Beiträge von Nanaki

    Vor den brennenden Umweltfragen in unserer Zeit sowie Gesellschaft bin ich auf Schillers Ballade "Das verschleierte Bild zu Sais" gestoßen und war überrascht über die Weitsicht, die man daraus entnehmen kann (ich habe unter das Gedicht noch einige Informationen und Anregungen gestellt, um es im Kontext besser zu verstehen, denn in der Aufklärungszeit galt das Motiv der verschleierten Isis bzw. Mutter Natura als Symbol für die Geheimnisse der Natur, welche der Mensch bzw. die Naturwissenschaften zu enthüllen/erforschen versuchten):


    Das verschleierte Bild zu Sais

    Ein Jüngling, den des Wissens heißer Durst

    Nach Sais in Ägypten trieb, der Priester

    Geheime Weisheit zu erlernen, hatte

    Schon manchen Grad mit schnellem Geist durcheilt,

    Stets riß ihn seine Forschbegierde weiter,

    Und kaum besänftigte der Hierophant

    Den ungeduldig Strebenden. »Was hab ich,

    Wenn ich nicht alles habe?« sprach der Jüngling.

    »Gibts etwa hier ein Weniger und Mehr?

    Ist deine Wahrheit wie der Sinne Glück

    Nur eine Summe, die man größer, kleiner

    Besitzen kann und immer doch besitzt?

    Ist sie nicht eine einzge, ungeteilte?

    Nimm einen Ton aus einer Harmonie,

    Nimm eine Farbe aus dem Regenbogen,

    Und alles, was dir bleibt, ist nichts, solang

    Das schöne All der Töne fehlt und Farben.«


    Indem sie einst so sprachen, standen sie

    In einer einsamen Rotonde still,

    Wo ein verschleiert Bild von Riesengröße

    Dem Jüngling in die Augen fiel. Verwundert

    Blickt er den Führer an und spricht: »Was ists,

    Das hinter diesem Schleier sich verbirgt?«

    »Die Wahrheit«, ist die Antwort. – »Wie?« ruft jener,

    »Nach Wahrheit streb ich ja allein, und diese

    Gerade ist es, die man mir verhüllt?«


    »Das mache mit der Gottheit aus«, versetzt

    Der Hierophant. »Kein Sterblicher, sagt sie,

    Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.

    Und wer mit ungeweihter, schuldger Hand

    Den heiligen, verbotnen früher hebt,

    Der, spricht die Gottheit –« –

    »Nun?« – »Der sieht die Wahrheit.«



    »Ein seltsamer Orakelspruch! Du selbst,

    Du hättest also niemals ihn gehoben?«

    »Ich? Wahrlich nicht! Und war auch nie dazu

    Versucht.« – »Das fass ich nicht. Wenn von der Wahrheit

    Nur diese dünne Scheidewand mich trennte –«

    »Und ein Gesetz«, fällt ihm sein Führer ein.

    »Gewichtiger, mein Sohn, als du es meinst,

    Ist dieser dünne Flor – für deine Hand

    Zwar leicht, doch zentnerschwer für dein Gewissen.«


    Der Jüngling ging gedankenvoll nach Hause.

    Ihm raubt des Wissens brennende Begier

    Den Schlaf, er wälzt sich glühend auf dem Lager

    Und rafft sich auf um Mitternacht. Zum Tempel

    Führt unfreiwillig ihn der scheue Tritt.

    Leicht ward es ihm, die Mauer zu ersteigen,

    Und mitten in das Innre der Rotonde

    Trägt ein beherzter Sprung den Wagenden.


    Hier steht er nun, und grauenvoll umfängt

    Den Einsamen die lebenlose Stille,

    Die nur der Tritte hohler Widerhall

    In den geheimen Grüften unterbricht.

    Von oben durch der Kuppel Öffnung wirft

    Der Mond den bleichen, silberblauen Schein,

    Und furchtbar wie ein gegenwärtger Gott

    Erglänzt durch des Gewölbes Finsternisse

    In ihrem langen Schleier die Gestalt.


    Er tritt hinan mit ungewissem Schritt,

    Schon will die freche Hand das Heilige berühren,

    Da zuckt es heiß und kühl durch sein Gebein

    Und stößt ihn weg mit unsichtbarem Arme.

    Unglücklicher, was willst du tun? So ruft

    In seinem Innern eine treue Stimme.

    Versuchen den Allheiligen willst du?


    Kein Sterblicher, sprach des Orakels Mund,

    Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.

    Doch setzte nicht derselbe Mund hinzu:

    Wer diesen Schleier hebt, soll Wahrheit schauen?

    »Sei hinter ihm, was will! Ich heb ihn auf.«

    (Er rufts mit lauter Stimm.) »Ich will sie schauen.« Schauen!

    Gellt ihm ein langes Echo spottend nach.


    Er sprichts und hat den Schleier aufgedeckt.

    Nun, fragt ihr, und was zeigte sich ihm hier?

    Ich weiß es nicht. Besinnungslos und bleich,

    So fanden ihn am andern Tag die Priester

    Am Fußgestell der Isis ausgestreckt.

    Was er allda gesehen und erfahren,

    Hat seine Zunge nie bekannt. Auf ewig

    War seines Lebens Heiterkeit dahin,

    Ihn riß ein tiefer Gram zum frühen Grabe.

    »Weh dem«, dies war sein warnungsvolles Wort,

    Wenn ungestüme Frager in ihn drangen,

    »Weh dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld,

    Sie wird ihm nimmermehr erfreulich sein.«



    (http://www.zeno.org/Literatur/…erschleierte+Bild+zu+Sais)



    Zur Anregung und Information vielleicht noch:

    Das verschleierte Bild zu Saïs ist ein klassischer Topos seit der Antike und frühen Aufklärung. Dabei handelt es sich um die verhüllte Götterstatue der Isis bzw. der Göttin von Sais, die schon in der Antike als die göttliche Verkörperung der Natur angesehen wurde.

    [...]

    Das Motiv der verschleierten Isis als die Unfassbarkeit der Natur und ihre Entschleierung durch die Wissenschaft findet sich in zahlreichen naturkundlichen Werken der Aufklärung, so z. B. in Alexander von Humboldt, Ideen zu einer Geographie der Pflanzen (1807).

    (wikipedia.org)


    Und:

    Am Vorabend oder in der Morgenröte der modernen Naturwissenschaft warnt die Ballade [von Schiller] vor einer rücksichtslosen und übereilten Aufdeckung der Naturgeheimnisse, bevor der Mensch die nötige Reife erworben hat, von seinen Erkenntnissen einen verantwortlichen, die Folgen abschätzenden Gebrauch zu machen. Schiller will nicht die Suche nach Wahrheit inkriminieren, sondern die unbedachte Neugier und die zwanghafte, über alle moralischen Hemmungen sich hinwegsetzende praktische Umsetzung des technisch Möglichen. Wie sehr hat die Geschichte Schiller recht gegeben.

    (Jan Assmann, "Das verschleierte Bild zu Sais")

    Die Zauberflöte II – Goethe


    Kurze Beschreibung bzw. Einführung in das Büchlein



    "Das ist der >kleine Faust<" – Thomas Mann


    Nun, ähnlich wie schon beim Text zu Mozarts und Schikaneders ersten "Zauberflöte" handelt es sich hier bei Goethes Fortsetzung der "Zauberflöte" um das Buch-Genre des Operntextbuches – auch Libretto genannt –, wodurch die üblichen Vorurteile gegenüber diesem Genre, Librettos dienten vor allem dem bühnenwirksamen Effekt ("Spektakeloper") und natürlich zur Geltung der Musik des Komponisten ("Prima la musica e poi le parole" / "Erst die Musik und dann die Worte"), sich entsprechend auch hier wieder ganz ähnlich gegenüber Goethes "Zauberflöten"-Libretto äußerten. Im Falle von Goethes "Zauberflöte II" kommt noch erschwerend hinzu, dass der Dichterfürst seine ursprünglichen Pläne für die Oper nicht zur Vollendung führen konnte, sondern dem Leser ein in Teilen noch skizzenhaft anmutendes Leselibretto hinterließ. So sind einige Passagen nicht mehr dramatisch ausgeführt worden, sondern lesen sich eben wie eine Regieanweisung für den Regisseur. Auch das Ende ist ein Streitpunkt, denn ganz offensichtlich hatte Goethe zumindest ursprünglich noch einen ganzen weiteren Akt geplant. Andererseits endigt Goethes Leselibretto in einer Weise, die der typischen Operntradition der Zeit entspricht und schließt auf symbolischer Ebene ein Thema ab. So liefert Goethes "Zauberflöten"-Text einige Angriffspunkte; wobei gerade unter den Literaturwissenschaftlern der hohe Symbolgehalt mittlerweile überwiegend erkannt und wertgeschätzt wird – hier wird Goethes "Zauberflöte II" sozusagen als "Pate" für die hohen Symbole seiner anderen großen Werke verstanden; so habe Goethe zum Beispiel die Euphorion-Figur aus "Faust II" aus seiner "Zauberflöte II" heraus entwickelt. Thomas Mann schrieb beispielsweise über Goethes "Zauberflöte II":


    "Das ist der >kleine Faust<, – die >Zauberflöte<, wo Homunculus und der Sohn noch Eines sind im leuchtenden Kästchen . . ."

    Und da Goethe sich bei seiner "Zauberflöte II" auch ganz bewusst an der ersten "Zauberflöte" von Mozart und Schikaneder orientierte, bietet dieser zweite Teil auch ähnlich wie schon der Text zur "Zauberflöte I" kurzweilige Unterhaltung mit Action, Liebe und wirklich nicht zu wenig Humor!

    Darüber hinaus bleibt Goethe bei seiner Fortsetzung dem Originalstück auch in puncto Facettenreichtum treu, und bietet ebenso dem Leser seines "Zauberflöten"-Librettos ganz unterschiedliche Annäherungsmöglichkeiten (Mysterienspiel, gesellschafskritische Anspielungen, Humor etc.).


    Also damit sollten Möglichkeiten (Unterhaltung; Vertiefung von Goethes Motiv- und Gedankenwelt) und Probleme (Operntextbuch; teilweise skizzenhafter Charakter) von Goethes "Zauberflöte II" beschrieben worden sein.



    Zum Inhalt der "Zauberflöte II"


    Goethe führt den großen Konflikt aus der ersten "Zauberflöte" fort: Die Königin der Nacht erhebt sich aus der Dunkelheit um zurückzuschlagen gegen Sarastros Lichtreich. Ins Visier der Königin gerät der neugeborene Sohn von Pamina und Tamino, den Monostatos für sie entführen soll. Monostatos versagt bei seinem Entführungsversuch, kann das Kind aber in einen verfluchten Sarg einsperren, wodurch der junge Sprössling fürs Erste jeder Seite entzogen ist. Zwar verbleibt der Sarg in Sarastros Reich, aber ohne ihn öffnen zu können bleiben Pamina und Tamino von ihrem Sohn getrennt. Verzweifelt bangen die Eltern um das Leben ihres Sohnes und wollen natürlich den drohenden Tod abwenden, der die endgültige Trennung bedeuten würde. Doch auch die Königin der Nacht hat noch nicht aufgegeben und arbeitet weiter daran ihre Rache zu vollenden.



    Eigene Meinung


    Als Liebhaber von Mozarts und Schikaneders "Zauberflöte" freute es mich schon eine Fortsetzung aus so berufener Feder wie der von Goethe zu versuchen. Und Goethes Fortsetzung war für mich zunächst kurzweilige Unterhaltung mit Action, Liebe und Humor. Der Text ist auch wirklich schnell und locker gelesen; und sollte sich auch in jeder etwas größeren Bibliothek mit Werkausgaben von Goethe finden. Darüber hinaus war ich natürlich auch schon etwas tiefer in die originale erste "Zauberflöte" vorgedrungen und hatte Freude daran einige meiner Interpretationsgedanken (vermeintlich :zwinker) bei Goethe wieder und vertieft vorzufinden. Auch vertiefe ich mich gerne mal in einen Text und lasse mich von der einen oder anderen Interpretation anregen – hier war dann diese Herausgabe von George Cebadal hinsichtlich der Erläuterungen zum mystischen Symbolgehalt und den Bezügen zur "Faust"-Dichtung sehr anregend. Ohne Erläuterung wären mir die symbolischen Motive in Goethes "Zauberflöte II" wohl größtenteils verborgen geblieben. Auch die nun auch schon von Thomas Mann angesprochene Verbindung zur "Faust"-Dichtung macht die "Zauberflöte II" aus meiner Sicht sehr lesenswert. Und hinter allem der Geist der Mysterien mit einer – in Zeiten von "America First" und dem "Islamischen Staat" – scheinbar immer aktuellen Botschaft: "Alles in Maßen!"



    Weiteres:

    • Taschenbuch: 108 Seiten
    • Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (3. März 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3739247991
    • ISBN-13: 978-3739247991
    • Größe und/oder Gewicht: 29,7 x 21 x 0,6 cm

    Die Zauberflöte – Mozart / Schikaneder
     

    Kurze Beschreibung bzw. Einführung in das Büchlein

    Zur "Zauberflöte" als Libretto

    Zunächst ist zu sagen, dass es sich hierbei um ein Operntextbuch handelt – ein sogenanntes Libretto. Dieses Buch-Genre hat es sowohl beim Lesepublikum als auch in der Literaturwissenschaft traditionell etwas schwer. Häufig steht das Vorurteil im Raum, Operntexte dienten vor allem dem bühnenwirksamen Effekt ("Spektakeloper") und natürlich zur Geltung der Musik des Komponisten ("Prima la musica e poi le parole" / "Erst die Musik und dann die Worte"). Gerade der Text zu Mozarts "Zauberflöten"-Musik ist hier ein herausstechendes und extrem polarisierendes Beispiel für die unterschiedliche Einschätzung von Operntexten, denn bis heute ist man sich uneins darüber, ob der "Zauberflöten"-Text Bewunderung oder Spott verdient. Dabei verteidigte immerhin der Dichterfürst der Deutschen den "Zauberflöten"-Text und wünschte sich gar für seine "Faust"-Dichtung – das wahrscheinlich einflussreichste Werk der dt. Literatur –, dass es doch nur so sei, wie bei der "Zauberflöte":

    Aus Eckermanns "Gesprächen mit Goethe"

    »Es steckt ein ganzes Altertum darin«, sagte ich. – »Ja,« sagte Goethe, »die Philologen werden daran zu tun finden.« – »Für den antiken Teil«, sagte ich, »fürchte ich nicht, denn es ist da das große Detail, die gründlichste Entfaltung des einzelnen, wo jedes geradezu das sagt, was es sagen soll. Allein der moderne, romantische Teil ist sehr schwer, denn eine halbe Weltgeschichte steckt dahinter; die Behandlung ist bei so großem Stoff nur andeutend und macht sehr große Ansprüche an den Leser.« – »Aber doch«, sagte Goethe, »ist alles sinnlich und wird, auf dem Theater gedacht, jedem gut in die Augen fallen. Und mehr habe ich nicht gewollt. Wenn es nur so ist, daß die Menge der Zuschauer Freude an der Erscheinung hat; dem Eingeweihten wird zugleich der höhere Sinn nicht entgehen, wie es ja auch bei der ›Zauberflöte‹ und andern Dingen der Fall ist.«

    Vor diesem Hintergrund mag man dem "Zauberflöten"-Text also vielleicht doch mal eine Chance gewähren, um sich sein eigenes Urteil zu bilden.

     

    Zum Inhalt der "Zauberflöte"

    Auf den ersten Blick zeigt die "Zauberflöte" eine märchenhafte Geschichte: Zwei Reiche gespalten in Dunkelheit und Licht stehen sich gegenüber; innerhalb dieses großen Konfliktes ein junger Held, der sich irgendwie durchzuschlagen und zu recht zu finden versucht, um seine große Liebe zu erretten; Unterstützung findet der Jüngling auf seiner Suche durch den lustig-heiteren, bunten Vogelmenschen Papageno und eben eine zauberhafte Flöte mit magischen Kräften. 


    Eigene Meinung


    Dieser erste Blick, dieses erste Verständnis der "Zauberflöte" war für mich schon spannend genug. Auch in der bloßen Textform bietet die "Zauberflöte" bereits kurzweilige Unterhaltung mit Action, Liebe und Humor. Darüber hinaus ist die "Zauberflöte" aber extrem facettenreich und bietet ganz unterschiedliche Annäherungsmöglichkeiten. Dabei ist die Zuhilfenahme des Textes – das genauere Analysieren der Worte – nicht selten sehr von Vorteil. Nun finde ich besonders interessant – ohne hier zuviel eigene Wertung vorgeben zu wollen –, dass man bei der "Zauberflöte" auch selbst zum Nachdenken angeregt wird: Wer ist wirklich gut? Wer spricht vielleicht nicht die Wahrheit? Außerdem gefällt mir der Ansatz, die "Zauberflöte" als Mysterienspiel zu verstehen, und vor diesem Hintergrund und dem obigen Goethe-Zitat auch die "Faust"-Dichtung womöglich etwas besser verstehen zu können.



    Weiteres:

    • Taschenbuch: 64 Seiten
    • Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (8. März 2013)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 1482712466
    • ISBN-13: 978-1482712469
    • Größe und/oder Gewicht: 12,7 x 0,4 x 20,3 cm

    Habe auch schon mal einwenig in Eckermanns "Gespräche mit Goethe" reingeschaut. Gibt wirklich sehr interessante Einblicke in die Vorstellungswelt von Goethe! Bei dieser recht kurzen Hörbuch-Version (die Kürze hat sicher auch ihre Vorteile) frage ich mich jedoch: Ist ein Schwerpunkt zu erkennen? Wonach wurde selektiert? Kann man dazu was sagen?

    Also ich mag die detailreiche Welt – es ist eine richtig schöne mittelalterliche Fantasy-Welt. Dazu kann man sich fast ein bisschen fühlen wie ein Historiker oder Chronist (ja oder einfach ein richtiger Nerd :zwinker), wenn man den ganzen Geschichten um diese Welt nachgeht; und beispielsweise den Legenden nachforscht um die vergangenen Kriege oder auch den zahlreichen Herrscher-Häusern. Wenn man das Geschehen aufmerksam verfolgt, ergibt sich langsam ein immer genaueres Bild der Fantasy-Welt, sodass man vieles vielleicht auch besser nachempfinden kann. Daneben kann man sich aus dieser Welt von Erzählungen und Geschichten auch eigene Theorien spinnen und Spekulationen beginnen – das liebe ich ja so. Im Englischen heißt der erste Band ja „A Game of Thrones“ – wie ja auch die TV-Serie diesen Titel trägt – und dieser Titel spielt ja an auf das Spiel um den Königsthron, also den Kampf um die Macht und Vorherrschaft. Und dieser Kampf wird hier besonders durch subtiles, taktisches Vorgehen vorangetrieben, durch geheime Absprachen, undurchsichtige, heimtückische Mordfälle, ja höfische Intrigen sind es gerade am Anfang. So weiß man nicht genau, wer auf welcher Seite ist, wer die Wahrheit erzählt. Also ist uns viel Raum gegeben, selbst zu denken und zu spekulieren: Wie war es wirklich? Aber auch: Wie könnte es weiter gehen? Und so, wie wir die Lügengeschichten am Hofe entwirren können; so können wir auch versuchen die Legenden der Vorgeschichte zu entwirren. Ein gutes Beispiel (ohne besonders zu spoilern) ist hier vielleicht das Rätsel um die Vorgeschichte von Jon Snow, den Bastard von Winterfell.

    Jon Snows Vater Ned Stark zeichnet sich durch ein extrem ausgeprägtes Ehr- und Treuegefühl aus, doch selbst der ehrenvolle Ned soll mindestens einmal in seinem Leben Schwäche gezeigt haben und gegenüber seiner Frau untreu geworden sein – das Ergebnis ist eben der Bastard Jon Snow. Doch Ned hüllt sich in Schweigen und spricht nicht über die Mutter von Jon Snow. Auch als Jon Snow von zu Hause aufbricht und sich die Wege von Vater und Sohn trennen, möchte Ned seinen Bastardsohn nicht über seine Mutter aufklären, verspricht ihm allerdings die Geschichte bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen zu erzählen. Tja, diese Stelle hatte mich gleich stutzig gemacht; und später kann man dieses Rätsel vielleicht noch mit der einen oder anderen Begebenheit oder Legende zu einer interessanten Theorie verbinden. Ich hatte mehrere Ansätze, wobei sich nun am Ende der wohl verwegenste, abenteuerlichste schon in Teilen bestätigt hat; der eben eine Mischung aus aktuellem Rätsel (wer ist die Mutter von Jon Snow) und einer Begebenheit + Legende war.


    Also ich liebe solche Rätsel und das Spekulieren darüber.


    Ansonsten wurde vieles sicher schon genannt, wie z.B. der Umstand, dass aus der Sicht mehrerer Personen erzählt wird – was dann auch nochmal interessant ist im Hinblick auf die Wahrheitsfindung (oder besser: Wahrheitssuche :zwinker) und ein ganz unterschiedliches Licht auf bestimmte Begebenheiten wirft (muss ich nicht weiter erklären – Stichwort „Rashomon“-Effekt bzw. -Film).


    Achso – eindrucksvoll fand ich auf jeden Fall auch noch, dass sich einige Charaktere stark entwickeln.


    Und was vielleicht noch mehr zum vorherigen Punkt gehört, aber teilweise auch die Entwicklung betrifft: Faszinierend ist auch die Innensicht von Charakteren, die extrem unsympathisch sind. Dennoch lernt man sie besser verstehen und kann so sogar mit ihnen mitfühlen.


    Für mich gehört die Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ (bzw. „A Song of Ice and Fire“) zu den besten Fantasy-Büchern, die ich je gelesen habe! :freude


    Und gerade der Anfang mit dem ersten Band „Die Herren von Winterfell“ (im Englischen beinhaltet der erste Band ja eigentlich sogar den Inhalt vom deutschen ersten und zweiten Band) gefällt mir besonders gut, da hier der Fokus noch sehr auf den höfischen Intrigen liegt, die ich einfach genial gemacht finde; wie z.B. die beiden begnadeten „Spielernaturen“ Kleinfinger/Littlefinger und Varys.


    Tja, bei aller Lobhudelei würden mir aber auch zwei Negativpunkte einfallen ;-(


    1.) Ich fand die ersten Seiten (Stichwort „Amazon-Blick-ins-Buch-Funktion“) erstmal gar nicht so stark (weder im Deutschen noch im Englischen). Es hat mich nicht besonders gefesselt und wirkte auf mich inhaltlich wie sprachlich eher simpel. Doch der Anfang lässt auch überhaupt nichts erahnen von dem späteren so intelligent und sprachlich so geschickt vorgetragenen Schlagabtausch zwischen den Höflingen Littlefinger und Varys.


    2.) Außerdem lagen mir ja mit dem verbalen Geplänkel und den undurchsichtigen Todesfällen am Hofe noch recht reale Aspekte besonders am Herzen. Leider scheint mir das Magische beim Fortschreiten dieser Reihe immer mächtiger und wesentlicher zu werden und auch immer mehr Raum einzunehmen. Ich habe auch nicht im Allgemeinen etwas gegen Magie, nur meine Befürchtung ist, dass hier gegen Ende vor allem ein magischer Kampf im Mittelpunkt stehen könnte, bei dem die Fronten dann auch nicht mehr so undurchsichtig wären, sondern ziemlich eindeutig aufgeteilt wären in Gut und Böse. (Tja, etwas spekulativ und klingt nach einem leichten Spoiler; aber wer sehr aufmerksam ist, könnte schon beim Lesen des ersten dt. Teils auf eine solche Vorahnung kommen…)


    Ein dritter Punkt könnte übrigens noch sein, dass ich bei aller Liebe gerade etwas hängen geblieben bin (nach dt. Zählung irgendwo in Band 8). Es ist aber das erste Mal, dass ich vermehrt das Gefühl von ganz leichter Spannungslosigkeit verspürte – was nach dem ganzen Lese-Material echt noch eine gute Bilanz ist. Ich habe auf jeden Fall vor weiterzulesen, und bin vielleicht auch allgemein gerade in einem kleinen Lese-Tief.


    Also ich kann es nur weiterempfehlen, auch wenn es sicher nicht für jeden geeignet ist - allein die Länge oder auch die ganzen Details mögen den einen oder die andere langweilen. Da gibt es sicherlich actionreichere Literatur - gerade im Fantasy-Bereich. Doch wer eine tiefe Fantasy-Welt sucht, es auch gerne mal sieht, dass ein Konflikt auch mal anders als gleich mit direkter, roher Gewalt gelöst wird, und auch keine klar geschiedenen Fronten braucht, sondern womöglich sogar Spaß hat zu versuchen das Netz von Lügen und Intrigen zu durchschauen, der sollte es unbedingt mal mit dem „Lied von Eis und Feuer“ versuchen!


    Ahja - und nicht zu letzt darf er sich dann von so manchem kaum zu erahnenden Tod eines vermeintlichen Hauptcharakters überraschen lassen! - Ein weitesgehend bekanntes Merkmal dieser Reihe, welches doch auch nochmal zeigt, dass die Welt von George R. R. Martin eben nicht so einfach und klar ist, sondern komplizierter und rätselhafter als wir es gemeinhin gewohnt sind (wie z.B. vom Klassiker und Genre-Giganten "Herr der Ringe").

    Zitat

    Original von Moloko


    Wirklich?
    So wie ich es gehört habe, lässt Rothfuss sich so viel Zeit mit dem Buch, weil jedes Kapitel wirklich perfekt sein soll.
    Dies ist Ihm aber noch nicht bei allen Kapiteln gelungen, weshalb der Abschluss so lange auf sich warten lässt.


    Naja, da habe ich meinen Gedanken wohl nur andeutungsweise dargelegt und so liegt wieder einmal ein kleines Missverständniss vor? - also ich meinte damit eigentlich, dass Patrick Rothfuss gerade wegen seiner Liebe zum Detail dann noch mehr als nur einen dritten Band benötigen müsste, um den Ansprüchen und den ganzen Rätseln einigermaßen gerecht werden zu können. Und ich denke, dass er dies auch vorhat. Also ich tippe darauf, dass es nach Band 3 noch weiter gehen wird mit Band 4 und vielleicht sogar noch mehr Bänden... :zwinker (Denn z.B. die Chandrian leben ja scheinbar noch während Kvothe seine Geschichte dem Chronisten erzählt, und auch sonst sind noch viele Probleme offen. Also Band 3 könnte/sollte die "Geschichte über den Königsmord" zeigen/abschließen, aber das kann eigentlich nicht DAS Ende von der "Geschichte von Kvothe" sein. Ist natürlich fraglich, wie das dann erzählerisch und vielleicht auch reihentechnisch gelöst wird; aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es nach "Band/Tag 3" eigentlich noch weitergehen muss - auch damit Rothfuss seinem Anspruch an seine Geschichte und seinen Rätseln gerecht werden kann...)

    hehe – das ewige Warten lässt mich natürlich auch leiden. Also prinzipiell kann ich diese Gedanken alle nachvollziehen; auch sehr das mit Tolkien. Nur ich habe aber an der "Königsmörder-Chronik" wirklich einen Narren gefressen. Und ich hätte mir dabei auch keine Zeit lassen können – habe Teil 1 und Teil 2 (also "The Wise Man's Fear") wirklich förmlich verschlungen (also etwa 3,4 Tage für jeweils einen Teil). Dabei packen mich Bücher wirklich selten so sehr, so dass ich nicht gerade häufig und inflationär vom "Bücher verschlingen" sprechen kann. Und wie gesagt, war bei der Chronik mit so viel Leidenschaft dabei und ich sehe in der Chronik so viele Rätsel, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass diese liebevoll und befriedigend in einem 3. Teil/Tag aufzulösen wären. Es gibt auch viele Indizien, dass dies nicht im Sinne des Autors Patrick Rothfuss sein kann. Aber ich kann mich natürlich auch irren, und dann wäre es vielleicht nicht die erste enttäuschende Auflösung in der Literaturgeschichte.


    Eine Art Methadon bieten im Übrigen ja auch:
    - "The Slow Regard of Silent Things"
    Und:
    - "Rogues"


    Ich weiß nicht, ob diese Titel hier schon einmal genannt wurden, aber beides befasst sich mit Nebengeschichten der "Königsmörder-Chronik". Also einmal eine Geschichte um Auri, und innerhalb der Geschichten-Sammlung "Rogues" war eine kleine Geschichte um Bast. Beides ganz nett; wobei die Geschichte um Auri recht ungewöhnlich ist und sicherlich nicht mit dem Massengeschmack kompatibel ist.

    Zitat

    Original von Tilia Salix
    Was genau ihn zu einer Legende machte, weiß der Leser lange Zeit nicht, am Ende dieses ersten Bandes aber hat man zumindest eine erste Ahnung gewonnen, dass der Drang Kvothes, mit Anlauf in jedes Fettnäpfchen zu springen, gepaart mit einer unglaublichen Gerissenheit, sicherlich eine gewisse Rolle dabei spielte.


    Naja, über der "Name des Windes" lässt sich so wundervoll viel spekulieren. Das Buch gibt Rätsel, um Rätsel, um Rätsel auf. Das ist für mich so wunderschön und überaus anregend. Man kann sich richtig viele Gedanken machen. Und so habe ich natürlich auch so manchen Gedanken, was die angesprochene Legendenbildung um Kvothe angeht - auch wenn meine letzte Beschäftigung mit der Reihe der "Königsmörder-Chronik" schon einwenig zurückliegt. Ja, der "Name des Windes" ist ja Teil der "Königsmörder-Chronik" und daher vermute ich einmal, dass die Ermordung eines Königs zumindest ein ganz wichtiger Teil der Legende von Kvothe sein wird. :zwinker Und dann hätte ich ja sogar noch eine Theorie, wer dieser König sein könnte... :zwinker Aber das waren aus meiner Sicht gar nicht mal die spannendsten Fragen - also wer rätseln und "rum philosophieren" mag, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen...


    Ein Nebenpunkt wäre für mich noch, dass der hier oft gefallene Vergleich von "Der Name des Windes" mit "Herr der Ringe" doch recht missverständlich ist, denn "Der Name des Windes" und "Herr der Ringe" ähneln sich aus meiner Sicht kaum. Vielleicht ist es nachvollziehbar, wenn der Vergleich auf künftige Bedeutung/Stellenwert/Ansehen von "Name des Windes" in der Fantasy-Gemeinde zielen soll. Aber die Welten und Handlungsschwerpunkte sind doch (bis jetzt in den erschienenen Teilen) nahezu grundlegend verschieden. In "Herr der Ringe" geht es primär um den großen Kampf zwischen Gut und Böse, in dem das heldenhafte Reise-Abenteuer um den kleinen Außenseiter Frodo eine besondere Rolle spielt. In "Name des Windes" wird der ganze Werdegang des Helden Kvothe dargestellt (allerdings aus der Sicht des Helden selber - erzählt er eigentlich zuverlässig? Jedenfalls nicht so dröge wie Tolkien :grin), auf dem sich ganz viele Rätsel eröffnen. Über den angesprochenen Königsmord erfahren wir im 1. Teil noch gar nichts, und es scheint mir auch so, dass die Chandrian (die Mörder von Kvothe's Eltern - das eigentliche Lebensrätsel / die eigentliche Lebensaufgabe des Helden) nach dem 3. Tag/Band nicht besiegt sein werden. Zumindest vom Thema spielt der 1. Teil vor allem an der Universität und ähnelt damit zumindest thematisch sogar eher "Harry Potter" (wenn man so will sozusagen als "Schul-" oder "School-Fantasy" :grin). Hier trifft Kvothe auf ganz unterschiedliche Figuren, Freunde und Feinde. Und vielleicht, ist ja sogar schon der später ermordete König darunter :zwinker Es ist jedenfalls noch ziemlich viel offen, in welche Richtung sich "Die Königsmörder-Chronik" entwickeln wird, und ich fürchte fast, dass die Rätsel nicht alle in einem 3. Teil aufzuklären sind. Bzw. wäre es ja auch schön, wenn es über einen 3. Teil noch weiter gehen würde (wobei die Wartezeiten das eigentlich unerträgliche dabei sind)... :cry

    Alice – Scheinbar sind wir uns dann ja im Geiste doch näher als unsere sprachlichen Missverständnisse es nahe legen. Für mich war >>Bibel aller Fantasyfans<< ziemlich eindeutig; genau wie "eindimensionaler Charakter" in der Literaturwissenschaft eigentlich ein fester Begriff ist, der ziemlich genau das von dir beschriebene "schablonenhafte" beschreibt, und sich sogar auf das Männer- und Frauen-Bild in "Herr der Ringe" in deinem Sinne anwenden ließe. Wahrscheinlich führt dies nun zu weiteren Missverständnissen, :cry dabei meinen wir scheinbar doch dasselbe... :knuddel1


    BelleMorte – Das sind wirklich spannende Fragen! Habe mich das auch schon gefragt, und wahrscheinlich kann niemand diese Fragen mit absoluter Sicherheit beantworten, schon gar nicht ich ohne Experten-Wissen über die Literaturgeschichte. Aber bei meiner naiven Beschäftigung damit sieht es für mich einerseits auch so aus als hätte Tolkien das Fantasy-Genre seiner Zeit erst wieder für ein größeres Publikum geöffnet. Andererseits gab es vorher auch schon große, epische Welten mit Riesenvölkern (besonders nordische Mythologie), mit Elfenhofstaaten (z.B. Kunst- bzw. Feen-Märchen), mit Drachen und Intrigen (wie im "Nibelungenlied"), und so weiter und so fort. Also aus meiner Sicht müsste es eigentlich inhaltlich genügend andere Inspirationsquellen für epische Fantasy-Welten geben. Daher fällt es mir schwer zu glauben, dass die ziemlich eindimensionale Welt (im Sinne von "flat characters" und dem einfachen Kampf von "Gut gegen Böse") von "Herr der Ringe" so essentiell für alle späteren Fantasy-Welten gewesen sein soll.
    Und trotzdem nennt selbst GRR Martin für sein relativ realistisches "Westeros" Tolkiens "Mittelerde" als wichtige Inspirationsquelle. Von daher liege ich vielleicht auch falsch und lasse mich zu sehr von meiner eigenen Sicht leiten.


    Und ja, ein modernisiertes oder gar neu interpretiertes "Herr der Ringe" würde mich auch interessieren. Es gibt natürlich bereits viele Nachahmungen, aber wenn man sich zu sehr an "Herr der Ringe" anlehnt muss man (neben Urheberrechtlichem) natürlich auch etwas Besonderes gegenüber dem Original leisten. Und viele "Herr der Ringe"-Fans betrachten ihr Lieblingswerk vielleicht doch wie eine Bibel :grin (weinen ja über alle kleinen Detailänderungen in den Filmen :grin). Also sicherlich keine leichte Aufgabe, aber spannend! Ich würde ja versuchen etwas mehr Farbe in das "Schwarz-Weiß" bzw. "Gut-Böse"-Muster reinzubringen. :-]

    Es ist natürlich viel Geschmackssache und Interpretationssache dabei, aber ich denke nicht, dass man sagen kann, dass "Der Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien die >>Bibel aller Fantasyfans<< sei.


    Ich bin jedenfalls ein Fantasy-Fan, welcher "Herr der Ringe" sicherlich zu schätzen weiß, aber ich habe mittlerweile schon so viel anderes und aus meiner Sicht besseres kennen lernen können; so dass "Herr der Ringe" für mich wirklich nichts besonderes im Fantasy-Genre mehr ist. Wobei "Herr der Ringe" seiner Zeit sicherlich ein Meilenstein war und half das Fantasy-Genre populär zu machen. Auch beeinflusste es die Fantasy-Community nachhaltig und prägte darunter auch viele Autoren.


    Auch ich kam schon in meiner Jugend mit "Herr der Ringe" in Berührung, doch muss ich sagen, dass ich ehrlicherweise damals wie heute die Fantasy-Welten mit Stories, Charakteren usw. von PC-Spielen wie "Baldur's Gate" bereits interessanter fand. Diese Welten wirkten auf mich exotischer bzw. phantasievoller und vor allem komplexer als "Herr der Ringe".


    Dagegen stößt mir bei "Herr der Ringe" besonders auf, dass die Charaktere am Ende doch ziemlich eindimensional sind. Sicherlich müssen einige teilweise auch ihre inneren Kämpfe ausfechten bzw. Schwächen überwinden – aber im Großen und Ganzen sind die Verhältnisse doch ziemlich klar: Gut gegen Böse.


    Was für Rätsel geben uns dagegen aktuelle noch fortlaufende Reihen wie "The Kingkiller Chronicle" oder "A Song of Ice and Fire" auf. Hier konnte bzw. kann man wirklich richtig über die Charaktere und den weiteren Verlauf der Handlung spekulieren: Wer sagt wirklich die Wahrheit? Wer steht auf welcher Seite?

    Also zumindest für mich als Fantasy-Fan ist "Herr der Ringe" jedenfalls keine Bibel.