ASIN/ISBN: B09ZHWNJZ5 |
„Stille blutet“ von Ursula Poznanski habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Argon Verlag mit einer Spielzeit von 13 Stunden und 3 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Julia Nachtmann.
Die Nachrichtensprecherin Nadine Just verliest live ihre eigene Todesnachricht. Auch ihr Ex-Freund Torben Glaser sieht das und läuft zum Sender, um nach ihr zu sehen. Er findet sie - tot. Bei den Ermittlungen werden auch die sozialen Medien kontrolliert und die Kommissarin Fina Plank stößt auf einen Blogger, der ebenfalls eine solche Ankündigung erhalten hat. Ein gefundenes Fressen für die Medien und Netzwerke. Fine ist die einzige Frau in der „Wiener Mordgruppe“ und ausgerecht mit Oliver muss sie zusammenarbeiten. Er macht ihr die Arbeit schwer mit seinen Sprüchen und Gemeinheiten. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen.
Nebenbei beginnt auch Torben über seine Beziehung mit Nadine nachzudenken und findet nach und nach Dinge heraus, die ihn betroffen machen. Sie war eine böse Frau und hat sich viele Feinde gemacht. Schnell verbreitet sich in den sozialen Medien, dass Torben der Täter ist. Das hat natürlich Auswirkungen auf sein Leben und seinen Beruf. Inzwischen gibt es weitere Opfer und alles weist auf wieder Torben hin.
Zwischendurch ändert sich ganz plötzlich der Sprecher. Mit dunkler, tiefer, unheimlicher Stimme wird ganz kurz aus Sicht des Täters erzählt. Ich habe jedes Mal einen Schreck bekommen, es hörte sich gruselig an. Sehr gut gemacht.
Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung ist spannend erzählt und man bekommt hautnah mit, wie die Verbreitung von Nachrichten in den Netzwerken einen Menschen psychisch an den Abgrund treiben kann.
Die Charaktere der Personen sind authentisch dargestellt. Torben war mir zwar sympathisch, kam aber ganz schön naiv rüber. Er hätte sich etwas zurückhalten sollen, aber dann wäre die Geschichte nicht so gut geworden. Fina empfand ich als starke Frau. Die meisten Männer im Kommissariat haben sich zwar kollegial verhalten, aber das hat Oliver wieder zunichtegemacht. Für den fehlen mir einfach nur die Worte. Ich wünschte mir, er würde mal genauso behandelt werden.
Julia Nachtmann als Sprecherin war auch toll. Sie hat sehr gut und, wenn nötig, emotional gesprochen. Ich konnte ihr wunderbar zuhören.
Das Cover ist hauptsächlich rot wie Blut, ansonsten nicht aufregend – still eben.
Ich gebe eine klare Hör- bzw. Leseempfehlung.