Beiträge von Dreamworx

    Ich hatte anfangs von Piper auch einige Absagen bekommen. Dann habe ich mir gesagt, wenn sie keine Rezis von mir wollen, dann eben nicht. Es gibt noch genug andere Verlage und nun frage ich einfach keines mehr bei Piper an. Lesestoff habe ich sowieso genug... ;)

    Das habe ich auch so gemacht, inzwischen bekomme ich nur noch selten eine Absage...:)

    Bist Du sicher, dass es an den Sternen liegt? Ich bewerte sehr oft mit weniger als 5 Sterne und kann eigentlich nicht erkennen, das es direkt Einfluß darauf hat, ob ich beim nächsten mal bestätigt oder abgelehtn werde.

    Doch, merkwürdigerweise konnte ich das so beobachten. Ich bin bei vielen Verlagen automatisch bestätigt, aber bei Piper ist das einfach regelmäßig der Fall.

    Ich hab die Bestätigung zusammen mit einer Buchzusage bekommen und als ich zwei Wochen später wieder reingeschaut habe, war die Bestätigung wieder weg. Ohne Begründung...


    Da heute ich aber bereits an die 80 Bücher bei Netgalley rezensiert....

    Du solltest bei einer Bestätigung am Besten das Buch sofort runterladen, dann steht es auch in Deiner Titelliste. Je länger Du mit dem Lesen brauchst, rutscht das Buch dann in Deine Inaktivitätenliste, weil es bereits archiviert ist.

    Möglicherweise ist das der Grund.

    Mir fällt es nur auf, da Piper bisher der einzige Verlag ist, der mich ablehnt hat. Und das in schöner Regelmäßigkeit :lache.

    Das geht mir bei denen leider auch so, vor allem, wenn ich kurz vorher eines ihrer Bücher nicht mit 5 Sternen bewertet habe.

    Die Zeit danach


    Hannah und Sam haben den Alptraum schlechthin erlebt. Ihr Sohn Felix ist in einem Zug Amok gelaufen und hat Menschen getötet und dann sich selbst. Nicht nur der Verlust des eigenen Kindes ist unbegreiflich, auch seine Tat verstört sie völlig. Doch anstatt sich gegenseitig Halt und Trost zu spenden, sprechen Sam und Hannah kaum noch miteinander, sie können sich nicht mal mehr ansehen – sie driften regelrecht auseinander. Sam verliert aufgrund der Tat seines Sohnes seine Anstellung als Lehrer und Hannah flüchtet in eine Klinik, weil sie sich Hilfe erhofft. Sam nimmt in seiner Verzweiflung, und um dem Alleinsein zu entfliehen das Angebot seines besten Freundes Daniel an und fährt nach Wales, um dort in dessen Cottage wieder aufatmen und zu sich selbst finden zu können. Allerdings trifft er dort auf Hope, die sich mit ihren beiden Kindern schon im Cottage wohnlich eingerichtet hat. Werden sich Sam und Hannah doch noch zusammenraufen, oder ist ihre Beziehung am Ende?


    Alexandra Zöbeli hat mit ihrem Buch „Der Pub der guten Hoffnung“ einen sehr berührenden und gleichzeitig auch fesselnden Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr einfühlsam, der Leser findet sich abwechselnd mal an der Seite von Hannah oder von Sam und erlebt mit ihnen neben einem regelrechten Abgrund auch den steinigen und schweren Weg, wieder ins Leben zurückzufinden und zur Normalität zurückzukehren. Die Autorin hat mit beeindruckendem Einfühlungsvermögen sowohl die eine als auch die andere Seite beleuchtet und die verschiedenen Reaktionen auf eine schreckliche Tat aufgezeigt Eltern werden für die Taten ihres Kindes nicht nur zur Verantwortung gezogen, sondern teilweise selbst bestraft, obwohl sie sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. Sie fallen in ein Loch, aus dem sie sich nur mit professioneller Hilfe oder engen Freunden befreien können, doch sie müssen es zulassen und selbst auch Hilfe suchen wollen. Sie müssen nach vorn sehen und ihr Leben nochmals ganz neu ausrichten, dabei ist die Erinnerung immer da. Die Beschreibung dieser Lage ist der Autorin sehr gut gelungen, sie beschönigt nichts und lässt es auch an Spannung nicht fehlen.


    Die Charaktere sind sehr individuell und glaubhaft ausgearbeitet, sie wirken authentisch und geben so dem Leser die Möglichkeit, sich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen zu leiden, zu trauern, aber auch zu hoffen. Hannah fällt nach der Tat ihres Sohnes in tiefe Depressionen, sie versucht sich selbst das Leben zu nehmen und nimmt dann doch die Hilfe in einer therapeutischen Klinik in Anspruch, weil sie feststellen muss, dass sie es allein nicht schafft. Sie kann ihren Mann nicht mehr ansehen, ohne an ihren Sohn zu denken. Die Erinnerungen kommen immer wieder hoch, aber sie versagt sich auch dem Gespräch mit ihrem Mann, so dass die beiden sich immer fremder werden. Hannah stößt Sam immer wieder von sich. Sam ist ebenso traumatisiert und verliert sogar noch seine Stelle. Doch er will so nicht weitermachen, er sucht einen Neubeginn, weshalb er sich auch die Ratschläge von Freunden zu Herzen nimmt, was Hannah stets verweigert. Hope ist eine Frau, die Sam durch Zufall kennenlernt und durch die er lernt, dass das Leben noch nicht vorbei ist. Auch die übrigen Protagonisten beleben die Handlung durch ihr Erscheinen und machen sie rundum gelungen.


    „Der Pub der guten Hoffnung“ ist ein emotionaler und fesselnder Roman über eine Familientragödie und was das Leben danach für einen bereithält, wenn man es denn zulassen kann und will. Ein Roman über Hoffnung, Liebe und neue Chancen. Sehr lesenswert und zu empfehlen!

    Wenn die Liebe unverhofft auftaucht


    Alis Rivers hat ihren Traumjob, denn sie arbeitet bei der südwalisischen Seenotrettung in Tenby, als sie bei einem Einsatz den Tierarzt Evan Davis in letzter Minute aus dem Wasser fischt. Noch ahnt sie nicht, wie sehr dieser Mann in ihrem Leben noch eine Rolle spielen wird, denn Alis hat mit Matthew eine langjährige Beziehung. Doch als Matthew ihr einen Heiratsantrag macht, lehnt Alis diesen ab, denn sie hat festgestellt, dass sie Matthew nicht so liebt, dass es für ein ganzes Leben reicht. Ein dringender Anruf ihrer Mutter Joan bringt Alis widerwillig zurück auf die heimatliche Pferdefarm, die sie 11 Jahre zuvor fluchtartig verlassen hat, denn das Verhältnis zu ihrer Mutter ist schwierig. Wie es der Zufall will, trifft Alis ausgerechnet dort Evan Davis wieder, den von ihr geretteten Tierarzt. Wird sich Alis der Herausforderung stellen und sich ihrer Vergangenheit stellen? Welche Rolle wird Evan Davis in ihrem Leben spielen?


    Ella Simon hat mit ihrem Buch „Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ einen zauberhaften Liebesroman als Debüt vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, dabei aber auch gefühlvoll, der Leser ist von Beginn an mittendrin im Geschehen. Der Spannungsbogen wird schon zu Beginn gelegt und steigert sich im Verlauf der Handlung immer weiter. Die Beschreibungen sind sehr detailliert und geben dem Leser das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Die Autorin weiß mit Worten und Emotionen zu spielen, so erfährt der Leser während der Lektüre die gesamte Klaviatur der Gefühle. Sowohl Mitgefühl als auch Wut oder Freude werden im Verlauf der Handlung geweckt, je mehr man die Protagonisten bei ihren Gedanken, Gefühlen und Taten verfolgt.


    Die Charaktere sind sehr liebevoll angelegt, sie haben Ecken und Kanten, wirken gerade deshalb sehr lebendig und authentisch. Sehr schön zu beobachten ist auch die Entwicklung der einzelnen Protagonisten während der Handlung, so erwächst aus anfänglichem Misstrauen gegenüber dem einen oder anderen ganz langsam Sympathie und Verständnis in Bezug auf das Tun des Einzelnen. Alis ist eine sehr angenehme junge Frau, für die Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl nicht nur leere Worte sind, sondern Eigenschaften, die sie tagtäglich lebt. Gleichzeitig ist sie eine getriebene Seele, die vor ihrer Vergangenheit davonläuft und alles in sich hineinfrisst. Ihr Misstrauen gegenüber Fremden ist gut nachzuvollziehen. Doch das funktioniert nicht auf Dauer, besonders, wenn unerwartet Gefühle erwachen. Plötzlich ist sie gezwungen, sich mit sich und den Geschehnissen auseinander zu setzen. Evan ist ein sehr sympathischer Mann, der für seinen Beruf lebt und auch genügend Mitgefühl und Empathie mitbringt sowie das nötige Quäntchen Geduld, um ans Ziel zu kommen. Auch die anderen Protagonisten untermalen die Handlung mit ihren kleinen Episoden und Geschichten, beleben damit das Gesamtbild.


    „Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ ist ein wirklich gelungenes Debüt, ein wunderschöner und emotionaler Liebesroman, der gleichzeitig einiges an Spannung bereit hält und auch mit Geheimnissen nicht geizt. Alle Leser, die eine gefühlvolle und reizvolle Unterhaltung suchen, sind hier sehr gut aufgehoben. Absolute Leseempfehlung für ein Buch, das nichts vermissen lässt!

    Langatmig und vorhersehbar


    Zwei Jahre hat sie ihre Nonna nicht gesehen und nun ist sie gestorben. Nach dem Tod ihrer Großmutter Adele erbt die 28-jährige Innenarchitektin Viola Cardelli das baufällige Anwesen in Apulien. Da sie sich gerade von ihrem Freund getrennt und ihren Job verloren hat, möchte sie dem Anwesen mit Hilfe der Hinterlassenschaft ihrer Großmutter neues Leben einhauchen und plant, dort ein Hotel zu eröffnen. In Artis findet sie einen jungen Mann, der ihr bei den Instandsetzungsarbeiten hilft und ihr auch sonst immer mehr ans Herz wächst. Doch ganz ohne Schwierigkeiten gehen die Arbeiten nicht voran, immer wieder werden Viola Steine in den Weg gelegt. Wird sie am Ende erfolgreich sein und auch eine neue Liebe finden?


    Sabrina Grementieri hat mit ihrem Buch „Eine Liebe in Apulien“ einen Roman vorgelegt, der mit seinen schönen Landschaftsbeschreibungen von Apulien das italienische Flair wunderbar vermitteln kann. Der Schreibstil ist flüssig, wenn auch gewöhnungsbedürftig, denn er wirkt eher sachlich anstatt gefühlvoll, dem Leser fällt es dadurch nicht leicht, sich in die Protagonisten hineinzuversetzen, wirken sie doch von Anfang an distanziert und unnahbar. Gefühle und Gedanken der Charaktere werden zwar ausführlich dargelegt, doch dem Leser fällt es einfach schwer, mit ihnen zu fühlen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Da es leider auch keinerlei Spannungsbogen innerhalb der Geschichte gibt, plätschert diese langsam vor sich hin, alles zieht sich dermaßen in die Länge, was wohl auch der Detailverliebtheit der Autorin geschuldet ist, aber auch jedes Ereignis oder jede Tat auf das Ausführlichste zu beschreiben. Durch die kurzgehaltenen Kapitel wird man so leicht dazu verführt, das Buch öfter aus der Hand zu legen, denn die Geschichte kann einfach nicht fesseln.


    Die Charaktere sind einfach gestrickt und bleiben zudem recht oberflächlich und gehen nicht in die Tiefe. Dadurch kann man als Leser leider auch nur wenig mitfühlen und betrachtet alles eher aus der Distanz, was die Lesefreude ein wenig trübt. Viola ist eine Frau, die momentan in einer Lebenskrise steckt. Der Verlust ihres Freundes und ihres Jobs nötigt sie dazu, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Das Erbe ihrer Großmutter beflügelt ihre Phantasie und gibt ihr neue Perspektiven. Viola ist freundlich und pragmatisch, gleichzeitig ist sie ehrlich und schließt schnell Kontakt zu anderen, die sie hilfsbereit unterstützen. Aris ist ein junger Mann, der zu Beginn recht wortkarg und zurückhaltend ist. Er scheint ein Geheimnis zu haben, dass er unbedingt schützen will. Nico ist ein kleiner Junge, der unter Autismus leidet und durch seine liebe Art fast zum Glanzpunkt der Geschichte wird. Das Verwalterehepaar ist zwar nach außen freundlich und hilfsbereit, jedoch kochen sie ihr eigenes Süppchen und machen Viola so manches Mal das Leben schwer.


    „Eine Liebe in Apulien“ ist ein Roman über Familiengeheimnisse, Intrigen und die Liebe im wunderschönen Italien. Leider reicht es nur als Happen zwischendurch, denn alles ist recht vorhersehbar und zudem sehr langatmig, so dass das Buch nicht wirklich überzeugen konnte. Schade eigentlich!


    Mehr als 2 Sterne geht nicht!

    Herzenswünsche


    Lynne leitet in Wales die Organisation „Gute Fee“ und erfüllt Herzenswünsche von kleinen schwerkranken Kindern. Diesmal ist die 9-jährige und an Mukoviszidose erkrankte Winnie an der Reihe, die sich einen Tag mit ihrem Lieblingsrugbyteam „Cardiff Greens“ gewünscht hat. Bei diesem Wunschtreffen begegnet Lynne ihrer großen Jugendliebe Reed Rivers, die waren in ihrer Kindheit bis zu ihrer Trennung unzertrennlich und haben sich seit 12 Jahren nicht mehr gesehen. Reed ist in den vergangenen Jahren in Neuseeland zum erfolgreichen und umschwärmten Sportler geworden und nun der neue Kapitän der „Cardiff Greens“. Das Zusammentreffen ist für Lynne ein Schock, die Vergangenheit holt sie wieder ein, der Tag der Trennung ist so präsent wie nie. Aber auch die alten Gefühle von damals kommen wieder hoch. Lynne versucht, Reed so gut es geht aus dem Weg zu gehen, doch das lässt Reed nicht zu. Dabei hütet Lynne ein Geheimnis, von dem Reed nichts weiß und auch nie erfahren soll…


    Ella Simon alias Sabrina Qunaj hat mit ihrem Buch „Das Leuchten einer Sommernacht“ einen sehr emotionalen und fesselnden Liebesroman vorgelegt, der sich kaum aus der Hand legen lässt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, bildhaft und gefühlvoll, der Leser ab der ersten Seite an Lynnes Seite, um hautnah ihre Gedanken, ihre Aktionen und ihr Gefühlsleben mitzuerleben. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, der Leser erfährt sowohl Lynnes als auch Reeds Sichtweise der Dinge, aber auch Winnies Mutter Jen kommt zu Wort. So bekommt man einen Rundumblick über die Gegenwart und die Vergangenheit der Hauptprotagonisten, gleichzeitig erlebt der Leser die Sorgen und Nöte einer alleinerziehenden Mutter mit schwerkrankem Kind. Beide Geschichten laufen parallel nebeneinander her, sind aber auch miteinander verbunden, so das ein schönes rundes Bild entsteht. Die Autorin versteht es auf besondere Weise, die Klaviatur der Emotionen beim Leser zum Klingen zu bringen. Es wird ein Wechselbad der Gefühle geboten, man trauert, leidet mit, freut sich und hofft auf das große Glück.


    Die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Sie besitzen neben den alltäglichen Sorgen und Problemen alle auch ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten und wirken aufgrund dessen sehr authentisch und lebensecht. Der Leser kann sich meist sehr gut in sie hineinversetzen und manchmal kommt das Gefühl auf, einen von ihnen sogar persönlich zu kennen. Lynne ist eine sympathische Frau mit einer bewegten Vergangenheit. Sie wirkt zurückhaltend, aber in ihrer Arbeit für schwerkranke Kinder blüht sie regelrecht auf. Sie ist hilfsbereit, begeisterungsfähig und nicht sehr eitel. Reed ist ein attraktiver Mann, der in seiner Kindheit unter ADHS leidet und dies sein ganzes bisheriges Leben geprägt hat. Er besitzt viel Charme, Humor und Überzeugungskraft. Diese versucht er auch bei der kleinen Winnie und bei Lynne einzusetzen. Winnie ist ein nettes Mädchen, das oftmals viel zu weise daher kommt, als es für ihr Alter normal ist. Doch es scheint, als besäße sie Antennen für die sehr feinen Untertöne, die die Erwachsenen während eines Gespräches fallen lassen. Sie ist aber auch ein normales Mädchen mit Ängsten, weil sie mit einer schweren Krankheit leben muss. Jen ist Winnies liebenswerte Mutter, deren Ehemann sie sitzengelassen hat und die all ihre Kräfte sammelt, um Winnie ein schönes und möglichst normales Leben zu bieten. Sie hat Angst, nochmals enttäuscht zu werden, aber vor allem, ihren kleinen Engel Winnie zu verlieren. Jen hat allerdings großes Glück mit ihren Freunden, die ihr genug Freiräume geben, um Winnie bei ihren Behandlungen zu begleiten. Oliver ist ein sympathischer Mann und Jens Chef im Pub, gleichzeitig aber auch der ehemals beste Freund ihres Mannes. Auch die übrigen Nebenprotagonisten sind so liebenswert gezeichnet und geben der Handlung mit ihrem Auftreten und ihren Dialogen schöne Impulse oder treiben die Spannung weiter nach oben.


    „Das Leuchten einer Sommernacht“ ist nicht nur ein wunderschön erzählter Liebesroman mit herrlichen Charakteren, sondern vereint auch ernste Themen wie ADHS, Verlust sowie den Umgang mit schwerkranken Kindern in sich. Wer gern durch eine Achterbahn der Gefühle rauscht beim Lesen, ist bei diesem Buch absolut richtig aufgehoben. Absolute Leseempfehlung für ein Highlight dieses Jahres!

    Gefühlschaos in Ahrenshoop


    Die freie Fotografin Nora ist mit ihrem Lebensgefährten, dem Lehrer Phil, von Berlin zurück in ihre alte Heimat Ahrenshoop gezogen, um näher bei ihrem Vater zu sein, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Nora wünscht sich sehnlichst ein Kind, doch es will einfach nicht klappen, so dass Nora immer verzweifelter ist und sogar ihre Beziehung zu Phil leiden lässt. In Ahrenshoop trifft sie in Katharina eine alte Schulkameradin, und die beiden freunden sich schnell an, obwohl sie sich früher nicht ausstehen konnten. Mit ihr geht sie auch zusammen auf ein Klassentreffen, wo sie auf ihre alte Jugendliebe Marco trifft, der sich sehr verändert hat. Nach einigen Drinks wacht Nora morgens im Bett von Marco auf und ist völlig entsetzt. Einige Zeit später stellt sie fest, dass sie ein Kind erwartet. Endlich hat es geklappt, doch dann überschlagen sich die Ereignisse…


    Susanne Lieder hat mit ihrem Buch „Frühstück in den Dünen“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser schnell in die Handlung eintauchen, um mal an der Seite von Nora, mal an der von Phil die Gefühle und Gedanken der Protagonisten zu erfahren und sie bei ihrem täglichen Treiben zu begleiten. Die Autorin fasst in ihrer Geschichte mehrere Themen an, so geht es um das Wiedersehen mit alten Schulkameraden, unerfüllten Kinderwunsch, alleinerziehende Mütter sowie Betrug und Verschweigen von Wahrheiten. Die Geschichte wirkt wie aus dem wirklichen Leben, gerade deshalb fühlt der Leser sich bei der Lektüre so wohl und kann sich gut in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen, mit ihnen leiden, hoffen und bangen. Die geschilderten Gefühle sind sehr gut nachvollziehbar und regen zum Nachdenken an, wie man selbst wohl mit den einzelnen Enthüllungen umgehen würde.


    Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und in Szene gesetzt worden. Sie bilden einen guten Schnitt der normalen Bevölkerung, gerade deshalb kann der Leser sich gut mit ihnen identifizieren, weil der einen oder andere einem so vertraut erscheint. Nora ist eine sympathische Frau, die in ihrem abwechslungsreichen Beruf aufgeht und allem und jedem gegenüber offen ist. Sie hat mit Phil den Mann ihres Lebens gefunden und steht ihrem alten Vater sehr nahe. Doch ihr größter Traum lässt auf sich warten und treibt sie regelrecht in die Verzweiflung. Der Druck, den sich Nora selbst macht, kommt innerhalb der Geschichte sehr gut zum Ausdruck. Phil ist ein netter Mann, der alles für Nora tun würde. Er ist hilfsbereit und lässt seine Liebe zu ihr durch kleine Gesten und Ideen immer wieder neu hervorblitzen. Katharina ist eine gute Seele, die sehr offen und ehrlich ist und ihr Herz auf der Zunge trägt. Sie lässt sich von der Meinung anderer nicht beeinflussen und steht ihre Frau. Noras Vater ist ein lieber älterer Herr, der seine Tochter über alles liebt und über den Verlust seiner Frau immer noch nicht hinweggekommen ist. Die weiteren Protagonisten wie Marco oder auch Lilly geben der Handlung zusätzliche Tiefe und machen die Geschichte rund.


    „Frühstück in den Dünen“ ist ein rundum gelungener Roman mit ernsten Themen, die aber schön und gefühlvoll verpackt sind und den Leser sich am Ende zufrieden zurücklehnen lassen. Für alle, die komplizierte Beziehungskisten und warmherzige Geschichten mögen, auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

    Ereignisreicher Ostseetrip


    Als ihre beste Freundin Jessi der Journalistin Klara bei einem Essen mitteilt, dass sie in drei Wochen ihre Freund Erik heiraten möchte, um danach mit ihm nach Kanada zu gehen, fällt Klara erst einmal aus allen Wolken. Jessi erhofft sich natürlich, dass Klara sie bei den Vorbereitungen unterstützt, was für Klara selbstverständlich ist. Auf was hat sie sich da eingelassen? Ihr Chef der Regionalzeitung, bei der sie arbeitet, gibt ihr nur widerwillig Urlaub, und die beiden machen sich auf den Weg nach Prerow an die Ostsee, wo die Hochzeit stattfinden soll, wenn Klara auch nicht gerade begeistert ist, verbindet sie doch einige schlechte Erinnerungen mit diesem Ort. Kaum dort angekommen, geht der Streß los mit den Hochzeitsvorbereitungen, zumal Jessi Klara dann noch in ein Geheimnis einweiht, dass Klara völlig aus der Bahn wirft. Als Klara dann auch noch ständig auf ein und den gleichen Unbekannten trifft, der ihr Herz immer wieder aus dem Takt geraten lässt, ist das Chaos perfekt. Wird es eine Hochzeit geben und was wird aus Klara?


    Evelyn Kühne hat mit ihrem Buch „Dünenzauber“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der die wunderschöne Ostseegegend während der Lektüre geradezu ins Wohnzimmer bringt. Der Landschaftsbeschreibungen sind so farbenfroh und bildgewaltig, dass der Leser am liebsten sofort die Koffer packen würde, um sie sich mit eigenen Augen anzusehen und sich den Wind der See um die Nase wehen zu lassen, während man den Sand unter den Füssen spürt bei einem Strandspaziergang. Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und mit der richtigen Prise von Humor gewürzt, der die Handlung immer mal wieder auflockert. Der Leser taucht schnell in die Geschichte ein und findet sich an Klaras Seite wieder, um sie bei den chaotischen Vorbereitungen zu begleiten und das ein oder andere Geheimnis zu lüften. Auch Klaras eigene Gedanken und Gefühle liegen wie ein offenes Buch da, so dass man sich wunderbar in sie hineinversetzen kann. Der Autorin hat sehr geschickt einige Verwicklungen und Stolpersteine in ihre Handlung eingewebt, so dass die Geschichte durchweg eine gewisse Spannung hat und nicht nur romantisch ist.


    Die Charaktere sind durchweg sehr liebevoll und realitätsnah ausgearbeitet, wodurch sie sehr authentisch wirken. Der Leser hat schnell das Gefühl, sie persönlich zu kennen und selbst zur Handlung zu gehören. Klara ist eine sympathische Frau, die bereits so einiges in ihrem Leben erlebt hat. Sie ist hilfsbereit und steht ihren engsten Lieben immer mit Rat und Tat zur Seite. Obwohl Journalistin, kann sie auch mal eine gute Geschichte für sich behalten, um niemanden zu verletzen. Sie ist zuverlässig und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Freundin Jessi wirkt recht selbstbezogen und egoistisch, es muss sich alles nur um sie drehen. Mit ihrem Geheimnis haut sie so einige rücksichtslos aus den Schuhen. Jessis Auserwählter Erik ist ein netter Kerl, doch ihn erwartet eine ziemlich große Überraschung, ob ihm die gefällt? Auch die übrigen Protagonisten tragen zur Untermalung der Handlung bei und lassen sie so aus dem Leben gegriffen wirken.


    „Dünenzauber“ ist ein schöner Sommerurlaubsroman für einen relaxten Tag in der Hängematte oder unterm Sonnenschirm, bei dem man herrlich abschalten und mitfiebern kann, der aber auch das Fernweh bei den Daheimgebliebenen weckt. Hier gibt es eine verdiente Leseempfehlung!

    Drei Freundinnen


    Nachdem ihr Bräutigam sie nach 10-jähriger Beziehung vor dem Altar sitzen gelassen hat, um nach nur 3 Monaten eine andere zu heiraten, sehnt sich die junge Kinderärztin nach Luftveränderung sowie nach einem richtigen Heim. Sie kauft das letzte, recht renovierungsbedürftige Haus der Häuserzeile „Drei Schwestern“, auf Blackberry Island und bekommt durch ihre zwei Nachbarinnen Deanna und Boston sofort zwei neue Freundinnen, die ihr das Einleben vor Ort sehr erleichtern und ihre Sorgen und Nöte mit ihr teilen. Andi hat vor, neben der Renovierung des Hauses auch eine Kinderarztpraxis im Erdgeschoss des Hauses einzurichten. Sie findet in dem Bauunternehmer Wade einen zuverlässigen und engagierten Mann, der sie in ihrem Vorhaben unterstützt. Doch die Renovierung geht nicht so einfach und schnell vonstatten, wie Andi sich das vorgestellt hat. Und auch die Gedanken an die Vergangenheit lassen sich nicht so leicht abschütteln. Wird Andi ihr Glück in Blackberry Island finden und auch für eine neue Liebe bereit sein?


    Susan Mallery hat mit ihrem Buch „Der Sommer der Inselschwestern“ einen sehr unterhaltsamen und romantischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar locker-flüssig zu lesen und besitzt eine gute Portion Humor, jedoch ist dieser Roman tiefgründiger als die anderen Bücher der Autorin. Einmal eingetaucht, jagt der Leser regelrecht durch die Geschichte. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und geben dem Leser einen wunderschönen Ausblick auf Blackberry Island, dessen Umgebung und deren Bewohner, die so liebenswert sind, dass man sie sofort ins Herz schließt. Die Autorin greift in diesem Buch einige Themen auf, die jedem im täglichen Leben immer wieder begegnen und gerade deshalb so ansprechen: Verlust, Freundschaft, Vertrauen und Mut, das Leben erneut in die Hände zu nehmen und ihm eine neue Richtung zu geben. Natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen, denn ohne die Liebe wären wir Menschen alle nichts!


    Die Charaktere sind sehr differenziert und liebevoll ausgestaltet und geben dem Leser das Gefühl, sie schon lange zu kennen. Es ist, als ob man einen Spiegel vorgehalten bekommt, denn ein jeder hat seine Sorgen, Geheimnisse, Nöte und Gedanken, von denen man einige gut nachvollziehen kann, sie vielleicht sogar selbst schon gehabt hat. Deshalb kann der Leser auch so wunderbar mit ihnen mitfühlen. Andi ist eine sympathische Frau, die gerade den absoluten Albtraum erlebt hat und nun mit ihren letzten Reserven versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie ist mutig, liebenswert, offen und begeisterungsfähig, aber sie ist auch verunsichert und hofft auf die Erfüllung ihrer geheimsten Wünsche. Dafür kämpft sie. Deanna und Boston sind Andys direkte Nachbarinnen, die sehr schnell zu Freundinnen avancieren. Sie unterstützen sich gegenseitig, bieten eine Schulter zum Anlehnen, geben sich Ratschläge und helfen sich aus. Dabei haben auch diese zwei ihre Geheimnisse und Dämonen, mit denen sie insgeheim kämpfen. Wade ist ein sympathischer Mann, der ehrlich und offen ist, dabei hilfsbereit und zuvorkommend. Auch die anderen auftauchenden Protagonisten zeichnen ein warmes Bild der kleinen Inselgemeinschaft und geben das Gefühl von Behaglichkeit und Geborgenheit.


    „Der Sommer der Inselschwestern“ ist ein sehr gelungener Roman über die Freundschaft, die Liebe und den Start in ein neues Leben, wenn man den Mut dazu hat. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner, der nicht nur schöne Lesestunden verspricht, sondern dieses Versprechen auch halten kann!

    Magisches Happily Inc.


    Pallas Saunders ist die stolze Besitzerin einer Hochzeitsagentur und hat als Wedding-Planerin in Happily Inc. alle Hände voll zu tun, gilt die Kleinstadt am Rande der californischen Wüste doch als magischer Ort für Verliebte. Hochzeiten sind hier an der Tagesordnung. Während Pallas ihren Auftraggebern jeden Wunsch von den Augen abliest und diese wahr werden lässt, hat sie selbst kein eigenes Liebesleben. Doch dann trifft sie auf den Künstler Nick Mitchell, der sich neu in Happily inc. niedergelassen hat, um in der Nähe seiner Brüder zu sein. Als Pallas seine Hilfe bei der Hochzeitsplanung gebrauchen kann, hilft er natürlich gern. Dabei kommen sich die beiden schnell näher. Wirkt der Zauber von Happily Inc. auch bei ihnen?


    Susan Mallery hat mit ihrem Buch „Planst du noch oder liebst du schon?“ einen sehr unterhaltsamen, gefühlvollen und romantischen Liebesroman vorgelegt, der als Grundstein für ihre neue Bücherserie dient. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge einer guten Prise Humor gewürzt und mit viel Romantik gespickt. Der Leser ist von der ersten Seite an gefesselt und wird mitten in die Handlung geschubst, um sich an die Fersen von Pallas und Nick zu heften und sie bei ihren Gedanken, Gefühlen und Unternehmungen zu begleiten, während er sie dabei immer besser kennenlernt. Der Spannungsbogen ist zu Beginn der Geschichte niedrig angelegt, steigert sich dann aber im Verlauf doch etwas in die Höhe. Die Autorin hat sich in ihrer Geschichte der Hochzeitsplanung verschrieben, lässt ausgefallene Ideen und alte Bräuche auferstehen, gibt Wunschvorstellungen und deren Umsetzung preis, was dem Leser auch einige Ideen beschert, die sich mal anwenden lassen könnten. Vor allem aber zeichnet sie das Bild eines anstrengenden Traumberufes, der viel Befriedigung und Stolz auf die eigene Leistung hervorruft.

    D

    ie Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und mit individuellen Eigenschaften versehen, die sie sehr authentisch und lebendig wirken lassen und dem Leser richtig ans Herz wachsen. Pallas ist eine sehr sympathische Frau mit einem großen Herzen. Sie hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und ist gerade dabei, sich von ihr abzunabeln und so alles hinter sich zu lassen. Ihre geerbte Hochzeitsagentur ist wie ihr eigenes Baby, sie tut alles dafür, ihren Kunden jeden Wunsch zu erfüllen und Träume wahr werden zu lassen. Die begeisterten Reaktionen treiben sie immer mehr an. Pallas ist fürsorglich und hilfsbereit, aber sie ist auch eine unsichere Frau, die einfach schon zu viel erlebt hat, als dass sie ihren eigenen Gefühlen noch vertraut. Daran ist auch ihre Mutter nicht unschuldig. Nick stammt aus einer großen Familie, die allesamt unter dem sehr tyrannischen Vater zu leiden hatte. Nick hat sich der Kunst verschrieben und ist inzwischen so erfolgreich, dass er damit gut seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Er ist ein freundlicher Mann, der anderen unter die Arme greift, die Hilfe benötigen. Auch die weiteren Protagonisten geben ein buntes Bild ab und lassen beim Leser die eine oder andere Vorstellung von weiteren Geschichten in Happily Inc. durch den Kopf sausen.


    „Planst du noch oder liebst du schon?“ ist ein wunderschöner und unterhaltsamer Liebesroman, der mit Spannung, Romantik und einer tollen Handlung punkten kann. Absolute Leseempfehlung für einen tollen Serienauftakt!

    Fesselnde Zeitreise


    2004 Hamburg. Sara macht sich Gedanken sowohl über ihr zukünftiges Leben als auch über ihre Beziehung zu ihrem Freund Fabian. Sie braucht Abstand, um ihre Gefühle zu sortieren und beschließt, ihrer fast hundertjährigen Großmutter Emma einen Besuch abzustatten, obwohl die beiden nur einen sehr losen Kontakt pflegen und nicht sehr innig miteinander verbunden sind. Obwohl Oma Emma etwas sperrig und störrisch ist, bewirken die Besuche von Sara doch, dass sich die alte Dame langsam ihr gegenüber öffnet und ihr nach und nach aus ihrem bewegten und schicksalshaften Leben erzählt. Sara ist völlig fasziniert von den Schilderungen der alten Dame, lernt sie durch sie doch die eigene Familiengeschichte auf besondere Art kennen und kommt dabei auch noch verborgenen Geheimnissen auf die Spur. Wird es Sara bei den Überlegungen und Entscheidungen für ihr eigenes Leben helfen?


    Sophia Herzinger hat mit ihrem Buch „Das Erbe von Juniper House“ einen sehr unterhaltsamen und gleichsam spannenden Roman vor, der den Leser von der ersten Seite an zu fesseln weiß. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig, schnell findet sich der Leser mal an der Seite von Sara, mal an der von Emma wieder, um sie hautnah bei ihren Gedanken und Gefühlen zu begleiten. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen erhält der Leser Einblick in Saras Leben im Jahr 2004 in Deutschland, zum anderen wird die Zeit um 1920 in England lebendig und lässt den Leser am Leben von Emma teilhaben und was sie in jener Zeit als junge Frau erlebt hat. Durch die verschiedenen Perspektiven wird nicht nur die Spannung innerhalb der Handlung gesteigert, sondern lässt den Leser auch ganz nah an die Protagonistinnen heran. Der Autorin gelingt es sehr gut, beide Handlungsstränge miteinander zu verbinden, so dass sich während der Lektüre eine besondere Stimmung einstellt. Vor allem der historische Teil im damaligen England fasziniert durch die authentisch wiedergegebenen Schilderungen, die die vergangene Zeit wunderbar wiederspiegeln. Da gibt es neben der Zeit nach dem ersten Weltkrieg die Suche der Menschen nach Vergnügungen, aber auch Standesdünkel ist ein Thema.


    Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und wirken aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften sehr realistisch. Sara ist eine sympathische junge Frau, die sich an einem Scheideweg in ihrem Leben befindet. Sie ist freundlich, empathisch und hilfsbereit. Aber sie ist auch neugierig und gibt nicht schnell auf, Dinge herauszufinden. Emma ist fast 100 Jahre alt und wirkt zu Beginn wie ein störrisches bockiges Kind. Dich auch sie war mal jung und voller Träume und Wünsche. Während sie ihre Geschichte erzählt, wirkt sie auf einmal wieder wie eine junge Frau. Sie musste einige Schicksalsschläge aushalten und wächst dem Leser immer mehr ans Herz, je intensiver er in ihr Leben eintaucht. Auch die weiteren Protagonisten wissen mit ihrem Erscheinen durchaus zu überzeugen und geben der Handlung noch mehr Intensität.


    „Das Erbe von Juniper House“ ist ein rundum gelungener teils historischer Roman, der mit einem wunderschönen Setting sowie mit einer spannenden Familiengeschichte sowie einigen Geheimnissen punkten kann. Absolute Leseempfehlung für eine fesselnde Lektüre!

    Start in ein neues Leben


    Die Botanikerin Sandra ist Mitte vierzig und seit zwei Jahren Witwe. Als ihre Tochter für ein Studium ins Ausland zieht, fühlt sie sich allein in der nun viel zu großen Wohnung. Sandra wünscht sich einen Neuanfang im Leben und spielt mit dem Gedanken, auf Usedom ein Häuschen mit Rosengarten zu ersteigern. Allerdings fühlt sie sich bei dem Gedanken auch unwohl, denn diese Entscheidung trifft sie diesmal so ganz allein für sich und empfindet eine gewisse Unsicherheit ohne Netz und doppeltem Boden. Als sie bei der Versteigerung des Häuschens den Zuschlag bekommt, ist Sandras Entscheidung gefallen. Sie wird die neue Chance wahrnehmen und reist nach Usedom. Dort erwarten sie allerdings ein recht renovierungsbedürftiges Haus und ein noch mehr verwilderter Garten. Schnell wird ihr klar, dass sie fachmännische Unterstützung braucht, vor allem bei dem Rosengarten. Sie schaltet eine Anzeige und lernt dadurch den englischen Rosenexperten Julian kennen. Julian hat ein eigenes Interesse an dem Garten, wovon Sandra nichts weiß. Und zuerst kommen die beiden gar nicht gut miteinander aus, doch dann raufen sie sich zusammen und stellen sich den Herausforderungen und dem Gegenwind, der ihnen entgegen weht. Sandra findet im Haus zudem alte Unterlagen und erfährt auf diese Weise einiges über die Vergangenheit und deren Bewohner, was einige neue Überraschungen für sie bereithält. Wird sie mit Julians Hilfe den Garten wieder zum Erblühen bringen? Und wird Sandra endlich in ihrem neuen Leben ankommen?


    Nele Jacobsen hat mit ihrem neuen Buch „Ein Sommer im Rosenhaus“ einen wunderschönen gefühlvollen und unterhaltsamen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und warmherzig, der die Liebe der Autorin zur Ostsee ebenso wie die Vorliebe für Rosen mit jedem Wort zum Ausdruck bringt. Der Leser wird in kurzen Kapiteln auf eine wunderbare Reise nach Usedom an die Seite von Sandra geschickt und darf sie bei ihren Gedanken, Gefühlen und Zweifeln beobachten, dieses für sie neue Abenteuer zu stemmen. Die Landschaftsbeschreibungen sind so detailliert und farbenfroh, dass der Leser sich regelrecht vor Ort fühlt, den Wind in den Haaren fast spüren kann und den salzigen Geruch der Ostsee in der Nase hat. Die Autorin lässt dem Leser innerhalb der Handlung auch viele interessante Informationen über die Pflege und die Züchtung von Rosen sowie die Bewahrung von alten und seltenen Sorten zukommen, die sie sehr schön in die Geschichte eingeflochten hat.


    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und geschickt in Szene gesetzt. Sie wirken sehr lebendig und authentisch. Sandra ist in der Mitte ihres Lebens angekommen, die Kinder sind aus dem Haus, der Mann verstorben und sie fragt sich, was sie mit sich nun anfangen soll. Sie ist eine sympathische Frau, die allerdings verlernt hat, eigene tiefgreifende Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Immer war das Netz der eigenen Familie da, das sie aufgefangen hat. Doch nun muss sie allein für sich sorgen, das Quäntchen Mut fehlt ihr manchmal noch. Aber Sandra weiß auch, wenn sie keinen Schritt vorwärts wagt, ändert sich nichts. Sie ist eine Frau, die zupacken und die sich auch begeistern kann. Ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte wurde von der Autorin auf hervorragende Weise gemeistert und der Leser schaut fasziniert zu, wie aus einer zurückhaltenden und ängstlichen Frau immer mehr eine selbstbewusste und mutigere Person wird. Ulrike ist Sandras Freundin, die zu Beginn der Handlung noch recht überkandidelt wirkt und einem oftmals auf die Nerven geht. Doch sie ist eine wirklich sehr gute Freundin, denn sie unterstützt Sandra in allem, was dieser wichtig ist und bestärkt sie in ihrem Vorhaben. Julia ist ein etwas verschroben wirkender Engländer mit einer Verbindung zu Deutschland, der ein Geheimnis mit sich herumträgt und ein eigenes Interesse mit dem Häuschen nebst Garten verfolgt. Er ist nicht leicht zu durchschauen, aber wirkt gerade deshalb interessant.


    „Ein Sommer im Rosenhaus“ ist ein warmherziger und fesselnder Unterhaltungsroman, der den Leser das Hier und Jetzt für Stunden vergessen lässt und ihn an der Ostsee zum Verweilen einlädt. Ein tolles Wohlfühlbuch für regnerische Stunden oder einfach nur, um sich eine entspannte Auszeit zu gönnen. Absolute Leseempfehlung!

    Wie im richtigen Leben...


    Die 27-jährige Annika Paulsen unterrichtet an einem Elitegymnasium in Hamburg die Fächer Geographie und Musik. Sie fühlt sich wohl dort mit den Kollegium und den Schülern, was ihr zudem das Leben erleichtert. Als sie ausgerechnet an ihrem Geburtstag die Nachricht über eine Versetzung erhält, ist es mit der Zufriedenheit vorbei, denn sie soll demnächst an der Brennpunktschule „Astrid Lindgren“ unterrichten, und darauf ist sie so gar nicht vorbereitet und will auch eigentlich gar nicht dorthin. Doch sie hat keine Möglichkeit, sich gegen die Versetzung zur Wehr zu setzen und muss in den sauren Apfel beißen. Annikas erste Eindrücke von der Schule bescheren ihr bereits Alpträume, doch sie hofft, ihre neuen Schüler mit einer Musical-AG zu begeistern. Aber sie hat die Rechnung ohne ihre Schüler gemacht und wendet sich händeringend an ihre Jugendliebe Tristan, der als Regisseur arbeitet und sie unterstützen soll. Aber da gibt es auch noch ihren Nachbarn Sebastian, der nicht nur handwerklich begabt ist. Das Chaos kann starten...


    Petra Hülsmann hat mit ihrem Buch „Wenn's einfach wär, würd's es jeder machen“ einen sehr unterhaltsamen und spritzigen Roman vorgelegt, der durch seinen angenehmen und warmherzigen Schreibstil besticht und auch jede Menge Humor in sich vereint. Das Buch liest sich praktisch von selbst, denn die Autorin hat einen unverwechselbaren Erzählstil, der den Leser von Beginn an zu fesseln weiß und ihn in die Handlung hineinzieht, um als unsichtbarer Beobachter an der Seite von Annika aufregende und ereignisreiche Wochen zu erleben. Die Autorin lässt den Leser nicht nur an einer wunderschönen Liebesgeschichte teilhaben, sondern verwertet in ihrer Handlung auch Themen wie tägliches Mobbing unter Schülern und die Ausgrenzung von Schwächeren. Das macht die Geschichte auch etwas nachdenklicher und ernsthafter, finden diese Dinge doch mittlerweile tagtäglich an vielen Schulen statt, worunter viele Kinder und Jugendliche in Zeiten von Facebook und Instagramm leiden müssen.


    Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Alle besitzen ihre individuellen Eigenheiten, und man hat als Leser das Gefühl, den einen oder anderen persönlich zu kennen, was den Unterhaltungswert noch steigert. Annika ist eine Frau, die nicht gerade ihren Traumberuf ausübt, denn eigentlich fühlte sie sich zu Höherem berufen und wollte Pianistin werden. Sie ist eine sture Person und wirkt oftmals etwas arrogant und oberflächlich. Aber das ist reiner Selbstschutz, denn sie hat selbst schon so einiges durchmachen müssen. Annika besitzt ein großes Herz und einen Gerechtigkeitssinn, der sie sympathisch macht. Sowohl Tristan als auch Sebastian sind zwei Männer, die den Leser vereinnahmen und mit denen man sich wohlfühlt. Auch die verschiedenen Schülertypen sind wunderbar gezeichnet und zeigen eine Vielfalt auf, wie sie an jeder Schule heutzutage zu finden ist. Da gibt es die Angeber, die Zurückhaltenden, die Schönheitsköniginnen und die Unscheinbaren. Dieses bunte Potpourri lässt die Handlung lebendig werden und kommt dem echten Leben sehr nah.


    „Wenn's einfach wär, würd's es jeder machen“ ist eine sehr witzige und gleichzeitig auch nachdenklich stimmende Geschichte, die das wahre Leben wiederspiegelt und gleichzeitig wunderbar unterhält. Absolute Leseempfehlung!

    Neuanfang auf Spiekeroog


    Frieke ist knapp über 30 und arbeitet seit einem Jahrzehnt als freie Journalistin für die Hamburger Zeitung KOMET. Eigentlich möchte sie mit ihrem Reporterfreund Harald nach Boston auswandern und dort etwas Eigenes auf die Beine stellen. Aber bringt ihr Chef Friekes Planung durcheinander, indem er sie mit einem Auftrag für eine Reportage auf die Insel Spiekeroog schickt, um dort einen Ornithologen namens Bengt zu interviewen. Kaum ist Frieke auf Spiekeroog angekommen, muss sie feststellen, dass es ihr dort ganz gut gefällt, und das liegt nicht nur an der Insel. Was wird jetzt aus ihren Auswanderplänen und vor allem aus Harald?


    Julie Peters hat mit ihrem Buch „Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg“ einen sehr unterhaltsamen und warmherzigen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, schnell findet sich der Leser an Friekes Seite wieder und begleitet sie auf Schritt und Tritt bei ihrem Inselausflug sowie bei ihren Gedanken und Gefühlen. Die Landschaftsbeschreibungen sind wunderbar bildhaft und führen dem Leser eine zauberhafte Nordseeinsel vor Augen. Der salzige Meerwind und die sympathisch-urigen Bewohner sowie der tolle Buchladen lassen einen wünschen, direkt die Koffer zu packen und einen Kurzurlaub dort zu verbringen, um die Seele baumeln und sich in dem Bücherparadies mit der richtigen Lektüre eindecken zu lassen. Die eigentliche Handlung ist zwar recht vorhersehbar, doch der Autorin gelingt es mit ihrer Erzählweise, dass man sich beim Lesen rundum wohlfühlt und das Buch nicht aus der Hand legen kann.


    Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und von der Autorin mit Leben versehen worden. Sie wirken gerade wegen ihrer Individuellen Eigenschaften sehr real und authentisch, der Leser kann sich gut mit ihnen identifizieren und mit ihnen fühlen, leiden und freuen. Frieke ist ein echtes Nordlicht und sehr sympathisch. Sie steht vor einem großen Umbruch in ihrem Leben, will sich mit ihrem Freund eine neue Existenz in einem völlig fremden Land aufbauen. Dazu gehört Mut und den besitzt Frieke auf jeden Fall. Ebenso ist sie hilfsbereit, aufgeweckt, einfühlsam und leidenschaftlich. Doch sie ist auch voller Zweifel, was ihre geplante Zukunft angeht. Das Zusammentreffen mit ihrem leiblichen Vater, den sie noch nie kennengelernt hat, birgt einiges an Emotionen. Frieke ist gefühlstechnisch hin- und hergerissen. Bengt ist ein attraktiver Mann, der sich der Vogelwelt verschrieben hat. Er hat sich auf Spiekeroog gut eingelebt und liebt die Abgeschiedenheit. Ole Hansen ist ein richtiger Seemann, bärbeißig und mit einem weichen Kern im Inneren. Er ist über die Bekanntschaft mit seiner Tochter wohl ebenso überrascht, wie Frieke selbst. Da gibt es einiges aufzuholen, was man in all den Jahren versäumt hat. Auch die übrigen Protagonisten überzeugen mit ihren ganz eigenen Episoden und geben der Handlung zusätzliche Impulse.


    „Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg“ ist ein gefühlvoller und unterhaltsamer Wohlfühlroman, der beim Lesen die Ferienstimmung weckt und Lust auf das Meer macht. Bestens für den Urlaub geeignet, ob auf Balkonien oder auf einer Sonnenliege am Strand. Für diese kurzweiligen Lesestunden gibt es eine Leseempfehlung!

    Café Fleur


    Die 35-jährige Rosie hat lange als Küchenchefin auf eine Yacht gearbeitet, um sich endlich ihren Traum vom eigenen Café zu erfüllen, wo sie ihr eigener Herr ist. Nun ist es soweit, sie kauft ein Strandcafé und nennt es Café Fleur. Ihre Freundin Tansy hilft ihr dabei, den Laden so schnell wie möglich zu eröffnen und mit James haben sie sogar eine Aushilfe an Bord. Schnell kommen die ersten Gäste, und auch ein junger Mann namens Sebastian lässt sich öfter bei Rosie blicken. Wie sich bald herausstellt, ist er ein bekannter Sternekoch, der das Luxushotel nebenan gekauft hat und neu bewirtschaftet. Aber mit GeeGee, einer Immobilienhändlerin und Erica mit Tochter Camille hat Rosie auch eine treue Stammkundschaft, die bald zu Freunden werden. Rosies Mutter Olivia hat sich einen feurigen jungen Italiener angelacht und zu allem Überfluss erscheint nach vielen Jahren auch noch ihr Vater auf der Bildfläche, doch mit ihm will Rosie nichts zu tun haben. Zu sehr hat er sie und ihre Mutter vor 18 Jahren verletzt. Leider taucht auch Ex-Freund Charlie immer wieder auf und lässt nicht locker. Wird Rosie an der Riviera neben einer hoffentlich guten Saison endlich auch noch die Liebe finden?


    Jennifer Bohnet hat mit ihrem Buch „Das Strandcafé an der Riviera“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der den Leser mit der ersten Seite zu einem wunderschönen Kopfurlaub an eine der schönsten Küstenabschnitte rund ums Mittelmeer entführt, wo die Schönen und die Reichen leben, aber auch Normalbürger ihr tägliches Brot verdienen müssen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich geht es natürlich um Rosie, aber es kommen auch GeeGee und ihre Freundin Erica zu Wort, die jede für sich ihr eigenes Päckchen zu tragen haben. Durch die wechselnden Erzählweisen gelingt es der Autorin sehr gut, dem Leser ein Kopfkino zu bescheren, denn mal begleitet er Rosie bei ihren täglichen Aufgaben, ihren Gedanken und Emotionen, mal darf er die anderen näher kennenlernen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildhaft und farbenfroh, die schöne Küstenregion hat man beim Lesen wunderbar vor Augen und fühlt fast die Meeresbrise, den Geruch nach Salz und die Sonne auf der Haut. Besonders gelungen ist der Autorin auch, die täglichen Sorgen der einzelnen Protagonisten zu schildern, mal geht es um die gesamte Existenz, die bedroht ist, mal um einen Trauerfall, der eine kleine Familie völlig aus der Bahn wirft, oder aber auch um einen Totkranken, der vorher noch sein Leben bereinigen möchte. Alles Themen, die auch jedem von uns passieren kann.


    Die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgestaltet. Sie besitzen alle auf ihre ganz eigene Art Herz und Verstand, weshalb sie auch authentisch und zugleich realistisch rüberkommen. Den einen oder anderen schließt man als Leser schnell ins Herz, kann man sich doch mit ihnen besonders identifizieren, darum gelingt auch das Mitfiebern hier besonders gut. Rosie ist eine sympathische Frau, die sich nicht mehr so schnell was vormachen lässt. Sie hat schon so einige Schicksalsschläge verkraften müssen und konzentriert sich nun nur darauf, ihren Traum wahr werden zu lassen. Sie ist sich für harte Arbeit nicht zu schade, hat aber auch immer ein offenes Ohr für andere und vor allem Gestrandete sowie Hilfesuchende lässt sie nicht im Stich. Sie kann aber auch stur und hart sein, doch das ist bedingt durch die Dinge, die ihr bereits wiederfahren sind. Sebastian ist ein netter Kerl, der ebenfalls so einiges zu schultern hat, aber er ist ein hilfsbereiter und offener Mann, der auch als Ratgeber gefragt ist. Olivia ist eine Frau, die endlich ihr altes Leben über Bord wirft und sich einfach treiben lässt. Ein junger Liebhaber kommt ihr da gerade recht. GeeGee muss für ihr Leben an der Riviera jeden Tag aufs Neue kämpfen, dafür lässt sie sogar oft das Essen ausfallen. Gleichzeitig kümmert sie sich liebevoll um ihre Freunde und gibt niemals die Hoffnung auf, dass auch noch bessere Zeiten kommen werden. Erica besitzt einen Antiquitäten- und Trödelshop, gleichzeitig muss sie sich um ihre Tochter Cammie kümmern, die seit einiger Zeit traumatisiert ist. Doch auch für die beiden soll die Sonne irgendwann wieder scheinen. Die weiteren Protagonisten wie Tiki, Charlie oder auch James sind ebenfalls gut platziert und bereichern mit ihren eigenen Geschichten die Handlung.


    „Das Strandcafé an der Riviera“ ist ein sehr schöner und gefühlvoller
    Unterhaltungsroman, der einem Episodenfilm gleicht, wobei die Charaktere irgendwann alle irgendwie miteinander verbunden sind. Eine tolle Urlaubslektüre oder schon mal zum Einstimmen in die schönste Zeit des Jahres. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

    Jede Menge Geheimnisse


    Cara ist auf dem Weg zum Familienhotel, um bei den Vorbereitungen für die Hochzeit ihres Bruders Patrick zu helfen, als sie bei strömendem Regen eine Autopanne mitten in der Einöde hat. Ganz in der Nähe steht ein altes Haus, wo Cara sich Hilfe erhofft. Doch der Bewohner ist nicht gerade erbaut von ihrem Erscheinen. Liam hat sich die Einsamkeit ausgesucht, möchte er doch nicht, dass jemand weiß, dass er wieder in der Gegend ist. Cara ist von dem attraktiven Liam fasziniert, seine Narben lassen ihn geheimnisvoll wirken. Aber Liam bleibt abweisend, was Caras Neugier noch mehr anstachelt, denn sie merkt, dass ihr Herz schon für diesen mysteriösen Fremden schlägt. Während Cara mehr über Liam herauszufinden versucht, erlebt auch ihr Bruder Patrick eine Überraschung, denn Caras Freundin Amy, eine alte Bekannte der Familie, taucht auf einmal mit ihrem kleinen Sohn Charlie auf. Patrick und Amy waren in jüngeren Jahren mal unzertrennlich, doch dann verschwand Amy von einem Tag auf den anderen. Wird Cara Liams Geheimnis lüften? Und was hat Amy damals zum Weggang getrieben?


    Kathryn Taylor hat mit ihrem Buch „Wo mein Herz dich findet“ einen schönen berührenden Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, der Leser ist von Beginn an Teil der Handlung, denn er bekommt Einblick in die Gefühle und Gedanken von mehreren Protagonisten, die abwechselnd zu Wort kommen. So kommt man sowohl Cara als auch Liam, Amy und Patrick ganz nah und erfährt aus erster Hand, was in ihrer Vergangenheit passiert ist, welche Wünsche sie haben und was sie umtreibt. Dabei offenbart sich dem Leser so manches Geheimnis, das über Jahre gut gehütet wurde und von dem man hofft, dass sie endlich ans Tageslicht kommen werden. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut und steigert sich im Verlauf der Geschichte immer weiter in die Höhe. Kurz vor Schluss kommt es zu einem regelrechten Showdown, der dem Leser den Atem anhalten lässt, auch wenn man vorher vielleicht so eine kleine Ahnung hatte. Die Autorin versteht es sehr geschickt, das gesamte Gefühlsbarometer bei ihrem Leser abzurufen, man kann mit den Protagonisten mitfiebern, leiden, hoffen und sich freuen. Gerade das macht den Roman zu einer regelrechten Wohlfühllektüre. Auch die Landschaftsbeschreibungen tragen dazu bei, sind sie doch so farbenfroh und bildgewaltig, dass das Hotel direkt vor Augen ist, aber auch die einsame englische Landschaft mit dem Holzhaus oder die Whiskeybrauerei.


    Die Charaktere sind mit liebevoller Hand gezeichnet und mit Leben versehen worden. Sie besitzen individuelle Eigenschaften, haben Ecken und Kanten, was sie sehr real und authentisch wirken lässt. Cara ist eine sympathische junge Frau, die ihr Jurastudium nicht mag und lieber im Hotel ihrer Eltern arbeiten würde. Sie backt gern, doch sie fügt sich den Wünschen ihrer Eltern, obwohl sie ganz andere Träume hat. Sie ist hilfsbereit, recht geduldig und auch eine gute Freundin, die zuhören kann. Liam ist durch einen Schicksalsschlag zum einsamen Wolf mutiert, er versucht, allen aus dem Weg zu gehen, zu schwer trägt er an einer Schuld, die ihn zum Außenseiter gemacht hat. Patrick ist ein netter Mann, der viel zu gutmütig ist und jedem Konflikt aus dem Weg geht. Amy ist eine Frau, die ihr Leben mehr schlecht als recht meistert, doch sie ist eine liebevolle Mutter und tut alles für ihren kleinen Sohn, den sie abgöttisch liebt. Jessica ist eine arrogante und überhebliche Frau, die alles in ihrer Macht stehende tut, um an das Ziel zu kommen, das sie sich gesteckt hat. Weitere Protagonisten bereichern die Handlung durch ihr Erscheinen und geben ihr noch zusätzliche Spannungsimpulse.


    „Wo mein Herz dich findet“ ist ein schöner Roman, in dem es neben Liebesgeschichten auch um Schicksalsschläge mit kriminellen Elementen und um Familiengeschichten geht. Rundum gelungene Lektüre für ein gemütliches Wochenende auf der Couch oder Sommertagen auf dem Balkon. Verdiente Leseempfehlung!

    Dritter Besuch auf Blackberry Island


    Eigentlich wollte Nina selbst einmal Ärztin werden, doch aus falscher Rücksichtnahme auf ihre Familie davon Abstand genommen. Als Arzthelferin arbeitet sie nun in der Praxis ihrer Freundin Andi auf Blackberry Island und hält der Ärztin in allen Belangen den Rücken frei. Sie ist froh, hier untergekommen zu sein, denn den alten Job musste sie kündigen, um nicht ihrem Ex Dylan über den Weg zu laufen, der die Praxis seines Vaters übernehmen wird. Um ihre Mutter Bonnie muss sich Nina ebenfalls kümmern, da passt es überhaupt nicht, dass sich ihre selbstsüchtige Schwester Averil auch ungebeten in dem alten Haus einnistet, um sich von ihrer Ehe zu erholen, denn sie ist keine große Hilfe. Nina hat an allen Ecken und Enden zu tun. Dann ist da auch noch der alte Jugendfreund Kyle, der immer wieder ihren Weg kreuzt. Und auch Dylan steht auf einmal auf der Matte…


    Susan Mallery hat mit ihrem Buch „Meeresrauschen und Inselträume“ den dritten Band ihrer Blackberry Island-Serie vorgelegt, der den anderen an Romantik und Verwicklungen in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist locker-leicht, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. Er nimmt den Leser sofort mit auf die Insel und deren sympathische Bewohner, wo man sich schnell wieder zuhause und unter Freunden fühlt. An der Seite von Nina erlebt der Leser allerhand Probleme, der sich die junge Frau stellen muss. Es geht um Verantwortung annehmen und abgeben, um Entscheidungen, um Liebe und heimliche Träume, die sich erfüllen sollen. Die Autorin verpackt diese Themen auf unterhaltsame gefühlvolle Art und Weise, dass es den Leser ans Herz geht. Dabei lässt sie den Zauber der Insel in wunderbaren farbenfrohen Bildern vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, so dass man gar nicht anders kann, als sich angesprochen und mit den Protagonisten zu fühlen.


    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit Ecken und Kanten versehen. Durch ihre individuellen Eigenschaften wirken sie lebendig und authentisch. Der Leser kann sich mit ihnen identifizieren und mit ihnen leiden, hoffen und bangen. Nina ist eine sympathische Frau, die immer wieder zurückgesteckt hat, um es anderen recht zu machen. Sie hat sowohl für ihre Mutter als auch für ihre Schwester Verantwortung übernommen und das nie in Frage gestellt. Dabei sind ihre eigenen Wünsche und Träume auf der Strecke geblieben. Nina muss lernen, sich mal ausschließlich nur um sich selbst zu kümmern und allen anderen ohne ihr Eingreifen ihren eigenen Kram erledigen zu lassen. Mutter Bonnie benimmt sich wie eine willenlose Puppe, die alles anderen überlässt und in den Tag hineinlebt. Averil ist eine selbstsüchtige verzogene Frau, die grundsätzlich andere dafür verantwortlich macht, wenn bei ihr etwas schief läuft. Kyle ist ein netter Mann, der schon seit seiner Jugend in Nina verliebt ist und endlich auf eine Chance hofft. Die anderen Protagonisten wissen ebenfalls zu überzeugen und einiges an Spannung in die Handlung miteinfließen zu lassen.


    „Meeresrauschen und Inselträume“ ist ein wunderschöner Liebesroman mit unterschwellig ernsten Tönen, der durchgängig zu fesseln weiß und dem Leser kurzweilige Lesestunden beschert. Absolute Leseempfehlung!

    Jeden Augenblick genießen


    Nachdem Claire eine schwere Krankheit überstanden hat, gönnt sie sich eine Auszeit. Sie mietet ein altes Cottage in Northumberland, um dort am Meer ihre Kräfte zurückzuerlangen und sich in Ruhe zu erholen. Ihre Krankheit hat ihr den nötigen Anstoß gegeben, das Leben neu zu entdecken und jede einzelne Sekunde davon zu genießen. Als sie auf ihren Nachbar Ed kennenlernt, ist es mit der Ruhe bald vorbei, denn Ed ist zwar recht attraktiv, aber auch ein nicht gerade umgänglicher Kerl. Doch je mehr sich Claire und Ed kennenlernen, umso mehr erfahren sie auch vom Schicksal des anderen. Haben sich da zwei Kämpfer gesucht und gefunden?


    Caroline Roberts hat mit ihrem Buch „Cottage mit Meerblick“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und warmherzig, der Leser wird schnell in die Handlung hineingesaugt, um sich an Claires Fersen zu heften, wobei er ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben darf. Die Autorin versteht es sehr geschickt, die Emotionen ihrer Protagonistin zu transportieren, so dass man sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen kann. Es wirkt sehr realistisch, wie Claire sich Gedanken über ihr Leben und die gerade überstandene Krankheit macht. Das Gefühl, nicht mehr so leicht alles wegstecken zu können und sich mehr Zeit für sich und das Hier und Jetzt zu nehmen, weil einem die eigene Endlichkeit bewusst geworden ist, wird sehr glaubhaft geschildert und sollte uns Menschen immer wieder mal vor Augen geführt werden. Die Landschaftsbeschreibungen sind farbenfroh und lassen den Leser von einem Kurztrip ans Meer träumen, um den Blick in die Ferne schweifen zu lassen und mal an Nichts anderes zu denken, als in sich selbst hineinzuhören.


    Die Charaktere sind durchweg liebevoll und realistisch ausgearbeitet worden. Sie wirken authentisch und geben dem Leser die Möglichkeit, sie sehr schnell ins Herz zu schließen und wie Freunde bei ihrem Weg zu begleiten. Claire ist eine sehr sympathische Frau, die sich nach überstandener Krankheit noch nicht ganz auf der Höhe fühlt und das Leben mit anderen Augen sieht. Sie hat mutig gekämpft und dadurch eine neue Sichtweise erhalten. Doch sie fühlt sich auch einsam und sehnt sich nach Geborgenheit und Stärke, damit sie sich auch mal fallen lassen kann. Ed ist ein attraktiver Mann, der allerdings eher wie ein Eigenbrötler wirkt. Er wirkt oftmals wie ein Chamäleon, einerseits ist er ruppig und abweisend, aber dann zeigt er auch wieder seine freundliche und höfliche Seite. Ed hat selbst schon einige Tiefschläge erlebt, und so wundert es nicht, dass er misstrauisch ist und sich nicht jedem gleich öffnet.


    „Cottage mit Meerblick“ ist ein schöner und einfühlsamer Liebesroman, der auf gefühlvolle Weise die Endlichkeit des Lebens thematisiert und dass man jede Minute, die einem gegeben wird, ganz bewusst genießen sollte. Auf jeden Fall eine schöne Lektüre mit verdienter Leseempfehlung!