Hallo zusammen!
vev
von den iLmePs schickt mich.
Ich oute mich hier als ostfriesische Muttersprachlerin, die Deutsch als erste Fremdsprache erst in der Grundschule erlernt hat. Ich wohne zwar nicht in Aurich, war in dieser Woche aber schon dort
Du solltest vielleicht den "Upstaalsboom" in Aurich in die Geschichte mit einbauen.
Nun muss ich für SteffiB
den Klugsch**ßer spielen.
Ostfriesisches Platt ist kein Dialekt und auch keine Mundart, sondern eine eigenständige Sprache mit eigener Grammatik und anderem Satzbau. Es gibt z. B. nur einen bestimmten Artikel "de". Der unbestimmte Artikel ist "een" (nicht im Sinne von eins). Leider ist plattdeutsch eigentlich keine Schriftsprache, so dass ich in dem Bereich keine wirklich kompetente Hilfe anbieten kann. Ich helfe aber gerne. Den Begriff"Mien Deern" gibt es hier nicht - es heißt hier "mien Wicht" bzw "mien Jung" für den jungen Mann (was aber auch "mein Sohn" heißen kann)
Es freut mich, dass Breumel
die Teezeremonie von Bünting verlinkt hat. Das Bünting Teehaus und das Teemuseum in der Innenstadt von Leer sind nette Ausflugsziele (und ganz in der Nähe der Stadtbibliothek, die in der Serie Friesland das Polizeirevier beherbergt.
Den Tee würde ich lieber nicht schlürfen. Der Ostfriese würde zwar nichts sagen - sich aber seinen Teil zu den fehlenden Tischmanieren seiner Gäste denken. Der Tee ist keinesfalls tiefschwarz, er ist eher durchsichtig und hat einen Rotstich. Auch die Regel: einen Teelöffel pro Tasse ist total übertrieben, wenn man einen guten Tee von Bünting oder Thiele kauft.
Auf GAR keinen Fall nimmt man Ziegenmilch!!!. Es ist der "room" (=Sahne), die sich oben auf unverarbeiteter Kuhilch absetzt. Milch vom Bauern nebenan gibt es kaum noch, also nimmt man Sahne/Teesahne.
Die "Sientjebohnensopp" kenne ich unter dem Begriff "Kinnertöön" und wird nur zur Geburt eines Kindes von den Eltern an Besucher ausgeschenkt. Alles andere ist Folklore.
Ein typischs Winteressen ist "Grönkohl" (dazu empfehle ich den regionalen Klaren von "Winters".) In privaten Haushalten isst man das nicht mehr sehr oft, weil die Zubereitungszeit sehr lang und das Gericht sehr kalorienreich ist. Nach einer gemeinsamen "Boßeltour" wird gerne in einer Gaststätte eingekehrt und gemeinsam Grünkohl mit Pinkel (Kohlwurst, ähnlich einer Mettwurst) gegessen.
Ein typischer Kuchen ist Teekuchen (ein frischer Hefeteig, bestreut mit flüssiger Butter Zucker und Mandelblättchen) .Er wird gerne bei Beerdigungen zur Teetafel gereicht, deshalb auch die halb-scherzhafte Bezeichnung "Beerdigungskuchen".
Cafès gibt es auf dem Land nur wenige. In den Städten und Touristenorten häufiger. Sehr schön ist es im Café der Buchhandlung "Harlekin" in Warsingsfehn. Oder im "Taraxacum" in Leer (auch eine Buchhandlung), in Sichtweite des Bünting-Hauses).
Leider weiß ich über Franken sehr wenig, nur dass sie KEINE Bayern sind. Die Beiträge dazu sind sehr charmant - auch wenn ich fast nichts verstehe.
Schau mal hier:
http://www.ostfriesischelandschaft.de/1822.html
https://www.botschaft-ostfriesland.de/
http://www.platt-wb.de/
ab heute ist Ossiloop:https://de.wikipedia.org/wiki/Ossiloop
eine Etappe beginnt bzw. endet in Aurich-Plaggenburg