragt er ja die Anwälte.
Aber diese Frage wird sicher noch beantwortet.
Ich stecke im dritten Kapitel, finde es bisher umwerfend gut und finde den Stil weit mehr als "leicht" ironisch.
Der Text trifft meinen Geschmack.
Besteht generelles Interesse, eventuell etwas von William Makepeace Thackeray zu lesen? Ich meine damit auf keinen Fall sofort, sondern ihn als Schriftsteller auf die Liste der geplanten Schriftsteller zu setzen.
Er ist etwas jünger als Jane Austen, sozusagen die nächste Generation, aber der noch wesentlich jüngere Thomas Hardy steht auch auf der Liste.
Mir hat "Vanity Fair" sehr gut gefallen und ich habe hier seit einer halben Ewigkeit eine alte Ausgabe von "Barry Lyndon" liegen, die noch darauf wartet, gelesen zu werden. Im frisch gekauften "Septimus Harding" liegt Werbung für eine Neuübersetzung aus dem Manesse Verlag, dass hat mir das Buch in Erinnerung gerufen.
Sollte hier generell kein Interesse für eine Leserunde bestehen, würde ich mir "Barry Lyndon" in nächster Zeit allein vornehmen.
Über die Autorin:
Von Elke Loewe, die selbst auf einem Bauernhof in der Ostemarsch lebt, sind bisher Kriminalromane erschienen, in denen Heldin Valerie Bloom zwischen Deichen und Obsthöfen ungeklärten Todesfällen nachgeht.
Daneben schreibt die Autorin historische Romane und Kinderbücher (Piggeldy und Frederick).
Über das Buch:
Erschienen 2005
Rowohlt Taschenbuch
ISBN 978-3-499-23868-0
Klappentext:
Aufregung in Augustenfleth: In der Kirche liegt die Leiche von Pastor Sonnenberg. Herzinfarkt, lautet der Befund des Arztes, aber daran glaubt offenbar keiner im Dorf. Für einen Geistlichen ist der Tote nämlich ziemlich verschlossen gewesen, ohne Freunde, ohne Familie, ohne Vergangenheit. Dann werden im Pfarrhaus verstörende Fotos kleiner Mädchen gefunden. War dies das Geheimnis, das Jonny Sonnenberg in den Tod trieb? Oder hat da jemand nachgeholfen? Im Dorf wird gemunkelt, gemutmaßt, bald auch verurteilt und zur Mörderjagd geblasen.
Meine Meinung:
Auch im dritten Band der Serie werde ich mit der Hauptfigur Valerie nicht warm. Die Frau sitzt nun im dritten Jahr in der geerbten Kate hinter dem Deich und gammelt praktisch nur herum. Irgendwann zu Beginn des zweiten Drittels wird erwähnt, dass Valerie an einem Roman schreibt. Dies aber weder sonderlich intensiv noch ansatzweise erfolgreich, wie später noch erwähnt wird. Dafür macht sie sich aber Selbstvorwürfe, dass sie Tante Robbies Erbe durchbringt und mit der Auflage des Testaments, sich um den Garten zu kümmern, nicht fertig wird - ohne nennenswert etwas daran zu ändern. Dann heißt es plötzlich, sie habe bereits vor einiger Zeit den Taxischein gemacht, um ihren Freund und Nachbarn Enno zu unterstützen. Genutzt habe sie ihn aber noch nicht (immerhin unternimmt sie in diesem Band eine (!) Fahrt. Im Ergebnis ist mir die lethargische Art von Valerie (zu) fremd.
Auch Werbung für die Ostemarsch ist das Buch nicht. Durch das Buch verstreut wird über von Katzen getöteten Vogeleltern berichtet, deren Brut nun sterben muss, von überfahrenen Haustieren und nicht zuletzt von Lilly, die von ihrer Mutter verlassen wurde und noch schlimmeres erlebt. Wer, um Himmels willen, will denn da leben? Macht das Leben hinter dem Deich durch und durch depressiv? Sind duftend blühende Blumen, die des Öfteren erwähnt werden, die einzige Freude dort?
Nachdem ich meine Antipathie gegenüber Valerie auf ein für mich erträgliches Maß gedrückt hatte, blieb eine interessante Geschichte übrig, ein Krimi der leisen Töne, bei dem leider durch den Titel schon viel zu viel verraten wird.
Die Auflösung fand ich ziemlich originell, dass hat mich wieder ein Stück weit mit dem Buch ausgesöhnt. Außerdem ist es recht kurz und lässt sich einfach herunterlesen.
Dieser Band hat mir aus der Serie bisher am wenigsten gefallen. Menschen mit depressiver Veranlagung würde ich aktiv von diesem Buch abraten.
ASIN/ISBN: 3499238683 |
Ohne den wochenlangen Regen, der den Fluss bis über die Ufer anschwellen ließ, wäre das Verbrechen vielleicht gar nicht entdeckt worden. Die normale Strömung hätte den Toten ungesehen jeden Tag ein paar hundert Meter weiter transportiert. Die Freizeitkapitäne auf ihren Motorbooten, von denen es viele auf dem Fluss gab, hätten noch die Nase voll gehabt von den Sommerferien mit ihren gelangweilten Kindern und würden allenfalls wieder in den Herbstferien auf die Reise gehen.
Elke Loewe - Schneekamelie
Ich bin auch gerne dabei.
Anfang Oktober passt mir sehr gut, da plane ich Urlaub. Aber auch wenn nicht: die Bücher von Agatha Christie sind so schnell gelesen, dass wird schon klappen
Nachtrag:
Meine Ausgabe ist aus dem Scherz Verlag von 1994 mit 196 Seiten. 29 Kapitel sind es aber auch bei mir.
Ja, den Mord in Mesopotamien würde ich auch mitlesen
Ach so.
Aber da der Täter fast immer die fernliegendste Person ist, fand ich das sehr überzeugend.
belladonna Es funktioniert! Ganz lieben Dank!
Die Haushaltshilfe habe ich auch komplett überlesen.
Ausgeschlossen hätte ich sie aber auch. Agatha Christie hat in ihren Regeln für einen gelungenen Krimi festgelegt, dass der Täter im ersten Teil des Buches vorkommen muss/vorgestellt wird (die genaue Formulierung habe ich nicht mehr im Kopf).
Das bloße Erwähnen einer Person reicht jedenfalls nicht.
xexos: Tolle Fleißarbeit!
(Bei dieser Gelegenheit: Wie bekommt man den Namen verlinkt in rot hin?)
Ich würde bei zukünftigen Leserunden ganz allgemein auch mitlesen wollen.
Ausnahme bei mir: Weihnachten. Da tobt der Jahresendwahnsinn und weiteren Druck irgendeiner Form, und sei es nur eine LR, für die ich ein Buch lesen "muss", kann ich zu der Zeit nicht gebrauchen.
Die bisher genannten Agatha Christie, Francis Durbridge, Dorothy Sayers, Edgar Wallace und Kemelmann würde ich mitlesen. Ich habe so gut wie alle gelesen und auch viele im Regal, aber dass ist ungefähr 30 Jahre her.