Beiträge von Anett Heincke

    „Friesenstern“ von Stefan Wollschläger habe ich als ebook mit 211 Seiten gelesen, diese sind in 27 Kapitel eingeteilt. Es ist der neunte Fall für Diederike Dirks.

    Anke und ihr Mann Thomas sind für einen Fotowettbewerb auf Langeoog und genießen das Wochenende sehr. Während Thomas auf Fotojagd geht, sitzt Anke am Strand und liest einen Krimi. Doch Thomas kommt nicht zurück. Die Polizei kann nichts tun. Danach verbringt sie die Zeit erst einmal bei ihrem Sohn Jörg und seiner Familie. Sie versucht selbst, etwas herauszufinden.

    In einem anderen Handlungsstrang findet Laura auf dem Festland die Leiche ihrer Mutter in deren Haus. Das ruft KHK Diederike Dirks auf den Plan. Sie befasst sich mit dem Umfeld, der Familie und der Vergangenheit der Toten und lernt dabei auch Laura’s Familie kennen.

    In der ersten Hälfte wird hauptsächlich über die Mordermittlungen erzählt. Thomas‘ Verschwinden wird immer nur kurz aus Anke’s Sicht dargestellt und erst später wieder thematisiert, als die Handlungen sich treffen. Dabei gibt es immer wieder neue Wendungen und jede Menge Überraschungen. Meistens keine guten. Auch hier geht es um die Familien, die Diederike sehr ausführlich kennenlernt.

    Die Geschichte ist sehr gut, rasant und mitreißend geschrieben. Die Personen sind authentisch dargestellt und alles ist gut vorstellbar. Es gibt Charaktere, die ich im Buch eher amüsant fand, aber im echten Leben wollte ich ihnen nicht begegnen.

    Schön, dass Diederike zwischendurch auch einmal ein Privatleben hat. Nach dem grässlichen Blind Date und der darauffolgenden Rache ihrerseits, hatte sie ihre Bemühungen auf der Dating-App erst einmal auf Eis gelegt. Doch man kann auch im wahren Leben einem sympathischen Menschen begegnen. Ich hoffe, dass es der Richtige für sie ist. Der Beginn war schon mal erfolgversprechend.

    Auch in diesem Buch sind Diederike's ganzes kriminalistisches Können und ihr Scharfsinn gefragt. Sie tritt souverän und autoritär auf, ohne arrogant zu wirken. Sie lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und zieht dann doch die richtigen Schlüsse. Zusammen mit Oskar sind sie ein starkes Team.

    Es ist eine tragische Geschichte, die in die Vergangenheit der Familien zurückreicht und Jahre später ihren traurigen Höhepunkt erreicht. Auch das Cover ist wieder wunderbar, passend zum Ort der Geschehnisse und düster wie die Handlungen.

    Das Buch kann gut unabhängig der Vorgängerbücher gelesen werden. Trotzdem lohnt es sich natürlich, auch diese zu kennen.

    „Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar“ von Robert Thorogood, Verlag KiWi, habe ich als ebook mit 302 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt.

    Als die 77jährige sehr selbstbewusste Judith Potts bei ihrem abendlichen Nacktschwimmen in der Themse vom Nachbargrundstück einen Schrei und einen Schuss hört, verständigt sie die Polizei. Diese findet jedoch keinen Verletzten oder gar Toten. Also inspiziert sie selbst das Grundstück und findet auch ihren Nachbarn. Da sie die hinzugerufene Polizei als unfähig befindet, nimmt sie den Fall selbst in die Hand. Dann gibt es einen weiteren Toten. Nun glaubt auch DS Tanika Malik nicht mehr an einen Zufall. Da sie noch nie mit einem Mordfall zu tun hatte, freut sie sich über Judith’s Theorien. Auch hat Judith mit der neurotischen Pfarrersfrau Becks und der Hundesitterin Suzie Verbündete gefunden, die ihr bei den Ermittlungen helfen. Schnell haben sie sich auf einen Verdächtigen eingeschossen, der aber ein Alibi hat. Nun versuchen sie alles, um ihm die Tat nachweisen zu können. Dabei gehen sie sehr unkonventionell und mit Mitteln vor, die der Polizei nicht zur Verfügung stehen.


    Judith ist durchaus ein Original, sie ist für ihr Alter sehr rüstig und agil, stakt mit dem Boot durch die Gegend, fährt Fahrrad und wundert sich immer, dass sie im Ort alle kennen und wissen, wo sie wohnt. Ihr imposantes Haus ist auch nicht gerade unauffällig, allerdings im Inneren doch etwas verwahrlost, was Judith aber nicht im geringsten stört. Sie genießt ihren abendlichen Whisky und ihr ist es egal, was die Leute über sie reden. Trotzdem ich sie mir als Miss Marple vorstelle, erinnert sie mich manchmal an Inspektor Columbo, immer eine letzte Frage im Gehen.

    Becks ist das genaue Gegenteil. Eine etwas eingeschüchterte, unsichere junge Frau, die darauf bedacht ist, allen alles Recht zu machen. Dabei kommen ihre eigenen Wünsche zu kurz. Im Laufe des Falles nimmt sie allerdings an Fahrt auf und beweist, was in ihr steckt.

    Und dann noch Suzie, die Hundesitterin. Sie ist sehr aufgeschlossen, redselig und neugierig, hat aber durchaus auch eine Menge eigener Probleme.

    Die drei zusammen ergeben eine bunte, sehr gelungene und sympathische Mischung.

    Auch DS Tanika Malik finde ich toll. Sie hat keine, oft bei Polizisten beschriebene, arrogante Art den Zivilisten gegenüber. Nachdem sie merkt, wie hilfreiche ihr die drei Damen sind, trifft sie eine ungewöhnliche Entscheidung.

    Auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Mit allen Ecken und Kanten kann ich sie mir bildhaft vorstellen, mag sie oder auch nicht.

    Insgesamt ist es ein wunderbares, spannendes Buch mit britischem Charme und Humor. Ich wünsche Judith ein langes Leben, welches mir noch viele angenehme Lesesunden beschert. Auch das Cover ist wunderbar britisch.

    „Lilienopfer – Dein Tod gehört mir“ von Leo Born habe ich als ebook mit 323 Seiten gelesen, die in 26 Kapitel, unterteilt in 5 Strophen, eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Kriminalhauptkommissar Jack Diehl.

    Berenice Silva Benevides ist seit Kurzem Tatortfotografin beim LKA Wiesbaden und wird nachts als Bereitschaftsdienst angefordert. Gleich ihr erster Tatort hat es in sich. Eine nackte verstümmelte Frau, umringt von Kerzen und blutigen weißen Lilien. Umgeben von ausschließlich männlichen Kollegen unterdrückt sie ihre Gefühle und geht professionell ihrer Arbeit nach. Dort lernt sie auch KHK Jack Diehl kennen. Als der die Tote sieht, erinnert er sich sogleich an eine Mordserie vor fünf Jahren. Die Taten weisen große Ähnlichkeiten auf. Der damalige Täter Kurt Weinert befindet sich noch im Gefängnis. Aber es gibt weitere kryptische Botschaften auf dem Körper der Toten, die es vorher nicht gab. Auf Anweisung des Vizepräsidenten sollen die gleichen Ermittler wie damals an dem Fall arbeiten. Damit bekommt es Diehl auch wieder mit der Profilerin Viola Hendrick zu tun, worüber keiner der beiden erfreut ist. Die Ermittlungen gehen zäh voran, es gibt keine handfesten Spuren. Als sich endlich etwas ergibt, geht ein weiterer anonymer Anruf ein. Die Beamten sind hilf- und ratlos. Die Opfer scheinen keine Gemeinsamkeiten zu haben, es gibt keine Anhaltspunkte oder Ermittlungsansätze. Es kommt sogar der Verdacht auf, damals den falschen Täter verhaftet zu haben. Nachdem weitere Opfer auftauchen, sind die Ermittler am Verzweifeln.

    Es ein super spannender erster Fall einer neuen Reihe mit schrecklich zugerichteten Opfern und interessanten und charakterlich sehr verschiedenen Ermittlern. Diehl ist sehr speziell, mit löchriger Jeans, Cowboystiefeln und Karohemd ist er nicht der typische Kommissar. Früher soll er auch mal mit Fäusten argumentiert haben. Robert Kornfeld ist als Kommissariatsleiter zwar Jack’s Vorgesetzter, aber sie sind auch sehr gute und langjährige Freunde und teilen anscheinend auch ein Geheimnis. Ich mag die beiden sehr. Auch Berenice als die Neue bringt sich mit guten Ideen in den Fall ein, was auch von Jack durchaus auf privater Ebene honoriert wird. Mit Viola dagegen bin ich nicht recht warm geworden. Sie mag ja kompetent und hartnäckig sein, aber ihre aufdringliche, besserwisserische und den Leuten ständig ins Wort fallende Art machen sie mir nicht sympathischer. Da sie nicht so fest zum Team der Ermittler gehört, geht sie ihren eigenen Ideen nach, die von Diehl und Kornfeld oft nicht ernst genommen werden. Dann macht sie eine schockierende Entdeckung und bring sich damit in große Gefahr. Auch alle anderen Personen waren authentisch dargestellt.

    Es ist ein sehr rasanter, grausamer und spannender 1. Fall. Ich bin bereit für den nächste.

    „Mord als Schauspiel – Cinema Tragique“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 173 Seiten gelesen, diese sind in 20 Kapitel eingeteilt. Es ist der 14. Saint-Tropez-Krimi mit Lucie Girard und spielt im Jahr 1976.

    Nach den Vorfällen im letzten Jahr haderte Lucie mit ihrer Zukunft im Polizeidienst. Zum Glück ist sie doch geblieben. Die Gendarmerie in Saint Tropez wurde renoviert, Lucie hat ein eigenes Büro, es gibt technische Neuerungen und mit der neuen Präfektin Gisele Mailard kommen frischer Wind und moderne Methoden in die Polizeiarbeit.

    Dann werden in einer Villa angeblich mehrere Tote entdeckt. Bei Ankunft der Polizei stellt es sich heraus, dass dort ein experimenteller Film gedreht wird, der die gemeinsame Vergangenheit der Schauspieler aufarbeiten soll. Doch ein Schauspieler bleibt tot. Die Ermittlungen beginnen. Aber die Verdächtigen sind schwer einzuschätzen, sind ihre Gefühle und Aussagen echt oder schauspielern sie? Das muss Lucie Girard nun herausfinden und den wahren Täter überführen.


    Die Schauspieler sind eine interessante Truppe mit unterschiedlichen Charakteren und gemeinsamer Vergangenheit. Bei dem Treffen kommt es zu heftigen Szenen, bei denen sie sich gegenseitig Vorwürfe machen und Dinge an den Kopf schmeißen, die damals passiert sind und von denen nicht alle Anwesenden wussten. Es ist ein gefundenes Fressen für den Regisseur Oliver Borbet und er will vor laufender Kamera die Schauspieler vollends aus der Reserve locken.

    Die Geschichte ist sehr gut und rasant geschrieben. Durch die Perspektivwechsel zwischen den Ermittlungen und der vorher stattgefundenen Dreharbeiten kommt es ebenfalls zu einer abwechslungsreichen und spannenden Handlung. Das Buch spielt 1976, zu Beginn wird noch ein bisschen auf die damalige Zeit eingegangen, die Rechte der Frauen rücken in den Vordergrund, es gibt neue Schreibmaschinen und Telefone. Das ist schön zu lesen, man hat es schon fast vergessen.

    Lucie tritt wieder sympathisch aber auch kompetent und entschlossen auf. Sie ist zu ihren Kollegen immer freundlich und wird von ihnen hoch verehrt. Zu Verdächtigen kann sie knallhart sein. Da ist sie sehr wandlungsfähig.

    Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Die manipulierten Dreharbeiten fand ich sehr interessant. Das Cover finde ich wie immer toll.

    „Das doppelte Grab“ von Margarete von Schwarzkopf, emons-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 368 Seiten gelesen. Es ist ein weiterer Fall für Anna Bentorp und aus ihrer Perspektive geschrieben.

    Der Prolog beginnt im Jahr 1520, als der Mönch Ambrosius vom Kloster Sankt Gallus in einem alten Schrank Papiere findet, die er heimlich übersetzt. Er weiß noch nicht, wie brisant sein Fund ist und wird auch nie erfahren, was dieser noch im Jahr 2022 für einen Schaden anrichten wird.

    Kunsthistorikerin Anna Bentorp hat von ihrer Tante ein Haus in Köln geerbt. Sie will es eigentlich verkaufen. Bei Sanierungsarbeiten im Keller werden zwei Skelette gefunden. Eins ist sehr alt und das andere neueren Datums. Damit ist Anna’s historisches Interesse geweckt und sie steckt mitten in einem neuen Fall.

    Das Buch wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, die sich aber perfekt zusammenfügen.

    Eigentlich beginnt die Geschichte schon im Jahr 9 nach Christi, als bei der Varusschlacht die Kriegskasse der Römer verschwindet. Die von Ambrosius 1520 gefundenen Papiere sollen das Versteck der Münzen verraten. Diese historischen Kapitel fand ich sehr spannend, tragisch und traurig. Man merkt, dass von Beginn an der Mensch gierig, neidisch und böse sein kann. Auch gibt es Abschnitte aus dem 2. Weltkrieg, als Anna‘s Tante mit ihrer Familie und einem Freund noch in dem Haus wohnte. Auch dieser Teil ist wieder von Neid und Gier geprägt, ebenso die Handlungen in der Gegenwart.

    Über die Geschichte will ich gar nicht mehr verraten, sie ist sehr komplex, weit verzweigt, führt an unterschiedliche Orte, an denen auch Tote und Verletzte gefunden werden.

    Manchmal hatte ich Probleme mit den wahnsinnig vielen Personen und Namen. Im Haus war ein ständiges Kommen und Gehen, es war nie Ruhe.

    Ich fand das Buch sehr spannend und rasant. Durch die verschiedenen Sichtweisen wurde es nie langweilig. Anna hat einen großen Bekanntenkreis, der wieder andere Bekannte ins Spiel brachte, was manchmal etwas unübersichtlich war, weil viele auch mehr als nötig charakterisiert wurden. Die Hauptpersonen lernt man sehr gut kennen und ich konnte mir ein gutes Bild von ihnen machen. Zum Glück hat Anna auch einige sehr gute Freund, sie sie verstehen und ihr helfen.

    Es gibt mehrere Vorgängerbücher, deren Fälle nur kurz angerissen werden. Das jetzige Buch kann sicher unabhängig davon gelesen werden. Aber ich denke, dass es sich auf alle Fälle lohnt, auch die anderen zu lesen. Schon deshalb, weil man die Beziehung zu verschiedenen Menschen in Anna’s Umfeld kennenlernen würde, die jetzt wieder mit dabei sind, und auch weil sie vermutlich ebenso spannend sind.

    Das Cover sagt eigentlich nichts über den Inhalt aus, wirkt aber düster und etwas gruselig.

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, rasant, spannend, tragisch mit einem überraschenden Ende.

    „Grado im Licht“ von Andrea Nagele, emons-Verlag, habe ich als ebook mit 213 Seiten gelesen, diese sind in 50 Kapitel eingeteilt. Es ist der erste Fall für Maddalena Degrassi.

    Maddalena ist die neue Commissaria in Gardo und sie muss sich in einer reinen Männerwelt behaupten. Die ersten Tage ist nicht viel zu tun und sie kann die Freizeit mit ihrem Freund Franjo verbringen, was beide sehr genießen. Bis am Strand ein Mädchen verschwindet. Nun muss sie sich beweisen und den männlichen Kollegen zeigen, was in ihr steckt.

    In diesem Buch geht es eigentlich gar nicht um Maddalena, sondern um die Familie Wildner. Friedrich und Hannah Wildner leben mit ihren drei Kindern Martin, Pauline und Max in Österreich. Nach einem schweren Schicksalsschlag ändert sich das Leben der Familie. Sie droht auseinanderzubrechen. Leidtragende sind die 9jährige Pauline und der 13jährige Max, der sich sowieso schon in der pubertierenden Phase befindet und recht schwierig ist, jedenfalls nach außen hin. Pauline dagegen ist ein sehr ausgeglichenes, freundliches Mädchen. In den Ferien fahren sie gemeinsam nach Grado, wo sie schon viele Urlaube verbracht haben. Aber auch dort kommen sie nicht zur Ruhe. Es geschieht ein weiteres Unglück. Nun ist Max noch mehr gefragt. Durch seine Eigeninitiative gelingt es ihm, den Fall zu klären.

    Von der Polizeiarbeit wird hier eher wenig erzählt. Maddalena ist einer Männerdomäne ausgesetzt, was sie täglich zu spüren bekommt. Als sie aber ihren ersten Fall bekommt, tritt sie kaum noch in Erscheinung. Und auch an der Aufklärung war sie nicht beteiligt. Privat kann ich ihr Verhalten auch nicht nachvollziehen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich sie mag. Sicher hat sie auch eine schwere Zeit hinter sich, aber das hat nichts mit ihrer Arbeit und ihrem Verhalten zu tun.

    Dagegen mochte ich die Familie Wildner sehr. Hauptsächlich die Kinder und Onkel Florian, der immer für sie da war und sogar spontan nach Grado gefahren ist, um ihnen beizustehen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Bis zur Hälfte etwa ist nichts Kriminelles passiert. Trotzdem war es nie langweilig und es ließ sich sehr gut lesen. Danach ging es rasant voran.

    Insgesamt war es eine sehr traurige Familiengeschichte. Am Ende hätte ich mir, wenn auch nur mit wenigen Sätzen, das Motiv für die Tat gewünscht.

    Das Cover ist sehr schön und gefällt mir.

    „Deichfeuer“ von Hannes Nygaard, Emons Verlag GmbH, habe ich als ebook mit 212 Seiten gelesen. Diese sind in 6 Kapitel eingeteilt. Es folgt eine Leseprobe von „Im Moor“ von Hannes Nygaard. Es ist der 18. Fall für Große Jäger.

    Auf einem abgelegenen Campingplatz brennt mitten in der Nacht ein Wohnmobil ab. In den Trümmern wird eine Leiche gefunden. Die Spurensucher sind sich sicher, dass es Mord war. Keiner der anderen Camper will etwas bemerkt haben. Der Tote soll ein merkwürdiger Kauz gewesen sein, ein Eigenbrötler, der nichts mit den anderen zu tun haben wollte. Zuerst vor Ort sind die Polizisten Johannsen und Mats Skov Cornilsen von der Kripo Husum. Als dann noch Frauke Dobermann von der Flensburger Kripo auftaucht, ist das Chaos perfekt. Sie nimmt dann schnell mal den erst besten Betrunkenen fest, der sich an nichts erinnern kann. Da die Flensburger aber einen akuten Fall bekommen, übernehmen die Husumer Kollegen die weiteren Ermittlungen. Offiziell wird Cornilson von OK Ingwer Poulsen von der Flensburger Kripo unterstützt. KHK Wilderich Große Jäger hat noch Resturlaub, mietet sich ein Wohnmobil und fährt zum besagten Campingplatz, um undercover zu ermitteln. Die Beschreibung des Campingplatzes klingt nach einem Horror-Urlaub. Das beginnt bei dem ständig betrunkenen Camper-Paar bis hin zum sich selbstüberschätzenden Wortführer des Platzbeirates und hört bei Heinzi und seinem Kaffee auf, der an Körperverletzung grenzt. Außerdem gibt es in Reichweite des Platzes keinerlei Zerstreuung, kein Cafe, kein Restaurant oder ähnliches. Die Leute sind völlig auf sich und ihre Nachbarn angewiesen. Die Dauercamper sind eine eingeschworene Gemeinschaft mit ihren eigenen Regeln. Der Tote hatte sich offenbar nicht an diese gehalten und war deshalb ein Außenseiter, über den man immer nur schlecht sprach und Gerüchte in die Welt setzte. Jäger scheint in seinem Outfit ganz gut dazu zu passen. Allerdings bekommt er es auch bald mit fiesen Anschuldigungen zu tun.

    Die Namen der Kommissare musste ich einfach in voller Länge schreiben. Ob es die wirklich gibt? Zu Beginn dachte ich, ich lese einen Horror-Roman. Was da auf dem Campingplatz los war, kam dem schon nahe. Die Zustände dort habe sich zwar im Weiteren nicht geändert, aber die Handlung verteilte sich dann auch auf andere Personen und Orte.

    Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Ich konnte mir die Bewohner des Platzes bildhaft vorstellen. Den langsam denkenden Platzwart Heinzi, der aber durchaus eine gewisse Bauernschläue besitzt, den Wortführer Grohwitsch - der ehemaliger Hauptmeister der Polizei -, der viel wichtiger war, als all die anderen Sesselpupser von Kommissaren, das immer betrunkene und sich streitende Ehepaar Goerges und der ständig eifersüchtige Berend Feddersen, der jedem etwas Schlimmes androht, der seine dürre Esoterik-Frau Annemieke auch nur anschaut. Große Jäger kann ich mir gar nicht als Kommissar vorstellen, er passt irgendwie ganz gut zu den Campern. Verwundert hat mich, dass bei seiner sehr direkten und ständigen Fragerei nach dem Toten keiner stutzig geworden ist.

    Bei den Gesprächen auf dem Campingplatz kam der Humor auch nicht zu kurz, da musste ich doch oft lachen.

    Da es bereits der 18. Fall für Große Jäger ist, kennen andere Leser wahrscheinlich die Vorgeschichten und sein Privatleben. Für mich war es das erste Buch mit ihm. Es gab einige Andeutungen zu Kollegen, aber nichts Genaueres. Aber das fand ich nicht schlimm. Die Geschichte war voll auf den Fall konzentriert und hat mir sehr gefallen. Auch das Cover fand ich toll.

    „Schatten über Kincaid Hall“ von Florian Hilleberg, dp Verlag, habe ich als ebook mit 228 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es folgen Informationen des Autors sowie eine Leseprobe von „Das Geheimnis von Chateau Limeray“ von Thomas Fitzner sowie „Das Geheimnis von Lorraine“ von Jana Engels.

    Inzwischen sind fünf Jahre vergangen seit den schlimmen Vorfällen auf Kincaid-Hall. Shona Kincaid und ihr Bruder Rowan leiten nach dem Tod ihrer Mutter die schottische Destillerie. Cybill, Shona‘s Tochter, ist eine junge Frau geworden, studiert und hat einen Freund. Alles scheint in Ordnung zu sein. Bis die Bewohner des Hauses die Nachricht erreicht, dass Morgan Baxter, Cybill’s Vater, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde. Der hatte damals selbst und durch Manipulation Anderer versucht, das Erbe an sich zu reißen. Nicht mal vor seiner eigenen Tochter hat er dabei Halt gemacht. Nun ist er wieder da. Außerdem tauchen weitere unbeliebte Personen aus der Vergangenheit auf und es wird vermutet, dass auch damit Baxter etwas zu tun hat, um der Familie mit allen Mitteln zu schaden. Als ein Mord geschieht, scheint das dann auch zu klappen. Und Rowan lässt sich wiedermal von seinen Trieben lenken und sieht den Abgrund nicht.

    Es ist eine sehr turbulente, aufregende und spannende Geschichte, die sich, auch wegen des guten Schreibstils, sehr zügig lesen lässt. Es gibt Perspektivwechsel zwischen den Familienmitgliedern, die die Geschichte aus einer anderen Sicht beleuchten.

    Auch dieser 2. Teil ist wieder sehr spannend und rasant. Gerade Cybill konnte ich gut verstehen, wie sie in ihren Gefühlen hin und her gerissen war. Einerseits war Baxter ihr Vater, andererseits auch ein Krimineller, der der Familie immer noch Böses will. Auch bei ihrer Berufswahl ist sie sich noch nicht sicher. Momentan zweifelt sie an allem und an sich selbst. Shona und Siobhan haben ebenfalls ihre Probleme, die sie nebenbei noch lösen müssen.

    Die Charaktere sind wieder sehr authentisch beschrieben. Shona ist eine eher schwierige Person, ungeduldig, oft übellaunig und ein absoluter Workaholic. Siobhan ist dann eher der Ruhepol, sie lässt Cybill in ihrer Galerie arbeiten und erfährt daher schon einiges mehr als deren andere Mutter. Sie ist ihr eine gute Freundin. Nur Rowan scheint der Alte zu sein. Immer noch der alte Schwerenöter, der die Dinge nicht ganz so ernst nimmt. Nicht zu vergessen Graham, den ich sehr mag, obwohl er kaum in Erscheinung tritt. Und wenn, dann bringt er etwas Entspannung in die Familie.

    Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend, immer passiert etwas, nie kehrt Ruhe ein. Auch das Cover ist wieder wunderbar. Ich hoffe, dass es eine weitere Geschichte der Familie Kincaid geben wird.

    Es wäre von Vorteil, den ersten Teil zu kennen. Nicht nur wegen der Familienverhältnisse, sondern auch wegen der damaligen Geschehnisse, die schon sehr spannend waren. Es lohnt sich auf jeden Fall.


    ASIN/ISBN: 3986372695

    ISBN ergänzt, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    „Ende einer Lesereise“ von Jan Spelunka habe ich als Taschenbuch mit 308 Seiten gelesen, diese sind in 44 Kapitel eingeteilt. Es ist der erste Fall für den Privatdetektiv Andy Mücke.

    Mona de la Mare ist auf Lesereise in Bad Münstereifel, als sie auf dem Weg ins Hotel ermordet wird. Erst nach einigen Wochen beauftragt ihr Vater den Privatermittler Andy Mücke mit der Suche nach dem Mörder und auch, um mehr über ihr Leben herauszufinden. Für Andy ist es sein erster Fall. Dabei stellt er sich gar nicht so dumm an. Relativ unaufgeregt befragt er die Leute in Mona’s Umfeld und kommt dabei ungeahnten Dingen auf die Spur. Auch in der eigenen Familie scheint es Probleme zu geben. Er spürt Personen aus Mona’s Vergangenheit auf und kommt dem Täter immer näher.

    In diesem Buch erfährt man sehr viel über Andy’s Privatleben. Er ist zweimal geschieden, hat aus jeder Ehe ein Kind und eine neue Freundin. Er war mir durchaus sympathisch. Allerdings ging er mir in der neuen Beziehung zu schnell voran. Jessica kennt er noch nicht lange und misst schon ihren Ring aus und plant einen Sommerurlaub. Er ist sauer, wenn sie mit ihrer Freundin auf ein Konzert geht oder wegfährt. Außerdem scheint er grundsätzlich kein Kostverächter zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Beziehung lange hält. Aber er hat zu seinen beiden Kindern ein sehr gutes Verhältnis und auch zu seinen Ex-Frauen.

    Mona war mir in der kurzen Zeit, die sie lebend mitspielte, nicht sympathisch. Sie erschien mir selbstverliebt, total von sich und ihren Schreibkünsten überzeugt, bauscht ihre Besucherzahlen bei ihren Lesungen auf, um in den sozialen Medien besser dazustehen (ist heutzutage wahrscheinlich normal) und postet auch fiese Kommentare. Dabei sind ihre Bücher eher Ladenhüter. Und was Andy über sie herausfindet, macht sie auch nicht zu einem angenehmeren Menschen.

    Den Mord an ihr hat man als Leser nicht miterlebt. Das nächste Kapitel beginnt zwei Wochen nach der Tat. Das war für mich etwas unbefriedigend.

    Mir war das Buch zu langatmig und es fehlte mir die Spannung. Ich hatte den Eindruck, mehr über Andy zu erfahren als von den Ermittlungen. Es war zu viel Privates, ich muss nicht wissen, was er im Einzelnen einkauft oder wie er jede Seite in einem Reisekatalog umblättert und sich dazu endlos Gedanken macht. Das nahm dem Buch eindeutig die Spannung. Den Schreibstil fand ich etwas schwierig, ohne genau sagen zu können, warum. Ich konnte jedenfalls nicht zügig lesen, vielleicht lag es einfach an der fehlenden Spannung. Da man nun so viel über Andy weiß, wird das Private hoffentlich im nächsten Buch nicht so sehr im Vordergrund stehen.

    Das Cover hat mir gut gefallen, es passt zur Handlung.

    „Lieblingsopfer – Tod in der Kurklinik“ von Andrea Becker, habe ich als ebook mit 240 Seiten gelesen. Diese sind in 25 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Teil für die Detektive Mathilda Rosenbaum und Samuel Schulz.

    In der neuen Nobel-Kurklinik findet kurz vor der Eröffnung der Testbetrieb statt. Ausgerechnet da stirbt eine Teilnehmerin. Es war auch nicht der erste Unglücksfall. Da Detektiv Sam ein alter Bekannter der Geschäftsführer ist, werden er und Mathilda eingeladen, um ein bisschen auf die Sicherheit im Haus zu achten. Für den hypochondrischen Sam ist das die Gelegenheit, sich durchchecken zu lassen. Aber so entspannt, wie es klingt, wird es nicht. Nach Anreise hoch angesehener und bekannter Gäste wird es so richtig turbulent. Es passieren die unterschiedlichsten Dinge, angefangen von einer herumstreunenden Nacktkatze eines Gastes, einer eifersüchtigen Ehefrau, einem verrückten Influencer, ominösen Unfällen sowie Gästen und Angestellte mit interessantem und auch kriminellen Hintergrund. Auch die Wünsche der Gäste sind sehr vielfältig und speziell. Somit gestalten sich die Ermittlungen für Sam und Mathilda als recht schwierig, es gibt einfach zu viel zu beobachten. Und dann geht es Schlag auf Schlag, immer passiert etwas, sie kommen kaum noch hinterher und geraten selbst in höchste Gefahr.

    Ich fand dieses Buch wieder wunderbar. Die gesamte Handlung war sehr amüsant und rasant geschrieben. Die kleinen Tieranekdoten zwischendurch trugen noch mehr zur Erheiterung bei. Der stets flüchtige Mozart, dessen Aufenthalt von niemandem verraten wurde, war einfach herrlich.

    Mathilda und Sam erhalten wieder tatkräftige Unterstützung von Ulla und Robert. Ulla als eingefleischter Royal-Fan kann sich kaum auf ihre Aufgaben konzentrieren bei den vielen berühmten Gästen. Der hypochondrische Sam kommt in der Kurklinik ganz auf seine Kosten und mutiert fast zum Superhelden. Er und Mathilda gehen jeder auf ihre eigene Art und Weise die Dinge an. Sie sind ein gutes Team, wobei Mathilda für das ‚Grobe‘ zuständig ist und Sam für das ‚Intellektuelle‘. Mit seinem vielseitigen Wissen kann er gut mit den Gästen kommunizieren und erfährt einiges von ihnen.

    Es war wieder ein fesselnder Lesegenuss und humorvolle Unterhaltung. Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Von mir gibt es volle 5 Punkte und eine Leseempfehlung.


    ASIN/ISBN: 3754342010

    ISBN ergänzt, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    „Nordwesttod“ von Svea Jensen habe ich als ebook mit 327 Seiten gelesen. Diese sind in 63 Kapitel eingeteilt. Das Buch ist im Verlag Harper Collins Germany erschienen. Es ist der 1. Fall für die Soko St. Peter-Ording.

    Nach dem Tod seiner Frau übernimmt Hendrik Norberg die Dienststelle in St. Peter-Ording, obwohl er sich damit vom Mordermittler zum Schutzpolizisten degradiert hat. Aber er will mehr Zeit für seine beiden Söhne haben.
    Auch Kommissarin Anna Wagner will nach ihrer Scheidung weg aus München und übernimmt den Aufbau einer Vermisstenstelle in Kiel. So kommt auch sie nach St. Peter-Ording, um die vermisst gemeldete Hotelierstochter Nina Brechtmann zu suchen, die sich sehr für den Umweltschutz engagiert und wegen der Hotelneubauten ihrer Familie mit dieser gebrochen hat.

    Anna und Hendrik lernen sich auf der Abschiedsparty des alten Dienststellenleiters kennen und sie informiert Hendrik über ihren Fall. Sie empfindet ihn als distanziert, aber durchaus sympathisch, er ist beeindruckt von ihrem systematischen und effektiven Vorgehen in den ersten Stunden ihrer Arbeit in St. Peter-Ording.

    Es gibt so einige Baustellen in dem Buch. Neben der Suche nach Nina muss noch ein Unfall mit Fahrerflucht aufgeklärt werden und Reifenstecher gehen um.
    Anna und Hendrik haben beide Verluste zu verarbeiten und beginnen einen Neustart. Hendrik wollte mehr Zeit mit seinen Söhnen verbringen, was ihm aber noch nicht gelungen ist, da er sich nun auch mit dem Vermisstenfall befasst, was eigentlich nicht seine Aufgabe ist. Sein ältester Sohn macht es ihm nicht leicht, er kommt nicht an ihn ran, was Hendrik sehr belastet. Zum Glück hat er seine Schwiegermutter, die sich um alles kümmert. Währenddessen wird Anna immer mehr Fan von St. Peter-Ording und würde am liebsten bleiben. Aber ihre Stelle ist beim LKA angesiedelt, also muss sie nach Kiel zurück, um das neue Dezernat aufzubauen. In der kurzen Zeit hat sich eine sehr gute Zusammenarbeit mit Hendrik und Nils Scheffler entwickelt.

    Nicht alle Polizeibeamten sind sympathisch, da gibt es schon mal einen, der sehr von sich selbst überzeugt ist und es Hendrik als neuen Chef nicht leicht macht. Auch die Hoteliersfamilie ist nur auf ihren Profit orientiert und denkt, mit Spenden ist alles gutzumachen. Die Personen sind sehr authentisch beschrieben und wirken mit ihren Problemen auch sehr menschlich. Auch die Örtlichkeiten konnte ich mir sehr bildhaft vorstellen.

    Ich finde es schön, dass die Geschichte durchaus auch einen kritischen Gedanken anspricht. Nämlich, dass immer mehr und höher gebaut wird und alles auf Kosten des Umwelt- und Naturschutzes und aus Profitgier. Persönlich finde ich das auch ganz furchtbar.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist gut geschrieben mit kurzen Kapiteln, wodurch es zügig zu lesen ist. Die Kapitelnummerierungen sind maritim mit einem Rettungsring illustriert, was ich sehr schön fand.

    Es ist ein sehr gelungener Auftakt der Reihe um die Kommissare Hendrik Norberg und Anna Wagner. Ich freue mich schon auf den 2. Teil.

    „Der Behüter“ von Catherine Shepherd, Kafel-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 320 Seiten gelesen, die in 56 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 5. Fall für Laura Kern. Das Buch ist in sich abgeschlossen und man muss nicht unbedingt die Vorgänger gelesen haben, was ich aber empfehlen würde, da diese auch sehr spannend sind.

    Vor dem Krankenhaus wird eine tote junge Frau gefunden, die erst kürzlich Patientin war. Eine weitere Frau ist aus der Klinik verschwunden. LKA-Ermittlerin Laura Kern findet heraus, dass beide von ihren Lebensgefährten misshandelt wurden. Es wird eine weitere Tote gefunden und Vermisste gesucht. Mit ihrem Partner Max Hartung geht sie den zuerst wenigen Spuren nach. Nur ein undeutliches Überwachungsvideo zeigt den Täter. Lauras Freund Taylor, der bei der Polizei arbeitet, ist dabei sehr hilfreich, da der Fall auch seine Arbeit kreuzt. Die Ermittlungen führen vom Yogakurs bis hin ins Prostituiertenmilieu. Es gibt mehrere Verdächtige. Und immer, wenn man sicher ist, den Täter zu kennen, kommt es wieder anders.

    Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Die Kapitel sind recht kurz mit Cliffhanger, sodass man unbedingt weiterlesen muss. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Man erfährt etwas Privates aus Laura’s Leben und auch kurz über Max‘ Eheleben. Ebenso wird aus der Perspektive der Opfer und des Täters geschrieben, was sehr dramatisch und traurig ist.
    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und auch sonst fühlte ich mich immer mitten im Fall und habe mitgefiebert und mitgelitten.
    Wie immer ist der Schreibstil fesseln und überzeugend.

    Das Cover passt super zu den anderen Büchern und hat somit einen sofortigen Erkennungswert.

    „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ von Oliver Pötzsch, Verlag Ullstein, habe ich als Taschenbuch mit 725 Seiten gelesen, diese sind in 25 Kapitel eingeteilt. Es ist der 8. Band der Reihe. Zu Beginn gibt es noch eine Karte von Kaufbeuren von 1679 und ein Personenverzeichnis. Am Ende findet man einen kleinen Reiseführer für Kaufbeuren und Umgebung, was auch sehr interessant ist.

    Im Sommer 1679 wollen Magdalena, ihr Mann Simon und die Kinder Peter, Paul und Sophia sowie Magdalenas Schwester Barbara und ihr Mann Valentin nach Schongau fahren, um den Vater Jakob Kuisl zu besuchen. Sie leben alle schon seit einigen Jahren in München. Der schwierige Paul soll in Schongau eine Henkerslehre aufnehmen. Alle freuen sich darauf. Aber so einfach wird es dann doch nicht. Peter wird von seinem Freund Max, dem künftigen bayrischen Kurfürsten, gebeten bzw. befohlen, ihn zur Unterhaltung nach Wien zu begleiten. Dort wütet die Pest. Alsbald bekommt Peter einen wichtigen und geheimen Auftrag, der ihn nach Kaufbeuren führen soll.
    Inzwischen sind die anderen in Schongau angekommen. Aber aus dem Familienfest wird nichts. Als ein befreundeter Henkerskollege bei Kuisl auftaucht und nach geheimnisvollen Worten stirbt, gehen Jakob, Magdalena und Simon den rätselhaften Andeutungen nach, was dann alle in große Gefahr bringt.

    Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man erfährt, was Peter auf seiner Reise nach Kaufbeuren erlebt, was Simon und Magdalena dort alles zusammen oder getrennt treiben und auch der alte Henker Jakob ist tatkräftig mit von der Partie und mischt emsig mit. Auch über das, was zwischenzeitlich in Schonau passiert, wird berichtet. Es ist eine sehr komplexe Geschichte um alte Rache, neue Waffen, politische Intrigen und einer Familie, die zusammenhält.

    Es ist wieder wunderbar geschrieben. Die altbekannten Charaktere haben sich nicht geändert. Jakob ist immer noch der alte grantige, seine eigenen Wege gehende Henker. Dr. Simon ist seiner Eitelkeit treu geblieben und fühlt sich als Arzt in München sehr wohl. Nur Magdalena gefällt es in der gehobenen Gesellschaft nicht, sie fühlt sich überflüssig und unterfordert. Da kommt ihr die Reise ganz gelegen und erst recht alles, was dann passiert. Allerdings ist es für sie ein sehr emotionaler Fall und sie zweifelt an ihren Gefühlen. Die Geschwister Peter und Paul sind sehr unterschiedlich. Während Peter bald Medizin studieren will, hat Paul Freude am Quälen und an Raufereien. Aber seine kleine Schwester Sophia liebt er über alles.

    Beim Lesen hat es mich öfters mal geschüttelt vor Grauen und Ekel. Die Verhältnisse, gerade bei den armen Leuten, sind grauenhaft. Und hier kommen noch die Ratten dazu, die an Menschen nagen und sie regelrecht anfressen.
    Auch der Aberglaube ist in dieser Zeit noch sehr stark, wenn man denkt, dass die Pest mit Beten vertrieben werden kann und sich die Leute nicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Aber so war es damals eben.

    Mit 725 Seiten ist es ein recht umfangreiches Werk, was aber jede Seite wert ist zu lesen. Ich bin wieder restlos begeistert und freue mich auf weitere Henkersbücher.

    „Karl Valentin ist tot“ von Sabine Vöhringer, Gmeiner.Verlag, habe ich als ebook mit 365 Seiten gelesen, die in 60 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der dritte Fall für Tom Perlinger.
    Nach einem Brand im Karl-Valentin-Gymnasium in München wird im Keller die Leiche von Marianne Eichstätt gefunden. Bereits ein Jahr vorher starb dort der 17jähriger Schüler Fabian Brühl, anscheinend war es ein Unfall.
    Für Hauptkommissar Tom Perlinger, Kommissarin Jessica Starke und das Team beginnen die Ermittlungen, als sich herausstellte, dass die Tote nicht durch den Brand umgekommen ist. Marianne Eichstätt war stellvertretende Direktorin und eine sehr unbeliebte Lehrerin.
    Das Gymnasium ist eine weithin bekannte Vorzeigeschule. Der Elternbeirat demonstriert aber gegen den hohen Druck auf ihre Kinder. Im Zuge der Ermittlungen kommen noch viele Details des Schulalltags ans Licht, die nicht zu einer renommierten Schule passen, z.B. ist es eher ein Hochsicherheitstrakt als eine Schule. Es sind teils grausame Unterrichtsmethoden mit Erniedrigungen der Schüler. Für die Ermittler heißt das, es gibt viele Verdächtige schon mal unter den Eltern. Aber auch viele andre Personen werden durchleuchtet, um eventuelle Zusammenhänge zu finden, die bis in die Vergangenheit reichen.
    Als sich Tom‘s alter Freund und ehemaliger Kollege Claas Buchowsky meldet und eine weitere Leiche gefunden wird, wird ihm klar, dass der Fall noch komplizierter wird als er dachte. Claas arbeitet jetzt beim BKA und jagt immer noch Iwan Maslov, der in Tom’s letzten Fall wohl eine große Rolle spielte. Doch was hat er mit den jetzigen Ereignissen zu tun?
    Das ist eine sehr spannende und ausgeklügelte Story mit sehr vielen Akteuren. Da muss man schon etwas aufpassen beim Lesen, um den Faden nicht zu verlieren. Es ist auch eine tragische Geschichte zweiter Familienväter, die alles oder fast alles verloren haben.
    Man kann das Buch zwar gut lesen, ohne die Vorgängerbücher zu kennen. Es wäre aber trotzdem vorteilhaft, da es hier viele Rückblicke gibt und viele Sachen aus alten Fällen angedeutet werden, z.B. die Beziehung zu Claas und der Fall Maslov, der im aktuellen Fall auch am Rande auftaucht.
    Tom und seine Freundin Christl wohnen in einem Mehrgenerationenhaus, auch Tom‘s Nichte Tina mit Familie wohnen dort, im Erdgeschoss befindet sich ein Wirtshaus, welches von Tom’s Halbbruder betrieben wird und wo auch andere Familienmitglieder arbeiten. Irgendwie scheinen alle im Haus verwandt oder verschwägert zu sein und verstehen sich gut. Das hat mir sehr gefallen.
    Für mich war es das erste Buch im Tom Perlinger. Dieser hat mir sehr gut gefallen, er ist nicht arrogant oder anmaßend, ebenso die anderen im Team. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, sie waren sympathisch oder eben auch nicht.
    Nebenbei gab es informative Details und Anekdoten aus Karl Valentin’s Leben, auch wurden seine Redensarten und Sprüche oft angewandt, was zur Auflockerung beitrug.
    Der Schreibstil war gut und man kam zügig voran. Auch das Cover ist wunderschön.

    „Der Luzifer-Killer“ von Elias habe ich als Taschenbuch vom Edition M-Verlag gelesen. Es hat 423 Seiten, die in 82 Kapitel eingeteilt sind.
    Es ist ein gemeinsamer Fall für Erik Donner und Klara Frost.

    Eine kurze Zusammenfassung der Handlung zu geben, ist eigentlich unmöglich. Dafür ist einfach zu viel passiert.
    Es begann damit, dass unter dem Eis ein Kindersarg gefunden wurde, in dem sich ein altes Bild von Klara und Erik sowie eine seltsame Chiffre befand. Einige Monate kam man mit den Ermittlungen nicht voran, bis eine seltsame Frau bei Klara auftauchte, die angeblich etwas darüber weiß. Klara versucht nun Kontakt zu ihrem alten Studienkollegen Erik aufzunehmen, was nicht einfach ist, da er sich angeblich in der Psychiatrie befindet. Es wird ein Teil des eigentlich nicht vorhandenen Luzifer-Videos gepostet.
    Kriminalhauptkommissar Sokrates Vogel in Dresden schaltet sich in die Ermittlungen ein, da er schon seit vielen Jahren versucht, den Luzifer-Fall zu klären.

    Es ist eine sehr spannende, sehr rasante und sehr erschütternde Geschichte, die schon in den 80er Jahren in der DDR begann und die auch in Klara’s Vergangenheit führt. Es gibt immer wieder Kapitel die zurück führen in die Jahre von Klaras Leben aber auch in das Leben anderer Beteiligter.
    Erik ist immer noch ein selbstzerstörerischer und unkonventioneller Ermittler, der mehr Leben als eine Katze hat. Gemeinsam mit Klara sind sie ein unschlagbares Team.

    Durch den guten Schreibstil war das Buch sehr gut und zügig zu lesen, auch wegen des ständig steigenden Spannungsbogens. Die Charaktere waren sehr unterschiedliche. Erik und Klara kennt man ja schon aus den anderen Büchern. Sie sehr gewissenhaft und strukturiert und er chaotisch, draufgängerisch, unvernünftig. Sokrates Vogel ist wirklich ein komischer Vogel. Er arbeitet zusammen mit seinen beiden Mitarbeitern und einem Meerschweinchen in einem Kellerloch, ist schwer krank und lässt sich nicht unterkriegen. Mit einer gewissen Prise (Galgen)Humor meistert er sein Dasein. Trotzdem gibt er nie alles preis, was er weiß.
    Es gibt sehr viele weitere Personen, die in den Fall verwickelt sind, aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten.
    Das Ende war für mich schon sehr überraschend. Aber alles sehr gut aufgebaut und schlüssig.
    Auch das Cover passt perfekt zur Geschichte.

    „Abgefackelt“ von Michael Tsokos habe ich als ebook vom Knaur-Verlag gelesen. Das Buch hat 340 Seiten, die in 95 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Datum, Uhrzeit und Ort überschrieben.
    Es ist der 2. Paul Herzfeld Krimi.

    Schon mit dem Prolog beginnt das Buch sehr spannend und grausam, obwohl man noch nicht weiß, wer der Mann ist und was er dort tut. Hier bekommt man auch schon den Bezug zum Cover.

    Paul Herzfeld leidet immer noch unter den kürzlich erlebten Ereignissen. Dadurch hat sich auch das Verhältnis zu seiner Verlobten etwas abgekühlt. Also lässt er sich von seinem Chef überreden, vertretungsweise in der Pathologie im Elbklinikum Itzehoe einzuspringen, um etwas zur Ruhe zu kommen. Der dortige Arzt Dr. Petersen ist plötzlich verstorben. Paul fühlt sich zunächst unterfordert. Auf die Fragen nach seinem Vorgänger weichen alle aus. Da er von seinem Fenster aus auf eine abgebrannte Ruine auf dem Klinikgelände schaut und dann noch alle Patientenakten von Petersen verschwunden sind, entfacht das natürlich seine Neugierde und er versucht, mehr über Dr. Petersen in Erfahrung zu bringen, was ihn erneut in Gefahr bringt, weil er damit zur Bedrohung einiger wichtiger Persönlichkeiten wird.

    Die Handlungen wechseln zwischen Kiel und Itzehoe. Außerdem gibt es noch kurze Abschnitte, die aus einer anderen Perspektive erzählt werden.

    Die Charaktere sind wieder sehr gut beschrieben. Paul ist eine charismatische Person, die besonnen und überlegt agiert. Nur mit seinem Privatleben kommt er anscheinend nicht zurecht. Seine Arbeit hat immer Vorrang. Da kann ich seine Verlobte schon verstehen, wenn sie so langsam die Nase voll hat. Aber auch sie wird an Paul‘ s Verhalten nichts ändern können.
    In Levke Hermanns hat Paul vor Ort eine sehr fähige und vertrauenswürdige Sektionsassistentin gefunden, die ihm sehr behilflich ist. Ansonsten weiß er nicht mehr, wem er trauen kann.
    Einige Personen, z.B. Hauptkommissar Denecke, sind sehr unsympathisch und das Verhalten ist für einen Polizisten eigentlich unmöglich. Aber wer weiß, von wem er besser bezahlt wird.

    Sehr interessant sind die Beschreibungen einiger Fälle, die nebenher untersucht werden und der ablaufenden Sektionen.

    Durch den sehr guten und verständlichen Schreibstil war das Buch flüssig zu lesen. Der Spannungsbogen war von der ersten Seite durchweg vorhanden, sodass keine Langeweile aufkam. Gegen Ende werden die Kapitel noch kürzer, was die Spannung noch einmal so richtig steigen lässt.

    Ein absolut tolles Buch mit einer erschreckenden Story und mit Aussicht auf den nächsten Teil mit Paul Herzfeld.

    „Der Ring des Lombarden“ von Petra Schier habe ich als Taschenbuch vom rororo-Verlag gelesen. Es hat 414 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Ort, Datum und Zeit überschrieben.
    Es ist der 2. Teil mit Aleydis. Ich habe vorher noch den 1. Teil gelesen, was sich auf jeden Fall lohnt und von Vorteil ist, aber keine Voraussetzung, um das aktuelle Buch zu verstehen.
    In Aleydis Leben geht es weiter turbulent zu. Nach dem Mord an ihrem Mann und der Sicherstellung des Täters wollen nun einige zwielichtige Familienmitglieder ihr die beiden Enkelinnen ihres Mannes wegnehmen und stellen sogar schon einen Verlobten für die 11jährige vor. Dann taucht auch noch Alessandro Venetto, der Stiefbruder ihres Mannes, auf, der sich aber als sehr sympathisch und auch nützlich herausstellt. Im Anbau des Beginenhauses bricht ein Feuer aus und es gibt eine Verletzte. Nun muss geklärt werden, wer ihren Tod wollte. Da gibt es ziemlich viele.
    Außerdem hat Aleydis noch nicht alle Unterlagen der Schattengeschäfte ihres Mannes gefunden und gesichtet. Sie kommt nicht zur Ruhe und muss Dinge tun, die ihr zuwider sind. Zum Glück gibt es noch den grimmigen Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, der ihr Herz zum Flattern bringt.
    Die Geschichte ist wieder super von der Handlung und vom Schreibstil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Dialoge zwischen Aleydis und Vinzenz sind sehr amüsant. Im Gegensatz zu ihm weiß Aleydis wohl gar nicht, warum sie so auf ihn reagiert. Liegt vielleicht an der mangelnden Erfahrung der ehrbaren Frauen damals. Einfach herrlich die beiden. Als Alessandro auftauchte musste das Revier abgesteckt werden.
    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, die guten wie die schlechten. Man möchte manchmal selbst dazwischen gehen. Auch die Stellung einer alleinstehenden bzw. verwitweten Frau war nicht einfach, auch wenn Aleydis wenigstens die Geschäfte ihres Mannes fortführen kann und finanziell sehr gut aufgestellt ist. Trotzdem oder gerade deswegen tauchen aus allen Löchern mögliche Ehemänner und sonstiges Gesindel auf, was auch nicht vor einer Verlobung mit einem Kind zurückschreckt, um an das Erbe zu gelangen.
    Insgesamt war es wieder ein absoluter Lesegenuss und ich freue mich auf den nächsten Teil.
    Auch das Cover ist sehr schön und passend zum 1. Buch.

    „Die Toten von Helgoland“ von Carina Lund habe ich als ebook mit 240
    Seiten gelesen, diese sind in 31 Kapitel eingeteilt. Am Ende folgt noch eine
    Leseprobe von „Plötzlich Inselpolizist“.

    Ex-Polizist Jonas van Dorn eröffnet in Bremerhaven seine Privatdetektei
    in einer rechten Absteige, die nicht gerade das Vertrauen seiner Klientel
    erweckt. Trotzdem kommt noch vor Eröffnung sein erster Klient. Friedhelm Leschinski’s
    Tochter Franziska ist auf Helgoland verschwunden. Die Polizei geht von
    Selbstmord aus. Daran glaubt der Vater
    nicht. Er beauftragt Jonas, mehr herauszufinden. Er und Elliott machen sich
    also auf den Weg nach Helgoland. Jonas geht ziemlich lustlos und pessimistisch
    an den Fall heran und will schnell wieder aufgeben. Aber auch hier erweist sich
    Elliott als Antrieb für weitere Recherchen.

    Auf Helgoland treffen sie unter anderem auch auf Inken, die
    Gästeführerin, und auf den alten Thies, den Besitzer der Pension, wo sie
    wohnen. Von ihm erfahren sie auch, dass es noch zwei weitere Todesfälle auf der
    Insel in dieser Saison gab. Da es auch eine Gemeinsamkeit zwischen den Toten
    und der verschwundenen Franziska gibt, verfolgt Elliott hartnäckig die These
    eines Serienmörders. Da sich auf der Insel alle kennen, führt Inken sie zu
    Stefan Heger in die Polizeistation. Der ist sehr freundlich und hilfsbereit,
    lässt sie in die Akten der beiden Toten und der von Franziska schauen. Dabei
    ergeben sich erstaunliche Zusammenhänge. Stefan hat auch nichts gegen private
    Ermittlungen.

    Elliott und Jonas sind ein tolles und lustiges
    Gespann, obwohl sie doch sehr unterschiedlich sind. Sie sind wie ein altes
    Ehepaar. Jonas leidet immer noch unter Panikattacken wegen eines älteren
    Vorfalls. Aber dank einer Therapie und seines Freundes Elliott kommt er meistens
    gut damit klar. Über Elliott weiß Jonas auch nicht alles, der erfährt erst auf
    Helgoland, wie bekannt sein Freund ist.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil
    war einfach gehalten, die Kapitel nicht
    zu lang und man konnte zügig lesen. Auch die Handlung hat mir gefallen. Sie war
    spannend, es gab viele Irrungen und Verwirrungen und das Ende hätte ich niemals
    geahnt.

    In diesem Buch konnte man auch schöne
    Beschreibungen der Insel und einiger Sehenswürdigkeiten lesen und sich bildhaft
    vorstellen. Die Kriegserlebnisse habe mich sehr berührt.

    Das Cover fand ich sehr schön mit dem Strandweg im
    Vordergrund und der Nordsee dahinter. Es sieht aus wie ein Sonnenauf- oder
    Untergang.

    „Erzfieber“ von Marcus Wächtler habe ich als ebook mit 183 Seiten gelesen. Diese sind in 5 Kapitel eingeteilt.


    Freiberg erhält eine anonyme 5-Millionenspende und gleichzeitig wird der Kämmerer vermisst. Das alles nimmt Ariane Itzen nur am Rande wahr. Sie arbeitet als Sprechstundenhilfe in einer Tierarztpraxis. Als sie und ihre Kollegin Stefanie den Hund Charlie zu seinem Herrchen bringen wollen, weil dieser ihn seit Tagen nicht abgeholt hat, findet sie dessen Leiche. Da sich die beiden Frauen nicht vorstellen können, dass dieser verantwortungsvolle Hundebesitzer Selbstmord begangen haben soll, kümmert sich Ariane selbst um die Sache und auch um den armen Hund. Dabei trifft sie auf Kommissar Ben Benserle von der Kripo Chemnitz.

    Während Ben persönliche Interessen an Ariane hat, hält diese sich noch bedeckt und benutzt in erst einmal nur als Informationsquelle.

    Der Tote Herr Bublitz war ein Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, verantwortlich für Liegenschaften und beschäftigte sich u.a. mit modernem Bergbau. Alles riecht nach Geld, Macht und Korruption.

    Für Ariane beginnt eine Odyssee. Sie gerät immer wieder in Gefahr, übernachtet bei fremden Leuten, traut sich nicht nach Hause. Und von Ben hört man lange nichts.


    Es war eine durchaus interessante Geschichte, die auch Hintergrundinformationen des Bergbaus und über Freiberg und Umgebung vermittelte. Mit den Charakteren von Ben und Ariane bin ich nicht richtig warm geworden. Sie hat u.a. Beweismittel unterschlagen und war mir etwas zu eifrig. Und Ben war meist genervt, ungeduldig oder hat gar nichts gesagt. Da wird es wohl kein Happy End geben mit den beiden. Am besten fand ich Charlie, der sehr geduldig, lieb und freundlich war.


    Da nicht alle Fragen in dem Buch beantwortet werden konnten, kann man von einer Fortsetzung ausgehen.


    Das düster gehaltene Cover fand ich sehr schön.