Beiträge von magister wigbold

    Voltaires persönliche Geschichte steht exemplarisch für verblendete Untertanen und passt wie die Faust aufs Auge zum "Untertan(en)". Und man fragt sich: Und das ausgerechnet auch noch bei diesem Kaiser! :grin

    Aber dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Allen Ernstes meint er, die „Buddenbrooks“ seien ein „durchschnittlicher Unterhaltungsroman“, sehr witzig, aber – er erhält dafür auch noch mehrfach Beifall!

    Weltliteratur. Loide! Weltliteratur! Hier hat sich ein Frühvollendeter die Ehre gegeben. Nobelpreisgekürt! O Mann! Steht zu befürchten, dass Ranicki gleich seinem Grab entsteigt. Und ich habe eigentlich nichts übrig für das Geschwätz von Großkritikern ...

    Wir hatten übrigens beide Werke, den „Untertan“ und die „Buddenbrooks“ in der DDR in der Abistufe. Beide großartig. Jedes auf seine Weise ... Und dass ihr eine Leserunde zum "Untertan" veranstaltet, hat Stil und hätte den völlig unterschätzten Bruder Thomas Manns (es stimmt: TM hat sich immer besser publikumsträchtig in Szene gesetzt), gewiss gefreut.

    Ach, sieh an, das wusste ich gar nicht, dass Amazon seine Veröffentlichungsbedingungen geändert hat. Man ermesse daran die schnell ins Unermessliche gewachsene Macht des Kolosses. Ich erinnere mich noch dunkel, dass sie anfangs sogar Geldpreise verlost haben für jene, die eine erste Rezi für ein neu erschienenes Werk veröffentlichen. Behaupteten sie wenigstens :lache

    Ich selbst kaufe Neuerscheinungen im Buchhandel.

    Für Autoren hat das Procedere aber auch einen Vorteil: Wer aus reiner Bosheit ein Werk bei Amazon verreißen will, muss es zuvor gekauft haben :grin


    Na denn, einen Gruß an Dick Francis da oben. :wave

    Johanna


    Wenn du dem Autor einen Gefallen tun willst, setze die Rezi doch ruhig auch bei Amazon rein. Das Buch hat dort nur zwei Sterne erhalten bis jetzt, und viele Leser orientieren sich an diesen Kunden-Rezensionen.


    Ich habe vor Jahren einige Bücher seines Vaters gelesen und fand sie klasse. Diese Pferdeteile :grin kann man immer wieder lesen.

    Letzteres befürchte ich auch. Und nicht nur die Bildschirme werden flacher :grin

    breumel, ich arbeite nachts und oft auch an den Wochenenden. Nach einem Zyklus trinke ich gelegentlich ein großes Feierabendbier. Nun schaute ich gerade, was ich da möglicherweise gestern Morgen noch verbrochen haben könnte – und stieß auf diesen Kommentar. Die Assoziation zu dir erschließt sich mir nicht. Entschuldige bitte!

    Was ich über „breaking bad“ sagte, ist freilich korrekt.

    Ich lasse obigen Kommentar mal so stehen, vielleicht fällt der Groschen bei mir ja noch ...:gruebel

    Kurt Tucholsky ist definitiv über 70 Jahre tot :grab . . . aber danke für Deine Erinnerung an die Rechtslage.


    Ich erinnere mich noch ganz gut an diverse Streitigkeiten in den Kundenforen von Amazon. Besonders an einen modernen Dichter, der sich nicht davon abhalten lassen wollte, seine kruden Machwerke ungewünscht immer weiter zu posten und so verschiedenen Gedichteliebhabern auf die Nerven ging.

    Ich weiß, wen du meinst. Offizier a. D., der sich selbst ganz ernsthaft als legitimen Nachfolger Wilhelm Buschs sah und seine eigenen Werke bei den "Kurzen und Knappen" postete ohne Ende. Er hat auch einiges über BoD rausgebracht :grin Nun, seine Begabung war zweifellos bescheiden :grin , gleichwohl fand ich diese üble Schlammschlacht, die sich über Monate hinzog, bei einem so edlen Thema wie LYRIK überhaupt nicht lustig. :pille

    Wie hieß der noch? :gruebel :grin

    Bei Rechten gilt, wie hier schon gesagt: 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Daran würde ich mich unbedingt halten und keine unnötigen Risiken wegens eines Internetforums eingehen.

    Wir sind in einem Lyrikfaden (Amazon) tatsächlich in die Situation gekommen, dass sich plötzlich ein Autor meldete - der Faden hieß eigentlich "Klub der toten Dichter" :lache - und wüst und nahezu impertinent auf die Dame losging, die die Chuzpe besessen und ihn nicht vorher gefragt hatte.

    Ein weitgehend unbekannter Poet, den zumindest von uns niemand kannte und der auch kaum zu gockeln war. Man sollte meinen, er hätte froh sein sollen, dass sein Gedicht dort in dem Forum eine Form von Wertschätzung und Werbung erfuhr, aber ok, es ist sein gutes Recht ... Sein deplaciertes, eitles Gehabe deutete daraufhin: Hätte er einen modernen Wegelagerer in Form eines Abmahnanwalts zur Seite gehabt, dann wäre ihr das möglicherweise teuer zu stehen gekommen. Er wusste vielleicht nicht, wie einfach das zu bewerkstelligen ist ...

    Das adelt dich, Marion, ganz im Ernst. Und selbstverständlich sind Kategorien wie niedlich/hässlich völlig irrelevant und deuten auf typisch menschliches Unvermögen.


    Was Ratten angeht: Nun, die Hausratte ist sogar vom Aussterben bedroht. Einer Wanderratte (Rattus norvegicus) aber zu helfen, das ist schon außergewöhnlich :) - mal abgesehen davon, dass sie es dir und anderen Tieren nicht danken wird, um mich mal vorsichtig zu artikulieren. ;)




    Marion, mein Haselöffelchen, wenn du Wellensittichen Freiflug gewährst und sie wenigstens paarweise hältst, haben sie es eindeutig besser in Gefangenschaft als in freier Wildbahn. Was glaubst du wohl, warum sie so sexbessen sind :lache, Die hohe Reproduktionsquote ist unbedingt nötig für den Erhalt der Art. Denn sie haben ein schweres Leben dort draußen im Outback. Sie verdursten manchmal zu Tausenden, stehen auf dem Speiseplan eine jeden Beutegreifers und werden von Farmern einfach abgeknallt :schlaeger...


    Übrigens, die Sache mit der Taube (zum Tierarzt gebracht) war wirklich allerliebst. Natürlich völlig deplatziert bei den "Ratten der Lüfte", deutet aber auf ein edles Credo. Ich habe schon gesehen, wie eine Frau in Mordabsicht auf eine Taube raufspringen wollte. Ihr Glück, dass sie die Taube nicht erwischt hat, dann wäre sie nämlich nicht unbeschädigt vom Platze gekommen ... :schlaeger

    Ich las gerade die Aufstellung vorne. Sehr schön, bis hin zur Natter und Vogelspinne alles dabei. Aber wo (,) zum Henker (,) bleiben Vögel? Nicht ein einziger hier, also nicht eine einzige, meine ich natürlich :lache , hat einen Vogel als Haustier. Ein Wellensittich beispielsweise ist nicht nur ein erstaunlicher kleiner Papagei, er ist famos! Grandios! Nichts weniger als ein kleiner Mensch - wiewohl der Vergleich mit Homo sapiens freilich beinahe eine Beleidigung für die friedvollen Tiere ist - mit einem Gewicht von 30 Gramm. Er ist intelligent, sehr hübsch, pflegeleicht, immer gut drauf (quasi ein Sanguiniker), Er flötet, pfeift, singt, gurrt - und kann sehr zärtlich sein ...

    Als Schwarmvogel benötigt er nur eins: Gesellschaft.

    Wollmer doch gleich mal der größten Eulenart die Ehre erweisen:



    Der Uhu


    Das rauscht und klingt

    Das pfeift und singt,

    In Lüften allerwegen!

    Hu! Das Gesindel groß und klein,

    Das freut sich all' am Sonnenschein

    Und jauchzt dem Licht entgegen.


    Mir ist zur Last

    Und tief verhaßt

    Das flackernde Gefunkel.

    Was heller Tag und Farbenpracht!

    Ich lobe mir die stille Nacht

    Mit ihrem tiefen Dunkel.


    0 schöne Zeit,

    Wenn weit und breit

    Die Narr'n der Schlaf befallen!

    Dann stört mich nichts in meiner Ruh,

    Dann laß ich weithin mein Schuhu

    Im dunklen Wald erschallen.


    I. Sturm


    aus "Deutsche Gedichte" Berlin, 1954

    Kleiner Tipp:


    Im Wald liegt die Leiche einer ermordeten kostümierten Frau. Samantha Berry war Journalistin und recherchierte in dem Dorf Whitcombe Mallet im Kreise von Jane-Austen-Fans, die für einige Tage stilecht in georgianischer Montur literarischen Figuren nachspüren wollen. Auch Barnaby (Neil Dudgeon) wechselt bald die Dienstkleidung, um auf Mörderjagd zu gehen…


    Für Jane-Austen-Fans vielleicht interessant ...


    ZDF 22.00 Uhr. In 30 Sekunden geht's los ;)

    Ich bin soeben aus der Nachtschicht gekommen und trinke jetzt ein gepflegtes Feierabend(Stark)bier (10%) :prost ... Das habe ich mir auch verdient, denn neben dem eigentlichen Job arbeite ich nachts an einem Krimi ... Denke, das wird - aufgerechnet auf das Jahr - in jedem Falle meinen Stundenlohn (um ein Minimum?) erhöhen. Und wenn es nur die Bibliothekstantiemen der VG Wort sein sollten ... :lache


    Jetzt merke ich, dass das Bier wirkt (1 Liter-Faxe), denn es gibt natürlich nichts zu lachen über die Bibi-Tantiemen. Sie sind gering, gleichwohl wichtig für die Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts: Ansporn, edle Geste ... :)

    Meint ihr auch, dass Schauspieler durch ihre Kreativität prädestiniert als Schriftsteller sind?



    Aldeer Faldeer,

    Schauspieler gelten in der Filmbranche grundsätzlich eher als nicht besonders intelligent. Kreativität? Schauspieler reproduzieren die Texte anderer …

    Ihr Kapital ist, wie bei bekannten Sportlern, ihr hoher Bekanntheitsgrad/Prominentenstatus. Boris Becker könnte auch ein Telefonbuch schreiben, es würde sich wie warme Semmeln verkaufen. Damit lässt sich Geld verdienen. Als Musiker … Als Autor …


    Nicht gelesen, Beispiele, die vielleicht (?) gelungen sind: :



    Ulrich Tukur

    Die Seerose im Speisesaal

    oder

    Sky Dumont

    Prinz und Paparazzi.



    Und so weiter und so fort ...



    Wenn mir jetzt Leute wie Kenneth Brannagh oder auch Emma Thompson einfallen, die sowohl begnadete Schauspieler als auch in der Lage sind, Shakespeare zu adaptieren, dann handelt es sich hier freilich defintiv um Multitalente ...

    Meine herzallerliebste Nadezhda,


    ja, genau der Film (gibt ja schon Teil 3) trifft unbeabsichtigt :lachedie Situation.


    Niemand will hier wie zu Goethes Zeiten sprechen. Sprache ist immer im Fluss. Aber hier wird's einfach übertrieben.


    Hier hast du auch noch einmal ein paar rationale Argumente. Deutungshoheit abgeben? Das ist schlicht Unfug. Und so sieht das in der Praxis aus:


    https://www.faz.net/aktuell/be…udent-innen-14511321.html


    Und da ist auch gleich noch ein Literaturhinweis drin für jene, die die Problematik interessiert. Mich interessiert sie nicht :grin


    "Bislang habe noch keine „Geschlechter-Ideologin“ ein Sachargument aus seinem gerade erschienenen Buch (Das Gender-Paradoxon) „aufgegriffen, diskutiert und widerlegt“." (Ulrich Kutschera)



    Gruß

    magister wigbold

    Mein liebes Rumpelstilzchen, In dieser Zeit wurden die größten sprachlichen Meisterwerke in deutscher Sprache geschaffen. Muss man dazu noch mehr sagen?!


    “Ich liebe dich, mein leidender, starker Hero.”

    “I love you, meine Sahneschnitte.”

    Klar, Dialoge dieser Art lassen sich auch nach Sprachverhunzungen jeglicher Couleur produzieren.

    :lache


    Eine Binnenmajuskel ist umständlich und hemmt den Lesefluss, ja sie zerhackt geradezu den Text! Das ist nun mal ein Fakt, und da es ein entscheidender Kritikpunkt an dieser umständlichen und gekünstelten Schreibweise ist, hätte die Professorin (also eine FRAU, wohlgemerkt!) nun, da sie in dem Interview immer so hübsch von Untersuchungen spricht, für das Gegenteil auf eben solche verweisen müssen. Hat sie aber nicht. Aus gutem Grunde.


    Sie meint auch:

    "Wir haben mittlerweile 15 bis 20 psycholinguistische Untersuchungen, die mit verschiedenen Methoden absolut standardkonform an das Problem herangegangen sind und alle in die gleiche Richtung weisen: Das "generische Maskulinum" funktioniert nicht. Es hat eine starke männliche Schlagseite. Deutlich ausgeglichener werden Texte mit Binnenmajuskel oder einer Form der Beidnennung verstanden."


    Was heißt "funktioniert nicht" - es hat immer funktioniert!

    Und mal ganz davon abgesehen, dass sie eine Antwort darüber schuldig bleibt, welche negativen Auswirkungen das überhaupt hätte, wenn es eine "männliche Schlagseite" gäbe, denn es hat ja immer "funktioniert": Wer sagt uns, dass die alberne Binnenmajuskel nicht einfach dafür sorgt, dass umgekehrt eine weibliche "Schlagseite" entsteht. Mir zumindest stellt sich das so dar. Wenn ich das alberne "LeserInnnen" lese, stelle ich mir immer ausschließlich Frauen vor, während umgekehrt immer auch Frauen gemeint sind.

    Und diese “Schagseite” ist so stark, um bei dem Beispiel zu bleiben, das bringt den Kahn fast zum Kentern, denn die Verweiblichung wird im Deutschen ja hier gleich mit 5 (!) Buchstaben durchgeboxt (Innen). O Mann! Da wird mir angst und bange um das männliche Geschlecht. Sic transit gloria mundi. :)