Karlsbader Oblaten
Flucht nach Karlsbad (Die Oblatenbäckerin 1), Historischer Roman von Ada Caine, EBook, Tinte & Feder – Verlag
Walburga Leiter sucht ihr Glück in Karlsbad
Burgl, arbeitet im Krämerladen, ihres Bruders. Der will die Schwester des Schusters heiraten. Josefa die Braut will, dass Burgl nach der Hochzeit das Haus verlässt. Eine Erbschaft ändert jedoch alles. Josefa und ihr Ehemann kommen auf die Idee, dass Burgl den Bruder von Josefa heiraten könnte, doch Matthias ist faul, schlampig und ein Trinker, außerdem ein Weiberheld. Burgl sollte Matthias ehelichen, damit Bruder und Schwägerin in den Genuss, des Erbes kommen. Die Heiratskandidaten geben sich plötzlich die Tür in die Hand. Doch die Protagonistin entschließt sich, nach Karlsbad zu ihrer Verwandten Tante Zöpfel zu fliehen. Dort findet sie eine Zukunft.
Das Buch ist in 10 Kapitel in idealer Leselänge eingeteilt, die Abschnitte sind mit einer zum Inhalt passenden Überschrift versehen. Ein ausführliches Personenverzeichnis am Buchanfang, gewährt eine Übersicht über die Charaktere. Einige Personen sind jedoch aufgeführt die in der Geschichte nur angedeutet werden oder nur eine kleine Szene haben. Lesefluss hat sich unmittelbar eingestellt, weil die Autorin nicht lange fackelt, sondern gleich mit den Ungerechtigkeiten gegen Burgl beginnt. Oft hätte ich mir gewünscht, dass sich Walburga, dem Bruder und vor allem der Schwägerin gegenüber etwas mehr auflehnt. Der Karlsbader Teil war interessanter erzählt. Die Autorin schreibt flüssig und bildhaft. Das Setting in Karlsbad war gut beschrieben. Die auktoriale Erzählweise gestattet einen umfassenden Überblick über das Geschehen. Schlagfertige Dialoge beleben den Roman.
Ich fand das Buch etwas einfach gestrickt und geschrieben, von der Sprache und vom Ablauf. Genügend Ungerechtigkeiten und Gemeinheiten waren vorhanden und haben mich mitfiebern lassen. Ich hätte mir die Geschichte vor allem den Karlsbader Teil, ausführlicher und mit mehr Feinheiten, das Szenario mit mehr Emotionalität gewünscht. Der Grundgedanke an sich war gut und hätte den Stoff dafür sicher hergegeben. Die Figuren sind entweder herzensgut oder verschlagen, böse und niederträchtig. Nur bei der Protagonistin hat sich eine leichte Entwicklung abgezeichnet. Matthias, Stefan und vor allem Thea oder Josefa haben mich ob ihrer Gemeinheiten, angewidert. . Am unterhaltsamsten fand ich den Auftritt der sechsköpfigen Familie, das hat mich zum Schmunzeln gebracht. Was in der Heimat weiter geschah ist offen geblieben. Gerne hätte ich auch den Vorfall mit dem Kerzenhalter geklärt gewusst. Auch Erwin hat kampflos den Schauplatz verlassen. Meine Lieblingsfigur, weil sie eine abwechslungsreiche Persönlichkeit ist, Tante Zöpfel.
Ich hoffe, dass dies alles im Folgeband geklärt wird. Darauf bin ich schon gespannt, weil ich nun doch wissen will was weiter geschieht. Wer einfache historische Liebesromane mag ist hier gut beraten. Von mir 5 Punkte