Beiträge von Sindolino

    Das sind ja ganz schöne Gedanken über die Namensgebungen. Aber so wie heutzutage werden ja auch oft unterschiedliche Abkürzungen oder Namensabänderungen benutzt und ich denke mir, es hat keine tiefere Bedeutung außer, dass jeder eben einen anderen Namen für sie nimmt.

    Am Anfang habe ich auch gedacht, es ist ein Kosename für Carrie Louise von Lewis, also dieses Caroline. Oft weiß ich auch nicht, wie Kosenamen in anderen Sprachen/Ländern lauten, z.B. im Russischen Alexander und Sascha ist klar, aber andere Beispiele.

    Ich fand es halt nur komisch, dass Agatha dahingehend M.M. überlegen lässt. Deswege hatte ich es dann vermerkt. Ansonsten wäre es mir gar nicht so aufgefallen und das Caroline hätte ich eben als Kosenamen gedeutet.

    Ich muss zudem sagen, ich habe das Gefühl, dass Carrie Louise auch nicht so wirklich anwesend ist, sie scheint immer so weit weg und dann gibt es klarere Momente.

    Irgendwie hat man schon das Gefühl, dass man Deutschland immer für irgendwas abstraft. Zahlen dürfen wir gerne, aber ansonsten sollen wir doch bitte schön im Hintergrund bleiben...

    Ja, das ist sehr schade, dass man so denkt, aber geht mir ebenso, ich werde das Gefühl auch nicht los und das macht mich so traurig.

    Und es so absurd, normal sagt man, sich Freunde kaufen, aber trotz der Tatsache, dass wir da genug zahlen, haben wir keine Freunde.

    Ich habe nach jahrelanger Pause mal wieder geschaut. In lustiger Runde, sonst hätte ich es nicht gemacht oder abgeschaltet. Ich saß, glaube ich, den ganzen Abend mit offenem Mund da und mir stellte sich immer die Frage, was ist das denn bitte??? Für mich dann der absolute negative Höhepunkt: Die kroatischen Feinripper :lache

    Den schwedischen Beitrag habe ich anscheinend völlig überhört und bei der Punktevergabe waren mir die Scherenhände doch sehr suspekt.

    Ich fand, es gab Beiträge die gesanglich mehr drauf hatten und/oder eine bessere Show geliefert haben, z.B. Österreich und Finnland da konnte man zumindest absolut mitfeiern.

    Naja, wie auch immer ... Eigentlich war bereits im Vorfeld klar, dass Schweden gewinnen wird/muss/soll. 1974 haben Abba mit Waterloo den Song Contest gewonnen, also ist nächstes Jahr 50jähriges Jubiläum, somit musste die Veranstaltung zu diesem Jubiläum nach Schweden.

    Und solche Dinge hinterlassen schon seit Jahren immer einen faden Beigeschmack bei dieser Veranstaltung, weshalb es nicht mehr wirklich Spaß macht.

    Bei einem Satz haben bei mir die Alarmglocken geläutet. Ich weiß aber nicht, ob dies wirklich ein Hinweis sein könnte. Ich habe mir ihn aber dennoch mal notiert.

    Carrie Louise spricht über ihre Vertraute und Mädchen für alles Jolly Bellever:

    Sie würde sogar einen Mord für mich begehen.

    Ich lasse das mal so stehen und wir werden dann ja sehen, ob das im Nachhinein wirklich ein Hinweis ist.

    Beim Lesen ist mir schon immer aufgefallen, dass Lewis seine Frau Carrie Louise immer Caroline nennt. Das hat mich doch irritiert.

    Sehr nachdenklich gestimmt - und dann war klar, dass hier kein Schreibfehler oder so vorliegt - hat mich dann die Erkenntnis von M.M., dass in Stonygate niemand Carrie Louise bei ihrem Namen nennt. Nur M.M. und ihre Schwester Ruth nennen sie Carrie Louise, in Stonygate haben alle irgendwie einen anderen Namen für sie.

    Kann man hier irgendwie mit Frage nach Identität argumentieren? Also: Wird Carrie Louise in Stonygate ihrer Identität beraubt, weil sie eben nicht beim Namen genannt wird? Fehlt ihr dort die oder eine Identität?

    Ist das Ganze überhaupt von Bedeutung? Aber wie M.M. überlegt: Ist Carrie Louise dort nicht eher eine Art Symbol?

    Gefallen hat mir auch die Inschrift über dem Torbogen ...

    "Schöpft neue Hoffnung,

    wenn ihr eingetreten."


    Hier hat Agatha Dantes Worte für sich verwendet und ins Positive verändert.

    Bei Dante in der Göttlichen Komödie (Inferno, Terzo Canto) steht beim Tor am Eingang zur Hölle:

    "Lasst, die Ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!"


    Es stellt sich nur die Frage, ob das 'nur' ein nettes Detail ist oder ob Agatha uns damit was sagen will, also Stonygate als Hölle???

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    Ich bin etwas überrascht, mit welcher Leichtigkeit die Schwestern geheiratet haben - Carrie Lou dreimal, die Ehemänner ebenfalls, ihre Schwester glaube ich auch mehr als einmal - heiratete man damals schneller?

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    Ich denke, man hat damals schneller geheiratet. Diese Kennenlernenphase gab es ja so gar nicht, galt als anstößig, wenn Mann und Frau so miteinander Umgang hatten. Man musste eigentlich verheiratet sein. Und bei den beiden Damen ist der finanzielle Hintergrund auch nich unbedeutend, das wurde ja auch schon geschrieben.

    Eine sehr lose Freundschaft, für mich wäre das dann eher eine Bekannte von früher.

    Genau. So würde ich das auch einstufen. Dennoch bemerkenswert, wie sich Ruth und M.M. nach der ganzen Zeit dann doch problemlos und ohne Beerührungspunkte austauschen können, und ja auch anvertrauen können.

    Tränen habe ich gelacht, als M.M. in Hinblick auf den Arzt Dr. Maverick festhält:

    "Dr. Maverick, der (...), selbst alles andere als normal wirkte (...)" :lache:lache:lache


    Und ja: Das Wort plemplem liest man ja oft. Habe ich schon lange nicht mehr gelesen bzw. gehört.

    Absolut grandios empfand ich, wie Agatha die Atmosphäre auf Stonygate beschrieben und eingefangen hat.

    Miss Marple fasst an einer Stelle zusammen: Es gab Strömungen und Gegenströmungen.

    So wie M.M. die Atmosphäre vor Ort als komisch wahrnimmt, fand ich auch, dass für den Leser dies so wahrnehmbar und erleb/sbar ist. Schon beim Lesen dachte ich mir, dass ich es dort sehr unangenehm finden würde und die verschiedenen Personen samt Konstellationen sehr merkwürdig sind.

    Also, wie Agatha das rüberbringt, finde ich total meisterhaft.


    Die Szene im Garten fand ich total amüsant: Alle stürzen sich auf M.M. Man gewinnt den Anschein, alle brauchen jemanden zum Reden, aber da kein Vertrauen besteht, wird sie nun als Ansprechpartner, als neutrale Person auserkoren. So lustig, dann kam der dazu, dann ging die ab ... wie auf einer Bühne.

    Ich fand auch super spannend, etwas aus der Vergangenheit von Miss Marple zu erfahren.

    Es wird im Text ja auch in einem Gespräch erwähnt, dass sich junge Leute nicht vorstellen können, dass ältere Leute mal jung waren und zur Schule gegangen sind usw.

    Und über Miss Marple war mir bisher nichts wirklich bekannt, außer dass sie eine reizende alte Dame ist ;).

    Jedenfalls fand ich es super spannend, dass sie in Florenz zur Schule gegangen ist. Da dachte ich mir nur wow, wie cool.

    Pensionat würdet Ihr auch als Internat deuten?


    Interessant fand ich die Definition von Freundschaft: Schreiben gelegentlicher Briefe und Grüße zu Weihnachten ... Das hat mich doch etwas irritiert.

    Ich habe noch ganz vergessen zu erwähnen, dass ich die Unterhaltung von Ruth und Miss Marple im ersten Kapitel richtig toll fand

    Da stimme ich Dir absolut zu! Ganz toll be- und geschrieben.

    Ich fand auch toll die Passage mit den Vermerk "eine reizende alte Dame". Es gibt ja einen Tommy und Tuppence Fall mit dem deutschen Titel "Lauter reizende alte Damen" (im Englischen aber: "By the Pricking of my thumbs").

    In der Beschreibung des Buches auf dem Klappentext steht bei meiner Ausgabe:

    "(...) während sich Miss Marple noch fragt, was an der Atmosphäre auf Stonygate ihr so unwirklich vorkommt, fast so, als sei das Ganze eine große Inszenierung, (...)"


    Mit der großen Inszenierung hat mich doch sehr an unsere letzte gemeinsame Lektüre von Bertram's Hotel erinnert, da diente ja auch das Hotel als Kulisse und alles war irgendwie inszeniert.

    Ist das hier wieder der Fall? Also Stonygate als großes Bühnenbild? Und der eine Stiefsohn, Stephen, ist ja auch als Bühnenbildner beschäftigt und inszeniert Theaterstücke mit den Kriminellen.