Beiträge von Anett Heincke

    ASIN/ISBN: B0BMVR5BG6

    „Der Strand – Vermisst“ von Karen Sander habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Argon Verlag mit einer Spielzeit von 8 Stunden und 12 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Oliver Siebeck. Es es der Auftakt einer Trilogie mit Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger.
    Als die 19jährige Lilli Sternberg am Strand von Sellnitz verschwindet, beginnt die Polizei unter der Leitung von KHK Tom Engelhardt zu ermitteln. Ihre Freundin Fabienne bekommt eine Handy-Nachricht mit einem Bild und Zeichen im Sand. Mit Hilfe der Kryptologin Mascha Krieger vom LKA soll die Nachricht entschlüsselt und somit Lilli gefunden werden. Doch so einfach ist es nicht. Es wird mit Freunden und Familie gesprochen. Lilli lebt bei ihren Großeltern, weil ihre Mutter fast am selben Ort umgebracht wurde. Dabei stoßen die Ermittler auf verschiedene Spuren und Verhältnisse bei den Beteiligen. Es gibt viele Geheimnisse in den Familien und unter den Freunden. Und es entsteht eine gewisse Unruhe im Ort. Fabienne bekommt ein weiteres Foto, findet den Ort heraus und geht allein dorthin. Über ihren Fund ist sie schockiert und informiert die Polizei.
    Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Handlung noch persönlicher macht. Tom und Mascha gefallen mir sehr gut. Sie sind sehr menschlich dargestellt. Mascha wurde befristet zur Suche abgestellt und kann sich bei ihrem Vorgesetzten für einen längeren Aufenthalt durchsetzen. Ob das aber nur an dem Fall liegt oder auch ein bisschen an Tom? Der hat es nicht leicht, ist alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter, die er immer wieder unterbringen muss, wenn er plötzlich weg muss. Das zerreißt ihm das Herz. Daher reagiert er auch manchmal genervt und ruppig gegenüber seinen Kollegen. Ansonsten ist er aber ein netter Kerl und ein guter Ermittler.
    Auch einige andere Personen wurden sehr interessant dargestellt, sodass man doch auf einige Verdächtige kam.
    Der Sprecher hat manchmal etwas zu schnell gesprochen, mir aber ansonsten gut gefallen. Er hat versucht, den Personen eigene Charaktere zu geben, was ihm gut gelungen ist.
    Unbefriedigend war das Ende, was völlig offen geblieben ist. Was natürlich daran liegt,dass es sich hier um eine Trilogie handelt und die Auflösung wohl erst im dritten Teil erfolgt. Auch das Cover ist passend zur Handlung gestaltet und gefällt mir gut.
    Insgesamt hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen und ich werde auch die beiden anderen Teile anhören.

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    ASIN/ISBN: B09XVMH3VP

    „Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein“ von Emily Winston habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 10 Stunden und 13 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Regine Lange.
    Penelope St. James soll im idyllischen Ort Shafesbury eine Filiale der Londoner Partnervermittlungsagentur eröffnen. Der Start ist alles andere als einfach. Es ist tagelang nicht möglich, einen Telefon- oder Internetanschluss zu bekommen, Handyempfang gibt es nur auf dem Friedhof und nebenan befindet sich ausgerechnet eine Tierarztpraxis, obwohl Penelope mit Tieren gar nichts anfangen kann. Aber sie nimmt es locker und verfällt nicht in Panik. Sie macht das Beste daraus. Erst einmal kommt sie mit dem attraktiven Tierarzt Sam schnell ins Gespräch. Als sie dann beim Joggen eine überfahrene Frau findet, glaubt sie nicht an einen Unfall. Da die Dorfbewohner mit dem Namen ihrer Agentur nichts anfangen können, wird ihr alles Mögliche unterstellt. Begonnen mit einer Detektei über ein Sonnenstudio bis hin zur Agentin des englischen Geheimdienstes. Also wird sie gleich beauftragt, den Menschen zu finden, der in den Vorgärten die gehasste Ackerwinde ausstreut. Da sie nun mangels Agenturarbeit ihr Organisationstalent anderweitig anwenden muss, nimmt sie den Auftrag an. Nebenbei geht sie zum Buchclub, übernimmt die nächste Eventplanung, und der Unfall muss auch noch aufgeklärt werden, erst recht, als es weitere gibt.
    Ich habe mich beim Hören sehr gut unterhalten und amüsiert. Eigentlich sind alle Bewohner sehr sympathisch dargestellt. Egal ob es der dementkranke Lord ist, der ständig in Penelopes Fenster guckt, weil er die Vormieterin sucht, die rüstigen und im Ort aktiven älteren Damen oder der Rockmusik spielende Organist. Sam und seine Tochter Lilli fand ich super. Er ist ein sehr guter Tierarzt und toller Vater. Lilli ist für ihre acht Jahre schon sehr erwachsen und schlau, sie hat ihren Vater fest im Griff und hilft sogar bei Operationen in der Praxis. Zum Glück kommt auch oft ihre kindliche Seite zum Vorschein, wenn sie ihren Hunden Geschichten vorliest oder schwierige Wörter falsch benutzt. Penelope passt gut zu den beiden, sogar mit den beiden Hunden hat sie sich arrangiert. Sie ist sowieso eine sehr sympathische Person, knüpft sehr schnell Kontakte und kommt mit allen gut klar, obwohl sie erst ganz kurz im Ort wohnt. Deshalb bekommt sie auch immer wieder Dinge übergeholfen, was ihr jedoch nichts ausmacht. Ab und an wird sogar mal ihre Agentur mit dem richtigen Zweck aufgesucht. Die Auflösung am Ende ist eigentlich gar nicht so wichtig. Es ist auch ohne Täter eine wunderbare Geschichte, von der ich unbedingt mehr hören möchte.
    Die Sprecherin hat mir auch sehr gut gefallen. Sie hat die Charaktere gut gesprochen und auch die witzigen Teile gut in Szene gesetzt. Meistens wird auch Penelopes Sicht erzählt, manchmal auch aus Sams.
    Auch das Cover passt ganz prima zu einem Cosy Crime und lädt zum Hören/Lesen ein.

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    ASIN/ISBN: B0B8KGMM7Q

    „Ein Duo für alle Felle“ von Patricia Grob, Piper-Verlag, habe ich als ebook mit 239 Seiten gelesen, die in 52 Kapitel eingeteilt sind.
    Mit seinem ruhigen Rentnerleben ist es vorbei, als Paul von seinen Enkeln einen kleinen unerzogenen und nicht stubenreinen Hund geschenkt bekommt und es im Seniorenheim seiner Freundin Louisa gleich drei Todesfälle in einer Nacht gibt. Dann verschwindet Louisa und er arbeitet plötzlich vertretungsweise wieder als Postbote. Und das zusammen mit Klothilde Regenass, deren aufdringliche Avancen er nicht immer abwehren kann. Kommissar Felbers befragt ihn mehrmals zu Louisa und seine Familie behandelt ihn wie einen senilen Deppen. Dazu stochert die Polizei nun auch noch in seiner Vergangenheit herum. Was es da wohl zu finden gibt?
    Das Buch hat mir ganz wunderbar gefallen. Es ist von Anfang bis Ende sehr rasant. Paul kommt nicht zur Ruhe, er ist immer unterwegs zu verschiedenen Missionen. Er geht mit „Hund“ zur Hundeschule, er sucht Louisa, geht seiner Tochter auf die Nerven, muss seinen Vertretungsjob loswerden und sich um einige andere Dinge kümmern.
    Dass Paul erst 65 Jahre alt ist, hat mich überrascht, da er zuerst älter rüberkommt und auch von seiner Familie so behandelt wird. Dabei ist er doch recht fit und mobil, was er auch unter Beweis stellt. Ich mochte ihn von Anfang an. Das Verhältnis zu seiner Tochter ist schwierig, sie kifft sich durch ihr Leben und ist auf der spirituellen Suche, wonach auch immer. Notgedrungen braucht Paul sie aber nun für seine Pläne. Klothilde hat mich ja zur Weißglut gebracht, erstaunlich, dass Paul größtenteils ruhig geblieben ist. Zum Glück ist er doch recht erfinderisch bei seinen Ausreden. Einfach herrlich. Auch die anderen Personen waren sehr gut beschrieben.
    Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht, ich habe mich köstlich amüsiert und mich großartig unterhalten. Auch das total schöne Cover regt schon zum Lesen an.

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    ASIN/ISBN: 3740814845

    „Perchtoldsdorfer Punsch“ von Christian Schleifer, Verlag Emons, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen. Diese sind in 3 Teile und 22 Kapitel eingeteilt.
    In Perchtoldsdorf wird zur Adventzeit der Pfarrer umgebracht. Angeblich wurden Ausländer dabei beobachtet. Das spielt natürlich in die Karten des Adefries, Vorsitzenden der ÖHP – der Österreichischen Heimatpartei, der mitten im Wahlkampf steckt. Ebenso ist ihm das örtliche Flüchtlingszentrum ein Dorn im Auge. Die Ex-Polizistin Charlotte, die inzwischen ein Weingut und Hotel betreibt, behält die Sache im Auge. Erst recht, als auch ihre ausländische Aushilfe in ihrem Punschstand auf dem Weihnachtsmarkt Angriffen ausgesetzt ist. Dann gibt es auch noch eine Bombendrohung.
    Der Prolog mit der Ermordung des Pfarrers war das spannendste. Danach plätscherte die Handlung so dahin. Es werden viele Themen angesprochen. Hauptsächlich geht es sehr umfangreich um die Ansichten und den Wahlkampf der ÖHP, Politik im Allgemeinen und Flüchtlinge. Der neue Pfarrer ist auch noch ein Schwarzer. Der Alkoholkonsum ist auch sehr beträchtlich, sogar bei der 16jährigen Schwester Charlottes und des Polizeichefs Leo, Charlottes Cousin, der auch noch Polizeiinterna in beschaulicher Runde mit Fremden bespricht. Auch die ständige Wiederholung der Beziehung von Charlotte und Andrea und ihrer Vorlieben nervt. Von der Aufklärung des Mordes ist keine Rede.
    Das Ende war dann noch etwas spannender, allerdings sehr kurz und wenig überraschend.
    Nachdem ich mich an den sprachlichen Stil gewöhnt hatte, las sich das Buch ganz gut. Und natürlich ist es richtig, dass in einem Regionalkrimi auch diese Eigenheiten der Region zum Ausdruck kommen sollen. Die Charaktere waren gut herausgearbeitet. Hauptsächlich ging es um Charlotte und ihre Arbeit auf dem Weingut, zusammen mit ihrer Familie und ihrer Partnerin. Alle zusammen haben mir sehr gut gefallen. Jeder hat seine Eigenheiten. Die Frau Mama kommt mit Charlottes sexueller Orientierung immer noch nicht klar, die Omama ist Klasse, in ihrem Alter wuselt sie noch ganz eifrig in der Küche herum und kocht für die Gäste. Auch den Herrn Papa mochte ich sehr. Charlotte ist eine eigensinnige Person, die erst handelt und dann denkt, die zu viel trinkt und mit Kater Auto fährt. Trotzdem mochte ich sie meistens. Ihre Schwester Flora ist auch sehr ungestüm und kämpferisch, somit ist sie Charlotte doch sehr ähnlich, was beide nicht glauben würden.
    Interessant fand ich die Arbeit auf dem Weinberg und die Informationen zur Weinlese und Weinherstellung.
    Ansonsten war von Krimi nicht viel zu merken. Eher war es ein Politik-Buch über Rechtsextremismus, Burschen- und Mädelschaften und deren Aktivitäten.

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    ASIN/ISBN: B0BN85SDG5

    „Das Klippenhaus“ von Kerry Barrett habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Aufbau Verlag mit einer Spielzeit von 11 Stunden und 37 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Sarah Franke.

    Ella Daniels ist entgegen ihrer Gewohnheit fest entschlossen, mit ihrer Familie in das Haus auf den Klippen zu ziehen, welches sie im Urlaub so schön fand. Sie kündigt ihren Job und hofft, dass sie dort wieder ihre Thriller schreiben und davon leben kann. Auch ihr Mann hat eine gute Arbeit und die beiden Jungs gehen in die Schule bzw. Kita. Alles scheint gut zu sein. Dann findet sie ein Porträt von Violet Hargreaves, die anscheinend früher in diesem Haus gelebt hat. Ella ist fasziniert von ihr und will mehr herausfinden. Mit Hilfe ihrer neuen Freundin, einer Polizistin, und ihres Vaters, der sich für Ahnenforschung interessiert, kommt sie dem Familiengeheimnis auf die Spur.
    In einem zweiten Handlungsstrang wird vom Leben der Violet Hargreaves im Jahr 1855 erzählt. Sie ist eine sehr gute Malerin, was von ihrem alleinerziehenden Vater nicht anerkannt und geschätzt wird. Frauen sollen heiraten und Kinder kriegen und nicht malen, um davon leben zu können. Violet trifft auf ihren Nachbarn Edwin, der sie in ihrem Vorhaben bestärkt. Sie verfällt seinem Charme und glaubt ihm, dass er Beziehungen zur Londoner Kunstszene hat. Doch dann geschehen furchtbare Dinge.
    Die Geschichte wird hautsächlich aus der Ich-Perspektive der einzelnen Personen erzählt, was die Handlung noch persönlicher macht. Beide Leben ähneln sich etwas, obwohl es Ella natürlich wesentlich leichter und besser hat im Gegensatz zu Violet.
    Der Wechsel zwischen den Zeiten geschieht fast unbemerkt, wird aber vorher angesagt und ergibt somit ein harmonisches Zusammenspiel.
    Es ist eine wunderbare, ruhige und bildhaft erzählte Geschichte, immer mit einem traurigen und melancholischen Ton, der die Gefühle der Menschen sehr gut beschreibt. Die Aufarbeitung der Vergangenheit hilft Ella bei ihren eigenen Problemen. Die Beschreibung des Hauses in den beiden Zeiten ist sehr anschaulich erzählt. Man kann kaum glauben, dass manche Sachen in den vielen Jahren nie verändert oder gefunden wurden.
    Die Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Sie hat immer den richtigen Ton getroffen und die Personen gut dargestellt. Auch das Cover passt gut zur Handlung, düster und geheimnisvoll.
    Insgesamt war es eine sehr traurige Geschichte und trotzdem ein großer Hörgenuss.

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    „Schwarzer Schmerz“ von Leo Born habe ich als ebook mit 390 Seiten gelesen. Das Buch ist in 4 Teile eingeteilt mit insgesamt 93 Kapiteln. Es ist der 7. Fall für Mara-Billinsky.
    Nach einigen ruhigen Wochen in der Mordkommission gibt es nun mehrere grausam ermordete Immobilienmakler. Sie arbeiteten in derselben Firma an einem großen Projekt. Man könnte denken, dass die Fälle recht schnell aufgeklärt werden können. Doch so einfach ist es dann doch nicht. Mara ist erst einmal auf sich allein gestellt. Ihr Kollege Jan Rosen hat nach den letzten Ereignissen, in die er auch selbst involviert war, beschlossen, seinen Dienst bei der Polizei zu quittieren. Doch auch hier ist er persönlich betroffen und kann nicht einfach loslassen. Er agiert jetzt eher im Hintergrund und ist nicht so präsent wie in den anderen Fällen, trotzdem ist er eine große Hilfe.
    Trotz des hohen Arbeitsaufkommens lässt Mara sich auf das Angebot ihres Chefs ein und wird zusammen mit einer französischen Ermittlerin und dem Schweden Erik Nordin Mitglied eines Aufklärungsteams, welches einen Geschäftsmann jagt, der in ganz Europa seine Opfer hinterlässt.
    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus Mara’s und Nordin’s Sicht. Die beiden ermitteln erst getrennt in ihren jeweiligen Fällen, bis sie zueinander finden.
    Mara kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern. Zum Glück hat sie sich auch hier nicht geändert. Sie ist die typische Einzelgängerin, unkonventionell, ruppig, hartnäckig und lässt sich auch von hochdekorierten Geschäftsleuten nicht einschüchtern. Das macht sie nicht beliebt. In ihrem Chef Klimmt hat sie nach so vielen Jahren fast einen Verbündeten und Freund gefunden, wonach es zu Beginn ihrer Karriere so gar nicht aussah.
    Erik Nordin nimmt noch einen gewissen Teil der Handlung ein. Er hat mit seinen eigenen Dämonen aus Schweden zu kämpfen. Er ist nicht unbedingt sympathisch, schweigsam, und eigentlich nicht teamfähig. Dieser Handlungsstrang mit ihm, der Französin und Mara ist noch nicht auserzählt und lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
    Jan Rosen mochte ich von Beginn an. Er ist ein eher zurückhaltender Mensch, mag keinen Außendienst, recherchiert lieber und ist das absolute Gegenteil von Mara. Trotzdem sind sie nach anfänglichen Schwierigkeiten ein tolles Team geworden und Mara vermisst ihn jetzt schon ein bisschen.
    Der Schreibstil ist gewohnt locker, Spannung ist von der ersten Seite an vorhanden und wird bis zum Schluss immer weiter aufgebaut. Die einzelnen Taten sind in ihrer Grausamkeit ziemlich detailliert und anschaulich beschrieben.
    Es ist ein absoluter Lesegenuss. Auch das Cover ist natürlich typisch Krähe, passt zur Handlung und zu den Vorgängern. Ich bin wieder restlos begeistert.

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    „Der Henker von Hamburg“ von Anja Marschall, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Zu Beginn findet man eine Karte von Hamburg ca. um 1895.
    Hauptkommissar Hauke Sötje muss sich wohl oder übel in noble Garderobe zwängen, weil er mit seiner Frau Sophie in die Oper geht. Beruflich hat er von seinem Vorgesetzten schon einige Rüffel bekommen, weil er wie seine Untergebenen herumläuft. Gräfin von Bülow ist eine hochrangige Freundin der Familie und nimmt sich Sophies an, als Hauke gleich zu Beginn von der Oper erlöst wird. Dabei macht sie die Bekanntschaft von Carlotta Francini, dem aufgehenden Stern am Opernhimmel.
    Derweil kümmert sich Hauke um Pastor Krause, der erhängt aufgefunden wird. Bei ihm wird ein Zettel mit der Aufschrift ‚schuldig‘ gefunden. Man kann sich keinen Reim darauf machen. Es gibt weitere Todesfälle und Zettel. Es dauert eine Weile bis Zusammenhänge gefunden werden. Der größte dabei ist Carlotta, die damit in den Fokus der Ermittler gerät. Da Sophie viel Zeit mit ihr verbringt, bekommt sie so Einiges mit, auch viele unschöne Dinge. Dadurch ist sie für Hauke am Ende doch eine große Hilfe.
    Sophie und Hauke sind ein sehr schönes Paar, sie gehen liebevoll mit sich und ihrer kleinen Tochter um. Damals war ja die Frau nach ihrer Hochzeit verpflichtet, Hausfrau, Ehefrau und Mutter zu sein. Damit kommt Sophie nicht so wirklich klar. Sie hat schon bei der Aufklärung vorheriger Fälle geholfen, was ihr sehr gut gefallen hat. Nun ist sie zufällig wieder in eine Ermittlung gerutscht, die sie aus ihrem langweiligen Alltag herausholt. Zum Glück hat sie ein Kindermädchen und eine Köchin, damit zu Hause alles läuft. Trotzdem ist Hauke nicht begeistert über ihre häufige Abwesenheit. Er selbst gefällt mir auch als Kommissar sehr gut. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen und besonders fördert er Kriminalassistent Schröder, der ganz pfiffig ist.
    Auch die anderen Charaktere sind gut herausgearbeitet mit ihren Ecken, Kanten und Macken.
    Sehr interessant fand ich auch die Kapitelüberschriften, die aus Hamburger Zeitungen von 1899 stammten, ebenso die Informationen über die Neuerungen in der Polizeiarbeit.
    Das Buch ist so toll und mitreißend geschrieben, dass sich quasi dabei war. Worum es bei den Morden ging, konnte ich bald erahnen, trotzdem war die Auflösung überraschend für mich und das Ende auch sehr traurig. Auch das Cover gefällt mir sehr gut.
    Für mich war es das 1. Buch der Reihe und ganz sicher werde ich auch die Vorgänger lesen.

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    ASIN/ISBN: B0B97YTRJJ

    „Die Kräutersammlerin‘“ von Heidrun Hurst habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Verlag Audiobuch Verlag OHG mit einer Spielzeit von 12 Stunden und 58 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Fanny Bechert.
    Die Handlung spielt im Jahr 1343 im Schwarzwald. Dort lebt die Kräutersammlerin und Heilerin Johanna. Bei ihrer Suche nach Kräutern findet sie im Wald ein totes Mädchen, welches wohl von Wölfen angegriffen wurde. Mit Hilfe eines vorbeikommenden Spielmannes bringt sie die Tote in die Stadt. Doch sie ist misstrauisch wegen der Verletzungen und versucht mehr herauszubekommen. In den Fokus geraten zunächst die Leprakranken, die auch manchmal verbotenerweise durch den Wald streifen, auch gibt es noch einen Einsiedler. Ebenso taucht der Spielmann immer zufällig auf und umgarnt Johanna, zum Leidwesen von Lukas, dem jungen Flößer, der ein Auge auf sie geworfen hat. Doch Johanna liebt ihre Selbständigkeit. Es gibt ein weiteres verschwundenes Mädchen und Johanne findet wieder eines, welches allerdings noch lebt. Sie nimmt es mit und kurz danach wohnen sie und ihre ungewöhnliche Freundin bei ihr.
    Ihre Nachforschungen bringen sie langsam auf die richtige Spur und in große Gefahr.
    Die Geschichte handelt von vom schweren Leben in der damaligen Zeit, von Krankheiten und gesuchten Heilmethoden, von Liebe, Gewalt und sehr guten Freundschaften.
    Johanna hat mir sehr gut gefallen. Sie unterwirft sich nicht den gesellschaftlichen Normen von Ehe, Herd und Kinderkriegen, sondern lebt allein in ihrer Hütte und versucht den kranken Menschen zu helfen. Dabei geht sie sehr couragiert vor und rettet so manches Leben. Lukas mag ich auch. Er ist ein fleißiger Arbeiter und wäre für Johanne bestimmt auch ein guter Mann. Er gibt sich jedenfalls redlich Mühe, ihr das zu zeigen, was ihn manchmal auf komische Ideen bringt. Auch einige andere Personen waren mir sympathisch. Natürlich geht es auch um Ritter, die auf ihren Burgen leben und nicht so nett sind.
    Mir hat das Hörbuch wunderbar gefallen. Die Handlung war stimmig, die Charaktere gut dargestellt und auch der Sprecherin konnte ich sehr gut zuhören. Das Cover finde ich sehr schön und zeitgemäß.

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    ASIN/ISBN: 9782496710915

    „Jemand“ von Elias Haller, Verlag editionM, habe ich als Taschenbuch mit 396 Seiten gelesen. Diese sind in 72 Kapitel eingeteilt.

    Seit neun Jahren tötet und verstümmelt er Frauen und drapiert sie nach einem religiösen Muster. Er macht nur ein einziges Foto und versteigert es im Darknet. Er wird der Fotograf genannt. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Bei seinen Vorbereitungen bekommt er mit, dass die siebenjährige Maria verschwunden ist. Er hat sie als Letzter gesehen. Nun kann er sich nicht mehr richtig auf seine Mission konzentrieren und will zuerst Maria finden.
    Ich muss gestehen, dass ich einige Schwierigkeiten hatte, mich in das Buch einzulesen. Es gab sehr viele Handlungsstränge mit unterschiedlichen Personen und an verschiedenen Orten. Vom Drogendealer über alte Stasi-Freunde, einem total kaputten Geschwisterpärchen, einem instabilen Polizisten war so ziemlich alles vorhanden. Beim ‚Fotografen‘ kam es dann auch noch zu Rückblicken in verschiedene Jahre und ebenfalls Orte. Nichts scheint zusammenzupassen. Erst ab Mitte des Buches konnte ich erste zarte Verbindungen erkennen. Ab dann ging es spannend und rasant vorwärts, um am Ende zu einer überraschenden Lösung zu führen.
    Die Charaktere sind natürlich sehr verschieden. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass alle ein Ding an der Waffel hatten. Josephine versucht ständig, die Schulden ihres Bruders Daniel zu bezahlen bzw. Geld aufzutreiben, bettelt sogar Kommissar Kellmann an und gerät dabei an die falschen Leute. Eduard Schmidt will unbedingt seine geraubten Kaninchen wiederhaben und nutzt seine alten Stasi-Kumpel für die Suche. Auch sie treffen auf die falschen Leute. Kellmann soll für einen höherrangigen Dealer etwas Verbotenes tun.
    Da kommt einem der Fotograf noch als normal vor. Er erfüllte bisher geradlinig seine Mission und wurde nie geschnappt. Der kettenrauchende Kellmann hat es auch privat nicht einfach, er muss seine kranke Frau pflegen. Dann wird er auch noch vom Fotografen-Fall abgezogen, was ihn aber trotzdem nicht aufhält, weiter zu ermitteln.
    Ich fand die Handlung sehr kompliziert und verworren, auch wenn sich am Schluss alles auflöst. Trotzdem war es spannend zu lesen.

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    ASIN/ISBN: ‎B0BKR5HVFR

    „Gassengeflüster“ von Albrecht Sommerfeldt habe ich als ebook mit 228 Seiten gelesen. Es handelt sich hier um vier ‚schwarze historische Geschichten aus vergangener, düsterer Zeit‘.

    Beginnend mit Leichenfledderei, über Schiffbruch, Klosterschwestern und Gaukler dreht sich alles um das Überleben. In jeder einzelnen Geschichte sind Menschen gezwungen, dafür zu ungewöhnlichen Mitteln zu greifen.
    Egal, ob mit dem Verkauf von ausgebuddelten Leichen oder durch Überlegungen, wie man als Schiffbrüchiger überleben kann oder wie die Vorsteherin eines Stifts ihre Schweigepflicht nicht verletzen kann und ein Gaukler, der nicht weiß, was er glauben soll – jeder will leben.
    Alles sind düstere atmosphärisch geschriebene Geschichten, die oft in falsche Richtungen führen und für Verwirrung sorgen. Manch eine Auflösung ist mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Die einzelnen Charaktere sind authentisch herausgearbeitet, die Orte der Handlung liegen oft im Dunklen und ich konnte mir alles bildhaft vorstellen, konnte teilweise die Angst der Menschen regelrecht spüren und nachvollziehen.
    Wie auch die vorherigen Bücher hat mir auch hier das Lesen große Freude gemacht und für einige Schauer gesorgt. Ich bin wieder restlos begeistert und gebe eine klare Leseempfehlung ab, auch für die anderen Bücher. Ebenfalls passt das Cover wieder sehr gut zu den Vorgängern und ist düster wie der Inhalt des Buches.

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    ASIN/ISBN: B0BJLDDP2X

    „Rauhnächte – Sie werden dich jagen“ von Ulrike Gerold, Wolfram Hänel, Argon Verlag, habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 9 Stunden und 20 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Charlotte Puder.
    Jedes Jahr während der Rauhnächte verschwinden in Oberalmdorf junge Frauen, keiner sucht nach ihnen und später tauchen sie wieder ohne Erinnerung auf. Danach sind sie nicht mehr dieselben.
    Auch Lisa kommt aus diesem Ort. Sie ist zum Studium nach München gegangen und nicht wiedergekommen. Nur ihre Großeltern leben noch dort, mit denen sie kein gutes Verhältnis hat. Im Rahmen ihrer Professur recherchiert sie zum Thema Rauhnächte und fährt zurück ins Dorf. Es ist wieder Weihnachten und wieder ist eine junge Frau verschwunden. Ihre Großeltern sind sture, alte Menschen, die das Großstadtleben und moderne Frauen verachten. Erst nach und nach erfährt sie, was mit ihrer Familie passiert ist. Und auch eigene Erinnerungen kommen wieder hoch.
    Nachdem ein toter Mann gefunden wird, der das Horn einer Perchtenmaske im Bauch hat, reist Major Max Gruber vom LKA an. Er ist ein alter Bekannter von Lisa und gemeinsam wollen sie herausfinden, was es mit den Entführungen und den toten Männern auf sich hat. Denn es gab schon mehrere Morde. Von den entführten Frauen sind nicht mehr alle am Leben, sie haben das Geschehene nicht ausgehalten, andere sind weggezogen. Und die, die noch da sind, sagen nichts. Auch Mona, Lisas beste Freundin, bei der sie gerade wohnt, verhält sich seltsam.
    Die Geschichte spielt zwischen den Jahren. Um diese Zeit ranken sich viele Mythen, was hier sehr gut zum Ausdruck kommt. Die Geschehnisse werden sehr anschaulich erzählt. Es ist mystisch, spannend, beängstigend und natürlich auch tragisch. So viele schlimme Dinge, die ihren Beginn schon in der Vergangenheit hatten und sich immer weiter fortsetzen. Und keiner aus dem Ort greift ein oder tut etwas dagegen. Auch der Ortspolizist schaut weg. Die Eigenheiten der Dorfbevölkerung werden anschaulich beschrieben. Gefühlt hat jeder Dreck am Stecken.
    Die Handlung wird aus Lisas Perspektive erzählt, was alles noch persönlicher macht. Obwohl ich mir die Gegend als wundervolle Winterlandschaft vorstelle, wirkt es durch die Vorkommnisse alles sehr düster.
    Mir hat das Hörbuch sehr gefallen. Es wurde von der Sprecherin gut erzählt. Sie hat die Tragik der Ereignisse stimmlich gut dargestellt und versucht, den Personen eigene Charaktere zu geben. Auch das Cover passt zum Inhalt, Schnee, Kälte und eine Maske.

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    ASIN/ISBN: 9783710403040

    „Mord am Kehlsteinhaus“ von Felix Leibrock, Servus Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 376 Seiten gelesen. Diese sind in 47 Kapitel eingeteilt. Sehr schön finde ich den farbigen Buchschnitt und die Kapitelüberschriften mit dem Berg-Motiv. Auf den Umschlagseiten ist eine Karte der Gegend zu sehen und zu Beginn findet man ein Personenverzeichnis.
    Simon Perlinger arbeitet als Polizeibergführer und ist nun auch Leiter der neu installierten Kriminalpolizei Berchtesgaden. Das Team besteht noch aus der Polizistin Louisa und Michael. Als der Kehlsteinlift voller Blut vorgefunden wird, rücken Simon und Louisa aus, um sich alles anzuschauen. Ein Verletzter oder Toter wird nicht gefunden. Dann kommt gleich der zweite Fall herein. Golo Gruber, einer der Inhaber der Grubermilch AG wird vermisst. Er betreibt die Firma mit seinen beiden Geschwistern Gernot und Greta. Das führt immer wieder zu Uneinigkeiten bei der Betriebsführung. Gerade Greta versucht, den Betrieb zeitgemäß zu erneuern, was eher nicht auf Zustimmung ihrer Brüder führt. Kurz danach stürzt Gernot in den Tod. Nun glaubt Simon nicht mehr an einen Zufall. Die Ermittlungen ergeben viele Spuren. Das geht von den Reichsbürgern bis hin zum Alpenschamanen.
    Die Gegend ist doch sehr geschichtsträchtig, sodass es immer wieder sehr ausführliche Informationen dazu gab, was zwar durchaus interessant, mir aber zu viel war. Ebenfalls die seitenlange Entstehungsgeschichte der Grubermilch AG. Auch wurde ständig auf die Reichsbürger hingewiesen, die wohl in den Fokus der Ermittlungen geraten sollten.
    Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Fall bzw. die Fälle entwickelten sich sehr rasant mit immer neuen Wendungen und Verdächtigen. Simon und Lisa sind kaum zur Ruhe gekommen, was sich auch im Privatleben der beiden bemerkbar macht. Sie sind beide Singles und wissen, dass die Anzahl der heiratsfähigen Personen in ihrem Alter sehr begrenzt ist in dem Örtchen. Ich mag die beiden sehr, sie arbeiten gut als Team zusammen und sind auch befreundet. Ob sich da vielleicht einmal mehr entwickeln wird? Ihr Kollege Michael tritt hier nur dahingehend in Erscheinung, dass er private Probleme hat und nicht arbeitsfähig ist.
    Es gibt aber auch einige seltsame Personen. Angefangen von dem schweigsamen Seilführer Brunner mit seiner kaputten Familie bis zum Schamanen, der in den Bergen lebt und Kräuterführungen anbietet und einigen anderen. Das war eine interessante Mischung.
    Besonders gefiel mir Simons Opa Ludwig, der an Fridays for Future Demos teilnimmt und noch andere ‚Dummheiten‘ begeht, zum Ärgernis seiner Frau.
    Die gesamte Buchgestaltung und das Cover gefallen mir sehr gut und passen zum 1. Teil der Reihe.

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    ASIN/ISBN: 9783839202876

    „Mörderische Hitze“ von Daniel Izquierdo-Hänni habe ich als ebook mit 204 Seiten gelesen, die in 37 Kapitel eingeteilt sind.
    Der ehemalige Inspektor der Mordkommission Vincent Alapont arbeitet nun als Taxifahrer in seiner Heimatstadt Valencia. Er hat gekündigt, weil er die Korruption in den eigenen Reihen verachtet, wodurch auch sein letzter Fall nicht aufgeklärt werden konnte. Mit seinem ehemaligen Partner und Freund Fernando García trifft er sich immer noch gern und wird über Neuigkeiten informiert. Als sich ein ihm sympathischer Fahrgast aus dem Hotelfenster in den Tod stürzt, glaubt Alapont nicht an einen Selbstmord. Er beginnt zu ermitteln, was ihn zur Montero-Familie führt, einer Winzer-Dynastie. Die produziert immer noch auf herkömmliche Weise ihre Weine und will auch nicht auf neue Sorten umstellen. Doch durch kleine Nebengeschäfte halten sie ihren Betrieb am Laufen. Die Familie ist schon länger im Fokus der Ermittler, was nun noch einmal forciert wird, denn der Tote gehört leider zur Familie.
    Nebenbei bekommt es Alapont wieder mit seinem letzten Fall zu tun, was ihn erneut sehr beschäftigt.
    Es gibt eine längere Anlaufphase, bevor etwas passiert. Man bekommt zuerst einige Einblicke in die Mentalität der Menschen, ihre kulinarischen Genüsse und Traditionen der Gegend und des Landes, was zwar durchaus interessant, mir aber zu viel war. Es ist zu merken, dass der Autor vorher Reiseberichte geschrieben hat.
    Alapont fährt sein Taxi, was er nun ganz gut zur Tarnung für seine Ermittlungen nutzen kann. Denn wem fällt schon ein Taxi auf. Er ist mir sehr sympathisch, hat trotz Scheidung ein gutes Verhältnis zu seiner Ex-Frau, zu seiner Tochter und auch wieder zu seinem Sohn. Trifft sich zum Sonntagessen mit seiner Familie und hat einige gute Freunde. Ihm ist gutes Essen sehr wichtig, was auch immer wieder zum Ausdruck kommt. Außerdem mag er die alten traditionellen Kneipen, die zu seinem Bedauern immer mehr von modernen Gastrobars abgelöst werden. Er überlegt, zukünftig das Taxifahren mit privaten Ermittlungen zu verbinden.
    Auch die anderen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und authentisch dargestellt.
    Der Fall ist gut konstruiert, doch sehr geradlinig. Man wird recht schnell auf eine Spur gebracht, die man nicht mehr verlassen kann. Trotzdem ist die Auflösung sehr überraschend.
    Der Schreibstil ist locker und durch die vielen landschaftlichen Beschreibungen kommt schon etwas Urlaubsstimmung auf, obwohl ich bei 43 C nicht dort sein möchte. Die Menschen wirken entspannt und die meisten freundlich.
    Am Cover sieht man schon das südländische Feeling und spürt die mörderische Hitze.

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    ASIN/ISBN: B0BJX9S7W6

    „Lågomby“ von Rachel Oidtmann, Felix Maier-Lenz habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Verlag SAGA Egmont mit einer Spielzeit von 7 Stunden und 37 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Julia Pohl.
    Marie Falk wagt einen Neuanfang und zieht von ihrer süddeutschen Heimatstadt nach Schweden. Sie will in Lågomby in der Tourismusbranche arbeiten und neue Ideen und Konzepte entwickeln. Sie lernt ihren Kollegen Lennart Sandburg kennen, der sehr sympathisch ist. Ansonsten ist es nicht so einfach, dort Fuß zu fassen. Schon kurz nach ihrer Ankunft stolpert sie beim Joggen über eine Leiche. Die Spur führt die Ermittler Bengt Homgren und seine Kollegin Liza zur Brauerei-Dynastie Alfredsson. Marie fühlt sich auch etwas involviert und bleibt an dem Fall dran, wodurch sie natürlich auch Bengt kennenlernt. Beruflich kommt sie nicht richtig vorwärts, was auch an Lasse, dem Bürgermeister liegt. Er ist ein selbstgerechter Selbstdarsteller, der sich immer in den Vordergrund spielen muss. Dabei und auch wegen des Leichenfundes gerät das neue touristische Konzept völlig in den Hintergrund.
    Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Es beschreibt das Leben in einer Kleinstadt mit einem dominanten Bürgermeister und einer alteingesessenen Brauereifamilie, ebenso den Zusammenhalt und die Verschwiegenheit der Einwohner. Es gibt viele persönliche Schicksale. Der Fall ist sehr gut konstruiert und die Aufklärung schlüssig, mit einem Täter, auf den ich nicht gekommen wäre.
    Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und authentisch beschrieben. Marie, Lennart, Bengt und Liza mag ich sehr. Sie arbeiten in den jeweiligen Berufen gut zusammen und sind auch sonst befreundet. Gerade für Marie sind diese Bezugspersonen in ihrer ersten Zeit sehr wichtig. Im Gegensatz dazu ist die Brauereifamilie eher nicht so sympathisch. Sie arbeiten sehr konservativ und wollen sich nicht auf etwas Neues einlassen. Die Tochter, die in den USA auf einer Brauerei-Messe war, kommt mit neuen Ideen zurück und will etwas ändern, was nicht unbedingt begrüßt wird.
    Die Handlung ist durchweg sehr gut erzählt, es wurde nie langweilig. Dazu trägt auch die Sprecherin ihren Teil bei. Sie hat mir gut gefallen. Das Cover wirkt düster und auch einsam.
    Auch vor dem Hintergrund der schönen Landschaftsbeschreibungen hat mir alles sehr gut gefallen und ich hoffe, es gibt weitere Teile dieser Reihe.

    <3<3<3<3<3

    ASIN/ISBN: 808D3RJJH8

    „Schattenkind“ von Eva Lirot habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spielzeit von 4 Stunden und 46 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Stefanie Darnesa.
    Nachdem Luna Walkers Vater auf See verschollen und dann für tot erklärt wurde, heiratet ihre Mutter einen Earl. Seitdem fühlen sich die Mutter und Lunas Schwester Isabella zu Höherem berufen, denken nur noch ans Shoppen und versnobte Gesellschaften. Luna will nur noch weg von dieser Familie. Von ihrer Tante hat sie ein Häuschen in Cornwall geerbt, wohin sie dann geht. Sie jobbt in einem Souvenirladen und hat gute Ideen für ein Projekt.
    Auch Robert Byrne kommt nach Cornwall, um sein Elternhaus zu verkaufen. Er hat keine guten Erinnerungen daran und will alles schnellstens erledigen.
    In einem anderen Handlungsstrang wird vom Spieler erzählt, der in den Felsen von Cornwall haust.
    In dem kleinen Ort sind in den letzten Jahren immer wieder Menschen verschwunden. Es kursiert die Legende vom fahlen Seemann, der rastlos über die Meere fährt, bis er erlöst wird.
    Luna und Robert begegnen sich im Pub und finden sich sympathisch. Doch dann passiert etwas Ungeanhntes.
    Die Geschichte verläuft eher ruhig, ohne Irreführungen in der Handlung, sehr geradlinig. Besonders spannend fand ich sie nicht, obwohl gegen Ende kurz aufgedreht wurde und ich den Ausgang erahnte. Trotzdem hat mir das Hörbuch gut gefallen. Der Ort der Handlungen wird sehr anschaulich beschrieben und Cornwall ist eine wunderschöne Gegend.
    Von Luna und Robert erfährt man einiges aus der Familie, ansonsten waren die Charaktere nicht besonders herausgearbeitet und sind eher Nebensache. Dafür war das Buch wohl auch zu kurz.
    Die Sprecherin passte meiner Meinung nach nicht unbedingt zu einem Krimi, sie sprach ziemlich aufgedreht und oft mit einem Strahlen in der Stimme. Mir fehlte das Düstere, Geheimnisvolle, Beängstigende, so, wie das Cover wirkt, was mir sehr gefällt.

    <3<3<3

    ASIN/ISBN: 9783944676432

    „Düsteres Wasser“ von Catherine Shepherd, Kafel Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 42 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 7. Thriller mit Julia Schwarz.
    Eine junge Frau wird aus dem eiskalten Wasser des Rheins gezogen. Rechtsmedizinerin Julia Schwarz merkt schnell, dass es eher kein Unfall war, obwohl die Frau einen Abschiedsbrief bei sich trug. Das Opfer wurde vor seinem Tot anscheinend gefoltert, es hatte schwere Schnittverletzungen in den Füßen von Glasscherben, die noch darin steckten. Kriminalkommissar Florian Kessler und seine Kollegen ermitteln in dem Fall. Währenddessen ist Julia am Institut schwer im Stress. Einige Mitarbeiter sind krankheitsbedingt ausgefallen und zum Jahresende stapeln sich die administrativen Aufgaben für Julia. Dann erwischt sie einen Mann, der am Kühlfach der Toten steht und sie betrachtet.
    Es wird eine weitere Frau mit gleichen Verletzungen gefunden und Julia stößt bei den Nachforschungen auf einen alten Fall von vor 10 Jahren. Florian glaubt nicht an einen Zusammenhang, lässt sich aber von Julia überreden, dahingehend zu recherchieren. Auch hier ist Julia wieder oft allein unterwegs, was für sie sehr gefährlich wird.
    In einem weiteren kürzeren Handlungsstrang wird von Thea und Alex erzählt, die sich in einer psychiatrischen Klinik befinden. Der Zusammenhang zur aktuellen Handlung ist zuerst nicht zu erkennen.
    Auch dieses Buch ist wieder genial. Die Autorin versteht es immer wieder, die Leser zu verwirren und auf falsche Spuren zu führen, sodass es am Ende einen Täter gibt, den man nicht auf dem Schirm hatte. Es werden auch Details der Obduktionen erwähnt, was ich immer wieder sehr interessant finde.
    Die Personen sind wieder sehr authentisch beschrieben. Julia und Florian mag ich, ebenfalls Julians Kollegen und Lenja. Sie sind ein perfektes Team. Obwohl Julia hier sehr überarbeitet ist, findet sie immer noch Zeit, um außerhalb ihres Arbeitsbereiches zu ermitteln. Die persönlichen Einblicke in das Leben gefallen mir auch sehr. Gerade wenn man die anderen Bücher gelesen hat, sieht man, wie sich die Beziehungen zueinander entwickeln.
    Aufgrund des flüssigen Schreibstils, der kurzen Kapitel und natürlich der Spannung ist das Buch sehr zügig zu lesen.

    <3<3<3<3<3 
    Das Cover passt wieder super zum Inhalt und zu den Vorgängerbüchern.

    „The Dark“ von Emma Haugthon habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Verlag Audiobuch mit einer Spielzeit von 790 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Tanja Geke.
    Die Notärztin Kate North hat eine schlimme Zeit hinter sich, sie will nur noch weg und meldet sich für ein Jahr für die Arbeit auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis. Da der Vorgänger Jean-Luc Bernas ums Leben gekommen ist, fehlt dort ein Arzt. Als sie dort ankommt, ist es zwar eisig kalt, aber immer hell. Sie lernt das Lager und die restlichen 12 Personen unterschiedlicher Nationalitäten kennen. Das nimmt einen großen Teil der ersten Kapitel ein. Als dann die Polarnacht hereinbricht, werden die Menschen in ihrer Isolation immer gereizter. Kate zweifelt am Unfalltod von Jean-Luc Bernas, stellt Fragen und schnüffelt herum. Von einigen werden Verdächtigungen ausgesprochen, von anderen wieder relativiert. In ihrer Funktion als Ärztin hat sie Einblick in seine digitale Akte und kommt immer mehr zu dem Entschluss, dass jemand nachgeholfen hat. Auch bei ihr geschehen inzwischen seltsame Dinge. Und es gibt einen weiteren Toten. Die Situation spitzt sich zu und wird zum Wettlauf gegen die Zeit.
    Mir hat das Hörbuch im Großen und Ganzen gefallen. Es hatte aber eine ziemlich lange Anlaufphase. Es gab immer wieder einzelne Vorfälle, aber so richtig spannend und rasant wurde es erst im letzten Stück.
    Wie Kate den Vertrag für die Station bekommen hat, ist mir schleierhaft. Mit ihrer persönlichen Tragödie, ihren psychischen Problemen, Tablettensucht, Angst vor Dunkelheit und Panikattacken gehört sie da nicht hin. Sie verhält sich auch nicht wie eine Ärztin, ist immer unsicher, hat Selbstzweifel. Obwohl sie später, als es ernst wurde, alles im Griff hatte und sich ihre Unsicherheit nicht anmerken ließ.
    Die anderen Personen sind auch sehr authentisch beschrieben mit ihren Ecken und Kanten. Die meisten trinken viel und kiffen. Wenn man auf eingegrenztem Raum im ewigen Eis und andauernder Dunkelheit zusammenleben muss, kommen so einige unschöne Charaktereigenschaften ans Licht und es wird gefährlich.
    Die Atmosphäre ist sehr beeindruckend beschrieben, eine sehr schöne, einmalige aber auch gefährliche Welt, wo man sich auf den anderen verlassen können muss.
    Die Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Sie gibt den Personen eigene Charaktere und hat auch versucht, die fremden Dialekte gut zu sprechen. Man konnte die Anspannung, die Ängste und die Beklemmung regelrecht spüren.
    Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Wie in der Story gibt es draußen im Licht der Taschenlampe nur ein eingeschränktes Blickfeld auf das Eis.

    <3<3<3<3

    ASIN/ISBN: B0BBN7XD4J


    „Verstrickt nochmal: Mordversuch mit Tücken“ von Mirjam Wiesemann, dp Verlag, habe ich als ebook mit 291 Seiten gelesen, die in 68 Kapitel eingeteilt sind. Im Anhang sind die Charaktere aufgeführt, eine Leseprobe von ‚Mord verdirbt den Appetit‘ sowie einige Buchvorstellungen.
    Als der Vater von Justine Blackwood von der Friedhofstreppe stürzt und im Koma liegt, glaubt sie nicht an einen Unfall. Sie sucht ihren Psychotherapeuten Thomas Cosy auf, um mit ihm darüber zu reden. Das Gespräch läuft völlig aus dem Ruder, als Justin Wotan, das Albinofrettchen, kennenlernt. Das wohnt seit einigen Tagen mit Cosy im Büro, beide sind zu Hause rausgeflogen wegen unüberwindbarer Hindernisse. Wer kauft auch ein Frettchen ohne Bedienungsanleitung. Aus Therapiezwecken bekommt Justine nun ein Haustier.
    Justine mag Menschen nicht besonders, daher liebt sie auch ihren Job als Friedhofsgärtnerin. Um nun aber im Falle ihres Vaters zu ermitteln, muss sie notgedrungen Kontakte zu ihren Nachbarn aufnehmen. Eine unerschöpfliche Quelle an Tratsch ist Damla. Aber auch ihre Mutter ist gut vernetzt. Die attraktive Grace versteht es, die Männer der Nachbarschaft zu becircen, die sich nun, da ihr Mann im Krankenhaus liegt, um sie scharen, ihr behilflich sein wollen und vielleicht an mehr denken. Auch Vater Peter ist beliebt bei der Frauenwelt. Im Hause Blackwood ist ein ständiges Kommen und Gehen, womit Justine überhaupt nicht klarkommt. Auch Grandma Emily wohnt bei ihnen. Sie leidet an Demenz und ist oft nachtaktiv, dabei geht sie über den Friedhof zum Grab ihres Mannes und führt Auferstehungsrituale durch. Justine fängt sie regelmäßig wieder ein.
    Die Geschichte ist ziemlich skurril, aber durchaus unterhaltsam und auch amüsant. Sämtliche Personen erscheinen recht schräg. Sogar der Therapeut braucht anscheinend eine Therapie. Aus Langeweile in seinem Job bietet er Justine seine Hilfe als Undercoverermittler an und zieht sogar mit ins Haus. Auch die Nachbarn sind komische Leute. Der Sohn des Jägers beobachtet seine Mitmenschen mit dem Fernglas, besonders Justine. Ein Journalist hat den benachbarten Schriftsteller angezeigt, weil sein Buch zu viel Ähnlichkeiten mit ihm aufweist und gewinnt den Prozess, woraufhin der Schriftsteller pleite ist und zu rigorosen Mitteln greift.
    Die Handlung ist oft etwas sprunghaft. Und viel zu oft verstrickt sich Justine in ihre Gedanken und der Deutung ihrer eigenen Träume. Manchmal über mehrere Seiten. Auch bei anderen Personen gibt es viele gedankliche Monologe. Das konnte ich dann nicht mehr lesen und habe es übersprungen. Der Unfall des Vaters und die Aufklärung geraten meistens in den Hintergrund. Davon abgesehen weiß ich nicht, worauf Justines Verdacht eines Anschlages basiert. Auch weiß ich nicht, warum das Buch als Krimi bzw. Cosy Crime deklariert ist.
    Das Highlight ist auf jeden Fall Wotan mit seinen frechen und possierlichen Aktivitäten.
    Insgesamt hat mich das Buch schon unterhalten, allerdings habe ich doch mehr überfolgen als wirklich gelesen.
    Das Cover dagegen ist wunderbar.

    <3<3<3

    ASIN/ISBN: 3423263385

    „Kalt und Still“ von Viveca Sten, Verlag dtv, habe ich als Paperback mit 512 Seiten gelesen, die in 124 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Hanna Ahlander.

    Für Hanna Ahlander bricht eine Welt zusammen, als ihr Vorgesetzter ihr vorschlägt, sich eine andere Dienststelle zu suchen, nachdem sie einen Fall in den eigenen Reihen aufgedeckt hatte und nicht bereit war, das zu vertuschen. Als sie Trost bei ihrem Freund Christian suchen will, steht der mit gepackten Taschen in der Wohnung und verlässt sie für eine andere. Ausziehen soll sie auch, weil die Wohnung ihm gehört. Ihre ältere Schwester Lydia regelt sofort alles, bucht einen Flug für Hanna, damit diese im Ferienhaus in Åre vorübergehend wohnen kann. Dort versinkt sie erst einmal in Selbstmitleid. Das ändert sich, als sie von einem vermissten Mädchen erfährt. Amanda ist nach einer Party bei ihrer Freundin Ebba nicht nach Hause gekommen. Hanna hilft bei der von Missing People organisierten Suchaktion. Dabei lernt sie die Schwester eines Polizisten kennen, die ihr interessante Dinge mitteilt. Da Hanna davon ausgeht, dass die Polizei nichts davon weiß, geht sie zur Polizeistation und lernt Kommissar Daniel Lindskog und seine Kollegen Anton und Raffael kennen. Schnell und unkompliziert wird sie in das Team aufgenommen, welches sowieso schon unterbesetzt ist.
    Es entwickelt sich ein sehr spannender Fall um Amanda und weiteren Vorkommnissen, die Hanna komisch vorkommen. Da sie in Stockholm viel mit Gewalt gegen Frauen zu tun hat, ist sie besonders sensibilisiert. Leider geht sie der Spur alleine nach, ohne ihre Kollegen zu involvieren, was sehr gefährlich für sie wird.
    Die Handlung spielt in Åre, einem Skiort im Norden Schwedens. Es ist eisig kalt, die meiste Zeit schneit es. Diese Atmosphäre ist sehr gut eingefangen. Es kommen viele Personen ins Spiel. Schon aus Amandas Umfeld Freunde und Lehrer, ebenso ihre Familie und Nachbarn.
    Hanna ist eine sehr eigenwillige Person mit einem großen Gerechtigkeitssinn. Daher versteht sie ihren ehemaligen Vorgesetzten und auch andere Kollegen nicht, dass sie den Täter aus den eigenen Reihen beschützen wollen. Zum Glück hat sie in Åre tolle neue Kollegen gefunden, die sie sofort in das Team integrieren und gut zusammenarbeiten. Allerdings bringen sie ihre Alleingänge in große Schwierigkeiten. Auch ihre Familie lernt man kennen, von der ich nur Lydia mag, die immer zur Stelle ist, organisiert und strukturiert hilft.
    Daniel ist ein sehr guter Ermittlungsleiter. Er ist vor Kurzem Vater geworden und legt Wert darauf, so viel wie möglich zu Hause bei seiner Familie zu sein. Doch dieser Fall stellt auch sein Leben auf den Kopf. Er ist zerrissen zwischen Job und Familie, seine Partnerin versteht ihn oft nicht und sein süßes Baby sieht er viel zu selten.
    Der Fall selbst ist ganz furchtbar. Eine ganze Familie zerbricht, was der Leser hautnah miterleben kann. Die Kapitel sind sehr kurz, wodurch das Lesetempo gut beibehalten werden kann. Die Spannung baut sich langsam auf bis zum rasanten Höhepunkt und einer genialen Auflösung. Es entstehen nie ‚Leerräume‘ beim Lesen, es gibt immer Handlung, auch wenn es nicht blutrünstig oder übermäßig actionreich ist. Durch den Perspektivwechsel konnte man auch die Aktivitäten anderer Personen verfolgen, was sehr interessant war.
    Dieses Buch ist ein großartiger Auftakt der neuen Reihe und ich bin auf weitere Fälle mit Hanna und hoffentlich auch Daniel und das restliche Team gespannt.
    Am Cover kann man schon eine gewisse Einsamkeit und Kälte erkennen, es gefällt mir sehr.

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    ASIN/ISBN: 3756823067

    „Keltenfluch – Mord im Schwarzwald“ von Christoph Morhard habe ich als Taschenbuch vom 352 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Wochentagen überschrieben.
    Erzählt wird hier die Geschichte der drei Freunde Leon, Elena und Nathan. Sie gehen zusammen in eine Klasse und verstehen sich gut. Nathan ist ansonsten eher ein Außenseiter und wird von anderen Jungs gemobbt. Sie wohnen in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt. Als im Wald beim Hexenbuckel eine grausam verstümmelte Leiche gefunden wird, geht die Angst um und die Eltern versuchen, ihre Kinder im Haus zu halten. Bei den Dreien klappt das natürlich nicht. Sie wollen der Sache auf den Grund gehen. Was zu Beginn wie ein Detektivspiel für sie ist, erweist sich als blutiger Ernst. Durch Nachfragen erfahren sie, dass es sich beim Hexenbuckel um ein altes Keltengrab handelt, um das sich so einige Legenden ranken. Zum Glück sind Herbstferien und sie haben Zeit, mehr herauszufinden. Dann gibt es einen weiteren Toten und die Gefahr rückt näher.
    Ich fand die Geschichte sehr spannend und noch mehr gruselig. Zu dem Buch gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Ob es jetzt ein Jungendbuch, ein Krimi oder ein Thriller ist, darüber kann man sich streiten. Hauptsache, es gefällt. Natürlich wird fast die gesamte Handlung aus Sicht der Jugendlichen erzählt, über ihren Schulalltag und ihr Familienleben. Polizeiarbeit zur Aufklärung der Fälle kommt gar nicht vor und auch andere Personen sind oft eher Nebensache. Es ist auch richtig, dass es einige Fehler gibt, was Namensverwechslungen betrifft, oder dass es einige Formulierungswiederholungen gibt. Auch waren beim Perspektivwechsel oft keine Absätze da, was es manchmal etwas schwierig machte, so abrupt zu einer anderen Person zu wechseln.
    Aber ich will das Buch nicht auseinandernehmen, ich will mich gut unterhalten. Und das habe ich auf jeden Fall. Ich habe mich beim Lesen richtig gegruselt. Dazu beigetragen hat auch das Wetter im Buch. Es war fast immer stürmisch, hat in Strömen geregnet und wie verrückt gewittert. Am Schlimmsten immer im Wald am Keltengrab. Das war schon unheimlich.
    Die drei Jugendlichen hat man sehr gut kennengelernt. Leon und Elena wachsen in einem guten Elternhaus auf. Nathan dagegen wohnt bei seiner Mutter, die immer unzufrieden mit ihrem Leben ist, lieber in der Stadt leben will, dazu aber kein Geld hat. Und dann hat sie auch noch Nathan an der Backe. Er tat mir sehr leid.
    Der Schreibstil war ansonsten gut und ich konnte zügig lesen. Das Ende des Buches hat mich sehr überrascht und ich bin mir nicht sicher, ob und was alles so passiert ist, wie es erzählt wurde.
    Das Cover passt auch gut zur Handlung, düster und geheimnisvoll.

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