Beiträge von Lorelle

    Ja, Gina ist in diesem Punkt etwas begriffsstutzig.

    Ich glaube, dass ist so ein bißchen der Schöne-Mädchen-Effekt: Seit der Jugend daran gewöhnt, Aufmerksamkeit zu erregen und zu bekommen, so dass nie gelernt wurde, auf die Bedürfnisse anderer Menschen Rücksicht zu nehmen. In der Ehe - die wohl auch aus diesem Effekt heraus geschlossen wurde - funktioniert das nun nicht mehr. Bleibt an dieser Stelle die Frage, ob Gina lernfähig ist. ;)

    Inhaltlich wurde ja schon viel geschrieben, da habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

    Obwohl, doch eine Sache: Ich habe mich sehr auf den dritten Band der Serie gefreut, war aber etwas skeptisch, ob der heute immer noch sehr bekannte Mordfall Rosemarie Nitribitt nicht zuviel Raum beanspruchen würde: Nein, dass ist nicht so!


    Mir hat es rundherum gut gefallen - ich kann nur verkünden, dass dies so ziemlich die einzigen historischen Romane/Krimis sind, die mir gefallen.

    Schon einfach deshalb, weil das Genre sonst gar nicht meins ist. Gerber und seine Abenteuer sind für mich eine unglaublich positive Ausnahme.

    Vor allem die Figur der Journalistin Eva, mit ihren Ecken und Kanten gefällt mir sehr gut.

    Ja, der letzte Teil war wirklich sehr kurz im Verhältnis zu den ersten drei.

    Mit meinen Einschätzungen habe ich ja größtenteils richtig gelegen :grin

    Aber eben nur zum größten Teil, Ich wäre ja im Leben nicht drauf gekommen, dass die ganze Szene im Arbeitszimmer von Anfang bis Ende ein abgekartertes Spiel war, ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie man Edgar so punktgenau in die Psychose drängen konnte...

    Folglich hatte ich auch keine Ahnung, wer der Täter sein könnte.


    Insgesamt finde ich diese Geschichte eher lau - nicht besonders gut, nicht besonders schlecht. Ein bißchen habe ich das Gefühl, dass es mehreren Teilnehmern der aktuellen Leserunde ähnlich geht, ich finde, dass (zumindest gefühlt) sehr wenig zu dem Buch gepostet wird.

    Den deutschen Titel finde ich völlig misslungen, aber das ist nun wieder nicht der Autorin anzukreiden. Allerdings hat der Atlantik Verlag ja auch bei anderen Bänden den Titel geändert, hier wäre es auch angebracht gewesen...

    Mit der Figur Carrie Louise habe ich mich ausgesöhnt, offenbar hat die Dame deutlich mehr Bodenhaftung als ihr Umfeld - einschließlich Miss Marple - ihr zugetraut hat.

    Die Vernehmungen gehen noch weiter, ich habe sie gerne gelesen.

    Mildred Strete kommt dabei recht unsympathisch rüber, wie wirkt ziemlich geldgierig, was ja auch der Inspector erkennt.

    Aber viel weiter bringt mich das alles nicht.

    Eines hat mich gewundert: als Carrie Louise von Pippas leiblicher Mutter redet, sagt sie, deren Ehemann sei arsensüchtig gewesen. Gibt es das tatsächlich? Ich weiß zwar, dass Arsen eine Zeit lang bei den Victorianern "Mode" war, aber dass es süchtig macht, wusste ich nicht.

    Jetzt bin ich gespannt auf Miss Marples Erleuchtung im nächsten Abschnitt.

    Auch hier: :write

    Diese Gedanken sind mir auch durch den Kopf gegangen, Arsensucht habe ich gegoogelt. Offenbar gab es das tatsächlich, aber unbewusst bei Leuten die Arsen über längere Zeit aus medizinischen Gründen genommen haben...

    Ich habe noch keine Ahnung, Miss Marple ist mir weit voraus!


    Es liest sich sehr gut, finde ich. Auf Gina kann ich mir noch keinen Reim machen. Ich dachte, sie sei eine fröhliche junge Frau, die ihr Leben genießt. Jetzt scheint es, als würde sie die Männer in ihrem Umfeld gezielt beeinflussen. Dass sie ihre Großmutter vergiftet, denke ich nicht.


    Irgendwie denke ich, die Gesellschafterin könnte in die Verbrechen verwickelt sein, weiß jedoch nicht, wieso ich das denke.

    :write

    Über Miss Bellever wurden bisher immer wieder Hinweise eingestreut: Sie gehört zu denen, die die Halle verlassen haben, sie hätte Caroline Louise (so heißt sie also!) das Arsen in die Medizin mischen können...). Aber ich kann weit und breit kein Motiv für den ersten Mord erkennen :gruebel

    Ich habe beruflich viel mit Menschen zu tun, die Hausnotrufknöpfe haben.

    Mit einem Pflegegrad werden Teile der Kosten übernommen, das aber nur am Rande.

    Viele Pflegedienste bieten die Variante an, den Pflegedienst als erste Kontaktnummer anzugeben. Sinnvoll, wenn die Familie weit entfernt wohnt oder schlicht nicht vorhanden ist.

    Nachteil: Wird der Pflegedienst gewechselt muss auch ein neuer Hausnotruf her (das kommt öfter vor, als man auf Anhieb glauben würde).

    Auch deshalb finde ich das System der Johanniter - unabhängig vom jeweiligen Pflegedienst und eigene Mitarbeiter, die nachsehen - ganz gut.

    In meiner eigenen Familie standen wir vor dem Problem, dass die Senioren noch gerne das Haus verlassen, Schwindel und Herzprobleme aber auch im Garten oder irgendwo im Dorf auftreten können. SmartWatch ist da keine Alternative, Smartphone war ein grandioser Fehlschlag...

    Wir haben für meinen Vater seit einiger Zeit einen Notruf, in dem eine Prepaid-SIM- Karte steckt. Bei Auslösen des Alarms werden fünf Leute per SMS informiert. Anschließend telefoniert das Gerät die fünf hinterlegten Nummern ab, bis jemand das Gespräch annimmt. Ist wie eine Armbanduhr zu tragen, aber nach der Einrichtung ganz simpel zu bedienen. Für uns die beste Lösung, aber nicht perfekt. Fehlalarme sind häufig, aber damit können wir leben.

    Mir hat der zweite Abschnitt wesentlich besser gefallen als der erste :)

    Auch ich tippe darauf, dass es um die Finanzen der Stiftung geht. Ich habe extra noch einmal zurückgeblättert: die Unterhaltung auf der Terrasse im siebten Kapitel kann sich um alles mögliche drehen.


    Einen Tatverdächtigen habe ich noch nicht, unterm Strich hatten doch ganz schön viele Personen die Möglichkeit, Gulbrandsen zu erschießen. Einige Personen waren ganz offensichtlich nicht in der Halle, einige hätten sie im Dunkeln vermutlich unbemerkt verlassen können. Und dann wird ja noch mit dem Holzhammer darauf hingewiesen, dass der gehörte erste Schuss nicht zwangsläufig der war, mit dem Gulbrandsen getötet wurde.


    Für fingiert halte ich

    1. die Szene im Arbeitszimmer, allerdings in der Form, dass jemand Edgar Lawsons Psychose ausgenutzt hat. Ein abgekartertes Schauspiel traue ich ihm nicht zu.

    2. die versuchte Vergiftung von Carrie Louise. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie viel Zeit es braucht, damit Symptome nach einer Arsenvergiftung auftreten. Aber irgendwie wirkt dieser Teil (einkassieren des Tonikums usw.) wie ein Theaterspiel.

    3. den Brief, der angeblich in der Schreibmaschine steckte. Das würde dann auf Lewis weisen. Oder jemanden, den er schützen möchte.


    Die Szene in Arbeitszimmer und großer Halle fand ich übrigens auch sehr unrealistisch. Wenn jemand mit einem akuten psychotischen Schub mit einer Schusswaffe herumfuchtelt, würde ICH jedenfalls nicht ruhig in meinem Sessel sitzen bleiben. Dort aber alle bis auf Miss Bellever? :yikes


    Nachtrag: Oben in meiner Aufzählung völlig vergessen - 4. halte ich auch den Stromausfall für fingiert. (Ich erinnere mich da gut an einen anderen Krimi von Agatha Christie :grin)

    Den Hinweis auf die gemeinsame Pensionatsvergangenheit der drei Frauen in Florenz fand ich auch sehr spannend - ein gutes Beispiel für die privilegierte Kindheit und die weitere Entwicklung - je nach Heirat oder eben keiner Heirat :/

    Obwohl Miss Marple ja deutlich besser gestellt ist, als es in diesem Roman den Anschein hat :grin

    Wir wissen ja aus der letzten Leserunde in Bertram's Hotel, dass es auch bei Miss Marple in sehr jungen Jahren mindestens einen Interessenten gab, den dann ihre Mutter als völlig unpassend ablehnte.

    Ich bin inzwischen mit dem Lesen schon weiter, hatte aber noch keine Gelegenheit zum Schreiben.

    Leider gehörte ich zu denen, die Schwierigkeiten hatten, in die Handlung einzusteigen. Junge Erwachsene mit Psychosen gehören hin und wieder zu meinem Broterwerb und nach der Beschreibung von Stonygate habe ich kurz ernsthaft überlegt das Buch in die Ecke zu werfen... Das brauche ich echt nicht noch in meiner Freizeit...

    Nach einer Nacht drüber schlafen war ich aber wieder in der Lage den Roman als das zu nehmen, was er ist: Ein typischer AC, mit diesmal abgewandelter Landhauskulisse.


    Carrie Louise ist mir hochgradig unsympathisch. Mit so einer weltfremden Frau kann ich überhaupt nichts anfangen. Und dieses Getue aller Personen um sie herum. :rolleyes:

    Bezeichnend fand ich die Frage: "War sie für alle eher ein Symbol als eine Person aus Fleisch und Blut?"

    Eure Überlegungen wegen der Namen gehen vielleicht in eine ähnliche Richtung.

    Ich habe nun gestern auch endlich genug Zeit gefunden, um das Buch zu beenden.


    Mir hat es rundherum gut gefallen - ich kann nur bei jeder dieser Leserunden neu verkünden, dass dies so ziemlich die einzigen historischen Romane/Krimis sind, die mir gefallen.

    Schon einfach deshalb, weil das Genre sonst gar nicht meins ist. Gerber und seine Abenteuer sind für mich eine unglaublich positive Ausnahme.


    Warnke als Schurke - ich hätte mich auch gefreut mit diesem Verdacht vollkommen daneben zu liegen. Schade, dass der Autor sich anders entschieden hat. :lache


    Bei Lore gehe ich kurzerhand auch davon aus, dass sie das Trauma überwunden hat und ein glückliches Leben führt - jedenfalls so lange, bis ich etwas gegenteiliges lesen muss.


    Und ich bin eindeutig im Eva-Fanclub. Ich habe nichts gegen June, aber Eva finde ich ungleich spannender. Was nicht heißt, dass ich im wahren Leben mit ihr befreundet sein wollte. Das aber wollte ich mit June erst Recht nicht sein.:)

    Ich hatte noch einen Kommentar geschrieben, aber wohl nicht auf Absenden gedrückt :bonk

    Neuer Anlauf:

    Ich habe meine Begeisterung für "Eine Dame verschwindet" nie am Zug festgemacht. :gruebel

    "Mord im Orientexpress " finde ich den am meisten überschätzen Krimi von Agatha Christie die ich sehr gerne mag und lese. :lache


    Die Idee mit Warncke hatte ich auch, als er schoss. Und ich hoffe auch, dass die Idee falsch ist. Er wirkt so sympathisch - aber das war bei dem Serienmörder Ted Bundy auch so. Ach verflixt, da hilft wohl nur weiterlesen. :grin

    Ich habe gestern den dritten Abschnitt beendet. Auch bei mir lag es an der Arbeit und nicht an der mangelnden Spannung, dass ich für den Abschnitt relativ lange gebraucht habe.


    Spannend war es, keine Frage. Zum Glück scheint ja erstmal alles gut gegangen zu sein bei Eva, auch wenn sie in diesem Abschnitt noch nicht wieder ansprechbar wird.


    Gerber weiß jetzt immerhin, wen er jagt und warum, auch wenn nicht alle Einzelheiten über die Papiere bekannt sind.